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Broken Silence

*~ Naruto xXx Hinata ~*
von

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Nichts zu danken

Nichts zu danken
 


 


 

Was für ein seltsames Gefühl in Narutos Magen herumflatterte wusste er in diesem Moment nicht. Er wusste nur, dass er grad dabei war den grünen Apfel in seinen Händen zu zerquetschen. Seine Hände schwitzten, er konnte nicht richtig atmen. War er dabei sich zu erkälten? Er wusste nicht warum er sich so komisch fühlte, irgendetwas stimmte hier gewaltig nicht.
 

Schon die ganze Nacht über hatte er kein Auge zugetan. Er war aufgestanden, hatte sich zigmal geduscht, sich wieder in sein Bett gelegt, sich unzählige Male darin gedreht und gedreht und gedreht. Und jetzt trottete er im Schlepptau in die Richtung des Hyuuga-Anwesens um Hinata abzuholen. Und er war so unendlich müde. Fühlte sich auf irgendeine Art richtig seltsam, vielleicht traurig? Oder doch eher auf eine Weise glücklich? Er konnte diese Gefühle nicht deuten. Er konnte es einfach nicht! Es waren Gefühle, die er noch nie zuvor gespürt hatte. Was war das bloß? Vielleicht eine gewisse Aufregung? Aber wovor?
 

Bevor er aus dem Haus gegangen war hatte er noch hin und her überlegt, ob er ihr einen Apfel bringen sollte. Sie schien Äpfel zu mögen. Um ihren Hals hing diese Kette, vor ihrem Zimmer ein Apfelbaum. Aber was ihn am meisten wunderte, erstaunte, war die Tatsache, dass das Mädchen mit den weißen Augen ihn nach langer Zeit zum Nachdenken gebracht hatte.
 

Das was sie am gestrigen Tag gesagt hatte, einzig und allein ihre Gesten hätten gereicht um ihn aus dem Ruder zu bringen. Sein gebrochener Engel. Wie sie sich im Regen mit geschlossenen Augen, ausgebreiteten Armen gedreht hatte. Wie sie sanft die Erde berührt hatte um ihm zu deuten, dass sie es mochte.
 

Doch am meisten hatte er darüber nachgedacht was sie zum Schluss gesagt hatte.
 

So still.
 

Sie hatte gesagt, dass es so still in ihr war. Auch wenn es donnerte und blitzte. Es war so still. Das waren ihre Worte gewesen. Und er hatte darüber nachgedacht. So unendlich viele Male nachgedacht, was für eine Stille das wohl sein mochte.
 

War es diese Stille, die er immer verspürt hatte, als er keine Freunde gehabt hatte? War es die Stille, die einem bis in die Nacht verfolgte? Die Stille, die sich durch dein Herz hindurch fraß, dich von innen zerstörte?
 

Ja. So war es, denn in ihren Augen hatte er es gesehen. Diesen Schmerz, diesen Kummer. Er hatte gesehen, wie sie zu leiden schien. Wie einsam sie doch eigentlich war. Er hatte es in ihren Augen sehen können. Er hatte es an ihrem Lächeln sehen können. So schmerzerfüllt, als ob man sie gequält hätte, als ob man sie in eine schwarze Welt geschmissen hätte. Ihre schwarze, stille Welt.
 

Und doch gestand er sich. Sie hatte tapfer gelächelt um ihm zu zeigen, dass sie sich an diese lautlose Welt gewöhnt hatte.
 

Er dachte nach.
 

Und schüttelte seinen Kopf mit zugekniffenen Augen. Er dachte einfach zu viel nach. Und er wollte nicht nachdenken. Er wollte das Gedachte umsetzten. Er wollte, dass es Wirklichkeit wurde.
 

Wirklichkeit, dass er sie jeden Tag lächeln sehen konnte. Er wollte, dass es Wirklichkeit wurde, wenn sie ihm ihren schönsten Blick schenkte. Er wollte jeden Tag ihre zarte Stimme hören. Jeden Tag in ihre glücklichen Augen sehen können. Auf einmal wollte er ihr seine Welt schenken. Jeden Tag aufs Neue.
 

Und als er um eine Ecke abbiegen musste, hatte er nicht bemerkt, dass sie bald nur einige Schritte entfernt von ihm stehen würde. Und als es soweit kam.
 

Sah er sie dort stehen.
 

Hinata.
 

Ihre langen dunkelblauen Haare waren locker in einem Zopf zusammen gebunden. Ein kurzärmliges T-Shirt hatte sie angezogen. Es war schwarz und saß seiner Meinung nach perfekt an ihrem Körper. Nicht zu eng, wie andere Mädchen es anzogen, nicht zu weit, sodass sie darin verloren aussah. Und der Rock, der knapp unter ihren Knien endete, sah zu süß aus. Naruto wollte auf einmal der Einzige auf dieser Welt sein, der sie so ansehen durfte.
 

Und er sah ihre Hände, wie sie ineinander verwickelt waren. Wie sie anscheinend nervös auf ihre Lippen biss. Und dann schien sie ihn nun endlich auch zu bemerken, sah ihn an. Und er sah in ihre Augen. Ihre unergründlichen, weißen, so sanften Augen. Und auf ihre Lippen huschte ein Lächeln. So ein Lächeln, was er bisher nur bei ihr gesehen hatte. Die Müdigkeit die er verspürt hatte schmolz dahin, erstarrte plötzlich zu Eis.
 

Warum?
 

Diese Frage hatte er sich diese Nacht so oft gestellt.
 

Warum verdammt noch mal, schenkte sie ihm solch eine Wärme, solch eine Geborgenheit?
 

Er hatte es nicht verdient. Diese Gefühle von ihr zu bekommen, hatte er einfach nicht verdient. Er hatte ihr noch nie geholfen, was war also der Grund für ihre Ausstrahlung wenn er in ihrer Nähe war? Der Apfel in seinen Händen fiel unachtsam zu Boden.
 

Und Hinatas Blick änderte sich schlagartig von glücklich auf besorgt. Schnellen Schrittes lief sie zu ihm und berührte ihn sanft an seinem Arm.
 

„Naruto-kun, ist mit dir alles in Ordnung?“
 

Und diese Stimme. Diese Berührung. Einzig und allein, ihre warme Hand, die so vertrauenswürdig an seinem Arm lag, brachte ihn aus der Fassung.
 

„Hinata… Ich denke mir geht’s gut… denke ich…“
 

'Nicht schon wieder!' stöhnte er in Gedanken genervt, als er merkte wie sehr er gestottert hatte.
 

Weg mit diesen Gedanken! Er musste Hinata zu den Hokagefelsen bringen, das hatte er sich doch gestern Nacht vorgenommen, oder? Er warf der Dunkelhaarigen einen plötzlich entschlossenen Blick zu. Das Grinsen, welches sich über sein Gesicht breitete, machte die Sache einfacher. Er nahm ihre Hand von seinem Arm. Elegant beugte der Blonde sich herunter, hob den Apfel, welchen er fallen lassen hatte auf und warf ihn einige Male in die Luft bevor er ihn wieder geschickt auf fang.
 

„Na los Hinata, wer zu erst bei den Hokagefelsen ist, hat gewonnen!“ rief er mit plötzlich guter Laune zu dem perplexen Mädchen.
 

Und diese wurde verwirrt. Erst benahm er sich so eigenartig seltsam und von einer auf die andere Sekunde war er wieder der Alte, der lässige Naruto. Aber war das nicht der Grund, warum sie ihn so... liebte? Sie lächelte ihn an, mit dem schönsten Lächeln, das sie ihm zeigen konnte. Unbewusst, dass sie damit einen von Narutos vielen Wünschen ihr gegenüber erfüllt hatte.
 

Doch was sie am meisten freute war, dass Naruto sie herausgefordert hatte. Und sie musste einfach gewinnen. Sie hatte das Bedürfnis ihm ihre Stärke zeigen zu müssen. Und bevor sie los rannte, streifte ihr Blick den des Blonden. Und nachdem sie einige Schritte weiter weg von ihm stand sah sie ihn an. Doch auf einmal erstarb das Lächeln. Und ihr Kopf stritt sich mit ihrem Herzen. Denn ihr Inneres wollte das sagen, was vom Herzen kam. Aber ihre Schüchternheit?
 

Und dann entschloss sie sich ihre Chance, sich ihm zu beweisen, nicht zergehen zu lassen. Auf ihrem Gesicht breitete sich das Lächeln von neuem aus.
 

„Wenn du weiter dort stehst, werde ich sicher gewinnen!“ gab sie provozierend von sich, drehte sich sofort um und fing an weiter zu rennen.
 

„Diesen Gefallen tue ich dir bestimmt nicht.“ sagte Naruto knapp jedoch erstaunt von ihrem Wandel. Und bevor er den Apfel in seine Hosentasche steckte und hinter ihr her rannte, war er froh wie nie, dass sie auf dieser Welt war. In seiner Welt. Nach nur wenigen Sekunden überholte er sie und sah über seine Schulter nach hinten.
 

„Und du willst gegen mich gewinnen?“
 

„Ich will es nicht, ich werde!“ rief Hinata zu ihm. Sofort beschleunigte sie ihr Tempo um ihn einzuholen. Doch das war nicht so einfach. Denn sie wusste, sie würde Naruto niemals schlagen können. Trotzdem gab sie alles was sie konnte. Sie wusste, dass er das wollen würde.
 

Als der Blauäugige merkte, dass sie nicht mitkam, verlangsamte er seine Schritte. Und als sie bei ihm war, nahm er ihre Hand, grinste kurz und rannte wieder los. Mit allem was er hatte. Und mit Hinata an seiner Hand. Diese kam nicht groß mit.
 

Doch auf einmal... fing sie an zu lachen.
 

Mit ihrem ganzen Herzen lachte sie, aus vollem Halse. Und Naruto lachte mit ihr. Sie rannten weiter, lachten weiter. Und die Sorgen, die Zweifel und Ängste gab es auf dieser Welt nicht mehr. Während sie in der Morgenstunde so frei wie zwei Vögel, durch die Straßen rannten, sahen die Menschen an denen sie vorbei stürmten, ihnen hinterher. Denn die Beiden wirkten wie zwei Seelen, die zueinander gefunden hatten. Sie wirkten wie zwei Menschen, die wenn sie nur sich hatten, keine Sorgen zu haben schienen.
 

Und so war es auch. Denn die Gedankengänge die sie vor nicht allzu langer Zeit gehabt hatten, waren nicht mehr da.
 

Außer einem Gedanken: Narutos Gedanken. Und sein Gedanke galt Hinatas Lachen. Wie schön es klang. Als ob ein Engel in sein Ohr ein schönes Lied gesungen hätte. Und er wollte es immer wieder hören. Dieses Lachen. Es klang so befreiend, auf eine Weise richtig wohltuend.
 

Hinter den Dächern erschienen langsam die Hokagefelsen. Die großen Abbildungen der fünf Hokage ragten weit hinauf zum Himmel empor. Am Horizont sah man allmählich die ersten Sonnenstrahlen des Tages auf Konoha-Gakure fallen. Nach einigen Minuten erreichten die beiden Jugendlichen die Treppen die hinauf zu den Hokagefelsen führten. Genauso sanft, wie der Chaos-Ninja Hinatas Hand genommen hatte, ließ er sie wieder los. Aus warmen Augen sah er sie an und gemeinsam, mit etwas geröteten Wangen und heftigem Atem wegen dem Rennen, stiegen sie die Treppen hinauf. Doch das Rennen war längst vergessen.
 

Und mit jedem einzelnen Schritt, den Hinata machte wuchs ihre Aufregung immer mehr. Warum wollte Naruto sie hierher bringen? Doch zum Überlegen gab es für sie keine Zeit mehr. Sie hatte die letzte Stufe bestiegen.
 

Naruto wollte sie zu dem Platz bringen, an dem er so oft gewesen war wenn es ihm nicht gut ging. Immer wieder war er hierher gekommen um nachzudenken, über alles in der Welt. Und der freie Blick über Konoha vertrieb lästige Gedanken. Vielleicht würde dieser es schaffen, die Gedanken von Hinata zu vertreiben. Ihre stille Welt vielleicht brechen? Das wünschte er sich so sehr.
 

Er nahm zum zweiten Mal an diesem Tag ihre kleine Hand in seine große. Sie wirkte so zerbrechlich. So klein und zerbrechlich. Und deshalb musste er sie beschützen. Seine kleine Hinata-chan. Seine. Seine. SEINE?
 

Scharf zog er plötzlich die Luft ein. Seine azurblauen Augen weit aufgerissen. Stocksteif stand er da. An Bewegung war nicht zu denken. Er konnte an nichts mehr denken. Erst jetzt fiel ihm nämlich auf, dass er die ganze Zeit mit 'seiner Hinata-chan' seine Gedankenzüge beendete. Aber wieso mit 'seiner'? Sie war nicht 'seins'! Und er war nicht 'ihrs'.
 

Obwohl. Wenn er jetzt so darüber nachdachte würde es nach seiner Meinung nicht schlimm klingen, wenn sie ihn mit 'mein Naruto-kun' ansprechen würde. Aber sie sprach ihn nicht so an. Und er sprach sie doch auch nicht so an. Er dachte nur über sie so. Aber was wenn er sich verplappern sollte?
 

'Warum habe ich solche schwachsinnigen Gedanken? Warum verdammt noch mal kann ich nicht klar denken?'. Mit plötzlicher Wut über sich selber knurrte er kurz und leise und zog die Augenbrauen zusammen.
 

Und Hinata hatte es mitbekommen. Sie hatte seine ganze Gefühlsschwankung mitbekommen. Man hatte es an seinem Gesicht richtig beobachten können. Erst blieb er wie angewurzelt stehen. Danach hatte sie einen festen Druck in ihrer Hand gespürt. Und dann hatte er die Augen weit aufgerissen, als ob etwas Schreckliches passiert wäre. An diesem Tag verhielt er sich recht seltsam, stellte das irritierte Mädchen fest.
 

Und jetzt war er sauer. Allein das leise Knurren was er von sich hören lies machte ihr Angst. Hatte sie etwas Falsches gesagt, etwas Falsches gemacht? Ein trauriges Gefühl stieg in ihr auf. Die Stille um sie herum verdüsterte sich zunehmend. Enttäuschung über sich selber nahm sie wahr.
 

Sie machte sich Vorwürfe. In ihren Augen, war nur sie allein Schuld an allem. Schuld, dass Naruto an diesem Tag sich so komisch verhielt. Und schuld dafür, dass er jetzt, wie es schien, wütend war. Sie war daran schuld, dass sie sich immer wieder diese Vorwürfe machte. An alles, was um sie herum Schlechtes passierte war sie Schuld. Und so war es in ihrer stillen Welt. Es war das Einfachste. Jedoch das Schmerzvollste.
 

Der Mut verließ sie allmählich. Sie konnte sich nicht mehr vorstellen, dass sie Naruto bei dem Rennen provoziert hatte, dass sie ihm antworten konnte. Schon wieder sank sie in ihre Welt, die alles um sich herum abkapselte, Hinata nicht mehr frei lies.
 

Niedergeschlagen, um den Mann, den sie so sehr liebte, nicht weiter zu belästigen, befreite sie ihre Hand schwach von seiner. Ihre Hände bildeten sich zu einer Faust. Sie tat einen Schritt zurück, fixierte einen Punkt am Boden um es wie gebannt anzustarren.
 

Und der Junge, der bemerkt hatte, dass sich die vertraute Wärme in seinen Händen nun nicht mehr dort befand wo sie eigentlich hingehörte, erwachte aus seiner Trance. Kurz sah er über die Schulter. Und er sah wie Hinata dort verzweifelt stand, den Kopf gesenkt. Ihre Haare bedeckten ihr schönes Gesicht. Doch er musste sie nicht ansehen. Er konnte beinahe fühlen, dass sie sich schlecht fühlte. Und eigentlich konnte er Verständnis dafür entgegen bringen. Schließlich benahm er sich schon den ganzen Tag lang wie ein Vollidiot. Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er wollte, dass es ihr gut ging. Dass sie ihm wenigstens ein Lächeln schenkte. Ein Lächeln, das ein Leben lang anhalten sollte.
 

„Komm' Hinata-chan, ich will dir etwas zeigen.“ Seine Stimme klang so ungewohnt sanft. Sogar für ihn. Und einen kleinen Moment lang genoss er die Überraschung in ihren Augen, als sie schnell ihren Kopf hob um in seine blicken zu können. Einen Augenblick lang genoss er es diese Hoffnung in ihren weißen Augen aufflackern zu sehen. Und er wollte es immer öfter sehen. Er wollte sie immer mehr und mehr überraschen, ihr immer mehr und mehr Hoffnungen auf Schönes machen können, um diese dann anschließend zu erfüllen.
 

Ein drittes Mal an diesem Tag ergriff er die Hand des jungen Mädchens.
 

'Alle guten Dinge sind drei' schoss es ihm schmunzelnd durch den Kopf.
 

Und plötzlich funkelte in Hinatas Welt ein Licht. Ein schwaches Licht erleuchtete ihre stille, dunkle Welt. Es war so klein, dass sie es kaum wahrnehmen konnte. Aber sie wusste, von wo das Licht kam. Sie wusste, was die Quelle war. Wer diese Quelle war.
 

An einem Platz angekommen, wo man das Dorf in einem Blickwinkel sehen konnte, stoppte Naruto. Er setzte sich an den Rand des steilen Hanges und ließ seine Beine hinab baumeln. Mit einem kurzen Blick deutete er Hinata lächelnd, dass sie sich neben ihn hinsetzten sollte. Und in Gedanken versunken ließ Hinata sich wie von selbst neben ihm nieder. Doch etwas weckte auf einmal die Beachtung beider. Denn so langsam sah man die Sonne aufgehen, genau in der Richtung wo das Dorf sich mit den hohen Bergen vereinte. Es schimmerte in rötlichen Tönen über Konoha. Ein neuer Tag brach an.
 

„Hinata-chan, ich hab' dir etwas mitgebracht.“ Dem Jungen fiel ein, dass er immer noch sein Geschenk in seiner Tasche hatte. Er griff zu seiner Hosentasche und nahm den grünen Apfel raus. „Ich dachte du magst ihn vielleicht, weil ich gestern deine Kette gesehen habe.“
 

'Eine kleine Lüge schadet nicht’ dachte der Blonde sich nebenbei, um sich selber ein reines Gewissen zu machen. Denn die Kette hatte er vorgestern Nacht entdeckt, als er sich in ihr Zimmer rein geschlichen hatte.
 

Doch Hinata weitete ihre Augen. Er hatte etwas für sie mitgebracht. Und es war nicht irgendwas. Er hatte sich sogar Gedanken darüber gemacht und nicht irgendetwas mitgebracht. Und das machte das Mädchen überglücklich. Noch nie hatten in ihr sich solche Gefühle hervorgehoben wie jetzt. Auf einmal fühlte sie sich wertvoller als je zuvor. Und der Dank galt diesem Jungen vor ihr.
 

Naruto.
 

„Danke Naruto-kun. Ich mag Äpfel.“
 

Glücklich lächelte sie zu ihm und nahm den Apfel aus seinen Händen. Und als sie seine Finger berührte durchzuckten sie heiße Stromschläge. Jede einzelne Faser ihres Körpers zitterte aufgeregt. Was für ein unbeschreiblich schönes Gefühl.
 

Anders erging es Naruto nicht. Das erste Mal in seinem Leben fühlte er bei einer einzigen Berührung so viel Vertrauen und Zuneigung zu einer Person. Und diese Person kannte er nicht einmal richtig. Doch jetzt wollte er sie kennen lernen. Er wollte sie besser als jeden anderen auf dieser Welt kennen. Denn sie war die Person, an dem sein ganzes Vertrauen ging. Doch wie sie das geschafft hatte, in nur einem einzigen Tag. Er konnte nicht einmal anfangen sich das vorzustellen.
 

Hinata biss vorsichtig ein kleines Stück des Apfels ab und fing an daran zu kauen.
 

„Der Apfel schmeckt so lecker!“ sagte sie zu ihm nachdem sie runter geschluckt hatte. Die Freude in ihr wollte explodieren. Diese Momente mit ihm, wie lange schon hatte sie sich das gewünscht?
 

„Schön, dass dir mein Geschenk gefällt!“ grinste der Chaos-Ninja. Denn je glücklicher Hinata war, desto glücklicher wurde er, für ihn aus undefinierbaren Gründen. Und plötzlich wurde er noch glücklicher. Denn das zierliche Mädchen hatte ihre Hand zu ihm ausgestreckt und bot ihm den Apfel an.
 

„Willst du auch etwas davon?“ fragte sie ihn schüchtern.
 

„Klar!“
 

Ohne groß nachzudenken biss der Junge in den Apfel rein und fing an zu schmatzen. Hinata kicherte leise bei seinem Anblick. Und Naruto freute sich. Er liebte es sie zum Lachen zu bringen. Er liebte es wie sie lachte. Er liebte es wenn sie lachte.
 

Der Junge ließ sich auf das trockene Gras fallen. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt lächelte er Hinata an.
 

Und ohne sie zu bitten sich mit hinzulegen, tat sie es von allein. Und Naruto wurde immer wieder positiv überrascht. Denn das Mädchen wurde offener. Viel offener als er es sich je denken konnte. Und seine Wünsche erfüllten sich Wunsch für Wunsch. Seinem Versprechen kam er immer näher, obwohl es noch weit vor ihm lag. Er würde diese Stille in ihr zerbrechen. Er würde es.
 

Viele weitere Augenblicke lagen sie so da, aßen den Apfel zusammen auf. Und der Blonde erzählte Hinata von seinen Missionen. Brachte sie immer wieder zum Lachen. Er erzählte und erzählte… Hinata hörte ihm zu, sie liebte es ihm zuzuhören. Sie liebte es, dass sie ihn so frei sehen konnte, ihm vielleicht bei irgendetwas Mut machen konnte. Er erzählte ununterbrochen und sie hörte ihm aufmerksam zu…
 


 


 

„Schade. Morgen kann ich nicht kommen. Ich habe eine Mission.“
 

Naruto und Hinata standen vor dem Hyuuga-Haus sich gegenüber. Genauso wie der Junge es gestern getan hatte, hatte er sie heute auch nachhause begleitet.
 

Doch seine niedergeschlagene Stimme verdeutlichte den Satz den er ausgesprochen hatte um sehr viele Male. Naruto wollte sie doch aber jeden Tag sehen!
 

„Ich verstehe…“ Und Hinata war nicht weniger traurig, dass sie ihn nicht sehen konnte. Drei Tage hinter einander hatte sie ihn zu Gesicht bekommen. Ihr kam es beinahe schon so vor, als ob sie sich kaum ein Tag ohne ihn vorstellen konnte.
 

„Aber,“ Naruto grinste wieder „ich komme so bald ich kann wieder. Dann werden wir wieder zu den Hokagefelsen gehen. Und ab jetzt werden wir uns immer öfter sehen, versprochen?“
 

Und Hinatas Welt blühte auf. Hatte sie sich das nicht jeden Tag, jede Nacht gewünscht? Diese Worte von ihm zu hören? Genau diese Worte?
 

Doch plötzlich beschlich sie Angst. Und schlagartig wurde sie wieder traurig. Wirkte geschockt. Was wenn es ein Traum war? Was war, wenn schon wieder das Ende dieses Traumes so schrecklich endete, wie in ihren Alpträumen die sie in letzter Zeit hatte?
 

Und Naruto bemerkte ihre Gefühle und wurde unsicher. Wollte sie sich vielleicht nicht mit ihm treffen? Ein schmerzvoller Stich fuhr durch sein Herz hindurch bei diesem Gedanken. Es würde sein Herz in tausend Stücke zersplittern lassen. Denn er wurde mit einer seiner größten Ängste konfrontiert.
 

„Hinata-chan, ich…“
 

„Naruto-kun…“ Ohne auf ihn zu hören unterbrach das Mädchen mit den weißen Augen den Jungen „Ich verspreche es dir… Aber… Es fühlt sich alles so… Seltsam an… Vielleicht ist es ja nur ein Traum…“
 

Und der Ninja wirkte überrascht. Das hatte er sich nun wirklich nicht gedacht. Und er konnte sich nicht vorstellen, dass all diese schönen Ereignisse der letzten Zeit nur ein Traum sein sollten.
 

Und er ergriff diese Chance sie an diesem Tag ein letztes Mal lachen hören zu können. Seine Hinata-chan. Er hatte sich entschieden sie 'Seins' zu nennen. Es klang zwar ungewohnt, aber irgendwie wünschte er sich es. Er wünschte, dass sie 'Seins' war. Es ging alles so schnell. So unvorstellbar schnell. Und doch auf eine Art langsam. Aber was das war, das konnte niemand von den Beiden jungen Menschen, die noch so unschuldig und unerfahren waren, definieren.
 

Es war ein einfaches Chaos, das in dem Jungen herrschte. Doch das passte zu ihm. Man nannte ihn nicht umsonst den Chaos-Ninja. Bei ihm war alles in Chaos. Und wenn vor einigen Tagen jemand gesagt hätte, dass er für Hinata solche Gefühle hegen würde, hätte er wahrscheinlich nur gelacht oder gar nicht verstanden was derjenige meinen würde.
 

Und ohne weiter zu überlegen krempelte er eines seiner Ärmel hoch bis zu seinem Ellenbogen. Mit zwei Fingern zwickte er in sein eigenes Fleisch. So sehr, dass er kurz und laut aufschreien musste.
 

„AUAA!!“
 

„Naruto-kun, was machst du da!?“
 

Besorgt sah Hinata zu ihm und nahm sofort seine Hände auseinander.
 

„Na bitte, es ist also doch kein Traum!“ Schon wieder grinste er sie wie schon so oft an diesem Tag an.
 

Zuerst verstand Hinata nicht ganz. Und dann stellte sie fest: Er machte aus ihrer verzweifelten Situation genau das Umgekehrte. Und dann fing sie an zu lachen. Genau hierfür liebte sie ihn so sehr, so unbeschreiblich sehr. Und nachdem sie ausgelacht hatte verabschiedete sich der Blonde. Er war unendlich glücklich, sie noch ein einziges, richtiges Mal an diesem Tag Lachen gesehen zu haben. Neuerdings war das sein Hobby geworden.
 

„Na dann… Wir sehen uns Hinata-chan!“ er lächelte sie warm an, drehte sich um. Die eine Hand in die Hosentasche gesteckt, über die Schulter zu Hinata guckend und mit der einen Hand winkend, verabschiedete er sich noch ein letztes Mal von seiner Hinata-chan.
 

Und diese kam nicht drum rum ein letztes Mal an diesem Tag seine weiche Stimme hören zu können.
 

„Naruto-kun!“ rief sie kurz. Und der Gerufene blieb stehen. Drehte sich nicht um. Er befürchtete, wenn er sich jetzt umdrehen und sie noch einmal in diesem Moment ansehen würde, dann könnte er sich nicht mehr beherrschen.
 

„Danke… Danke für alles.“ hauchte das Mädchen so leise, dass es nicht mal der Windhauch selber, der in diesem Moment die Haare beider kurz in sanften Wellen wehen ließ, verstehen konnte.
 

Er jedoch verstand es.
 

„Nichts zu danken, Hinata-chan…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2008-06-05T18:24:37+00:00 05.06.2008 20:24
Wie süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß!!^_^
Schade das Naruto auf Mission muss.T_T
Echt prima Kappi. -.°
Von:  monestyle
2007-08-08T23:47:40+00:00 09.08.2007 01:47
*grad die FF entdeckt hat*
*_________________* die Story is so geiloooo~ x333
ich bin sowieso so ne HinaxNaru suchtsau hehe
*Fähnchen schwing*
Biddöööö schreib schnell und genauso schön weitaaa *entzug*
*in favo pack* ;3
gruß dein Fan ^3^

Von: abgemeldet
2007-05-28T19:57:42+00:00 28.05.2007 21:57
das kapie war geil so wie danze geschichte bis her ich fand die so gut das ich alles auf einmal am stück gelesen hab

bitte schreib bald weiter würd mich unheimlich freun

MFG D-FOXX
Von: abgemeldet
2007-04-17T13:52:49+00:00 17.04.2007 15:52
Wie immer einfach nur Hammer.
Wie schon in den letzten Kapitel hast die Gefühle der beiden einfach super beschrieben.
Obwohl es gerade erst das 2. Kapitel ist finde ich das es die beste NaruHina FF ist die es zurzeit gibt.
Von: abgemeldet
2007-04-16T14:31:04+00:00 16.04.2007 16:31
*sich Freudenträne wetgwisch* Das wahr einfach nur fantastisch. Ich finde es einfach großartig, wie du Hinata und Naruto mit ihren Gefühle beschreibst.
Ich hoffe es geht bald weiter^^
*winke winke*

schokokeks is wegrolling
Von: abgemeldet
2007-04-14T20:46:25+00:00 14.04.2007 22:46
Also ich fand das kappi einfach nur schön *dahinschmelz*
Und das mit zuwenig reden usw...
is net schlimm den das machst du weg mit deinen spitzen und meiner minung nach sehr sehr sehr guten gefühlsbeschreibungen.
Also bissle mehr gelaber wär net schlecht muss aber net sein.
Geht nämlich au ohne ^^.
cya -_ffan_-
Von:  Nischka
2007-04-14T20:37:40+00:00 14.04.2007 22:37
Voll schön *schwärm*
Die beiden sind ja so knuffig^^
Von:  Akami_
2007-04-14T17:16:11+00:00 14.04.2007 19:16
das wahr wieder ein hammer geiles kappi echt jetzt mach weiter so bin gespannt wie es weiter geht danke fürs bescheid sagen
Von:  Chatty
2007-04-14T17:07:25+00:00 14.04.2007 19:07
mann das war wieder ein echt geiles kapi!! freu mich schon total aufs nächste kapi!! bekomm ich bitte wieder ne ens wenns weiter geht??
danke für die letzte ens.
gggggggggggggglg <3
Von: abgemeldet
2007-04-14T15:58:55+00:00 14.04.2007 17:58
hammer kapi
genau die richtige länge, eig. machst du mit der geschichte alles richtig :)
ich würd sagen, das es die beste naruxhina story is!
hoff du schreibst schnell weiter und schickst mir wieder ne ens

greez.

Murthag


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