Phasenübergang
PHASENÜBERGANG
Ich sitze hier in meinem Kopf und halte mein schwach schlagendes Herz in meinen Händen.
Es ist dunkel und behaglich warm um mich herum.
Der Klang der Einsamkeit umhüllt mich sanft.... mein zerbrechliches Wesen...der bittersüße Duft der Erinnerung betäubt meine Sinne.
Ich weiß ich sollte nicht hier sein, sollte mich nicht in dieser surrealen Welt verlieren.
Doch das Zeitparadox hält mich gefangen.
Hier fühle ich mich wohl... hier bin ich geborgen und beschützt.
Meine kranke Seele hat einen Ort zum Ruhen gefunden.
Mein zu tausend Scherben zerbrochenes Herz weint wehklagend in der Finsternis.
Die Dunkelheit zerfrisst meinen geschundenen Körper.. doch das ist Ok.. denn nur so können sich die einzelnen vergilbten Splitter meines Herzens wieder neu zusammensetzen.
Die Dunkelheit und Ich sind Eins.
Heftige Schmerzen hatten Tag für Tag meinen grässlich misshandelten Körper torturiert.. doch hier in meinem Kopf.. in meiner Traumwelt ist dieser Schmerz nur ein vager Schatten seiner selbst. Ich empfinde nichts.. alles ist taub.
Die stille durchbohrt mein hohles Hirn..und löscht mich langsam aus...die Stille sucht eine Antwort... ohne Frage.. ohne Sinn... alles ist so aussichtslos.
Wenn ich meine Augen öffne sehe ich meine eigenen Knochen, wie sie blank und schimmernd weiß wie das Mondlicht aus meinem halb zerfressenen und zersetzten Körper ragen.... Bald bin ich nur noch staub und Asche.
Blut sickert durch meinen Kopf... ich ertrinke..... ertrinke in meinem eigenen Kopf in einem leuchtend roten, widerlich stinkenden Blutsee in dem ein kleiner Fötus ohne Halt und längst verloren untergeht...
Der Blutsee bedeckt mich... ich bin Staub... entgleite in die endlosen Weiten des Todes....und ein kleiner Teufel kichert leise durch meinen leeren Geist :“ Willkommen im Selbstmordparadies !“ Welch herrlicher Phasenübergang.
© YUKI SENSEI
( STÖRFAKTOR )
