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Ich liebe ihn ... aber ich hasse ihn auch

Die Geschichte meiner Familie
von

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Die nächsten drei Wochen musste Akio im Krankenhaus bleiben. Einerseits damit seine Verletzungen groß verheilen konnten, andererseits allerdings damit Akio seine Therapie bei Doktor Natako beginnen konnte.

Dieser hatte ihm sofort am nächsten Tag gesagt, dass er eine Therapie beginnen müsse. Akio war zu Beginn dagegen gewesen und wehrte sich auch dementsprechend dagegen, doch im Krankenhaus konnte er nicht vor dieser fliehen. Nach einiger Zeit, nach einigen Sitzungen merkte Akio auch, dass ihm diese Therapie auch wirklich half.

Zu Beginn, den ersten zwei Wochen hatte Akio die Sitzungen noch jeden zweiten Tag.

An diesen nahmen öfter auch seine Mutter oder Kouji teil.

Darauf hatte Doktor Natako bestanden, damit Akio beginnen konnte seine Mutter zu verstehen. Und das lernte er auch nach und nach. Er lernte, wie sich seine Mutter sich gefühlt hatte und wie falsch er selbst gehandelt hatte.

Seine Mutter hatte einfach Angst gehabt ihn genauso zu verscheuchen wie seinen Vater. Sie hatte ihn immer mit ihren Gefühlen belagert, mit ihren Sorgen und ihn dadurch verscheucht.

Langsam begann er wieder zu reden, erst mit Kouji, dann mit dem Arzt und zuletzt auch mit seiner Mutter. Es fiel ihm schwer, doch Kouji half ihm mit seiner unterstützenden Art über seinen Rücken zu springen und auch so schaffte er es die Gefühle seiner Mutter zu verstehen, zu verstehen, dass sie genau das Gegenteil hoffte von dem was er gedacht hatte. Sie wollte nicht, das er so wurde wie sein Vater, sie hoffte dass er sie nicht verlassen würde und ihr seine Gefühle anvertrauen würde.

Doch seine eigenen Gefühle gegenüber seiner Mutter zu äußern, fiel ihm weiterhin noch sehr schwer. Diese äußerte er nur alleine mit dem Arzt oder Kouji, zu welchem er die engste Bindung hatte.

Im Krankenhaus war er jeden Tag bei ihm gewesen, hatte sich um ihn gekümmert. Er hatte ihm auch beim Aufholen des Schulstoffes geholfen, ihm immer die Aufgaben aus der Schule mitgebracht. Diese hatte er ihm mit großer Geduld erklärt und auch den vergangenen Stoff wiederholt, wenn Akio ihn brauchte um eine Aufgabe zu verstehen. Durch ihn wurden auch seine Noten in der Schule wieder besser, bis sie wieder das alte Level erreicht hatten. Er befand sich nun wieder mit seinen Noten im oberen Drittel der Klasse.

Und wenn Akio wieder einen Hänger in seinem Selbstbewusstsein hatte, brachte Kouji ihm dieses schnell zurück, wenn sie einfach nur redeten, oder er ihn in den Krankenhausgarten entführte.

Akio begann Kouji vollkommen zu vertrauen, den auch außerhalb des Krankenhauses trafen sie sich so gut wie jeden Tag. Sie lernten zusammen vor Tests oder auch nur einfach um Zeit miteinander zu verbringen.

Kouji lernte Akios Familie, oder besser nur seinen Bruder noch kennen und auch umgekehrt.

Akio war zu Beginn sehr von Koujis Familie angetan gewesen. Kouji war ein Einzelkind mit einer sehr liebevollen Mutter und einem genauso tollem Vater. Doch nach einiger Zeit merkte er, dass es auch in dieser Familie Probleme gab.

Kouji war sehr einsam, denn seine Mutter war Staatsanwältin und sein Vater Arzt. Beide hatten somit sehr viel zu tun und mussten ihren Sohn somit sehr oft allein lassen. Oft war seine Mutter auf einer Dienstreise im Ausland und sein Vater hatte auch oft einen 40 Stunden Tag im Krankenhaus, mit der doppelten Belastung von ärztlicher Behandlung und psychologischer von Patienten.

Somit war Kouji auch sehr oft alleine, was auch ein Grund war, warum er immer Freunde suchte, einen guten Freund, der ihn nicht auch immer allein lassen würde wie seine Eltern. Somit war er in der Hinsicht wie Akio selbst, und deswegen hingen die beiden auch so aneinander. Sie vertrauten sich und kümmerten sich umeinander. Sie konnten die Gefühle des jeweils anderen sehr gut verstehen. Auch wenn Akio sein Selbstbewusstsein erst wieder aufbauen musste. Doch nach und nach schaffte er es, selbst in der Schule.
 

Dort waren seine Mitschüler geschockt gewesen, als sie erfahren hatte, was Akio getan hatte. Zu Beginn schien es als ob sich die Gerüchte bestätigt hätten, denn diese wurden für kurzer Zeit noch häufiger und Akio fing wieder an sich zurück zu ziehen. Doch Kouji wusch der Klasse, nein der ganzen Jahrgangsstufe nach und nach den Kopf. Er erzählte die Wahrheit immer mit Akio in seinem Rücken, der sich nicht traute sie selbst auszusprechen.

Doch so und nur so verschwanden langsam die Gerüchte. Keiner sprach mehr darüber und wenn doch, dann wurde Akio selbst gefragt, denn niemand wollte für Akios Tat verantwortlich gemacht werden. Keiner wollte mehr so einen Fehler begehen wie vor Akios Selbstmordversuch.

Doch Akio suchte sich immer noch keine weiteren Freunde, hatte immer noch zu viel Angst verletzt zu werden. Er traf sich nur mit Kouji, vertraute nur ihm allein. Denn er gab ihm Stärke, er schützte ihn vor den Verbalen Angriffen, derer die nicht verstanden wie er sich fühlte. Er gab ihm Wärme und Vertrauen, kümmerte sich sehr liebevoll um ihn.

Wann diese Gefühle für Kouji über das Freundschaftliche hinaus wuchsen konnte Akio nicht sagen, nur dass er sich irgendwann dessen sicher war. Und dessen war er sich sicher, als Kouji ihm einen Wunsch erfüllte.

Es war fast ein halbes Jahre vergangen seit Akio aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Zu diesem Zeitpunkt war sich Koujis Vater sicher, dass Akio seine Gefühle wieder soweit im Griff hatte, dass er wieder am normalen Leben, ohne wöchentliche Therapie, teilnehmen konnte.

Doch trotzdem sollte er jeden Monat einmal zu einem Gespräch kommen, um die geschehenen Dinge Revue passieren zu lassen. Akio stimme glücklich zu, da das bedeutete, dass er die Therapie so gut wie durchgestanden hatte.

An diesem Tag war Kouji dabei gewesen, da sein Vater ihn darum gebeten hatte. Er sollte mit ihm das Ende seiner Therapie feiern. So schleppte Kouji ihn nach dem Gespräch in ein Gamecenter. Akio war sich sicher noch nie ein Wort darüber verloren zu haben, doch er hatte schon immer mal in so ein Center hinein gewollt und nun erfüllte Kouji ihm den Wunsch, ob er es wusste oder nicht.

Kouji hatte ihm, als sie aus der Praxis kamen, zwei Bustickets unter die Nase. Akio blickte darauf und erkannte den Namen der nächsten Stadt.

„Was ... Was sollen wir da?“

Akio war verwirrt, denn er wusste nicht was das sollte.

„Komm einfach mit! Ich entführe dich jetzt!“

Kouji grinste ihn an und zog Akio am Handgelenk zur nächsten Haltestelle. Akio kniff kurz die Augen zusammen, denn Kouji hatte sein linkes Handgelenk genommen und die Wunde war noch nicht ganz verheilt, weswegen sie auch noch verbunden war, versteckt für die anderen unter einem breitem Lederarmband für die anderen. Kouji bemerkte es als Akio leicht aufkeuchte. Er drehte sich zu ihm um und blickte auf Akios Hand, welche dieser nun umklammert hielt.

„Scheiße, tut mir leid. Akio, alles in Ordnung?“

„Ja, schon okay. Ich hab es ja selbst schon fast vergessen gehabt.“

Kouji wusste das Akio log, aber er ließ es sich nicht anmerken, denn er war begeistert von dessen Stärke, die er sich in der kurzen Zeit angeeignet hatte.

„Gut, dann komm.“

Langsam gingen die beiden auf die Haltestelle zu und stiegen in den Bus ein der gerade dort hielt und sie in die nächste Stadt bringen sollte. Akio folgte ihm freiwillig. Schon des Öfteren hatte Kouji ihn mit einem Grinsen entführt und jedesmal hatte es ihn glücklich gemacht. Diesmal würde es genauso werden, da war sich Akio sicher.

So fuhren die beide kurze zeit mit dem Bus, bis Kouji ihn an der letzten Haltestelle, aus dem Bus zog. Vor einem großem Gebäude blieben die beiden stehen.

„So, da sind wir.“

„Aber, das ist..“

„Ein Gamecenter, ja!“

„Aber, wir sind erst...“

„Das hier ist für Jugendliche ab 14.“

Kouji legte eine Hand auf Akios Schulter. Dieser schien auf einer anderen Wolke zu schweben. Langsam schob er ihn in das Center herein.

Die beiden verbrachten den ganzen Nachmittag und Abend in diesem. Sie hatten viel Spaß und probierten die meisten der Geräte aus. Besonderen Spaß hatte Akio bei den Autorennen, bei denen er zum Ende hin immer besser wurde, bis er sogar den zweiten Platz im eingespeicherten Highscore knackte.

Sie vergaßen die Zeit und so rief Akio abends seinen Mutter an, dass er bei Kouji übernachten würde, da der Weg zu diesem um einiges kürzer war, als zu ihm selbst nach hause.

So waren Akio und Kouji abends bei ihm zuhause und schauten noch einen Film an, da dessen Eltern, wie so oft, nicht zuhause waren.

Doch Akio war durch den Tag sehr geschafft, so lehnte er sich eher unbewusst an Koujis Schulter und schloss die Augen. Kurze zeit später war er eingedöst und merkte nicht wie Kouji ihn anlächelte, einen Arm um ihn legte und ihn leicht an sich zog.

Im Halbschlaf kuschelte sich Akio an die ihm angebotene Wärmequelle. Er rutschte leicht, weil sich Kouji zurücklehnte, auf dessen Brust und schlief durch den monotonen Herzschlag seines Kissens fest ein. Er war vollkommen ruhig und entspannt, bis er vom Geräusch des sich ausschalteten DVD-Players.

Akio zuckte zusammen und weckte so den auch eingeschlafenen Kouji. Er konnte sich nicht erheben, da Kouji beide Arme um ihn gelegt hatte und ihn somit festhielt. Auch wunderte sich Akio warum er überhaupt so dalag. Er kniete sich leicht hin und löste sich langsam auf Koujis Armen. Er rieb sich die Augen und blickte verschlafen zu Kouji.

„Der Film ist zu ende.“

Kouji stelle es unnützer Weise fest und sah zu Akio welcher sich immer noch die Augen rieb, da diese anscheinend nicht offen bleiben wollten.

Er strich seinem müden Gegenüber einige blaue Haarsträhnen aus dem Gesicht und sah den nun verwirrten Akio sanft an. Ohne zu wissen wie ihm geschah, hatte Kouji seinen Kopf zu Akio gesenkt und seine Lippen auf die Akios gelegt. Dieser riss zuerst die Augen auf, doch als er auf sein Herz hörte, merkte er dass dieses JA sagte, denn es schlug um einiges schneller als noch vor wenigen Momenten. So schloss er die Augen und erwiderte den Kuss zaghaft, aus Angst etwas falsch zu machen. Doch nach kurzer zeit löste Kouji den Kuss, da er gemerkt hatte wie unsicher Akio war.

Er öffnete seine Augen und blickte den knallroten Akio zaghaft lächelnd an.

„Ich ... ähm ... Tut mir leid, aber ...“

Kouji stotterte, doch Akio legte ihm eine Hand auf die Wange und lächelte leicht.

„Es war schön, brauchst dich nicht zu entschuldigen.“

Akio antwortete zwar immer noch knallrot, aber auch ernst.

Doch Kouji war das Ganze mehr als peinlich, weshalb er den Blick abwand und auf den Boden vor sich blickte.

„Lass uns schlafen gehen, ja?“

„Kouji, es ist wirklich okay!“

„Lass uns bitte schlafen gehen.“

Akio sah zu Kouji, nachdem dieser seinen Kopf gehoben hatte. Auch er war knallrot, sah Akio nun aber bittend an. Dieser nickte und stand langsam von der Couch auf, zog Kouji aber mit sich.

„Dann komm.“

Die beiden machten sich auf den Weg ins Schlafzimmer, doch an der Türe blieb Kouji stehen und ließ Akio ins Zimmer treten. Dieser merkte, wie Kouji seine Hand losließ und drehte sich mitten im Zimmer um.

„Ich schlaf auf dem Boden!“

„Warum?“

„Weil ... weil ich nicht weiß ... was ich mache.“

Doch Akio blickte ihn nun ernsthaft sauer an.

„Erst küsst du mich aus heiterem Himmel und jetzt bist du so feige und traust dich nicht in einem Bett mit mir zu schlafen, was wir schon so oft getan haben. Du bist echt ein Feigling!“

Es waren die ersten Widerworte, die Akio Kouji entgegenbrachte, doch er meinte es ernst, sehr ernst, das sah man ihm an.

„Aber ...“

„Kein Aber!!“

Akios Herz schlug ihm bis zum Hals, er war nervös und verstand seine gegenwärtigen Gefühle nicht, besonders, die für Kouji. Dieser war ihm wichtig und er wollte nicht, dass dieser auf dem Boden schlief, besonders nicht wegen ihm.

Kouji gab sich geschlagen, als sich Akio auf das Bett setzte und ihn erwartungsvoll ansah. Langsam ging er auf das Bett zu und ließ sich neben ihm nieder.

„Und wenn du doch zu weit gehst, kann ich dich immer noch rausschmeißen!“

Kouji nickte leicht auf Akios Worte hin. Kurz darauf legten die beiden sich hin. Akio kuschelte sich leicht an.

„Warum hast du keine Angst?“

Kouji fragte leise, als er seine Arme um Akio legte.

„Warum habe ich deinen Kuss erwidert?“

Das war die Gegenfrage, die Akio als Antwort gab. Kouji blickte ihn ein wenig verwirrt an, sodass Akio seinen Mut zusammen nahm und nun seinerseits Kouji einen Kuss schenkte.

„Lass mich nicht allein!“

Kouji antwortete nicht mehr, sondern erwiderte den kurzen Kuss und lächelte leicht über die an seine Lippen gehauchten Worte.

„Danke für den Tag, Kouji.“

„Schlaf gut, Akio.“

Akio schloss die Augen und genoss noch den Kuss den ihm Kouji auf die Stirn gab, als er sich ankuschelte.

Kurz darauf war das neu entstandene Liebespaar eingeschlafen



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