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Bis(s)- in die Zukunft

von

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Das Leben danach

Das Leben danach

Langsam, ganz langsam erwachte ich, sofort schoben sich wieder die Dinge in mein Bewusstsein, die ich so gerne vergessen würde…. Edward, Edward, der mich nicht mehr wollte, die Wochen nach unserem Spaziergang, die Leere, die Verzweiflung. Mein Bett war weich und warm und doch fühlte ich mich unwohl, ich fühlte mich immer unwohl. Stöhnend richtete ich mich auf, schlich ins Bad und dann hinunter in die Küche, wo Charlie, mein Vater schon am frühstücken war.

„Bella“, entfuhr es ihm, ich war mir nicht sicher ob es eher überrascht oder verzweifelt klang, „du bist schon auf? Es ist erst 5 Uhr!“ Verwundert schaute ich aus dem Fenster, in den trüben dunklen Wolkenhimmel: grau, blau, schwarz oder rot? Was machte das schon? Wieso sollte ich mich nach irgendwelchen Farben richten? Wieso sollte ich mich nach irgendjemandem richten, wenn es doch eh keinen Sinn machte? Ich hatte mich nach jemandem gerichtet, ich war bereit mein Leben aufzugeben, aber dann…. Es war zu schmerzhaft darüber nachzudenken, es tat zu weh. „Bella? Hast du gehört was ich gesagt habe? Verstehst du mich? Soll ich lieber hier bleiben?“, Charlies Stimme unterbrach meinen Monolog, erst unsicher und dann wütend. Er ertrug es nicht, wie ich vor mich hin vegetiere, er verstand nicht, dass ich nicht einfach darüber hinwegkommen konnte. „Nein Dad, geh ruhig angeln“, was sollte mein Vater auch anderes tun? Es war sein Wochenendritual, das ihn von mir und seiner Arbeit ablenkte. „Wenn du willst bleibe ich hier Schatz, du musst nur was sagen.“ „Nein, kein Problem, geh schon, ich kann mich schon beschäftigen.“ Charlie hob zweifelnd eine Augenbraue, drehte sich dann aber doch um, um eilig das Haus zu verlassen, wahrscheinlich graute es ihm noch mehr als mir vor einem gemeinsamen Tag. Ich hatte ihn ja wirklich gern, aber es ist so viel einfacher wenn er nicht im Haus ist, dann muss ich mich nicht darauf konzentrieren normal zu erscheinen, nein ich konnte mich in mein Zimmer verziehen und den Tag mit Trübsal blasen und Heulkrämpfen verbringen. Dann musste ich nicht so tun, als gäbe es den brennenden Schmerz, der sich seit Wochen in meinem Bauch ausbreitete nicht, nein, ich konnte mich alten Erinnerungen hingeben und mir vorstellen wie es war als ich noch wirklich lebte. An seinen Duft, seine Stimme, seinen Gesicht… Die Verzweiflung, die mich seit diesem Tag durchströmte, hatte seit dem Tag an dem er mich verlassen hatte nicht nachgelassen. Kein einziges Mal. Ich spürte sie im Schlaf, in meinen Träumen, die sich alle zu sehr ähneln: am Anfang Erinnerung an die Zeit in der ich glücklich gewesen war und dann... der Tag an dem er mich verlies. Nacht für Nacht durchlitt ich dieses Ereignis erneut, Nacht für Nacht hörte ich die Worte, die meinen Körper zu zerreißen drohten. Ich hatte schon oft daran gedacht mir das Leben zu nehmen, aber ich war zu schwach, zu feige um das Charlie anzutun. Stattdessen vergnüge ich mich damit meine Handgelenke aufzuritzen und zuzusehen wie das kirschrote Blut in kleinen Tropfen herausströmt. Es ist ein angenehmes und beruhigendes Gefühl, und der kleine Schmerz dämpfte die viel stärkeren, die mich zu zerreisen drohten. Ich glaubte nicht mehr daran dass er zurückkommen würde wie ich es in den ersten Tagen getan hatte, doch diese Hoffnung war schon lange gestorben, mit meiner Seele. Eben so wenig wie an seine Rückkehr glaubte ich daran, dass ich mein Leben wieder in den Griff bekommen würde, so sehr ich mich auch bemühte, es funktionierte einfach nicht.

So verging ein weiterer Tag ohne Edward, ohne Hoffnung. Am frühen Abend fing ich an zu kochen, Charlie hatte immer Hunger wenn er von einem seiner Angelausflüge zurückkam. Ich gab mir sogar besondere Mühe mit dem Kochen, schließlich hieß die Tatsache, dass meine Geschmacksnerven abgestorben waren und für mich alles nach Pappe schmeckte, ja nicht, dass Charlie meine haushaltlichen Aktivitäten nicht als positiven Versuch anerkennen würde.

Aber obwohl ich viel Zeit mit dem Kochen verbrachte, war das Essen längst kalt und Charlie immer noch nicht im Haus. Langsam fing ich wirklich an mir Sorgen zu machen. Zu Charlies Angelritual gehört nämlich auch eine Rückkehr gegen neun. Um zehn beschloss ich schließlich Charlies Angelgefährte Harry anzurufen, der auch augenblicklich den Hörer abnahm:

„Harry“, entfuhr es mir überrascht, eigentlich brauchte Harry immer länger für den Rückweg, „ist Charlie vielleicht noch bei dir? Ich mache mir Sorgen“ „Hallo Bella! Was soll das heißen, ist Charlie etwa noch nicht da? Wir sind schon vor eineinhalb Stunden aufgebrochen. Bist du sicher, dass er nicht schon da ist?“ Als mein Blick aus dem Fenster auf unsere dunkle Einfahrt fiel entglitt mir der Hörer und fiel auf den Küchenboden. Draußen in der Einfahrt stand Charlies Streifenwagen. Erleichtert rannte ich aus dem Haus, doch die Stille machte mich unruhig. Wieso stieg er denn nicht aus?

Panisch riss ich die Fahrertür auf, das Licht erleuchtete den Innenraum und mir entfuhr ein markerschütternder Schrei. Mit aufgerissenen, leeren Augen saß mein Vater dort, blutleer, mit zwei dünnen Wundmalen am Hals.

Ich wusste was das bedeutete; Vampire! Böse Vampire! Aber wieso denn mein Dad? Wieso gerade er?

Als ich hinter mir ein Rascheln hörte, fuhr ich entsetzt herum und starrte in die Dunkelheit. Und ein glühend rotes Augenpaar starrte zurück. Der Schreck fuhr mir durch Mark und Bein, sodass ich unfähig war mich zu bewegen. Ich hörte nur noch ein süffisantes, schadenfrohes Lachen, das vom Rauschen meiner Ohren übertönt wurde. Dann krachte ich ohnmächtig auf den Asphalt.

Langsam schlug ich die Augen wieder auf, um mich herum war wildes Stimmengewirr zu hören. Bis auf die vielen Taschenlampen war es duster. Ich lag auf einer Trage und erhob mich langsam und stöhnend.

Sofort scharten sich die wispernden Menschen um mich, doch ich war zu benebelt um jemanden zu erkennen.

„Bella? Geht es dir gut? Hast du gesehen was passiert ist? Bist du verletzt?“

Lauter Fragen stürmten auf mich ein, doch ich verstand ihren Sinn nicht. Ich richtete mich richtig auf und sah, dass wir in unserer Auffahrt standen, die mit einem Polizeiband abgesperrt war. Viele Männer hatten sich versammelt, die sich ängstlich und aufgeregt unterhielten. Aber wo war Charlie? Die Tür seines Streifenwagens war offen, aber sehen konnte ich ihn nirgends. Doch da fiel mein Blick auf eine weitere Bahre in der Nähe des Autos. Auf der Trage schien ein Toter zu liegen, schließlich war die schwarze Folie bis über den Kopf der Person gezogen…

Langsam erinnerte ich mich, Charlie war spät dran gewesen, dann hatte ich seinen Wagen in der Einfahrt gesehen und dann meinen Vater, tot.

„Tot“, entfuhr es mir leise. Plötzlich begriff ich wer die Person auf der Bahre war. „Nein!“, schrei ich verzweifelt, hastete durch die verwunderte Menge auf die Bahre zu und riss die Folie vom Leichnam meines Vaters.

„Nein, Nein“ schrie ich immer wieder verzweifelt und krallte mich an dem leblosen Körper fest, der einst mein Vater gewesen war. „Nein!“

Doch mein Griff wurde gelöst und ein Officer trug mich zu einem Streifenwagen der in der Nähe parkte. Als zwei weitere Polizisten auftauchten hörte ich auf mich zu wehren, ich lies mich auf die Rückbank des Wagens hieven und mich dort anschnallen. Ich bekam kaum mit wie der Officer zu seinen Kollegen sagte: „Bringt sie aufs Revier oder ins Krankenhaus, nur bringt sie weg von hier! Sie hat schon genug gesehen. Außerdem muss sie sich beruhigen, damit wir sie später verhören können.“ Ich sollte also verhört werden, hielten sie mich wirklich für den Mörder meines Vaters? Aber auch damit konnte ich mich im Moment nicht auseinander setzen, ich war viel zu geschockt. Mein Vater tot, der Einzige auf dieser Erde der sich darum geschert hatte wie es mir ging. Hätte ich bloß den Tag mit ihm zusammen verbracht! Ob das geholfen hätte? Wahrscheinlich nicht, aber immerhin wäre ich dann jetzt auch tot, anstatt in einem Streifenwagen in Richtung Revier gekurvt zu werden. Erst jetzt merkte ich die Tränen, die mein ganzes Gesicht benetzten und das Schluchzen, dass ich in unregelmäßigen Abständen von mir gab. Mein Vater war tot!

Auch an meinen Aufenthalt im Revier konnte ich mich nur unscharf erinnern. Die Polizisten dachten nicht dass ich Charlie umgebracht hatte und hatten keine Ahnung was sie von diesem Verbrechen halten sollten. Vielleicht ein Mord aus Rache mutmaßen sie, schließlich war Charlie Polizist. Diese Vermutung war aber unsinnig. Charlie war ein Kleinstadtcop, der noch nie einen Schuss abgegeben hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich jemand so an ihm rächen würde. Eigentlich wollten sie unbedingt Renée anrufen, doch es gelang mir sie an meine Volljährigkeit zu erinnern. Irgendwie hatte ich es dann geschafft nach Hause zu kommen, und da war ich nun.

Merkwürdig, eigentlich war ich seit meiner Ankunft hier oft allein, doch nie kam mir das Haus so leer vor. Oder ich mir so verlassen. Mein Blick schweifte durch Küche und Wohnzimmer. Alles war falsch hier! Das kalte, unberührte Essen, das ich für Charlie gekocht hatte, der stumme Fernseher. Alles war tot und leer. Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt machen sollte. Ließ mich einfach an der Wohnzimmerwand hinunter sinken und fing an zu weinen. Ich weinte, schrie, schluchzte und brüllte. Mein Körper war taub und gefühllos. Schwach brach ich zusammen. So verbrachte ich die ganze Nacht abwechselnd mit dösen und weinen.

Langsam wurde es wieder heller im Zimmer, die Dämmerung hatte eingesetzt und auch mein Kopf schien ein wenig erleuchtet zu werden. Irgendeine Erinnerung pochte mir in meinem schmerzenden Kopf, etwas Wichtiges. Ich stand auf und schlich ins Bad. Mein Spiegelbild sah furchterregend aus, ich hatte tiefe Augenringe, die einen violetten Farbton hatten. Ich ähnelte mehr denn je einem untoten Blutsauger. Auch meine immer blasse Haut war noch weißer als sonst. Und da fiel es mir wieder ein. Mein Vater war nicht einfach gestorben oder umgebracht worden. Er war ausgesaugt worden. Und plötzlich fiel mir auch wieder ein, was der Schreck, die Trauer und die Verzweiflung mich vergessen lassen hatten. Die roten Augen eines Vampirs, der gerade Menschenblut getrunken hatte. Das schadenfrohe Lachen. Er war ganz nah gewesen. Er hatte seine Tat in vollen Zügen genossen, hatte sich an meinem Schreck gelabt. Und mir wurde klar, es war nicht vorbei, es war erst der Anfang, mein Vater war nicht einfach so gestorben, nein, es war eine Warnung gewesen, ein Vorbote für meinen baldigen Tod.

Die Flucht

Panisch rannte ich in mein Zimmer und versuchte schnellst möglich die nötigsten Sachen zusammenzupacken. Ich musste weg hier. Ich wollte nicht hier bleiben und auf einen grauenvollen Tod warten. Und außerdem, was hielt mich noch hier. Ich hatte zwei Familien gehabt und beide hatten mich verlassen. Ich begann Forks zu hassen. Und der Hass dämpfte meinen Schmerz. Als ich mich den Dingen auf meinem Schreibtisch zuwandte viel mir ein Zettel auf, auf dem in geschnörkelter Schrift ein einziges Wort stand: „Bald“.

Abermals fuhr mir der Schreck durch die Glieder. Ein Zettel in meinem Haus, ein Zettel, der offensichtlich eine Todesdrohung beinhaltete. Aber das war gar nicht das, was mich am meisten erschreckte, damit hatte ich gerechnet, aber das er so nah gewesen war, dass der Mörder meines Vaters in meinem Haus gewesen war während ich geschlafen hatte versetzte mich in Panik und ich beeilte mich noch mehr. Ich brauchte ja nicht viel, das Collegegeld, ein paar Klamotten und Duschzeug, Ich eilte aus dem Haus ohne mich umzusehen, wenn ich jetzt sterben sollte, wäre es bestimmt angenehmer es nicht vorauszusehen. Ich hievte also die Tasche auf die Ladefläche meines Transporters, hastete in die Fahrerkabine und ließ den donnernden Motor an.

So kam es, dass ich am frühen morgen die Stadt Forks für immer hinter mir ließ.

Ich machte keine Rast, nur zwei Mal musste ich tanken bis ich schließlich in Seattle ankam. Ich hatte keine Ahnung wo ich hin sollte, aber irgendwie hatte es mich hier hin gezogen, es war sonnig, tagsüber war ich also relativ sicher.

Eigentlich wusste ich selbst nicht genau warum ich nicht in Forks geblieben war und mich einfach hatte umbringen lassen, was hatte mein Leben denn noch für einen Sinn? Als Edward gegangen war hatte ich keine Motivation mehr gehabt zu leben, aber Charlie zu liebe konnte ich nicht einfach Schluss machen, es ging auch ihn etwas an. Aber jetzt, jetzt war er tot, wen hatte ich denn noch? Meine Mom? Nein, meine liebe, flatterhafte Mutter hatte sich schon länger nicht mehr gemeldet. Sie hielt mein apathisches Verhalten genauso wenig aus, wie ich ihre frei Fröhlichkeit. Es passte einfach nicht mehr. Außerdem konnte ich sie unmöglich mit meinem Besuch in Gefahr bringen.

Ich wusste wo ich eigentlich hinwollte. In Edwards schützende Arme, die mir die Gewissheit gaben, das mir nie etwas zustoßen würde, die sich schützend um meinen Körper legen würden. Aber das würde nicht geschehen, so sehr ich es mir auch wünschte. Er hatte mir deutlich klar gemacht, dass ich ihm egal war, dass ich ihm nicht mehr das Geringste bedeutete, dass ich egal war. Es war ihm gleich ob ich lebte oder starb, es kümmerte ihn nicht mehr. Aber Alice und die anderen… Wie konnte Alice ihre Zuneigung und ihr Interesse für mich von heute auf morgen einfach abstellen? Oder war ihre Freundschaft zu mir nur Edward zu liebe gewesen? Wieder diese Gedanken… Ich würde nicht zu den Cullens rennen, ich würde nicht die Leute um Schutz anbetteln, die ich so unerträglich liebte, die mich aber nicht haben wollten. Und selbst wenn ich es gewollt hätte, würde ich sie kaum finden. Ich hatte weder eine Telefonnummer noch wusste ich in welcher Stadt sie sich aufhielten. Oder auf welchem Kontinent.

Ich würde damit alleine fertig werden, so sehr ich mir auch wünschte, dass Edward kommen und mich retten würde, doch das würde nicht passieren.

Ich nahm also ein Zimmer in einem Motel und verbrachte die nächsten Wochen in einem düsteren Raum und wartete, dass der Tod mich endlich finden würde. Ich hatte mir vorgenommen, dass ich genug Zeit damit verbracht hatte wegzulaufen und war bereit zu sterben. Doch der Vampir, wer immer er auch war, vielleicht Laurent oder Victoria, ließ sich nicht blicken und langsam ging mein erspartes Geld zur Neige und ich machte mich auf die Suche nach einem Job und einer Wohnung, ich war eigentlich ziemlich anspruchslos was beide Dinge betraf. Ich hatte nie davon geträumt eine eigene Wohnung zu haben, ich hatte immer nur bei Edward sein wollen.

Mein Job war ziemlich übel, ich arbeitete in einem Laden der sich Bar nannte aber nicht mehr als eine sehr heruntergekommene Kneipe war. Mein Job war es dicken, fettbäuchigen Männern fortgeschrittenen Alters ihr Bier oder das vor Fett triefende Essen zu servieren.

Die Bezahlung war zwar mies und ich musste sowohl den ranzigen Atem, den sie mir ins Gesicht bliesen, wenn sie mir gerade in den Ausschnitt starrten als auch die Hände, die sich öfter mal auf meinem Po befanden ertragen, aber dafür konnte ich so viel trinken wie ich wollte und mit der entsprechenden Kleidung war es ein leichtes die Trinkgelder so hoch zu halten, dass ich mein Zimmer in dem heruntergekommenen Hochhaus sechs Straßenecken weiter und die wenige Nahrung die ich zu mir nahm zu bezahlen. Doch meine Ernährung bestand hauptsächlich aus Alkohol, aus Wodka, Wein und billigem Sangria. Mein ständiger Alkoholpegel half mir in vielerlei Hinsicht: mit ihm gelang es mir die Demütigungen zu ertragen denen ich mich ausgesetzt fühlte wenn mich die Alten angrabschten und fragten wie viel ich für ne Nacht nehmen würde. Bei solchen Äußerungen sprang mein Chef immerhin ein und machte immer wieder klar, dass ich keine Nutte war. Aber gegen das Antatschen durfte ich mich nicht wehren. Das hatte ich einmal versucht, aber der Wirt hatte nur gesagt: „Ei Mädel, dass gehört nun mal zum Job, deshalb stelle ich keine Kerle ein. Also, stell was du hast ein bisschen zur Schau, dann sind wir alle zufrieden. Und wenn du dir dafür zu fein bist, dann such dir halt nen anderen Job, es gibt genug junge hübsche Dinger hier in der Stadt!“ Von diesem Tag an hatte ich mich nicht mehr beschwert, ich ließ alles stillschweigend über mich ergehen, und dabei half mir der Alkohol. Er verdrängte ebenfalls die Gedanken an das Leben das ich geführt hatte, an meine zerplatzten Träume und Wünsche und an die Menschen die ich verloren hatte. Der Alkohol war mein Trost und meine Medizin, mit ihm konnte ich endlich mal wieder richtig schlafen.

Dieser Abend schien gar nicht zu ende gehen zu wollen. Es war Mitte Januar, dass heißt die Dämmerung war früh eingetreten, was viele frierende Kunden schon am späten Nachmittag in die Kneipe lockte. Doch mittlerweile war es schon drei Uhr und die Stammgäste schienen noch gar nicht daran zu denken irgendwann mal aufzubrechen. Ich servierte also ein Bier nach dem anderen und führte mir selbst einige Kurze zu um nicht einzuschlafen. Sowohl meine Beine als auch mein Rücken rebellierten schon seit geraumer Zeit über die lange Zeit hinterm Tresen. Als gegen vier Uhr die letzten Gäste die Kneipe verlassen hatten und Frank, mein Chef, den Laden dicht machte und nach Hause ging musste ich immer noch bleiben. Meine Aufgabe war es jetzt für Ordnung zu sorgen. Ich räumte also die riesige Spülmaschine aus und wieder ein, Putzte Tresen und Tische und stellte schließlich noch alle Stühle auf die Tische, damit die Putzfrau am nächsten morgen gleich loslegen konnte. Das hatte ich einmal vergessen und es sofort bereut. Morgens um acht Uhr hatte Frank mich in die Kneipe zitiert, um die Arbeit der Putzfrau unbezahlt zu übernehmen. Das ekligste war das Klo gewesen. So etwas Widerliches. Die arme Frau die das jeden elenden Morgen machen musste.

Stöhnend verließ ich die Kneipe und schloss hinter mir die Tür ab. Jetzt kam der unangenehmste Teil meines Jobs. Mitten in der Nacht durch die nur teilweise beleuchteten Straßen und Gassen zu eilen um zu der heruntergekommenen Wohnung zu kommen in der ich hauste. In der Columbusstraße waren die Lampen noch an, doch in den folgenden Gassen waren die Lampen schon seit meiner Ankunft defekt. Die Gegend war eh ziemlich übel, doch in der Dunkelheit war sie besonders beängstigend. Renée würde ausflippen wenn sie wüsste wie ich lebte.

Es war nicht schwer zu merken, dass mir jemand folgte, selbst mir fiel es schnell auf und ich war nicht dafür bekannt besonders aufmerksam zu sein. Die schweren Schritte warnten mich vor, sodass ich meine Tasche enger zu mir zog und meine Schritte beschleunigte. Doch der Abstand wurde nicht größer. Ich fröstelte, trotz meiner Angst. Nervös schaute ich mich um, aber in der Dunkelheit war nichts zu erkennen. Also rannte ich los, ich rannte und rannte, bis ich stolperte, wahrscheinlich über meine eigenen Füße, und schmerzhaft auf den Boden knallte.

Ich hörte ihn näher kommen und versuchte mich aufzurichten, doch er hatte mich schon eingeholt und drückte mich zu Boden. Panik durchfuhr mich, als ich seinen ranzigen Atem und den Schweißgeruch, den er ausströmte roch. Und Übelkeit. Die Person zog mich zu sich hoch und hielt meine Hände eisern fest. Er drängte mich gegen die Wand und fiel über mich her. Ich war hilflos, obwohl ich versuchte mich zu wehren und anfing laut zu schreien konnte ich nichts gegen den Angreifer tun. Ich zappelte und trat um mich, doch anstatt aufzuhören schlug er meinen Kopf einmal hart gegen die steinerne Wand gegen die er mich presste, sodass ich benommen in seinen Arm stürzte. Ein reißender Schmerz ging von meinem Hinterkopf aus, sodass ich gar nicht wirklich mitbekam was als nächstes geschah. Ich registrierte nur wie sich eine heiße Flüssigkeit in meinem Nacken ausbreitete und er mich zu Boden drückte. Dann der Schmerz, als er meine Beine auseinander zwang und etwas Hartes in mich eindrang. Dann wurde ich ohnmächtig!

Überraschung

Als ich wieder zu mir kam dämmerte es bereits. Benommen öffnete ich die Augen und versuchte mich aufzurichten, doch ein starker Schmerz durchfuhr mich. Vorsichtig tastete ich mit meinen Fingern an meinen Hinterkopf. Meine Haare waren verklebt und ich konnte einen großen Riss erfühlen, bevor ich meine Hand wieder zurückzog und dem Schmerz nachgab. Schemenhaft wurde mir klar was geschehen war, der Unbekannte in der Gasse, ich war gestolpert, auf dem Boden aufgeschlagen und … vergewaltigt worden. Das erklärte natürlich das Brennen zwischen meinen Beinen.

Ich ignorierte den Schmerz in meinem Schädel und setzte mich auf. Ich wollte nur noch weg von hier. So weit wie möglich.

In meiner Wohnung herrschte das Chaos. Ordnung hatte keine Bedeutung mehr für mich. Ohne zu zögern legte ich mich in mein Bett, zog mir die Decke über den Kopf und versuchte einzuschlafen.

Ich schlief unruhig, doch dieses Mal wurde ich nicht von Edward gequält, der mich verließ, sondern floh vor einem dunklen Schatten. In Schlaf rannte ich kilometerweit durch eine dunkle Gasse, die kein Ende nehmen wollte. Ich rannte und rannte, floh vor etwas, was mir bereits angetan worden war.

Drei Tage lang verließ ich weder Bett noch Wohnung und als ich nach dieser Zeit in den Spiegel schaute musste ich zugeben, dass ich furchtbar aussah. Richtig ekelhaft. Trotz der vielen Stunden die ich schlafend verbracht hatte sah ich übermüdet aus. Ich hatte dunkle Ringe unter den Augen, meine Haare waren fettig und blutverschmiert. Die Wunde musste wahrscheinlich genäht werden, zumindest war sie andauernd wieder aufgeplatzt. Und wenn ich ehrlich zu mir war musste ich gestehen, dass ich das Bett nur verlassen hatte, da sowohl Kopfkissen als auch Laken blutdurchdrängt waren. Und ich war abgemagert, keine meiner Klamotten schienen noch eine Passform gehabt zu haben, alles war weit und schlabberig. Aber wenn störte das schon? Man sah mir förmlich an, wie schlecht es mir ging. Meine Wangen waren eingefallen und mein Blick trüb. Mein Schlüsselbein stach deutlich heraus und auch mein Brustbein zeichnete sich ab. Aber es kümmerte ja niemanden.

Ich zog mich an und stülpte eine Mütze über meinen verletzten Kopf und meine ungewaschenen Haare und machte mich auf den Weg zur nächsten Apotheke.

Es war ein sehr trüber Tag, nass kalt, für Seattle vollkommen untypisch, aber es störte mich nicht weiter. Im Gegensatz zu früher war es mir vollkommen gleichgültig ob die Sonne nun schien oder nicht, genauso gleichgültig wie die ganze Welt mir gegenüber zu sein schien.

Die Apotheke erreichte ich schnell, das war der einzig positive Punkt an meiner Wohnung, sie war nah am Zentrum. Das Glöckchen über Tür bimmelte freundlich als ich eintrat. Ich weiß nicht, Apotheken haben immer eine merkwürdige Atmosphäre. Nicht so unangenehm wie Arztpraxen, aber dennoch seltsam. Ich fragte nach einem Schwangerschaftstest, nicht das mein nächtliches Treffen in der Gasse noch schlimmere Folgen als ein voll geblutetes Bett und Albträume entwickelte.

Die Frau hinterm Tresen sah mich zuerst tadelnd und dann mitleidig an. „Oh Kindchen, mach dich doch nicht unglücklich“, seufzte sie. Als wäre es nicht deutlich sichtbar, dass ich bereits unglücklich war. Aber ich hatte bereits Erfahrungen mit Frauen dieses Alters gemacht. Ab fünfzig wurden sie immer mitleidig, aber auch völlig intolerant. Ich hatte das Gefühl, das ältere Menschen alles so sahen wie sie es sehen wollten, alles andere wurde als nichtig abgestempelt und verdrängt.

Außerdem Test kaufte ich auch noch eine Packung großer Pflaster für meinen Kopf. Dann verließ ich die Apotheke.

Meinen Rückweg verlängerte ich ein wenig, ich hatte so viel Zeit in meinem Zimmer verbracht, dass ich etwas Abwechslung brauchte. Ich versuchte nicht mehr an die Nacht zu denken, trotzdem schreckte ich immer wieder zusammen, wenn ein Mann in meiner Nähe lief. Mein Herz fing dann panisch an zu pochen und ich wechselte die Straßenseite. Als ich schließlich genug von meinen Angstanfällen hatte steuerte ich in direkter Richtung meine Wohnung an. Mein Weg führte mich an einem dieser teuren Hotels vorbei. Hilten oder Hyatt, so die preisklasse. Mit teuren Luxusschlitten auf dem großen Parkplatz.

Und dort, zwischen all den edlen Wagen stand der schwarze Mercedes. Carlisles Mercedes. Die getönten Scheiben, das Nummernschild, alles stimmte. Ich kannte diesen Wagen, in ihm war ich mit Alice und Jasper nach Phoenix geflohen als James mich gejagt hatte. Ich war mir hundertprozentig sicher dass es der Mercedes der Cullens war. Ich wusste wie sich die Sitze anfühlten, wie der Motor schnurrte, kannte den Geruch.

Der Vorfall in der Gasse hatte mich abgelenkt, hatte mir gestattet nicht an Edward zu denken, doch jetzt, als ich den Wagen sah war es als würde mein Herz erneut herausgerissen. Mir wurde deutlich dass ich mir bereits wieder Hoffnungen machte. Hatte Edward mich nicht mehr satt? War ich ihm doch nicht egal? War er womöglich gekommen um mich zurückzunehmen?

Nein! Das konnte nicht sein! Er hatte sich damals überdeutlich ausgedrückt. „Ich möchte dich nicht dabei haben“, hatte er gesagt. Er hatte gesagt wir würden uns nicht mehr wieder sehen.

Nein! Er konnte nicht meinetwegen hier sein, er konnte nicht einmal wissen, dass ich hier war.

Aber einer der Cullens schien hier in der Stadt zu sein. Ganz in der Nähe. Diese Chance konnte ich nicht einfach verstreichen lassen. Wahrscheinlich war es Carlisle, vielleicht mit Esme. Mein Herz jubilierte bei dem Gedanken. Egal wer es aus der Familie war, zu der ich hatte gehörten wollen, es würde fürchterlich wehtun sie zu sehen und wieder gehen zu lassen. Vielleicht war es Alice. Nein! Bella hör sofort damit auf.

All dies ging mir durch den Kopf währen ich in Richtung des Wagens schlich. Bis mich ein lautes Quietschen aus meinen Gedanken riss. Ich hörte jemanden meinen Namen rufen und merkte, dass mich jemand fest an sich riss und ich auf den Boden donnerte. Es ging alles so schnell, dass ich erst begriff was passiert war als ich den Jaguar sah, der schief neben mir stand und wieder losfuhr. Anscheinend war ich direkt vor das Auto gerannt.

„Hey Bella, aufmerksam wie immer“ grinste Edwards bärenhafter Bruder, der gerade versuchte mich auf die Beine zu stellen, doch mein Hinterkopf pochte wieder so stark, dass ich zusammensank.

Emmet hob mich auf und trug mich zu einer in der Nähe gelegenen Bank, wo er mich sanft absetzte.

„Alles ok mit dir?“, fragte er in einem besorgten Ton, der mir seit Charlies Tot unbekannt war.

„Du siehst furchtbar aus!“, Edwards unvergleichbar schöne Vampirschwester Rosalie hatte sich zu uns gesellt und schmiegte sich eng an ihren bärenhaften Freund, „und du riechst nach Blut!“

Verlegen schaute ich weg, es war immer super unangenehm neben Rosalie, die jede Frau mit ihrem atemberaubenden Aussehen in den Schatten stellen konnte, zu stehen. Vor allem jetzt, als ich so vor einem Teil der Familie saß, zu der ich unbedingt hatte gehören wollen, mit ausgeleierten Klamotten und blutverklebten Haaren.

„Mir geht’s gut“ ließ ich verlauten.

Emmet achtete nicht auf meine Worte, er hatte das Blut gerochen, zog mir die Mütze vom Kopf und drehte ihn so, dass er die Wunde sehen konnte.

„Das sieht übel aus“, grummelte er.

„kleb einfach ein Pflaster drauf, ich hab extra welche gekauft“, befahl ich.

Rosalie erhob sich augenblicklich und langte nach der kleinen Plastiktüte der Apotheke. Sie schaute hinein, reichte Emmet ein Pflaster, zog eine Augenbraue hoch und sah mich fragend an. Als ich nicht verstand was sie von mir wollte ließ sie, hinter Emmets Rücken, den Schwangerschaftstest aus der Tüte blitzen.

Abweisend zuckte ich mit den Schultern. Sie ließ es darauf beruhen. In mir tobte ein Zweikampf. Edward würde es in Rosalies Gedanken lesen können, ließ ich sie bei diesem Glauben, würde sie ihm sagen, was ich für eine Schlampe wäre und, dass ich vielleicht von einem anderen Mann schwanger war. Dies würde aber auch heißen, dass ER nicht herausfinden würde, wie elend ich mich fühlte.

Ich ließ Rosalie ihren Glauben.

Es war für mich die einfachste Möglichkeit einen Rest Würde zu behalten.

„Und was macht ihr hier“, versuchte ich es mit einem leichteren Thema und hoffte mich damit ablenken zu können. Obwohl Rosalie, die eine Cullen mit der ich nicht klarkam, hier war weckte das Auftauchen der beiden bei mir ein bis dahin tief vergrabenes Gefühl der Hoffnung. Doch ich durfte nicht zulassen, dass das Gefühl mich wieder einlullte, sie würden verschwinden, die Cullens interessierten sich nicht dafür was ich trieb, sie hatten mich bereits vergessen.

„Wir haben eine Hochzeitsreise unternommen“, antwortete Rosalie kurz, anscheinend fühlte sie sich ebenso unwohl wie ich. Sie stupste Emmet ungeduldig an und flüsterte ihm etwas ins Ohr, so leise, dass ich es nicht verstehen konnte. Das war typisch für die Cullens, das hatten sie schon immer gern gemacht.

„Dann gratulier ich, glaub ich…“

Emmet grinste wieder: „Man Bella, ich hab dich echt vermisst“ Rosalie stöhnte. Dann schien ihr etwas einzufallen: „Was machst du in Seattle? Wo ist Charlie?“

Ich stockte kurz und antwortete mit brüchiger Stimme: „Charlie ist vor zwei Monaten gestorben“

Rosalie schaute mich entsetzt an und Emmet fragte besorgt „Ist bei dir alles klar? Hast du Probleme? Brauchst du Geld? Brauchst du irgendwas? Du musst es nur sagen, dass weißt du doch!“

Rosalie zischte nur „Du weißt wir sollen uns nicht einmischen. Du verstößt gegen die Regeln. Ich will keinen Ärger“

Emmet verdrehte nur die Augen, doch ich lehnte sein Angebot ab: „Mir geht’s toll. Ich brauche nichts! Übrigens auch nicht dein Mitleid!“

„Ich hab dich gern, und du siehst furchtbar aus, so als bräuchtest du ganz dringend Hilfe, oder wenigstens Geld um dir was zu Essen zu kaufen.“, meinte er nur.

„Danke mir geht’s gut! Und ich habe genug zu Essen. Ich kann wunderbar für mich selbst sorgen. Dass mache ich schon immer so“ mit einer viel zu kurzen Pause… Ich sehnte mich nach dieser Pause, in der ich einfach mal die Zügel aus der Hand geben konnte, in der jemand da war, der alles für mich regelte, der mich beschützte. Bevor ich Edward gekannt hatte, hatte ich weder mit dem Alleinsein, noch mit der Verantwortung ein Problem gehabt, doch gerade jetzt sehnte ich mich danach. Ich sehnte mich danach mich in seine Arme zu legen, die Augen zu schließen, ihn zu spüren und nicht an später denken zu müssen. Ich vermisste das Gefühl der Sicherheit, sein Lächeln, seinen Körper, seinen Duft. Ich vermisste ihn. Ich vermisste seinen besorgten, wütenden, liebevollen und sogar die mahnenden Blicke, die er mir allzu oft zugeworfen hatte. Ich vermisste Edward, alles an ihm. Die Küsse, die Berührungen, einfach alles.

All dies ging mir durch den Kopf, während zwei der Cullens mir gegenüberstanden und meine wechselnde Mimik beobachteten.

Emmet sah besorgt aus, als er fragte „Wo hast du die Wunde her? Die sieht ziemlich übel aus“

„Bin gestolpert“, log ich.

„Ich denke es ist besser wir gehen jetzt“, meinte Rosalie

„Und bringen dich nach Hause“, vollendete Emmet den bereits vollendeten Satz, wobei er seine Freundin scharf ansah. Die zuckte nur die Schulter.

Eigentlich wollte ich widersprechen, doch ich genoss es zu sehr in Emmets Nähe zu sein. Also nickte ich kurz und ging in Richtung meiner Wohnung.

Während des Wegs hörte ich immer wieder wie Rosalie Emmet wütend angiftete. Einmal bot ich an alleine zu gehen, doch Emmet lehnte diese Option strikt ab.

Unterwegs redeten wir über Charlie, ich musste erzählen was passiert war und als ich geendet hatte gingen wir zu einfachen Themen über, doch ich merkte schnell dass Rosalie die Gegend in die ich sie führte zuwider war. Ab und zu rümpfte sie die Nase.

Als wir schon ganz in der Nähe meiner Wohnung waren und ich mir längst vorgenommen hatte die beiden nicht rein zu lassen, Edward sollte nicht sehen wie ich jetzt „lebte“, diesen Genugtum gönnte ich ihm nicht, hielt Emmet plötzlich an und hielt die Nase prüfend in den Wind.

„Was?“, meckerten Rosalie und ich im Chor. Doch Emmet rümpfte nur missbilligend die Nase und zog mit jedem Arm eine von uns hinter sich her. Rosalie hatte sich schnell befreit und lief jetzt neben ihm, mittlerweile ebenso skeptisch guckend wie Emmet, während ich mich noch schimpfend zu befreien versuchte.

Als wir an der Kneipe vorbeikamen wusste ich wohin er mich zog und was ihn dorthin lockte.

Und da standen wir, in der Gasse, in der ich vergewaltigt worden war. Nichts als ein Vampir, der viele hundert Mal stärker war als ich hätte mich dorthin bekommen. Doch für Emmet war es ein leichtes gewesen, mich hinter ihm herzuschleifen, obwohl ich mich, als ich begriff wo er mich hinbrachte, verzweifelt gewehrt hatte. Ich hatte ihn gebissen, gekratzt und nach ihm getreten. Und trotzdem stand ich jetzt hier, mit seinen eisenharten Händen auf den Schultern, die mich daran hinderten zu flüchten. Eine Wand der Gasse war mit getrocknetem Blut verschmiert, genau wie der Boden davor.

Ich sah den ganzen Abend vor mir, die Dunkelheit, die Gestallt. Ich fühlte den Schmerz förmlich als ich zum zweiten Mal durchlebte, wie ein Fremder in mich eindrang.

Ich hatte Angst, ich wollte nicht hier sein, Emmet hatte kein Recht mich hierher zu zwingen, doch er hatte natürlich auch keine Ahnung was an diesem Ort geschehen war, wie konnte er auch?

„Gefallen?“, fragte er missbilligend. Ich zitterte am ganzen Körper, doch er hielt mich so hart am Platz und zwang mich ihn anzusehen. „Ich … wurde überfallen“, gab ich stotternd zu. Emmet hob eine Augenbraue an. Doch Rosalie schien zu begreifen. Sie sah das Blut, sah meine Angst, meine Verzweifelten Versuche von diesem Ort zu fliehen, und sie hatte den Schwangerschaftstest gesehen.

Rosalie begriff augenblicklich.

Sie kam auf mich zu, legte einen Arm um mich und fuhr Emmet an mich endlich loszulassen. Dieser tat verdutzt was sie ihm gesagt hatte und ich sackte in Rosalies Arme. Tränen flossen mir über die Wangen.

Ich hörte die Vampirfrau flüstern „Wir müssen sie hier wegbringen“, dann wurde mir schwarz vor Augen.

Ich wachte auf, als ich angesprochen wurde.

Ich befand mich in Rosalies Armen. „Bella, Bella, komm schon, wo müssen wir hin?“, ließ sie ungeduldig hören „hier endet deine Spur.“

Ich schaute mich um, wir standen direkt vor dem Hochhaus, indem sich meine Wohnung befand. Ich sagte es ihr und sie schüttelte missbilligend den Kopf.

Wenig später erwachte ich erneut, ich lag in meinem Bett, vor mir standen Rosalie und Emmet und diskutierten.

„Wir können sie unmöglich hier lassen“

„Aber er hat gesagt wir sollen uns raushalten; er wird nicht erfreut sein, wenn wir sie einfach so mitbringen!“

„Er wird aber auch nicht erfreut sein zu hören was ihr passiert ist. Er würde uns umbringen wenn wir sie hier in diesem Loch lassen würden und so was noch mal passieren würde“

„Dann sollten wir ihn aber vorher anrufen…“, schlug Emmet vor.

„Damit er sich aufregt? Es uns ausredet? Erst wenn er sie so sieht wird er begreifen was er hier zurückgelassen hat“, meinte Rosalie daraufhin.

„ich weiß nicht Rose, obwohl, wenn Bella dann wieder bei uns ist nehm ich Edwards Ärger gern auf mich“

Ich war geschockt. Sie verhandelten da gerade ob sie mich mit zu ihrer Familie nehmen sollten. Aber wofür? Es brachte doch nichts, Edward wollte mich nicht mehr und ich wollte nicht, dass er aus Mitleid für mich sorgte. Er wollte mich nicht. Er wollte mich nicht! „Er wollte mich nicht!“

Augenblicklich hörten Rosalie und Emmet auf zu diskutieren uns sahen mich an. Hatte ich das etwa laut gesagt?

Doch Rosalie kniete mich neben mich und streichelte mir sanft über das Gesicht. „Es wird alles wieder gut Bella, ich versprech es dir. Wir kriegen das hin. Jetzt schlaf einfach ein Weilchen und wenn du aufwachst liegst du wieder in Edwards Armen“

Eigentlich wollte ich widersprechen und ich wusste ich musste es, irgendetwas lief hier vollkommen schief, ich konnte nicht zu Edward, nicht so! Nicht wenn er mich nicht wollte. Doch mein Unterbewusstsein war schon viel zu sehr mit Träumereien beschäftigt. Illusionen, die nie wahr werden würden, die ich mir so sehr wünschte.

Ich merkte gar nicht, dass Emmet die Wohnung verließ um den Wagen zu holen, erst als er wieder zurückkam, mich aufhob und sanft auf der Rückbank des teuren Mercedes absetzte, registrierte ich, dass er weg gewesen war, dass ich mit Rosalie allein gewesen war. Mit Rosalie, die mich von allen Cullens am wenigsten leiden konnte. Die mich immer dafür gehasst hatte, dass ich ein Mensch war und das Geheimnis ihrer Familie kannte. Und jetzt wollte sie mich plötzlich zurück zu Edward bringen, obwohl sie sich bestimmt gefreut hatte, als er mich verließ. Jetzt hielt sie mich im Arm und versuchte Emmet davon abzuhalten Edward anzurufen. Ich verstand es nicht.

Also gab ich mich lieber den Träumereien hin, die sie in mir geweckt hatte.

Nachdem wir ungefähr 5 Stunden gefahren waren und es dämmerte, hielt Emmet den Wagen an.

„Du brauchst was zu Essen“, bemerkte Emmet schmunzelnd auf meine unsicheren Blicke. „..und neue Klamotten.“ Ergänzte Rosalie begeistert. Emmet und ich stöhnten gleichzeitig auf. Für mich war die Versuchung ziemlich groß, mich anständig einkleiden zu lassen und Edward nicht im Schlabberlook gegenübertreten zu müssen. Andererseits, war mein Konto ziemlich leer. „Abgesehen davon, dass Bellas Anziehsachen scheußlich aussehen braucht sie wirklich neue; oder willst du Edward eine gefrorene Bella abliefern?“, wandte sie sich an ihren Freund, der abermals seufzte.

Wir gingen in ein Restaurant, in dem die beiden mir eine Riesenportion bestellten. Ungläubig sah ich von meinen zwei gehäuften Tellern zu ihnen auf. „Euch ist schon klar, dass ich nicht einen von denen schaffe oder?“

Als ich keine Antwort bekam fing ich an mir Nudeln in den Mund zu schieben.

Ich aß bestimmt 20 Minuten und mein Bauch war auch entsprechen kugelig, was sich als unvorteilhaft herausstellte als mich Rosalie in eine teure Boutique zog. Emmet setzte sich gleich genervt in einen Stuhl am Eingang, währen ich mich noch verdutzt umschaute und Rosalie begann alle möglichen Klamotten zusammenzusuchen und mich in eine Umkleidekabine schob.

Zum Teil waren die Sachen umwerfend, der Stoff fiel perfekt und zeichnete einige schöne Kurven, die eigentlich nicht mehr vorhanden waren.

Aber fiel mein Blick beim Ausziehen in den Spiegel musste ich zugeben, dass ich ungesund aussah. Überall stachen die Knochen raus, meine Wangen waren eingefallen und meine Arme schienen gebrechlich.

Auch Rosalie gefiel mein Anblick nicht und natürlich kommentierte sie es: „Das wird Edward gar nicht gefallen; stell dich schon mal drauf ein!“

Ich probierte also unzählbare Dinge an, und Rosalie schleppte alles was passte zur Kasse und bezahlte schließlich mit einer goldenen Karte. Meinen Protest überhörte sie einfach.

Als wir die Mall verließen war es bereits dunkel.

Es stürmte, es regnete in Strömen und dass Wasser floss in Bächen die Straße entlang. Im Auto schaltete Emmet das Radio an, wo uns eine aufgesetzt fröhliche Stimme warnte heute Nacht Auto zu fahren.

Die beiden Vampire einigten sich schließlich darauf in einem Hotel einzuchecken.

Natürlich war es wieder eins dieser 5 Sterne Hotels, in denen sie immer rasteten. Abermals bestellte Emmet viel zu viel Essen für mich. Das viele Essen, aber auch die Anstrengungen des Tages machten mich schläfrig und so stellte ich mich unter die warme Dusche. Das Wasser löste meine verkrampften Muskeln; obwohl ich mich mit der Haube, die mir Emmet für meinen Kopf aufgezwungen hatte, damit meine Wunde sich nicht entzündete, leicht lächerlich vorkam. Als ich aus dem Bad kam und mich deutlich besser fühlte und deutlich angenehmer roch, fand ich ein vollkommen idyllisches Bild. Emmet lag ausgestreckt auf dem Sofa und schaute irgendeine Sportsendung im Fernsehen. Rosalie hatte es sich in seinen Armen mit einem Modemagazin gemütlich gemacht. Ich gähnte lauthals. Die beiden schauten auf und Rosalie meinte „du solltest jetzt wirklich schlafen Bella, wir sind hier wenn du was brauchst!“ Ich nickte kurz und zog mich ins Schlafzimmer zurück, die Tür ließ ich angelehnt. Ich konnte mich einfach nicht von dieser Welt lösen. Meine Hoffnungen waren schon zu hoch geschraubt. Ich stellte mir vor wie es sein würde Edward wieder zu sehen, ich redete mir ein, dass Rosalie Recht behalten würde. Dass er mich wiedernehmen würde. Sie schien sehr optimistisch zu sein.

Sie schien sich insgesamt sehr verändert zu haben. Ihr Verhalten verwunderte mich sehr, sie hatte mich nie gemocht, wir hatten nie wirklich miteinander gesprochen, sie hatte mich immer abgelehnt und plötzlich war sie wie umgekehrt. Sie war freundlich und führsorglich und stritt sich sogar mit Emmet um mich mitzunehmen.

Schnell fiel ich in einen tiefen Schlaf. Meine Träume waren wirr, sie waren grau, doch manchmal blendete mich ein gelbes Licht.

Doch plötzlich saß ich kerzengrade im Bett. Ich wusste nicht was mich geweckt hatte, doch meine Herz hämmerte in meiner Brust. Und da hörte ich sie. Im Zimmer neben an vernahm ich laute Stimmen. Es hörte sich an als ob sich Emmet und Rosalie stritten, doch ich erkannte schnell, dass Emmet still war. Rosalie diskutierte laut stark mit jemandem am Telefon. Und dann erkannte ich mit wem. Seine Stimme war unverkennbar, so wütend konnte nur ER sein.

„ICH HAB EUCH ALLEN GESAGT IHR SOLLT EUCH GEFÄLLIGST RAUSHALTEN“, brüllte Edwards Stimme aus dem Telefon.

„Und was sollen wir jetzt bitte mit ihr machen? Sollen wir sie auf halber Strecke sitzen lassen. Denk doch mal nach Edward, es kann wieder so werden wie früher“, schnaubte Rosalie.

„ICH WILL NICHT DAS ES SO WIRD WIE FRÜHER“, ich hatte das Gefühl als wäre mein Herzmuskel gelähmt, doch langsam und schmerzhaft fing er wieder an zu arbeiten, „ICH WILL NICHT DAS IHR SIE MITBRINGT, ICH WILL NICHT DAS EINER VON EUCH KONTAKT MIT IHR HAT!“, Edwards Stimme wurde leiser. Oder ich nahm sie nicht mehr so war. Zum zweiten Mal hatte ich so etwas von ihm hören müssen. Zum zweiten Mal fühlte es sich so an, als würde mein Körper in zwei Hälften gerissen. Ich hatte das Gefühl nicht atmen zu können. Zu ersticken. Leise, fast lautlos stand ich auf, schlich zum Fenster, öffnete es, kletterte hinaus und sprang ohne die Höhe abschätzten zu können hinab. Es war mir gleich was jetzt passierte, entweder ich kam bei dem Sturz um, oder ich würde mich aus dem Staub machen. Ich würde mich nicht von Rosalie und Emmet zu Edward schleifen oder zurückbringen lassen. Mein Leben hatte keinen Sinn mehr.

Hart schlug ich auf dem Boden auf, aber ich landete auf einer Rasenfläche. In meiner linken Seite spürte ich ein Stechen und meine Kopfwunde fühlte sich an, als sei sie wieder aufgeplatzt.

Mühevoll rappelte ich mich hoch und zwang meine Beine dazu sich zu bewegen. Ich hatte nicht viel Zeit. Es würde nicht lange dauern bis Rosalie und Emmet bemerken würden, dass ich verschwunden war, wenn sie es nicht schon längst realisiert hatten, und dann war es eine Frage von Sekunden bis sie mich aufgespürt hatten. Ich hatte quasi keine Chance. Außer Edward würde sie noch einige Zeit ablenken. Seinen Namen nur zu denken bereitete mir körperliche Schmerzen. Trotzdem schleppte ich mich weiter, blind, denn es war noch dunkel.

Doch ich war noch nicht lange unterwegs, da fand er mich.

Langbefürchtetes Wiedersehen

Er lehnte an einer Wand, die die Gasse in der wir uns befanden umrahmte. Nur schwach von einer Straßenlaterne beleuchtet.

Ich erstarrte. Dass konnte nicht sein. Wollte er mich doch zurück? Nachdem was er am Telefon gesagt hatte, niemals. Und doch stand er da, atemberaubend schön, mit einladend geöffneten Armen und einem kleinen Lächeln um die perfekt geformten Lippen.

„W…w was m…machst du hier?“, stotterte ich verwirrt.

„Ich bin gekommen um dich endlich mitzunehmen. Ich dachte schon ich hätte dich verloren!“, säuselte er.

Ich konnte es nicht fassen, vor vielleicht 5 Minuten hatte er noch ins Telefon gebrüllt, er wolle mich nicht in seiner Nähe haben und jetzt wollte er mich plötzlich doch? Ich verstand die Welt nicht mehr.

„Du … du bist ein Traum“, sagte ich fest entschlossen, mich nicht noch mal so der Hoffnung auszuliefern wie ich es gestern getan hatte.

„Ich zeig dir, dass ich real bin“, meinte mein Gegenüber, trat auf mich zu und nahm mich in den Arm.

Ich konnte mir nicht helfen. Ich presste mich an seinen kalten Körper. Es war unmöglich. Aber es war so schön. Tränen schossen mir in die Augen, quollen über und rannten mir die Wangen hinunter.

„Sch, Bella, ist doch alles gut“, sagte er fast schon ein wenig zu bestimmt. „und jetzt hör auf zu weinen, ich bring dich erstmal von hier weg.“

Schniefend nickte ich, immer noch unentschlossen was ich denken sollte. Ich ließ mich in seine Arme heben, als ob ich eine Wahl gehabt hätte, schloss die Augen und ließ mich forttragen.

Ich öffnete die Augen, als Edward ein Tor aufschob und mich auf einem zerlumpten Sofa absetzte. Er ging zurück und verschloss das Tor sorgfältig.

„Wo sind wir?“, fragte ich verwundert.

„ich dachte wir brauchen mal einen Moment Ruhe“, antwortete Edward.

Er trat auf mich zu und nahm mich in den Arm. Doch ich konnte nicht einfach so alles hinnehmen und genießen. Ich brauchte Antworten und Gewissheit. Fragend schaute ich ihm in die Augen und erstarrte vor Schreck.

Seine Augen leuchteten in einem dunklen Rubinrot, er sah bedrohlich aus. Als er meine Anspannung bemerkte, lächelte er:

„Du siehst die Wochen sind auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen. Auch ich hab meine Ernährung umgestellt“, er grinste, „nur dass ich deswegen nicht so erbärmlich dünn geworden bin wie du!“

„Was?“, entfuhr es mir. Edward war nie gemein gewesen. Selbst als er mich verlassen hatte, hatte er sich um mich gesorgt. Er hatte nie so gemeine Sachen gesagt. Wie konnte er sich so verändert haben? Wie konnte er all seine Prinzipien einfach so vergessen? Aber was noch viel wichtiger war, was hatte er jetzt vor?

„Und was hast du dir so vorgestellt was wir machen, so in Ruhe?“, fragte ich unsicher.

Er lächelte höhnisch und drückte mich grob an sich. „Ich hab da schon so ne Idee…“

Und dann riss er mein Oberteil entzwei.

„Nein!“, schrie ich erschrocken, als ich begriff was er tun wollte. „Nein, ich will das nicht, nicht so!“

„Und wieso nicht? Bin ich dir nicht gut genug? Mit diesem blöden, erbärmlichen Schwächling hättest du es sofort gemacht, aber wenn mal ein richtiger Mann kommt, dann willst du nicht“, entfuhr es ihm. In seiner Brust grollte es.

Das war nicht Edward. Das war nicht der, den ich liebte. Angst packte mich als ich fragte: „Wer bist du?“

Der Vampir knurrte, er schüttelte sich und Edward war verschwunden. Panik überfiel mich, es war nicht Edward, es war James. Er schüttelte sich erneut: Viktoria, er schüttelte sich: Jasper, er schüttelte sich Laurent. Ich war vollkommen geschockt. Erstarrt, unfähig mich zu bewegen, unfähig zu schreien, unfähig zu fliehen; als ob ich eine Chance gehabt hätte. Der Vampir verwandelte sich erneut und vor mir stand ein völlig fremder Vampir. Seine Haare waren schwarz, die Haut auffällig blass. Ich kannte ihn nicht. Doch die Augen, die sich während all seiner Verwandlungen nicht verändert hatten, kamen mir in diesem Gesicht merkwürdig bekannt vor.

Ich erinnerte mich an die Nacht in der ich Charlie gefunden hatte. Dort hatte ich diese Augen schon einmal gesehen. Es fiel mir wieder ein, diese leuchtenden roten Augen, deren Iris nicht rund, sondern eher oval geformt war.

„Du… du hast Charlie…“, mir brach die Stimme weg.

Der Vampir grinste, „Ja, dass war ich. Er stand im Weg.“

Ich verstand nicht, aber meine Angst zog sich in die hinterste Ecke meines Gehirns zurück.

„Wieso stand er im Weg? Was willst du von mir?“

„Ist das nicht deutlich geworden? Ich will dich. Aber leider ist mein Plan nicht aufgegangen und ich muss den Verlauf ein wenig abkürzen.“

„Plan? Verlauf?“, ich verstand kein Wort von dem was er sagte.

„Na ja, es gibt immer mal wieder Mädchen, deren Duft mich anzieht und als Victoria mir von dir erzählte und meinte du könntest mir gefallen, da war ich zuerst skeptisch. Ich kenne Carlisle schon sehr lange und auch seinen Sohn Edward. Ich kenne Edward gut genug um zu wissen, dass er sich nicht berauben lässt, dir ist bestimmt aufgefallen, dass er ziemlich besitzergreifend ist. Er spielt gern den Beschützer. Und ich wusste wie sehr Carlisle sich Jahrzehnte lang gewünscht hatte Edward würde jemanden finden, den er liebte. Mir war klar, dass auch er nichts an dich kommen lassen würde. Es war also quasi unmöglich an dich ranzukommen und deinen Duft aus der Nähe genießen zu können. Doch dann verließ Edward dich und die Stadt. Zuerst war ich mir sicher er würde wieder kommen, doch er kam nicht. Also begann ich mit meinem Spiel. Das Spiel gehört dazu, sonst macht es keinen Spaß. Ihr riecht so viel besser wenn ihr Angst habt. Aber du warst nur verzweifelt. Und dass dein Vater ständig um dich rum schlich, machte es mir nicht leichter. Also räumte ich ihn aus dem Weg.“

Nein, dass durfte nicht sein. Das konnte nicht wahr sein. Mein Vater war wegen mir gestorben.

„Und dann lief alles nach Plan, du hast das Kaff verlassen, bist ihn eine Stadt gezogen, in der du niemanden kennst und in der dich niemand vermissen wird. Ich ließ dich in Ruhe und stattete Carlisle einen Besuch ab, ich hatte gehört, dass sich Edward alleine rum trieb. Von ihm erfuhr ich, dass dein Vampirfreund nicht vorhatte zu dir zurückzukommen und allen verboten hatte sich bei dir zu melden. Alles war perfekt. Ich kehrte also zu dir zurück und begnügte mich damit dich zu beobachten. Ich hatte ja Zeit. Und dann kam der Vorfall in der Gasse. Ich war sauer auf dich, ich musste wirklich einen Impuls unterdrücken dich zu beschützen, so was gibt’s bei mir nicht. Ich schaute zu, es war ziemlich erregend, das gebe ich zu. Und dann fingst du an zu bluten. Mhh, dass roch so gut, ich musste verschwinden, ich konnte mich fast nicht kontrollieren, fast hätte ich mich einfach auf dich gestürzt und dein Blut bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt. Aber ich hatte mich im Griff. So verschwenderisch bin ich nicht. Ich hab mich zusammengerissen und war bereit weiterzuspielen, ich dachte ich zeige mich dir in Gestalt deines Freundes, ich wusste für ihn würdest du alles tun. Mit niemandem kann man besser spielen, als mit einem verliebten Mädchen. Und dann tauchten doch zwei der Cullens auf und zerstörten alles. Sie nahmen dich mit sich und wieder sah ich keine Möglichkeit an dich ranzukommen. Trotzdem wartete ich vor dem Hotel, in der Hoffnung sie würden irgendwann abgelenkt sein. Aber du hast es mir noch einfacher gemacht. Du bist einfach zu mir runter gesprungen. Also hab ich dich abgefangen. Dein Gesicht war so schön als du mich gesehen hast. Du hast mich flehend angeschaut. Dein Blick hat mich angefleht dich zu lieben, oder umzubringen. Ich werde dir beides geben, auch wenn ich mein Spiel beenden muss, dein Blut ist auch jetzt zu verführerisch, als dass ich dich einfach abgebe. Wenigstens dein Blut werde ich genießen.“

Er hatte seine Rede abgeschlossen und mir stand immer noch der Mund offen. Ich verstand nicht. Wie konnte dieser Vampir die ganze Zeit in meiner Nähe gewesen sein und was meinte er mit dem Spiel von dem er die ganze Zeit sprach.

Aber eigentlich war es egal. Ich würde jetzt sterben, so oder so. Und auch das war mir egal. Das Leben hielt nichts mehr für mich bereit, es war Zeit zu gehen.

Er kam auf mich zu, umfasste meinen Nacken uns sah mir in die Augen. „Es tut mir leid, dass es so schnell gehen muss, es macht viel mehr Spaß, wenn ihr vor Schmerzen und Verzweiflung wahnsinnig seid.“

Plötzlich wurde meine Angst von Dankbarkeit abgelöst. Dank Emmet und Rosalie war mir ein schnelles Ende vergönnt. Er hatte geplant, mich zu quälen bis ich wahnsinnig würde, doch dafür hatte er nun nicht mehr genug Zeit.

Ich war dankbar und während er mir seine Zähne mit einem Knurren in die weiche Haut meines Halses schlug flüsterte ich: „Edward“. Die Schmerzen waren unerträglich, es brannte, es fühlte sich an als würde er mein gesamtes Inneres aus mir heraussaugen.

Veränderungen

Es brannte fürchterlich und ich ließ mich einfach widerstandslos fallen.

Doch dann hörte ich Gebrüll: „Bella! Bella!“, jemand schrie meinen Namen, doch ich war unfähig mich zu bewegen.

Der Sog an meinem Hals ließ nach und ich fiel in ein tiefes Loch.

Ich konnte die Augen nicht öffnen, aber trotzdem sah ich das Feuer, das mich zu verbrennen schien. Überall um mich herum waren Flammen. Und es rauschte. Ich würde verbrennen, bei lebendigem Leibe. Ich konnte nicht entkommen. Meine Glieder schienen schon versengt zu sein, sie schmerzten, sie stachen. Es fühlte sich an als würde mir jemand metallische Stangen in den Körper rammen. Es war unbeschreiblich. Ich war buchstäblich im Fegefeuer.

Etwas Kaltes drückte gegen meine Stirn. Es brannte auf meiner versenkten Haut. Ich versuchte es mit der Hand weg zuschlagen, doch ich erreichte es nicht.

Stöhnend fuhr ich auf!

„Ganz ruhig Bella“, hörte ich jemanden sagen, doch ich konnte niemanden erkennen. Obwohl ich die Augen endlich geöffnet hatte, sah ich nichts. Meine Augen stellten sich immer wieder neu ein, konnten aber nichts scharf stellen. Es war, als wäre ich unter Wasser.

Aber ich hörte und ich erkannte die Stimme die ich hörte. Es war Rosalie.

„Bella. Bitte sei ganz ruhig und schlaf hoch ein bisschen. Es wird alles wieder gut!“

Sie redete noch weiter, doch ich konnte sie nicht mehr verstehen. Es ging im Rauschen unter, ich sank wieder hinab in die Dunkelheit.

Als ich das nächste Mal zu mir kam und die Augen öffnete war ich verwundert. Ich konnte wieder sehen. Ich saß in Carlisles Mercedes, der von Emmet gesteuert wurde. Mein Kopf lag auf Rosalies Schoß, die mir immer sanft über ihn streichelte. Ich wollte etwas sagen, doch mich durchfuhr nur ein messerscharfer Schmerz. Es war als würde mich etwas zersägen. Panisch sah ich Rosalie an, doch die schüttelte nur den Kopf, was sollte das bedeuten? Ich sah wie sich ihre Lippen bewegten, doch ich hörte nichts.

Der Schmerz verebbte langsam, doch ich sank nicht wieder in das dunkle Loch, ich machte die Augen zu und döste vor mich hin, zu schwach um zu verstehen was mit mir geschah.

Die folgenden Stunden vergingen langsam, ich nahm nur war, dass meine Sinne sich abwechselnd schärften und vollkommen zu verschwinden schienen.

Doch als es draußen dunkel wurde, war ich zum ersten Mal fähig zu sprechen und mich auf zu setzten. Wir fuhren im Mercedes mit viel zu hoher Geschwindigkeit, doch im Gegensatz zu sonst bewegte sich meine Umgebung dabei nicht rasend wie in einem Videospiel, nein, es sah alles normal aus. Vielleicht war der Tacho ja kaputt.

Ich fragte wo wir hinfuhren und Emmet antwortete kurz: „Alaska.“

Nein, ich wusste wer in Alaska war, jemand, der mich nicht haben wollte.

Doch ich war unfähig zu widersprechen, abermals wurde ich von unmenschlichen Schmerzen geschüttelt.

Wieder griff etwas Kaltes nach mir. Etwas Kaltes zog an mir; doch zum wiederholten Male war ich unfähig die Augen zu öffnen.

Doch da hörte ich Edwards Stimme: „ich hab doch gesagt…“, er verstummte. Warum? „Was ist passiert“

Emmet knurrte neben meinem Ohr „Sie ist gebissen worden, du brauchst dir also keine Sorgen mehr zu machen!“ Sorgen?

Ich hörte abermals ein lautes Knurren, dann wurde ich von kalten Händen umfasst. Ich wurde hochgehoben, alles unter mir wackelte, kurze Zeit später wurde ich wieder abgesetzt, meine Unterlage war weich, trotzdem durchfuhr mich eine erneute Welle Schmerz und ich krampfte mich zusammen.

„Was ist passiert?“, Edwards Stimme war nur ein Grollen, doch ich erkannte sie natürlich trotzdem.

„Sie wurde gebissen. Der Vampir ist geflohen. Ich wollte ihn verfolgen, aber Rose hatte Angst mit ihr allein zu sein, falls etwas passiert, also sind wir ins Auto gestiegen und los“, erklärte Emmet.

Ich spürte kalte Hände auf mir, war aber unfähig mich zu wehren. Doch dann erklang Carlisles singende Stimme „Wie lange geht das schon so?“

„Zwei Tage. Wir sind ohne Zwischenstop gefahren.“, mischte sich nun auch Rosalie ins Gespräch ein.

Was sonst noch beredet wurde bekam ich wieder mal nicht mit. Den ganzen nächsten Tag dämmerte ich vor mich hin ohne etwas von meiner Umwelt wahr zu nehmen. Wenn ich schlief hatte ich Albträume, wenn ich wach wurde, unmenschliche Schmerzen, die mich in die Ohnmacht trieben. Ich ging durch die Hölle!

Doch dann erwachte ich, ganz sanft, ganz zart. Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen, aus Angst die Schmerzen würden zurückkehren.

Doch ich war nicht allein. Ich spürte es ganz deutlich, neben mir war jemand.

Verschreckt riss ich die Augen auf und blickte in Edwards schwarze Augen, die mich sorgenvoll anschauten. Meine rechte Hand war von seinen umschlossen.

Verwirrt schaute ich ihn an. Sein Gesicht, das zu einer besorgten Maske verzogen war.

„Bella!? Hörst du mich?“

Ohne zu antworten schaute ich ihn an. Die dunklen Augen, die formvollendeten Augenbrauen, die Nase, die Lippen, die gerunzelte Stirn, seine Haare.

Ich konnte es nicht glauben, dass er jetzt bei mir war. War ich gestorben? War ich vielleicht im Himmel?

Nein, dass konnte nicht sein, dafür waren die Schmerzen zu groß gewesen. Dafür sah Edward zu besorgt aus, zu unglücklich.

Sein perfektes Gesicht schaute mich immer noch verwirrt an.

Tränen stiegen mir in die Augen, als dass Loch, das Edward bei seinem Verschwinden hinterlassen hatte, weiter aufriss. Er wollte mich nicht. Er hatte es zwei Mal gesagt. Er wollte mich nicht. Und trotzdem saß er hier vor mir. Aber er wollte mich nicht.

„Bella was ist mit dir? Hast du wieder Schmerzen?“

Ich konnte nicht antworten, zu quälend war sein Anblick, zu kostbar. Er wollte mich nicht. Gequält vertiefte ich mich in sein Mienenspiel. Bevor er ging, wollte ich mir so viel wie möglich merken, um etwas bei mir zu behalten.

„Isabella; hörst du mich?“, seine Stimme klang jetzt panisch.

Ich nickte schwach und er wirkte ein bisschen erleichtert.

„Hast du noch Schmerzen?“, fragte er mich, seine Stimme war zugleich samtweich und rau.

Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte Schmerzen. Ich hatte ein riesiges Loch in der Brust, das zerdrohte mich zu zerreißen wenn er ging, aber das konnte ich ihm ja schlecht sagen.

Sein Blick war immer noch besorgt, als er sagte: „Ich hatte solche Angst um dich, du hast den ganzen Tag hier gelegen und geschrieen!“. Mit einer Hand streichelte er mir über die Wange.

Ich verstand nicht was er mir sagen wollte. Fühlte nur die erregende Wirkung seiner Berührung, aber sie war falsch. Es fühlte sich anders an, als ich es in Erinnerung hatte.

Ich ertrug es nicht. Als mir weitere Tränen aus den Augen stiegen drehte ich mich weg. Ich wollte nicht, dass er sah wie schlecht es mir seinetwegen ging. Es war erbärmlich!

Ich lag in einem Bett. Das Zimmer um mich herum war hell und spärlich eingerichtet. Außer dem Bett konnte ich nur einen Schrank und einen Stuhl erkennen.

„Was ist mit dir?“, hörte ich ihn besorgt fragen.

Ich konnte nicht mehr, ich brach zusammen: Meine Trauer verwandelte sich in Wut und die schleuderte ich ihm mitten ins Gesicht. „Lass mich einfach in Frieden! Ich will dich nicht sehen, geh doch einfach dahin zurück wo du die letzten Monate verbracht hast. Ich brauche dein Mitleid nicht!“

Während ich sprach hatte ich mich aufgerichtet und ihm zu gewandt. Meine Wut konnte er ruhig sehen, nur nicht diese erbärmliche Verzweiflung.

Er war getroffen. Zuerst schaute er verwirrt, dann verletzt.

„Es tut mir leid Bella. Mir tut alles leid, was du wegen mir erleiden musstest. Aber ich dachte wirklich es sei das Beste für dich.“

„Als hättest du das für mich gemacht?! Ich bin dir langweilig geworden, deshalb wolltest du mich nicht mehr!“, brüllte ich, doch ich spürte wie mein Zorn verrauchte als ich seinen Blick sah.

„Das stimmt nicht!“, antwortete er knapp.

Ich schaute ihn vollkommen perplex an.

„Ich hab dich glauben lassen, dass ich dich nicht mehr liebe um dich zu schützen, um es dir leichter zu machen. Ich wollte doch nur, dass du ein normales, glückliches Leben führen kannst“, er sah verzweifelt aus, ich immer noch zutiefst verwirrt. „Was?“

„Mensch Bella, wie konntest du mir nur glauben, dass ich dich nicht mehr liebe, ich hab dir doch so oft gesagt, dass du das wichtigste in meinem Leben bist!“, sagte er uns sah mich mit flehendem Blick an.

Meine Gedanken überschlugen sich. Wollte er mich doch noch?

„D…das heißt du liebst mich noch?“, fragte ich kurz. Bevor ich mir noch weitere Hoffnungen machte brauchte ich Gewissheit. Meine Gedanken mussten gestoppt werden, bevor sie völlig abdrehten.

„Natürlich liebe ich die Bella, ich hab dich immer geliebt und ich werde dich immer lieben! Das solltest du eigentlich wissen.“, seine Stimme war samtweich und sie bebte vor Aufrichtigkeit.

„Du liebst mich!“; ich fiel ihm in die Arme und fing furchtbar an zu schluchzen. Ich weinte in Edward Schulter, bis sein Pullover völlig durchnässte war. Die ganze Zeit streichelte er mir sanft den Rücken und flüsterte mir immer wieder ins Ohr, dass alles gut werden würde.

„Wieso bist du weggegangen? Wieso hast du mich allein gelassen?“, fragte ich zitternd

Er hielt mich ein Stück von mich weg und zwang mich ihn anzusehen, dann sprach er schnell und hastig: „Ich wollte dir nicht weh tun Bella. Bitte glaub mir, ich wollte das alles nicht. Ich wollte doch nur, dass du glücklich bist, dir die Möglichkeit geben ein normales Leben zu führen, ein Leben ohne Monster, ein Leben ohne Dunkelheit.“

„Aber ohne dich war mein Leben dunkel; es war dunkel, ich war allein und ich hatte furchtbare Angst. Ich kann nicht leben ohne dich!“, fiel ich ihm ins Wort.

„Es tut mir leid mein Schatz, ich hatte keine Ahnung, was passiert ist. Wenn ich geahnt hätte, dass es dir so schlecht geht, dann hätte mich nichts und niemand aufhalten können zu dir zu kommen, glaub mir, aber ich wusste es nicht. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt mir einzureden, dass es das Beste für dich ist und mich davon abzuhalten zu dir zu kommen und jetzt ist es zu spät.“, schloss er wehmütig.

„Aber jetzt sind wir zusammen“, schniefte ich, „versprichst du mir, dass du mich nicht mehr verlässt?“

Er lächelte kurz reumütig, dann antwortete er mir „Ich verspreche es dir. Wir werden auf ewig zusammenbleiben. Du brauchst überhaupt keine Angst mehr zu haben, jetzt ist es eh zu spät.“

„Zu spät wofür?“, ich konnte ihm immer noch nicht folgen.

„Zu spät dich vor dem was ich bin zu schützen; erinnerst du dich nicht?“, während er sprach schaute er mich wieder mit seinem besorgten Blick an.

„Woran denn?“, fragte ich verdattert. Doch dann fiel es mir wieder ein, der Vampir der Charlie getötet hatte, er hatte mich gebissen; die Schmerzen….

Verdutzt schaute ich an mir herunter. Ich sah nicht verändert aus. Doch mit reichlicher Verspätung fiel mir auf, dass sich seine Haut nicht mehr kalt anfühlte. Ich blickte auf meine Hand, die er ihn seinen hielt. Sie war genauso weiß wie seine. Aber immer noch genauso klein wie vorher.

„Bin … bin ich jetzt ein Vampir?“, es kam mir merkwürdig vor, ich hatte mit atemberaubenden Veränderungen gerechnet, aber ich fühlte mich wie früher.

„Eigentlich ja, auch wenn ich das Gefühl habe, dass noch einige menschliche Aspekte vorhanden sind“, antwortete er zögerlich.

Als ich ihn weiterhin fragend ansah, hielt er sich meine Hand an die Nase und atmete tief ein. „Dein Geruch, er hat sich nicht verändert. Die ganze Zeit hab ich auf diesen fürchterlichen Moment gewartet indem er verschwindet, aber jetzt bist du wach und er ist immer noch so betörend wie eh und je.“

Er lächelte, doch dann wurde sein Blick traurig „aber das wird nicht so bleiben, Carlisle sagte er würde bald verschwinden.“

„Das tut mir leid“, stotterte ich. Er lächelte mich an und während er mir zart über die Wange streichelte sagte er „Du kannst doch am allerwenigsten dafür.“

Seine Berührungen fühlten sich schön an, wie immer, aber mein Herz fing nicht wie gewöhnlich an zu rasen. Ich horchte kurz in mich rein um festzustellen, dass es gar nicht mehr schlug.

Entsetzt schaute ich Edward an. „Das ist eine der Sachen, die sich traurigerweise verändert haben, ich höre keine Reaktion mehr von dir!“, schmunzelte er.

„Es ist dir sehr zu wider, was ich jetzt bin oder?“, fragte ich traurig.

„Du hast das nicht verdient. Du hast diese Verdammnis kein bisschen verdient. Und ich muss mich von Dingen verabschieden die ich liebe“, er stockte kurz und sah mir tief in die Augen, „aber insgeheim freue ich mich, dass wir jetzt für immer zusammenbleiben können!“

Er wollte für immer mit mir zusammen bleiben. Das war ein Traum! Und ich wollte nicht dass er endete. Ich war zu glücklich.

„Dir erscheint das alles jetzt vielleicht noch wunderbar, aber glaub mir Bella, es wir ein anstrengender und schwerer Weg werden.“, er sah mich ernst an, was mich verunsicherte:

„Aber du bleibst doch bei mir oder? Du lässt mich nicht erlein? Oder?“, meine Stimme klang ein wenig panisch.

Wieder musste er schmunzeln, bevor er mich abermals mit seinem Blick gefangen nahm und flüsterte „Nein, ich lasse dich nicht allein. Ich werde dir helfen, egal was passiert!“

Dann beugte er sich zu mir herunter und seine Lippen berührten meine ganz zart. Doch obwohl ich kein Herz mehr hatte, reagierte ich wie früher, sogar heftiger. Seine Berührung löste in mir ein Verlangen aus, dass unbeschreiblich war. Sein Geruch, den ich jetzt intensiver wahrnahm berauschte mich und brachte mich vollkommen um den Verstand. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und drückte mich fest an ihn. Doch zu meiner Überraschen hielt er mich nicht wie sonst von sich fern sondern zog mich halb auf seinen Schoß und erwiderte meinen Kuss leidenschaftlich. Doch auch das schien mein Bedürfnis nicht zu stillen. Sein Geschmack schien mein verlangen noch zu steigern, bis Edward mich bestimmt von sich weg schob. Böse knurrte ich ihn an, ich verlangte nach mehr, doch er besah mich mit einem mahnenden Blick. Wütend schaute ich zurück, bis ich mir eingestehen musste das Blickduell wie immer verloren zu haben. Doch zu meinem Entsetzen kam dabei eine Art Fiepen aus meiner Brust, dass ich bestimmt nicht selbst ausgelöst hatte.

Machtspielchen

Verwirrt sah ich zu Edward auf, der wieder sein süffisantes Grinsen aufgesetzt hatte. „Das ist doch endlich mal eine positive Veränderung“, ließ er verlauten.

Als ich ihn weiterhin fragend anschaute erklärte er mir befriedigt: „Vampire sind in vielerlei Hinsicht Raubtiere“; er schaute mich kurz abschätzend an bevor er weiter sprach „zum Beispiel unsere Bewegungen, aber auch unser Verhalten gleicht dem von Raubtieren“, wieder ein abschätzender Blick „und so gibt es die einen unter uns mit einem eher dominanten Wesen und es gibt die, die sich anderen schnell unterwerfen.“

Mir entfuhr ein lautes Knurren: „Und ich gehöre zu denen, die sich … unterwerfen?“

Wieder grinste er „Es scheint zumindest so.“

„Und was soll daran bitteschön gut sein?“, ich war böse und unzufrieden. Da verwandelt man sich in einen Vampir und wird stark, und dann hat man ein Wesen in sich, das sich allen unterwirft.

„Ich denke du kennst mich gut genug um zu wissen, dass ich gern…“ „über alles und jeden bestimmst und denkst du wüsstest als Einziger was das Beste für alle ist“, viel ich ihm gereizt ins Wort. Ich würde mich nicht so einfach unterbuttern lassen. Das konnte er sich abschminken.

Doch abermals schaute er mich mit einem durchdringenden Blick an. Ich konnte es nicht fassen, etwas in mir übernahm die Kontrolle und brachte mich dazu mich klein zu machen und auf seinem Schoß einzuigeln.

Unendlich selbstzufrieden lächelte Edward vor sich hin „Das funktioniert ja besser als ich gehofft hatte“.

„Du hast gehofft, dass ich mich in einen feigen Rückzieher verwandele?“, fragte ich entrüstet.

Sein Lächeln wurde wärmer: „Ach Bella, Liebling, ich hab mir echt schon Sorgen darum gemacht, du warst als Mensch so dickköpfig, das hätte wirklich ein Problem zwischen uns werden können.“

„Toll und jetzt sind die Probleme gelöst, weil ich immer nachgebe, ganz super, wirklich!“, giftete ich.

„Du willst doch auch nicht das wir uns streiten oder?“

„Nein, dass will ich nicht.“, murmelte ich.

Sein Lächeln wurde wieder etwas selbstgefällig als er sagte „also, mach dir keine Gedanken mehr darüber, sonder küss mich einfach.“

Darauf konnte ich nun nichts mehr erwidern, was nicht an dem neuen Hörigkeitsproblem lag, sondern an der unwiderstehlichen Einladung.

Ich reckte mich ihm entgegen und als seine Lippen auf meine trafen reagierte ich genauso extrem wie vorher; ich warf mich gegen ihn, sodass ich auf ihm lag. Leidenschaftlich küssten wir und, bis es in meiner Brust abermals zu grollen begann. Daraufhin wanderten meine Hände von seinem Gesicht zu seinem Oberkörper hinab. Ungestüm zerriss ich sein T-Shirt und als mein Blick auf seine muskulöse Brust fiel verlor ich den Verstand. Ich stürzte mich quasi auf ihn, doch er riss mich unter sich und umfasste meine Handgelenke eisern. „Du bist immer noch um einiges schwächer als ich“, entfuhr es ihm, obwohl er völlig außer Atem war.

Langsam lockerte er den Griff um meine Handgelenke, doch ich hatte mich noch nicht im Griff. Ich presste meinen Oberkörper an seine nackte Haut und atmete seinen süßen Duft ein.

„Mensch Bella, du bist ja unersättlich“, grinste er, seine Lippen zu meinem geliebten schiefen Lächeln verzogen.

Ich grummelte leise vor mich hin, bis er mich losließ und sich neben mich legte. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn mit großen Augen an. „Wieso hältst du mich eigentlich immer zurück? Jetzt kann doch nichts mehr passieren oder?“

Er streichelte mir sanft über den Nacken, während er mir antwortete: „Weißt du Bella, dass ist nicht so einfach. Natürlich könnten wir“ und mit einem Blick auf meinen Körper fuhr er fort „und wir werden bestimmt auch in nächster Zeit weiter gehen, aber erst musst du deinen Durst mal stillen. Auch wenn ich jetzt nicht mehr Gefahr laufe dich zu töten reizt du das Tier in mir gewaltig. Ich darf mir nicht erlauben die Kontrolle zu verlieren, nicht solange du dich weder einschätzen noch beherrschen kannst“

Unzufrieden rümpfte ich die Nase aber ich verkniff es mir darauf zu antworten.

Besonderheiten

Nachdem wir eine Weile weiterhin nebeneinander gelegen hatten und sich meine Begierde nach ihm langsam zurückgeschraubt hatte, bemerkte ich ein anderes Gefühl.

Es war meiner Begierde nach Edward ähnlich, aber nicht so stark. Trotzdem rumorte es in meinem ganzen Körper und meine Hände wurden zittrig.

Das entging Edward natürlich nicht und er sprang auf.

„Warte kurz“, sagte er zu mir, eilte zur Tür und rief dann Emmets Namen.

Dann kam er wieder zu mir und hob mich langsam vom Bett auf. „Du solltest jetzt langsam mal was trinken, nicht das du noch umkippst.“

Ich streckte ihm die Zunge heraus und ergriff seine Hand. In einem Punkt hatte er Recht, ich konnte mich selbst überhaupt nicht einschätzen, also blieb ich vorerst lieber in Edwards Reichweite. Nicht, dass ich noch was anstellte.

Erst als wir das Zimmer verließen fiel erkannte ich das Haus. Wir waren im Haus der Cullens, in Forks! Obwohl es ein wenig düsterer als sonst wirkte. Es war mir immer sehr offen und hell vorgekommen, doch nun waren alle Türen geschlossen und es wirkte beengender.

Edward führte mich in die Küche wo Emmet uns schon erwartete. Die Rollläden waren heruntergelassen, was mich ein wenig beunruhigte. Etwa wegen mir?

Emmet nickte anerkennend: „hübsch“, als er mich sah.

„Nicht mehr so abgemagert“ stellte Edward trocken fest. Ich fühlte mich unbehaglich.

„Wo ist Alice?“, fragte ich hoffnungsvoll.

„Alice und die anderen werden bald aus Alaska nachkommen, wenn es dir einigermaßen gut geht.“, antwortete er mir nüchtern.

„Alaska?“, fragte ich verunsichert, doch dann erinnerte ich mich, Emmet und Rosalie hatten mich nach Alaska gebracht, „wie sind wir hierher gekommen?“

Edward erklärte mir ruhig: „Wir vier sind mit unserem Privatjet hierher geflogen, weil wir dachten du würdest dich hier in deiner vertrauten Umgebung wohler fühlen. Außerdem wollte ich dich nicht so vielen neugierigen Blicken aussetzen.“

Emmet wurde ungeduldig und hob mich auf den Küchenstuhl. Dabei stellte er sich inter mich und legte mir seine großen Hände auf die Schultern.

„Könnt ihr euch das nicht mal abgewöhnen. Ich bin wohl noch im Stande selbst zu laufen! Was machen wir jetzt eigentlich?“, motzte ich los.

Edward überging mein Geschimpfe und schaltete die Mikrowelle an. Danach ging er vorsichtig auf mich zu, sein Blick war lauernd. Als er direkt vor mir stand fiel bei mir der Groschen. Im Beutel den er vor mir verbarg befand sich Blut und ich sollte es trinken. Bei dem Gedanken überkam mich Ekel. War das normal?

Edward fühlte sich wohl durch meine Passivität bestätigt und nahm mein Gesicht in eine seiner Hände.

„Versuch bitte ganz ruhig zu bleiben“, bat er mich während seine Hand meinen Kiefer zwang sich zu öffnen. Ich konnte ihn nur mit großen Augen anschauen, während er das warme Blut in meinen Rachen fließen ließ. Emmets Hände verstärkten ihren Griff und auch Edward ließ mich nicht los.

Doch als ich es schmeckte konnte mich keine Kraft der Welt mehr halten. Ich stemmte mich gegen Emmet, der mit meinem Ausbruch in die andere Richtung gerechnet hatte. Das Blut durchfloss mich und jeder Körperteil, den es erreichte verkrampfte sich. Das Gefühl des Ekels war ungeheuer groß, der Geschmack widerlich. Im Bruchteil einer Sekunde hatte ich mich umgedreht, die verschlossene Küchentür zersprengt und warf mich gegen eins der vielen Fenster im Wohnzimmer, doch zu meinem Elend gab es keinen Millimeter nach. Dabei musste ich unbedingt an die frische Luft um den Geschmack loszuwerden, der mich zum Würgen brachte. so etwas ekliges hatte ich noch nie geschmeckt.

Edward und Emmet waren mir gefolgt und Edward umschloss mich fest mit seinen starken Armen. Ich wehrte mich verzweifelt gegen ihn, doch selbst als Vampir hatte ich keine Chance gegen seine Kräfte, obwohl er sich wohl etwas anstrengen musste mich zu bändigen.

„Lass mich los!“, knurrte ich „lass mich raus!“

Edward ignorierte mich einfach und übergab mich an Emmet während er sagte „Komm, wir versuchen es noch mal!“

Er ging zurück in die Küche und Emmet folgte ihm mit mir. Ich versuchte vergeblich mich aus Emmets unbarmherzigen Griff zu strampeln, doch so viel ich auch um mich schlug, kratzte oder schrie, er ließ nicht locker. Er drückte nur noch fester zu. Wäre ich noch ein Mensch hätte er mich mit seinem gewaltsamen Griff zerquetscht.

In der Küche nahm Edward einen neuen Beutel Blut und als ich anfing noch lauter zu schreien funkelte er mich an: „Sei endlich still Bella und stell dich nicht so an“. Sein Blick war böse, er war wütend und genervt aber nicht so einschüchternd wie der Geschmack des Blutes. Außerdem hatte er noch nie in einem ähnlich lieblosen Ton mit mir gesprochen. Ich fauchte ihn wütend an, doch als er mich anknurrte und das Rumoren in seiner Brust stärker wurde, unterwarf sich das Tier in mir und fing wieder an zu fiepen und ich hörte auf um mich zu schlagen.

„Na endlich, wenn du sie so gut im Griff hast, warum verdammt hast du so lange gewartet“, stöhnte Emmet, der mich zwar keinen Zentimeter hatte entkommen lassen, aber doch etwas angestrengt schien.

Edward zuckte nur die Schultern und trat wieder auf mich zu. Ich schaute ihn flehend an, doch wieder umfasste er meinen Kiefer mit solcher Kraft, dass ich dachte er würde brechen. Verbissen weigerte ich mich den Mund zu öffnen und Edward knurrte böse, in meinem Innern rumorte es, doch er schaffte es meinen Kiefer auseinander zu zwingen. Wie zuvor brannte das Blut in meiner Mundhöhle und ich versuchte abermals zu fliehen, doch Emmet war auf meinen Widerstand vorbereitet, sodass es mir nicht gelang. Mein Mund brannte, doch ich weigerte mich zu Schlucken. Ich tat das einzige was ich tun konnte, ich spuckte Edward das Blut ins Gesicht.

Edward knurrte, in seinem Innern brodelte es. Ich sah, dass er kurz davor war die Kontrolle zu verlieren und sich auf mich zu stürzen.

„Was ist denn hier los?“, unterbrach Carlisles tragende und doch verärgerte Stimme die Auseinandersetzung. Überrascht schauten wir drei zu Edwards Eltern, die in der Küchentür standen und zugleich verwundert als auch verärgert aussahen. Ich nutzte den Überraschungsmoment um mich aus Emmets Griff zu befreien und schluchzend in Esmes Arme zu stürzen.

Zärtlich legte sie ihre Arme um meinen zitternden Körper und streichelte mir beruhigend über den Rücken. Ich brauchte nicht aufzuschauen um zu wissen, dass sie Edward einen tadelnden Blick zuwarf.

„Was treibt ihr hier?“, wiederholte Carlisle seine Frage schneidend. So hatte ich seine Stimme noch nie gehört. „Hab ich euch nicht klar und deutlich gesagt, dass es äußerste Vorsicht bedarf?“

Edwards Stimme bebte vor Zorn, als er versuchte kontrolliert zu antworten „Wir haben es versucht. Aber sie weigert sich“. Seine Stimme glich eher einem Knurren.

Jetzt ertönte Esmes weiche Stimme, die versuchte beruhigend auf alle Parteien einzuwirken: „Lasst uns doch alle erst mal ins Wohnzimmer gehen und uns da unterhalten“.

Im Wohnzimmer setzte sie mich neben sich und legte meinen Kopf auf ihren Schoß, den sie mir sanft streichelte. Kurze Zeit später folgte uns auch Edward, der sich das Blut aus dem Gesicht gewischt hatte. Seine Gesichtszüge waren verhärtet, sein Kiefer im Kampf um Selbstbeherrschung zusammengebissen. Er setzte sich neben mich und Esme auf die Couch und versuchte mich auf seinen Schoß zu ziehen, doch aus irgendeinem Grund, den ich selbst nicht verstand, wurde ich panisch und fing an nach ihm zu strampeln.

„Isabella“, sagte er streng, in einem Ton, der keinen Zweifel an seiner Autorität duldete, doch bevor ich wiedermals nachgeben konnte brüllte Carlisle laut „Edward!!!“.

Daraufhin sprang dieser wieder auf und stürzte aus dem Raum. Einen Moment später hörten wir ein ohrenbetäubendes Donnern aus der Küche, Edward hatte im Zorn irgendetwas zertrümmert.

Ich zitterte, was hier geschah jagte mir ungeheure Angst ein. Esme versuchte mich abermals zu beruhigen während sie Carlisle tadelte „bitte beherrsche dich. Du siehst doch wie verstört sie ist. Und du kennst Edwards Temperament!“

„Ich werde es versuchen“, sprach Carlisle, wieder gefasst.

Auch Edward schien sich etwas beruhigt zu haben als er das Wohnzimmer wieder betrat. Ich erhaschte einen Blick auf ihn, als er sich auf den gegenüberstehenden Sessel setzte. Seine Augen waren pechschwarz, seine Lippen schmale Striche. Er sah furchterregend aus.

Auch Emmet betrat den Raum wieder und stellte sich hinter Edward. Rosalie, die ihm gefolgt war gesellte sich zu uns aufs Sofa und legte mir eine Hand auf den Rücken.

„Also Jungs, was ist passiert?“, fragte Carlisle ruhig.

Emmet begann zu sprechen, doch Edward übertönte ihn. „Bella hatte Durst“, er sah mich nicht an „also wollten wir probieren ihr was zu geben, aber sie hat sich gewehrt.“

„Gewehrt?“, Carlisle hob kritisch die Augenbraue. Edward nickte nur.

„Bella, ich weiß, die Vorstellung Blut zu trinken ist ziemlich widerwärtig, aber wir müssen das nun mal. Und wir tun es alle, du musst dich dafür nicht schämen.“, erklärte Esme mir sanft.

Wieder musste ich schluchzen und endlich schaute auch Edward mich an, doch sein Blick war immer noch verärgert. Er machte mir Angst. „Ich kann das nicht. Es schmeckt so ekelhaft, es brennt so furchtbar.“

Plötzlich kniete Edward vor mir, mit einer Hand umfasste er mein Gesicht. „Es schmeckt dir nicht?“, fragte er ungläubig. Auch die anderen schienen mir nicht zu glauben.

„Nein, es ist das ekelhafteste was ich je geschmeckt habe. Es tut mir leid, aber ich kann das nicht trinken.“

„Aber Bella, Schatz, du musst, du musst etwas trinken und für uns ist eben nur Blut verwertbar.“, versuchte er mir klarzumachen, wobei er mich wieder zärtlich anschaute.

Ich stürzte in seine Arme und schluchzte „Aber ich kann das nicht!“ Er zog sich wieder auf den Sessel zurück, platzierte mich auf seinem Schoß und sah Carlisle fragend an. Ich legte meinen Kopf an seine Marmorbrust, erleichtert, dass er mir nicht mehr böse zu sein schien.

„Was machen wir denn jetzt, wenn sie nicht bald was trinkt, dann…“, er beendete den Satz nicht sondern zog mich nur fester an sich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Auch Carlisle schien ratlos zu sein, „vielleicht ist die Verwandlung noch nicht ganz abgeschlossen. Ich habe zumindest noch nie von einem Vampir gehört, der kein Blut trinkt. Aber ihr Geruch ist ja auch noch nicht verblasst. Ich schlage vor, du bringst Bella ins Bett“, ich war mir fast sicher, dass er für Edward in Gedanken hinzufügte: und bleibst bei ihr, „während ich mich mal umhöre, ob es öfter vorkommt, dass die Verwandlung so unvollständig abläuft.“

Edward nickte und stand auf, ohne mich abzusetzen. Vorsichtig trug er mich die Treppe hinauf in das Zimmer, in dem ich bereits die letzten Tage verbracht hatte. Sanft legte er mich aufs Bett und deckte mich zu.

„Was ist das eigentlich für ein Zimmer und warum sind wir nicht in deinem.“, fragte ich ihn neugierig.

„Das ist eins der Gästezimmer.“, den zweiten Teil meiner Frage ließ er unbeantwortet und ich fühlte mich zu erschöpft um weiter zu bohren.

„Können wir nicht das Fenster ein wenig öffnen, ich hab immer noch den Geschmack im Mund“, bat ich.

Er schaute mich kurz verlegen an, dann sagte er langsam „Das ist keine gute Idee mein Engel“

„Aber du bist doch immer noch viel stärker als ich, falls du dir Sorgen machst, dass ich abhauen könnte.“, widersprach ich ihm, „außerdem bin ich eh viel zu müde um mich zu bewegen.“

„Lass uns die Regeln einhalten, ok. Ich möchte nicht, dass etwas schief läuft.“

„Liebst du mich eigentlich noch?“, fragte ich ihn zaghaft.

„Wie kommst du darauf, dass sich meine Gefühle für dich geändert haben?“, forschte er vorsichtig.

„Du scheinst oft so wütend zu sein, auf mich!“, stotterte ich, „du hast noch nie so mit mir geredet wie heute“. Es fiel mir sehr schwer mich so zu öffnen, ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Er schien noch leichter reizbar als sonst.

Doch er wurde nicht böse, nein, er streichelte mir liebevoll und nachdenklich über die Wange, sein Blick war sanft und führsorglich und als er antwortete blies er mir eine Welle seines Geruchs entgegen, der mich im Glück zu benebeln schien. „Ich bin nicht böse auf dich. Dass bin ich nie. Höchstens ein wenig ungeduldig“, lächelte er, doch dann wurde er schlagartig wieder ernst: „Ich bin böse auf mich. Wäre ich bei dir gewesen hätte ich es verhindern können. Es widert mich an, was ich dir angetan habe. Und“, er machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach, in der er nachdenklich mit einer meiner Haarstränen spielte „ich habe furchtbare Angst dich zu verlieren.“

Seine Antwort beruhigte mich, immerhin ekelte ich ihn nicht an. „Ich liebe dich“, säuselte ich. Anstelle einer Antwort zog er mich näher an sich, dann trafen seine Lippen auf meine. Ich erwiderte ihn zärtlich, aber nicht so aufbrausend wie am morgen. Dies fiel natürlich auch Edward auf und er neckte mich liebevoll, „Wow, du bist jetzt ja ganz artig.“

Ich antwortete ihm gähnend: „Ich bin viel zu müde um jetzt Machtspielchen auszufechten“.

„Aber Bella, wir können nicht schlafen“, erinnerte mich mein Vampirfreund. Doch ich war zu schwach es zu beachten und fiel in einen tiefen Schlaf.
 

Als ich aufwachte waren meine Glieder steif und schwer, es schien als hätte ich mich Tage nicht bewegt.

Ich drehte mich um und sah erleichtert, dass Edward neben mir saß.

„Hallo mein Engel“, sagte er, doch obwohl ich merkte, dass er versuchte liebevoll zu klingen, hörten sich seine Worte ruppig an, fast als wäre er wieder sauer auf mich.

„Hab ich wieder was falsch gemacht?“, fragte ich bestürzt, ihn sauer zu machen war das letzte was ich wollte.

„Nein, du hast ganz friedlich geschlafen, drei Tage lang.“, beruhigte er mich.

„Drei Tage?“

Er nickte nur und meinte dann: „Wir sollten runter zu den andern gehen. Sie warten schon, und machen sich Sorgen.“

„Kann ich nicht erstmal ins Badezimmer? Ich fühle mich furchtbar!“, verlangte ich.

Widerstrebend führte er mich in das ans Gästezimmer anschließende Bad, ließ mich aber keine Sekunde aus den Augen.

Genervt schaute ich ihn an, „ich mach schon keine Dummheiten!“, er zuckte nur die Schultern.

Doch als mein Blick auf mein Spiegelbild fiel erstarrte ich. Obwohl meine Figur makellos war, schlank, aber doch weiblich, war mein Anblick abstoßend. Ich hatte tiefe Augenringe, die so dunkel waren, dass sie fast schwarz wirkten.

Verschreckt sah ich Edward an, „Ich sehe furchtbar aus!“, quengelte ich verzweifelt.

„Du musst dringend was trinken“, versuchte er mich zu beschwören, doch jetzt begutachtete ich sein Gesicht. Seine Augen waren pechschwarz, seine Haut sogar für ihn ungewöhnlich blass und auch er hatte dunkle Augenringe, die allerdings nicht annähernd so schlimm waren wie meine. „Du auch!“, kommentierte ich.

„Lass uns runter gehen!“, meinte er kurz, doch ich drängte mich an seine Brust. „Ich will dich spüren Edward“, hauchte ich. Auch er schien erregt, als er stöhnte „Später Bella, wir müssen das erst klären, ich kann mich nicht beherrschen.“ Und abermals ungewöhnlich grob schob er mich von ihm weg. Seine Hände zitterten.

Wir gingen nach unten, wo die anderen sich um den Küchentisch versammelt hatten. Alice und Jasper fehlten immer noch.

„Da seid ihr ja“, begrüßte uns Carlisle, seine Stimme klang erleichtert, doch seine Augen schauten besorgt.

Rosalie konnte sich, nachdem sie einen Blick auf uns geworfen hatte, ein Kommentar nicht verkneifen: „Ihr seht furchtbar aus.“

Auch Esme schien besorgt: „Edward, du musst jagen gehen, wir kümmern uns um Bella!“

„Nein!“, knurrte mein Freund böse, „Ich lasse sie nicht allein, nicht solange wir nicht wissen was mit ihr los ist.“ Bei diesen Worten drückte er mich fest an sich.

Wir setzten uns nebeneinander und ich bemerkte, dass nun alle Blicke auf mich gerichtet waren. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wusste nur, dass ich nie wieder Blut trinken wollte und dass mein Verlangen immer größer wurde. Ich hatte fürchterlichen Hunger. Doch dass konnte nicht sein, oder doch?

Ich konnte mich nicht bändigen, als eine neue Welle dieses Verlangens über mich rollte. Meine Hände zitterten, das Tier in mir knurrte gepeinigt auf. Dann warf ich den Stuhl um und riss alle Schubladen der Küche auf, fand aber nur etwas Brot. Gierig schob ich es mir in den Mund, doch zu meinem Entsetzen löste es sich, sobald es mit meinem Speichel in Berührung kam, auf. Verzweifelt schmiss ich den Rest gegen das Fenster und fing die Schubladen aus ihren Verankerungen zu ziehen und sie um mich zu schleudern. Doch sofort eilte Edward zu mir und schloss mich fest in seinem Arm ein, Er presste mich mit solcher Kraft an seine Brust, dass ich mich keinen Zentimeter bewegen konnte. Doch sein Geruch, dieser himmlische Geruch beruhigte mich augenblicklich. Verzweifelt schluchzte ich an seiner Brust, Tränen liefen mir über mein Gesicht und in seinen Pullover. Er streichelte mir über den Rücken, als ich schniefte: „Edward, bitte, ich kann nicht mehr, ich habe solchen Hunger!“

„Ich weiß mein Engel, ich weiß!“, hilfesuchend schaute er zu seiner Familie.

Carlisle stand langsam auf und kam bedächtig zu uns, streichelte meinen Kopf, bis ich ihn anschaute und versuchte mich dann zu überzeugen noch mal zu versuchen, dass Blut zu trinken.

„Bella bitte, so kann dass nicht weitergehen, versuch es doch bitte noch mal.“

Trotzig schüttelte ich den Kopf, nichts auf der Welt würde mich dazu bringen, dieses Teufelszeug noch mal meinen Körper durchströmen zu lassen.

„Bitte Bella, du siehst doch selbst, Edward muss unbedingt etwas trinken, und das tut er erst, wenn du einen Weg gefunden hast dich am Leben zu halten, verstehst du, tu es für Edward.“, beschwörte mich Carlisle weiter.

Langsam bröckelte mein Widerstand, doch ich klammerte mich an die augenscheinlich einfachste Möglichkeit: „Wieso trinkt Edward das Blut nicht einfach, dann muss er ja nicht jagen gehen.“

„Nein!“, zerschlug Edward meine Hoffnung während er mich wieder zu sich zog „dass ist für dich. Außerdem ist es so wenig, dass würde meinen Durst eher verstärken als stillen.“

„Na gut“, widerstrebend ging ich auf den Vorschlag ein, „für Edward!“

Dieser drückte mir einen Kuss auf den Hinterkopf setzte sich wieder und zog mich auf seinen Schoß. „Ich bin bei dir“, flüsterte er, als Carlisle mit dem aufgewärmten Beutel auf mich zutrat und ich mich verkrampfte.

Unsicher öffnete ich den Mund, für Edward, dachte ich immer wieder und Carlisle ließ einen Tropfen in meinen Rachen laufen.

Ich keuchte, auch dieser Tropfen genügte um meine Muskeln zum zittern und mich zum würgen zu bringen, mein Inneres fiepte, doch dann wich meine Angst einer unmächtigen Wut. Ich knurrte, laut und gefährlich, sprengte Edwards Griff und ging auf Carlisle los.

Edward und Emmet mussten vereint ihre ganzen Kräfte aufbringen, um mich von Carlisle zu trennen. Als ich wieder zu Verstand kam bemerkte ich Carlisles zerkratztes Gesicht.

„Oh, Gott, dass tut mir wirklich leid“, stotterte ich geschockt.

Carlisle lächelte gequält: „du kannst nichts dafür, ich hatte nicht damit gerechnet, dass du solch eine Kraft aufbringen könntest, obwohl du noch nichts getrunken hast.

Zaghaft ließ Emmet mich los und beäugte mich misstrauisch, ich lächelte die anderen entschuldigend an „Ups!“, doch Edward, dessen Stirn sich in tiefe Falten gelegt hatte lockerte seinen Griff kein bisschen. Er zog mich an seine Brust. „Das hat keinen Sinn!“, seine Stimme war fast ein Knurren.

„Tut mir leid“; stieß ich kleinlaut hervor. Ich wusste ich hatte ihn enttäuscht. Doch obwohl er mir mit seinem Klammergriff wehtat, küsste er mich auf den Kopf.

Abermals stürmten alle auf ihn ein endlich zu jagen und auch ich weiß ihn auf meine Hämatome am Oberarm hin, die mir sein Klammergriff zugefügt hatte, aus Angst ich könnte wieder ausrasten.

Schließlich seufzte er resigniert, als er merkte, dass alle gegen ihn waren. „Ok, wie ihr wollt. Ich werde nicht lange weg ein, bekommt ihr das solange mit ihr hin?“, dabei nickte er in meine Richtung.

Obwohl Emmet mich weiterhin skeptisch betrachtete, war er selbstbewusst wie immer „wir lassen uns von dem kleinen Knirps schon nicht auf der Nase herumtanzen.“ Er lächelte mich an, während Edward mich in seinen Arm drückte.

„Mein Freiraum ist wohl auch gestorben“, grummelte ich widerstrebend. Doch Edward bedachte mich wieder mit einem seiner strengen Blicke, sodass ich mich nicht traute mich weiter zu beschweren.

Bevor er ging drückte er mir einen Kuss auf die Lippen, den ich abermals zu leidenschaftlich erwiderte, sodass mich Emmet zurückziehen musste. Edward verdrehte kurz die Augen und verschwand dann, die Tür schloss er hinter sich ab.

Außer Kontrolle

Emmet bugsierte mich ins Wohnzimmer, wo ich schlaff auf die Couch niedersank. Ich fühlte mich krank und schlapp.

„Versuch dich auszuruhen Liebes und mach dir keine Sorgen, dass regelt sich schon alles!“

„Esme?“, fragte ich schwach.

„Ja Liebes, was ist denn?“, antwortete sie mir und strich mir sanft über den Rücken.

„Warum bin ich so anders als ihr? Warum kann ich schlafen, obwohl Vampire das nicht tun? Warum trinke ich kein Blut?“, ich war so verunsichert, dass man es meiner Stimme anhörte.

„Ich weiß es nicht Bella. Ich kann dir deine Fragen nicht beantworten, aber Carlisle versucht Antworten zu finden um dir zu helfen. Und du ruhst dich ein wenig aus, ja?“

Zustimmend nickte ich, obwohl ich anscheinend Tage geschlafen hatte war ich erschöpft. Doch mir ging zu viel durch den Kopf, wieso konnte ich nicht einfach normal sein. Wieso musste ich wieder die Ausnahme von der Regel sein? Doch er liebte mich. Edward liebte mich und er wollte bis in die Ewigkeit mit mir zusammen sein. Esme verließ leise den Raum, wahrscheinlich um Carlisle zu fragen ob er etwas Neues wusste. In meinem Innern rumorte es. Der Hunger war zu groß, als das ich hätte schlafen können. Außerdem vermisste ich Edward. Ich vermisste seine starken Arme, sein Lächeln, seine Stimme und seinen Duft. Obwohl ich wusste er würde bald wiederkommen, aus Angst um mich würde er sich beeilen, hielt ich es nicht länger ohne ihn aus. Ich stand auf und schlich aus dem Wohnzimmer, lief die Treppe hinauf, an Rosalies und Emmets Zimmer vorbei zu Edwards.

Es sah noch genauso aus wie ich es in Erinnerung hatte. Es war hell, an der einen Seite war seine gigantische CD Sammlung. Ich drehte mich um, schloss die Tür, öffnete den Kleiderschrank und zog seine Jacke heraus. Das helle Leder duftete nach ihm. Ich sank auf die Knie und sog gierig den Geruch ein. Himmlisch. Doch dann fiel mir mit einiger Verspätung etwas auf. Im Gegensatz zum Rest des Hauses schien Edwards Zimmer unverändert. Vor den Fenstern befanden sich keine metallenen dicken unüberwindbaren Rollläden, sie waren kein Hindernis. Deshalb waren wir nicht in Edwards Zimmer gewesen, deshalb hatte er mich ins Gästezimmer gebracht.

Das Tier in mir erwachte. Beflügelt vom Hunger und dem Gefühl eingesperrt zu sein und der Möglichkeit aus dem Gefängnis zu entkommen.

Wieder dachte ich an Edward, er würde bald kommen und wenn er da wäre, wäre alles was mich jetzt zum verzweifeln brachte nebensächlich, es wäre unwichtig. In Edwards Nähe konnte ich alles aushalten. Ich stellte mir sein Gesicht vor, wenn er zurückkehren würde und ich wäre nicht da, es versetzte mir einen schmerzhaften Stich. Ich stellte mir seinen Zorn vor. Nein! Ich wollte nicht weg, Nein, ich würde auf Edward warten. Was sollte ich überhaupt draußen? Was war dort? Nichts, nichts was mir helfen würde. Helfen konnte mir nur einer, Edward! Ich klammerte mich an seine Jacke, doch als mir erneut eine Welle seines Duftes in die Nase stieg verlor ich die Kontrolle. Gier stieg in mir auf. Die Gier nach Edward, aber auch der Hunger, größer und mächtiger als zuvor. Mit Leichtigkeit öffnete ich das geschlossene Fenster, riss es grob aber fast lautlos aus der Halterung und sprang nach draußen. Ins Freie. Das Tier hatte sich befreit.

Ich spürte es genau, ich sah alles um mich herum, fühlte meinen Körper, doch er gehorchte mir nicht mehr, dass Tier hatte die Kontrolle über ihn übernommen.

Ich rannte ich rannte mit voller Geschwindigkeit, so schnell ich konnte, doch ohne Anstrengungen. Ich geriet nicht mal mehr in Atemnot. Innerhalb von Sekunden hatte ich das Zentrum von Forks erreicht, zum Glück war es Nacht und dunkel, sonst hätte ich bei den Einwohnern von Forks wohl große Verwunderung ausgelöst. Kein Mensch konnte sich so schnell bewegen.

Ich schloss die Augen, ich gab auf. Ich versuchte gar nicht mehr das Tier zu bändigen. Ich drehte mich im Kreis. Meine Sinne geschärft und dann nahm ich die Witterung auf. Folgte einem Geruch der zwar nicht so gut wie Edwards aber dennoch unwiderstehlich war.

Erleichterung

Ich rannte, folgte dem Geruch durch die Straßen von Forks.

Dann stoppte ich abrupt. Ich stand vor dem kleinen Supermarkt der Stadt, der Geruch schien von drinnen zu kommen. Noch immer erkannte ich nicht wessen Geruch ich folgte.

Ohne nachzudenken rannte ich die Tür des Geschäfts ein. Trotz der Dunkelheit erkannte ich alles um mich rum. Jede einzelne Packung.

Doch beim betreten des Ladens strömten mir so viele Gerüche entgegen, dass der eine nicht mehr so herrausstach. Ich knurrte böse, ich hatte ihn verloren.

Wütend und außer mir vor Zorn und Begierde schmiss ich ein Regal um. Dabei zersprang ein Gurkenglas, sodass mir der Geruch in die Nase stieg. Verunsichert neigte ich den Kopf, das roch gut, aber es war nicht der Geruch, dem ich gefolgt war. Trotzdem kniete ich mich langsam nieder und kaute vorsichtig das eine Ende der Gurke an. Es schmeckte nach Pappe. Wie schon das Brot löste es sich in meinem Mund auf. Wütend begann ich im Laden zu randalieren. Ich zerrte Ware aus den Regalen. Manche probierte ich, manche rochen schon so furchtbar, dass ich sie nur gegen das Fenster donnern ließ. Als ich anfing Marmeladengläser gegen die Scheiben zu schmettern gingen einige zu Bruch.

Ich war kurz davor den Verstand zu verlieren. Meine Gier betäubte mich und puschte mich gleichzeitig auf, ich war nicht ich selbst. Obwohl ich alles mögliche Essbare probierte, fand ich nichts, was nur annähernd so gut schmeckte wie ich es mir nach dem Geruch zufolgen ausgemalt hatte. Doch irgendwo hier wartete etwas, dass so köstlich roch, dass mir der giftige Speichel in den Mund lief und mein Inneres aus Vorfreude zu rumoren begann.

Ich suchte weiter, riss jede Packung auf, biss in alles rein.

Bis mir beim öffnen eines Papier der Speichel im Mund zusammenlief. Ich war mir sicher, dies war nicht der Geruch dem ich gefolgt war, doch er roch ebenso köstlich, süß und herb zugleich. Ich betrachtete das Lebensmittel. Es war braun und in kleine Stücke unterteilt. Sah ziemlich unscheinbar aus. Und dennoch erinnerte ich mich: es war Schokolade. Ich erinnerte mich, dass ich als Mensch gerne Schokolade gegessen hatte. Herzhaft biss ich in die Tafel. Die Schokolade zerrann in meinem Mund. Sie löste sich nicht auf, wurde aber so flüssig, dass sie ungehindert meine Kehle hinabfließen konnte. Der Geschmack war unbeschreiblich, so intensiev, dass er mein ganzes Gehirn einnahm, sodass ich nicht denken konnte. Ich ließ mich einfach fallen und genoss die Wärme die das braune, schmelzende Lebensmittel in mir auslöste.

Doch dieses köstliche Erlebnis endete viel zu schnell und abrupt. Plötzlich war mein Mund leer, mein gesamter Körper schrie nach mehr. Ächzend richtete ich mich auf und griff nach einer weiteren Tafel. Abermals war das Gefühl überwältigend. Ich lag auf dem Boden und glaubte zu schweben, erfüllt von dem warmen Schokoladenelexier, dass meine Kehle hinabfloss.

Ich wurde jäh aus diesem Trancezustand gerissen, als ich von hinten gepackt und hochgezogen wurde.

Edward hatte mich gefunden.

„Was zum Henker tust du hier?“, knurrte er und nickte mit dem Kopf in Richtung des Ladens.

Ich sah mich um und erkannte das Ausmaß meiner Lebensmittelsuche. Der Supermarkt sah aus als hätte eine Bombe eingeschlagen, er war verwüstet wie ein Schlachtfeld. Verunsichert sah ich in Edwards caramellfarbene Augen und sagte: „Ich weiß nicht genau, ich hatte solchen Hunger und dann bin ich einfach dem Geruch gefolgt.“

Zärtlich zog er mich an seine Brust: „Ach Bella, Liebste, dass ist nicht so einfach. Du kannst nicht einfach in einen Laden gehen, alles verwüsten und menschliches Essen zu dir nehmen. Du bist ein Vampir und Vampire trinken Blut.“, sanft drückte er mir einen Kuss auf die Stirn „und wir werden einen Weg finden es dir auch schmackhaft zu machen!“ Es hörte sich so an als versuchte er es sich mehr einzureden als mir.

Ich schüttelte mich, zum einen, weil mir die Vorstellung noch einmal Blut trinken zu müssen körperliche Qualen bereitete und zum andern weil die Schokolade zwar unendlich gut geschmeckt und meinen Hunger sogar größtenteils gestillt hatte, den Durst den ich fühlte jedoch noch verstärkt hatte.

„Ich bin so durstig“, krächzte ich. Mein Hals war so ausgetrocknet, dass er brannte und es unmöglich machte zu sprechen.

Ich befreite mich aus Edwards Umarmung und machte mich auf die Suche nach etwas zu trinken.

Er wollte mich wohl erst zurückziehen, doch Carlisle gab ihm ruhig aber bestimmt zu verstehen er solle mich gehen lassen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass außer Edward noch jemand gekommen war, doch ich konnte den anderen jetzt keine Aufmerksamkeit schenken. Ich brauchte dringend was zu trinken. Wie zuvor schnüffelte ich an Flaschen und probierte hin und wieder einen Schluck, doch wieder wurde ich vor die verzweifelnde Tatsache gestellt, dass Wasser meinen Durst nicht löschen konnte, egal wie viel ich trank. Meine Verzweiflung verwandelte sich in Wut und ich begann Kartons aus dem Kühlfach zu reißen und sie auf den Boden zu werfen.

Versteinert hielt ich in meiner Bewegung inne, ich hatte ihn gefunden, der Geruch, er war wieder da. Und zwar deutlicher und berauschender als zuvor. Euphorisch drehte ich mich um und der gierige, lüsternde Blick meiner schwarzen Augen fiel auf eine aufgeplatzte Wassermelone. Ohne nachzudenken schlug ich meine Zähne in die übrig gebliebene Schale sog. Ich entzog der Melone ihren ganzen Fruchtsaft. Doch mein Durst war noch lange nicht gestillt. Zwei weitere dieser riesigen Melonen mussten herhallten um meine Gier zu stillen.

Dann ließ ich mich langsam und zufrieden an der Wand nieder, ich hatte die Kontrolle über meinen Körper wieder und ich war gesättigt.

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Erklärung: Also ich denke an dieser Stelle ist eine kleine Erleuterung notwendig^^, da sich das ganze wohl ein wenig strange anhört...

vor allem Wassermelonen und Schokolade *grins*

damit, dass bella kein blut trinkt und dafür zumindest teilweise "normale" Lebensmittel zu sich nimmt, habe ich eigendlich nur versucht, zu zeigen, dass etwas menschliches in ihr ist, für Schokolade und Wassermelone kann man natürlich auch was anderes nehmen, aba ich esse das so gerne deshalb....

es ist also im grunde ähnlich wie das mit diesem Unterwerfungs-dings, womit ich hauptsächlich zeigen wollte, dass da etwas neues i Bellas Körper ist, dass sie nicht immer kontrollieren kann..

hoffe ihr findet meine fanfic immer noch ok, lg

Ein wenig Alltäglichkeit

Mein Blick überflog das ganze Ausmaß meiner Gier. Den Trümmerhaufen, den ich aus dem kleinen Supermarkt im Zentrum von Forks gemacht hatte. An der Tür standen sie und schauten mich mit einer Mischung aus Verwirrung, Vorwurf und Vergnügen an. Edward, Emmet und Carlisle.

„Alles ok mit dir?“, Edward hatte sich zu mir herunter gebeugt und blickte mir besorgt in die Augen.

Ich nickte und antwortete: „Ich bin richtig satt. Verstehst du? Satt, voll und ganz. Ohne Blut“

„Du bist einfach unglaublich meine Süße“, leise und erleichternd lachend zog er mich in seine Arme, wobei ich wieder seinen Geruch einatmete. Berauscht stöhnte ich auf, presste meine Lippen auf seine und zu meiner großen Freude erwiderte er meinen Kuss leidenschaftlich.

Einen Moment genoss ich seine Zärtlichkeit, doch schließlich siegte meine Neugier.

„Wie hast du mich so schnell gefunden?“

„Alice hatte eine Vision und hat mich angerufen.“

„Allerdings wusste sie wohl auch nicht, dass wir Schokolade und Wassermelonen vor dir beschützen müssen.“, scherzte nun auch Emmet.

„Ich wollte dass nicht, ich hatte mich gar nicht mehr im Griff“, beteuerte ich, völlig in Edwards caramellfarbenen Augen versunken.

„Ach Liebste, mach dir keine Sorgen. Ein zerstörter Laden ist nun wirklich nicht der Rede wert, du hättest mal sehen müssen was Emmet am Anfang angerichtet hat.“, besänftigte er mich und zwinkerte seinem Bruder zu, der verlegen wegschaute und von sich abzulenken versuchte:

„Wir sollten den Laden abfackeln, dass verwischt die Spuren und die Versicherung zahlt.“

„Dann hab ich ja niemandem geschadet“, stellte ich fröhlich fest, aus irgendeinem Grund war ich bester Laune.

„Du bist eben kein Monster“, säuselte mir Edward ins Ohr während er mir mit einem Finger auf die Nasenspitze tippte.

„Und denkst du du kannst mich trotzdem lieben?“, fragte ich ihn gespielt verunsichert.

Er schenkte mir sein geliebtes schiefes Lächeln und zog mich an sich, anstatt mir zu antworten.

„Kümmert ihr euch um das Caos hier?“, wandte er sich an die andern und fügte dann noch hinzu „du kannst Bella morgen gerne ausführlich über ihre Erlebnisse ausfragen, Carlisle, aber jetzt gehört sie erst mal mir!“

Bei diesen Worten hob er mich sanft in seine Arme.

„Ich kann selber laufen mein Liebling, ich bin ein Vampir genau wie du.“, protestierte ich.

„Nein, Liebste, dann dauert es länger“

Ich protestierte nicht weiter, ich genoss einfach das Gefühl in seiner Nähe zu sein, ihn zu riechen und zu fühlen. Ich hatte viel zu lange darauf verzichten müssen.

Mittlerweile hatten wir das Haus erreicht, ohne Probleme schloss er mit mir auf den Armen die Tür auf, und trug mich die Treppe hinauf.

Auch in seinem Zimmer ließ er mich nicht los, er wechselte die CD in seiner Anlage ging mit mir zum Bett, wo er mich sanft in die Kissen gleiten ließ.

Die beruhigenden, tragenden Töne von Debussy schalten leise im Zimmer und machten die Stimmung perfekt. Lange schauten wir uns in die Augen, ohne etwas zu sagen. Ich lag in seinen Armen, während er mich am Hinterkopf streichelte.

Gleichzeitig bewegten wir uns aufeinander zu, langsam und vorsichtig, bis unsere Lippen sich trafen.

Wie immer berauschte mich sein Geschmack und auch sein Duft vernebelte mir die Sinne. Ich nahm nur noch seine Berührungen war. Seine Zunge, seine Lippen, seine Hände, die er langsam und vorsichtig meinen Rücken hinabgleiten ließ.

Auch ich erforschte seinen Körper. Die eine Hand hatte sich in seinen Haaren vergraben, während ich mit der anderen seine Muskulatur an Armen und Brust studierte.

Der Augenblick war vollkommen.

Edward, der mit seinen Händen meine Hüfte umfasste zog mich auf sich. Fuhr unter meinem Shirt die Wirbelseule nach und zog es mir sanft über den Kopf. Dann richtete er sich ebenfalls auf und fuhr mit seinen Lippen meinen Hals bis zu meinem Schlüsselbein hinab. Mir entwich ein leises Stöhnen, worauf sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Ohne nachzudenken zog ich ihm nun ebenfalls den Pullover über den Kopf. Der Anblick seiner Muskulatur war atemberaubend. Aus meinem Innern kam ein lüsternes Grollen, was ihm ein selbstgefälliges Lächeln aufs Gesicht zauberte.

"Du findest mich immer noch anziehend", bemerkte er zufrieden.

"Wieso sollte sich das geändert haben?", fragte ich verwirrt, auch als Vampir fiel es mir schwer meine Gedanken zu ordnen wenn er mich anschaute.

Er zog mich an seinen Körper, rollte mich unter sich und stützte seine Arme links und rechts neben mir ab, sodass mir kein Ausweg blieb als ihm in die hellen Augen zu schauen, die mir ernst entgegen blickten.

"Ich war mir nicht so sicher, ob du... ob du nach deiner Verwandlung noch die gleichen Gefühle für mich haben würdest.", verriet er mir in einem Ton, als gestände er mir eine unglaubliche Schwäche.

"Aber Edward, ich werde dich immer lieben. Ganz egal was passiert. Du wirst immer der Einzige für mich sein", versicherte ich ihm und fügte in Gedanken hinzu: der Gottgleiche, der viel zu perfekt für mich ist, den ich nicht verdient habe. Doch das sagte ich ihm nicht, es gäbe nur wieder eine Diskussion, aber dafür war der Augenblick zu schön.

Ich schlang meine Beine um seine Hüfte und meine Arme um seinen Nacken. So an ihn geklammert zog ich mich an seinen Körper um seine perfekte Haut zu spüren.

Wir küssten uns leidenschaftlich und lange. Ich spürte seine Hände überall auf meiner Haut und auch meine erforschten seinen Körper. Ich bemerkte gar nicht, dass wir unsere restlichen Klamotten auszogen, ich genoss einfach nur seine Nähe. Das unglaubliche Gefühl ihn zu spüren. Doch je näher wir uns kamen, desto leidenschaftlicher und heißer wurden unsere Küsse, unsere Umarmungen wurden fester. Und auch mein Verlangen wuchs.

Doch plötzlich löste sich Edward von mir. Er drückte mich hart in die Kissen, da ich mich weiter an ihn klammern versuchte.

"Wir müssen das nicht tun, ich kann warten, wenn du willst.", flüsterte er und schaute mir fragend in die Augen.

"Ich will nicht warten", wisperte ich. Meine Stimme klang rau.

Edward lächelte kurz und zog mich dann wieder an sich.

Es war schön. Nicht so wie ich es in Erinnerung hatte. Er war sehr vorsichtig und zärtlich. Ich fühlte mich sicher, ich fühlte mich ihm so nah wie noch nie. Wir verschmolzen zu einer Person, während wir uns rythmisch aufeinander zu bewegten. Ich dachte ich würde nie wieder so glücklich sein, bis ich so in Extase war, dass ich nicht mehr denken konnte.
 

Völlig erschöpft sanken wir nebeneinander in die Kissen. Ich lag vollkommen zufrieden in seinem Arm und kuschelte mich an seine Brust. Edward schwieg und obwohl ich währenddessen keinen Gedanken daran verschwendet hatte, nagten jetzt wo ich wieder klar denken konnte Zweifel an mir. Was wenn es für ihn nicht so schön gewesen war wie für mich? Wenn ich etwas falsch gemacht hatte?

Verunsichert schaute ich in seine Augen, die mich warm anblickten.

„Alles ok mit dir?“, fragte ich zögernd.

Er schnurrte nur.

„Dann fandest du es auch schön?“, bitte, bitte flehte ich in Gedanken.

Mit einer Geschmeidigen Bewegung richtete er sich auf, sodass er mein Gesicht besser mustern konnte.

„Ich habe noch nie etwas so schönes erlebt, Bella“, säuselte er während er mit der rechten Hand über meine Wange streichelte.

„Das ist schön! Ich nämlich auch nicht!“, zufrieden kuschelte ich mich wieder an ihn. Ich war bereit für die Ewigkeit, ich wollte für immer mit ihm zusammen sein.

Familienbande Teil 1

Als ich wieder aufwachte war es bereits hell. Getrübtes Licht fiel in Edwards Zimmer hinein. Ich drehte mich um und blickte in seine Augen, die mich liebevoll anschauten.

„Guten morgen mein kleines Murmeltier“, lächelte er mich an.

Ich schmiegte mich an seinen harten Körper und seufzte zufrieden.

„Was hast du gemacht während ich geschlafen habe?“, fragte ich ihn neugierig.

„So dies und das…“ Fragend hob ich den Kopf um sein Gesicht besser sehen zu können und war erleichtert sein verschmitztes Lächeln zu erkennen.

„Nun sag schon, was hast du die ganze Nacht gemacht?“, versuchte ich es erneut.

„Also was ich gemacht habe bevor du eingeschlafen bist weißt du sicher noch, oder?“, grinste er mich an. Ich verdrehte die Augen, bis er fortfuhr.

„Und danach habe ich über uns nachgedacht, die Aussicht genossen“, bei diesen Worten fuhr er mit seinen Fingern sanft über meine Hüfte, „und dir zugehört.“

„Ich spreche immer noch im Schlaf?“, fragte ich entgeistert dass hätte sich ja wirklich ändern können.

„Mh mh“, bejate er meine Frage zufrieden, „munter wie eh und je.“

Wäre ich kein Vampir gewesen hätten sich meine Wangen mit 100%iger Wahrscheinlichkeit rot gefärbt, als ich mich daran erinnerte was ich geträumt hatte.

Plötzlich wurde er ernst, „ich muss dich jetzt aber fragen, mit wem du so spannende Dinge erlebst in deinen Träumen.“

Verschämt zog ich mir die Decke über das Gesicht und murmelte: „Als wüsstest du das nicht genau so gut wie ich!“

„Stimmt, ich glaube zwei drei Mal hast du meinen Namen erwähnt, aber es hat sich so gar nicht wie sonst angehört, deshalb dachte ich frag besser noch mal nach“, neckte er mich während er sich ebenfalls nach unten schob und seinen Kopf neben meinem platzierte.

Beleidigt und verschämt drehte ich mich weg. Im Schlaf zu reden war eine entwürdigende Eigenschaft, besonders wenn der Freund die ganze Nacht nicht schlief und damit genug Zeit hatte jedem Wort zu lauschen.

Edwards Arme schoben sich um meinen Körper und drehten mich zu sich um.

„Schämst du dich etwa vor mir?“, fragte er ernsthaft und ließ dabei einen seiner manipulierenden Blicke auf mich los.

Wie immer versank ich in seinen Augen und sagte automatisch die Wahrheit:

„Natürlich schäme ich mich. Wie soll ich auch nicht, wenn du mich ihm Schlaf stöhnen hörst.“

„Ich weiß gar nicht wo dein Problem liegt, ich höre dich sehr gerne stöhnen“. Ich versuchte mich wieder umzudrehen, doch er ließ mich nicht einen cm entweichen. Stattdessen zog er mich noch enger an sich heran.

„Ehrlich gesagt ich beneide dich, Liebling, ich würde sehr gerne träumen, besonders wenn es dabei um Sex mit dir geht.“, flüsterte er verführerisch.

Da hatte er Recht, ich genoss meine Träume, besonders den letzten, aber ich wollte nicht, dass Edward wusste was ich träumte, schließlich ging es fast immer um ihn.

Edward beachtete meine niedergeschlagne Miene nicht weiter, sondern beschäftigte sich wieder mit meinem Körper. Als seine Hand zärtlich über meine Brust strich fanden seine Lippen meinen Mund, ich vergaß alles worüber ich mir einen Moment zuvor Sorgen gemacht hatte. Alles um uns herum verschwamm und wurde völlig unwichtig, bis uns ein lautes Klopfen an der Tür aus unserer innigen Umarmung riss.

„Nein Alice, verschwinde bitte“, rief Edward ihr durch die Tür zu.

Doch davon ließ Alice sich nicht abbringen. Unbeirrt schwebte sie ins Zimmer und ließ sich am Fußende des Bettes nieder. Mir war das alles furchtbar peinlich, schließlich lagen Edward und ich nur mit einer Decke bekleidet vor ihr. Edward schien damit keine Probleme zu haben, er war allerdings genervt, dass sie uns unterbrochen hatte und so grummelte er leise vor sich hin.

„Pienz mal nicht so rum Bruderherz, schließlich hattest du sie jetzt schon den halben Tag für dich alleine und ihr habt schließlich noch eine Ewigkeit Zeit für eure Spielchen, außerdem sollte man meinen Bella hat nach heute Nacht genug. Man hat sie ja durch das halbe Haus gehört.“, spottete sie.

Ich wollte sofort in einem Erdloch verschwinden und nie mehr herauskommen.

„Das war ich nicht“, bemerkte Edward feixen. Als Alice eine ihrer perfekt geformten Augenbrauen hob grinste er: „zumindest nicht wirklich. Bella hat geträumt.“

Sowohl Alice als auch Edward fiel es sichtlich schwer nicht laut los zu lachen.

„Das ist ja noch besser. Mensch Bella, deine Träume möchte ich auch haben“, bemerkte Alice munter, woraufhin Edward in Lachen ausbrach und meinte „das hab ich ihr auch schon gesagt.“

Beleidigt richtete ich mich auf, zog ihm ruckartig die decke weg und verschwand damit im Bad.

Edward, der schnell aufsprang um sich Boxershorts anzuziehen knurrte kurz, währen Alice sich vor lachen kugelte.

Im bad zog ich mich an und kämmte mir die Haare, bis Alice hereinkam und mich in den Arm nahm: „Mensch Süße, dass wird noch richtig lustig mit dir. Endlich mal wird Edward nicht immer vor allem verschont.“

Zusammen traten wir wieder in Edwards Zimmer wo dieser sich bereits angezogen und das Bett gemacht hatte.

„Kommt mit nach unten, die andern warten schon.“, feixte sie.
 

Und tatsächlich, als wir ins Wohnzimmer kamen hatten sich die anderen bereits versammelt.

„Da seid ihr ja. Wir dachten schon ihr würdet gar nicht mehr aus eurem Zimmer kommen.“, beschwerte sich Esme.

„Ein wenig Zweisamkeit könnt ihr uns ja auch gönnen“, konterte Edward, „immerhin gehört sie mir“. Obwohl er mich dabei sanft auf die Wange küsste musste ich mich beschweren: „Hey! Ich gehöre niemandem!“

„Ich weiß Liebling, tut mir leid.“

„Könntet ihr euch mal mit etwas anderem beschäftigen als nur mit euch?“, jammerte Rosalie. „Wir haben viel vor!“

„Och nein.“, stöhnte Edward, „sie ist erst so kurz wieder bei mir, da müsst ihr sie ja nicht gleich entführen.“

Fragend blickte ich von einem zum anderen, da ich im Gegensatz zu Edward die Gedanken der anderen nicht lesen konnte, hatte ich keine Ahnung was sie geplant hatten. Aber wenn Edward und ich uns trennen mussten war ich dagegen.

„Wir dachten wir Mädels gehen mal gemeinschaftlich shoppen.“, erklärte Alice. Ihr Gesicht, sowie das von Rosalie und Esme strahlten so hoffnungsvoll, dass ich es nicht übers Herz brachte sie zu enttäuschen.

„Klinkt toll“, stimmte ich halbherzig ein.

Als ich mich zu Edward drehte um nach Gesicht zu beurteilen was er von der Idee hielt, bekam ich gerade noch Edwards Kopfschütteln auf Emmets fragenden Blick mit. „Ich glaube nicht, dass sie davon begeistert sein wird.“, gluckste er.

„Da muss sie aber durch wenn sie zur Familie gehören will.“, entgegnete Emmet.

„Wo muss ich durch?“, fragte ich misstrauisch, ich ahnte furchtbar.

„Die Jungs wollen nach eurem Einkaufbummel dein Einstandsspiel veranstalten.“, klärte mich Carlisle auf.

„Football?“, krächzte ich, meine schlimmsten Befürchtungen hatten sich erfüllt.

Jasper hingegen nickte strahlen: „Gut, dann ist es beschlossen.“

Halbherzig zog ich mich für den Shoppingausflug um, zum einen freute ich was mit den anderen zu machen und sie gaben mir das Gefühl richtig zur Familie zu gehören, aber zum andern hatte ich Bammel vor dem Baseballspiel, was mir wohl unwiderruflich bevorstand. Außer Alice hatte sich in ihrer Wettervorhersage getäuscht und es würde doch nicht gewittern. Was mich alllerdings am meisten störte, war die Zeit in der ich von Edward getrennt sein würde.

Auf dem Treppenabsatz zog mich dieser noch mal an sich, sah mir tief in die Augen und wisperte: "Ich liebe dich Bella!"

Unsere Lippen trafen aufeinander und abermals verschwammen Raum und Zeit vor meinen Augen. Bis uns ein Räuspern aus der Zweisamkeit riss. Edward ließ mich los und hielt jetzt nur noch meine Hand. Er sah mich jedoch ernst an, als er sagte: "Also, mein Liebling, viel SPaß und pass auf dich auf."

Bei diesen Worten zerrte mich Alice bereits aus der Tür raus und mir blieb nicht anderes übrig als ihm mein "Ich liebe dich, bis später", zurück zu rufen.

Familienbande Teil 2

In Rosalies rotem BMW-Caprio rasten wir in Richtung Port Angeles. Sowohl Alice als auch Rosalie schienen darüber sehr verärgert. Wie sie mir zu verstehen gaben hatten sie sich einen pompösen Ausflug in einer Großstadt vorgestellt. Beide stellten des Öfteren klar, dass man in „diesem Minikaff“, wie sie es nannten, nie etwas Anständiges finden würden. Aber Esme hatte sich mit dem Vorwand, dort habe eine neue und gut sortierte Boutique aufgemacht und der Erinnerung an das geplante Baseballspiel durchgesetzt.

Als sie davon anfing wurde mir übel: „Muss ich da wirklich mitmachen? Reicht es nicht, wenn ich einfach zuschaue wie beim letzten Mal?“, fragte ich hoffnungsvoll. Obwohl ich jetzt ein Vampir war und zumindest über gerade Flächen ohne Stolpern gehen konnte, traute ich meinen sportlichen Fähigkeiten keineswegs.

„Tut mir leid Liebes!“, ließ Esme entschuldigend verlauten, während sie vom Fahrersitz mein Bein tätschelte.

„Aber für die Jungs ist das quasi das Aufnahmeritual, damit du richtig zur Familie gehörst. Es ist also Pflicht!“, erklärte mir Alice fröhlich.

„Genau wie das Einkaufen.“, ergänzte Rosalie bestimmt.

Esme schüttelte nur missbilligend den Kopf: „Das ist alles Unsinn, du gehörst natürlich auch jetzt zur Familie. Aber sie freuen sich schon so darauf, als lass ihnen den Spaß.“

Ich grummelte still vor mich hin. Das war ein blödes Argument. Die Cullens waren für mich meine Familie und es fiel mir schwer ihnen etwas abzuschlagen. Vor allem, wenn ich an Edwards Begeisterung dachte, wenn es um Baseball geht.

Nach 45 Minuten kamen wir in Port Angeles an, wo wir auch direkt die Boutique fanden, die Esme gemeint hatte. Sie war ziemlich groß und von Dessous bis zur Abendkleidung bestens ausgestattet.

„Also Bella, du gehst brav in eine der Umkleiden und wir bringen dir alles was schön ist zum anprobieren“, befahl Alice. Als ich den Mund öffnen wollte um ihr zu widersprechen sah sie mich nur vernichtend an und drohte: „Keine Widerrede!“

Über vier Stunden verbrachte ich nun damit, wahllos irgendwelche vollkommen überteuerten Dinge anzuprobieren. Die drei hatten sich ein wenig aufgeteilt und brachten mir wahrscheinlich sämtliche Ware im laden. Rosalie hatte sich auf Abendgarderobe und Anziehsachen für feinere Anlässe spezialisiert, was für sie natürlich auch Schuhe, Taschen und Assesoires beinhaltete. So stapelten sich auf dem rechten Haufen, der alles beinhaltete, was Rosalie für unbedingt notwendig und ich für passend hielt, bereits sechs lange Kleider, die zugegebenermaßen sehr schön waren: Eins war ein weinrotes Neckholderkleid, dessen Ausschnitt sehr großzügig ausfiel und das auch fast meinen gesamten Rücken zur Schau stellte. Das Zweite war ein traumhaftes hellblaues Kleid ohne Träger, das ab der Hüfte weit wurde. Ein drittes hatte mir Rosalie aufgeschwätzt, es war schwarz und sehr eng, sodass ich ohne den Schlitz, der an der rechten Seite fast meinen gesamten Oberschenkel präsentierte, keine Chance hätte mich vom Fleck zu rühren. Außerdem gab es da noch ein rosanes, ein lavendelfarbenes und ein dunkelblaues. Zudem hatte sie mir noch ein „Kurzes Schwarzes“ und drei Cocktailkleider aufgedrängt. Doch als ich sie fragte, wann zum Teufel ich all diese Dinge anziehen sollte hatte sie mich nur missbilligend angeschaut und geseufzt. „Mensch Bella, jetzt stell dich mal nicht so an, du wirst jetzt bis in alle Ewigkeit existieren, es werden sich also noch genug Anlässe bieten!“ Unermüdlich hatte sie nun auch noch zwei Hosenanzüge besorgt und zum Jacket des einen einen Rock.

Esme hatte sich auf die Alltagskleidung spezialisiert und brachte mir ebenfalls unermüdlich immer wieder Blusen, Jeans, Röcke, Hosen, T-Shirts und alles was sie sonst noch fand. Im Gegensatz zu Rosalie besprach sie allerdings mit mir, ob wir die einzelnen Stücke jetzt nehmen sollten oder nicht und bestimmte nicht einfach über meinen Kopf hinweg, wobei sie mich allerdings immer wieder daran erinnerte nicht aufs Geld zu achten.

Auch Alice war nicht untätig: sie schleppte alle möglichen Dessous an, in jeder Form und Farbe. Zudem hatte sie sich bereit erklärt, nach Schuhen, Taschen und Jacken für mich zu schauen.

Am Anfang hatte ich einmal gewagt vorzuschlagen, die drei sollten doch ruhig auch mal was für sich suchen, worauf Rosalie nur gelacht und Alice die Augen verdreht hatte. Esme erklärte mir dann, ich brächte erst mal ein paar Basics, doch das war reine Untertreibung. Die Tüten, die wir vier und die zwei Bedienungen zum Auto schleppten, waren keine Basics, es waren die vollkommen übertriebenen Einkäufe von drei Kaufsüchtigen. Es passte natürlich nicht alles ins Auto, obwohl wir sowohl Kofferraum als auch den Mittelplatz auf der Rückbank und die Fußbereiche voll stopften. Schließlich rief Esme Carlisle an und verdonnerte ihn und die Jungs, die sich auf dem Rückweg von ihrer Jagd befanden, bei der jetzt fast leer gekauften Boutique vorbeizufahren und die restlichen Tüten abzuholen.

Ich war vollkommen erschöpft, Esme, Rosalie und Alice hingegen schienen bester Laune und fit wie eh und je.

Der anfängliche Nieselregen, verwandelte sich in eine richtige Sinnflut, als die ersten Blitze über den Himmel zuckten. Auf meinem Gesicht breitete sich ein erleichtertes Lächeln aus, da ich überzeugt davon war, dass keiner in diesem Auto bei diesem Wetter Baseball spielen würde. Alice zerstörte meine Hoffnungen jedoch sofort wieder: „Keine Chance Bella. Bis wir kommen hat es sich drüben schon ausgeregnet. Dem Spiel steht also nichts mehr im Weg!“

Ich stöhnte: Baseball und das auch noch auf nassem Untergrund! Das würde eine entwürdigende Erfahrung werden.

Doch Alice behielt Recht. Wir fuhren durch den Regenschauer hindurch. Dahinter war sogar einigermaßen schönes Wetter.

Als Esme den Wagen neben Carlisles Mercedes und Edwards Volvo parkte und wir ausstiegen, schlug mir der Duft von frischem Regen entgegen. Ich roch geradezu meine dampfende Umgebung.

Wir schlugen uns durch den Wald und obwohl ich jetzt ebenfalls ein Vampir war, mussten die andern ständig auf mich warten. Ich rutschte des Öfteren aus oder stolperte über tief hängende Zweige oder hochgewachsene Wurzeln. Es war zum schreien. Als wir die Lichtung endlich erreichten, waren meine Anziehsachen vollkommen durchnässt und verdreckt. Überall klebte Matsch an mir und meine Laune hatte den Tiefpunkt erreicht.

Doch als wir aus der Böschung heraustraten schnellte Edwards Kopf herum und er war so schnell bei mir, dass ich ihn nur unförmig kommen sah. Er begutachtete mich von Kopf bis Fuß und wandte sich dann an seine Mutter: „Was zum Henker habt ihr mit ihr angestellt.“

„Deine Süße hat immer noch Probleme mit dem aufrechten Gang, sie will immer auf allen vieren laufen.“, scherzte Alice. Emmet und Jasper, die uns nun auch erreicht hatten bogen sich vor lachen und auch Edward musste hüsteln um nicht laut loszuprusten.

Ich hingegen fand das gar nicht komisch. Ich drehte mich um und stakste in ungefähre Richtung des Autos. Doch Edward ließ mich nur wenige Schritte weit gehen, bis er mich einholte, mir einem seiner langen, starken Arme um die Hüfte legte und mich zu sich umdrehte.

Als er schließlich sprach, schaute er mir tief in die Augen: „Es tut mir leid, Bella. Dass sollte doch nur ein Scherz sein.“

Ich grummelte ein „Ich weiß!“, in meine Jacke woraufhin er mein Kinn anhob, um mir erst einen Kuss auf die Nasenspitze zu geben und mich dann an sich zu ziehen. Wir küssten uns lange und leidenschaftlich, was all meine trübsinnigen Gedanken verdrängte. Bis Carlisles melodische Stimme erklang und er uns zum mannschaftenbilden aufrief.

Da Edward und Emmet die stärksten Spieler waren durften sie wählen. Nach kurzer Zeit standen Edward, Alice, Jasper und mir also Emmet, Rosalie, Esme und Carlisle gegenüber.

Ich spielte grauenvoll. Anstatt wie Edward schnell wie ein Pfeil über das Spielfeld zu huschen oder den Ball wie Alice einfach zu fangen, fiel ich bei jedem Lauf bestimmt zweimal hin, was dem gegnerischen Team die Möglichkeit gab, weit mehr Punkte zu sammeln. Der Boden war aber auch verdammt rutschig. Ich konnte also weder rennen noch fangen, denn obwohl der Ball meine Hände des Öfteren berührte, war ich immer so verschreckt, das es mir nicht gelang ihn sauber zu fangen. Aber am schlimmsten war das Werfen. Ich hatte noch nie werfen können, aber trotz der Demütigung, die mich meine Kurzstreckenbälle beim Weitwurf eingebracht hatten, war ich damit immer ganz zufrieden gewesen. Ich verletzte nämlich niemanden.

Doch hier im Kreis der Cullens, in dem ausnahmslos alle den Ball aus menschlicher Sicht unmöglich weit schleuderten, war es mir furchtbar peinlich. Obwohl ich, wie erhofft deutlich weiter warf als bis vor meiner Verwandlung, erreichte mein Ball immer nur ungefähr die Mitte des Spielfeldes. Wobei ich mich im Laufe des Spieles (wir wechselten die Positionen immer) verbesserte und der Ball am Schluss wenigsten einigermaßen grade flog und nicht wie am Anfang nach rechts oder links weg.

Emmet und die anderen kugelten sich vor lachen, während Edward immer missmutiger schaute, da sein Spieltrieb mit mir als Krücke eindeutig nicht erfüllt wurde. Wie vorhersehbar verlor mein Team also haushoch und selbst Edward fand keine positiven Worte. Emmet und sein Team klopften mir jedoch immer wieder auf die Schulter und bedankten sich bei mir für die Loyalität ihrer Mannschaft gegenüber. Nur Esme nahm mich in den Arm und versicherte mir, ich hätte gar nicht schlecht gespielt und man könne alles lernen.

Nach kurzer Zeit und einigem Johlen Emmets hatte Edward seine Enttäuschung überwunden, nahm mich bei der Hand und brach mit mir zu seinem Auto auf. Er merkte jedoch bald, dass es keinen Sinn hatte weiter mit mir zu gehen, da ich erschöpft noch öfter fiel, als zuvor. Etwas ruppig lud er mich auf seinen Rücken und sprintete zu seinem Auto. Trotz mir als Last waren wir vor den andern da.

Schweigend stiegen wir in das silberne Auto ein. Ich fühlte mich gedemütigt und war zu enttäuscht, als dass ich den ersten Schritt hätte machen können.

Erst als wir in seinem Zimmer waren begann er zu reden.

„Du spielst schaurig Bella, ich hoffe das weißt du!“, fing er an.

Ich ließ ihn nicht aussprechen sondern stolzierte ins Bad und schloss die Tür hinter mir. Ich entledigte mich meiner vollkommen verschmutzten Klamotten und sprang unter die Dusche. Ich verstand ihn einfach nicht. Er hatte gewusst, dass ich unsportlich war, wieso also verhielt er sich so seltsam.“

Ich bemerkte gar nicht, dass er rein kam, zu sehr war ich mit meinen finsteren Gedanken beschäftigt. Erst als ich das Wasser abstellte und er mich von hinten in ein Handtuch einwickelte und an sich zog registrierte ich seine Anwesenheit.

„Es tut mir leid, Liebste. Ich wollte dich nicht kränken.“, entschuldigte er sich.

„Nein, du bist einfach nur enttäuscht, weil du bemerkt hast wie wenig perfekt ich bin.“, giftete ich.

Er drehte mich zu sich um und schaute mir tief in die Augen. Und als er sprach bebte seine Stimme vor Ehrlichkeit: „Das ist es nicht Liebling. Bella wirklich. Für mich bist du perfekt. Ich habe noch nie etwas Schöneres, Besseres oder Vollkommeneres gesehen wie dich. Ich liebe dich. Und deshalb mache ich mir Sorgen um dich.“

Als ich ihn fragend ansah, zog er mich auf seinen Arm und trug mich ins Bett und drückte mich an sich.

Während er sprach kraulte er mir sanft mit den Fingern durchs Haar: „Es ist mir vollkommen egal ob du Baseball spielen kannst oder nicht. Bitte glaub mir das. Ich habe nur Angst, dass es gar nichts mit deinen Schwächen als Mensch zu tun hat.“

Als er merkte, dass ich immer noch keine Ahnung hatte, worauf er hinaus wollte, sprach er weiter: „Ich hab einfach Angst, dass es an deiner Ernährung liegt. Außer dir kann kein Vampir ohne Blut leben. Ich habe einfach Angst, dass es ungesund für dich ist. Das ich dich verliere.“ Bei seinen letzten Worten, war seine Stimme ungewöhnlich rau und er nahm mich fest in seinen Arm.

Reaktionen

Als ich am nächsten Morgen aufwachte und mein Arm suchend das Bett abtastete, fand er Edward nicht. Enttäuscht schlug ich die Augen auf, doch da eilte er schon zu mir aufs Bett und zog mich in seinen Arm.

„Guten Morgen Schlafmütze“, summte er, während seine Hand über meine Seite fuhr.

„Wo warst du?“, grummelte ich vorwurfsvoll. Ich hasste es ohne ihn aufzuwachen.

„Ich war die ganze Zeit hier.“, erklärte er. Als ich ihm widersprechen wollte beendete er seinen Bericht: „die anderen haben deine Unmengen von Sachen hoch gebracht und ich habe sie eingeräumt.“

„Und wo hin?“, fragte ich verwundert, Rosalie und die anderen hatten mir so viel aufgeschwatzt, dass sie nicht einmal allein genug Platz in Edwards Schrank hätten, geschweige denn mit seinem Zeug.

„Ich zeigs dir, wenn du die Augen zu machst.“, versprach er mir. Artig schloss ich die Augen, ließ mich von ihm hochheben und ein paar Schritte tragen. Dann setzte er mich ab und erlaubte mir die Augen zu öffnen. Wir standen in seinem Bad, vor einer Tür, die mir noch nie aufgefallen war. Er öffnete sie und zog mich in meinen Kleiderschrank hinein.

Es war unfassbar. Ich hatte einen begehbaren Kleiderschrank! Der kleine Raum war hell und mit Regalen voll, in die er meine Sachen mit einem System eingeräumt hatte, welches ich nie zu Stande gebracht hätte.

Strahlend drehte ich mich zu ihm um und sprang auf ihn zu. Doch meine Umarmung war wohl etwas zu heftig. Ich warf ihn um und landete auf seinem Körper, der auf dem Teppich lag.

„Gern geschehen“, grinste Edward, nachdem der Schreck ihm aus dem Gesicht gewichen war.

„Du bist einfach unglaublich“, seufzte ich zufrieden und schmiegte mich an ihn.

„Nachher musst du dich aber ein wenig mehr zusammen reißen, mein Engel“, prustete Edward mir ins Ohr.

„Was ist denn nachher?“, fragte ich ihn mit einer Mischung aus Misstrauen und Neugier. Ich hasste Überraschungen.

Bevor er mir antwortete richtete er sich auf, sodass ich vor ihm saß und er mir in die Augen schauen konnte.

„Heute ist dein erster Schultag als Vampir.“

„Bitte?“, schrie ich entsetzt. Mal wieder hatte er mich vor vollendete Tatsachen gestellt. „Ich bin noch nicht so weit!“, versuchte ich beschwörend auf ihn einzureden und ihn von dieser Idee abzubringen.

Doch er ließ einen seiner unwiderstehlichen Blicke auf mich los, unter dem mein Kopf aufhörte und alles um mich herum verschwand.

„Du kriegst das hin. Und wenn nicht, Alice, Jasper und ich sind ja bei dir. Du musst dir also überhaupt keine Sorgen machen.“, versuchte er mir Mut zuzusprechen, doch es klappte nicht wirklich. Wir waren erst so kurz wieder zusammen. Ich wollte ihn nicht mit unseren Mitschülern teilen. Ich wollte mit ihm hier bleiben und unsere Zweisamkeit genießen.

Wie so oft erriet er meine Gedanken: „Es sind doch nur ein paar Stunden, dann sind wir wieder allein. Außerdem dachte ich der Zeitpunkt wäre gut. Eine Woche und dann sind Weihnachtsferien. Da hast du wieder Zeit dich auszuruhen. Einverstanden?“

Ein wenig überzeugter grummelte ich an seine Schulter. Doch dann fiel mir mein letzter Trumpf ein: „Und wenn die Sonne scheint? Es werden sich alle ganz furchtbar wundern wenn ich plötzlich glitzere.“

„Liebste, ich glaube du hast noch nicht aus dem Fenster geschaut, aber ich garantiere dir du wirst heute nicht besonders viel Sonne zu sehen bekommen.“, raunte er zuckersüß ins Ohr.

Ich löste mich aus seiner Umarmung und stürmte zum Fenster, um zu sehen wovon er sprach. Dann entfuhr mir ein Stöhnen. Er hatte Recht, der ganze Boden war von Schnee bedeckt, der Himmel war grau und dicke weiße Flocken schwebten durch die Luft.

Leise Lachend zog Edward mich in seinen Arm und streichelte mir über den Rücken.

„du schaffst das.“, flüsterte er mir zuversichtlich ins Ohr.

Ich hatte Schwierigkeiten mir aus der Menge der neuen Sachen etwas zum anziehen zu suchen, sie waren alle viel zu schön. Nachdem ich etwa 10 Minuten in meinen Sachen gewühlt hatte, kam Edward und nahm mir die Entscheidung ab. Er suchte mir Jeans und einen weinroten Rollkragenpullover heraus und ich war dankbar dafür. Immerhin wollte ich ja eigentlich nur ihm gefallen und das tat ich, wie er mir öfter versicherte, während wir die Treppe hinunter und zum Auto gingen. Auf dem Weg zog mich Esme in ihre Arme und gab mir einen Kuss auf die Wange und auch Carlisle drückte mich einmal an sich und meinte: „Keine Sorge Bella. Es wird alles glatt gehen.“

Alice und Jasper saßen schon auf der Rückbang des silbernen Volvos und so fuhren wir scherzend in die Schule.

Doch ich ausstieg und auf dem Parkplatz stand, kam meine Unsicherheit wieder zu mir zurück. Ich hätte mich am liebsten wieder umgedreht und wäre nach Hause gefahren. Doch Edward und Jasper nahmen mich in ihre Mitte und zogen mich jeweils an einem Arm vorwärts. Alice bildete das Schlusslicht.

Doch bevor wir das Unterrichtsgebäude betreten konnten, indem unsere erste Stunde stattfinden sollte, kam uns Jessica freudestrahlend entgegen und umarmte mich überschwänglich.

„Mensch Bella ist das schön dich wiederzusehen, ich hab ja schon so lange nichts mehr gehört. Ich kanns kaum fassen, ich meine es wurde schon darüber geredet dass ihr wiederkommt, aber dass ihr jetzt wirklich da seid! Wahnsinn! Was hast du denn so lange gemacht?“, plapperte sie auf mich ein.

Doch Gott sei Dank tauchte da Mr. Banner hinter uns auf und wir mussten in den Saal. Ich winkte ihr noch einmal zu bevor ich mich verwirrt zu Edward wandte.

„Sie hat gar nichts gemerkt.“, flüsterte ich ihm so leise zu, dass die anderen es nicht hören konnten.

„Nein, aber sie wird dich nachher fragen, ob du ne Typberatung gemacht hast und deshalb so gut aussiehst.“, lächelte er mich an.

Ich musste mich sehr zusammen reißen um nicht laut los zu lachen.

Der restliche Vormittag verlief eigentlich genauso. Wie vor unserer Trennung hatten Edward und ich alle Kurse gemeinsam, sodass ich nie ohne ihn an meiner Seite auskommen musste. Im Gegensatz zu anderen Vampiren schien ich keine abschreckende Wirkung auf Menschen zu haben, es konnte natürlich auch daran liegen, dass mich all diese Leute schon vorher gekannt hatten. Allerdings schienen sie mir ein wenig überfreundlich. Denn auch Mike, Eric und Tyler nahmen mich in den Arm als sie mich sahen. Und jedes Mal konnte ich Edward leise vor sich hin knurren hören. Er war eindeutig eifersüchtig. Nur Angela verhielt sich mir gegenüber genauso wie vorher. Allerdings war mein Verhältnis zu ihr auch immer besonders herzlich gewesen.

In der Mittagspause saßen Edward, Alice, Jasper, Angela, Jess, Mike, Eric, Tyler und ich an einem Tisch. Es war wirklich merkwürdig, schließlich hatten sich die anderen sonst nie zu den Cullens gesetzt, geschweige denn mit ihnen geredet. Doch ich freute mich, vor allem, da ich so die Möglichkeit hatte mit Angela zu reden, zumindest wenn Jess nicht die ganze Zeit lauthals über sich und Mike redete oder mich oder Edward ausfragte.

Obwohl Mike jetzt anscheinend mit Jessica zusammen war, schien er sich weiterhin sehr für mich zu interessieren, zumindest schaute er mich manchmal so komisch an, was Edward neben mir verkrampfte. Und ich rechnete auch schon fast mit einem Ausbruch von Jess, der bestimmt auch auffiel, dass sie nicht mehr Mikes ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. Doch sie blieb ruhig und auch Edward hatte sich im Griff.

Doch als wir am Nachmittag den Parkplatz Richtung Volvo überschritten grollte er leise vor sich hin. Mit etwas zu viel Schwung parkte er, nachdem Alice und Jasper eingestiegen waren, aus, wobei er Mike die Vorfahrt nahm.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Alice besorgt an Edward gewannt.

„Dieser ätzende Newton, wirklich, wenn der sich nicht bald mal zusammen reißt muss ich ihn mir mal vornehmen.“

„Edward.“, fauchte ich verstimmt, „du bist doch wohl nicht eifersüchtig auf Mike, oder?“ Ich hatte es zwar geahnt, konnte es aber nicht verstehen. Wenn man meinen wundervollen, perfekten Edward mit Mike verglich… ach quatsch, es wäre eine Beleidigung für Edward, würde man ihn mit Mike vergleichen. Das musste ihm doch klar sein!

„Nein! Aber ihr habt ja seine Gedanken nicht gehört. Hätten Jasper oder Emmet jemanden in Gedanken solche Dinge mit ihren Freundinnen machen sehen, hätten sie ihm sofort das Genick gebrochen.“, Edward war immer noch außer sich. Das schien nicht mal Jasper ändern zu können, obwohl er ziemlich konzentriert aussah.
 

Als wir am Haus der Cullen ankamen, wartete ich dass Jasper und Alice ausstiegen und ins Haus gingen und wandte mich dann zu Edward. Sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass es unter der äußeren Fassade brodelte.

„Ich versteh dich nicht.“, schluchzte ich. Alarmiert von meinem traurigen Ton drehte er sich zu mir um.

„Warum kannst du dich nicht einfach freuen, dass ich keine Schwierigkeiten hatte. Ich hab das Blut noch nicht mal richtig gerochen, geschweige denn eine Gier danach unterdrücken müssen. Und du weißt genauso gut wie ich, dass ich niemals etwas von Mike oder den anderen wollen werde.“

„Es tut mir Leid mein Engel. Ich bin so froh, dass es dir leicht fällt und ich bin mir ziemlich sicher,dass du nicht an ihnen interessiert bist. Aber was sie sich vorstellen oder wünschen, das macht mich rasend!“, gestand er mir.

„Aber ich verspreche dir, ich gebe mir Mühe keinen von ihnen umzubringen.“, versicherte er mir.

„Das ist ja sehr beruhigend.“, scherzte ich, wurde dann aber wieder ernst: „Kannst du das jetzt nicht einfach alles vergessen. Wir sind allein. Können wir das nicht einfach genießen?“

Er nickte, grinste und zog mich zu sich auf den Fahrersitz, sodass ich auf seinem Schoß kniete.

Unsere Lippen bewegten sich gleichzeitig aufeinander zu, bis sie aufeinander trafen und sich zu einem leidenschaftlichen Kuss vereinten.

Differenzen

Als wir das Haus betraten kam uns Esme freudestrahlend entgegen. Edward sah sie kurz verwundert an und lächelte dann ebenfalls fröhlich.

„Was ist denn los?“, fragte ich neugierig. Könnte ich doch bloß auch Gedanken lesen.

„Carlisle hat über die Winterferien frei bekommen und die Denalis haben uns eingeladen.“, erklärte sie mir glücklich.

Ich bemerkte schnell, dass alle Cullens begeistert von der Idee waren nach Alaska zu fahren. Nur ich war mir nicht sicher, ob ich das ganze gut oder schlecht finden sollte. Zum einen war ich gespannt auf Edwards Freunde, aber zum andern fürchtete ich um unsere gemeinsame Zeit. Ich versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen und lächelte die anderen tapfer an. Sogar Edward schien zu glücklich zu sein, als dass ihm meine getrübte Laune auffallen würde. Er diskutierte ausgelassen mit seinen Geschwistern über ihre vergangenen Besuche in Alaska und was man dort alles unternehmen würde.

Ich zog mich in die Küche zurück und schnitt mir eine Wassermelone auf.

Der süße Saft, der meinen Körper durchströmte entspannte meine verkrampften Muskeln und löste den Knoten, den ich in meiner Brust zu haben schien. Er machte mich zuversichtlicher, aber die Angst, dass mich die Denalis nicht mögen würden blieb.

Ich beschloss nicht wieder zu den andern zu gehen, sonder Angela anzurufen. Ich musste einfach mit einem Außenstehenden reden.

„Bella?“, fragte sie verwundert, als sie abhob.

„Hey, ja ich bin’s. Ich dachte wir kamen heute ja nicht so wirklich dazu uns zu unterhalten.“

„Das stimmt. Ich freu mich, dass du anrufst. Und das es dir gut geht. Du und Edward seht echt glücklich zusammen aus.“, plauderte sie drauf los.

„Mh, dass sind wir eigentlich auch.“, murmelte ich.

„Wieso eigentlich? Habt ihr Stress. Ihr habt so verliebt gewirkt heute Vormittag.“, Angelas einfühlender Art entging meine getrübte Laune natürlich nicht.

„Nein. Wir sind super glücklich und ich könnte mir keinen Besseren vorstellen als Edward, er ist einfach perfekt, aber, naja…“, versuchte ich ihr zu erklären.

„Was ist denn?“

„Ach, die sind alle total begeistert, weil wir die Winterferien in Alaska bei Freunden von ihnen verbringen.“

„Und da hast du keine Lust drauf?“, fragte sie weiter.

„ich weiß nicht so genau. Ich kenne die ja nicht mal. Ich hab einfach Angst, dass ich nicht mit ihnen klar komme. Und wenn das so ist, muss ich die ganzen Ferien mit ihnen verbringen…“

„…Und du hast weniger Zeit mit Edward allein.“, mutmaßte sie.

„Das auch. Und jetzt, da die anderen alle Weihnachten planen, fällt mir ein, dass ich noch gar kein Geschenk für Edward hab.“, vertraute ich ihr an.

Sie verstand mich sofort: „Oh ja, dass ist immer besonders schwer!“

Ich war wirklich froh darüber eine Freundin wie Angela zu haben, die alles auf anhieb verstand. Wir redeten noch ein wenig über sie und Eric, sie hoffte, dass sich da mehr ergeben würde. Ich drückte ihr ganz fest die Daumen und legte den Hörer auf, als ich Edward hochkommen hörte.

„Was machst du denn hier ganz allein, Liebes?“, wollte er verwundert wissen.

„ich hab mit Angela telefoniert.“, erzählte ich ihm.

Er schaute mir kurz forschend in die Augen und setzte sich dann zu mir aufs Bett. Mit seinen langen Fingern kraulte er mir betörend durch die Haare und auch sein Geruch vernebelte meine Gedanken.

„Ich liebe dich, mein Schatz. Und ich freue mich so, dir die anderen endlich vorstellen zu können. Sie sind wirklich richtig gute Freunde; du kommst bestimmt gut mit ihnen klar. Besonders Kate, ich glaube ihr könntet gute Freundinnen werden. Sie ist wirklich liebenswert und die beste Person zum reden.“, schwärmte er mir vor.

Ich befreite mich aus seiner Liebkosung und schaute ihn stirnrunzelnd an.

Er bemerkte schnell, was mich verstimmt hatte und fügte hastig hinzu: „So meinte ich das natürlich nicht. Du bist das wichtigste in meinem Leben und deshalb hoffe ich, dass du mit den anderen klar kommst. Ich liebe dich.“

Etwas erleichtert schmiegte ich mich wieder an ihn, mir ging aber die ganze Nacht so viel durch den Kopf, dass ich nicht ein einziges Mal die Augen schloss.
 

Meine schlechte Laune hielt an, bis Alice mir am Vormittag begeistert von einem riesigen Einkaufscenter erzählte, indem wir bestimmt Geschenke für unsere Jungs finden würden, wie sie es ausdrückte. Ich war erleichtert, immerhin musste ich mir Edwards Geschenk nicht noch diese Woche ausdenken. Der Vormittag verlief wie der letzte Tag, doch beim Mittagessen bemerkte ich, dass Edward immer stiller wurde und finsterer schaute. Am Ende der Mittagspause stand er auf und zog mich mit sich nach draußen. Mir blieb nichts anderes übrig als hinter ihm her zu torkeln. Als er am Rand des Waldes stehen blieb, sah er mich finster an.

„Was zum Teufel ist los mit dir?“, fragte ich entgeistert.

„Wenn dir irgendwas nicht passt, warum sagst du`s mir nicht einfach? Wenn du keine Lust hast Weihnachten in Alaska zu verbringen, dann steh dazu und tu nicht so, als würdest du dich freuen!“, legte er los.

Zu spät fiel es mir wieder ein. Natürlich, ich hatte Angela meine Gedanken anvertraut, es war klar, dass er sie belauschen würde. Das würde jeder machen.

„Ich hab nie gesagt, dass ich nicht nach Alaska will, aber ich hab auch nie so getan als würde ich mich freuen. Du freust dich. Ich wollte mitfahren um bei dir zu sein und um deine Freunde kennen zulernen, aber ich denke mittlerweile du solltest alleine hinfahren, dann hast du auch mehr Zeit für deine tolle Kate.“, schrie ich.

Dann drehte ich mich um und stolzierte in Richtung Schule zurück.

Er rief einmal „Bella bleib hier!“, in einem Ton, der so viel Autorität beinhaltete, dass das Tier in mir anfing zu fiepen, ich war jedoch zu aufgebracht um auf ihn zu hören. Und er kam mir auch nicht nach.

Weinend verzog ich mich in die Mädchentoilette. Das war unser erster richtiger Streit gewesen. Es war keine Zankerei, es war ernst. Ich hatte ihm gerade vorgeschlagen Weihnachten getrennt zu verbringen. Was hatte mich geritten? Alles was ich wollte war bei ihm zu sein, und was machte ich? Hier in dieser engen, trostlosen Kabine hatte ich das Gefühl nie wieder glücklich zu werden. Ich musste raus. Mit hängenden Schultern verließ ich das Schulgelände, von Edward war nirgendwo eine Spur zu sehen. Erst als ich das Haus der Cullens erreichte schaute ich auf. Doch mir war nicht danach rein zu gehen. Ich wollte nicht die erste sein, die nachgab.

Ich betrat die Garage und stieg in meinen alten Transporter. Erst auf halben Weg wurde mir klar, dass ich nach Port Angeles fuhr. Mit meinem Transporter brauchte ich eine ganze Stunde, bis ich das Zentrum der kleinen Stadt erreichte, eine Stunde, in der ich unseren Streit immer wieder durchging. Ich war mir nicht mal sicher, warum ich so ängstlich auf die Vorstellung die Weihnachtstage mit dem Denali-Clan zu verbringen, reagiert hatte. Ich war neugierig auf diese Familie, zu der Edward damals vor mir geflohen war. Aber trotzdem durchdrang mich immer ein mulmiges Gefühl, wenn ich mir das Aufeinandertreffen vorstellte. War es, weil ich seit meiner Verwandlung noch keinen Vampir getroffen hatte, außer den Cullens, die mich auch vorher schon gekannt hatten. Oder war es meine plötzliche Eifersucht dieser Kate gegenüber, von der Edward so beeindruckt war. Ich verstand mich nicht. Ich kannte sie nicht einmal; und ich vertraute Edward. Wenn er sagte er liebe nur mich, dann glaubte ich es ihm, er hatte mir schließlich nie Grund für Misstrauen gegeben.

Während ich die Strandpromenade entlang spazierte kam mir der Gedanke, dass es vielleicht meine immerwährende Unsicherheit und die Unwahrscheinlichkeit, dass Edward mich wirklich wollte, war, die mich davor zurückschrecken ließ, die anderen kennen zulernen. Ich hatte Angst, dass Edward sehen würde, dass ich es nicht wert war, dass ich ihn nicht verdient hatte. Ich wollte lieber in meiner Traumwelt weiterleben, in der wir füreinander geschaffen schienen. Ein Traum, der jeden Augenblick wie eine Seifenblase zerplatzen konnte.

Abseits der Touristenstraßen ließ ich mich auf einem Felsen nieder und schaute in die Brandung hinab. So verweilte ich, bis die Sonne unterging und die Straßen sich leerten. Ich hatte Angst nach Hause zurückzugehen. Esme und die anderen waren bestimmt nicht begeistert von meinem Verschwinden und ich hatte keine Ahnung wo ich bei Edward stand. War er noch sauer auf mich oder würden wir die Angelegenheit regeln können?

Als ich hinter mir Schritte vernahm schreckte ich auf. Obwohl es schon fast dunkel war und das Licht der Straßenlaternen meinen Platz nicht erreichte, hatte ich klare Sicht, einer der Vorteile als Vampir. Doch was ich sah verschlug mir die Sprache; vor Angst. Vor mir standen drei Männer, von denen ich zwei kannte. Ich hatte sie getroffen als ich mit Angela und Jess Ballkleider kaufen gefahren war und mich auf der Suche nach einem Buchladen verlaufen hatte. Damals war Edward aus dem Nichts aufgetaucht und hatte mich gerettet, doch diesmal schien ich auf mich allein gestellt.

Aber ich war ein Vampir. Und Vampire hatten bekanntlich übermenschliche Kräfte, es müsste also eigentlich ein leichtes für mich sein diese Kerle in die Flucht zu schlagen, dachte ich mir, währen ich mein Gewicht verlagerte und mich kampfbereit machte.

„Na Süße, kennen wir uns nicht.“, johlte der Stämmige.

Das Problem war nur, dass ich meine Kräfte überhaupt nicht einschätzen, geschweige denn kontrollieren konnte. Manchmal, war ich übernatürlich stark, zum Beispiel als Carlisle mir das Blut aufdrängen wollte. Doch die meiste Zeit schien ich mir ziemlich schwach und unsportlich. Wie also aktivierte ich diese Kräfte, und zwar schnell?

Doch als der Stämmige näher kam, übernahm das Tier die Kontrolle. Ich ging in die Hocke und fletschte die Zähne. In meiner Brust rumorte es gefährlich. Mein Verstand wurde bis in die letzte Ecke meines Gehirns gedrängt und mir wurde klar, dass das Tier diese drei wohl töten würde. Nicht, dass es schade um sie wäre, aber es war beängstigend wie wenig Kontrolle ich hatte.

Doch bevor ich dazu kam mich zu verteidigen, ertönte hinter den Männern ein wütendes, bestialisches Knurren. Es war das Beängstigenste was ich je in meinem Leben gehört hatte. Mein Körper machte sich klein, fiepte und wich so weit zurück, dass ich die Klippen hinunterfiel.

Ich landete abgefedert auf einem Vorsprung, doch die Kontrolle hatte ich noch nicht wieder gewonnen. Immer noch leise fiepend zog sich das Tier immer weiter bis in die hinterste Ecke der kleinen Höhle zurück.

Oben erstarben die Kampfgeräusche. Es wurde still. Als ich mir überlegte mich noch ein wenig länger hier zu verbergen, bemerkte ich, dass ich meinen Körper wieder selbst beherrschte. Obwohl ich keinen Sauerstoff benötigte war mein Atem schnell und stoßartig.

Und plötzlich stand er vor mir. Weiß mit schwarz schimmernden Augen, einfach unglaublich schön.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Edward mich mit mühsam kontrollierter Stimme, wobei er den Kiefer zusammenbiss.

Als ich ihn weiter mit ängstlich geweiteten Augen anstarrte, kam er langsam und darauf bedacht mich nicht durch hastige Bewegungen zu erschrecken zu mir und nahm mich in den Arm.

„Du brauchst keine Angst mehr zu haben, mein Herz. Alles wir gut.“

Wortlos drückte ich mich an seine Schulter und begann zu schluchzen. Edward verstärkte seinen Griff um mich und wiegte mich sanft hin und her.

„Es wird alles gut, Bella. Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Es ist vorbei.“, flüsterte er mir ins Ohr.

Zitternd dreht ich mich zu ihm und schluchzte: „bitte verlass mich nicht mehr.“

„Nein mein Liebling, es tut mir leid. Ich lass dich nicht mehr allein.“, versprach er mir.

Ich sah ihm tief in seine Augen, die sich langsam wieder aufhellten: „Es tut mir leid, wegen unserem Streit, ich will ja nach Alaska. Ich hab einfach nur Angst, dass du merkst, dass ich nicht gut genug für dich bin.“, verriet ich ihm.

Er zog mich noch etwas näher an sich heran, um mich besser ansehen zu können. Mein Verstand setzte bei seinen Worten und seinem Duft aus: „Du bist mein Leben Bella. Und du bist viel zu gut für mich. Hör bitte auf, dir Gedanken zu machen warum ich dich liebe. Glaub es mir einfach. Glaub mir einfach, dass ich solche Gefühle vor dir nicht kannte und dass ich sie niemals für jemand anderen empfinden könnte!

Er zog mich an sich und küsste mich leidenschaftlich. Es war ein Kuss der all meine Zweifel und Ängste verschwinden ließ.

Wir saßen noch eine ganze Weile da und lauschten der Brandung. Ich fühlte mich so glücklich und zuversichtlich, dass ich keinen Zweifel daran hatte, dass wir füreinander geschaffen waren und dass uns nichts jemals würde trennen können.

Die Ankunft

Nach einiger Zeit drängte Edward zum Aufbruch, nachdem er mir versicherte, dass er lieber noch viel länger mit mir hier sitzen würde, doch wie ich vermutet hatte machte Esme sich furchtbare Sorgen.

Die Autofahrt verlief ruhig. Er hielt meine Hand in seiner umschlossen und schaute die meiste Zeit zu mir herüber. Immer wenn er das tat, trafen sich unsere Blicke und ich versank in seinen leuchtenden Augen. Meinen Blick wendete ich nicht einmal von ihm ab. Zu schön war das Gefühl ihn wieder bei mir zu haben, in seiner Nähe zu sein und ihn zu spüren.

Als wir in der Ausfahrt hielten eilte uns Esme schon entgegen. Ihr Blick sah angespannt aus, doch als sie mich erblickte breitete sich ein erleichtertes Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

„Oh Bella. Er hat dich gefunden! Wir haben uns solche Sorgen gemacht!“, tadelte sie während sie mich an ihre Schulter zog und mich lange umarmte.

„Tut mir leid, Esme, ich wollte euch keine Sorgen bereiten.“, entschuldigte ich mich zaghaft. Mein Verschwinden war mir fast ein wenig peinlich.

„Jetzt ist ja alles gut. Kommt erst mal rein, du brauchst unbedingt etwas zu essen.“, mit diesen Worten schob sie mich ins Haus. Etwas perplex drehte ich den Kopf und schaute Edward fragend an, der zuckte allerdings nur mit den Schultern und lächelte. Die übertriebene Führsorge musste ich jetzt wohl aushalten.

Doch in der Küche angekommen fand ich sie gar nicht mehr so schlecht. Edward setzte sich auf den Stuhl neben mich und zog mich auf seinen Schoß.

Auf meinen Einwand ich könnte mir selbst etwas zu essen machen oder ihr wenigstens zur Hand gehen, schüttelte sie nur den Kopf.

Also kuschelte ich mich an Edward und genoss seine Nähe.

„Was für eine Sorte Schokolade möchtest du denn Bella?“, fragte mich Esme, nachdem sie einen gehäuften Teller mit Melonenstücken vor mit platziert hatte.

„Äh, das ist mir eigentlich… ich schau mal“, sagte ich und stand widerwillig auf, nachdem sie mich mit einem strengen Blick bedacht hatte.

„Was ist denn das alles?“, fragte ich entgeistert als sie mich vor eine Schranktür schob, deren Innenraum vollständig mit Schokoladenpackungen jeder Sorte gefüllt war.

„Ich dachte du brauchst etwas Abwechslung. Außerdem wusste ich nicht wie viel du davon isst.“, erklärte sie mir geduldig.

„Warte erst bis du das Melonenlager siehst, dass sie im Keller errichtet hat.“, gluckste Edward vom Tisch aus.

Ich schaute beide missbilligend an, griff mir eine Nougatschokolade und zog mich auf Edwards Schoß zurück

Während Esme mir einen Teller brachte (sie bestand darauf, dass ich ihn auch für die Schokolade benutzte), tanzte Alice herein und flötete mit ihrer hellen Sobranstimme; „ich hab dir doch gesagt sie mag Nougat am liebsten, Esme.“

Diese zuckte nur mit den Schultern und empfing ihren Mann, der ebenfalls die Küche betrat mit einem sanften Kuss. Den beiden folgten nun auch Jasper, Emmet und Rosalie.

„Wie schön, dass wir jetzt vollzählig sind. Ein richtiges Familienessen.“, strahlte sie. Rosalie verdrehte die Augen, setzte sich aber dennoch wie die anderen an den Tisch.

„Ein Familienessen, bei dem nur ich esse ist kein Familienessen.“, bemerkte nun auch ich, doch Esme ließ sich nicht von ihrer Idee abbringen: „Hauptsache irgendeiner isst und wir kommen endlich mal alle zusammen. Das sollten wir wirklich jeden Abend machen. Das ist doch gemütlich!“

Carlisle lächelte gönnerhaft und wandte sich an uns: „Bitte tut ihr den Gefallen, wenn es ihr eine Freude macht.“

Esme hatte Recht, es war gemütlich. Wir plauderten über alles Mögliche, über die Schule, über unsere Weihnachtspläne und über das Vampirsein. Hin und wieder streuten Emmet oder Jasper ein paar Witze ein. Die Stimmung war super entspannt und locker.

Gegen Ende teilte erhob sich Carlisle, um aus einer Schublade ein Deck Karten zu holen, die er dann austeilte. Wir spielten paarweise und dank Edwards allumfassendem Talent gewannen wir das Spiel. Natürlich waren wir nicht so gut wir Alice und Jasper, aber die spielten ohnehin außer Konkurrenz. Ich war wirklich verwundert wie die anderen es schafften Edward ihre Karten nicht durch ihre Gedanken zu verraten, aber scheinbar brachte die jahrzehntelange Übung Erfolg mit sich.

Als Edward und ich uns erhoben, um in unser Zimmer zu gehen hielt Esme uns auf:

„Einen Moment noch, bitte. Ich möchte, dass ihr alle heute noch packt, ich habe nämlich nur Tickets für morgen Nachmittag bekommen. Die Fluggesellschaften sind wegen der Feiertage alle völlig überlastet. Aber ich denke es ist auch ganz gut, dann haben wir eineinhalb Wochen Zeit Bella mit den anderen bekannt zu machen und Geschenke für den großen Tag zu kaufen.“

Bei ihren Worten breitete sich wieder dieses mulmige Gefühl im Bauch aus, welches Edward jedoch mit seinen sanften Küssen an meinem Nacken fortwischte.

Ruckartig nahm er mich auf seine Arme und stellte mich erst im Bad wieder auf die Füße.

„Was machen wir?“, fragte ich verunsichert, doch anstatt mir zu antworten suchten seine Lippen meine. Wie immer wenn er mich inniger berührte setzte mein Verstand aus, als er mit seinen Händen mein Rückrat hinab glitt, er mit seinen großen Händen meinen hintern umschloss und mich so an sich drückte.

Begeistert keuchte ich auf, als ich ihn so nah spürte. Geschickt zog er mir das Haargummi aus den Haaren und mein Oberteil über den Kopf. Während ich ihm sein Shirt auszog und mich gerade am Anblick seiner perfekt ausgebildeten Muskulatur erfreute fiel mein Bh von mir ab. Seine Küsse bahnten sich einen weg über meine Wange, den Hals hinunter, über mein Schlüsselbein, bis zu meinem gerade freigewordenem Oberkörper.

Währenddessen mühte ich mich am Verschluss seines Gürtels ab, doch ich war zu abgelenkt. Leise glucksend half er mir dabei, sodass wir kurze zeit später gemeinsam unter der Dusche standen.

Das warme Wasser umschmeichelte seine Haut und machte seinen Duft unerträglich intensiv. Während er seine Hände links und rechts neben mir abstützte und mir immer näher kam, tastete ich seinen Körper ab, es war einfach alles zu perfekt. So viel glück konnte eine Person gar nicht verdient haben.
 

Nach dem duschen fühlte ich mich entspannt und vollkommen ruhig. Edward schien es ebenso zu gehen, denn er lag ebenfalls vollkommen regungslos neben mir im Bett.
 

Ich weiß nicht wie lange wir so lagen, mir kam es wie Minuten vor, aber irgendwann meinte Edward wir müssten packen. Ich grummelte nur vorwurfsvoll, doch als mein Blick auf die Uhr fiel, war ich geschockt. Wie konnten wir nur Stunden so gelegen haben. Wenn ich mit ihm zusammen war, war ich einfach so glücklich, das Raum und Zeit ihre Bedeutung verloren.

Nach etwa drei Stunden des Packens hiefte Edward meine drei Koffer und die Reisetasche zum Auto. Da ich jetzt so viele Anziehsachen besaß, konnte ich mich noch schwerer gegen sie entscheiden. Ich trug Edwards Tasche; er hatte mit mir getauscht da er meinte bei dem Gewicht hätte selbst Emmet Probleme mit dem tragen. Das war natürlich Unsinn sowohl Emmet als auch Jasper wankten ähnlich beladen aus dem Haus. Wir beschlossen mit drei Autos zu fahren, da unser Gepäck niemals in zwei Autos gepasst hätte. Edward fuhr wie immer und Alice und Jasper machten es sich auf der Rückbank bequem. Sowohl die Autofahrt als auch die erste Zeit des Fluges verliefen ausgelassen wie der Abend zuvor. Doch während wir unserm Ziel immer näher rückten, verstärkte sich meine Aufregung und meine Nervosität immer mehr.

Edward bemerkte meine Stimmungsschwankung schnell und nahm mich in den Arm. Ich schmiegte mich ganz eng an ihn, sodass sein Geruch mich umgab und seine beruhigende Wirkung entfaltete. Er war mein Beruhigungsmittel. Mein sicherer Hafen, mit dem ich alles überstehen würde.

Doch als wir landeten und die Wartehalle passierten, wo Tanya mit ihrer Familie schon auf uns wartete, und uns alle herzlich begrüßte, verlor sich das Gefühl wieder.

Frostiges Klima

Als wir die wartende Familie erreichten, die allesamt ebenfalls Vampire waren, fielen sie sich alle gegenseitig in die Arme. Etwas verlegen stand ich da, bis Edward mich an sich zog und mich vorstellte: „Leute, dass ist Bella!“

Als erstes trat eine große schlanke Frau mit rot schimmernden Haaren auf mich zu, reichte mir die Hand und sprach: „Hallo Bella, ich bin Tanya. Es freut mich dich endlich kennen zu lernen. Wir haben schon so viel von dir gehört, dass wir ganz neugierig sind. Das ist mein Mann Eleazar.“, stellte sie mir den Vampir, der hinter ihr aufgetaucht war vor. „Hi Bella, schön dich bei uns zu haben.“, begrüßte mich Eleazar freundlich. Er war sehr groß und muskulös. Seine Haare waren schwarz und seine Gesichtszüge etwas kantig, doch seine Augen strahlten weich. Sie schienen mir sehr freundlich zu sein.

„Und das ist meine Schwester Carmen“, stellte Tanya mir eine Vampirin mit schwarzen Haaren vor.

Doch bevor ich etwas erwidern konnte sprang eine kleine blonde Vampirin auf mich zu und umarmte mich. „Mom, Dad, verschreckt sie doch nicht gleich mit eurem Geschwafel. Wir freuen uns sehr, dass Edward dich gefunden hat.“, wandte sie sich an mich und stellte sich als Irina vor. Sie ähnelte Alice sehr.

Als letztes begrüßte mich Kate, doch ich hatte das Gefühl, dass sie nicht besonders glücklich über mein Auftreten war. Während sie meine Hand beinahe schmerzhaft fest drückte, sah sie mich aus kalten Augen an, die mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Ihr Blick war so hasserfüllt, dass ich nur schwer ein Fiepen unterdrücken konnte, welches mein Inneres von sich geben wollte. Kate war sehr schön. Sie hatte dunkelbraune Haare, die ihr in Locken über die Schultern fielen. Obwohl ihre Augen mich wütend anzufunkeln schienen, konnte ich erkennen, dass sie eigentlich schöne braune Rehaugen hatte. Ihre kleine Nase war von einigen Sommersprossen umrahmt, die ihre sonst weiße Haut strahlen ließ.

In dem Moment, indem sie mir zum ersten Mal in die Augen sah, verlor sich mein Glücksgefühl, verlor sich meine Sicherheit. Ich wusste nicht warum dieses Mädchen eine so große Abneigung gegen mich hegte, doch als ich ihren Blick den sie Edward zuwarf bemerkte, erkannte ich augenblicklich warum sie mich hasste. Sie liebte ihn. Sie liebte Edward!

Edward schien ihr abweisendes Verhalten mir gegenüber nicht aufzufallen. Er nahm mich an die Hand und so gingen wir zu den Autos.

Das Haus war riesig und paradiesisch schön. Die Veranda und der Garten waren von meterhohem Schnee bedeckt. Die Fassade war mit Lichterketten und Tannenzweigen verziert.

Auch drinnen war das Haus märchenhaft. Im Gegensatz zum Haus der Cullen, dass in sehr hellen Farben gehalten war, waren die Wände dieses Hauses in dunklen, satten Rottönen gehalten.

Nachdem wir uns in unserem Zimmer eingerichtet und unsere Koffer ausgepackt hatten, gingen hinunter ins Wohnzimmer. Dort erwarteten uns schon die anderen.

Da sich die alten Freunde lange nicht gesehen hatten, fanden sich bald anregende Gespräche und auch ich kam fast nicht damit nach die Neugierde der anderen zu stillen. Besonders nett fand ich Irina, wie ich vermutet hatte seit ich sie am Flughafen gesehen hatte, die Alice wie erwartet sehr ähnlich war und sich mit dieser ausgesprochen gut verstand. Obwohl unsere Unterhaltung sehr witzig und interessant war, Irina erzählte von lustigen Ereignissen die sie auf ihrer High School erlebt hatte. Doch mir gelang es nicht wirklich mich darauf zu konzentrieren, zu oft fiel mein Blick auf Edward und Kate, die sich angeregt unterhielten. Sie hatten sich einander zugedreht und Kate beugte sich ziemlich nah an ihn heran. Sie schien sehr witzig zu sein, denn Edward lachte ausgelassen. Die Eifersucht brodelte in mir. Früher hätte ich mich wohl verletzt und beleidigt zurückgezogen, doch heute musste ich mich beherrschen mich nicht auf sie zu stürzen. Ich regte mich tierisch auf, diese Kuh wusste schließlich, dass Edward und ich ein Paar waren. Wieso musste sie sich so an ihn ranschmeißen.

Mir entfuhr ein wütendes Fauchen und ich drehte mich schnell wieder Alice und Irina zu, die mich entgeistert ansahen. Ich wurde rot, obwohl man mir seit meiner Verwandlung meine Gefühle nicht mehr so leicht vom Gesicht lesen konnte.

„Bella, deine Augen sind ganz schwarz, du solltest dringend etwas essen.“, meinte Alice bestürzt.

„Alles in Ordnung Liebes?“, fragte Edward besorgt und zwang mich ihn anzusehen.

„Eben war noch alles ok“; bemerkte Alice verwirrt.

„Ich sags doch!“, grummelte Edward besorgt, „das ist ungesund.“

„Ehm Bella komm doch einfach schnell in die Küche, da haben wir was für dich.“, warf Tanya ein.

Sie stand auf und verließ den Raum, Edward und ich folgten ihr.

Die Küche war geräumig und gemütlich eingerichtet. Natürlich konnte man keine Spuren vergangener Mahlzeiten erkennen.

Sobald ich den Raum betreten hatte roch ich die Melone. Während Tanya mich fragte was ich gerne wollte griff ich schon nach der Wassermelone und biss hinein. Obwohl Esme es nicht mochte wenn ich einfach so hineinbiss, doch wenn man ehrlich war, war dies die beste Möglichkeit für mich Flüssigkeit zu mir zunehmen ohne eine Sauerei zu veranstalten.

Tanya lächelte mich an und reichte Edward eine Tafel Schokolade für mich. Dann ging sie zurück zu den anderen. Wir hörten wie sie diesen vorschlug zusammen jagen zu gehen, sozusagen als Willkommensessen. Der Vorschlag erntete allseitige Zustimmung und prommt tauchte Kate in der Küche auf.

„Kommst du mit jagen, Edward?“, fragte sie, wobei sie mich völlig ignorierte „das macht immer so viel Spaß mit dir.“

Obwohl ich gegessen hatte, musste ich mich zusammenreißen nicht auf sie loszugehen. Ich spürte förmlich wie sich meine Augen wieder verdunkelten. Hastig schob ich mir mehr Schokolade in den mund.

„Tut mir leid, Kate, ich kann nicht. Ich will Bella nicht hier allein lassen. Aber wir holen das nach“, versicherte Edward ihr.

Sie sah enttäuscht aus und während sie ihm anbot auch hier zu bleiben betrat Irina die Küche und grinste mich an: „Ich war gestern erst jagen und dachte mir, wenn du nicht mit den andern gehst könnten wir es uns hier gemütlich machen.“

„Danke Irina, aber das ist nicht nötig. Ich bleibe auch hier.“, lehnte Edward das Angebot ab.

Gegen meinen Willen hörte ich mich sagen: „Du musst jagen gehen, Edward. Du warst schon lange nicht mehr!“

Er sah mich unsicher an, woraufhin ich ihm ein falsches Lächeln schenkte. Er küsste mich auf die Stirn und schloss sich Kate an, die mit den anderen das Haus verließ. Ich hasste mich selbst. Wieso hatte ich ihn zu etwas überredet, was ich nicht wollte. Doch als ich in sein Gesicht geblickt hatte wusste ich, dass er unbedingt jagen musste. Seine Augen waren dunkel, fast vollkommen schwarz und die Schatten unter seinen Augen waren groß und dunkelviolett.

Irina vertrieb meine schlechte Laune schnell. Sie war wirklich nett und lustig. Sie erzählte mir einiges über ihre Familie und über ihr bisheriges Leben. Zudem versicherte sie mir des Öfteren wie froh sie alle waren, dass Edward endlich jemanden gefunden hatte, den er liebte und wie sehr sich ihre Familie auf sie gefreut hatte.

„Na ja, alle außer Kate, oder?“, warf ich vorsichtig ein, unsicher, ob ich ihr so etwas anvertrauen konnte.

„Ach mach dir nichts draus. Kate ist etwas eigen, …“, versuchte sie mich zu beruhigen.

„Sie liebt ihn, oder?“, forschte ich weiter nach.

„Oh… nun ja, dass war wahrscheinlich nicht besonders schwer zu bemerken. Ja, Kate ist seit sie Vampir ist in Edward verliebt. Er hat sie gefunden, musst du wissen. Wir wissen nicht genau wer sie verwandelt hat, als er sie entdeckte war sie mitten in der Verwandlung. Du kennst ja Edward, für ihn war es natürlich, bei ihr zu bleiben und ihr beizustehen, bis es vorbei war und ihr zu helfen sich in ihr neues Leben einzugewöhnen. Es war zu der Zeit, als unsere Familien zusammenlebten und als wir entschieden, dass wir eine zu große Gruppe waren wollte sie mit ihm gehen. Doch Edward, der bemerkt hatte wie viel sie für ihn empfand und sie nur als Schwester lieben konnte bat sie bei uns zu bleiben.“, erklärte Irina mir.

„Und seitdem liebt sie ihn?“, fragte ich sie entgeistert.

„Ja, seit dem ist sie in ihn verliebt, sie hat nie jemand anderen angeschaut.“

Ich war bestürzt, was sie mir wohl auch sofort nach.

„Du musst dir keine Sorgen machen, Edward hat sich ungefähr 50 Jahre lang nicht in sie verliebt und er wird es auch jetzt nicht tun. Er liebt dich, das wird Kate auch bald klar werden und dann wird sie ihn in ruhe lassen.“, versicherte sie mir.

Doch ich war mir nicht sicher. Dieses wunderschöne Mädche liebte Edward seit 50 Jahren, wie konnte sie das einfach abstellen. Soweit ich wusste hatte er sich nie für andere Mädchen interessiert. Das hatte sie bestimmt ermutigt. Was hatte ich dem entgegenzubringen.

Doch meine Gedanken wurden jäh unterbrochen als Kate und Edward den Raum, Arm in Arm und munter lachend betraten.

Entladung

Hallo erst mal!

Tut mir wirklich leid, dass es so ewig gedauert hat, aber ich war auf Kursfahrt und hab viele Arbeiten geschrieben... aber jetzt hab ich wieder mehr Zeit...

Ich hoffe es gefällt euch, wie immer freue ich mich über eure kommis, die ermuntern einen wirklich zum weiterschreiben (auch wenn ich euch das in letzter Zeit nicht gezeigt hab^^)

also, ganz liebe grüße

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Was macht ihr denn schon wieder hier?“, fragte Irina erstaunt.

„Und alleine…“, fügte ich etwas bissig hinzu. Die Eifersucht kochte erneut in mir hoch. Merkte Edward nicht wie besessen diese Kate von ihm war? Und konnte er sich nicht denken, dass ich etwas dagegen hatte, dass er so viel Zeit mit ihr verbrachte, und dann auch noch allein.

„Ach, wir haben die andern schon auf dem Weg verloren und waren zu zweit jagen. Es hat so viel Spaß gemacht, dass habe ich wirklich vermisst, wie dieser Elch gekrunzt hat, als du dich auf ihn gestürzt hast, einfach zum schreien. Aber wenn man mit Edward auf die Jagt geht, hat man ja immer so viel Spaß, findest du nicht Isabella?“, fragte Mich Kate herausfordernd.

„Ich heiße Bella und um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, wir waren noch nie jagen.“, erwiderte ich bissig. Was dachte die sich eigentlich. Ich merkte wie meine Augen sich verdunkelten und spürte zum ersten Mal, wie sich das Gift in meinem Mund ausbreitete.

„Ach ja stimmt. Mensch, da verpasst du aber was, zusammen zu jagen ist nicht nur einfach eine Tätigkeit. Es verbindet zwei Vampire auf ewig miteinander.“, bei diesen Worten schmiegte sich Kate an Edwards Arm.

Dieser schien sie gar nicht wirklich zu registrieren, sein Blick ruhte auf mir und auf meinem Gesicht, das sich immer mehr verfinsterte.

„Es war lustig, aber ich wollte schnell wieder zurück, um dich nicht zu lange allein zu lassen…“, berichtete Edward, während er Kate ein wenig bei Seite schob. „…obwohl du ja in guter Gesellschaft warst“, vervollständigte er seinen Satz, nachdem Irina die Schokoladenverpackung nach ihm geworfen hatte.

„Als würde ich dich noch sonderlich interessieren“, fauchte ich ihn an und rannte aus dem Haus.

So schnell ich konnte rannte ich durch den metertiefen Schnee zum angrenzenden Wald. Tränen liefen mir die Wangen herunter. Doch ich war zu wütend, zu aufgebracht um weinen zu können. Ich hatte eine unglaubliche Zerstörungswut im Bauch, die ich am nächsten Baum ausließ, den ich ohne Anstrengung entwurzelte und mit voller Wucht gegen einen andern schmetterte. Es gab einen lauten Aufprall und der getroffene Baum kippte nach hinten um.

Als ich mich aufrichtete und den Schmutz von den Händen wischte, wehte mir ein wohliger Geruch in die Nase. Freudig fuhr ich herum und vergaß meine ganze Wut. Ein paar Meter hinter mir stand Edward und schaute mich fassungslos an.

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich noch nie eine solche Kraft hatte aufbringen können.

Edward kam näher, bis er mich erreichte und schaute mich fragend an. Bockig schaute ich in eine andere Richtung und zuckte mit den Schultern.

Er streckte die Hand aus um mein Gesicht zu sich zu drehen, doch ich schlug sie weg und fauchte ihn an.

„Was ist los mit dir?“, fragte er scharf.

„Was zum Teufel ist los mit DIR?“, schrie ich zurück.

„bitte lass uns zurück ins Haus gehen und über alles reden Liebling.“, versuchte Edward mich zu beschwichtigen, doch es gelang ihm keineswegs.

„Nein!“, ich würde nicht ins Haus gehen, ich würde IHR den Triumpf zu wissen wie eifersüchtig sie mich machte, nicht gönnen.

„Bella bitte sei doch vernünftig, es ist kalt und nass hier draußen, du erkältest dich noch.“

„Ich bin ein Vampir schon vergessen, Vampire frieren nicht und sie werden auch nicht krank!“

„Vampire trinken auch Blut, und du nicht, also bin ich mir nicht so sicher, was das mit dem Krankwerden angeht. Vampire schlafen auch nicht!“, fuhr er mich an; er war sauer, wie immer wenn ich mich in seinen Augen kindisch benahm, oder mich in irgendeiner Weiße gefährdete.

„Oh toll, dann geh doch zurück zu deiner achso tollen Kate, die blut trinkt und nicht schläft und insgesamt der tollste Vampir auf der Welt ist.“, ich benahm mich wirklich kindisch, aber wer Angst hat ist nicht vernünftig.

„Bella, Kate ist nur eine Freundin, meine beste Freundin vielleicht, du hast überhaupt keinen Grund eifersüchtig zu sein. Ich liebe nur dich!“, versuchte er mir klar zu machen.

„Davon hab ich aber seit wir hier sind verdammt wenig gemerkt. Du hängst doch dauernd nur bei deiner tollen Kate rum. Bitte, dann sag doch einfach, dass ich gehen soll.“, funkelte ich ihn an.

Er schritt auf mich zu und umfasste mit seinen Händen meine Arme, sodass ich ihm nicht mehr ausweichen konnte.

„du redest völligen Unsinn Bella. Ja, ich verbringe Zeit mit Kate, wir haben uns lange nicht gesehen und außerdem hast du doch gesagt ich soll mit jagen gehen, ich wollte bei dir bleiben, jetzt spiel hier nicht das Opfer!“, Edward versuchte ruhig und kontrolliert zu sprechen, doch es war eindeutig, dass er wütend war. Sowohl seine Worte, als auch sein Griff um meine Arme schmerzte. Mir stiegen Tränen in die Augen und ein ängstliches Fiepen drang aus meiner Brust.

Doch ich war nicht bereit, so leicht aufzugeben: „Du musstest jagen gehen, außerdem hab ich nicht gesagt du sollst mit Ihr gehen, ihr wolltet alle zusammen jagen!“

„Mann Bella, dass hatten wir nicht geplant. Kate ist von deiner Haltung ihr gegenüber total verletzt, du könntest dir wirklich etwas mehr Mühe geben.“

Während er das sagte explodierte etwas in mir, Kate war verletzt? Was war mit mir? Wer schmiss sich denn die ganze Zeit an den Freund ran. Ich verlor die Kontrolle und stürzte mich auf Edward, aus meiner Brust kam ein drohendes Grummeln.

Edward, der im ersten Augenblick vollkommen perplex von meinem Angriff war und umgestoßen wurde, erlangte nachdem der erste Schock vorbei war schnell die Oberhand. Gegen seine Kräfte kam ic einfach nicht an. Wir rangelten uns noch ein wenig auf dem Boden, bis er mich mit seinem Stahlgriff so festhielt, dass ich mich nicht mehr rühren konnte.

Die ganze Verzweiflung und die Angst brachen über mich herein und ich fing an zu schluchzen.

Edward ließ mich los und zog mich in seinen Arm, sodass ich auf seinem Schoß saß und an seine Schulter weinen konnte. Dabei streichelte er mir immer wieder beruhigend über den Rücken, doch ich konnte mich nicht beruhigen. Die Angst ihn zu verlieren war zu groß, meine Verzweiflung und meine Scham für das was ich getan hatte zu erdrückend.

Ich weinte und weinte, bis Edward mich ein wenig von sich weg schob, meinen Kopf in seine Hände nahm und mit einem Finger meine Tränen wegwischte.

„Bella, Liebling, ich liebe dich, du bist mein Leben, sollen wir nach Hause fahren? Wir können Weihnachten auch romantisch zu zweit in Forks feiern. Das wird schön!“, bot er mir an.

Ich schüttelte den Kopf und schluchzte. „Ich will das du glücklich bist!“

„Ich bin glücklich wenn du bei mir bist, Bella. Und wenn es dir gut geht. Hier geht es dir nicht gut, also fahren wir.“, flüsterte er, während er mir tief in die Augen schaute.

Ich versank in seinem Blick und konnte mich nur widerstrebend aus diesem lösen: „Ich mag die anderen ja auch, und ich will ja auch mit den anderen Weihnachten feiern, die sind ja alle nett, nur eben Kate nicht!“

Edward musste ein Lächeln unterdrücken.

„Du brauchst wirklich keine Angst zu haben, Bella. Ich liebe nur dich. Kate und ich sind nur Freunde, und damit findet sie sich seit über 50 Jahren ab, dass wird sie auch weiterhin tun! Ich will doch nur dich mein Engel.“

Bevor ich etwas erwidern konnte zog er mich an sich und gab mir einen langen, zärtlichen Kuss, der immer leidenschaftlicher wurde.

Er liebte mich, und nichts und niemand würde uns jeh wieder trennen, auch wenn ich immer noch meine Zweifel hatte, dass ich mit Kate klarkommen würde.

Ich traute ihr nicht, aber ich vertraute Edward! Und ihm zu liebe würde ich mich bemühen, mit ihr klar zu kommen.

Wie Hund und Katze

Die nächsten Tage verliefen friedlich und idyllisch. Sogar mit Kate kam ich klar. Das lag wahrscheinlich hauptsächlich daran, dass wir kaum etwas miteinander zu tun hatten. Wir redeten so gut wie kein Wort und wenn wir es taten, hörten wir uns so verstellt und falsch an, dass wir es schnell wieder sein ließen. Zudem saß Edward immer zwischen uns, da er und ich sowieso die meiste Zeit zusammen waren und sie sich bei jeder Gelegenheit an ihn klebte.

Anfangs hatte Edward noch versucht uns beide in eine Unterhaltung zu verwickeln, er merkte jedoch schnell, dass dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt war, sogar wenn er seinen ganzen Charme und seinen glühensten Blick auf mich losließ. Also konzentrierte er sich auf mich und selbst wenn Kate seine Aufmerksamkeit errang, ertrug ich es mit Würde.

Zudem waren Alice, Rosalie und Irina einsame spitze. Sobald Edward sich Kate zuwandte war mindestens eine der drei zur Stelle und lenkte mich ab.

Auch mit den anderen verstand ich mich blenden, sodass ich mich schon nach wenigen Tagen in die Gesellschaft integriert fühlte. Ich konnte mich mit jedem (außer Kate) unterhalten und musste keine Angst mehr haben alleine irgendwo zu sitzen. Meine über den Tod andauernde Ungeschicklichkeit belustigte die Runden, stellte mich zu meinem Verdruss jedoch öfter in den Mittelpunkt.
 

Wie vorgenommen vertraute ich Edward und ließ ihm seine Freiheiten. Dies funktionierte sogar außerordentlich gut. Auch ihm war aufgefallen, dass ich mich mittlerweile sogar so gut unter Kontrolle hatte, dass sich meine Augen nicht mehr verdunkelten wenn er über einen ihrer Witze lachte und ich wieder einmal bemerkte wie vertraut die beiden miteinander umgingen

Aber weder Kate noch ich übertraten die unsichtbare Linie; die wir uns wohl beide gesetzt hatten. Ich ließ die beiden in Ruhe und beschäftigte mich mit anderen, wenn sie sich unterhielten und bestärkte Edward damit in seiner Konversation, da er immer sehr darauf bedacht war, dass ich nie alleine war.

Und Kate ließ uns im Gegenzug in unserem Zimmer allein. Hierhin konnten wir uns zurückziehen, wenn es zu turbulent wurde. Hier konnten wir uns nah sein. Die Zeit, die wir hier verbrachten war für mich die schönste des Tages und sein Verhalten mir gegenüber gab mir Sicherheit und ließ mich etwas lockerer über seine Beziehung zu seiner besten Freundin denken.

Wenn wir im Bett lagen und ich mich an ihn schmiegte, war er zärtlich wie immer. Er sagte mir oft wie sehr er mich liebte, was ich in diesen Tagen auch wirklich brauchte. Ich wusste, dass er alles wert war und wenn wir uns liebten vergaß ich sogar Kate und unsere anderen Probleme.
 

Doch die friedliche Stimmung hielt nicht lange an, da mir plötzlich glühend einfiel, dass ich noch kein Geschenk für Edward hatte. Wie nicht anders vorhersehbar hatte ich keine Ahnung was ich ihm schenken sollte. Was schenkte man denn einem Vampir, der lang genug lebte und genug Geld hatte um sich alles zu kaufen was er wollte.

Ich berichtete Alice von meiner verzweifelten Lage, woraufhin mich diese erfreut zum Shoppen überredete. Sie meinte, sie hätte auch noch nichts für Jasper und das wir im Einkaufszentrum bestimmt etwas Passendes finden würden.

Ich bezweifelte dies stark, doch mir blieb nichts anderes übrig als mich ihr zu fügen und fest für den Einkaufsbummel zuzusagen. Rosalie und Esme, denen wir von unserem Vorhaben erzählten waren hellauf begeistert und so planten wir einen Familien-Frauen-Shopping-Tag. Zu meinem Verdruss bekam Kate Wind von unserem Vorhaben und schloss sich prompt an. Edward freute sich über die gemeinsame Zeit, die wir so zusammen verbringen konnten und er hoffte wir würden unsere Differenzen nach einer ausgiebigen Shoppingtour endlich vergessen.
 

So machten wir uns am Mittwochvormittag zum Einkaufszentrum auf. Ich war total panisch, da ich bis Sonntag ein Geschenk brauchte und ich immer noch keine Ahnung hatte was Edward gefallen würde.

Meine nervöse Stimmung wurde auch nicht beruhigt, als Kate sich zu mir auf die Rückbank des Autos setzte.

Zwar hatten wir Alice als Puffer zwischen uns, diese schien allerdings bei weitem nicht Edwards Wirkung zu erzielen.

Es war nicht so, dass sie mich irgendwie angriff, doch sie provozierte mich wo sie nur konnte. Die ganze Zeit machte sie Anspielungen über sich und „unseren Edward“, wie sie ihn nannte.

Zum Beispiel beugte sie sich, sobald wir außer sicht- und hörweite des Hauses befanden über Alice hinweg zu mir rüber und fragte mich was ich „unserem Edward“ denn schenken würde. Ich hätte es ja wohl nicht schwer, schließlich würde ich ihn noch nicht so gut kennen, es würde also nichts von mir erwartet werden.

Mir platzte fast der Kragen, diese eingebildete Schlampe bildete sich tatsächlich ein, ihr Geschenk wäre in irgendeiner Weise wichtiger oder interessanter als meins.

Etwas später fing Kate an mir mitleidig den Arm zu tätscheln: „Tut mir wirklich leid für dich, dass du Edward seinen sehnsüchtigsten Wunsch nicht erfüllen kannst!“, neugierig blickte ich auf und sie fuhr fort, „Das wichtigste an Weihnachten für Edward, ist die Raubtierjagt. Ich glaube, dass ist das Einzige, was er an Weihnachten wirklich schätzt. Aber keine Sorge, ich werde dich als seine Freundin würdig vertreten!“

Am liebsten hätte ich mich auf sie gestürzt. Sobald Edward weg war sprühte sie Gift um sich und machte mir mehr als deutlich, dass sie sich in meiner Stellung sah. Aber Edward liebte mich!

Alice kam mir mit meiner Antwort zuvor und erklärte der Vampirin scharf: „Das Einzigste was Edward an diesem Weihnachten interessiert ist ihn mit Bella zu verbringen. Und du solltest dich langsam damit abfinden, dass sie zusammen sind und dass er dich nicht liebt. Was du hier abziehst ist wirklich erbärmlich!“

Kate fauchte wütend und Esme rief uns vom Fahrersitz zur Ruhe: „Jetzt beruhigt euch doch alle mal. Jeder weiß mit wem Edward zusammen ist und wir wissen alle, dass er sie liebt. Und der Zickenkrieg den ihr hier austragt hat überhaupt nichts mit ihm zu tun und wird auch nichts verändern, Also gebt euch die Hand und versucht miteinander klarzukommen. Es ist doch Weihnachten.“

Doch weder Kate noch ich waren in der Stimmung Frieden zu schließen, ich lenkte mich damit ab Alice und Rosalie über die Geschenke, die sie ihren „Männern“ ausgesucht hatten auszufragen und Kate schmollte die restliche Autofahrt und schaute keinem von uns in die Augen.

Im Shoppingcenter angekommen trennten sich unsere Wege. Rosalie und Alice wollten nach Anziehsachen schauen, Kate suchte wie ich und Esme noch nach Geschenken.

So streifte ich über eine Stunde lang durch sämtliche Geschäfte, ohne etwas Richtiges zu finden. Immer noch hatte ich keinen blassen Schimmer womit ich Edward eine Freude machen konnte. CDs, Bücher oder Filme waren zu unpersönlich und Anziehsachen oder andere Kleinigkeiten, die man sich sonst so schenkt besaß er schon.

Immerhin musste ich mir keine Sorgen mehr um andere Geschenke machen: Für Rosalie, für deren Geschenk Edward mich verantwortlich gemacht hatte, fand ich ein komplettes Kosmetikset welches die besten Schminkbestandteile der einzelnen Edelmarken enthielt. Ich war mir sicher Rosalie damit eine Freude zu machen. Etwas zögerlich zahlte ich mit der Kreditkarte die mir Edward gegeben hatte. Doch etwas anderes blieb mir eigentlich nicht üblich und ihm tat es nicht weh mal eben 7oo Dollar für ein Geschenk zu bezahlen.

Ich hingegen hatte nur mein Konto mit dem Geld das ich fürs College gespart hatte. Ums College musste ich mir keine Sorgen mehr machen, das würde Edward zahlen, für den Geld überhaupt nichts bedeutete. Ich bemerkte mal wieder wie viel Glück ich in einer Beziehung wie dieser überhaupt hatte. Ich musste mich eigentlich um nichts kümmern… außer um sein Geschenk. Immerhin hatte ich mit meinen Ersparnissen genug Geld dafür zur Verfügung.

Esme und Carlisle schenkten wir „Kinder“ alle zusammen einen Urlaub nach Schottland, bei dem Esmes Begeisterung für alte Häuser und deren Architektur gestillt werden sollte.

Um die Geschenke für Jasper und Emmet hatte Edward sich gekümmert, wie auch um die für die Denalis.

Mir blieb also nur noch Alice, für die ich schon vor unserer Reise den perfekten Mantel gekauft hatte.

Blieb also nur noch Edward.

Beim umherschweifen wurde ich immer frustrierter, besonders als ich Kate traf, die mir ihr perfektes Weihnachtsgeschenk für Edward präsentierte. Sie schenkte ihm ein Fotoalbum, welches mit Aufnahmen seiner Eltern begann. Ansonsten waren es hauptsächlich Spontanaufnahmen im Familienkreis oder beim Baseball. Besonders gut würden ihm die Familienbilder auf denen die gesamte Familie Cullen zusehen war, meist in Begleitung der Denalis.

Wieder einmal fiel mir schmerzhaft auf, wie oft Kate und Edward zusammen abgebildet waren: Arm in Arm, im Gespräch vertieft oder als Team bei irgendwelchen Gesellschaftsspielen. Die Freundschaft, die die beiden verbannt war unübersehbar und sie schienen ein gutes Duo zu sein, denn meistens waren sie als Gewinner abgebildet.

Dass kein Bild von mir zu finden war, war natürlich, schließlich hatte Kate weder Lust noch wirklich Gelegenheit gehabt eines zu machen, doch ihre Begründung, die sie vor mir ausbreitete versetzte mir einen Stich:

„ Es tut mir wirklich leid Bella, dass ich kein Bild von dir beigefügt habe, aber ich dachte mir es weiß ja niemand wie lange ihr noch zusammen seid und wenn ihr euch dann trennt wäre mein ganzes Geschenk kaputt. Außerdem sind die Bilder ja familienintern und du gehörst eben noch nicht zur Familie. Wenn sich das wider Erwarten ändert könnt ihr ja Bilder dazu kleben, aber ich denke nicht dass das passieren wird. Denn Edward wird schon bald einsehen, dass er zu gut für dich ist und merken wen er wirklich liebt. Und dann werde ich ihn mit offenen Armen empfangen und ihm dich, als kleinen Fehltritt verzeihen. Du wirst dann in unserer Erinnerung ausgelöscht sein und nichts wird ihn daran hindern dich zu vergessen!“

Mein erster Impuls war mich auf sie zu stürzen, sie wenn möglich in Stücke zu zerreisen und umzubringen, doch in Gedanken an die unschuldigen Umstehenden beherrschte ich mich mühsam.

„Edward liebt mich, wir lieben uns! Außerdem wollte er dich 50 Jahre lang nicht, dass wird sich nicht mehr ändern““, knurrte ich böse, unsicher ob sie überhaupt verstehen konnte was ich ihr mitteilten wollte.

Brodelnd vor Wut drehte ich mich um und schritt von dannen. Ich hatte noch nie jemanden so gehasst wie diese Kate und ich wusste, selbst wenn ich für Edward versuchen würde mit ihr klar zu kommen, man sollte uns nie wieder alleine lassen, noch einmal würde ich mich nicht beherrschen, noch einmal würde ich mir so etwas nicht von ihr gefallen lassen. Sie hatte kein Recht auf ihn, sie hatte kein Recht so über ihn oder uns zu sprechen!

Doch dieses eine mal hatte sie Glück gehabt, irgendwie konnte ich ihr fast dankbar sein, denn durch sie hatte ich endlich das beste Geschenk für Edward gefunden. Ein Geschenk mit dem ich ihn glücklich machen würde und mit dem ich Kate gleichzeitig einen auswischen konnte.
 

Ich würde Edward endlich eine Antwort auf seine Frage geben!

Ein Versprechen für die Ewigkeit

Ich durchstreifte einige Juweliere auf der Suche nach einem passenden Ring. Ich brauchte keinen Einfachen, nichts Gewöhnliches; ich suchte etwas Schlichtes, das trotzdem aussagekräftig war.

Es dauerte eine ganze Weile, in der mich die Panik wieder einholte, doch schließlich, im fünften Laden fand ich ihn!

Eher hoffnungslos war ich in das kleine Schmuckgeschäft geschlurft, wahrscheinlich war ich der einzige Vampir der durch die Gegend schlurfte und die Schultern hängen ließ.

Eigentlich sah der Laden genauso aus wie die anderen Juweliere, die ich durchsucht hatte, ich sah fast die selben Schmuckstücke wie zuvor, doch diesmal erkannte der Verkäufer meinen verzweifelten Ausdruck, als ich nicht fand was ich suchte.

Es war ein älterer Mann mit grauem Haar und einem freundlichen Lächeln: „Kann ich ihnen vielleicht helfen Miss? Sie scheinen nicht gefunden zu haben was sie suchen…“

Zögerlich versuchte ich ihm zu erklären was ich mir vorstellte und ich zweifelte, dass er aus meinem Gestammel und Gestotter überhaupt richtige Wörter heraushören konnte.

Doch er nickte wissend: „Einen Ring für ihren Verlobten, einen jungen Mann nehme ich an. Natürlich, dass darf kein gewöhnlicher Ring sein, wir brauchen ein Symbol. Ein Symbol für die Liebe“, murmelte er leise.

„Ich glaube ich habe das Richtige für sie“, rief er mir zu, währender schon in seinem Lager kramte.
 

Aufgeregt und gespannt wartete ich; und jede Sekunde dauerte Tage.

„Hier hab ichs doch“, lächelte der Alte und brachte eine Schachtel mit.

Ich beugte mich über den Tresen um einen besseren Blick auf den Inhalt des Kästchens, welches er gerade aus der Schachtel nahm und öffnete erhaschen zu können.

Der Ring, der dort in Samt gebettet war, übertraf all meine Erwartungen:

Er war silbern, glänzte aber nicht.

Im Mittelpunkt war ein Herz, welches von zwei Händen umschlossen war und auf dem eine Krone thronte.
 

Wie mir Mister Bright erklärte war es ein irischer Claddagh-Ring und nachdem der alte Mann mir dessen Geschichte erzählt hatte, wusste ich, dass er perfekt war. Wie Mister Bright gesagt hatte, der ring war ein Symbol für unsere Liebe.
 

Ich dachte an Edwards lange dünne Finger, die nur wenig breiter waren als meine und erkannte, dass der Ring ihm passen würde. Was hatte ich nur für ein Glück!
 

„Ach ja, bevor ichs vergesse, meinen Sie nicht, dass auch die Frau einen Verlobungsring tragen sollte, selbst wenn sie den Antrag macht?“, fragte der Verkäufer.

„Gar keine schlechte Idee“, dachte ich und nickte.

„Das hier ist der klassische Claddagh, doch ich habe auch noch ein paar weiblichere, glamoreusere Modelle.“, erklärte er mir.

Er holte noch weitere kleine Kästchen aus der Schachtel und öffnete sie nacheinander.

Diese Ringe waren wirklich weiblicher, sie waren mit Steinen verziert und viele waren mit Juwelen besetzt. Doch augenblicklich erkannte ich MEINEN Ring.

Es musste Schicksal sein.

Zwischen den anderen lag ein Ring, der Edwards sehr ähnelte, ihn aber übertraf. Es war genau derselbe, nur war in das Herz ein herzförmiger roter Edelstein eingesetzt, der leuchtete und durchschimmernd funkelte, wie ein Bluttropfen.
 

Überglücklich wandte bezahlte ich die beiden Ringe und Mr. Bright, der mich offensichtlich ins Herz geschlossen hatte umarmte mich. Zuerst war ich wie versteinert, doch er wünschte mir viel Glück in unserer Ehe und meinte er hätte noch nie eine so begeisternde Liebe gesehen.
 

Mit einem breiten lächeln verließ ich die Mall und marschierte auf den Parkplatz wo Esme und Kate schon warteten.

„Oh Liebes, du strahlst so, hast du alles gefunden was du gesucht hast?“, flötete Esme mir ins Ohr und umarmte mich sanft.“Oh ja!, aber was, dass bleibt geheim, sonst ist es ja keine Überraschung mehr für Ihn!“

Auch Kate sah neugierig aus und schien sich schon wieder eine Spitze gegen mich ausgedacht zu haben, ihr Satz wurde aber durch Alices und Rosalies Ankunft entdeckt.
 

Alice mir begeistert entgegen und umarmte mich stürmisch… natürlich wusste sie was ich Edward schenken würde.

„Oh Bella. Oh Bella. Ich kann es gar nicht glauben. So was Perfektes. Das wird sein ganzes Leben in den Schatten stellen und alle anderen Geschenke. Oh ich freu mich ja so.“, sie schrie fast.

„Psst!“, machte ich und sie reagierte sofort: „Keine Sorge meine Süße, ich verrate dein Geheimnis nicht und Edward wird auch nichts erfahren, ach ich bin ja so aufgeregt!“
 

Die gesamte Autofahrt versuchten Rosalie und Kate uns zu löchern um das Geschenk herauszufinden, doch Alice und ich sagten kein Wort.

Wir umarmten uns und quietschten aufgeregt. Zum Glück hatte ich jemanden mit dem ich meine Erleichterung teilen konnte, so galt ich nicht allein als übergeschnappt.
 

Die nächsten Tage ging es genauso weiter. Ich konnte einfach nicht still sitzen. Zu groß war die Aufregung. Ich war einfach zu ungeduldig. Alice und hampelten zusammen durchs Haus und konnten uns nicht mehr einkriegen. Zuerst hatte ich Angst, sie würde Edward durch ihre Gedanken aufklären, aber sie konnte sich zusammen reißen.
 

Anfangs war Edward glücklich gewesen, als ich so fröhlich zurück kam, er hoffte wohl Kate und ich hätten uns endlich versöhnt, doch diese Hoffnung wurde bald zunichte gemacht.

Dann war er besorgt. Wahrscheinlich dachte er ich würde durchdrehen.

Er und Jasper saßen oft zusammen und verdrehten die Augen. Edward bat Jasper meine Gefühle aufzuspüren, doch Jasper meinte nur Alice und ich seien wahrscheinlich tatsächlich durchgedreht. Er meinte wir fühlten einfach alles: ausgelassene, überdimensionale Freude, leichte Hysterie, Angst, Schadenfreude….

Irgendwann hörte er auf, wahrscheinlich rauchte ihm der Kopf.
 

Doch irgendwann beschwerte Edward sich: „Mensch Bella, jetzt zappel doch nicht ständig so rum, dass ist ja nicht zum aushalten. Ich kann dich ja noch nicht mal küssen!“

Es tat mir wirklich leid, vor allem weil er völlig entnervt zu sein schien, sodass mir Zweifel kamen, ob er überhaupt für immer mit mir zusammen sein wollte. So verbrachte ich den Samstag, den 24, in nachdenklichen Schweigen.

Ich ging viel spazieren und dachte nach, Alice versuchte mir Sicherheit zu geben und mir gut zu zureden, doch meine Panik blieb.

Was wenn er vor allen andern nein sagen würde?

Was wenn er mich nicht mehr wollte?

Edward bemerkte meine Stimmungsschwankung und dass ich jetzt viel anhänglicher und kuscheliger war.

„Mein Liebling, was ist denn los mit dir. Du sollst schon glücklich sein, Schatz, verstehst du, ich hab mich nur zum Spaß beschwert. Sag mir doch einfach was los ist, Liebling, dann kann ich dir vielleicht helfen…“, er war sichtlich verwirrt.

„Bleib nur bei mir“, flüsterte ich und kuschelte mich an ihn.
 

Und dann war es endlich der des 25. Dezember, Weihnachten. Als ich morgens erwachte kuschelte ich mich näher an Edward heran und er zog mich fest in seinen Arm.

Vorsichtig lugte ich zu ihm hoch und sah, dass er lächelte.

„Frohe Weihnachten mein Liebling!“, flüsterte er.

Glücklich lächelte ich ihn an und sagte „Frohe Weihnachten Edward!“.

Dann schob ich meinen Kopf noch ein wenig weiter vor, sodass meine Lippen seine ganz leicht berührten.

Ein Grollen kam aus seiner Brust und er warf mich fast schon unsanft von sich runter um mich dann unter sich zu begraben und mich leidenschaftlich zu küssen.

Meine Arme hielt er über meinem Kopf mit einer seiner großen Hände fest, die andere wanderte meinen Körper entlang.
 

Als wir etwas später zu den anderen ins Wohnzimmer stießen, wurden wir freudig und mit vielen glückwünschen begrüßt.

Die anderen waren schon gemeinsam jagen gegangen, anscheinend eine Tradition, doch Edward sagte, er würde mir Weihnachten keinen Zentimeter von der Seite weichen.
 

Die Bescherung war ein munteres fest, jeder wurde einzeln nacheinander von den anderen beschenkt. Es war schön die glücklichen Gesichter der anderen zu sehen.

Wie befürchtet freute sich Edward sehr über das Album, dass Kate ihm geschenkt hatte, doch er warf ihr beim durchblättern einen Blick zu, der seine Enttäuschung ausdrückte, dass kein Bild von mir zu finden war. Ich küsste ihn sanft auf die Nasenspitze und er zog mich lächelnd näher in seinen Arm. Das Album war schon wieder vergessen.
 

Auch Edward hatte Kates Geschmack mit seinem Geschenk hundertprozentig getroffen und mir viel wieder einmal auf wie gut sich die beiden kannten.
 

Doch dann war ich an der Reihe Edward etwas zu schenken. Meine Hände zitterten vor Aufregung und es war mucksmäuschenstill. Nur Alice gab ein quietschendes Geräusch von sich.

Edward schaute mich erwartungsvoll an, beruhigend streichelte er mir über den Rücken und als ich ihm in die Augen schaute wusste ich, ich hätte ihm alles schenken können, jeden Schrott, er würde sich darüber freuen. Es war ihm egal, nur ich war ihm wichtig.

Dieser Ausdruck in seinen Augen gab mir Kraft und ich gab ihm die Schachtel, indem die beiden Ringe, die ich gekauft hatte, auf ihn warteten.

Er öffnete den Deckel und sah hinein.

Ich nahm seinen Ring hinaus hielt ihn ihm hin, sodass er die Motive darauf erkennen konnte und er4klärte:

„Edward, dass ist ein irischer Claddagh-Ring, das Herz steht für Liebe, die Hände stehen für Schutz und die Krone symbolisieren Treue. Die beiden Ringe sollen ein Zeichen unserer Liebe sein!“

Meine Stimme bebte. Er lächelte und ich sprach weiter:“ Du hast mir vor einiger Zeit eine Frage gestellt und ich möchte dir antworten: JA, ICH MÖCHTE DEINE FRAU WERDEN!!!“

Bei diesen Worten steckte ich ihm den ring auf den Finger und er strahlte mich an. „Oh Bella. DU machst mich zu glücklichsten Mann der Welt!“, rief er bis er mich an sich zog und leidenschaftlich küsste.

Wir waren so in diesen Kuss vertieft, dass wir den Tumult, der um uns los brach gar nicht bemerkten. Nur wir beide waren wichtig, alles andere war egal!

Nach diesem wunderschönen Kuss saßen wir immer noch verschlungen übereinander, doch ich reichte ihm nun meinen Ring. „Ich dachte der Stein würde dir gefallen!“

Ein gieriges Knurren ertönte aus seiner Brust als er mir den Ring überstreifte und mir ins Ohr flüsterte: „Wir heiraten!“
 

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Hey Leute!

Wollte nur mal danke sagen, an alle die mir so fleißig Kommis schreiben, so macht es echt Spaß zu schreiben...

Sorry, dass es schon wieder so lang gedauert hat, aber ich war im Urlaub...

Den Claddagh-Ring gibts übrigens wirklich, wen interessiert wie er aussieht, einfach Claddagh ring bei ebay eingeben, da gibts Bilder^^
 

noch ma danke und bis bald,

ganz liebe Grüße smile-smiley

Nachspiel

Die gesamte Familie Cullen stürmte auf uns ein, allen voran Alice. Sie zog mich ungeduldig in ihren Arm, was Edward nur widerwillig zuließ, er wollte mich einfach nicht loslassen.

Alice gab mir einen Kuss auf die Wange und zwitscherte: „Oh Bella endlich, ich dachte die ganze Zeit ich müsste platzen! Das wird soooo toll, ich hab das alles schon genau im Kopf, das Kleid, der Pavillon, die Blumen.“

Doch Esme unterbrach sie, indem sie Alice weg schob um mich ihrerseits in die Arme zu nehmen:

„Liebste Bella! Ich freue mich so für euch!“, sie strahlte über das ganze Gesicht und wisperte mir ins Ohr: „Du musst dir keine Sorgen wegen Alice machen, ich regle das schon, es wird deine Traumhochzeit, genauso wie du dir das vorstellst.“

Ich strahlte sie an: „Bei dem Bräutigam kann das nur eine Traumhochzeit werden!“

Neben mir hörte ich noch wie Emmet Edward auf die Schulter klopfte und ihm gratulierte, natürlich nicht ohne ihn zu warnen: „Mensch Bruder, dass ist ja mal ein Ding. Aber bist du dir ganz sicher? Deine freien Tage sind damit nämlich vorbei! Was du willst ist dann nicht mehr so wichtig.“

Es war scherzhaft gemeint, doch Rosalie stakste beleidigt an ihm vorbei, um mich dann ebenfalls mit einem breiten Lächeln zu drücken: „Das wir so toll! Ich freue mich ja so für euch!“

Unsicher lächelnd trat Emmet an mich heran „Du weißt das das ein Scherz war, oder? Ich würde nie versuchen es ihm auszureden…“

Ich nickte lächelnd und er hob mich auf seine starken Arme um mich einmal durch die Luft zu wirbeln.

„Ich freue mich Schwester“, lachte er mir ins Ohr und ich musste ebenfalls losgelöst lachen. Es war so befreiend zu wissen, dass ich so gut aufgenommen wurde. Ich war zwar schon früher ein richtiges Mitglied der Familie gewesen, aber jetzt würde es offiziell werden. Ich würde Edwards Frau. Die Gedanken wirbelten mir durch den Kopf und ich hätte nicht glücklicher sein können.

Auch Tanya und ihre Familie gratulierten mir herzlich. Alle bis auf Kate. Sie war anscheinenddirekt direkt nach meinem „Antrag“ hinausgestürmt.
 

„Ich mag das gar nicht, dich nicht bei mir zu spüren, weißt du?“, flüsterte er mir ins Ohr. Sein Atem auf meinem Nacken löste ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut aus. Ich drehte mich zu ihm um, um ihm in die Augen blicken zu können und versank darin.

„Ich möchte immer bei dir sein!“, hauchte ich. Ich war mir nicht sicher ob er mich verstehen konnte, denn meine Lippen bebten. Seine perfekt geschwungenen Lippen zogen sich zu meinem allerliebsten schiefen Lächeln hoch und er streifte ganz sanft meinen Mund mit seinem. Schwerer Nebel legt sich um mich, der verhinderte, dass ich klar denken konnte.

Ich presste mich näher an ihn und unsere Lippen verschmolzen zu einem langen, leidenschaftlichen Kuss.
 

Sanft legte er mich in die Kissen, mir war gar nicht aufgefallen, dass wir das Wohnzimmer und die andern verlassen hatten.

„Meine verlobte“; wisperte er mir leise ins Ohr und umfasste meine Hände mit einer von seinen und hielt sie über meinem Kopf fest..

Er senkte seine Lippen auf meinen Arm und fuhr langsam mit ihnen bis hinunter zur Achsel. Dann begann er meine Haut mit kleinen Küssen zu benetzen, mein Gesicht, meinen Hals, mein Dekoltee.

Ich hielt es nicht mehr länger aus untätig unter seinen Küssen verrückt zu werden und befreite mich aus seinem Griff. Früher wäre das nicht möglich gewesen, doch mittlerweile war ich ebenfalls sehr stark.

Ich schubste ihn von mir runter um mich dann auf ihm zu platzieren. Das störende Hemd riss ich entzwei, sodass sein völlig perfekter, muskulöser Oberkörper nackt vor mir lag.

Ich küsste seine ausgeprägte Muskulatur und biss ihm neckisch in den Hals. Als mein Blick in sein Gesicht und zu seinen Augen huschte, registrierte ich, dass diese rabenschwarz waren. In ihnen stand ein Verlagen, welches ein Zucken in meinem Unterleib auslöste. Er konnte sich nicht mehr beherrschen, drehte mich unsanft auf den Rücken und verschmolz mit mir.
 

Zufrieden kuschelte ich mich an seine Brust die sich angestrengt hob und senkte. Seine Augen hatte ihren hellen Karamellton zurück gewonnen und seine gläsernen Lippen küssten mein Wange.

Mit einer Hand streichelte er meine verwuschelten Haare, mit der anderen fuhr er mir sanft über die Sippen.

„Ich liebe dich Bella. Du bist mein Leben.“

„Ich will nie wieder ohne dich sein, Edward. Bitte versprich mir, dass ich dich nie verliere.“

„Versprochen!“
 

Doch ein Klopfen unterbrach unsere Zweisamkeit: „Edward, Bella, kommt ihr gleich mal nach unten? Es ist wichtig!“, es war Alice.

Stöhnend und unwillig setzte ich mich auf und schwang die Beine aus dem Bett, doch Edward hinderte mich daran aufzustehen.

„Das ist nicht besonders nett“, grummelte er.

Ein Anflug von Freude überkam mich bei seinen Worten, die mir zeigten, dass es ihm nicht recht war jetzt gestört zu werden.

Er setzte sich hinter mir auf und fuhr mir sanft mit der Nase über den Hals. „Du riechst immer noch so verführerisch.“ Dann saugten sich seine Lippen an meiner Haut fest.

„Hey!“, ich versuchte ihn wegzudrücken, doch er bewegte sich nicht.

Dann ließ er von mir ab, abermals waren seine Augen schwarz. „Du machst mich wahnsinnig!“, beschwerte er sich lächelnd.

Ich ging zum Spiegel und schaute geschockt hinein. Auf meinem Hals prangte ein Bluterguss.

„Du hast mir einen Knutschfleck gemacht“, sagte ich vorwurfsvoll. „Jetzt muss ich mir was Neues zum anziehen suchen.

Er grinste mich frech an und hielt meine Bluse in die Höhe, ihr fehlten die Knöpfe. „Du wolltest die noch anziehen? Nicht das es mich stören würde, aber findest du das nicht ein wenig offenherzig?“

Ich vertrete die Augen und suchte mir einen Rollkragenpullover aus.

Er schlüpfte in ein neues Hemd. Auch ich musste grinsen: „Wir müssen bald für dich einkaufen gehen, du hast nicht mehr besonders viele Hemden“
 

„Wir müssen runter, sie werden ungeduldig“, erklärte er entschuldigend. Ich zuckte mit den Achseln, doch ich war mir sicher, dass mein Gesicht verriet wie sehr es mich störte.
 

Hand in Hand kehrten wir ins Wohnzimmer zurück, wo sich die anderen versammelt hatten. Sie sahen alle besorgt aus.

„Was ist los?“, fragte ich in die Runde und Tanya antwortete mir: „Kate ist immer noch nicht wiedergekommen. Wir machen uns Sorgen.“

„Ich denke wir sollten sie suchen. Eure Verlobung hat sie anscheinend ziemlich verletzt. Sie ist bestimmt sehr aufgewühlt. Wer weiß was sie jetzt macht.“

„Carlisle, ich denke das ist übertrieben, sie will bestimmt nur mal alleine sein. Es war doch klar, dass wir zusammen sind“, bei diesen Worten drückte Edward mich ein Stück näher an sich.

„Edward, sie ist deine beste Freundin und anscheinend hat sie sich noch Hoffnungen gemacht. Es ist auch deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es ihr gut geht.“, erwiderte Esme streng.

Edward verdrehte die Augen.

„Ich schlage vor wir teilen uns auf, aber einer sollte hier im Haus bleiben.“, bemerkte Eleazar.

„Ich kann hier bleiben“, schlug ich vor, „ich bin bestimmt die letzte, von der sie gefunden werden will.“

Alle nickten zustimmend nur Edward schüttelte den Kopf: „Dann bleib ich auch hier“.

Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, ich war ihm wichtiger. Diese Gewissheit brachte mich dazu großzügiger zu sein als ich es sonst wäre. „Nein Liebling, du musst mit ihr reden, auf sonst jemanden hört sie doch bestimmt nicht. Aber wenn wir hier zusammen sind wird sie den Teufel tun und hier rein kommen.“

Edward grummelte vor sich hin, doch auch er wusste, dass es stimmte.

Er drückte mir einen Abschiedskuss auf die Lippen und verschwand dann wie die anderen auch, allerdings nicht ohne sich noch mal umzudrehen und mir einen sehnsüchtigen Blick zuzuwerfen.
 

Mir stand also ein ruhiger Nachmittag bevor.

Ich aß etwas und machte mich dann daran in „unserem“ Zimmer etwas aufzuräumen und unsere zerstörten Klamotten zu beseitigen. Edward hatte wirklich nicht mehr besonders viele Oberteile. Ich musste mich wirklich etwas zurück nehmen. Doch wenn ich seinen Duft in der Nase hatte und er mich berührte, konnte ich mich einfach nicht beherrschen. Es war, wie er mir sein Jagdverhalten geschildert hatte. Ich handelte nicht mehr mit dem Verstand, sondern verließ mich ganz und gar auf meine Sinne.

Ein glückliches Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Ich hatte solch ein Glück. Es war unbegreiflich, dass ein Engel wie Edward mich wirklich wollte. Mich! Bella Swan. Oder bald Bella Cullen? Oder Bella Swan-Cullen? Eigentlich war es lächerlich so darüber nachzudenken, doch es erfüllte mich mit Vorfreude. Wir würden bald für immer ganz fest zusammen gehören.
 

Irgendwie konnte ich Kate ein wenig verstehen. Was wenn ich ihn verloren hätte? An eine andere? Was wenn er für mich nur Freundschaft empfundne hätte. Wenn wir beste Freunde gewesen wären. Uns so nah, dass wir uns ständig berührten, dass wir einander so gut kannten , dass wir uns alles erzählten? Was wenn er meine Gefühle nicht erwidert hätte. Ich konnte es mir nicht vorstellen! Ich hätte es bestimmt nicht überlebt.
 

Ich ging nach unten und schaltete den Fernseher an, ich hatte ja sonst nichts zu tun. Ich rechnete nicht damit, dass °Kate hier her kommen würde, erst recht nicht wenn nur ich dort warten würde. Edward würde sie finden. Nein, sie würde sich von ihm finden lassen, da war ich mir sicher. Sie würde versuchen ihn umzustimmen, ihn für sich zu gewinnen. Doch er liebte mich. Er wollte nur mich. Er würde sich nicht umstimmen lassen, da war ich mir mittlerweile ganz sicher. Was für ein Vertrauen ich aufgebaut hatte. Ganz schön verwunderlich.
 

Ich hing meinen Gedanken so nach, dass ich gar nicht mitbekam, was im Fernsehen lief.

Ich bekam auch nicht mit, dass jemand das Haus oder das Zimmer betrat, doch plötzlich wurde ich samt Sessel gegen die nächste Wand geschleudert. Es krachte und zwei Bilder fielen von der Wand auf mich. Wäre ich ein Mensch hätte das ziemlich wehgetan, doch ich wurde nicht verletzt.

In Alarmbereitschaft richtete ich mich auf und sah in Kates wutverzerrtes Gesicht. Ihre Augen waren schwarz und hasserfüllt.

„Du Schlampe!“, schrie sie mir entgegen und warf einen Kaffeetisch nach mir, welchem ich ausweichen konnte.

Panik stieg in mir hoch, ich hatte noch nie gekämpft.

Doch als Kate mich wutentbrannt als Flittchen beschimpfte schüttelte ich jeden Zweifel ab. Ich fauchte.

„Du glaubst du kannst hier einfach in unser Leben kommen und dir nehmen was du willst!“, knurrte Kate.

„Doch da hast du sich geschnitten. Ich werde ihn nicht aufgeben!“

Ein weiteres Fauchen entwich meiner Kehle. Ich versuchte ruhig und bestimmt zu klingen: „Er hat sich für mich entschieden. Er liebt dich nicht.“

„Wir waren ein halbes Jahrhundert zusammen!“

„Als Freunde!“

„Du kleines blödes Ding hast mir den Mann gestohlen!“

Sie ging in die Kauerstellung, die ich schon zu Genüge kannte. Reden war sinnlos, sie wollte kämpfen.

Ich tat es ihr gleich und wir umkreisten uns. Dann machten sie einen Satz auf mich zu, ich riss sie mit mir und gemeinsam flogen wir durch die Terrassentür in den Garten. Das zu Bruch gegangene Glas schepperte auf den Boden.

Ihre Bewegungen waren die einer Katze, fließend und schnell, doch ich war nicht langsamer.

Ein paar mal wich ich ihren erneuten Angriffen aus, doch einmal gelang es ihr mich mit ihren Zähnen zu streifen.

Blut tropfte aus der Wunde, es war ein langer Riss.

Doch er schwächte mich nicht. Im Gegenteil, meine Muskeln schienen anzuschwellen. Ich schien zu wachsen. Ein Knurren entwich meiner Kehle und ich wusste das Monster hatte die Kontrolle übernommen.

Fauchend stürzte ich mich auf die Frau, die glaubte mein Verlobter wäre ihr Gefährte.

Es war ein Kampf auf Leben und Tod. Ich wusste Kate würde keine Gnade zeigen!

Wie Raubtiere stürzten wir uns aufeinander, verbissen uns ineinander.

Einmal schaffte ich es Kate mit aller Kraft gegen einen Baum zu schleudern, sodass der Baum umkrachte, doch im nächsten Moment hatte sie mich schon wieder von hinten angesprungen und riss meinen Arm mit einer Wucht nach hinten, dass ein lautes, reißendes Geräusch zu hören war. Blind vor Schmerz war ich mich nach hinten um und begrub Kate unter mir. Mein Arm hing schlaf an meiner Seite, ich konnte ihn nicht bewegen. Ich hatte keine Ahnung, ob es möglich war einem Vampir einen Arm zu brechen oder ich auszukugeln, aber irgendetwas war kaputt.

Nach ein paar weiteren Kampfzügen gewann ich trotz Verletzung die Oberhand und drückte Kate zu Boden. Ich hatte gewonnen.

Wir beide waren blutverschmiert, doch als ich sie so unter mir hielt, veränderte sich ihr Gesicht und sie schluchzte. Mitleid nahm von mir Besitz und mit den Worten: „Es tut mir wirklich Leid Kate“ ließ ich sie los.

Eine Sekunde später lag ich unter ihr begraben, ihr hämisches Lächeln war nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Geschockt schaute ich sie an.

„Reingefallen! Glaubst du ich lasse dich einfach so davon kommen? Nein!!! Du wirst jetzt sterben und Edward und ich werden für immer zusammen sein!“

Übelkeit überkam mich. Ich wusste Kate würde kein Mitleid empfinden. Ich wusste ich würde Edward nie wieder sehen, doch er würde sich nicht auf sie einlassen.

„Wenn ich ihn doch noch ein einziges Mal gesehen hätte“, war mein letzter Gedanke, dann stellte ich mich auf den endgültigen Tod ein und hoffte auf einen Himmel.

Aussprache

Ein weiterer steinharter Schlag auf meine Nasenwurzel und ich verlor fast das Bewusstsein. Das knirschende Krachen gellte durch meine Ohren und Sterne tanzten vor meinen Augen.

Ich wusste es würde bald vorbei sein. Kate konnte sich nicht ewig Zeit lassen.
 

Im nächsten Moment wurde der Körper über mir weggerissen. Zu schwach um mich aufzurichten öffnete ich nur meine Augen ein wenig. Doch ich konnte niemanden erkennen.

Ich hörte es immer wieder krachen und die Bäume ächzten. Bis es nach ein paar Sekunden, die mir vorkamen wie endlose Minuten plötzlich still wurde.

Nur ein sanftes Rascheln war zu vernehmen.

Dann beugte sich mein Retter über mich und ich fuhr erschrocken auf.

„Jasper?“

„Hey Bella. Wie geht’s?“, er grinste schelmisch, doch in seinen Augen stand die Sorge.

„Mh, mit mir ist alles ok!“, log ich und ignorierte dabei den stechenden Schmerz in meiner Schulter.

„Ich bring dich glaub ich erst mal hier weg.“, mit diesen Worten lud er mich auf seine Arme.

Ich hätte mit allem gerechnet, aber dass ausgerechnet Jasper mich retten würde? Er verhielt sich mir immer noch sehr reserviert gegenüber, obwohl er seit meiner Verwandlung keine Gefahr mehr für mich darstellte.

„Wie hast du uns gefunden?“

„Das war nicht schwer, eure Gefühle waren sehr stark.

Ich dachte nur ich käme zu spät. Ich konnte dich schon von weitem sehen und habe das Mitleid in dir gespürt. Und auch Kates Schadenfreude!“, ein Knurren entwich seiner Brust.

Ich war etwas verdattert.

Doch dann fiel mir plötzlich etwas auf: „Du siehst durstig aus. Ich kann auch allein…. Damit du jagen gehen kannst.“

„Keine Sorge Bella, ich bin nicht durstig. Es ist nur die Wut.“

„Und warum bist du so wütend?“, ich wusste nicht ob ich es wirklich wissen wollte. Ich hatte Angst er wäre wütend, weil ich ihm und den anderen wieder mal so viele Umstände bereitet hatte. Oder weil ich mich so stark in seine Familie drängte. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, er könnte verlangen ich sollte mich von den andern fernhalten.

„Na hör mal! Kate hätte fast ein Mitglied meiner Familie getötet.“

Dies sagte er vollkommen überzeugend und als wäre das sonnenklar. Abermals grollte es in seiner Brust. In mir jubelte alles. Trotz der stechenden Schmerzen schrie alles in mir, er mag mich, er hat nichts gegen mich.

Er schien das Lächeln, dass sich auf meinem Gesicht ausgebreitet hatte nicht wahrzunehmen.

„Sie hatte Glück, dass weder Edward noch Emmet sie so gefunden haben, dann wäre sie schon längst tot.

Und deine Nähe macht es mir nicht grade leicht mich zu beruhigen.“

Völlig verdattert blieb mir der Mund offen stehen: „Was?“

„Hat Edward dir das nicht erzählt?“; fragte er ruhig.

Ich schüttelte nur den Kopf.

„die Sache ist die Bella. Du weißt, dass ich immer etwas anfällig für den Geruch deines Blutes war. Ich dachte, dass würde sich ändern wenn du ein Vampir bist, doch dein Geruch hat sich gar nicht verändert. Edward macht das glücklich, natürlich, aber für mich riechst du immer noch nach einem verführerischen Snack.“, er lächelte mich entschuldigend an.

„Aha.“, mehr brachte ich nicht raus. Das erklärte natürlich alles. Sein abweisendes Verhalten, den Abstand den er zu mir hielt.

„Die Sache ist nicht mehr so schlimm wie früher. Schließlich besteht nicht die Gefahr, dass ich dich umbringe und du bist jetzt natürlich auch viel stärker. Aber ich möchte trotzdem nicht über dich herfallen um dein Blut zu trinken. Das gehört sich nicht unter Geschwistern.“, er lächelte wieder.

„Außerdem würde Edward mich in Stücke reißen.“
 

Mittlerweile waren wir an dem großen Haus angekommen und Jasper legte mich aufs Sofa.

„Ich rufe schnell Carlisle und die andern an, damit sie zurückkommen und er dich wieder zusammen nähen kann.“

Er telefonierte sehr schnell und sehr leise, doch ich bekam trotzdem alles mit. Das war eine der positiven Seiten meines neuen Lebens, diese beschützende Geheimnistuerei hatte endlich ein Ende.

Jasper versicherte mir grade, dass sie gleich hier sein würden, da kam Alice auch schon ins Zimmer getanzt.

„Hallo Maus, wie geht es dir?“, fragte sie mich sanft, doch dann änderte sich ihr Ton: „ich hab alles gesehen, doch ich konnte euch nicht finden.“, ihre schuldbewusste Miene brach mir fast das Herz.

„Du kannst ja nichts dafür, außerdem hat dein Freund die Rettung ja übernommen.“, bei meinen Worten wanderte Alice Blick von mir zu Jasper und füllte sich mit Stolz.

„Gut gemacht, ich wusste ja schon immer, dass du ein Held bist.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und verließ den Raum, um etwas zum Kühlen zu holen, allerdings nicht ohne Jasper einen weiteren stolzen blick zuzuwerfen.

Dieser grinste nur und wandte sich wieder mir zu. „Geht’s einigermaßen?“, seine Stimme war besorgt. Ich sah bestimmt furchtbar aus.

Ich nickte nur wenig überzeugend und sagte dann: „Danke!“

„Wofür?“, fragte er verdattert.

„Dafür dass du mich gerettet hast. Und dafür, dass du nichts gegen mich als Familienmitglied hast!“

Jasper kniete sich zu mir und schaute mir tief in die Augen. Sein Blick war führsorglich, es war eindeutig die Miene eines großen Bruders: „Bella, du bist meine Schwester und ich hab dich lieb. Und ich werde immer alles tun was in meiner Macht steht um dich zu schützen! Hab keine Angst. Alles wird wieder gut.“
 

Und in diesem Moment wurde alles gut. Ich war mir nicht nur endlich vollkommen sicher richtig zur Familie zu gehören und von allen akzeptiert zu werden, nein, in diesem Moment rauschte mein Engel ins Haus.
 

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ok Leute, ich weiß, dass Kapitel war sher kurz, aber ich finde es sollte alleine stehen und ganz Jasper gehören!

Würde mich über Feedback freuen^^

Enttäuschung

„Bella!“, Edwards Stimme war von Panik erfüllt und als er sich über mich beugte konnte ich sehen, dass sein Gesicht schmerzverzerrt war.

„Bella! Was ist passiert?“, sein Blick wanderte an meinem Körper entlang und ruhte schließlich auf meiner zerfetzten Schulter. Ein Knurren entwich seiner Kehle.
 

„Alles gut, beruhige dich. Mir ist nichts passiert. Jasper hat uns ja gefunden.“

Edwards Augen wandten eilig zwischen Jasper und mir hin und her. In seinem Blick lag reine Dankbarkeit.
 

„Danke Jasper! Ich weiß nicht was ohne dich passiert wäre…“, er stockte und sein Gesicht wurde von Schmerz überzogen.
 

„Das war doch selbstverständlich Bruder. Ich weiß es fällt dir schwer, aber auch in Sachen Bella kannst du deiner Familie trauen.“

Edwards Lippen formten sich zu meinem liebsten Lächeln, doch es erreichte seine Augen nicht. Diese waren noch immer leidend auf mich gerichtet.
 

Er setzte sich zu mir aufs Sofa und nahm mich vorsichtig in den Arm.

Wie ein Blitz fuhr der Schmerz durch meine Schulter und ich fauchte gequält.

Entsetzt ließ er mich wieder auf die Couch sinken.

„Nichts passiert!“, wisperte ich zwischen zusammengepressten Zähnen. Ich wollte nicht, dass er sich wieder Vorwürfe machte.

Unentschlossen stand Edward auf und kniete sich schließlich vor mich. Seine Lippen benetzten meine Wangen mit sanften Küssen.

Ich seufzte wohlig und streckte mich. Eine Bewegung, die ich besser nicht gemacht hatte. Abermals durchzog der Schmerz meine Seite.

„Bleib einfach ganz still liegen, mein Engel. Carlisle kommt gleich, dann wird alles wieder gut!“

Mit einer Hand strich er mir die Haare aus der Stirn. Seine Berührung war sanft und zärtlich. Sie schickte mir wohlige Schauer durch den Körper. Ich schloss die Augen und ließ Edwards Liebkosungen den Schmerz übertönen.
 

Sanfte Finger, die meinen geschundenen Körper tastend untersuchten brachten mich in die Wirklichkeit zurück.

Ich schlug die Augen auf und blickte in Carlisles besorgtes Gesicht.

„Zwei Rippen sind gebrochen“, stellte er fachmännisch fest.

Mit leichtem Druck befühlte er meine Schulter. Der Schmerz ließ mich aufheulen. Ich sprang auf und floh in eine Ecke des Raums.

Alle Augen waren auf mich gerichtet.

„Tut mir leid Bella! Das hat wohl weh getan.“

Edward blickte ihn böse an, trat zu mir und flüsterte mir beschwichtigende Worte ins Ohr.

„Lass ihn die Schulter untersuchen ok, Liebling? Ich bin bei dir.“

Ich nickte verdrossen, aber ich wollte nicht als Pienzchen dastehen. Carlisle trat langsam an uns heran und beäugte mich abschätzend.

„Würde es dich stören dein T-Shirt auszuziehen Bella? Ich kann die Schulter so nicht untersuchen.“

Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich mich fragte wie ich das anstellen sollte ohne meine Schulter zu bewegen. Doch Edward behob das Problem ganz einfach. Er zerriss das Shirt, sodass es einfach von meinem Körper fiel.

Ich blickte an mir herunter. Mein Oberkörper, der mit Ausnahme des Bhs bloß da stand war von blutigen Kratzern übersäht, die aber sehr schnell zu verheilen schienen. Meine Rippenpartie war blau und geschwollen. Ich sah einfach unförmig aus.

Jasper räusperte sich kurz, schaute mir in die Augen, nickte mir zu und verschwand dann aus dem Raum, wahrscheinlich ohne zu atmen.

Auch Esme und Rosalie verließen das Zimmer, wahrscheinlich weil sie mir etwas Privatsphäre lassen wollten.

Ich schaute in Edwards rabenschwarze Augen, die mich eingehend musterten. Doch die Gier, die bei einem solchen Anblick sonst immer in seinen Augen stand, fehlte. Sein Blick war immer noch führsorglich.
 

Carlisles Finger tasteten abermals meine Schulter ab und immer tiefere Falten gruben sich in seine Stirn.

„Das sieht nicht gut aus Bella“

Ich schaute ihn fragend an und er fuhr fort:“ Dein Arm verdankt es nur einer Sehne und ein paar Nervenfasern, dass er noch an deinem Körper hängt. Alle Muskeln sind gerissen und auch das Gelenk ist ausgekugelt. Ich werde das einrenken müssen und das Bella, wird sehr schmerzhaft werden!“

Bei seinen Worten blickte ich automatisch angsterfüllt zu Edward. Ich wollte nicht noch mehr Schmerzen haben.

„Und was passiert dann?“, fragte Edward seinen Vater ruhig.

„Ich kann es nicht sagen. Es wir heilen, natürlich. Aber ich weiß nicht wie lange es dauern wir bis du deinen Arm wieder bewegen kannst Bella.“

Ich stöhnte. Edward fuhr einmal mit seiner Lippe über meinen Unterkiefer. Dann hielt er mein Gesicht in seinen großen starken Händen und flüsterte: „ich bin bei dir mein Engel!“

„Bereit?“, Carlisle stellte sich hinter mich und wartete nicht mal auf eine Antwort. Er legte eine Hand auf meine Schulter und dann durchfuhr mich ein Schmerz der mich gellend schreien ließ. Abermals wollte ich von Carlisle weg springen, doch diesmal hielt Edward mich fest.

Und dann war es vorbei. Mein Arm schmerzte nicht mehr.

Trotzdem warf ich mich in Edwards Arme, die mich immer noch umklammerten und schluchzte geschockt.

Ich hörte, dass die Tür aufgestoßen wurde und Alice mit einem Verbandskoffer in den Raum tanzte. Carlsile öffnete den Koffer und nahm einige Verbandspackungen heraus.

Instinktiv schaute ich ihn anklagend an. Ich wusste, dass er das einzig Richtige getan hatte, doch trotzdem konnte ich nicht verhindern mich wie ein trotziges Kind zu benehmen.

„Es tut mir leid Bella, aber das musste sein! Außerdem ist es jetzt doch besser, oder nicht?“

Ich nickte bockig und seufzte. „ich weiß Carlisle. Danke! Und ja, es ist deutlich besser, ich spüre überhaupt keinen Schmerz mehr!“

„Nein?!“, Carlisles Stimme war überrascht.

Er umwickelte sowohl Arm als auch Schulter mit lauter Verbänden, sodass mein Arm so dick wurde wie Emmets.

Edward seufzte. Er hatte in Carlisles Gedanken gehört was nicht in Ordnung war. Ich sah in fragen an und er erklärte stockend, was schief gelaufen war. „Anscheinend sind dir restlichen Nervenbahnen jetzt im Gelenk eingeklemmt. Das heißt du fühlst keine Schmerzen, bis Neue gewachsen sind. Keine Sorge Bella, dass ist bei Vampiren kein Problem. Aber es wird so länger dauern und später vielleicht schmerzhaft. Carlisle weiß es nicht genau!“

„Oh nein!“ Wieso konnte ich nicht einmal Glück haben?

Ich drückte mich an Edwards Marmorbrust und schluchzte wieder.

Ich versuchte mich in seinem Arm vor den Blicken der anderen, die gerade den Raum betraten zu verstecken. Edward streichelte mir beruhigend über den Rücken.

„Wir haben Kate nicht gefunden!“, berichtete Tanya und die Mienen der Cullens wurden bei ihrem Namen starr.

„Es tut uns unheimlich leid, was heute passiert ist, Bella“, fügte sie hinzu und ihre gesamte Familie nickte geknickt.

„Was Kate getan hat, ist nicht zu entschuldigen!“, teilte ihnen Carlisle mit wütender Stimme mit. „Sie wollte Bella umbringen, und dass nur weil sie eifersüchtig war, dass Edward Bella liebt.“ Ich hatte ihn noch nie so böse erlebt.

„Sie dachte ihr würdet zusammenkommen, wenn es mich nicht mehr gibt.“, erklärte ich Edward, der als Reaktion auf meine Worte böse knurrte. Doch er ließ mich nicht los.

Die Mienen der Denalis wurden traurig und verschämt.

„Es tut uns so leid Bella!“

„Es ist ja nicht eure Schuld, Eleazar.“, murmelte Jasper, „aber ich hoffe Emmet erwischt sie!“
 

Edward nickte grimmig, doch die Mienen der Denalis wurden schmerzverzerrt. Kate war ja ein Mitglied ihrer Familie und sie liebten sie.
 

„Nein!“, rief ich voller Panik. Emmet durfte nicht mit ihr kämpfen. Ich sah sie vor mir. Mir graute bei dem Gedanke, sie könne ihn verletzen.. oder umbringen… meinen Bruder.

Rosalie schnaubte verächtlich. Wie konnte sie so gelassen bleiben. Wie konnte sie hier stehen, anstatt ihn daran zu hindern.

„Du hast Emmet noch nie in Aktion gesehen, Bella. Aber du solltest begriffen haben, dass er sehr stark ist. Sein Selbstvertrauen ist begründet. Kate ist ein Klacks für ihn. Vertrau mir!“
 

„Alice?“, fragte ich zweifelnd.

„keine Sorge Bella. Kate wird es nicht auf einen Kampf ankommen lassen. Sie weiß sie würde verlieren. Sie wird das weite suchen.“
 

Ich war nicht richtig überzeugt. Das war alles zu viel für mich.

Doch in diesem Moment traf Emmet laut fluchend ein.

„Diese Schlange ist entwischt!“, er war wütend. „Sie war nicht allein. Mindestens zu zweit. Ich bin der falschen Fährte gefolgt. Als diese plötzlich endete bin ich zurück, aber die andere Spur war schon verwischt!“
 

Edward grummelte vor sich hin. Er schien nicht sicher zu sein, ob er wütend sein sollte, dass Kate ihnen entwischt war, oder ob er sich freuen sollte, dass er mich jetzt selbst rächen konnte.

Ich schaute ihn flehend an.

„Ich werde sie nicht davonkommen lassen!“

Ich schüttelte nur den Kopf und schluchzte wieder. „Ich will nach Hause“, flüsterte ich an seine Brust.

Natürlich konnte er es verstehen: „ich weiß mein Liebling. Aber du solltest erst wieder zu Kräften kommen. Ich glaube so ein langer Flug ist noch zu anstrengend für dich“.

Ich schüttelte den kopf und er küsste mich beruhigend auf die Stirn.
 

„Ähm Edward. Ich bin zwar deiner Meinung, aber ich denke, da muss sie jetzt noch durch.“, fiel Carlisle ein. Edward blickte ihn verwundert an.

„Wir wissen nicht wie lange es dauert, bis sie wieder auf den Beinen ist. Aber momentan spürt sie nichts im Arm. Sind die Nerverbahnen erst wiederhergestellt, wird sie einen Flug nicht mehr aushalten. Und erst dann wird sich der Arm regenerieren. Ich denke wir sollten noch heute aufbrechen. Außerdem denke ich, dass keiner von uns, nach den heutigen Geschehnissen länger hier bleiben möchte!“

Die übrigen Cullens stimmten ihm zu, nur die Jungs schienen traurig zu sein Kate jetzt nicht jagen zu können!
 

„Ok Liebling, du legst dich jetzt noch mal aufs Sofa und versuchst zu packen. Esme du buchst die Flüge und ich packe schnell unser Zeug!“
 

So kam es, dass wir nur zwei Stunden später am Flughafen standen und uns von den anderen verabschiedeten.

Die Stimmung war trüb und am Boden. Es tat mir leid, dass ich diese Freundschaft so belastet zu haben schien.

„Ich hoffe wir sehen uns alle bei unserer Hochzeit wieder!“, sagte ich in die Runde und ein Lächeln breitete sich auf den Gesichtern von Irina, Tanya, Carmen und Eleazar aus. Sie schienen erleichtert, dass ich nicht vorhatte sie zu meiden und so Edward am Kontakt hindern würde.

Auch die Cullens schienen erfreut über meine Offenheit.
 

Edward zog mich in seinen Arm und küsste mich leidenschaftlich, „das war sehr nobel von dir!“, wisperte er mir ins Ohr.

Bald würden wir endlich wieder zu Hause sein,und unter uns!

Homecoming

Hallo ihr Lieben!

Ich melde mich nach einer sehr langen Pause zurück und hoffe euch gefällt mein neues Kapitel!

Tut mir wirklich leid, dass ich so lange nicht geschrieben habe, aber ich hatte mega viel Stress! Aber jetzt gibts erstmal Ferien, sodass ich verspreche weiterzuschreiben...

Ich hoffe ihr verzeit mir und belohnt meine Arbeit mit vielen Kommentaren!

Ganz Liebe grüße und viel Spaß beim Lesen

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Der Flug verging ziemlich ereignislos. Ich lehnte an Edwards Schulter und kuschelte mich an seine Brust.

Edwards Finger streichelten meinen Körper ununterbrochen. Mal strich er mir über den Rücken, dann fuhren seine Finger sanft über mein Gesicht und ab und zu spielte er auch nur gedankenverloren mit einer Strähne meiner Haare.

Es war leicht zu erraten in welche Richtung Edwards Gedanken gingen. Sie drehten sich um Kate. Er würde sie jagen. Er würde mit ihr kämpfen.

Bei diesen Worten stockte mir der Atem und mein Körper verkrampfte sich verängstigt. Edward durfte nichts passieren!

Natürlich blieb meine Anspannung nicht unbemerkt. Forschend sahen seine dunklen Augen mich an, prüften jeden Teil meiner Mimik, bis ich schließlich wisperte:

„Bitte Edward! Versprich mir, dass du sie nicht jagst!“

Meine Stimme klang flehend, ein Ton, bei dem es Edward immer schwer fiel mir etwas abzuschlagen.

„Mach dir keine Sorgen Liebling. Ruh dich aus und schlaf ein bisschen, morgen ist noch genug Zeit um zu diskutieren.“

Und wirklich, sobald er die Worte ausgesprochen hatte merkte ich wie müde ich eigentlich war. Meine Augenlider wurden schwer und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Konnte mir keine Sorgen mehr wegen Kate machen. Das letzte woran ich dachte war, dass Jasper nur zwei Sitze vor mir saß, doch auch diesen Gedanken konnte ich nicht zu Ende führen.
 

Der Schlaf legte sich über mich, wie ein dunkles Tuch.

Benommen nahm ich die Stimme aus dem Lautsprecher und das Piepen, wenn die Anschnalllichter aufleuchten, war. Es war dunkel im Flugzeug, nur kleine Leselampen erhellten den Gang.

Benebelt merkte ich, dass wir ausstiegen, dass Edward mich anstatt mich zu wecken auf seine Arme nahm.

Ich hörte wie Esme ihm zuflüsterte ob es mir gut ginge.

Ich wollte den Mund öffnen. Wollte sagen, dass ich selbst laufen konnte. Doch meine Muskeln gehorchten mir nicht.

Ich registrierte die Laternen und die hellen Lichter des Flughafens. Das Licht drang durch meine geschlossenen Lider in meine Augen.

Mühsam drehte ich meinen Kopf gegen Edwards Brust und schlief wieder fest ein.
 

Ich wurde erst wieder wach als Edward mich sanft auf seinem Bett ablegte. Vorsichtig zog er mir Schuhe und Hose aus. Ich wollte es selbst machen, doch noch immer konnte ich mich nicht rühren.

Erst als er mich zugedeckt hatte, sich zu mir legte und mir einen Kuss auf die Stirn gab erwachte mein Körper zum Leben.

Ich schlug die Augen auf und sah in sein makelloses Gesicht.

„Entschuldige Liebling. Ich wollte dich nicht wecken!“

„Mein Körper reagiert noch genauso intensiv auf dich wie früher, dass weißt du doch.“

Ich hoffte, dass er mich überhaupt verstand, ich hatte das Gefühl ich lallte.
 

„Du darfst sie nicht jagen, Edward!“, grunzte ich weiter, und r verstand mich.

„Bella, ich hab gesagt wir diskutieren morgen darüber. Jetzt musst du dich ausruhen.“

„Ich bin ein Vampir! Ich muss mich nicht ausruhen. Vampire ruhen sich nicht aus!“

Ich wusste dass ein Lächeln sein Gesicht aufhellte.

„Du bist zu aller erst ein ungeheuerlicher Dickkopf. Und meine Geliebte. Bitte Bella, für mich. Sei jetzt lieb und ruh dich aus. Mir zuliebe.“
 

Ich konnte ihm keinen Wunsch abschlagen. Dafür war er einfach viel zu himmlisch. „Aber du bleibst bei mir!“, seufzte ich, während ich mich wieder dem Schlaf ergab.

Seine Antwort war nur ein leises Summen, aber ich hoffte zu hören: „Ich bleibe immer bei dir.“
 

Wie nicht anders zu erwarten öffnete ich meine Augen erst wieder, als es längst Mittag war.

Das trübe Licht eines normalen Mittags in Forks ließ mich blinzeln, verschlafen drehte ich mich zur Seite, um mich an Edward zu kuscheln. Doch mein erwartungsvoll ausgestreckter Arm traf ins Leere.

Sofort war ich hellwach. Erschrocken fuhr ich auf. Ich war allein. Normalerweise ließ mich Edward nie unangekündigt allein. Er hasste es mich ungeschützt und hilflos zurück zulassen, wie er es ausdrückte. Ich war zwar ein Vampir und brauchte keinen Schutz, doch da ich ihn eh bei mir haben wollte diskutierte ich in diesem Punkt nicht mit ihm. Besonders wenn Edward besorgt war, ließ er mich nicht aus den Augen und der ziehende Schmerz in meiner Schulter machte mir deutlich, dass dieses eine Mal wirklich etwas Fürsorge angebracht war. Er wäre nicht gegangen, wenn er nicht musste. Vielleicht war er jagen.

Es fühlte sich an als bliebe mein Herz stehen, was natürlich Quatsch war, denn schließlich war ich im eigentlichen Sinne tot und mein Herz stand immer still. Doch die Eiseskälte, die sich in meinem Inneren ausbreitete war keine Einbildung. Versteift und regungslos saß ich auf dem Bett, Panik ergriff jede Zelle meines Körpers.

Er durfte sie nicht jagen!

Plötzlich durchfuhr mich der Schmerz schlimmer als zuvor. Ich hatte noch nie so gelitten, na ja, außer bei meiner Verwandlung zum Vampir.

Mit weichen Knien stand ich auf, ich zitterte.

Ungestüm versuchte ich mich in meine Jeans zu zwängen, doch da meine Schulter höllisch weh tat, unterließ ich diesen Versuch. Ich warf mit einen Bademantel über und ging ohne mein übliches Morgenritual, das eine Dusche oder wenigstens Zähneputzen beinhaltete, hinunter.
 

Ich fand Esme, Alice und Rosalie in der Küche. Sie saßen um den Küchentisch und schienen erregt zu diskutieren.

Als ich den Raum betrat verstummten sie augenblicklich und warfen sich hastige Blicke zu.

„Morgen Schätzchen“, Esme sprang auf und gesellte sich vorsichtig an meine gesunde Seite. „Es Tut mir Leid, wir haben nicht gehört, dass du wach geworden bist, sonst hätten wir dir was zu Essen hoch gebracht!“

Behutsam schob sie mich zu einem Stuhl & ich sah, dass Rosalie & Alice ihre Handys vor sich liegen hatten. Dies bestätigte meinen Verdacht, dass etwas gar nicht stimmte und sie sich sorgten, auch wenn sie versuchten ihre angespannten Gesichter in sorglose Mienen zu verwandeln, was beiden nicht besonders gut gelang.

„Was möchtest du essen, Liebes?“, flötete Esme, die schon begonnen hatte in den Schubladen herumzuhantieren.

„Keinen Hunger“, stotterte ich. Ich fühlte mich leer und kalt, zudem raubte der Schmerz mir die Luft.

„Bella, du siehst furchtbar blass aus. Blasser, als es für einen Vampir gut ist.“, unterstützte Alice ihre Mutter.

„Bitte Liebes, du musst etwas essen, damit du wieder zu Kräften kommst!“

Ich schüttelte den Kopf, eine erneute Welle von Schmerz ließ mich die Luft anhalten.

„Hast du Schmerzen? Geht es dir schlechter?“, fragte Rosalie, die mich nun ebenfalls besorgt musterte.

Ich antwortete mit einer Gegenfrage: „Wo ist Edward?“

Esme überhörte meine Frage und versuchte die Unterhaltung auf meine Gesundheit zurückzulenken: „Carlisle ist kurz ins Krankenhaus gefahren, er wird aber bald zurück sein und nach dir sehen.“

„Wo sind die Anderen? Wo ist Edward?“, fragte ich gereizt.

Die drei sahen wohl ein, dass ich mich nicht ablenken lassen würde, Esme setzte sich wieder zu uns und Alice seufzte.

Rosalie sprach: „Alice hatte eine Vision, von du weißt schon …. Kate…, also haben die Jungs ihre Spur aufgenommen und folgen ihr jetzt.“

Alice schaute sie entgeistert an, Esme warnend. Ich fragte mich ob Rosalie sauer auf mich war & mir die Wahrheit deshalb so schonungslos bei brachte, aber sie antwortete auf die Blicke der anderen beiden nur genervt. „Was denn? Was wollt ihr ihr denn erzählen?. Wenn Edward und die Jungs scheiße bauen, muss ich nicht für sie lügen. Besonders, wenn Bella es eh erfährt.“

Ich versuchte ihr dankbar zu zulächeln, ich war froh, dass wenigstens sie die ewige Beschützerei aufgegeben hatte, doch es gelang mir nicht: Edward war da draußen und jagte Kate. Ihr Bild kam mir vor die Augen, wie sie zum Sprung ansetzte.

Doch Alice unterbrach meine erschreckenden Gedanken: „wirklich Bella, du musst dir keine Sorgen machen, die drei sind zusammen und jeder von ihnen könnte es auch allein locker mit Kate aufnehmen.“

Doch ich wollte mich nicht beruhigen lassen. Esme schien völlig verunsichert. Sie nahm mich behutsam in den Arm und strich mir sanft über die Wange.

„Es wird alles gut!“

Sie versuchte abermals mich dazu zu bringen etwas zu mir zu nehmen, gab dann aber schließlich doch auf. Den ganzen Tag sprach ich kein Wort. Die drei verfrachteten mich vor den Fernseher, doch ich nahm meine Umgebung kaum war. Sie wechselten sich ab, wer bei mir blieb, ich war wohl keine besonders nette Gesellschaft.

Zeitweise schloss ich die Augen, um der Realität, den Schmerzen und der Angst, zu entkommen. Doch dann erschienen mir wieder Bilder vor Augen, die ich nicht sehen wollte und ich öffnete resigniert die Augen.

Ich konnte die zeit nicht mehr einschätzen, jede Minute kam mir vor wie Stunden.

Auch meine Schmerzen nahmen mit jeder weiteren Stunde zu, die ich von Edward getrennt war.
 

Irgendwann rief Esme Carlisle an, der dann auch schnell kam.

Als er mich sah, veränderte sich sein Blick. Er sah wütend aus. Er untersuchte meine Schulter und fragte mich, ob ich Schmerzen hätte.

Ich antwortete nicht. Daraufhin verließ er den Raum, ich hatte Angst ihn verärgert zu haben, doch ich konnte mich nicht zusammenreißen, zu groß war die Angst und das Gefühl Edward nie wieder zu sehen.

Etwas später hörte ich Carlisle und Esme in der Küche diskutieren. Ich hatte sie noch nie streiten gehört.

Kurze Zeit später kam Esme ins Wohnzimmer und reichte mir das Telefon.

„Es ist Edward, Liebes.“

Sie küsste mich auf die Stirn und verließ den Raum wieder, um mir etwas Privatsphäre zu ermöglichen.

„Hallo Bella, mein Engel“, seine Stimme klang wie immer samt weich.

Erleichterung durchflutete meinen Körper, er war am Leben und es schien ihm gut zu gehen. Doch sobald ich mir dessen sicher war, erwachte eine ohnmächtige Wut in mir. Was bildete er sich eigentlich ein. Einfach abzuhauen, wann immer es ihm passte.

„Bella, hörst du mich?“

Ich atmete gereizt aus, antwortete ihm aber nicht.

„Es tut mir Leid, Bella. Aber ich kann nicht zulassen, dass jemand dir weh tut und dann ungestraft davon kommt!“

Ich legte auf.

Erleichtert darüber, nur am Telefon seine unwiderstehliche Stimme gehört zu haben und nicht in seine Augen schauen zu müssen. Den Blick zu sehen, dem ich nichts abschlagen konnte, hätte meine Wut zerstreut. Doch ich wollte nicht nachgiebig sein.

Er hatte sich unvernünftig verhalten. Er riskierte sein Leben, und dass ohne es wie versprochen mit mir zu entscheiden.

„Wir diskutieren morgen darüber!“, als seine Worte in meinem Kopf nachhallten schnaubte ich erbost. Von wegen, wie immer tat er genau das, was er für das Richtige hielt, ohne Rücksicht auf Verluste.

Doch wir waren verlobt, er musste solche Dinge mit mir absprechen.
 

Die Schmerzen waren meinem Zorn gewichen, doch als dieser etwas abebbte, überkam mich eine neue Welle von Schmerz. Ich biss die Zähne zusammen und drehte mich auf die Seite. Wenn ich schlief spürte ich den Schmerz nicht, weder den seelischen, noch den körperlichen.

Also versuchte ich einzuschlafen, und nach einer Ewigkeit gelang mir das dann auch.
 

Ich musste in tiefen Schlaf gefallen sein, denn plötzlich war Edward wieder da. Er strich eine Strähne meiner Haare aus meiner Stirn und presste seine glasklaren Lippen auf meine Wange.

Ich seufzte wohlig.

Doch der glückliche Moment wurde jäh unterbrochen. Ich meinte Carlisles Stimme zu erkennen, doch es konnte nicht Carlisle sein, der da brüllte, die Stimme war zu laut, zu einschüchternd.

„Wir sind noch nicht fertig, Edward!“, brüllte die Stimme. „Du hast Verantwortung. Du kannst nicht einfach tun was du willst. Deine Verlobte liegt hier schwer verletzt. Sie hat Schmerzen und es ist deine Aufgabe ihr beizustehen!“

„ich habs verstanden“, fauchte Edward. Den Ton seiner Stimme, wenn er aufgebracht und wütend war, kannte ich nur allzu gut.

Ich war mir sicher: Es war ein Traum. Doch die kalten, harten Arme, die sich fest um meinen Körper legten, fühlten sich so echt an. Und auch die Stimme, die leise und verführerisch in mein Ohr säuselte, war der Edwards zu ähnlich. Weder seine Stimme, noch seinen Geruch konnte ich mir ausdenken.

Ich meinte ein „Es tut mir leid, mein Engel“, zu verstehen, doch ich war mir nicht ganz sicher. Es war mir auch egal.

Erleichtert gestattete ich mir, mich diesem glücklichen Traum hinzugeben und viel in einen tiefen Schlaf.



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Von: abgemeldet
2009-04-30T20:55:47+00:00 30.04.2009 22:55
hast du eigenlich noch vor diese geschichte zu vollenden
ich wäre sonst mächtig sauer wenn du es nicht tust und andere leute ebenfalls
du kannst ja net sie beginnen zu schreiben und uns dann am spannendsest teil uns in stich lasse
das ich echt gemein von dir
un falls du eine schrebiblokade hast MENSCH DIE KANN JA NET ÜBER EINEN HAlb jahREN DAUern
Von: abgemeldet
2009-03-16T14:35:11+00:00 16.03.2009 15:35
super klasse!!!
ich hoffe du schreibst bald weiter
möchte umbedingt wissen wie es ausgeht^^
Von:  jessey89
2009-01-25T22:20:20+00:00 25.01.2009 23:20
Hey..
bin heute auf deine Fanfic gestossen und wollt schon mal sagen ich find den richtig gut..ich hoffe du machst weiter, würde gerne wissen wie es zuende geht^^

liebe grüße
jessi
Von: abgemeldet
2008-07-02T13:14:59+00:00 02.07.2008 15:14
Charlisle vor xD
Mach Edward fertig xDD
Dieser gemeiner Schuft >_<
Bella sei hart *lach*
Oh mann,...war aber irgendwie klar das er sie jagt oder?
Tzz...
Schreibst du bald weiter?
*kopf schief leg*
*hundeblick*
Weiter lesen will XD
Von: abgemeldet
2008-06-09T18:48:01+00:00 09.06.2008 20:48
Hy ich liebe deine storey
kommen noch weiter kaps wenn ja bitte ich dich bald wewitrer zu schreiben

Von: abgemeldet
2008-01-27T20:24:07+00:00 27.01.2008 21:24
geiles kapitel und ich hoffe das du weiter bald schreibst

Von: abgemeldet
2007-12-29T09:59:45+00:00 29.12.2007 10:59
Wieder mal ein tolles Kap... Gut das Bella mal nicht sofort nachgegeben hat.. Edward muss wohl noch bisi was lernen...
Schreib schnell weiter... Dein Fan Katja :-)
Von:  Raviel
2007-12-23T20:40:48+00:00 23.12.2007 21:40
wow, ich war ganz überrascht, dass das hier weitergeht!
super, ich freu mich. schönes kapi, böser edward. sollte sich wirklich besser um seine verlobte kümmern...
gibts in den ferien noch ein kapi? *dich hoffnungsvoll anlächel*

frohe weihnachten,
phoenix

ps: hab auch ne ff on, geht um nen vampirjäger. schaus dir doch einfach mal an. *werbung mach* würde mich über leser freuen.
Von: abgemeldet
2007-12-21T16:21:04+00:00 21.12.2007 17:21
man das ist ja echt klasse, dass es bei dir mal wieder weitergeht!!!
und das neue kap. ist dir wirklich sehr gut gelungen!!!
hätt ja nicht gedacht das carlisl so ausrasten kann...freu mich schon auf nächste kap
lg katja
Von: abgemeldet
2007-12-21T16:13:59+00:00 21.12.2007 17:13
Ein tolles Kapitel^^
Schreib schnell weiter!

lg Ama-chan


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