Der Beginn einer späteren Katastrophe
ENDLICH! Unser sehnlichster Wunsch, unser Lebenstraum, dieses Wunschbild unserer Fantasien wird in Erfüllung gehen.
WIR FLIEGEN NACH JAPAN!
Außer uns vor Freude hüpften wir am Flughafen herum. Dies war jedoch in erster Linie das Ergebnis dessen, das Chii sich im Flughafen verlaufen hatte, und Aya sie wieder gefunden hatte, nachdem sie den Drang überwunden hatte, die Bäckerei zu überfallen und die Lebensmittel an Ort und Stelle zu verzehren.
Als wir im Flugzeug saßen (Chii hatte sich schon wieder verlaufen), planten wir zum Millionsten mal, was wir nicht alles bei unserer Reise tun würden!
Doch dann kam alles ganz anders. Dieses Ereignis sollte unser Leben verändern.
Eine Reihe vor uns hörten wir grausiges Geschreie.
Unsere ersten Gedanken sprachen wir gemeinsam laut aus „TERRORISTEN! SIE WOLLEN DAS FLUGZEUG ENTFÜHREN!“
„ICH MUSS DURCH DEN MONSUN…“
„Da musst du aber mindestens ein Monat durchwaten, so lange dauert der nämlich mindestens, kleiner.“ Kommentierte Chii.
„Wobei wir darauf hoffen, dass du bei dem Versuch absäufst.“ Fügte Aya hinzu.
„MOOOOOMENT“ wir blickten uns an.
„Dieses Lied… Diese Stimme….“ Stille.
„WAAAAAH! TOKIO HOTEL!“ war nur ein kleines Bruchstück unserer Kommentare.
„Fenster auf! Ich will raus springen!“ kam ebenso zustande wie „Bringt mir ein Messer, ich bring sie um!“
Von den Stuardessen mit Beruhigungsmitteln voll gepumpt, saßen wir wie Drogenjunkies aus unseren Plätzen und überstanden den Flug –abgesehen von diesem immer noch andauerndem Psychoterror- gut.
Beim Aussteigen schworen wir uns, sollten uns diese Halbaffen noch einmal über den Weg laufen, diese “In- Peace- resten“ zu lassen.
Wir gingen raus (wobei Chii immer in die falsche Richtung ging). Ganz zeitverwirrt fragte Aya „Chii….wie….spät….ist…es..?“ und schlief dabei fast ein. „Warte, ich bin mir sicher…. es ist … äh…. 15 Uhr!“ antwortete Chii und schaute Aya wie eine Besoffene an.
Völlig weggetreten schleiften sich die beiden zum Gepäckabholdings.
Aya blickte auf eine Uhr an der wand „Uh, die Zeit is awa irjentwi schnell verjangen…Es is 3Uhr früh…“
„Oh“ Chii wirkte nicht anders als zuvor... „Ich hab dauernd auf deine Augenringe schauen müssen, da…hab…ich …mich verzählt…“
„Was, ich hab AUGENRINGE??!!“, Aya klang ganz hysterisch und wurde somit wieder hellwach.
„Ich will…Kaffee…“ flüsterte Chii die ganze Zeit.
„Ich nicht…! Ich will… Schokosahnepudding…*sabber*“
„Kaffee is besser.“
„Nö der schmeckt nach Kaffee…“
„Ja darum heißt der auch so.“
„Na, seit wann denn das wohl? *Augendreh*“
„Seitdem er in Südamerika gefunden wurde…“
Und so ging die sinnlose Diskussion ständig weiter, bis wir bei Hotel angekommen waren.
Nachdem wir, mit einiger Mühe was die Verständlichkeit des Japanischen Englisch betraf, endlich in unseren Betten lagen, fühlten wir uns müder als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in unserem bedauernswerten kleinen Leben.
Nächster Tag, Tokioter Innenstadt….
„Wollt ihr vielleicht bei einer Show mitmachen? Unser Sender hatte die großartige Idee ein Reality- Show mit dem Titel “SUPER GAU“- Europäer in Japan.“ zu starten.
„Geht´s noch, Alter?“
„Wieso sollten wir das tun, du Depp?“
„ihr würdet berühmt werden! Viel Geld verdienen! Das Leben in Japan ist immerhin nicht das billigste.“
„Damit hat er eigentlich recht…“
„stimmt… also von daher…“
„Gut! Wir machen mit.“ Kam es einstimmig aus unserem Mund.
„Dann kommt morgen um 10 Uhr früh zur XXXXXXXXXXXX Straße Nummer XXX, in diesem Studio werdet ihr nähere Anweisungen erhalten und seit pünktlich, sonst kriegt ihr einen superlangweiligen Manager zur Seite gestellt!“
„Okay, bye bye Oji-san!”
“Ah, und bevor ich´s vergesse, geht noch nicht so viel in der Stadt herum, sonst kennt ihr euch während des Drehs schon zu sehr aus und verläuft euch nicht mehr so oft.“
„ Keine Sorge Oji-san“ sagt Aya „Mit diesem Orientierungsgenie verlaufe ich mich noch an meinem 90sten Geburtstag, auch wenn ich ab jetzt, jeden Tag die ganze Stadt abklappern würde.“
„Danke für ihr Vertrauen.“(-.-)
Um dieses unnütze Versprechen nicht zu brechen nahmen wir die langweiligsten Wege, zum Beispiel durch Parks usw., damit wir nicht unendlich lang in den Shoppingmalls herumhingen und vor lauter Aufregung rumkreischten und somit nicht die Aufmerksamkeit potentieller Zuschauer vorzeitig zu erregen. Doch unser Instinkt führte uns zu einem der coolsten Geschäfte die wir je gesehen hatten und verbrachten dort den ganzen Tag und kauften so einiges. (Wir wissen nicht mehr wie viel es gekostet hat da wir die Rechnungen, aus Angst vor einem Herzinfarkt oder eventuell unkontrollierbaren Hysterieanfällen, sofort entsorgt haben.)
Im Hotel angekommen, sagte Chii Aya noch, sie solle gefälligst den Wecker stellen, andernfalls schlafe sie bis 15 Uhr Nachmittag. Chii war wie immer schon in aller Herrgottsfrühe auf den Beinen, doch das kleine Murmeltier namens Aya beliebte es natürlich einfach den Wecker zu überhören und weiterzuschlafen.
„Aya wach auuuuuuuuuuuuuf!“
„Näh…“
„Wieso kannst du reden, wenn du schläfst, aber nicht aufwachen!“
Chii zog Aya die Decke weg, was diese jedoch nicht störte, sie schlief unbeeindruckt weiter.
„Wach auf, oder ich kipp dir kaltes Wasser über den Schädel!“
„…….“
„Gut, du hast es nicht anders gewollt.“
Chii füllte einen Zahnputzbecher mit Wasser und drehte ihn direkt über Ayas Kopf um.
„WAAAH, sag mal, spinnst du??!!“
„Nein, du schläfst, wenn du dich nicht extremst beeilst, kriegen wir einen superlangweiligen Manager!“
„Das is mir mittlerweile schon so was von egal!!“ *in Streitlust ist*
„Jetzt mach schon! Du…..*denk* Du bekommst ganz viele Leckerlis von mir!“
„Jaaaaa! *ganz lieb dreinschau*
„Du hast trotzdem zu lange gebraucht.“
„Ich hab mich aber beeilt!“
„Du hättest nicht Frühstücken müssen!“
„Dann wäre ich TOT!!“
„Mir doch egal!“
So liefen wir durch die Straßen Tokios, und alle drehten sich zu uns um, “Super-Gau“ schien ein Erfolg zu werden, wir hatten ja genug Trainingsmöglichkeiten.