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Dämonen, Engel und ein Drache

Fortsetzung zu "Enthüllungen und Geständnisse"
von

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Arbeitsessen

Meine Güte, dieses Kapitel war eine richtig schwere Geburt!

Ich hatte vor allem große Schwierigkeiten mit unserem lieben Yashiro; über den Guten gibt es im Original-Manga nämlich nur sehr spärliche Informationen. Was zur Folge hatte, dass ich seinen Charakter zunächst mal komplett neu ausarbeiten musste.

Dazu kam, dass neuerdings sein Vorname in der Daisuki nicht wie bisher mit „Koichi“, sondern mit „Yukihito“ angegeben wird. Vermutlich handelt es sich um einen Transkriptionsfehler, der jetzt erst berichtigt wurde.

Sehr ärgerlich und vor allem lästig. Da hält man sich schon an die „offizielle“, deutsche Übersetzung und dann so was. Ich hab lange überlegt und ich denke, ich werde den Namen ändern; zunächst in diesem Kapitel und, wenn ich Zeit habe, nach und nach auch in den vorangegangenen Kapiteln. Lasst euch also nicht durcheinander bringen. ^^

Am Anfang hab ich mich mit dem Handlungsablauf in diesem Kapitel total schwer getan, aber gegen Ende ging es glücklicherweise immer leichter von der Hand, so dass ich die Hoffnung hege, doch ganz gute Arbeit bei Yashis Charakterdesign geleistet zu haben.

Ich bin so gespannt, ob euch das Kapitel gefällt. *ganz aufgeregt ist*
 

„..........“ = wörtliche Rede

>.........< = Gedanken

[...........] = persönliche Kommentare der Autorin

kursive Worte sind betont
 

___________________________________________________________________________
 

...

Nach nicht weniger als drei Schrecksekunden bricht Kanae mit einem Mal in schallendes Gelächter aus.

„Du bist mir vielleicht eine!“, meint sie, den Lachtränen nahe. „Und ich dachte schon, du verfällst jetzt in tiefe Depressionen wegen dieser albernen... Na ja, es ist ja nicht mal eine richtige Drohung...“
 

___________________________________________________________________________
 

Arbeitsessen
 

„Du hättest Kotonami-sans Gesicht sehen sollen, als Kyoko-san meinte, dass es ihr nur um den Lippenstift ginge.“ Rina lacht unwillkürlich auf.

„Kann ich mir lebhaft vorstellen.“, schmunzelt Yashiro. „Kotonami-san kann beinahe so herrlich verdutzt aus der Wäsche sehen wie Kyoko-chan...“

Die beiden Betreuer sitzen in der ruhigsten Ecke eines kleinen, koreanischen Familienrestaurants, das man inzwischen mit Fug und Recht als ihr Stammlokal bezeichnen kann. Gut gelaunt geben sie ihre Bestellung bei der freundlichen Bedienung auf.

Als die Kellnerin gegangen ist, wird Rina wieder ernster. „Sag mal, könntest du dich dazu durchringen, bei Tsuruga-san Termine mit Kimiko Kamio abzublocken ...zumindest für eine gewisse Zeit? – Ich denke nämlich, dass die Dame nicht ganz ungeschoren davon kommen sollte.“

Yashiro sieht sie eine ganze Weile forschend an, dann verzieht sich sein Mund zu einem breiten Grinsen.

„Wenn Ren-kun noch ein einziges Mal einen Termin mit ihr absolvieren müsste, dann würde er vermutlich zum ersten Mal in seiner Karriere ohne jeden Kommentar das Set verlassen ... und mich anschließend obendrein lynchen.“, lacht er. „Er konnte die Dame noch nie leiden ... und er hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, nicht mal Kamio-san gegenüber. Darum begreife ich auch ihren quasi unausrottbaren Fanatismus nicht so recht. – Ren-kun weigert sich seit dem Vorfall jedenfalls kategorisch, auch nur eine halbe Minute mit ihr mit ihr zu arbeiten.

Manchmal denke ich, er hat nur darauf gewartet, endlich einen Grund dafür zu haben. – Und welcher Grund wäre stichhaltiger? ...zumal praktisch jeder in der Branche das nachvollziehen könnte.“

„Besonders beliebt scheint sie ja nicht zu sein bei ihren Kollegen...“

„Das könnte man so ausdrücken, zumal sie zu allem Überfluss auch noch ausgesprochen nachtragend ist. Wenn sie nicht ein paar ziemlich weit reichende Beziehungen hätte, würde vermutlich kein Regisseur mehr mit ihr arbeiten wollen. – Eigentlich lebt sie auch nur noch von vergangenem Ruhm...“

„Den Eindruck hatte ich auch irgendwie.“, meint Rina mit einem schiefen Grinsen im Gesicht. „Jedenfalls bin ich froh, dass Kyoko-san die ganze Sache nicht persönlich nimmt. Sie scheint es fast mühelos wegzustecken.“

„Na ja“, meint Yashiro ernst, „ob sie das wirklich so leicht hinnimmt ist noch die Frage. Ich glaube, sie ist da sensibler als man meinen könnte. Auch wenn ich denke, dass es ihr selbst nicht bewusst ist, dass es sie belastet. – Auf der anderen Seite hat sie ohne Zweifel im Moment den besten Rückhalt, den man sich nur denken kann, da ist es natürlich auch nicht schwer, solche unangenehmen Kleinigkeiten zu verdrängen.“

„Wahrscheinlich hast du Recht.“ Rina muss unwillkürlich lächeln. „Vor allem, wenn man einen erheblichen Teil des Tages damit beschäftigt ist, die Gesichtsfarbe irgendwie unter Kontrolle zu bringen.“

„Stimmt.“, schmunzelt Yashiro. „Wenn ich da an das erste Tanztraining denke...“

„Ja, Kyoko-san war dermaßen nervös, dass ich schon Angst hatte, dass sie das Rot in ihrem Gesicht dauerhaft behält. – Ikeda-san, die Trainerin, muss wirklich Tomaten auf den Augen gehabt haben.“

„Ach, vermutlich hat sie es darauf geschoben, dass es Kyoko-chans allererstes Training war ...und das auch noch mit so einem berühmten Star als Partner.“, meint Yukihito.

„Oder sie ist auch ein Fan von Tsuruga-san... Schließlich kann nicht sein, was nicht sein darf ...“, merkt Rina trocken an, ein amüsiertes Grinsen um die Mundwinkel.

„Na ja“, lacht Yukihito, „ich würde es zumindest nicht ausschließen.“

„Aber mal was Anderes.“, wirft Rina nach einem Moment vergnügten Schweigens ein. „Tsuruga–san hat etliche Schrittkombinationen absichtlich verpatzt, oder?“

„Da kannst du drauf wetten , meine Liebe!“ Yashiro grinst von einem Ohr zum anderen. „Vermutlich, um sie möglichst oft wiederholen zu können, ohne dass es auffällt. – War es so offensichtlich?“

„Ja, schon. - Jedenfalls bei genauerem Hinsehen. Zufälligerweise waren es meist die Schrittfolgen um besonders romantischen Posen herum. Oder Passagen, in denen sie besonders eng tanzen mussten.“ Rina kichert leise. „Außerdem wurde sein Grinsen bei jedem neuen Versuch breiter.“

„Stimmt allerdings. Vielleicht sollte ich dir dazu noch erklären, dass er normalerweise Bewegungsabläufe in einem unglaublichen Tempo und mit unbeschreiblicher Präzision lernt. – Bei ‚Dark Moon’ musste er doch in einigen Szenen Klavier spielen...“

„Ja, richtig, das hab ich gesehen.“, sagt Rina und überlegt einen Moment. „Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass er vorher überhaupt nicht spielen konnte...?“

„Doch, genau das.“, gibt Yashiro zurück. „Er hatte ganze drei Stunden Unterricht. Danach hatte er die Bewegungsabläufe so gut abgespeichert, dass er damit sogar improvisieren konnte.“

„Oh, wow!“ Rina ist offensichtlich beeindruckt. „Kein Wunder, dass er dann so anspruchsvoll ist bei allem, was die Arbeit angeht.“

„Ja, kann sein; er nimmt jedenfalls längst nicht jeden Partner ernst vor der Kamera. Bei Kyoko-chan war das irgendwie von Anfang an anders, ... obwohl sie zu der Zeit echt wie Hund und Katze waren...“, sinniert Yashiro schmunzelnd.

„Wer sagt denn, dass Hunde und Katzen nicht miteinander auskommen können?“, gibt Rina lachend zu bedenken.

„Auch wieder wahr...“ Yukihito zuckt grinsend mit den Schultern.

Ihr Gespräch wird durch die Bedienung unterbrochen, die das bestellte Essen serviert.

„Hm, lecker.“, schwärmt Rina. „Reich mir mal die Schale Kimchi, Yashi-kun!“ [Kimchi ist ein scharf eingelegter Kohl, der in Korea zu fast jedem Essen gereicht wird. Lecker! ^_-]

Yukihito tut lächelnd wie ihm geheißen.

„Hach, ich liebe dieses Zeug!“, meint die junge Managerin, während sie sich begeistert ein Stück davon in den Mund schiebt ... und die Augen für einen kurzen Moment selig lächelnd schließt.

„Weißt du, dass du ausgesprochen süß aussiehst, wenn du isst?“, fragt Yukihito grinsend.

„Danke.“, grinst Rina zurück. „Vermutlich genauso knuffig wie du, wenn du deine Brille zurecht rückst.“

„Kannst du ein Kompliment nicht einfach mal annehmen?“, seufzt Yukihito resigniert.

„Wieso?“, gibt Rina schlagfertig zurück. „Hab ich doch. – Ich hatte lediglich das Bedürfnis, dir auch eines zu machen, Yashi-kun.“

Yukihito kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Na ja, immerhin tust du dich damit nicht so schwer wie Kyoko-chan.“

„Na, siehst du. – Ich werde wenigstens nicht bei jedem netten Wort rot ... so wie Kyoko-chan beim Tanztraining.“

„Tja, es war aber auch ein bisschen unfair von Ren-kun, ihr ständig irgendwelche Komplimente ins Ohr zu hauchen, während sie sich aufs Tanzen konzentrieren musste.“

„Kann man so sagen. Hast du eigentlich eine Ahnung, was er ihr zugeflüstert hat?“, fragt Rina neugierig.

„Nein, ich hab keinen blassen Schimmer. Auch mir gegenüber hat er steif und fest behauptet, dass er nur ausprobiert hat, ob es klappt, gleichzeitig zu tanzen und den Text adäquat in Szene zu setzen. Aber Kyoko-chans Gesichtsausdruck nach war es etwas sehr viel Intimeres. Ich vermute mal, auch Kyoko-chan hat sich nicht weiter dazu geäußert.“

„Nö, natürlich nicht. Sie hat mich nur nachher darum gebeten, mit ihr noch mal verstärkt das Flirten zu üben. Sie meinte, sie bräuchte einfach mehr Praxis, damit sie es irgendwann mal schafft, sich von Tsuruga-san nicht mehr so schnell durcheinander bringen zu lassen.“

„Na, ob das möglich ist...?“, zweifelt Yukihito augenzwinkernd. „Ren-kun braucht sie doch nur ansehen und sie wird verlegen.“

„Wart’s ab, mein Lieber! Ein bisschen besser ist es ja schließlich schon geworden, ihr steht halt im Augenblick noch diese extreme Verliebtheit im Weg. – Aber das Mädchen hat durchaus Talent! Du wirst schon sehen, irgendwann wird sich Tsuruga-san sehr warm anziehen müssen, um ihrem bezaubernden, warmherzigen Charme widerstehen zu können.“

„Rina-chan, das kann er doch jetzt schon nicht.“, konstatiert ihr Gegenüber trocken.

„Ach, das mein ich nicht. Sicher hast du Recht, ... aber dadurch, dass er es mit solcher Leichtigkeit schafft, sie aus dem Konzept zu bringen, sitzt er eben am längeren Hebel und hat praktisch die Fäden dieser Beziehung allein in der Hand. – Aber das wird sich in absehbarer Zeit sicher ändern.“

Yukihito lächelt. „Solange es nicht in einen Machtkampf ausartet, soll es mir recht sein.“

„Ach, das ist doch nur ein amüsantes Spielchen.“, meint Rina. „Ist dir noch nicht aufgefallen, dass die Beiden einen Heidenspaß daran haben, sich zu kabbeln?“

„Das ist kaum zu übersehen. Zumal es auch einen Riesenspaß macht, ihnen dabei zuzusehen. – Außerdem traut sich ja sonst niemand, so mit Ren-kun zu reden. Das gibt sicher lustige Dreharbeiten bei ‚Crazy Alliance’.“

„Vermutlich.“, pflichtet Rina grinsend bei. „Besonders die Stuntszenen.“

„Das glaub ich auch. Seit Choi-sensei regelrecht eine Erleuchtung hatte, wie er den Größenunterschied der beiden kreativ einsetzten kann, wirken die Choreographien enorm verblüffend und unglaublich witzig. Das wird bestimmt ein Kracher im Kino.“

„Ja ... und seit Kyoko begriffen hat, dass Stunts weniger mit Kämpfen und mehr mit Tanzen zu tun haben, sieht es bei ihr auch noch sehr viel geschmeidiger aus. - Obwohl ich das Kämpferische auch witzig fand...“ Rina kichert leise vor sich hin.

Yukihito zieht die Augenbrauen hoch. „Du hast wohl Spaß daran, wenn sie dem armen Ren-kun versehentlich derbe Schläge verpasst?“

„Ich hab vor allem Spaß daran, wenn der Stärkere mal eine verpasst kriegt.“, gibt Rina kichernd zurück.

„So, so...“ Yukihito versinkt für einen Moment in nachdenkliches Schweigen, dann sieht er Rina neugierig an. „Darf ich dir eine persönliche Frage stellen, Rina-chan?“

Rina lächelt charmant. „Yashi-kun, du darfst mir jede Frage stellen.“

In Yukihitos Gesicht breitet sich eine Spur Rosa aus, was man allerdings nur bemerkt, wenn man sehr genau hinschaut. Es dauert einen Augenblick, bis er sich wieder gefasst hat, dann stellt er seine Frage.

„Wie kommt eine junge, hübsche Frau wie du auf die Idee, ausgerechnet Bodyguard zu werden; noch dazu in so jungen Jahren?“

„Danke für das ‚hübsch’.“, sagt Rina lächelnd; auch in ihrem Gesicht ist jetzt ein leichtes Rosa zu erkennen. „Ich hatte schon in der Grundschule einen ausgesprochenen Beschützerinstinkt. Ich hab die schwächeren Schüler immer vor pöbelnden Rowdys in Schutz genommen ... und zwar egal wie groß die waren. – Tja, ich hab halt eine Schwäche für die ‚Hilflosen’...“

Yukihito sieht die junge Betreuerin mit großen, verblüfften Augen an.

„Na ja“, fährt Rina ein wenig verlegen fort, „ich hatte schon als kleines Kind mit Aikido und Karate angefangen ... und da hatte ich trotz der mitunter großen Alters- und Größenunterschiede zu meinen ‚Gegnern’ eigentlich immer ganz gute Karten. Auch wenn’s nicht immer ohne - kleinere - Verletzungen abgegangen ist.“

„Und deine Eltern haben vermutlich regelmäßig die Hände überm Kopf zusammen geschlagen vor Entsetzen...“, schlussfolgert Yukihito.

„Nicht nur die, meine Lehrer waren da fast noch schlimmer. – Aber du hättest meinen Vater erleben sollen, als ich ihm kurz vor dem Highschool-Abschluss eröffnet hab, was ich beruflich machen will.“

„Ich glaube, ich kann es mir in etwa vorstellen. – Wenn ich so darüber nachdenke, wäre ich jedenfalls ernsthaft beunruhigt, wenn meine Tochter mir so was sagen würde. – Ist ja schließlich nicht unbedingt ein ungefährlicher Job.“

„So ungefähr war auch seine Argumentation, allerdings hat er es noch ein bisschen drastischer ausgedrückt. – Außerdem war er ziemlich erschrocken, dass ich heimlich schon sechs der besten Agenturen rausgesucht hatte, bei denen eine Ausbildung für mich in Frage kam.

Na ja, das Ende vom Lied war dann, dass ich ihm zuliebe zuerst eine Ausbildung als Speditionskauffrau gemacht habe, damit ich zumindest ‚einen anständigen Beruf’ habe, den ich auch noch ausüben kann, wenn es mit dem Personenschutz mal aus körperlichen oder gesundheitlichen Gründen nicht mehr klappen sollte.“

„Ach, daher hast du von Anfang an keine Probleme gehabt, Kyoko-chans Termine und die Fahrerei so aus dem Stehgreif zu organisieren. Ich hatte mich schon gewundert.“, merkt Yukihito an.

„Och, eigentlich blühe ich bei der Arbeit erst so richtig auf, wenn es ordentlich rund geht. – Ich brauche irgendwie eine tägliche Herausforderung, damit ich auch beim Personenschutz immer aufmerksam bleibe. – Bei meinem letzten Job war das allerdings mitunter eine ziemlich ermüdende Sache...“

Yukihito sieht sie verständnislos an. „Was meinst du?“

„Ach, mein letzter Schützling war die älteste Tochter einer Industriellenfamilie in Osaka. Und sie war häufiger mal ... nun, sagen wir mal: ... ein bisschen zickig. Daher ist das Ganze auch schon mal eher in einen Babysitter-Job ausgeartet.“, erklärt Rina grinsend.

„Hattest du dich deshalb nach was Anderem umgesehen?“, fragt Yukihito.

„Ach, nein, eigentlich nicht. Es war nicht so, dass ich nicht mit ihr ausgekommen wäre. Ihr Vater meinte sogar, ich sei die Einzige gewesen, die seine Tochter im Ernstfall zur Raison bringen konnte. Aber sie hat letzten Monat einen Amerikaner geheiratet und wohnt jetzt in Los Angeles; daher wurden meine Dienste nicht mehr benötigt.“

Das Klingeln von Yashiros Handy unterbricht Rinas Ausführungen. Hastig durchsucht er seine Taschen nach Gummihandschuhen, findet jedoch offenbar keine.

Lächelnd greift Rina daraufhin in seine Jackentasche, holt das immer noch bimmelnde Telefon heraus, nimmt das Gespräch ohne ein Wort zu sagen an und hält das Gerät ihrem Sitznachbarn ans Ohr, während sie ihm kurz zuzwinkert.

Im Laufe des Telefonats, das offensichtlich hauptsächlich vom Teilnehmer am anderen Ende der Leitung bestritten wird, greift Yukihito in eine andere Jackentasche, holt einen kleinen Block heraus, überlegt einen Moment und gibt dann Rina zu verstehen, dass er einen Stift braucht. Diese lässt sich nicht lang bitten und holt – ein ultrabreites Grinsen im Gesicht – einen kleinen Kugelschreiber aus ihrem V-Ausschnitt, den sie ihm leise kichernd reicht.

Yukihito vergisst glatt, dem Anrufer eine bestätigende Antwort zu geben.

„Ja, ja“, beeilt er sich eine Schrecksekunde später zu sagen, „ich werde es natürlich weiter geben. ... Nein. ... Selbstverständlich... Ja, einen schönen Abend noch. Und grüßen Sie Ihre Familie.“

„Sawara-san?“, fragt Rina beiläufig, während sie betont langsam – und unter Einsatz von möglichst viel Körperkontakt – das Handy wieder in einer von Yashiros Jacketttaschen verschwinden lässt.

„Ja.“, antwortet Yukihito ein wenig verwirrt. „Der Termin für diese Einkaufszentrums-Eröffnung steht. – Warte mal, ich schreib dir die Einzelheiten schnell auf. Dann kannst du sie morgen Kyoko-chan mitteilen.“

Schnell kritzelt er einige Schriftzeichen auf ein neues Blatt seines Notizblocks, reißt die Seite heraus und reicht sie Rina, während er den Stift vor ihr auf dem Tisch ablegt.

Diese nimmt den Zettel verschmitzt lächelnd entgegen, wirft einen kurzen Blick darauf, faltet ihn dann sorgfältig zusammen und lässt dann Stift und Papier wie selbstverständlich in ihr Dekollete gleiten.

„Wenn Kyoko-chan nicht von dir lernt, den Männern die Köpfe zu verdrehen, dann ist sie ein absolut hoffnungsloser Fall.“, stellt Yukihito seufzend fest. „Na ja, eigentlich war es ja sehr lieb von dir, mir das Telefon ans Ohr zu halten, aber...“

„Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich dir die Handschuhe dort raus geholt hätte, wo sie jetzt noch stecken?“, unterbricht ihn Rina glucksend.

Yukihito sieht sie fragend an, woraufhin Rina in schallendes Gelächter ausbricht.

„Du hast sie in deine rechte Hosentasche gesteckt, als du aus dem Auto gestiegen bist.“, klärt sie ihn auf.

„Oh!“, entfährt es Yukihito. Kopfschüttelnd hält er die Hände vor die Stirn und stöhnt leise. „Dieses vermaledeite Problem raubt mir irgendwann noch den letzten Nerv.“, murmelt er resigniert.

„Wäre es unverschämt, wenn ich darauf Anspruch erheben würde?“, lacht Rina.

„Auf was?!“

„Na, darauf, dir den letzten Nerv zu rauben.“

Yashiro kann nicht anders, er muss einfach in ihr fröhliches Lachen einstimmen.

„Außerdem“, fährt Rina grinsend fort, „ist es ja gar kein Wunder, dass du mit deinen Händen jedes Telefon zum Absturz bringst, diese göttlichen Greifwerkzeuge sind so was von elektrisierend, ... die bringen eben alles durcheinander. - Vor allem arglose, unschuldige Frauenzimmer.“

Yukihito zieht schmunzelnd die Augenbrauen hoch. „Hm ... und welcher Körperteil genau ist an dir noch unschuldig?“

„Warum?“, stellt Rina sofort grinsend die Gegenfrage.

„Weil ich das dann noch heute Abend ändern könnte, mein Schatz. ...es sei denn, du hättest etwas dagegen...“

Rina grinst von einem Ohr zum anderen und zwinkert verschwörerisch. „Tja, ich denke, wir sollten dann mal bezahlen.“
 

„Sag mal, hat Tsuruga-san eigentlich schon was von uns Beiden mitbekommen?“, fragt Rina als sie ein paar Minuten später das Lokal verlassen.

„Vermutlich genau so wenig wie Kyoko-chan. Die Beiden sind im Augenblick einfach so sehr mit sich selbst und mit einander beschäftigt, dass ich es erst erzählen werde, wenn er mich danach fragen wird.

Du solltest Ren-kun mal beobachten, wenn er wieder auf der Jagd nach Geschenken für Kyoko-chan ist.“ Yukihito grinst breit ... und Rina stimmt unwillkürlich ein. „Ich bin so froh, dass er im Moment richtig glücklich ist – wahrscheinlich ist er das zum ersten Mal in seinem Leben. Da sollte ihn für eine Weile nichts ablenken. – Noch vor einem halben Jahr wäre das vollkommen undenkbar gewesen.

Ich hätte nicht gedacht, dass er so niedlich aus der Wäsche schauen kann...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2009-11-13T18:31:59+00:00 13.11.2009 19:31
hoi^^
mir ist grade was aufgefallen glaub ich
kanns sein das yashiro in den ersten kapiteln immer koichi hieß und jetzt auf einmal yukihito (oder so ähnlich :D)?
Von: abgemeldet
2008-08-06T19:41:05+00:00 06.08.2008 21:41
Haha, ich kann nicht mehr... (lach, lach).
"Dann... sollten wir vielleicht mal bezahlen".
Ich fand's zu gut. Wirklich, das war einfach zum Schreien!
Ach, ich liebe Yash und Rina... Mittlerweile fast merh als das Hauptpaar.

Soso... dann mal ans nächste Kap :)

lg Marci
Von: abgemeldet
2008-05-06T15:23:05+00:00 06.05.2008 17:23
Wie traumhaft !
Geiles Chap, die zwei sind ja extrem witzig!
Oh ja, wenn Kyoko von der nichts lernt ist sie wirklich ien hoffnungsvoller Fall!

Kurz noch, eine kleine wortwiederholung:
Ren-kun weigert sich seit dem Vorfall jedenfalls kategorisch, auch nur eine halbe Minute mit ihr mit ihr zu arbeiten.

*zum nächsten chap springt*
Von:  Riafya
2008-04-10T16:14:37+00:00 10.04.2008 18:14
So, endlich hatte ich die Zeit, mir das Kap durchzulesen. ^^
Ich muss sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat, diese ganzen Kyoko/Ren Kaps werden mit der Zeit halt ziemlich abgenutzt...
Auf jeden Fall könntest du ruhig öfters welche ohne die beiden machen. ^^
Ich fand die ganzen Flitereien echt lustig - Kyoko ist in besten Händen. XD
Ich hoffe, es geht bald weiter.
Bye,
Ayako
Von: abgemeldet
2008-04-07T19:14:34+00:00 07.04.2008 21:14
Ui, Das war aber auch vorrauszusehen, dass Rina und Yashiro zusammen kommen. Die beiden passen aber auch wirklich gut zusamen.^^
Wäre aber echt lustig auch ma Ren aus der Fassung zu erlbene.
Wenn Kyoko auch gut von Rina lernt. xD
Is aber süß, wenn Ren sowas macht. >//<
Hoffe du schreibst ganz schnell weiter. Freu mich schon darauf wie es weiter geht.^^

MfG Umi-chan
Von: abgemeldet
2008-04-07T15:09:58+00:00 07.04.2008 17:09
ahhhhhhhhhhhhhhh. das Kap war ja sooo toll! Ich finde das Pairing Rina und Yashiro echt süß ^^ Hehe.

Aber das Kap war ja voller Flirtereien... *g* Das war echt der hammer!
Ich freu mich aber auch wieder auf ein Kap mit Ren und Kyoko ^^

Auf jeden fall klasse gemacht. Hat mir richtig gut gefallen!!!

Hdl
Tea
Von:  Amy-Lee
2008-04-06T23:00:38+00:00 07.04.2008 01:00
Hi, na du
ja, ja da haben wir das zweite Paar (Yashi und Rina) och wie Süß.
Ren und Kyoko beim Tanz Training, das möchte ich sehen, vor allem das was die zwei da dreiben oder eher was Ren da dreibt wenn sie allein wären, wäre Ren schon längst über Kyoko hergefallen, den er verpasst immer nur die Szenen vor sie sich ganz nahe sind um diese Wiederholen zu können.
Ich bin ja jetzt gespannt (nur so ne Frage) wird am Ende der FF Geheiratet? Könnte mir den Heiratsantrag von Ren für Kyoko Bildlich vorstellen.

Ach ja super Capi mir ist nicht aufgefallen das es lande gedauert hat.

Machs gut und bis zum nächsten mal.
Amy-Lee
Von: abgemeldet
2008-04-06T21:37:45+00:00 06.04.2008 23:37
Hehe, die beiden passen richtig perfekt zusammen! Vor allem gegen Ende hat mir das Kapitel gefallen... Thihi. Also wirklich...^^ Und ich muss Yashiro recht geben; wenn Kyoko von Rina im Flirten nichts lernen kann, dann von niemandem!!! Das ganze Kapitel war ja prakisch ein einziger Flirt! (Mehr davon, gerne auch von unserem anderen Pärchen, wo Kyoko dann ihre neu erworbenen Fähigkeiten unter Beweis stellen kan... XD)

Und Ren ärgert Kyoko also während der Trainingsstunden? Warum wundert mich das jetzt nicht?
Allerdings ist er ja schon ein bisschen unersättlich, oder? Ich mein, immerhin wohnen sie nebeneinander und sehen sich mit Sicherheit jeden Abend. (Was mich ohne große Umschweife zu dem Thema bringt, wie lange es denn noch dauern wird, bis Ren und Kyoko auf der gleichen Beziehungsbasis sind wie Rina und Yashiro. Nicht, dass ich dich drängen will oder so, um himmels Willen! Ich meine nur. Wirst du uns das eigentlich etwas genauer mitteilen oder bleibst du absolut jugendfrei? Wenn, dann verstehe ich dich natürlich. Aber ich hätte nichts dagegen...)
Naja, aber so ist unser lieber Ren eben...^^

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel. Das kommt dann wahrscheinlich genau zu meinen abiturprüfungen... Na, dann bin ich wenigstens ein bisschen abgelenkt...^^

milmirjia
Von:  Metal_Angel
2008-04-06T20:53:50+00:00 06.04.2008 22:53
klasse! die beiden sind ein tolles paar!
das mit dem flirten war am besten!^^
weitero

lg sista
Von:  DarkEye
2008-04-06T19:01:40+00:00 06.04.2008 21:01
supertoll geworden
die beiden passen auch gut zusammen

dark


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