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Passionate Feelings

One-shots, Shika/Ino, Neji/Ten, (Naru/Hina), Sasu/Saku + einige etwas speziellere Pairings (30th one shot is on!!)
von

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Blind (Neji/Ten)

Blind
 

Schweissgebadet schreckte Tenten auf. Schon wieder. Sie hatte schon wieder von ihm geträumt. Wieso konnte sie nicht einfach mit der Vergangenheit abschliessen? Die anderen schienen das doch auch zu können! Doch irgendetwas hinderte sie daran. Nicht, weil man seine Leiche nie gefunden hatte. Zwar war der Schmerz unglaublich gewesen, als man seinen Namen in den Gedenkstein eingemeisselt hatte, doch war da noch immer ein winziger Hoffnungsschimmer an ihrem Horizont gewesen. Dieser wurde jedoch von Tag zu Tag kleiner. Nicht mehr lange, und sie würde ihre Hoffnung aufgeben. Und dann war er wirklich tot. Dann würde Neji Hyuga nie wieder nach Konoha zurückkehren.

Kurz überlegte Tenten, ob sie versuchen sollte, weiter zu schlafen. Aber nichts liess sie schlafen. Immer wieder kamen ihr Bilder, wie Neji irgendwo blutüberströmt lag und niemand da war, um ihm zu helfen. Nein, sie würde heute nicht mehr schlafen können.

Als ihre nackten Füsse den Boden berührten, fröstelte sie. Bald war der Herbst vorbei, die Temperaturen kündigten bereits jetzt den ersten Schnee an.

Bei der Tür angekommen, schlang sie einen warmen Mantel um sich. Nur ihren Hausschlüssel steckte sie ein. Was brauchte sie auch mehr? Sonst hatte sie ja nichts. Alles, das ihr je etwas bedeutet hatte, war seit drei Monaten offiziell tot.
 

Lange wanderte sie ziellos durch die Strassen Konohas, kam an ihr wohl bekannten und an weniger bekannten Plätzen vorbei. Der Himmel über ihr war rabenschwarz. Im Osten türmten sich grosse, bedrohlich wirkende Wolken auf. Heute Nacht würde es regnen. Blitze zuckten durch die dunkle Nacht und erhellten für kurze Momente die Umgebung. Donner grollte über Tentens Kopf. Doch all dies nahm sie gar nicht wahr.

Plötzlich stoppte sie. Das gewaltige Gebäude vor sich kannte sie. Es war das Hyugaanwesen. Für einen kurzen Augenblick war sie sehr irritiert. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie hier her gekommen war. Andererseits, wie oft war sie in den letzten drei Monaten umhergewandert in der dunklen Nacht? Und wie oft war sie dabei hier vorbei gekommen? Die Antwort war einfach. Jede Nacht war sie draussen, wanderte planlos durch die Gegend und gelangte irgendwann zum Hyugaanwesen. Dort blieb sie dann eine Weile stehen, bis es ihr zu kalt wurde oder sie spürte, wie die Tränen in ihren Augen brannten.

Bis heute hatte sie nicht eine einzige Träne vergossen. Sie wusste, wenn sie es tun würde, würde sie aufgeben. Auch an dem Tage, da sie akzeptieren würde, dass er wirklich tot war, würde sie keine Träne vergiessen. Nicht, weil Neji es nicht wert wäre, nein, weil sie wusste, dass er nicht wollte, dass sie wegen ihm weinte.

Nach einer Weile setzte sie ihren Weg fort. Sie war noch nicht weit gekommen, hatte nicht einmal das Anwesen hinter sich gelassen, da erkannte sie vor sich zwei Gestalten.

Jedes Mal, wenn wieder ein Blitz die Nacht zum Tag werden liess, zeichneten sich die Gestalten klarer ab. Die eine war ein riesiger, schwarzer Wolf. Die andere ein Mann mit langem, schwarzem Haar.

Sie kannte dieses Bild. Wie oft sie sich doch gewünscht hatte, dass dies wirklich geschehen würde. Neji und sein Jutsu des vertrauten Geistes. Sie kamen ihr immer näher.

Keine zwei Meter vor ihr blieben sie stehen. Erst jetzt bemerkte sie, dass Nejis Hand sich in das Fell des Wolfes gekrallt hatte. Seltsam, das hatte er nie gemacht. Was hatte sie momentan denn für komische Wahnvorstellungen?

„Sie steht direkt vor dir.“ Die Stimme des Wolfes war dunkel und rau. Und sie wirkte so echt.

Neji streckte die Hand aus und trat einen Schritt vor. Doch bevor er Tenten erreichte, verpuffte der Wolf neben ihm und er sackte zusammen.

Mehr aus Reflex war Tenten nach vorne gehechtet, um Neji aufzufangen. Nun erlebte sie den Schock ihres Lebens. Sie fing keines Falles einen Geist auf, nein, die Person in ihren Armen war aus Fleisch und Blut. Neji war zurück!

Mit ungeheurem Kraftaufwand bugsierte sie den jungen Mann zurück zum grossen Tor des Hyugaanwesens und klopfte wie verrückt.

Schon nach Sekunden wurde die Tür geöffnet. Als der Mann mit den weissen Augen erkannte, wer da in Tentens Armen lag, rief er sofort um Hilfe.

Auch diesmal verging keine Minute, da waren schon zwei weitere Männer heran und nahmen ihr Neji ab. Vorsichtig wurde er ins Haus getragen.

Und Tenten? Nun, ihr wurde vor der Nase die Tür zu gemacht.

Es schien ihr, als würde sie eine Ewigkeit dort stehen und das dunkle Holz anstarren. Einerseits war sie wieder den Tränen nahe, weil man sie nicht einmal herein gelassen hatte. Andererseits hatte sie nicht die Kraft, jetzt nach Hause zu gehen.

Während sie noch immer dort draussen stand, unbeweglich und ohne einen richtigen Gedanken im Kopf, begann es zu regnen. Grosse, schwere Tropfen fielen mit einem lauten Platsch zu Boden. Innert wenigen Augenblicken war sie vollkommen durchnässt.
 

Gerade wollte sie sich umdrehen und nun doch endlich nach Hause gehen, da wurde die Tür vor ihr geöffnet. Vor ihr, unter einem breiten Regenschirm stand Hiashi Hyuga persönlich.

„Ich weiss nicht, wieso dich niemand herein gelassen hat, deswegen werde ich es jetzt tun. Neji hat bereits drei Mal nach dir gefragt.“ Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und winkte sie herein.

Tenten bewegte sich wie in Trance. Alles um sie herum schien in einem dichten Nebel zu liegen. Vor ihr konnte sie schwach die Umrisse des Hyugaoberhauptes ausmachen. Welchen Weg sie nahm, wusste sie nicht.

Auf einmal trat Hiashi zur Seite und öffnete eine Tür. Tenten schien es, als hätte sie in einiger Entfernung Hinata gesehen.

Unsicher trat sie in einen Raum. Sie erinnerte sich dunkel daran, bereits einmal hier gewesen zu sein. Nejis Zimmer. In einer Ecke flackerte eine Kerze. Vor ihr auf dem Futon lag er und hatte die Augen geschlossen. Sein Gesicht war ausgemergelt, die Haut wettergegerbt.

Tenten liess sich neben ihm nieder. „Neji, ich bin hier.“, flüsterte sie leise und wartete auf eine Reaktion.

Langsam öffnete er die Augen und drehte den Kopf in ihre Richtung. Er sah sie nicht direkt an. Wieso? Meinte sie das bloss, oder waren seine weissen Augen auf einmal milchig? Wo war sein starker, kalter, unberührter Ausdruck geblieben?

Seine nächste Bewegung sagte es ihr. Neji streckte den Arm aus. Doch anstatt Tenten zu berühren, griff er ins Leere. Im ersten Moment dachte sie, er wäre noch zu schwach, doch war seine Hand nur Zentimeter von ihrer entfernt.

„Wo bist du, Tenten?“, fragte er mit brüchiger Stimme. Er konnte sie nicht sehen. Er hatte sie schon vor dem Tor nicht sehen können. Neji war blind.

Tenten brachte es nicht fertig, die Tränen zu unterdrücken, zu gross war der Schmerz, ihn so vor sich zu sehen. Während ihr die salzige Flüssigkeit in kleinen Sturzbächen über die Wangen lief, griff sie nach Nejis Hand und rutschte näher an ihn heran.

„Weinst du?“

Verzweifelt versuchte Tenten den Kopf zu schütteln. Aber ein Heulkrampf schüttelte sie heftig. Neji, der jetzt wusste, wo Tenten war, hob die andere Hand und suchte damit ihre Wange. Als er die Tränen an seinen Fingerspitzen fühlen konnte, sog er die Luft ein. Nie hatte sie geweint. Und nun tat sie es seinetwegen! Hatte sie ihn wohl genauso vermisst, wie er sie?

Etwas schwerfällig setzte er sich auf. Sanft wischte er ihr die Tränen weg und zog sie dann zu sich. „Hör auf. Ich will nicht, dass du weinst. Ich bin ja wieder da.“

„Aber deine Augen!“

„Ich habe mich bereits damit abgefunden. Zwar werde ich nicht mehr als Ninja arbeiten können, doch sicher lässt sich etwas finden, dass ich sogar ohne Augenlicht erledigen kann. Also hör jetzt endlich auf zu weinen.“

Sie barg ihr Gesicht an seiner Brust und konzentrierte sich, um die Tränen zu stoppen. Auch wenn es ihr gründlich misslang, so war doch seine Wärme, seine Gegenwart angenehm und beruhigend.

„Ich bin so froh, dass du wieder da bist.“

Eine Zeit lang schwiegen sie. Dann, Neji hatte sein Gesicht die ganze Zeit über in ihrem Haar verborgen, hauchte er ihr ins Ohr: „Das Einzige, dass ich gerne noch einmal sehen würde, bist du. Würdest du mein Augenlicht sein, wenn ich dich darum bitte?“

Wieder schüttelte ein heftiger Heulkrampf das braunhaarige Mädchen, doch Neji hielt sie fest in seinen Armen und wartete, bis ihre Tränen versiegt waren.

Endlich, wenn auch mit einer weinerlichen Stimme, antwortete Tenten: „Ich werde dein Augenlicht sein, wenn du mich darum bittest!“

Nejis Hand strich langsam über ihr Gesicht. Mit sanfter Gewalt hob er ihr Kinn hoch, hoch genug, dass er ohne Probleme seine Lippen auf Tentens legen konnte.

„Sei mein Augenlicht. Mein Stern in der Dunkelheit.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-08-15T17:25:10+00:00 15.08.2008 19:25
*heul*
Du bist böse! Du bist abgrundtief böse!
*schnief*
Wie kannst du dem armen Neji bloß so etwas antun?!
Blind? Neji? Wie kannst du nur?!
*weiterheul*
Jetzt hilft's dir auch nicht mehr, dass es schön geschrieben war, Neji braucht mein Mitleid mehr als du mein Lob!

Liebe, verheulte Grüße
Lyra
Von:  Arashi
2008-03-24T23:17:33+00:00 25.03.2008 00:17
ich stimme Arua zu, du kannst dem armen Neji doch nicht sein Augenlicht und sein Byakugan nehmen!
Trotzdem ist es eine sehr süße Story und das mit dem Augenlicht ist fast schon besser, als wenn er "ich liebe dich" gesagt hätte.
Von:  Arua
2007-06-24T19:12:25+00:00 24.06.2007 21:12
...Aber...aber...ja, aber...das geht nicht!
Das ist schlicht und ergreifend ein Ding der Unmöglichkeit.
Mal von seinem Charakter abgesehen, ist das wichtigste an Neji, das was ihn so besonders macht, seine Sehfähigkeit.
Die kannst du ihm doch nicht einfach wegnehmen?!
Das ist so, als wenn Lees Operation fehlgeschlagen wäre.
Lee kann nur Ninja sein, was anderes ist einfach nicht drin.
Und mit Neji ist das genau so...wie konntest du nur?
Trotz allem gestehe ich, dass ich die Idee interessant finde.
Und du hast es auch wirklich ziemlich gut beschrieben.
Nur einmal will TenTen den Kopf schütteln, was Neji allerdings herzlich wenig bringen dürfte.
Ansonsten einwandtfrei.
Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass so etwas für Neji einfach unbdenkbar ist.
Meinen Respekt, dass du dich getraut hast, so was zu schreiben!
bye
Arua
Von:  hundefrau
2007-06-16T17:41:45+00:00 16.06.2007 19:41
ich heul grad rotz und wasser
Von:  MissImpression
2007-06-16T15:20:56+00:00 16.06.2007 17:20
*Wasserfälle rotz*
Waaaaah~h, wie traurig *heul*
Ich hab echt geflennt :'(
Geil geschrieben!
Von:  Ne-ju
2007-05-11T17:18:00+00:00 11.05.2007 19:18
*erst mal beruhigen muss*
ich fass es nicht das ist die erste geschichte seit langem wo mir wirklich die tränen kommen... menno wollt doch auch net mehr bei geschichten weinen.. *schluchz*
aber die ist echt total traurig!!!!
super geschrieben... aber traurig
Von:  Rowan90
2007-04-16T18:25:35+00:00 16.04.2007 20:25
voll süß, einfach schön^^
gomen, hab mich im letzten kappi verguggt, dass hier is ja des aktuelle^^' aber trotzdem meine ihc miene aussage ernst, du schreibst einfach subba toll!!!!!
hdgdal rowan90
Von:  Lily_Toyama
2007-04-16T16:26:55+00:00 16.04.2007 18:26
*heul*
Das war aber traurig und voll süß. ^^
Von:  Nischka
2007-04-16T16:25:14+00:00 16.04.2007 18:25
*schnief* echt rührend *taschentuchhole*
Mir sind tatsächlich ein paar Tränen gekommen *wegwische*


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