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Hellsing goes School

International McKay School of England For Young Pupil
von

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Bedrohliche Begegnung

Seine Schritte wurden immer langsamer, bis er sich letztendlich an einer Hauswand anlehnte und zu seiner Stirn griff. Sie war verschwitzt und kalt, und der Schmerz in seinem Schädel pochte weiterhin unermüdlich.

Nebenbei fiel ihm auf, dass er die Kälte kaum noch spürte, er spürte so gut wie garnichts mehr. Weder seinen Herzschlag, der vor wenigen Minuten noch raste, noch wie er ein und ausatmete, noch den eiskalten Wind.

Das leise Flüstern, dem er schon die ganze Zeit folgte, übertönte nun den pochenden Schmerz und ein weiteres Mal wendete er sich um, das Gefühl verfolgt zu werden, wurde immer und immer intensiver. Es war, als würde Jemand direkt hinter ihm stehen, seinen Namen sagen, schreckliche Dinge berichten. Aber es war nie etwas zu sehen. Der Wahnsinn, der verfolgte ihn... aber an irgendwas würde es doch liegen.

Er hatte selbst im wachen Zustand Albträume.

„Ich kann... darf nicht zurück...!“ stöhnte er leise, redete mit sich selbst, mit dem Terror, der in ihm lebte. Langsam schleppte er sich die Straße weiter entlang und bemerkte nebenbei, dass er sich in der Brimstigton Street befand, was bedeutete, dass er nicht mehr weit vom 24 Stunden Laden entfernt war. Er hatte einen furchtbaren Durst und er konnte sich nicht ausmalen, woher dieser kam.

Die Sicht war stark verschwommen, jedoch kam es ihm vor, als wäre es taghell, denn er sah kaum Schatten, keine Dunkelheit. Sein Gehirn spielte ihm einen schlimmen Streich, der immer grausamer wurde.

Er war sich sicher, dass im irgendwelche Drogen eingeflößt wurden, über das Essen, das Trinken. Aber woher der Drang kam, so schnell wie möglich aus dem Internat zu verschwinden, dass wusste er nicht, es war so ein Gefühl, als würde etwas Schreckliches geschehen. Mit Ihm.

Vlad blieb schlagartig stehen. Jemand hatte seinen Namen gesagt, aber nicht so, wie die Stimmen in seinem Kopf die ganze Zeit flüsterten. Die Stimme war menschlich, besorgt und ängstlich. Die Stimme fragte nach ihm, wie es ihm geht und ein weiteres Mal drehte sich Vlad um.
 

Sein Gesicht war kreidebleich und kaltschweißig. Er schien ihn nicht wirklich wahrzunehmen, denn der Gesichtsausdruck war nicht überrascht, sondern schlaff und schmerzerfüllt. Walter hatte ihn ein paar mal gerufen, aber er hatte ihn wohl erst gehört, als er genau hinter ihm stand. Walter musste zugeben, dass eine grauenvolle Angst ihn gepackt hat, als Vlad sich so langsam und träge umdrehte. Er hatte keine Verletzungen, Bisswunden oder den kleinsten Tropfen Blut an Händen oder Klamotten festgestellt. Aber warum sah er so schlimm aus, wenn ihn augenscheinlich kein Zombie angegriffen hatte.

„Vlad...? Was ist mit dir? Warum bist du abgehauen?“ fragte Walter energisch und wollte ihn stützen, aber Vlad schubste ihn unsanft weg „Ich bin durch die Hölle gegangen um dich zu finden!“ keuchte er etwas wütend.

Vlad hockte nun am Boden, lehnte sich gegen die Hauswand, und schwieg lange, er rang nach Luft.

„Wenn ich dort bleibe... dann geschehen... euch... schlimme Dinge... ich darf nicht... zurück...!“ stieß er aus sich heraus. Walter stockte kurz. Was könnte auf der Schule schlimmes geschehen? Für sie gab es im Augenblick wohl keinen sicheren Ort, als sich im Zimmer einzuschließen.

„Sie verfolgen mich...!“ sagte Vlad plötzlich etwas klarer. Er riss die Augen auf, starrte Walter an, sein Mund öffnete sich, aber er sagte nichts, es war, alsob er einen Geist gesehen hätte und nun die offene Panik ihm gegenüber stand. Er wendete seinen Kopf ab, schwieg eine Weile, er überlegte wohl „...Und sie benutzen mich...“ flüsterte er schließlich. Walter fragte ihn, was er damit meinte.

Vlad sah ihn wieder an, das Gesicht mit Ernsthaftigkeit und Horror gefüllt, er sagte wieder etwas, die Stimme fest und klar: „Um dich zu kriegen...!“

Walter erstarrte. Was meinte er damit?

„Sie wussten alles...“ meinte Vlad „Und jetzt haben sie dich... und ich bin es schuld...“ er zog die Beine an seinen Körper und legte den Kopf auf seine Knie. Walter war zu geschockt um etwas zu sagen, als er dann spürte, dass man eine Hand auf seine Schulter legte.

Die Stimme war Walter bekannt, aber die Person redete nicht auf Englisch. Er sah schlagartig das Gesicht vor seinem inneren Auge. Als es dann schwarz wurde.
 

Vlad sah Walter zu Boden gehen. Die Person hielt ihn fest, nahm erst nach einer Weile das Tuch von seinem Gesicht weg. Zwei andere Typen griffen dann seinen bewusstlosen Freund und zogen ihn unsanft zum einem Auto, wo sie ihn genauso unsanft hinein warfen. Der Mann kniete sich zu Vlad hinunter.

„Wer hätte gedacht, dass deine Flucht uns soviel verschaffen würde!“ Ein dreckiges Grinsen und Vlad hätte am liebsten hinein gespuckt, wenn er doch die Kraft dazu gehabt hätte.

„Du siehst ganz schön kaputt aus...“ meinte der Typ „Aber sei versichert, dass es dir bald besser gehen wird... viel besser. Und ab da an wird es dir nie wieder schlecht gehen!“ er stand wieder auf und griff grob den Arm von Vlad, er zog ihn hoch und nahm ihn mit zum Auto. Er konnte kaum laufen, er fühlte sich so furchtbar schwach. Er wünschte sich bewusstlos zu werden, damit er sich nicht zu viele Gedanken darüber machen würde, was als nächstes grausames geschehen würde. Aber er war sich sicher, es würde sehr grausam werden.
 

Vlad hatte alles mitbekommen. Die ganze Fahrt, das dumme Gespräch, was der Typ versucht hat zu halten mit ihm, die Ankunft und wie er in den Keller verfrachtet wurde. Sie brachten Walter in einen völlig anderen Raum, er wusste nicht wo. Allerdings saß er in einem kleinen Raum, eingesperrt. Wie lange er dort schon war hatte er nicht wahrgenommen, auf jeden Fall schon sehr lange und mit jeder Minute, die verging, kochte eine unglaubliche Wut und Kraft in ihm auf. Er hatte das Gefühl das er jeden Moment beginnen könnte zu rasen und die karge Einrichtung zerstören. Die Ecke war das einzige im Raum, was nicht unheimlich wirkte, fand Vlad, weswegen er sich auch dort hinein gekauert hatte. Allerdings fühlte er sich so aufgebracht, dass er inzwischen hektisch im Raum herum lief, ab und zu gegen das hässliche Regal schlug, was ihn für kurze Zeit beruhigte.

Jedoch brachte es nichts mehr nur dagegen zu schlagen. Inzwischen trat er mir voller Kraft zu.

Dann eskalierte es. Er nahm den Stuhl und und warf ihn im Raum umher, zerschmetterte den Tisch, zerriss das komplette Bett, warf sich selbst schreiend gegen die Türe.

In seiner Rage vergaß er vollkommen, dass eine Kamera alles beobachtete.
 

Ein hagerer Mann saß vor dem Monitor, auf dem er einen völlig durchgedrehten Vlad erkennen konnte. Neben ihm stand der Typ, der ihn und Walter zu diesem Ort verschleppt hatte. Die zwei Männer schauten ihm sehr lange zu, schwiegen dabei. „Soll er sich austoben... wenn er seine neue Kraft unter Kontrolle hat, dann legt ihn in Ketten und bringt ihn zu mir. Sein Verstand wird bald schärfer sein als unser Aller zusammen!“ sagte er und verschränkte die Arme. Der hagere Mann drehte sich zu dem anderen um.

„Aber ich werde ihn erst bringen können, wenn die Schmerzen vorbei sind..., Sir. Die Krämpfe werden sehr lange anhalten und dann darf sich absolut niemand ihm nähern.“ Ein Seufzten als Antwort.

„Und wann wird die Umwandlung vollständig abgeschlossen sein, Professor?“ fragte der Andere dann schließlich. Schweigen. „Tut mir Leid, Sir, aber dies wird noch einige Tage dauern.“

„Und wann kann es absolut nicht mehr rückgängig gemacht werden?“ Der Professor schien kurz zu überlegen.

„Erst wenn die Umwandlung vollständig ist, Sir.“ sagte er dann schließlich. Sein Vorgesetzter lachte kurz auf, „Das ist ein schlimmer Makel in Ihrer großartigen Forschung, Professor. Wir haben so furchtbar wenig Zeit und wer weiß wer uns alles stören könnte. Es ist Schade, dass Sie erst heute angekommen sind, Professor, und ich frage mich, warum Sie diesen wichtigen Fakt nicht in der Produktbeschreibung erwähnt haben!“ Der ältere Mann schwieg sichtlich verärgert. „Ein solcher Vorgang braucht sehr viel Zeit. Schließlich ist es nur ein synthetisiertes Mittel und kein direkter Biss! Wir sind stolz darauf, dass wir keine Chips mehr verwenden müssen und unsere Forschung schon so fortgeschritten ist, dass es mit einer einzigen Spritze möglich ist!“

Der Andere schwieg eine Weile. Ja, der Professor hatte recht mit seinem blah blah und ihm war auch ein originalgetreues Stück lieber als eine billige Kopie, aber die Zeit war ein riesiger Nachteil. Chips hätten vielleicht gerade mal die halbe Zeit benötigt und man könnte ihn besser überwachen. Jedoch würde er genauso schnell sterben und sein Blut war das einzige, was nicht von dem Mittel zerstört wurde. Sie hatten sowieso Glück, was die Berichte anbelangte. Bei dem jetzigen Stand gab es nur Einen unter Hunderttausend, die dies überlebten.

„Wir arbeiten selbstverständlich daran, dass es schneller und 'verträglicher' wird. Ich hoffe, dass wir bald jeden Menschen damit infizieren könnten.“ Der Professor sah wieder auf den Monitor. Vlad hatte sich etwas beruhigt, zumindest schlug er nicht immer wieder mit einem Metallstab gegen die solide Türe. Er warf nur noch einzelne Holzteile herum.

„Dessen bin ich mir sicher, Professor. In diesem Falle hätten wir jedoch einen Native an schleppen sollen!“ sagte sein Boss und verschwand in der Dunkelheit des Zimmers.
 

Walter regte sich. Er war noch nicht richtig wach, trotzdem fühlte er sich schon richtig schlecht und er wusste, dass er an einem schlimmen Ort war. Wo immer dieser auch war. Langsam konnte er die Augen öffnen und er bemerkte, dass er an einem Stuhl gefesselt worden war, an beiden Füßen und am Oberkörper, mit robusten Seilen, aus denen er sich in dieser Lage niemals hätte befreien können. Trotzdem begann er quasi aus Reflex sich zu winden, aber die Seile rührten sich kein Stück. Also da er sich kaum bewegen konnte und kaum Kraft hatte sich jetzt aufzuregen, sah er sich ein wenig im Zimmer um. Zu seinem Überraschen stand direkt vor ihm ein Fernseher, er war ausgeschaltet und über seinen Nutzen fragte er sich kurz. Der Fernseher stand auf einem mobilen Rolltisch, oder so, und dieser stand vor einem Schreibtisch, auf welchem er all möglichen Papierkrempel liegen sah. Dazwischen lag mal etwas farbiges, es sah dunkelblau aus, aber er konnte nicht erkennen was es war. Vielleicht ein Buch... auch wenn es nicht in eine solche Umgebung passte.

Ansonsten sah er nur einem Aktenschrank und ein total mit Ordner überfülltes Regal. Die Rücken der Ordner waren mit seltsamen Symbolen oder Kürzeln bemalt. Ganz neben bei fiel ihm auf, dass alles weiß oder sehr hellgrau war, nur der Fernseher und der Rolltisch, auf dem er stand, nicht. Die Wände waren weiß, keine Bilder oder Briefe oder sonst was. Der Schrank und das Regal war weiß, der Schreibtisch war weiß, der Stuhl auf dem er saß war weiß, wie er bemerkte, der Fußboden war weiß und alles insgesamt wirkte mehr wie ein Operationssaal und er wollte nicht wissen, was noch alles hinter ihm stand. Vielleicht ein Regal voller Messer, Sägen, Pinzetten, Spritzen und neben dran ein OP-Tisch. Das war der Psychohorror schlechthin für Walter... an genau so einem Platz zu enden... oder verenden. Um dies zu widerlegen versuchte er seinen Kopf zu drehen um sich etwas umzusehen. Zuerst versuchte er es krampfhaft über seine rechte Schulter, sah zu seiner Erleichterung eine Wand hinter sich. Er drehte seinen Kopf zurück, seufzte kurz und guckte nun über die linke Schulter.

Und er bekam einen Schreck, so groß, dass ihm schwindlig wurde. Er hatte zwei Person gesehen, beide in grauen Uniformen gekleidet, die Arme verschränkt und ein Gesichtsausdruck, der Morden könnte. Den einen kannte er... sogar sehr gut, den anderen allerdings hatte er noch nie gesehen. Er spürte, wie sein Herz gegen den Brustkorb hämmerte, durch den Druck der Seile wurde das Gefühl unnötig verstärkt und er bekam Panik. Es war schwer diese nicht zu zeigen, da er sich wieder zu winden und zu zappeln begann.

Sein Herz blieb eine Sekunde lang stehen, als er eine Türe hörte, die geöffnet und sofort wieder geschlossen wurde. Eine männliche Stimme, die Walter nur allzu bekannt war tönte durch den Raum.

„Ist er schon wach?“ fragte der Mann, ging zu ihm hin und stellte sich vor ihn. Walter starrte ihn nur ungläubig an, er hatte einen Schock, den er erst einmal verarbeiten musste.

„Gut, gut. Hör zu, Herr Crumm Dollneaz. Ich werde dir sagen wo wir sind, und zwar sind wir im Internat, aber wo, sage ich nicht. Was wir vor haben und warum wir das machen, dass erfährst du irgendwann vielleicht. Deinen Freund halten wir in einem Raum ganz in der Nähe gefangen. Also, wir haben dich zu uns geholt, weil wir dich brauchen. Und zwar befindet sich seit diesem Schuljahr eine Person von besonderer Gefährlichkeit hier im Hause. Sie sollen für uns herausfinden warum sie hier ist und danach sie zu uns bringen.“ sagte die vertraute Person und lehnte sich leicht an den Fernseher. Er hielt eine Scheibe... nein, eine DVD in der Hand, welche er wohl sicher gleich abspielen würde. Walter hustete kurz, er fühlte sich überrumpelt.

„Und warum sollte ich das tun?“ fragte er, angewidert knurrte er ihn an. Der Mann wedelte mit der DVD herum, „Wenn ich dir das zeige, dann bin ich mir sicher, dass du es tun wirst...“ er legte sie in den Player, schaltete den Fernseher an und wartete bis ein Bild zu sehen war.

Man konnte einen Tisch erkennen, der zu Walters Grauen ausgerechnet ein OP-Tisch war, welcher aber noch leer vor sich hin rostete. Jemand stellte an der Linse herum, da das Bild plötzlich unscharf wurde und als man wieder mehr erkennen konnte, kamen zwei grau gekleidete Personen, Walter war sich sicher, dass das die Beiden hinter ihm waren, ins Bild und stellten sich ans Fußende des Tisches. Sie hievten eine Person darauf, mit nacktem Oberkörper und rabenschwarzen Haaren, und legten ihn so hin, dass er auf dem Bauch lag und sein Gesicht direkt in die Kamera blickte. Walter verschlug es den Atmen.

„Was!? Was soll der Scheiß! Was macht ihr mit ihm!?“ er wütete, kämpfte gegen die Seile an, als er Vlad erkannte. Natürlich bekam er keine Antwort, sondern wurde mit strengem Blick dazu gezwungen sich das Video weiter anzuschauen. Lange geschah nichts, Vlad lag nur bewusstlos auf dem Tisch, als wieder zwei Personen ins Bild kamen. Der eine stand mit dem Rücken zu der Kamera und versperrte die Sicht auf Vlads Kopf. Den Anderen erkannte er... es war Mr. Howardt... der Biolehrer aus dem ersten Jahr... diese schiefe Frisur und die komische Brille würde Jeder auf der Schule sofort wieder erkennen.

Die Beiden unterhielten sich, aber Walter wollte ihnen nicht zuhören. Er wollte wissen, was sie mit Vlad gemacht haben! Der bullig gewachsene Mann ging einen Schritt zur Seite, und man sah Vlad wieder... er blinzelte leicht, immer und immer wieder. „Ich glaube er ist wach.“ meinte der Howardt und tätschelte kurz Vlads Kopf, dieser zuckte nur leicht, weswegen der ehemalige Lehrer sofort aus dem Bild verschwand. Der Andere hockte sich hinunter, damit er mit dem Gesicht seines Opfers auf einer Linie war. „Du kleiner Wurm bist nicht direkt eine glückliche Kreatur. Welch ein Pech, dass du auserwählt wurdest.“ Diese fiese, brummige Stimme... Kettley, er war es ganz sicher. „Der Doc hat eine kleine Überraschung für dich...“ Mr. Howardt kam zurück und er hielt etwas in der Hand, was eindeutig eine modifizierte Spritze war.

Kettley nahm Vlad und drehte ihn grob auf den Rücken und nun verweilten die drei Gestalten kurz. Der Howardt hielt ihm die Spritze vor sein Gesicht und redete, „Das ist ein Mittel, das dich mutieren lassen wird. Du wirst nur einen leichten Druck der Flüssigkeit spüren, den Stich nicht: so betäubt bist du noch.“ Ein schriller Schrei war im Hintergrund zu hören, den Walter einen kalten Schauer den Rücken runter laufen ließ. Es hatte ihm die Sprache verschlagen. Er war so entsetzt, dass er sich nicht einmal mehr versuchte zu befreien.

Der 'Doc', wie ihn Kettley nannte, legte eine Hand auf Vlads Kinn und öffnete seinen Mund und schob die endlos lange Nadel der Spritze hinein. „Ihr perversen Schweine...“ flüsterte Walter ungläubig, „Was ist das für ein Scheiß?“ Im Video redeten wieder welche, eine dritte Person war zu hören, die dann auch ins Bild rannte, weil Vlad anfing zu zappeln. „Haltet ihn gut fest. Wenn er eine Wunde spürt, dann schöpft er verdacht!“ Kettley ergriff ihn auch, drückte solange brutal zu, bis die Spritze komplett leer war. Sie ließen ihn los und prompt fiel er vom Tisch.

Walter wollte fast weinen, als er nach der grässlichen Aktion nun auch das wimmernde Stöhnen seines besten Freundes hörte. Kettley kam wieder ins Bild, dieses Mal sah man sein Gesicht. Er trat auf Vlads Rücken, welcher deswegen ein Laut von sich gab. Er hatte was weißes in der Hand, was aber erkannte Walter nicht, da er sich runter bückte und nur noch Brummen vernahm.

Kettley stand wieder auf und Vlad verstummt. „Fertig.“ meinte der Kerl nur und perverser Weise winkte er nun in die Kamera, bis plötzlich das Bild schwarz wurde.

Stille.

Walter konnte nichts sagen. Wut, Schrecken und unvorstellbare Angst hatten Überhand gewonnen. Er wollte nicht wissen, was sie noch mit ihm gemacht haben, was sie noch mit ihm selbst vorhatten. Diese kranken Verrückten... wer gehörte aus der Schule noch alles dazu? Wer zum Geier führt diesen Müll an?

„Nun, Herr Crumm Dollneaz. Wenn du das tust, worum ich dich gebeten habe, dann werde ich dir das Gegenmittel geben und dein Freund wird wieder ganz normal und wird auch keine Schädigungen haben. Wie sieht's aus?“ Nach langer Zeit brachte Walter ein stummes Nicken zu Stande. „Wen soll ich euch bringen?“

Der Mann rieb sich kurz die Hände, schritt vor ihm her und stellte den Fernseher aus. „Du kennst die Person. Recht gut sogar, sowie ich das beurteile. Aber erst werde ich dir genaueres sagen... wenn du sie zu auffällig fragst oder mit ihr redest, so, dass sie Verdacht schöpft und es irgendwo meldet, dann kannst du das Gegenmittel sofort vergessen. Du erzählst niemanden was von uns, legst keine Hinweise, oder sonstiges. Du hast mich und einige Lehrer auf dem Video gesehen... ein auffälliges Verhalten gegenüber ihnen, wie Aggression oder Fragen, gibt’s auch nichts mehr. Pass auf, denn du wirst nicht glauben, wie groß unser Netz im Internat ist. Wir werden jeden Handgriff von dir beobachten! Alles verstanden?“ Walter nickte nur total eingeschüchtert.

„Sag mir jetzt endlich wen ich euch bringen soll...“
 

Integral legte wieder auf. Walter hatte sich nun über 1 ½ Stunden nicht mehr gemeldet und ans Handy ging er einfach nicht dran. Sie hatten es inzwischen sicher schon fünfzehnmal versucht, aber nichts.

„Und wenn ihm doch was passiert ist?“ flüsterte Seras, sie war total fertig und vor allem übermüdet, da es schon fast halb sechs am Morgen war und sie in drei Stunden wieder in den Unterricht mussten. Pip hing auch nur noch schlaff auf dem Sofa und machte sich Vorwürfe, das er mit ihm hätte mitgehen sollen. Mal wieder trat eine mutlose und erdrückende Stille ein.

„Sollen wir's denn nicht endlich den Lehrern melden? Ich mein, die könnten die Polizei einschalten, dann würde man wenigstens nach ihnen suchen, oder sollen wir weiter tatenlos rumsitzen und auf ein Wunder warten?“ sagte Seras etwas empört, aber die Anderen wollten es nicht; aus welchem Grund auch immer.

Zum Stichwort Wunder.

Jeder von ihnen erschrak fürchterlich, als es plötzlich an der Türe klopfte, es war zaghaft, fast unsicher, aber es war ein Klopfen. Sofort schoss die Hoffnung auf, das es Walter war, der Vlad gefunden hatte, aber sein Handy verloren... oder es war ein Lehrer, der ihre Stimmen gehört hatte. Pip stand auf, rannte regelrecht zur Türe, als Seras und Integral ihm gebannt hinterher starrten und fast umkamen vor Hoffnung. Er schloss auf und öffnete langsam der Person. „Mein Gott, was ist mit dir geschehen?“ stieß es aus Pip plötzlich heraus und der weibliche Besuch rannte sofort zur Türe. Ein völlig verdreckter, verschwitzter, niedergeschlagener und blutender Walter trabte in den Raum. Seras legte ihm eine Decke um die Schultern und half mit Pip ihn zum Sofa zu bringen. Er konnte kaum noch laufen, war seinen Gliedern kaum noch Herr und sein Gesicht war kreidebleich. Sein Blick war starr, ging ins Leere und er schien sich nicht zu trauen einen von ihnen in die Augen zu sehen.

Als sie ihn endlich zum hinsetzen gebracht hatten, konnten sie sich nur schlecht zurück halten ihn sofort mit Fragen zu bombardieren, weswegen eine sehr gedrückte Stille entstand.

Integral bemerkte, dass Walter leicht zitterte. Einerseits wollte sie unbedingt seine Erlebnisse wissen, aber andererseits war sie sich sicher, dass sie niemals das Grauen erfahren sollte. Seras fing an ihm beruhigende Worte zu zuflüstern, da man fast meinen konnte, dass er jeden Moment beginnen könnte zu weinen. Leise wisperte er etwas, aber so leise, dass es keiner von ihnen verstehen konnte.

„Ich habe ihn nicht gefunden...“ sagte er noch einmal, an der Bewusstlosigkeit grenzend, „Ein Albtraum...“ und sein Kopf sackte ab. Pip drückte ihn an die Lehne, da er nach vorne fiel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sleeping_snake
2008-06-24T19:52:12+00:00 24.06.2008 21:52
Boah. 0.ô
"Wie Alucard zum Vampir wird" mal anders.
Sie sind hinter Integra her! Gibs zu!!!
Oh Gott. Der arme Walter.
Dieser Konflikt. Wird er Vlad retten können, indem er einen seiner anderen Freunde ausliefert???
Das wird so spannend!!!! ((o>.<o))
(Wehe du verrätst etwas.)

Du hast voll Phsychoterror betrieben in diesem Kapi. Toll!!! Mach weiter so.
lg S_S




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