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Anything for you

KaixTala
von

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Give unto me

Leeeute *ma jeden einzelnen in den boden knuddel* XD~ Ihr seid klasse *schnief* Vielen Dank für eure Kommentare! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ^_^ Also sag ich einfach noch mal – nen herzlichen Dank!
 

*lol* Ich denke, damit wurde es einstimmig bestimmt, dass Biovolt nen qualvollen Untergang verdient xD Yoah, wir werden ja sehn, wie sich unsre Jungs so machen ^.~ Hab ehrlich gesagt selbst noch keinen Plan, wie genau das alles ablaufen wird, also lassen wir uns alle zusammen von meiner Fantasie überraschen XD
 

Yoah, es freut mich so sehr, dass es diesmal so wenig unreimheiten und unklärheiten gab *freutz*
 

KallistoJ: Ich geb dir recht, statt "Wenn Kai die Augen aufmachte..." ist ein als besser ^^

Ich glaube du meintest diesen Satz – "Eisblauen Augen machten sich auf...", ja, in der Tat hörts sich etwas komisch an, "Eisblaue Augen öffneten sich..." is da passender. Vielen Dank für den Hinweis *knuddelz*
 

Wolf-of-Pain: Yoah, stimmt, es muss 'klaffend' anstatt 'kläffend' heißen^^ Hab mich vertippt, sry! Vielen Dank fürs Aufmerksammachen!
 

Allen anderen ebenfalls eine riesiges Dankeschön für die lieben Kommis und nu lass ich euch in ruhe dat kapitel lesen^^
 


 

Kapitel 13
 

"Give Unto Me"

(Evanescence EPs)
 

I've been watching you from a distance

The distance sees through your disguise

All I want from you is your hurting

I want to heal you

I want to save you from the dark
 

Give unto me your troubles

I'll endure your suffering

Place onto me your burden

I'll drink your deadly poison
 

Why should I care if they hurt you

Somehow it matters more to me

Than if I were hurting myself

Save you (save you)

I'll save you
 

Give unto me your troubles

I'll endure your suffering

Place onto me your burden

I'll drink your deadly poison
 

Fear not the flame of my love's candle

Let it be the sun in your world of darkness

Give unto me all that frightens you

I'll have your nightmares for you

If you sleep soundly
 

Give unto me your troubles

I'll endure your suffering

Place onto me your burden

I'll drink your deadly poison
 

Fear not the flame of my love's candle

Let it be the sun in your world of darkness

Give unto me all that frightens you

I'll have your nightmares for you

If you sleep soundly
 

Fear not the flame of my love's candle

Let it be the sun in your world of darkness
 

Die Fahrt zum Hotel hat zwar nicht lange gedauert, aber es kam allen trotzdem wie eine Ewigkeit vor. Sie stiegen aus und wurden in der Hotellobby von einem grimmig aussehenden Mann begrüßt.
 

"Hier sind eure Schlüssel." Meinte er und reichte jedem der Reihe nach einen silberschimmernden Schlüssel. Vor Tala machte er kurz Halt und musterte ihn, bevor er ihm ebenfalls einen reichte.
 

"Es ist ein Doppelzimmer. Ihr Gepäck ist ebenfalls schon oben. Ich hoffe, es ist so recht?"
 

Tala nickte kurz. Sie schritten nach oben und gingen auseinander, jeder zu seinem Zimmer. Jeder brauchte nun anscheinend Zeit, um mit der Information und der Situation fertig zu werden. Der Wolf machte die dunkelbraune Tür auf und ließ Kai vor. Der junge Phönix schritt rein, keine auch noch so winzige Gefühlsregung in dem Gesicht oder den Augen. Tala schloss hinter sich ab und drehte sich letztendlich um. Er sah, wie Kai auf dem Bett Platz nahm, der Kopf gesenkt.
 

Er schritt auf das Bett zu und setzte sich neben den Jüngeren.
 

"Kai? Alles okay?" fragte er leise. Er wusste, die Frage war dumm – man konnte auch so sehen, dass rein gar nichts okay war, aber irgendwie musste er anfangen.
 

Der Phönix überhörte die Frage. Er war in sich selbst versunken und starrte auf seine Hände, die er im Schoß liegen hatte. Er fuhr mit den Fingern der rechten Hand über die Oberfläche der linken Hand, angefangen von dem Nagel am Mittelfinger bis zum Handgelenk. Er fühlte seine eigene Berührung nicht. Er fühlte sich selbst nicht. Eine totale Apathie machte sich in ihm breit, er fühlte sich einfach nur... auf irgendeine Weise tot. Seine Finger krümmten sich und schnitten in die Haut der linken Hand, aber es war kein Schmerzgefühl da. Nichts. Einfach nur nichts.
 

Nichtsdestotrotz zuckte er leicht zusammen, als eine fremde Hand sich um seine schloss und sanft zudrückte.
 

"Nicht." Hörte er eine leise Stimme und seine Finger streckten sich wieder gerade, gestoppt in ihrem Tun, die Haut zu zerstören. Zurück blieben nur rote Kratzer, nicht tief genug, um zu bluten, aber trotzdem zu sehen.
 

Kai hob den Kopf und blickte zu der Person neben ihm. Eisblauen Augen schauten ihn voller Sorge an, mit leichten Funken Angst. 'Tala...' ging es durch seinen Kopf. Richtig. Er war nicht allein. Tala war da. Sein Kopf legte sich leicht schief, als er mit teilnahmslosen Augen den Wolf vor sich anschaute. Er fühlte sich seltsam getrennt von der Realität, wie eine gekappte Leitung.
 

Der Wolf schaute in die leeren Augen des Jüngeren und wusste nicht, was zu tun. Kai war in einem Zustand seltsamer Passivität, der ihm Angst machte. Er wollte den Phönix wach rütteln, irgendeine Emotion auf seinem Gesicht sehen, ihn irgendwie wieder zum Leben zu bringen. Dieser leere Blick war nicht zu ertragen.
 

"Kai..." flüsterte er hilflos und drückte die Hand in seiner fest. Die roten Rubine flackerten plötzlich auf und ein Aufkeuchen entwich dem Phönix.
 

Als Tala seine Hand drückte, fühlte er sich, als ob ein elektrischer Schlag durch ihn ging. Plötzlich kehrte seine Wahrnehmung schlagartig wieder – ihm wurde auf einmal bewusst, dass sie in einem Hotelzimmer in Moskau waren. Dass er auf einem Bett saß. Dass Tala seine Hand hielt. Dass es draußen regnete. Dass es im Zimmer duster war. Sogar kleinste Kleinigkeiten wurden plötzlich wieder real, spürbar, fühlbar, sehbar. Er war wie aus einem Koma erwacht und abseits des Realitätssinns kamen auch die Gefühle wieder.
 

Ein Zittern ging durch seinen Körper, als der Schmerz mit all seiner Kraft auf ihn stürzte. Das vorhin Geschehne, die Begegnung mit seinem Großvater, die Erinnerungen – das alles krachte auf ihn runter und zerquetschte ihn beinahe.
 

Tala vernahm, wie sich Kais Augen wieder mit Emotionen füllten – Schmerz, Hass, Angst, Trauer – es flackerten so viele Gefühle auf, dass er manche gar nicht mehr erkennen konnte. Die Hand des Phönix zitterte leicht in seiner, als dieser um die Beherrschung rang.
 

"Wie kann er nur... wie kann er nur so tun, als ob..." Kais Stimme riss ab und es erschauderte ihn, als er sich daran erinnerte, wie sein Großvater ihn zu umarmen versuchte. Dieses Monster... sich benehmen, als ob Kai ihm irgendetwas bedeutete, so tun, als ob er ihn vermisst hätte... Nach alldem, was passiert war...
 

"Mach dir keine Sorgen. Ich lasse nicht zu, dass er sich dir nähert." Versicherte Tala fest, erleichtert darüber, dass der Jüngere zu sich gekommen war. Der Phönix war zwar tief erschüttert, aber er kämpfte dagegen an. Gegen den Schmerz und gegen die Trauer. Tala hatte nicht vor, ihn diesen Kampf alleine austragen zu lassen.
 

"Er hat Sibirien gesagt... nicht?" fragte der Phönix leise und wand die Augen zum Fenster ab. Es tat immer noch sehr weh und er fühlte sich einfach nur total kaputt, aber die Gewissheit, Tala bei sich zu haben, die Möglichkeit, mit ihm zu reden und die Tatsache, dass er nicht allein sein musste gaben ihm genug Kraft, sich zu fangen und zu beruhigen. Der Hass auf seinen Großvater trug ebenfalls seinen Teil bei und entfachte seinen Kampfwillen aufs Neue. Er würde sich nicht so einfach unterkriegen lassen, nicht von diesem Monster.
 

"Ja." Nickte Tala zu Bestätigung. Kai sah mittlerweile wieder besser aus – rubinrote Augen leuchtend mit Entschlossenheit. Das Zittern war vergangen und die Körperhaltung war wieder entspannter, ruhiger. Erleichterung machte sich in dem Wolf breit, es schien, Kai hatte die persönliche Krise relativ gut überstanden.
 

"Ich werde ihn schlagen. Ganz egal, was er anstellt. Er wird für alles büßen." Sprach der Phönix ruhig, aber eisern. Seine Augen verengten sich leicht vor Wut und Hass, die den Schmerz zurückdrückten.
 

"Aber..." er drehte sich plötzlich wieder zu Tala und sah eindringlich in die eisblauen Augen. "Ich schaff es nicht allein. Nicht ohne dich an meiner Seite... Wenn du nicht gewesen wärst..." er stockte. Er wollte Tala so viel sagen, aber er war unsicher, weil er nicht wusste, ob das, was er sagen wollte, ihn nicht verraten würde. Zwischen all den negativen Gefühlen drängte sich eines wieder an die Oberfläche – die Liebe. Sie gab ihm Kraft, aber gleichzeitig stürzte sie sein Herz in ein totales Durcheinander. "Ich..." setzte er noch mal an, doch ein Zeigefinger auf seinen Lippen brachte ihn zum Schweigen.
 

"Schon gut. Du brauchst nichts zu sagen. Ich bin immer da, wenn du mich brauchst, das weißt du. Wir sind doch Freunde, nicht?" sagte der Wolf und zog seine Hand wieder zurück, nicht wissend, wie sehr der letzte Satz Kai verletzte und traurig machte.
 

"Ja... wir sind Freunde." Nickte der Phönix und sein Vorhaben zersplitterte wieder in tausend Scherben. Er konnte es nicht sagen, die Angst, Tala für immer zu verlieren, war zu groß. Und gerade jetzt brauchte er den Älteren so wie nie zuvor. Würde er ihn jetzt verlassen, würde er es nicht verkraften. Auch wenn er sich nichts anmerken ließ, doch plötzlich fühlte er sich wieder mies. Die Gefühle überschlugen sich schon wieder – der Hass wurde verdrängt von einem Gefühl der Verzweiflung. Wie? Wie konnte er es dem anderen klar machen, ohne ihn zu verlieren? Wie konnte er sicher sein, Tala würde ihn nicht zum Teufel schicken, gestehe er alles? Dieses Gefühlschaos wuchs ihm langsam über den Kopf. Alles war so verdammt kompliziert und verzwickt und keine Lösung schien perfekt zu sein. Es war zum Haareraufen.
 

"Kai? Was ist?" dem Wolf entging der Stimmungsumschwung des Jüngeren nicht. Da war wieder dieses seltsame Gefühl, das Kai ihm irgendetwas verheimlichte. Dass er seine Sätze nicht zu Ende sprach. Dass er etwas in sich hielt und sich entweder nicht traute oder nicht wollte, es auszusprechen. Hatte er Angst? Die Frage war nur, wovor? Tala verstand es nicht und er wollte es gerne wissen.
 

"Es ist nichts. Ich... ich bin nur sehr müde... eigentlich... bin ich total fertig." Gab Kai zu Antwort. Nach alldem, was passiert war, war es auch nicht verwunderlich.
 

"Dann ruh dich aus. Komm, hopp ins Bett."
 

Kai verzog das Gesicht beim letzten Satz und blitzte Tala an. Dieser grinste nur und raufte die Haare des Jüngeren auf.
 

"Du-" fing er an und japste nach Luft, als Tala ihn unerwartet bei den Schultern packte und ins Bett drückte.
 

"Ja, ja, ich weiß." Winkte er ab und deckte den Phönix zu, der ihn immer noch mit stechenden Blicken bewarf.
 

"Ich-" fing er an, doch der Wolf zog ihm einfach die Decke übers Gesicht.
 

"...bin kein Baby, das kennen wir schon." Es fiel dem Älteren schwer, nicht loszuprusten, als ein ziemlich wütender Kai Dolche in seine Richtung starrte, der Stoff verdeckte sein Gesicht bis zu der Nasenbrücke und er sah mehr wie ein schmollendes Kind aus.
 

"Schlaf gut." damit stand er auf und hörte ein verächtliches Schnauben von Kai, als dieser sich die Decke aus dem Gesicht nahm. Eins musste er Tala lassen, der Ältere wusste es immer, eine Situation zwischen ihnen, sei sie auch noch so angespannt, zu lockern. Auch wenn es Kai auf die Palme brachte, es tat ihm genauso viel gut wie es ihn aufregte. Diese freundschaftlichen Neckereien waren eine wichtige Substanz ihrer Beziehung und Kai wusste Talas Überfürsorge zu schätzen. Vielleicht brauchte er es auch manchmal, wie ein Kind behandelt zu werden... er musste so schnell erwachsen werden, für das Kindsein blieb da keine Zeit mehr.
 

Er seufze und schloss die Augen. Einen Moment später begriff er, dass er wieder in seiner Kleidung schlafen ging. Also stieg er aus dem Bett, zog sich aus und streifte sich ein Shirt über. Sonst würde das gekleidet-schlafen noch zu Gewohnheit werden.
 

Tala verschwand währenddessen im Bad – endlich hatte auch er seine Sache und eine Möglichkeit, sich umzuziehen. Wurde auch langsam Zeit. Zuerst stand aber eine Dusche an. Als er unter den runterprasselnden Wassermaßen stand, ließ er nun auch für sich den Tag revue passieren. Er war also wieder zu Hause. Für ihn war die ganze Stadt ein Zuhause, denn ein bestimmtes hatte er nicht. Die Abtei wollte er nicht ein Zuhause nennen. Hmm... Zuhause war für ihn da, wo Kai war, stellte er fest. Denn als dieser ging, hörte auch Moskau auf, sein Zuhause zu sein. Und jetzt... jetzt waren sie wieder hier, zusammen. Nichts würde sie nun wieder trennen, das schwor er sich. Einmal zu spüren, wie es war, ohne Kai zu sein, war mehr als genug, er wollte es nie wieder erleben. Der Phönix war seine ganze Familie, der einzige vertraute Mensch, den er kannte.
 

'Verdammt sei sein verfickter Großvater.' dachte er wütend, als er sich an das vermeidliche Getue des Mannes zurück erinnerte. Schön, dich zu sehen, mein Enkel, hatte er gesagt. Ja klar. Wohl eher – schön, dich leiden zu sehen, mein Enkel. Dieses arrogante, machtgierige, ekelerregende, falsche, verstörte Arschloch! Er hatte auch noch die Dreistigkeit gehabt, Kai umarmen zu wollen – so weit kommt's noch! Hätte er nicht gestoppt, hätte Tala ihm die Gurgel durchgebissen, ohne mit der Wimper zu zucken. Als er sich dem Mann in den Weg gestellt hatte, hatte er deutlich Wolborg gespürt. Der Wolf war präsent gewesen – Tala hatte sein Knurren in den Ohren gehört.
 

Er stellte die Dusche aus und zog sich an. Da er sowieso gleich zu Bett wollte, beschränkte er sich auf Boxershorts und T-Shirt. Er schritt aus dem Bad ins Dunkle des Zimmers und wartete, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnen konnten und er die Konturen des Betts ausmachen konnte. Ein paar Momente später kam er auch dort an und schlüpfte unter die Decke. Kai schlief bereits fest, mit dem Rücken zu dem Wolf, dicht in die Decke gekuschelt. Tala seufzte erleichtert – alles schien soweit wieder in Ordnung zu sein. Er schloss die Augen und wartete, bis der Schlaf auch über ihn kam und ihn ins Traumreich schickte.
 

Stille erfüllte den Raum und Kai träumte. Er träumte schlecht. Und zwar erlebte er den schrecklichsten Moment seines Lebens in einem qualvollen Alptraum...
 

~~~~~~~~~~
 

"Kai! Wo bleibst du denn, Liebling? Wir müssen jetzt los!" eine wunderhübsche, junge Frau stand am Fuß der Treppe in einem stilvoll eingerichteten Eingangsbereich eines großen Hauses. Sie hatte Taillelange, blaue Haare und rubinrote Augen, die unheimliche Wärme ausstrahlten.
 

"Ich komme!" kam eine kindliche Stimme zu Antwort, als klein Kai oben auf der Treppe auftauchte und zu seiner Mutter runter lief.
 

Die breite Eingangstür wurde aufgestoßen und ein großer, athletischer Mann mit kurzem, silbergrauem Haar und braunen Augen kam rein.
 

"Natascha! Was dauert das denn so lange? Wir verpassen noch den Fototermin und dann musst du wieder warten, bis du das Familienporträt über den Kamin hängen kannst." Sagte er.
 

"Tut mir Leid, Schatz. Kai brauchte nur ein wenig lange." Drehte sich die Frau zu ihm um und lächelte warm.
 

Kai kam die Treppe runter gelaufen und blieb vor seinem Vater stehen, große rubinrote Augen voller Freude zu ihm gehoben.
 

"Na, mein Großer? Freust du dich schon?" sein Vater fuhr mit der Hand durch die weichen, doppelfarbigen Haare und der Junge grinste breit.
 

"Und wie!" gab er von sich und alle drei schritten zusammen aus dem Haus. Seine Mutter schloss ab, während Kai mit seinem Vater zum Auto schritt.
 

"Ich will vorne mitfahren!" verlangte der kleine Phönix und sein Vater schüttelte nur schmunzelnd den Kopf.
 

"Du fährst hübsch hinten, alles klar?" sagte er und Kai schmollte, rubinrote Augen beleidigt schimmernd. Sein Vater lächelte nur und Kai gab nach.
 

"Aber nur, wenn Mama mit nach hinten kommt!" stellte er seine Forderung und seine Mutter, die gerade bei ihnen ankam, hockte sich vor ihm hin, ein sanftes Lächeln auf den Lippen.
 

"Okay, abgemacht." Sagte sie und strich eine Strähne aus dem Gesicht ihres Sohnes. Die Augen des Kindes leuchteten wieder mit Freude auf und er schlang die Arme um den Hals seiner Mutter.
 

"Toll! Ich hab dich lieb, Mama!" Zwitscherte er an ihr Ohr und sie drückte ihn sachte an sich, ihr Lachen wie eine Melodie.
 

"Mama hat dich auch lieb." Sie ließ ihn los und stieg ein. Kai setzte sich neben sie und sein Vater startete den Motor.
 

"Gut festhalten, Kadetten! Der Flug geht los!" scherzte er und der Phönix lachte, während seine Mutter den Gurt um ihn schnallte. Als danach auch sie angeschnallt war, fuhr der Wagen langsam los.
 

"Kommt Großvater auch?" Kai drehte sich zu seiner Mutter. Sie lächelte ein wenig traurig und strich liebevoll durch sein Haar.
 

"Nein, Liebling, Großvater kann nicht."
 

"Warum nicht?" fragte der kleine Phönix verständnislos.
 

"Weil er auf einem Familienfoto nicht zu suchen hat." Antwortete sein Vater bitter.
 

"Nikolai, bitte!" sagte die Frau mahnend und zugleich flehend.
 

"Tut mir Leid, Schatz." Brummte Kais Vater und konzentrierte sich wieder auf den Weg vor ihm.
 

Kai blickte verständnislos zwischen seinen Eltern hin und her, große Augen unschuldig schimmern.
 

"Was ist denn los?" fragte er.
 

"Nichts. Es ist alles in Ordnung, Kai." Lächelte ihn seine Mutter an.
 

"Stimmt, kein Grund zu Sorge. Deine Mutter und ich regeln das schon." Stimmte sein Vater zu und Kai blickte in den Rückspiegel, die Augen seines Vaters sehend, als dieser ihm zuzwinkerte.
 

"Okay." Gab er freudig von sich.
 

Plötzlich wurde die Planke, die die Gegenfahrbahn von der ihren trennte von einem monströsen LKW durchbrochen.
 

"Nikolai!" schrie seine Mutter erschrocken auf und sein Vater riss am Lenkrad, die Bremsen quietschten laut auf, doch es war zu spät. Der Zusammenstoss war nicht mehr zu vermeiden.
 

Kais Augen rissen sich auf und ihr PKW krachte frontal mit dem LKW zusammen. Seine Mutter griff seinen Nacken und drückte ihn nach unten in ihren Schoß, aber nichtsdestotrotz sah er, wie ein Metallbalken zuerst durch die Kabine des LKWs schoss und dann die Fronscheibe des leichten PKW zusammen mit dem Kopf seines Vaters durchbohrte. Es spritzte Blut und der Sitz wurde ruckartig nach hinten geschoben. Seine Mutter schrie vor Schmerz auf, als der Sitz ihre Beine einklemmte und die Knochen brach. Vorne am Wagen flammte es auf.
 

Kai hob den Kopf, als er fühle, wie seine Mutter mit zitternden Händen seinen Gurt los machte.
 

"Steig aus dem Auto, Kai! Hörst du!" sagte sie mit vor Schmerz belegter Stimme. Kai setzte sich wieder auf und stieß von seiner Seite die Tür auf. Dann drehte er sich um und blickte in glitzernde Rubine seiner Mutter, die unvorstellbar traurig und schmerzerfüllt waren.
 

Er verstand nicht wirklich, was passierte, doch als er seine Mutter ansah, fing sein kleines Herz an, vor Angst zu rasen.
 

"Mama!" seine Hände umschlossen ihren Arm und Tränen versammelten sich in seinen Augenwinkeln. "Du kommst doch mit, nicht wahr? Mama!" er zog an ihrem Arm, doch das ließ sie nur vor Schmerz aufzucken, als ihre eingeklemmten Beine leicht bewegt wurden.
 

Die ersten Tränen liefen nun der jungen Frau über die Wangen, als sie mit beiden Händen das Gesicht ihres Sohnes griff, am ganzen Körper zitternd.
 

"Mama kann nicht mit, Liebling. Steig aus dem Auto, beeil dich!"
 

Doch der kleine Junge umklammerte ihren Arm nur noch fester, trotzig den Kopf schüttelnd. Tränen flogen dabei in verschieden Richtungen. "Ich will nicht! Ich geh nicht ohne dich! Komm mit, Mama, bitte!"
 

Sie zog ihn ruckartig zu sich und drückte ihn fest.
 

"Ich liebe dich, mein Sohn. Mama kann jetzt nicht mit dir mit. Mama kann nicht mit dir mit..." Sie schob ihn von sich weg und wischte die Tränen von seinen Wangen, ein warmes Lächeln auf den zitternden Lippen. Tränenerfüllte, rubinrote Augen, die gleichen wie die seinigen, schauten liebevoll auf ihn.
 

"Mama kann nicht mit..." flüsterte sie noch mal erstickt und schob ihn Richtung der geöffneten Autotür.
 

"Kai, steig aus dem Auto. Bitte, Liebling!" sie sammelte die letzten Kräfte und gab ihm einen kräftigen Stoß. Verzweifelt blickte der kleine Junge seine Mutter noch mal an, als er aus dem Auto fiel und sich wieder aufrappelte. Sie sah ihn immer noch mit sanft leuchtenden, schimmernden Augen an, ein warmes Lächeln auf den Lippen.
 

"Mama..." flüsterte er und plötzlich griff ihn ein Arm um die Taille und zerrte ihn vom Auto weg.
 

"Nein! Mama!" rief er aus und streckte die kleinen Hände nach ihr aus. Verzweifelt strampelte er mit den Beinen, aber die Person zerrte ihn einfach weiter vom Auto weg.
 

"Mama!" seine Stimme riss von der Stärke des Schreis ab, Tränen unaufhörlich über die Wangen rennend. Durch die geöffnete Tür sah er immer noch ihr Gesicht, zierlich und wunderschön, auch wenn schmerzverzerrt und traurig. Ihr sanfter Blick, ihr warmes Lächeln...
 

"Mama!" eine unvorstellbare Verzweiflung lag in der Stimme des kleinen Phönix, weite, rubinrote Augen panisch und vollkommen verwirrt. Er verstand nicht, was passierte, wieso es passierte.
 

Plötzlich erhallte ein ohrenbetäubender Knall und das Auto wurde leicht in die Luft gehoben, bevor allesfressende, lodernde Flammen es umschlangen. Die Person stellte ihn auf den Boden ab, hielt aber fest hinten den Kragen seines Shirts, als er zu dem glühenden Inferno rennen wollte. Ein letzter, verzweifelter, schmerzerfüllter Schrei zerschnitt die Luft.
 

"MAMA!"
 

~~~~~~~~~~~~~
 

Kais Augen öffneten sich abrupt. "Mama..." keuchte er auf. Tränen liefen seine Wangen in Strömen hinab und verschwanden in dem Kissen.
 

"Mama..." ein leises Schluchzen entwich seiner Brust, als er die Beine anzog und fest die Augen zukniff. Ihn schüttelte es furchtbar und seine Brust schien zusammengedrückt zu sein, als er stoßweise die Luft einatmete. So weh... es tat so weh... Sein Verstand vernebelte sich, als der Schmerz eisern auf ihn einschlug, immer und immer wieder. Die Bilder flackerten vor seinen geschlossenen Augen und er keuchte immer wieder auf, die Hände fest an die Brust gepresst. Er wünschte sich, zu sterben. Sofort, auf der Stelle, einfach nur zu sterben, einfach aufhören, zu leben. Zu atmen. Zu fühlen.
 

Ein leises Aufwimmern entwich ihm, als sein Atem kurz stockte und beinahe abriss, als er in sich zusammenzuckte und sein Herz einen Sprung machte, bis zu seinem Hals. Dieser Schmerz war mehr, als er ertragen konnte. Wäre in diesem Moment ein Messer in seiner Reichweite hätte er es sich ohne nachzudenken durch das Herz gejagt.
 

Tala machte die Augen auf und brauchte einen Moment, um wach zu werden und zu erkennen, was dieses Geräusch war, das ihn aufgeweckt hat. Weinen... erdrücktes, bitteres Weinen zu seiner Seite. Seine Augen weiteten sich und er setzte sich ruckartig im Bett auf. Hektisch tastete er nach der Nachtischlampe und knipste sie an. Sein Blick glitt zu dem bebenden Körper neben ihm und sein Herz zog sich schmerzvoll zusammen. Erstickte Schluchzer waren zu hören und ruckartiges, unregelmäßiges Ein und Ausatmen.
 

"Kai? Hey. Kai!" er berührte leicht die zitternde Schulter des Jüngeren und beugte sich über ihm. Die Augen des jungen Phönix waren verzweifelt zugekniffen, doch nichtsdestotrotz flossen ausgiebig salzige Tränen unter den fest zusammengepressten Liedern. Er war zusammengekauert und die Hände waren in irgendeiner Weise flehend an seine Brust gepresst.
 

"Mama..." ein zwischen zitterndem Atmen und erschütternden Schluchzern herausgepresstes Wort machte es dem Wolf sonnenklar, was der Auslöser von diesem Zustand war. 'Oh bitte... nicht doch...' er schloss kurz die Augen, um den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, runter zu schlucken. Es hätte ihm klar sein müssen, dass so etwas nach den heutigen Ereignissen passieren würde. Nun, es wäre wirklich nicht viel, das er hätte tun können, um dies hier zu vermeiden, aber... Er schob die Gedanken beiseite. Im Moment zählte nur, dass er Kai so schnell wie möglich aus diesem Zustand raus half.
 

"Komm her, Kleiner." Sagte er sanft und führte einen Arm unter dem Hals des Phönix und die andere um dessen Taille, um ihn anzuheben und kurz darauf in seinen Schoß zu ziehen. Kais Arme umschlangen sofort seinen Hals, das Gesicht in die Halsbeuge vergraben, als er zusammenbrach, Körper erschüttert von übermannenden Schmerzen. Lautes, verzweifeltes Weinen erfüllte das Zimmer. Bittere Tränen rannten die kalten Wangen des Phönix herunter und verschwanden im Stoff von Talas Shirt.
 

Er klammerte sich an den Älteren mit aller Kraft – er war die einzige Verbindung zu Realität in diesem Moment, das einzige, was ihn halbwegs bei Verstand erhielt, als Schmerz ihm die Luft raubte. Sein Atem stockte immer wieder, alles in ihm zog sich schmerzvoll und stark zusammen, verzweifelte, flehende Geräusche entwichen ihm.
 

"Shhh, Kai. Es ist gut. Alles wird wieder gut." Tala versuchte, seine Stimme fest und ruhig zu halten, als er leicht zu wippen begann, eine Hand in den Haaren des Phönix vergraben, während die andere mit sanftem Druck dessen Rücken rauf und runter glitt. Er wünschte sich so sehr, er könne die Schmerzen des anderen auf sich nehmen, all seine dunklen Erinnerungen und all das Leid, das den Phönix im Moment auseinander riss. Seine Augen schlossen sich, als er im Stillen mitlitt, unbedeutende Wörter zu dem Jüngeren flüsternd.
 

Kais Weinen wurde aber nur stärker, wenn es überhaupt noch möglich war, als die Bilder des Alptraums immer und immer wieder auftauchten, seinen Schmerz schürend und breiter fächernd.
 

"Hör auf... beruhige dich... du machst dich nur krank, Kai..." sagte der Wolf leise.
 

In der Tat, Kais Magen rebellierte aufs heftigste, als er gleichzeitig zu weinen, schluchzen, einatmen und aufschlucken versuchte, sein Verstand wie betäubt und benebelt vor Schmerz. Alles um ihn herum drehte sich, seine Brust brannte und alles tat ihm irgendwie weh.
 

Er atmete schniefend ein und versuchte, sich zu beruhigen. Er konzentrierte sich einzig und allein auf Tala, auf die wohltuende, eisern feste Umarmung, den leichten Atem des anderen, seine Wärme, seinen Geruch, das hin und her Wippen. Sein Weinen schwächte ab, obwohl sein Körper dann und wann von tiefen, starken Schluchzern erschüttert wurde.
 

"Wieso... schon wieder... nicht schon wieder... wieso muss ich mich daran erinnern..." stieß er erstickt aus, sich enger an den Älteren drückend, auf der verzweifelten Suche nach ein wenig Linderung und Komfort.
 

Genauso wie Kai, wusste auch Tala keine Antwort drauf. Er verfluchte mittlerweile alles und jeden auf der Erde, wütend darüber, was für ein schweres Gewicht diese Welt auf die Schultern des jungen Phönix auflud. Er wollte so gerne Voltaire den Hals umdrehen. Wer weiß, vielleicht hatte er bald die Möglichkeit dazu.
 

Kai schrie leise auf und fühlte sich kippen, als Tala, mit dem Phönix immer noch fest in den Armen, mit einem Seufzen sich zurück ins Bett fallen ließ. Der Jüngere lag nun gänzlich auf ihm und hob sich an, die Unterarme an der Brust des Wolfs abstützend. Aus geröteten Augen starrte er auf den Älteren herunter. Dieser hatte die Augen geschlossen, Arme um die Taille des Phönix geschlossen, die Gesichtskonturen entspannt.
 

"Weißt du, was ich denke?" sagte er leise und Kai schüttelte den Kopf. Die eisblauen Kristalle schauten ihn nun wieder an, ruhig und bestimmt. "Ich denke, deine Eltern würden verdammt stolz auf dich sein." er vernahm das Aufflackern der Trauer in den roten Rubinen, zusammen mit Zweifel und Unglaube.
 

"Ich denke, nicht..." antwortete er leise, Blick gesenkt. "Worauf sollten sie schon stolz sein? Auf eine Heulsuse, die nicht mal auf sich selbst aufpassen kann?"
 

Tala schnaubte empört. "Du bist dumm, Kai." Stellte er fest und der andere schaute wieder auf und blinzelte verwirrt.
 

"Sicher, wieso sollten sie schon auf einen Jungen stolz sein, der Biovolt mehrmals in den Arsch getreten hat, auf sämtlichen Meisterschaften dieses Globusses war und die ganze verdammte Welt gerettet hat? Ist ja nix, worauf Eltern so stolz sein können." Sagte der Wolf sarkastisch, baff wie Kai sich selber so wenig zuschrieb. "Und das du nicht verlernt hast, Gefühle zu zeigen, ist umso mehr bewundernswerter. Gefühle sind menschlich, Kai und du bist ein Mensch." Fügte er sanft hinzu.
 

"Ach, sei still..." meinte der Phönix verlegen und rollte sich von dem Älteren runter. Er war so etwas nicht gewöhnt. Er wusste schon, das Tala Recht hatte, aber es zu wissen war sehr viel anders, als es von jemand anderem zu hören. Er war Lob und Bewunderung nicht gewohnt, immer zu kritisch zu sich selbst. Er hatte verlernt, die guten Seiten an sich zu sehen, er sah immer nur die Fehler und Missgeschicke, die ihm passierten.
 

"Was denn? Ich sage die Wahrheit und nichts, als die Wahrheit." Lachte der Wolf auf und drehte sich auf die Seite, mit dem Gesicht zu Kai. Ihre Augen waren nun auf einer Ebene, als sie sich ansahen.
 

Der Phönix machte den Mund auf, aber Tala unterbrach ihn, bevor er was sagen konnte. "Wenn du jetzt, 'danke, Tala' sagst, schubs ich dich aus dem Bett." Warnte er ernsthaft und Kai sah ihn einen Moment lang verdattert an, bevor beide erst in ein Grinsen und letztendlich ins Lachen ausbrachen.
 

"Das hatt' ich auch nicht vor," wehrte Kai ab, als er sich einigermaßen wieder eingekriegt hatte. Er hätte nie gedacht, dass Lachen so gut tun kann. Er fühlte sich besser, das Gewicht von seinem Herzen und seiner Seele schien verschwunden zu sein. Der Horror des Alptraums rückte in den Hintergrund und die erdrückenden Gefühle verblassten.
 

"Ja, klar. Wer's glaubt." Antwortete Tala und war unendlich glücklich, als er in die endlich wieder fröhlich und entspannt schimmernde Rubine blickte, der Schmerz und die Trauer aus ihnen gewichen. Es war das erste Mal seit einer langen Zeit, das der Phönix wieder lachte und nichts hätte Tala lieber gesehen, als das.
 

Der Phönix wusste, dass der Ältere wahrscheinlich keine Ahnung hatte, wie viel er ihm bedeutete. Er sah in die zufrieden glitzernde Kristalle, er wusste, dass der Wolf fröhlich war, weil er selbst fröhlich war. Das Gefühl der Liebe kehrte zu ihm zurück, als er unentwegten in die Augen des anderen blickte und er wusste keinen Platz im Universum, an dem er im Moment lieber wäre. 'Wenn das alles hier vorbei ist... dann werde ich es ihm sagen.' nahm er sich entschlossen fest. Er konnte sich ein Dasein ohne den Wolf nicht mehr vorstellen. Und wenn die rettet-die-welt Sache aus dem Weg geschaffen war, würde er mit dem Älteren reden. Es machte ihn auf irgendeine Weise wieder traurig. Er hatte Angst vor einer möglichen Abweisung, aber wenn er es nicht ausprobiert, wird er es wahrscheinlich nie erfahren.
 

Er spürte Talas Hand an seinem Oberarm, die ihn zu sich zog. Mit einem leisen Seufzen versteckte er sein Gesicht an der Brust des Älteren, als ob sich nunmehr von der ganzen Welt und sich selbst versteckend. Starke Arme schlossen sich um ihn und er entspannte sich, sich vollkommen sicher und geschützt fühlend. Er wollte die Stimme des Älteren hören – wenn es ginge, würde er ihr für immer lauschen.
 

"Tala? Hör nicht auf... zu reden, okay?" sagte er leise.
 

Der Wolf blinkte, überrascht von der seltsamen Bitte. Wie sollte er das nun wieder verstehen? Der Phönix war manchmal ein Rätsel für ihn - ganz egal, wie gut er ihn kannte, er schaffte es immer wieder, ihn zu überraschen. Auf einmal fiel ihm nichts mehr ein, was er sagen konnte. Aber...
 

"Uhm, also... Es war einmal in einem fremden Land..." fing er an und Kai hob den Kopf, ihn skeptisch ansehend.
 

"Du hast nicht im Ernst vor, mir eine Gutenachtgeschichte zu erzählen?" fragte er und Tala zuckte leicht die Schultern.
 

"Was willst du denn von mir? Du bist ja auch gut – nicht aufhören, zu reden. Worüber soll ich dich denn die ganze Nacht zuquatschen?"
 

Kai überlegte einen Augenblick. Irgendwo hatte der Ältere Recht. "Weiß nicht." Antwortete er letztendlich und vergrub das Gesicht wieder an der Brust des Älteren, sich ankuschelnd. Im Grunde war es ihm so was von Schnuppe, wovon der Ältere reden würde. Er wollte nur die Stille, die unangenehme Gedanken mit sich brachte, nicht um sich haben.
 

"Eben. Also, nu unterbrich mich nicht. Wo war ich?"
 

"Bei – es war ein Mal in einem fremden Land." Half der Phönix nach, Stimme leicht gedämpft.
 

"Ja genau. Also, es war einmal in einem fremden Land da lebte in einem Wald ein grauer Wolf. Er hatte einen besten Freund, einen Adler, der hoch auf einem Berg wohnte. Sie liebten es, zusammen jagen zu gehen, doch mussten sie es immer heimlich machen, denn ihre Freundschaft war eine verbotene."
 

"Wieso denn das?" unterbrach der Phönix. Er konnte sich nicht erinnern, so eine Geschichte schon mal gehört oder gelesen zu haben, und er musste zugeben, sie interessierte ihn.
 

"Weil's Tieren verboten war, irgendwas mit Vögeln zu tun zu haben."
 

"Und wieso?"
 

"Nun sag mal," meinte der Ältere angesäuert. "Willst du die Geschichte hören oder nicht?"
 

"Ja, tut mir Leid. Erzähl weiter."
 

Der Wolf musste amüsiert grinsen, dann räusperte er sich und fuhr fort. "Also. Einmal gingen sie in der tiefen Nacht zusammen auf die Jagd. Der Adler spähte aus der Luft, während der Wolf den Gerüchen auf der Erde folgte. Was sie nicht wussten, war, dass eine Hyäne sie zusammen bemerkt hatte. Solange sie auf der Jagd waren, rannte diese zu dem Rudelanführer, um ihm alles zu berichten. Dieser trommelte sofort das ganze Rudel zusammen und sie spürten die beiden Freunde auf. Sie waren gerade am Essen und der Adler saß auf der Erde. Einer der Wölfe sprang ihn von hinten an und nagelte ihn am Boden.

Der Rudelführer trat hervor und verlangte von dem jungen Wolf, dass dieser seinen Freund umbringt, wenn er wieder als Rudelmitglied akzeptiert werden wollte. Doch die Freundschaft der beiden war zu tief – der Wolf weigerte sich und als der Rudelführer die blutige Tat selber vollführen wollte, sprang er ihn an und biss ihm die Kehle durch. Der Adler erhob sich in die Lüfte und musste zusehen, wie sein Freund von den eigenen Kameraden zerfleischt wurde. Er konnte nicht viel ausrichten – die Wölfe waren bei weitem zu zahlreich. Sie heulten ihn an, als er über ihnen in der Luft kreiste, doch begriffen, dass sie ihm nunmehr nicht tun konnten und zogen ab.

Der Adler ließ sich neben seinem toten Freund nieder und seine Trauer und sein Schmerz waren so groß, dass ihm sein herzinnigster Wunsch gewehrt wurde. Er hatte sich gewünscht, seinem Freund sein eigenes Leben schenken zu können und dieser Wunsch ging in Erfüllung. Der Wolf lebte wieder, doch als er die Augen aufmachte, stellte er fest, dass sein Fell nun schneeweiß war und sein Freund lag tot zu seinen Pfoten. Er war unendlich traurig, doch er beschloss, im Namen seines Freundes weiter zu leben, als ein Einzelgänger, sein Leben dafür einsetzend, Notleidende und ungerecht Behandelte zu unterstützen.

Eines Tages kam er an dem Platz vorbei, wo er und sein Freund an dem schicksalhaften Tag waren. Er war bereits älter und kräftiger geworden und hatte viele Narben von den Kämpfen, die er stets ausfocht. An der Stelle, wo er den Adler damals begraben hatte, sah er etwas, was unendlich hell leuchtete und Wärme ausstrahlte. Er näherte sich voller Furcht diesem Wesen.

Es war ein wunderschöner, kraftvoller Vogel und er erkannte seinen früheren Freund, den Adler. Doch nun war er ein majestätischer Vogel – ein Phönix, auferstanden aus der eigenen Asche, zurückgeführt durch das starke Band der Freundschaft.

Von da an streifte ein seltsames Duo durch die Welt – ein schneeweißer Wolf, begleitet von kraftvollen Schwingen eines Phönix, um Ungerechtigkeiten zu bestrafen und für die Schwachen zu kämpfen.

Ach ja - und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute." Endete er und unterdrückte ein leichtes Gähnen.
 

"Du hast eine blühende Fantasie..." murmelte Kai im Halbschlaf. So ab der Mitte der Geschichte wurde ihm klar, dass er sie deswegen nicht kannte, weil sie nicht existierte. Sie war einfach nur frei erfunden und er zollte Tala den Respekt dafür, wie schnell es sich das alles zusammengereimt hatte. Sicherlich bezogen sich einige Stellen auf sie beide, mal abgesehen von der Sache mit der Auferstehung und dem Kampf für die Schwachen und das Recht.
 

Während er zugehört hatte, war er zunehmend müder geworden und war bereits halb am Schlafen.
 

"Beschwer dich nicht." Sagte Tala und knipste die Lampe aus.
 

"Gute Nacht, Tala..." nuschelte der Phönix und spürte eine Hand, die sanft durch seine Haare glitt.
 

"Nacht, Kai."
 

Wenige Sekunden später schlief der Jüngere ein, friedlich und ruhig. Tala entspannte sich ebenfalls, den weichen Atem des Jüngeren gegen seine Brust spürend. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Morgen wird es richtig ernst werden – er war sich sicher, Biovolt hatte eine Menge dreckiger Tricks auf Lager.
 

Aber im Moment war er zu müde, sich darüber Gedanken zu machen. Seine Arme schlossen sich fester um Kai, als dieser sich im Schlaf näher an ihn drückte und glitt ebenfalls ins Reich der Träume ab.
 

Schlussikowski hier^^ Und, wie hat's euch gefallen? Ich hoffe, der Unfall war so okay beschrieben. Ich konnt mir den nur so richtig gut vorstellen und ich hoffe, ich habe es auch gut zu euch rübergebracht.
 

Nyo, die Gutenachtgeschichte is natürlich frei von mir erfunden... oda von Tala, eher gesagt xD Ich bin nicht soo gut in Mythenschreiben, hoff ma, es war okay so *g*
 

Lasst ein Kommi da, ich würd mich freuen und natürlich hoffe ich, euch alle beim nächsten Kapitel wiederzusehen *knuddelz*
 

Eure Katja



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  WeißeWölfinLarka
2007-08-22T11:19:11+00:00 22.08.2007 13:19
Kleinste Kleinigkeiten... das muss aber sehr klein sein^^ Aber der Ausdruck ist toll!^^

In diesem Kapitel gefällt mir besonders, dass Kai wieder kämpfen will, gestählt mit Wut und Hass, aber eisern und bereit, wenn auch erzugibt, dass er Tala dafür braucht. Aber das ist auch ein Zeichen von Stärke, vielleicht sogar wahrer Stärke.
Vielleicht fällt mir das deswegen so positiv auf, weil er in den Kapiteln davor zerrüttet, kaputt, verletzt war und geweint hat.
Er ist zwar auch nur ein Mensch, aber wenn er diesen wahrscheinlich letzten Kampf be-und übersteht und gewinnt, kann er endlich frei sein, ohne Angst vor Biovolt und dergleichen haben zu müssen. Und falls unsere beiden Lieblingsrussen nicht schon früher zusammenkommen, dann kann sich Kai danach den Kopf darüber zerbrechen, wie er es Tala sagt, dass er ihn liebt.

Tala hat es sicher nur gut gemeint, aber... ja, solche Worte verletzen ungemein... vor allem, wenn man grade vor hatte, die liebe zu gestehen und dann kriegt man gesagt "ja, Freunde, ne!" Schlimm...

Ich glaube, etwas "revue geschehen lassen" schreibt man mit e^^

hm, ich hab da noch so ne Frage: Wie ist das gemeint, damit, dass Tala Wolborg in sich gespürt hat? Sind die als Schutzpatrone oder sowas als ständiger Begleiter so bei denen? Also, das interessiert mich grad sehr!

Eigentlich möchte ich den Traum gar nicht lesen... aber andersrum will ich wissen, was war! Mann... das ist so traurig, da ich ja weiß, dass es tödlich endet, hab ich sogar fast Angst davor, zu lesen... hach...
Und - mein Gott, schrecklicher hätte der Unfall auch nicht sein können, oder?!! Das er alles mit ansehen musste - grausam...
Wieder ein Albtraum... Aber sicher wird Tala ihn trösten... denk ich mal. Aber ich denke auch, dass Tala ein hartes Los gezogen hat - schließlich ist es auch für ihn hart, die Zusammenbrüche zu sehen, die der Phönix erleidet (hey, ich muss zugeben, zuerst waren mir diese Umschreibung, Phönix und Wolf, ziemlich ungewohnt, doch jetzt gehören sie so dazu, dass man sie nicht mehr wegdenken kann^^). Tala muss wirklich stark sein, denn er muss doppelt stark sein, für sich, weil er Kai Halt geben will/geben können muss, und für Kai. Das ist so herzergreifend, diese tollen Sequenzen, himmlisch dramatisch und spannend, aber auch tragisch!

hm, meintest du eigentlich statt "übermahnenden Schmerzen" vllt "übernehmende Schmerzen" oder so? Na, auch nicht so wichtig, aber was will das Wort aussagen?

Oh, und ach! diese tolle Stelle, wo Tala ihm sarkastisch erklärt, warum seine Eltern stolz auf Kai sein können, das passt total zu Tala! Wunderbar! Und diese unegale Position, in der beide liegen, so vertraut und vertieft... Haha, und es ist so süß, wie Kai dann auf einmal verwirrt ist und das Weinen für einen Moment "vergisst"! Tala ist ein toller Freund, ja!! Du hast ihn so krass geil "gezeichnet", das kann man sich richtig bei dem vorstellen, dieses Verhalten... das ist ein Kerl...
Deine Kapitel sind toll!!!^^

Und die Gute-Nacht-Geschichte-Geschichte!!! Wie geil ist das denn ;D Da erzählst du ja in deiner Story noch eine! XDD
Das ist toll, uhhh~, ich kollabier gleich, das ist purer Zucker!!!!^^
Ich kann mich Kais Aussage nur anschließen, der Rotschopf hat wirklich eine blühende Fantasie XDD Aber Respekt, in so kurzer Zeit eine so relativ lange Geschichte zu erzählen, die vllt grad mal erst erfunden wurde, wahrscheinlich beim Erzählen, das soll ihm mal einer nachmachen!^^
Ahhhh~, ich liebe deine Geschichte!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
=^.^=

Von: abgemeldet
2007-05-31T17:33:35+00:00 31.05.2007 19:33
Echt mal wieder sau klasse ^^
was osll cih noch sagen.....der kleine Kai tut mir leid...der hat immer diese schlimmen Alpträume und der Unfall war sooo traurig T_T *heul*
Aber zum Glück ist Tala da ^^

ich les dann ma weiter ^^
Von:  Phoenix-of-Darkness
2007-05-18T09:23:56+00:00 18.05.2007 11:23
Wären wir jetzt bei Panini wäre der Unfall aber sowas von zenziert gewesen!!!!
*grins*
Aber jetzt mal Spaß bei Seite.
Mir gefiele das Kapitel.
Zum einen hast du den Unfall wirklich realistisch beschrieben und zum anderen fand ich es einfach fantastisch wie Tala es ermag Kai zu trösten.
Mach weite so.

dat Kaichen
Von: abgemeldet
2007-05-16T22:46:51+00:00 17.05.2007 00:46
Hi!

Die FF ist gut und schön geschrieben.
Allerdings ist Kai meiner Meinung nach zu weiblich. Außerdem hieß es am Anfang der Story, er hätte nur einmal vor Tala geweint als er vor dem Grab seiner Eltern stand. Tyson ist sehr erwachsen. Etwas übertrieben vielleicht, dennoch ist es erfrischend ihn mal nicht als "Arschkarte" in einer FF zu erleben. Talas Charakter gefällt mir! Er könnte sich aber auch mal Gedanken über Liebe machen^^Ich hoffe, deine FF geht noch eine Zeit lang weiter NACHDEM die beiden zusammen gekommen sind! Nach so viel Leid schreit es förmlich nach Romantik und Gefühle (auch vom Wolf)^^! Die Kussszene hast du sehr schön rübergebracht! Weiter so!
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!

Bye

Minerva
Von:  Dranza-chan
2007-05-15T20:11:56+00:00 15.05.2007 22:11
Echt ein klasse Kapi und der Unfall war echt gut beschrieben!!
Ich kann mich nur wiederholen, die zwei sind einfach zu süß, vorallem wie sich Tala um Kai kümmert!
Freu mich schon auf's nächste Kapi!
Bye Dranza-chan
Von:  Rabbit
2007-05-15T19:28:22+00:00 15.05.2007 21:28
*schreibstyle anhimmel*

wow, ich bin erstaunt das tala so eine große fantasy beherrscht xD
nein jetzt mal ernst, ich fand das von tala voll süß das er kai eine geschi erzählt *__________*
und der unfall war so genial geschrieben,
warum mussten so nette eltern nur so zu tode kommen? ;_______;

danke das du mir meine frage wegen das kläffen beantwortet hast^^
ich dachte da nähmlich schon das ich einfach nur zu doof bin um es zu verstehen ;_______;
froi mich aufs nächste kapi schon riesig^^

Dat Wolfi
Von:  Kai-RICK
2007-05-15T16:33:18+00:00 15.05.2007 18:33
Großes Lob dafür, dass du so schnell witer geschrieben hast.
Das ist wieder ein gelungenes kapi.
Du hast so gut geschrieben, dass ich schon selber in der FF war.
Ich musste kurz aufhören zu lesen, weil ich mit den Tränen nichts mehr lesen konnte.
Du hast aber auch zu gut den Tod von Kais Eltern und seiner fröhlichen Vergangenheit beschrieben.
Du hast auch schön Tala als Beschützer von Kai beschrieben. Er leidet richtig mit Kai und beschützt ihn vor allen Bösen.
ich fand es richtig sweet, wie Tala die gute Nachtgeschichte erzählte. Der starke weiße Wolf und der neugeborene Phönix, man hat richtig parallelen zu Kai und Tala gelesen.
Doch was ist mit Talas Gefühlen für Kai?
Bitte schreib schnell weiter und sag mir wieder bescheid.
ciao
Von:  Kai-RICK
2007-05-15T16:33:18+00:00 15.05.2007 18:33
Großes Lob dafür, dass du so schnell witer geschrieben hast.
Das ist wieder ein gelungenes kapi.
Du hast so gut geschrieben, dass ich schon selber in der FF war.
Ich musste kurz aufhören zu lesen, weil ich mit den Tränen nichts mehr lesen konnte.
Du hast aber auch zu gut den Tod von Kais Eltern und seiner fröhlichen Vergangenheit beschrieben.
Du hast auch schön Tala als Beschützer von Kai beschrieben. Er leidet richtig mit Kai und beschützt ihn vor allen Bösen.
ich fand es richtig sweet, wie Tala die gute Nachtgeschichte erzählte. Der starke weiße Wolf und der neugeborene Phönix, man hat richtig parallelen zu Kai und Tala gelesen.
Doch was ist mit Talas Gefühlen für Kai?
Bitte schreib schnell weiter und sag mir wieder bescheid.
ciao
Von:  YumeRu
2007-05-15T16:12:42+00:00 15.05.2007 18:12
Ich frage mich immer noch wie du es schaffst, so schnell weiter zu schreiben.
Die Gefühle von Kai hast du -mal wieder- gut beschrieben.
Die Stelle mit dem "Warum" war auch richtig süß.
Chibi Kai schaut Tala mit rießen großen unschuldigen Augen an. "Warum", fragt er, legt den Kopf schief und sieht ihn an.
So viel zum Thema blühende Fantasie, aber ich stell mir das so putzig vor ^.^

lg
Kay
Von:  Melaoie
2007-05-15T15:10:46+00:00 15.05.2007 17:10
du wirst imma schneller! o___O
das kappi hast super geschrieben! ^^
sry, eigentlich wollte i noch mehr hinschreiben, aber gestern war i zusammengebrochen und bin noch imma aufgewühlt! @__@" ma verstand hat zu gut wie ausgeschaltet -.-"


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