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Sharingan-Kinder

SasuSaku +Kinder
von

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Kampf

Haruka sah ihn eine Weile an, wie er sie wütend anstarrte mit seinem Kunai in der Hand. Dann grinste sie – hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte, sich wirklich zurückhaltend, um nicht lauthals loszuprusten.

„D-du bist... so lustig!!“ rief sie dann aus und grinste ihn an, und er verzog das Gesicht.

„Das war mein Ernst!“ sagte er kalt, und sie grinste weiter.

„Ja, meiner auch!“ Sie kehrte ihm den Rücken und ging einfach. „Du amüsierst mich, Uchiha... du hast keine Chance gegen mich, sei also lieber froh, dass ich dir einen Kampf mit mir ersparen will! Du würdest dich doch nur unnötig verletzen, armer, kleiner Uchiha...“ Der Unterton in ihrer Stimme war dermaßen erniedrigend, dass er wutentbrannt aufsprang und sein Kunai auf sie schleuderte.

„Hast du etwa Angst, oder wieso kneifst du... Hyuuga-Schlampe??!“

Das Kunai flog um Meter an ihr vorbei und landete im Gestrüpp, und sie blieb stehen und drehte jetzt endlich den Kopf.

„Was hast du gesagt?!“ fragte sie monoton, und Sanosuke hob erstaunt den Kopf. Was war denn das – war sie jetzt etwa wütend? Hatte er sie allen Ernstes wütend gekriegt?! Er senkte die Augenbrauen erneut.

„Heh – ich hab dich gefragt, wieso du kneifen willst, Hyuuga-Schlampe!“

Hyuuga-...Schlampe!“ wiederholte sie mit derartiger Wut das Schimpfwort und drehte sich jetzt ganz um, und Sanosuke zuckte nur kurz, als er sah, wie sich ihre weißen Augen veränderten und die Adern hervortraten, als sie ihre Byakugan benutzte – das hieß, sie machte tatsächlich ernst. „Na warte, Uchiha!“ sagte sie und hob die Hände, „Das bezahlst du!! Und zwar jetzt gleich!!“

„Gut so!!“ Er riss eine Handvoll Shuriken hervor, um sie auf das Mädchen vor sich zu schleudern. Sie hatte keine Probleme, auszuweichen, und sie war so unglaublich schnell, dass es ihm vorkam, sie hätte sich teleportiert, als sie mit einem mal direkt hinter ihm stand. Sanosuke fuhr herum und zog ein neues Kunai. „Was zum-...??!!“

„Zu langsam, du Flachwichser!!“ rief sie und riss die Hand nach vorne, im nächsten Moment schmetterte sie ihn mit einem einzigen Handschlag um Meter nach hinten, und er keuchte und stürzte zu Boden, überschlug sich einmal und stieß genau gegen Kojiro, der gerade ankam.

„W-wa-was ist denn hier los??!“ schrie der Älteste des Teams und wurde weiß, „Haruka-san?! Hat er dir was getan?!“ Sanosuke grummelte und erhob sich blitzschnell wieder, obwohl sein Rücken plötzlich höllisch wehtat, Kojiro nicht weiter beachtend.

„Das war noch nicht alles, Schlampe!!“ brüllte er und stürzte sich erneut auf Haruka. Kojiro schnappte entrüstet nach Luft.

„Du nennst mich Schlampe??!!“ Er schaltete erst eine Minute später, dass Sanosuke nicht ihn, sondern Haruka gemeint hatte...

„Ach ja??!!“ keifte Haruka zurück und blockte alle Shuriken und Kunais spielerisch ab, die er nach ihr warf, „Das Gefühl habe ich aber!! Du bist so schlecht, dass ich nichtmal deine Tenketsu treffen muss, um dich aus dem Rennen zu schmeißen, Uchiha!!“ Sie verzichtete damit auf ihre Byakugan und ließ die Adern verschwinden, bevor sie selbst zwei Kunais zog und damit Sanosuke abwehrte, der sich erneut mit einem neuen Kunai auf sie stürzte. Sowohl ihre Kunais als auch ihre Köpfe knallten aneinander, und die beiden Kinder starrten sich so feindselig und wutentbrannt ins Gesicht, dass quasi die Funken sprühten. Kojiro trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.

„S-solltet ihr nicht damit aufhören-...??!“ stammelte er unsicher, „Wo b-bleibt nur der Sensei-...??!“ Er wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, dazwischen zu gehen – da wäre er bei dem Temperament der beiden Streithähne vermutlich als unschuldiger Zivilist einen unethischen Tod gestorben.

„Unterschätz mich bloß nicht!!“ zischte Sanosuke Haruka an, und sein Blick wurde mit jedem Wort wütender, „Vielleicht bist du eine Hyuuga, aber ich gehöre genauso zu einem mächtigen Clan wie du!! Also spiel dich nicht immer so auf, als wärst du die Größte!!“

„HAH!!“ brüllte sie und stieß ihn mit solcher Wucht nach hinten, dass er rückwärts stolperte und erneut zu Boden stürzte – prompt war sie über ihm und ließ das Kunai wutentbrannt auf ihn heruntersausen, zu seinem Glück konnte er sich rechtzeitig zur Seite rollen, sodass sie die Waffe in die Erde stieß. „Von wegen!!“ schrie sie verärgert, „Ich frage mich, wie du und deine Familie es überhaupt verdient habt, mächtiger Clan genannt zu werden!! Ihr Uchihas seid allesamt nichts weiter als eine Bande von Idioten!!“ Sie richtete sich auf, und Sanosuke sprang wütend auf die Beine.

„Wie bitte??! Sag das nicht nochmal!!“ bellte er und riss die Hände hoch, als sie ihr Kunai wieder hob. Sie grinste böse.

„Ihr Uchihas seid alle nur Idioten!!“ wiederholte sie noch lauter als zuvor, und Sanosuke schnappte vor lauter Empörung und Wut nach Luft.

„Wie kannst du es wagen-...??!!“

„Ähhh, L-Leute-...??!“ stammelte Kojiro am Rand, als Sanosuke so schnell seine Fingerzeichen machte, dass nichtmal Haruka richtig mitkam –

„KATON!! GOKAKYUU NO JUTSU!!!“

Mit diesem Siegel spuckte der Kleine einen riesigen Feuerball aus seinem Mund, und Kojiro sprang schreiend zur Seite, um den tosenden Flammen auszuweichen, als quasi die ganze Botanik um sie herum abgebrannt wurde.

„Bist du bescheuert, Sanosuke??!!“ keuchte der Rothaarige völlig entgeistert, „Hier im Wald dein Katon-Jutsu zu machen??!“ Sanosuke hörte garnicht auf ihn und blieb, wo er war, als die Flammen verrauchten und einen in Schutt und Asche gelegten Trainingsplatz übrig ließen. Von Haruka keine Spur.

Wo ist die Mistkuh...??! fluchte der Junge innerlich und sah sich wütend nach allen Seiten um – als sie plötzlich direkt neben ihm auf den Boden sprang, war er so erschrocken, dass er schrie; und er registrierte erst eine Minute, nachdem ihre flache Hand seine Brust getroffen und er wieder rückwärts zu Boden geflogen war, dass eben das geschehen war. Haruka ballte die Fäuste. Sanosuke rappelte sich auf und sah, dass sie ihre Byakugan wieder benutzte. Als ein betäubender Schmerz durch seine Brust fuhr, hustete er und spuckte Blut. Das Mädchen sah ihn grimmig an.

„Tss...“ machte sie, die Hände wieder hebend, „Auch dein Feuer nützt dir nichts bei mir!! Und du wirst mir zustimmen, wenn ich dir erkläre, was ich damit meine, dass ihr nur Idioten seid!!“

„Ach ja?!“ schrie er und setzte erneut zu Fingerzeichen an, „In hundert Jahren vielleicht!! Ich lasse doch nicht zu, dass du meine Familie in den Dreck ziehst!! – Katon! Goka-...!“ Weiter kam er nicht, weil sie ihn erneut auf die Brust schlug und ihn in hohem Bogen durch die Luft zu Boden warf, und kaum lag er, folgte ein gewaltiger Tritt in seine Seite. Er schrie erneut und spuckte wieder Blut.

„H-Haruka-san!!“ schrie Kojiro, „D-das geht zu weit, findest du nicht?! Du bringst ihn noch um-...!“ Sie hörte ihm garnicht zu.

„Und du beschmutzt meine Familie durch deine bloße Existenz!!“ brüllte sie ihn an, und keuchend und nach Luft ringend versuchte er, sich aufzurappeln. „Was seid ihr für ein Haufen Jammerlappen?! Dein Onkel Itachi, huh?! Der mal eben so seinen ganzen Clan abgeschlachtet hat, wie bescheuert muss man sein?! Und dein Vater, der seinen eigenen Bruder ermordet hat, nur aus Rache!! Und die Krönung von allem...“ Sie wurde ruhiger, und Sanosuke erstarrte bei ihrem hämischen, kalten Blick, als sie fortfuhr. „Die Krönung... ist ja wohl, dass dein Vater Konoha verraten und hintergangen hat – und trotzdem mit offenen Armen wieder empfangen wurde, als er zurückgekommen ist!!“
 

Er starrte sie an, ebenso Kojiro.

„W-was?!“ machte letzterer, „Sasuke-sama hat Konoha verraten??!“ Sanosukes Blick wurde immer ungläubiger – sein Vater? Sowas hatte sein Vater getan?

„Du lügst!!“ schnappte er dann, „Das ist nicht wahr, Haruka!!“

„UND OB!!“ fauchte sie, „Du Scheisskerl weißt es also nichtmal??!!“

„Mein Vater hat Onkel Itachi nicht umgebracht!! Und er hat Konoha auch nicht verraten!!“ schrie der Kleine jetzt richtig wütend, und Haruka zischte.

„Und wie, hat man dir erzählt, ist Itachi sonst gestorben?!“ Darauf wusste er keine Antwort. Seine Eltern hatten nie etwas über seinen Tod erzählt... nur, dass er tot war. Und, dass Itachi den ganzen Clan umgebracht hatte. „Um ihn zu töten, hat Sasuke Konoha verraten!“ schnappte Haruka, „Weißt du eigentlich, wieviele Ninjas fast gestorben wären und verletzt wurden bei dem Versuch, deinen verdammten Vater zurück nach Konoha zu holen??! Frag ihn mal, wenn du heim kommst, und du wirst sehen, dass ich nicht gelogen habe!!“ Sanosuke erhob sich. Er spürte, wie die Schmerzen immer schlimmer wurden und wie ihm mit jedem Moment das Atmen schwerer fiel. Keuchend fasste er nach seiner Brust, die äußerlich keinen Schaden zu haben schien nach Harukas Schlägen. Aber er wusste, was die Hyuugaschule war.

„Das ist... eine Lüge, Haruka!!!“ brüllte er dann und riss die Hände wieder hoch, „Ich bin noch lange nicht fertig mit dir!!“

„Immer noch nicht?“ fragte sie höhnisch, „Pff, du kriegst doch schon keine Luft mehr! Du Waschlappen!“

„Na warte!!! – Katon-...!“ Doch beim Luftholen stockte er und fasste erneut nach seiner Brust, als der Schmerz plötzlich noch schlimmer wurde als je zuvor.

Verdammt-...!! W-was hat sie mit mir gemacht-...?! Ich kann kaum noch atmen-...

„Tss, sinnlos...“ sagte sie und schnappte sich zwei Shuriken, „Ich hab dir von vornherein gesagt, dass du keine Chance gegen mich hast, du Wurm! Aber wer nicht hören will... muss fühlen!!“ Sie warf gerade noch die Shuriken, als Sanosuke sich doch noch zusammennahm und zurücksprang, um den Waffen auszuweichen, bevor er trotz der übel stechenden Schmerzen Luft holte –

„Katon!! Gokakyuu no jutsu!!“ Haruka riss die Augen auf und sprang zur Seite, um dem großen Feuerball auszuweichen, der sich jetzt durch den Rest des Waldes walzte. Kojiro zitterte nur und wagte kaum noch, sich zu bewegen. Das Mädchen fuhr herum, Sanosuke anstarrend, der jetzt hustend und Blut spuckend zusammenbrach und erneut zitternd nach seiner Brust fasste.

Ist der bescheuert?! fragte sie sich noch, Wie kann er denn jetzt noch so viel Feuer spucken?! Ich müsste ihm doch quasi die ganze Lunge zertrümmert haben mit meinem Chakra! Zäh ist er ja, das muss man ihm lassen.

„Na komm, du Waschlappen!“ provozierte sie ihn dann noch und lachte blöd, „Wolltest du mir nicht irgendwas zeigen-...?! Ich sehe nichts, Uchiha... mag ja sein, dass das Blut der Uchihas stark ist – aber bei dir merkt man es jedenfalls nicht!“

„Halt... deine Fresse!!“ schrie er sie an und schnappte ein letztes, verbliebenes Kunai, bevor er sich auf sie stürzte. Sie riss die Hände hoch und schlug ihm gegen die Arme, sodass das Kunai sie nichtmal berührte. Ein weiterer Schlag auf seinen Arm, und das Kunai fiel ihm aus der Hand. Haruka packte ihn unsanft am Kragen und zerrte ihn mit Gewalt an sich heran, bis ihre Gesichter kaum zwei Centimeter trennten. Er keuchte und rang verzweifelt nach Luft.

„Du Idiot kapierst scheinbar nicht, dass du im Nahkampf erst recht keine Chance gegen mich hast!!“ sagte sie und lachte dreckig, „In Taijutsu wirst du mich nie schlagen! Auch in anderem nicht, mit deinem coolen Katon-Jutsu, hm?!“ Er japste nur. Die Schmerzen steigerten sich langsam is Unerträgliche. Recht hatte sie – er hatte weder Shuriken noch Kunais, und das Atmen tat so höllisch weh, dass er nichtmal daran denken konnte, noch einmal das Katon Gokakyuu no jutsu zu machen. Haruka grinste schadenfroh. „Und, um dir ´nen Tipp zu geben, Süßer – das war längst nicht alles, was ich draufhabe! Ich habe dich sogar besiegt, ohne alle deine Tenketsu zu verschließen! Und habe dabei nichtmal... die Hälfte meines Chakras verbraucht... du Loser!“ Damit stieß sie ihn mit Gewalt von sich und schmetterte ihn erneut zu Boden, wo er zitternd liegenblieb und vor Schmerzen stöhnte. Kojiro sah nur beunruhigt hin und her, als er in dem Moment Schritte auf den Platz zukommen hörte.

„H-Haruka-san...!“ stotterte er noch, aber da wurde Haruka auch schon am Kragen gepackt und in die Luft gehoben. Sie fuhr herum.

„Ihr seid wohl nicht ganz bei Trost!“ sagte Kakashi zu ihr und meinte dabei nicht nur sie, sondern auch Sanosuke, der sich erneut keuchend und japsend vom Boden aufrappelte.

„S-Sen-...sei-...!“ hustete er, und Haruka sah ihren Lehrer nur an.

„Ach was, Sie bequemen sich auch nochmal?! Haben Sie eigentlich je etwas von Pünktlichkeit gehört?!“ Kakashi äußerte sich nichtmal zu ihrer Frechheit und stellte sie wieder auf den Boden.

„Was war das hier gerade, ein Kampf?“ fragte er desinteressiert, „Ich will das nicht nochmal sehen, Haruka, Sanosuke, klar?“

„G-gut, dass Sie kommen, Sensei...!“ seufzte Kojiro, „Gucken Sie sich an, wie Uchiha den Wald abgefackelt hat!!“ Kakashi hörte ihm garnicht zu.

„Ihr wendet eure Jutsus nie wieder gegeneinander an, verstanden?!“ herrschte er die beiden anderen zwar ruhig, aber auch streng an. „Haruka, du weißt genau, wie gefährlich deine Schläge auf die Tenketsu sein können! – Und Sanosuke, du siehst ja selbst, was dein Katon Gokakyuu no jutsu anrichtet! Ihr beide seid doch komplett übergeschnappt!“

„Naja, er hat mich doch herausgefordert!“ sagte Haruka zickig und verschränkte die Arme, und Sanosuke ballte wütend die Fäuste. Als Kakashi ihm die Hand auf die Schulter legte, versteifte er sich komplett und rührte sich nicht mehr.

„Ich bring dich nach Hause, das Training kannst du in deinem Zustand für die nächste Woche vergessen! – Ihr zwei, worauf wartet ihr, übt endlich!“ Letzteren Satz widmete er Kojiro und Haruka, und während Kojiro sofort salutierend loslief, sah Haruka ihrem Lehrer ärgerlich nach, als der mit Sanosuke wegging.

„Pff,“ machte sie, „Genau, Sensei!! Nehmen Sie den armen Kleinen noch in Schutz, genau!! Richtig so! – Du bist ein Loser, Uchiha!! Ein Megaloser!!“ Sanosuke drehte sich nicht um, aber er kniff die Lippen zusammen, versuchte, zu verbergen, wie hart ihn Harukas Beleidigungen trafen – jede einzelne von ihnen.
 

––
 

Sanosuke kam es vor, als würde er lange Zeit garnichts tun. Ihm fiel zum ersten mal auf, dass Atmen eine so selbstverständliche Sache war, über die man nie nachdachte, dass es wirklich übel war, wenn man nicht wie gewohnt atmen konnte, weil man plötzlich quasi mit Absicht atmete und nicht automatisch. Bis seine Mutter seine inneren Verletzungen geheilt hatte, war er tatsächlich, so fiel ihm später auf, nur damit beschäftigt, daran zu denken, wie tief er noch ohne Schmerzen einatmen konnte.

Nach fünf Tagen waren die Schmerzen so gut wie weg, und Sanosuke atmete auch wieder automatisch. Das einzige, was ihn nervte, war, dass er jetzt so viele Tage das Training verpasst hatte – alles nur wegen der blöden Haruka!

„Na warte!“ knurrte er und schlüpfte aus seinem Bett, um sich anzuziehen und zum Trainieren rauszugehen, „Dir werd ich's schon zeigen!!“

„Na, na, nicht so schnell!“ wurde er von seinem Vater unterbrochen, der in der Tür stand, und der Junge blieb stehen und sah sich um. Sasuke lehnte in der geöffneten Tür. Draußen schien die Sonne. „Du bleibst schön hier,“ mahnte Sasuke seinen Sohn, „Du bist noch nicht soweit, um wieder trainieren zu können, leg dich also hin und kurier deine Wunden aus!“

„Es tut aber garnicht mehr weh!“ protestierte Sanosuke, „Seit wann sagst du sowas überhaupt zu mir?!“ Sasuke sah ihn kurz an und seufzte dann.

„Komm, Sanosuke, lass uns reden. – Ich bin doch genauso blöd wie du in dem Punkt, ich kann nur zitieren, was Mama immer sagt; du tust dir keinen Gefallen damit, überstürzt zu handeln. Ich kann dir ein Lied davon singen, Sanosuke-chan, ich... habe auch Dinge getan, die ich später bereut habe.“ Sanosuke sah seinen Vater groß an.

„Das einzige, was ich bereue, ist, Haruka nicht besiegt zu haben!!“ schmollte er darauf.

„Haruka ist noch zu groß für dich, mein Sohn,“ erwiederte Sasuke gelassen, „Du kommst jetzt noch nicht gegen sie an. Wieso hast du den Streit mit ihr angefangen?“

„Ich wollte-... ... s-sie hat sich über mich lustig gemacht!“ schnappte Sanosuke wütend, „Das tut sie immer!! Sie hat gesagt, ich wäre eine Schande für den Uchiha-Clan-... ich wollte-... ihr nur das Gegenteil beweisen!“ Sasuke musste kurz kichern.

„Aw, Sanosuke-chan,“ sagte er darauf, „Glaub nicht alles, was Haruka sagt! Kann dir doch egal sein. Was weiß sie schon über unseren Clan? Wie kann die denn beurteilen, ob du eine Schande bist? – Das bist du nicht, Sanosuke, du bist mein ältester Sohn, und ich bin stolz auf dich!“ Sanosuke setzte sich auf den Bettrand und verknotete seine Finger. Dann fiel ihm etwas anderes ein.

„Haruka hat da sowas gesagt... ich-... kann ich dich was fragen?“ kam es leise, und sein Vater hob den Kopf.

„Hn?“

„Ist es wahr, dass-... du Konoha verraten und Onkel Itachi getötet hast?“

Sasuke versteifte sich binnen einer Sekunde und starrte auf sein Kind herunter.

„Hat Haruka dir das erzählt?“ kam es trocken, aber Sasuke war in dem Moment, in dem Sanosuke zu ihm aufsah, klar, dass sein Sohn merkte, dass es wahr war. Nach einer Weile stieß er sich doch vom Türrahmen ab und hockte sich vor Sanosuke auf den Boden. „Ich, also... ja, es ist wahr. Eine der Geschichten, die ich... im Nachhinein bereue, Sanosuke-chan.“

„Wieso hast du Konoha verraten??“

„Die Geschichte ist lang,“ stöhnte Sasuke und hoffte noch, sein Kind würde jetzt „Na dann nicht!“ sagen – aber nichts kam. „Ich habe dir gesagt, dass Itachi den ganzen Clan ermordet hat,“ fing er dann an, „Um es kurz zu fassen, ich war so wütend auf ihn, dass ich beschlossen habe, ihn zu töten. Aber Itachi war viel besser als ich, weißt du? Deshalb musste ich stärker werden, und... um stärker zu werden, habe ich Konoha verlassen.“ Sanosuke steckte sich einen Finger in den Mund, wie Seiji es auch immer tat.

„Und jetzt bereust du es?“

„Pff, wie soll ich dir das erklären?“ seufzte Sasuke und blinzelte, „Ich... habe es tatsächlich geschafft, meinen Bruder zu töten. Ich habe damals geglaubt, mir würde es danach richtig gut gehen, weißt du? Aber... es ging mir danach alles andere als gut, nein, es ging mir richtig scheisse. In dem Moment ist mir dann auch klar geworden, dass es dumm gewesen ist, Konoha zu verlassen. Deshalb bin ich zurückgekommen.“ Sein Sohn sah ihn groß an.

„Und du und Mama, ihr habt euch verliebt und uns vier gekriegt.“ Sasuke nickte.

„Ja. Drei Jahre nachdem ich zurückgekommen bin, kamst du!“

„Danke, dass du mir die Wahrheit gesagt hast,“ murmelte der Kleine dann noch, und sein Vater erhob sich. „Ich hab... Haruka das nicht geglaubt-...“

„Ist auch furchtbar,“ murmelte Sasuke auch, „Erzähl das niemandem, okay? Nichtmal deinen Geschwistern! Das ist unser Geheimnis, einverstanden, Großer?“ Sanosuke nickte motiviert. Wow, etwas, was er Seiji voraus hatte! Mit ihm teilte sein Vater Geheimnisse, nicht mit dem blöden, hypertalentierten Seiji!

„Ja, okay!“ In dem Moment kam Seiji mit einer kleinen Kiste unter dem Arm hereingeplatzt, hinter ihm her lief Chidori.

„Nii-san, Nii-san!“ riefen beide im Chor, „Spielst du mit uns?“ Sasuke musste grinsen, als die beiden Jüngeren vor ihrem großen Bruder, den sie so bewunderten, auf und ab hüpften. Sanosuke erhob sich.

„Oder bist du noch sehr krank?“ setzte Seiji besorgt hinterher.

„Ich denke, zum Spielen ist er gesund genug, hm?“ grinste Sasuke, „Aber nicht toben!“

„Naaain,“ machte Chidori und zog an der Kiste in Seijis Arm, „Wir spielen Menschi-ärgern!“

„W-was spielen wir?!“ fragte Sanosuke, und Chidori zerrte mit so viel Kraft an der Kiste, dass sie Seiji aus dem Arm rutschte – durch den plötzlichen Nachlass flog Chidori zurück und landete samt der Kiste auf dem Boden, aus der Kiste purzelten bunte Spielfiguren.

„Sie meint Mensch-ärger-dich-nicht!“ sagte Seiji, „Toll, Chidori-chan! Du hast alles auf dem Boden verteilt!“

„Menschi-ärgerich,“ versuchte Chidori den Namen des Spiels auszusprechen, und Sanosuke gluckste.

„Das heißt Mensch-ärger-dich-nicht!“ sagte Seiji zu ihr, während Sasuke wieder ging und die Kinder die Figuren und das Spielbrett einsammelten, bevor sie alles auf dem Boden aufbauten. „Du kannst auch nichtmal Usuratonkachi sagen.“ Chidori kaute an ihrem Finger.

„Usa...donkachi,“ brabbelte sie, „Kann ich wohl, Nii-chan!!“ Die Kleine unterschied ihre älteren Brüder dadurch, dass sie zu Sanosuke Nii-san und zu Seiji Nii-chan sagte. Sie fingen an, zu spielen. Sanosuke und Seiji mussten Chidori jedes mal neu erklären, was sie machen sollte.

„Guck, das auf dem Würfel ist eine Drei!“ sagte Sanosuke gerade zu ihr, „Eins – zwei – drei! So alt wie du bist!“

„Vier... fünf... sechs...“ zählte Chidori gelangweilt weiter, „Ich kann viel weiter als bis drei!! Sieben, acht, neun... zehn...“

„Ja, schön-... – wenn da also eine Drei steht, musst du-...“

„Eeelf... Zwööölf... Dreeiizehn...!“ Chidori wurde immer lauter, und Seiji stöhnte.

„Chidori-chan!! Du spielst garnicht richtig mit...“ Sie zählte die ganze Zeit weiter.

„Sechzehn, siebzehn...“

„Vergiss es, dann spielen wir eben zu zweit,“ brummte Sanosuke und würfelte eine zwei. „Na toll. Wenn du jetzt ´ne Sechs wirfst, bist du tot!“

„Ne, du!“ grinste Seiji, während Chidori völlig sinnlos Zahlen vor sich hinbrabbelte.

„Zwanzig... Einundzwanzig...!“ Jetzt war Seiji dran und würfelte natürlich eine Sechs.

„Hehe, siehst du? – Und schwupp.“ Sanosuke sah mit wachsendem Ärger zu, wie sein kleiner Bruder eins seiner Männchen nach dem anderen rausschmiss.

„Das gibt’s doch nicht!!“ fluchte er irgendwann völlig unmotiviert, „Ich hab keinen Bock mehr.“

„Du bist ein schlechter Verlierer!“ schmollte Seiji, „Nur, weil ich in allem besser bin als du! Ich kann nichts dafür, dass ich als Ninja nunmal mehr Talent habe, weißt du?“ Er lachte los und zeigte auf das Spielfeld. „Hihi, sogar im Mensch-ärger-dich-nicht bin ich besser als Nii-san!!“ Sanosuke erstarrte, und Chidori laberte vor sich hin.

„Siebenundzwanzig... ... – Nii-san, wann bin ich siebenundzwanzig?“ Keiner antwortete ihr, und sie merkte jetzt auch, dass ihre Brüder sich so komisch anstarrten. Seiji seinerseits merkte, dass er gerade einen großen Fehler gemacht hatte.

„I-ich, N-Nii-san-...?“

„Ich... ICH HASSE DICH!!!“ brüllte sein Bruder da schon los und sprang auf, dabei warf er das Spielbrett um, und Chidori schrie vor Angst.

„MAMAAA!“

„Tut mir leid!“ stammelte Seiji schon, „War nicht so gemeint! Nii-san-...!“

„RAUS!!!“ schrie Sanosuke wutentbrannt und packte Seiji so fest am Kragen, dass er ihn glatt hochriss, und jetzt schrie Seiji auch.

„AAHH!! Du tust mir weh!! NII-SAN, HÖR AUF!!“ Sanosuke haute ihm prompt mit Wucht auf den Kopf und stieß ihn zu Boden und trat nach ihm, er konnte garnicht aufhören und wusste nicht, wieso. „NIIII-SAAAN!!! A-a-auaaa!!! A-aufhören!!“ schrie der Kleine und kauerte sich am Boden zusammen, und Chidori brüllte.

„NII-SAN HAUT SEIJI!!!“ plärrte sie, und Sanosuke war kurz davor, ihr den Hals umzudrehen, und packte sie auch.

„HALT DIE FRESSE!!!“ schrie er sie an, doch es war bereits zu spät – Mama hatte sie gehört.

„SOFORT AUFHÖREN!!!“ schrie Sakura, die zur Tür hereinkam, und nahm Chidori auf den Arm, die heulte wie eine Sirene vor Schreck. Sanosuke fuhr zurück, da hatte er auch schon unsanft Mamas Zeigefinger auf seiner Stirn und dadurch einen roten Fleck an der Stelle.

„A-au-...!“

„Hey!!“ fuhr Sakura ihren Ältesten an, und Seiji rappelte sich leichenblass vom Boden auf und versteckte sich hinter ihr. „Sanosuke, was ist los mit dir??! Bist du noch ganz dicht??! Was sollte das hier?!“

„Seiji hat gesagt, ich bin schlecht!!“ brüllte Sanosuke völlig aufgewühlt und fing plötzlich an zu heulen, ohne dass er sich zurückhalten konnte, „ICH HASSE DICH, SEIJI!! HAU AB, ICH WILL DICH NIE WIEDER SEHEN!!!“

„Hey, hey!!“ Jetzt waren auch Sasuke und Yu gekommen, und Yu nahm den schniefenden und völlig verzweifelten Seiji zu sich, Sasuke bedachte alle Anwesenden mit einem wütenden Blick.

„Verdammt, was ist hier los??!“

„Ich hab's nicht so gemeint, Nii-san!!“ heulte Seiji, „I-ich hab mich entschuldigt!!“

„´NEN DRECK HAST DU!!!“ brüllte Sanosuke außer sich und hatte plötzlich solche Lust, seinen kleinen Bruder auf der Stelle umzubringen, dass er am ganzen Körper zu zittern begann. Er wusste nichtmal, woher diese unverhoffte Wut kam – aber sie hörte ganz plötzlich auf, als Sakura seine Hände nahm. Chidori war jetzt auf dem Arm ihres Vaters. Plötzlich war es still, weil alle Kinder aufhörten, zu plärren. Unten in der Stube quengelte der kleine Satoya und wollte Milch.

„Sanosuke, das reicht,“ sagte Sakura streng, „Ihr anderen, raus jetzt. Ich will hier kein Geschrei mehr hören! Sanosuke, geh ins Bett, du scheinst ja doch noch nicht gesund zu sein! – Abmarsch, na los! Und ihr, raus jetzt! Na los doch!!“ So kommandierte Sakura alle herum und schob alle dort hin, wohin sie sie haben wollte. Sasuke stöhnte.

„Oh scheisse, wo bin ich hier bloß...?!“
 

––
 

Chaos pur. Der Krach legte sich und Sanosukes Wut verschwand so schnell, wie sie gekommen war, ihr folgte das Gefühl, mitten in einem schwarzen Abgrund zu versinken und das Licht immer mehr verschwinden zu sehen. Sanosuke fühlte sich scheisse, weil er sich gerade von allen Menschen auf der Welt verraten und verarscht fühlte und sich scheinbar alle über ihn lustig machten. Und Seiji? Ja, Seiji war ja mit dem tollen Talent geboren worden! Seiji hier, Seiji da! Seiji war immer überall der Größte! Manchmal schämte Sanosuke sich dann aber dafür, seinen eigenen Bruder so zu verachten – und dann dachte er manchmal, er würde ihn garnicht wirklich hassen. Immerhin waren sie doch Brüder! Konnte man seinen Bruder so hassen? Der Junge dachte an seinen Vater und Itachi. Sie hatten sich auch nicht gemocht – was aber weit andere Gründe gehabt hatte als das hier. Manchmal machte ihn der Hass auf seinen kleinen Bruder so wütend, dass ihm schlecht wurde. Und langsam wusste er selber nicht mehr, ob er ihn nun hassen sollte oder nicht. Zumindest schenkte er dem Kleinen nichtmal mehr einen Blick. Er ignorierte ihn einfach, weil er genau wusste, dass das Seiji wehtat.
 

Und das tat es! Der arme Kleine wurde mit jedem Tag unglücklicher, weil sein Nii-san ihn nicht mehr ansah. Dabei hatte er Sanosuke so lieb. Er wusste, was er falsch gemacht hatte, und wieso sein Bruder so garstig war, und eigentlich tat er den ganzen Tag nichts anderes, als zu versuchen, sich zu entschuldigen. Aber egal, wie sehr er es versuchte, Nii-san sah ihn nichtmal an, und das machte ihn traurig. Er wollte plötzlich alles, was es gab, dafür geben, damit sein Bruder ihn wieder lieb hatte – nicht zuletzt, damit er wieder mit ihm in einem Bett schlafen konnte.

Und genau deswegen fasste der kleine Seiji an einem Tag im Juni, als es regnete wie aus Kübeln, einen tapferen Entschluss – er wusste, wie Sanosuke ihm verzeihen würde! Darum zog er seine Schuhe an und lief ohne ein Wort zu seiner Mutter oder Yu in den Regen hinaus, er musste etwas suchen.
 

Er fand, was er suchte, vor dem Supermarkt, mit einem Regenschirm und einer Tüte in der Hand und zwei trotz des Schirms nassen Flechtezöpfen.

„Haruka!“ rief Seiji laut ihren Namen, und das Mädchen fuhr herum.

„Wer zum Geier bist du denn?“ wunderte sie sich, als der kleine Junge neben ihr anhielt und schwer atmete, weil er so gerannt war. Dann sah sie das Uchiha-Symbol auf seinem Rücken und wusste Bescheid. Sie stöhnte. „Ach nee, der kleine Bruder von der Heulsuse Uchiha! Was ist los, klebt auf meiner Stirn ein Schild mit Nervige Uchihas bitte hier anstellen! , oder wie?!“ Seiji schnaubte.

„Nein! Ich möchte, dass du dich bei meinem Nii-san dafür entschuldigst, dass du so fies warst!!“

Sie glaubte, sich verhört zu haben. Nach einer Weile fing sie lauthals an, zu lachen.

„Wie bitte??!“ schrie sie noch immer lachend, „Was bildest du dir ein, wer du bist, Knirps?! Bei dir piept's wohl...“

„Nein, ich meine das total ernst!“ beschwerte der Kleine sich tapfer, „Nii-san ist total traurig, weil du so gemein warst!! Und weil ich dann auch gemein war, ist es jetzt noch trauriger! Und deswegen musst du dich entschuldigen.“ Sie kam aus dem Lachen garnicht mehr raus.

„Entschuldige mal,“ sagte sie und zeigte auf sich, „Ich muss mich für garnichts entschuldigen, Knirps!! Bei deinem Bruder schon garnicht, klar?! Pff, was kann ich denn dafür, wenn er gleich losheult, wenn ich mal lache? Lachen ist nicht verboten, du Blödmann.“

„Aber über andere lachen ist gemein!“ sagte Seiji beleidigt, „Nur, weil du besser bist! Du willst auch nicht, dass Stärkere über dich lachen!“

„Über mich lacht keiner,“ grinste sie, „Weil ich nicht so affig bin wie dein Nii-san und du!“

„Wir sind nicht affig!! Ich hab meinen Nii-san nur total lieb und will, dass er mich auch wieder mag!“ Haruka gluckste verstohlen.

„Ohh, super, na, wann ist denn die Hochzeit zwischen dir und deinem Nii-san?!“

„Du kapierst auch garnichts!“ sagte der Kleine, „Du hast ja auch keinen Bruder, deswegen verstehst du das nicht! – Weißt du was, du tust mir leid, weil du keinen Nii-san hast wie ich!“

„Weißt du was?“ stöhnte sie, allmählich gelangweilt, „Ich würde nie im Leben mit dir tauschen wollen!“ Damit ging sie einfach, und Seiji sah ihr ärgerlich nach. Dann rannte er ihr hinterher.

„Hey!!“ rief er, „Ich lauf dir so lange nach, bis du dich entschuldigst!!“

„Tja, dann musst du wohl den Rest deines Lebens hinter mir herrennen,“ meinte sie unverfroren, „Aber zum Duschen nehme ich dich nicht mit, da musst du draußen warten.“

„Wieso sagst du nicht einfach, dass es dir leid tut und du damit aufhörst?“ fragte Seiji, „Ist das soooo schwer?!“

„Nein, aber es macht Spaß!“ antwortete sie und lachte schon wieder, „Weil dein trotteliger Bruder sich so schön ärgert! – Jetzt hau ab, du nervst, Knirps!“

„Ich sagte doch, dass ich bleibe!“ protestierte er – darauf nieste er. Ja, er war bis auf die Knochen nass vom Regen und würde sich bestimmt erkälten. Außerdem hatte er seine Jacke vergessen...

„Na von mir aus,“ seufzte sie, „Mir ist es egal, reden tu ich aber nicht mit dir!“

„Ich will nur ´ne Entschuldigung!!“ beharrte Seiji auf seiner Forderung.

„Vergiss es und geh nach Hause. Du verschwendest nur deine Zeit! Sag deinem blöden Bruder doch einfach, dass er nicht immer gleich rumheulen soll, dann wird’s nämlich langweilig, ihn zu ärgern!“ Sie ging, und Seiji folgte ihr die ganze Zeit unermüdlich, obwohl ihm inzwischen kalt war und er immer öfter nieste. „Komm, ey, geh nach Hause, Knirps!“ stöhnte sie irgendwann und blieb stehen, „Nachher heißt es noch, ich wäre Schuld daran, dass du krank wirst! – Hau ab, na los! Du bist ja lästiger als ´ne Schmeißfliege!“

„Na und?!“ rief er laut, „Entschuldige dich und versprich mir, dass du aufhörst, Nii-san zu ärgern!!“

„Hey, deine Forderungen werden ja immer cooler!“ schnappte sie, „Außerdem, nenn mir einen Grund, wieso ich dir oder deinem Bruder den Gefallen tun sollte!!“

„Es kostet dich doch garnichts!“ jammerte der Kleine, „Warum machst du's nicht einfach?!“

„Weil es unter meiner Würde ist, einem Knirps wie dir oder deinem Helsusen-Bruder einen Gefallen zu tun! Da steh‘ ich drüber, du Affe...“

„Nii-san ist keine Heulsuse!!“ schimpfte der Kleine energisch. Sie lachte laut.

„Oh, du aber gerade total... ihr seid affig, alle beide, und jetzt lass mich endlich in Ruhe, oder ich rufe die Polizei!!“

„Was für’ne Polizei?!“ schnappte Seiji, und sie wollte gerade antworten, als ein lauter Schrei die beiden innehalten ließ.

„SEIJIIII!!!“

„Oh nein!“ maulte Seiji, als Sakura und Yu angerannt kamen. Sakura war völlig außer sich.

„SEIJI!!!“ schrie sie, „Da bist du ja, oh Gott sei Dank!!“ Damit schnappte sie ihn und drückte ihn fest an sich, sie fing fast an zu heulen.

„M-Mama!“ stammelte Seiji, „Mir geht’s gut!“

„Wieso bist du weggelaufen?!“ heulte seine Mutter, „Ich hab gedacht, dir wäre was passiert!! Wir haben dich überall gesucht!!! Mach das nie wieder...!“ Haruka seufzte genervt.

„Kann ich jetzt endlich gehen?!“

„Hat dir etwa jemand gesagt, dass du bleiben sollst?“ konterte Yu gelassen, „Oder meinst du, deine Anwesenheit wäre so dringend erwünscht?“ Haruka schielte sie brummend an, kehrte der Familie dann den Rücken.

„Pff, macht doch, was ihr wollt! – Damit du's weißt, dein Cousin hat mich aufgehalten, nicht andersrum!“ Sie ging, und Yu sah ihr grübelnd nach.

„Meine Güte,“ sagte sie darauf, „Schwierige Person!“

„Lass uns nach Hause gehen,“ bat Sakura, „Seiji ist ja schon ganz blau vor Kälte! – Komm, Schatz, du kriegst eine Jacke...“
 

––
 

Selbst in der Nacht hörte der Regen nicht auf. Sakura verbrauchte quasi alle Decken des Hauses, um den zitternden Seiji wieder aufzuwärmen – obwohl es Juni war, war es im Regen kalt. Sie brachte ihren Kleinen früh ins Bett, weil er nach einem aufwärmenden Tee beinahe auf der Couch eingeschlafen wäre. Doch kaum lag er in seinem Bett, war Seiji wieder wach. Er konnte ohnehin nie schlafen, wenn er alleine war. Außerdem hatte er noch etwas zu tun.

Als er sich in Sanosukes Zimmer schlich, war dieses schon dunkel. Doch als er die Tür aufschob, hob Sanosuke in seinem Bett den Kopf – drehte sich aber bei Seijis Anblick gleich wieder weg.

„Nii-san, ich muss mit dir reden!“ sagte der Kleine leise und schloss die Tür, „Bitte... i-ich-... ich will doch nur, dass du mich wieder magst!“ Sanosuke sagte nichts. – Ja, das war ihm klar gewesen, aber er tat, als wäre es ihm egal. „Ich wollte... ich wollte versuchen, es wieder gutzumachen, es hat aber nicht geklappt...“ nuschelte Seiji dann und setzte sich einfach im Dunkeln auf den Boden. Er nieste.

„Gesundheit,“ brummte Sanosuke rein aus Reflex. Seiji wischte sich mit dem Handrücken über die Nase.

„Ich hab mit Haruka geredet!“ sagte er dann, und jetzt hielt sein Bruder inne. Was hatte er?! „Ich wollte, dass sie sich entschuldigt, weil sie so gemein zu dir war! Aber leider hat sie nicht auf mich gehört! Ich wollte sie so lange verfolgen, bis sie es tut, aber dann kam Mama, und-... ... – wenn ich es morgen nochmal versuche, hast du mich dann wieder lieb...?“ Sanosuke setzte sich auf.

„Du hast-... nur deswegen mit Haruka geredet?!“ fragte er fassungslos, „Nur, damit ich dich lieb habe?!“

„J-ja!“ jammerte sein kleiner Bruder traurig, „Ich hab dich nämlich lieb...“ Sanosuke hob erst die Hände, ließ sie aber wieder sinken, und fand nichtmal Worte.

„Du bist-... sowas von-...!!“ brachte er dann zwischen den Zähnen hervor, „Du bist so ein Hohlkopf!!“ Seiji fuhr zurück, als Sanosuke aus dem Bett stieg und zu ihm kam, im nächsten Moment quiekt der Kleinere vor Schreck, als sein Bruder ihn auf den Arm nahm und ihn einfach in sein großes Bett trug, wo er ihn und sich selbst hinlegte. „Du Blödmann!“ murrte der Ältere dann, „Wieso rennst du nur für mich im Regen rum und wirst krank?! Haruka ist das nicht wert, dass du ihr so viel Aufmerksamkeit schenkst... ich will nicht, dass du sowas noch einmal machst, kapiert?!“ Seiji war total verwirrt, während er in Nii-sans Bett lag und jetzt warm zugedeckt wurde. Er steckte sich einen Finger in den Mund.

„Ich wollte es doch nur wieder gut machen...“ rechtfertigte er sich scheu, „Nii-san-...?“ Nii-san schüttelte den Kopf.

„Du bist so ein Volltrottel!“ stöhnte er wieder, „Mach das nie wieder! – Ich will nicht, dass du Haruka so viel Aufmerksamkeit schenkst, okay?! Du bist nämlich mein kleiner Bruder, und nicht ihrer!“ Jetzt war Seiji vollends verwirrt.

„H-heißt das, du... bist nicht mehr böse?“ Sanosuke zog eine Schnute und wurde plötzlich rot. Er war so ein Blödian. Wieso bildete er sich dauernd ein, seinen armen Bruder zu hassen? Er hatte ihn nie wirklich gehasst. Sanosuke hatte keine Lust, zu antworten, und umarmte seinen kleinen Bruder einfach.

„Du bist ein Blödmann!“ wiederholte er nur und drückte ihn leicht an sich heran. Seiji freute sich und knuddelte ihn auch. Sanosuke sah ihn kurz an und zog erneut eine Schnute. „Bleib heute Nacht bei mir, okay?“ bat er den Kleinen allen Ernstes, „Damit kannst du's wieder gut machen.“

„Oh ja!“ strahlte Seiji, und Sanosuke seufzte und küsste ihn auf die Stirn.

„Ich hab dich lieb. Tut mir leid, dass ich so garstig zu dir war, Seiji-chan.“

„Mir auch!“

„Und... Haruka ist ´ne Schlampe!“ addierte sein Bruder noch grimmig, „Vergessen wir die einfach, okay?!“ Seiji lachte vergnügt und kuschelte sich an Sanosuke.

„Okay, Nii-san!“
 

––
 

--
 

XD Und wiedermal Friede-Freude-Eierkuchen XD Ich hoffe der Kampf am Anfang war nicht zu langweilig... oô Haruka ist so böse XD und Klein-Sani kennt jetzt die dunklen Geheimnisse seines Papas XDD muhaha XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von: abgemeldet
2013-05-07T16:37:29+00:00 07.05.2013 18:37
Tolles Kap!!!!!!!!!!
Von:  Enyxis
2011-02-26T22:58:06+00:00 26.02.2011 23:58
Q_Q ich seh die Tragödie echt schon kommen >< *flenn*
Aber Sanosuke-kuns Ausraster is dir echt gelungen... und Chidori-chan is total niedlich *___* wie die da die Zahlen vor sich hin brabbelt!
Aber Haruka wird böse <.< ... ich wette volle Karacho (XD), dass wenn Oro ma das nächste ma n Besuch abstattet geht die mit...
Aber das Kapi war echt hammer...
Von:  Luzi
2008-03-01T16:35:51+00:00 01.03.2008 17:35
Neiiiiiiiiiiiii
wie süüüüüüß
Das Ende ;;
so süß...
Aww *abgeh* Abe Haruka...-_- Ich kann sich wirklih nich ab, ehrlich, ich hasse sie.
Go Sanosuke! << Schafsu schon!
Aber Seiji(richtig so? xD°?) tat mir richtig leid als sanosuke auf ihn einschlug! T3T
Ach gut gemacht...

LG, Luzi
Von:  sumomo_hioru
2008-01-06T21:19:02+00:00 06.01.2008 22:19
oh man das war echt gemein-.-
sanosuke tut mir voll leid.
was der alles durchmachen muss...
aber der schluss war süß^^
Von: abgemeldet
2007-10-31T21:03:03+00:00 31.10.2007 22:03
Wieder mal richtig süüüüüüüüüüüüüüß *___*
Ich weiß du kennst meiner kommis wahrscheinlich schon alle auswendig aba ich kann es mir einfach nicht lassen dir einen zu schreiben vor allem weil dein schreibstyl und deine ideen mich ima wieder überraschen und ich denke: "Gott warum hab ich die nicht früher gelesen?!"
Nya jetzt lese ich sie ya und bereu es ganz und gar nicht xD
So was mir auch richtig gut gefällt...das deine kapis ima so schön lang sind^^
und das wo seiji sanosuke geärgertt hat und dann der sanosuke ihn fast verprügelt hat
und dann wie sich seiji sich bei ihm vertragen hat einfach zuuuuuuuuu niedlich ^///^

lg sasulovesaku
Von:  hundefrau
2007-07-03T15:31:31+00:00 03.07.2007 17:31
gottchen wie niedlich
hat mir wieder gut gefallen
ich find das persöhnlich sehr schlimm wenn geschwister sich hassen
das ist etwas ganz schlimmes, schließlich gehört man zur selben familie
Von:  Nikushimi
2007-06-28T09:23:22+00:00 28.06.2007 11:23
jaaaa sanosuke soll endlich sharingan kriegn und haruka fertig machen *muhahaha*. ich frag mich nur woher sanosuke (schon mit 6 jahren oder so) wörter wie nutte oder fotze kennt... böser sasuke.
Von:  Tomoyo-san
2007-04-04T14:18:45+00:00 04.04.2007 16:18
hihi^^ ich fand den kleinen kampf am angand eigentlich ganz lustig^^ aber mir ist so aufgefallen... sasuke benutzt vor seinen kindern ein paar viele schimpfwörter, kann das sein? XD auf jeden Fall mal wieder ein gelungenes kapi^^
Von:  Rici-chan
2007-03-25T16:13:39+00:00 25.03.2007 18:13
ich kenne das auch wenn man seine verwandten hasst. ><
*fast schon garstig wurde*
Von: abgemeldet
2007-03-23T08:57:42+00:00 23.03.2007 09:57
ich schließ mich pizzapenner an Sanosuke soll endlich die Sharringans bekommen und diese "Hyuga-Schlampe" vertig machen oh wie ich das Mädel hasse!!!!! Aber das kapi war echt gut Seji ist einfach sowas von süß!


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