Am Grab
All at once
I'm drifting on a lonely sea
Wishing you'd come back to me
And that's all that matters now
All at once
I'm drifting on a lonely sea
Holding on to memories
And it hurts me more than you know
So much more than it shows
All at once
Kapitel 20
InuYasha blieb die Nacht bei Kagome und seiner Tochter. Sie redeten nicht, aber gaben sich Trost durch ihre Nähe. Jeder war auf seine Art und Weise wütend auf das Schicksal und die Welt, die ihnen so übel mitspielte. In einem Punkt waren sie sich aber einig: Was wäre gewesen, wenn dieser Unfall nie geschehen wäre. Alles wäre so viel einfacher, aber wollten sie nun wo Izayoi geboren war noch etwas ändern?
Es konnte doch nicht sein, dass zwei Lebewesen selbst die Zeit überwinden konnten um dann wieder getrennt zu werden. InuYasha und Kagome verband mehr als nur Izayoi. Sie waren so etwas wie zwei Seelen die durch die Gezeiten miteinander verbunden waren und immer wieder zu einander fanden. Leider war auch Leid damit verbunden.
Jetzt wo sie so beieinander saßen und einander festhielten wurde ihnen schmerzlich bewusst, was sie verlieren konnten.
Kagome hatte ein Feuer entfacht, was die Nacht aus der Hütte verdrängen sollte. Sie beobachtete InuYasha. Der Schein des Feuers ließ sein silbernes Haar schimmern und ließ seine Gesichtszüge weich erscheinen. Seit er ein Youkai war hatte sie ihn nur noch hart und unerbittlich erlebt, aber in manchen Momenten auch zärtlich und liebevoll. Vorsichtig berührte sie die Narbe auf seiner Wange, fuhr mit dem Finger daran entlang. InuYasha schloss die Augen, sagte nichts.
Sie beide hatten nicht nur Äußerlich Narben sondern jeder von ihnen trug genügend davon in sich. Doch Kagome glaubte, dass InuYasha schwerer verwundet war, als sie sich vorstellen konnte. Während sie nur kurzzeitig die Hoffnung verloren hatte, war er in ein bodenloses Loch gefallen. Er hatte sich und alles um ihn herum aufgegeben.
Jetzt stand er vor der Wahl für immer bei ihnen zu bleiben, oder zu gehen aber möglicherweise zu gewährleisten, dass weder Kagome noch Izayoi etwas geschah. InuYasha musste an seine Mutter denken. Das ihr Geliebter ein Youkai war hatte ihr nichts Gutes gebracht ausser vielleicht das Kind, das sie ihm geboren hatte. Der Rest war Einsamkeit gewesen. Kagome dagegen hatte Freunde, die sie und das Kind akzeptieren würden und ein Familie i einer anderen Zeit. Aber konnte Kagome mit Izayoi überhaupt in die Zukunft? Das Kind war nicht „normal“!
Kagome spürte InuYashas innere Zerissenheit und sie litt mit ihm. Wieder kamen ihr die Tränen doch sie blinzelte sie weg.
So schliefen sie dann ein, mit wilden konfusen Träumen die sie teilten. Als Kagome wieder aufwachte war InuYasha weg. Sie sah sich um, Angst davor etwas zu finden, dass ihr sagte er würde nicht wieder zurückkommen. Sie sah zu Izayoi die brav durchschlief. Ohne sie zu wecken verließ Kagome die Hütte. Der Morgen graute bereits, doch von den Dorfbewohnern würde man erst gegen Sonnenaufgang etwas sehen.
Wo war InuYasha nur hin gegangen?
InuYasha schlug sich durch dichtes Gebüsch. Er musste es finden, vielleicht bekam er dort eine Antwort. Er umging das Dorf seiner Kindeheitserinnerungen, denn er wollte keinem der Drofbewohner begegnen die ihn womöglich wieder erkannten.
Er wollte nur das Grab seiner Mutter finden. Izayoi war stark gewesen, trotz all dieser schmerzhaften Jahre und der Verachtung die sie hatte verspüren müssen.
Izayois Ruhestätte war nicht verwildert, sondern umgeben von Rosen. Eine unsichtbare Macht schien es nicht zuzulassen, dass Unrat sich verbreitete. Ein größerer bunter Stein lag auf Hügel, ein Geschenk von InuYasha an sie. Er rief sich ihr Bild vor Augen. Es war nur schwach, aber erreichte sein Herz sofort.
Neben ihm spürte er eine starke Präsenz dämonischer Herkunft, doch er musste sich nicht undrehen um zu wissen wer es war. Sesshoumaru stand neben ihm, blickte ebenfalls auf das Grab hinunter.
„Du hast dein Gedächtnis wieder?“
InuYasha nickte wandte aber nicht seinen Blick ab von den Erinnerungen an seine Mutter.
„Sag mir InuYasha, welchen Weg wirst du gehen?“
Überrascht sah InuYasha auf.
Sesshoumaru machte ein Geste Richtung Izayoi.
„Auch wenn es mir nicht gepasst hat, unser Vater hätte für sie alles getan und er wäre immer an ihrer Seite gewesen. Er hatte keine Wahl, aber wie ist es mit dir?“
InuYashas Augen waren groß, überrascht und verwirrt, dann sah er wieder auf den bunten Stein auf dem Hügel. Sein Vater hatte Izayoi geliebt, doch ihnen war ein gemeinsames Leben nicht vergönnt gewesen. Aber er hatte die Möglichkeit die Liebe seines Lebens an seiner Seite zu haben. InuYasha dachte wieder an die stets traurige Izayoi und dann an seine Tochter. Er wollte, dass sie mit ihrem Vater aufwuchs, er wollte das Kagome nicht zurückkehrte in ihre Zeit sondern hier blieb. Es hatte mal eine Zeit gegeben in der Beide nicht wussten ob es überhaupt möglich war, aber nun hatte sie ein Verbindungsstück. Izayoi war ein Teil beider Welten.
„Sag mir Sesshoumaru, warum sagst du solche Dinge?“
Seshoumaru lächelte, doch es lag nichts Arrogantes in diesem Lächeln.
„Du hast dir meinen Respekt verdient. Du warst stärker als ich und hast doch zurück zu diesem Menschenweib gefunden. Du bist unserem Vater ähnlicher als ich.“
Er wandte sich zum Gehen.
„Du hast dir sein Erbe verdient, also mach es besser. Du hast nicht ohne Grund Tessaiga bekommen, dass muss ich einsehen. Sie ist der Grund dafür.“
Er ging ohne weitere Worte und InuYasha glaubte, dass er zum ersten Mal in seinem Leben seinem Bruder zumindest ein bisschen nahe war. Er sah Sesshoumaru nach und entdeckte ein junges Mädchen an seiner Seite. InuYasha musste Schmunzeln. Vielleicht war Sesshoumaru ihrem Vater ähnlicher als er glaubte.
InuYasha ging vor dem Grab seiner Mutter in die Knie.
„Ich danke dir, Mutter für diese Erbe. Ich werde es annehmen und sie nicht gehen lassen!“
InuYasha kam auch nach dem zweiten Tag nicht zurück und Kagome verlor wieder einmal jegliche Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Als Kaede abreisen wollte erklärte Kagome sich bereit sie mit Izayoi zu begleiten. Ihre Freunde waren schockiert, aber Kagome ließ sich nicht umstimmen. Sie wollte nur zurück zu dem heiligen Baum und dem Brunnen. Dort würde sie wissen was zu tun war. Zumindest glaubte sie das, wollte es glauben.
Kaede war froh über die Begleitung obwohl sie sich Sorgen um Kagome machte. Wollte sie etwa aufgeben und zurückkehren? Kaede würde Kagome nicht so einfach gehen lassen, dass wusste sie.
Sie hatte mehr Gründe zu warten. Kaede hatte InuYasha beobachtet. Sie war alt aber nicht blind und sie spürte all die Emotionen. InuYasha machte es sich nicht leicht und er würde sie nicht einfach gehen lassen. Aber wusste auch Kagome es?