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Ame

~It's as if I'm looking at the end...~
von

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Happy Birthday

sooo~~~

hier habt ihr das heißersehnte neue chap XD

ich hoffe, ihr mögt es ^^

*kiisuuu an alle*

ich hab mich super über die Kommis gefreut ^^

danke danke danke ^-^

ich hoffe, ihr bleibt mir treu ^.~

*alle umschmus*
 

Widmung: Tetsu *kisu* ich hab dich lieb ^^
 

und jetz...

have puhn~
 

Kapitel 5: Happy Birthday
 

„B-Bitte?“ hakte Tsukasa nach.

Doch ich nickte nur.

Karyu hingegen fing an zu lachen, drehte sich um und verschwand.
 

Ich fing wieder an zu zittern.

Wieso nur?

Wieso zum Teufel war er hier?
 

Mein Blick wanderte auf meine Hände, die ich leicht gehoben hatte.

Wieso hatte ich solche Angst vor ihm?

Er hatte mir nie etwas getan.

Wieso sollte er es also jetzt tun?
 

Mir war bewusst, dass ich schwach geworden war.

Ich war ein Weichling geworden, der Angst vor den Wärtern hatte, sich von ihnen einschüchtern ließ, wie die Anderen auch.

Seit wann war es so?

Ich war mir nicht sicher, doch eins wusste ich…

Es war erst seit dem Tsukasa bei mir war!

Seit dem ich mit ihm eine Zelle teilte. Seit dem er mich in der Dusche gesehen hatte… Seit dem war ich schwach!

Und es war das Erste, was ich ändern musste.

Ich musste einfach. Ansonsten würde ich wirklich nicht mehr lange leben.
 

„Hizumi?“ hörte ich seine Stimme, sah leicht auf.

Er strich mir über den Arm, doch ich wich zurück.

„Lass mich endlich in Ruhe!“ brüllte ich ihm ins Gesicht, ging schnell zu meiner Pritsche, kletterte hinauf und vergrub mich unter der Decke.

Wie erbärmlich ich doch war.

Jetzt ließ ich mich schon von Frischlingen aus der Fassung bringen.
 

Ich schluckte, stieß hörbar Luft aus.

Wie tief war ich nur gesunken…
 

Tsukasa und ich hatten schon vier Tage nicht mehr miteinander geredet, nicht ein einziges Wort kam über meine Lippen.

Es wunderte mich, dass ich seit dem Auspeitschen nicht einmal aus meiner Zelle geholt wurde, um das Spielzeug der Wächter zu werden.
 

Heute war der zweite März, mein Geburtstag… Und es regnete in Strömen.

Ich lag auf meinem Bett, hatte die Augen geschlossen und hörte den Regentropfen beim Fallen zu.

Es war eine wunderschöne Melodie, wie ich fand, so beruhigend und doch so aggressiv.

Mit einem Ruck wurde die Zellentür aufgerissen, einer der Wächter kam herein.

Ich war froh, dass es nicht Karyu war.

Leise setzte ich mich auf, sah ihn an und streckte mich so gut es ging, bereit, mich mitzunehmen.

Doch er schüttelte nur den Kopf, deutete auf Tsukasa.

Verwundert hob ich die Augenbrauen, sah nach Unten zu dem Braunhaarigen, der noch zu schlafen schien.

Der Wächter stupste ihn fest mit seinem Schlagstock an, sodass er aufwachte und den Wachmann verschlafen ansah.

„Mitkommen…“ meinte dieser kurz und bündig, zerrte Tsukasa aus dem Bett und legte ihm die Ketten an.

Der wusste gar nicht, wie ihm geschah, sah mich erschrocken an.

Ich erwiderte seinen Blick ausdruckslos, als ob es mich nicht interessieren würde, was sie mit ihm taten, doch das war genau das Gegenteil von der Wirklichkeit.

Mein Zellengenosse wurde von dem Wärter vor sich hergeschubst, sagte noch ein lautes „Happy Birthday Hizumi!“ und verschwand mit dem Braunhaarigen.

Bis ich sie nicht mehr sehen konnte lag mein Blick auf eben diesem.

Was hatten sie nur vor?

Er hatte sich die letzten Tage doch ruhig verhalten, nichts getan, was Aufsehen erregte… Im Gegensatz zu mir.

Ich hatte mich gegen jede nur so kleine Behandlung auf Grund meines Rückens gewehrt, hatte Niemanden an mich heran gelassen.
 

Tsukasa…

Was nun wohl mit ihm passierte?

Wollten sie ihn in eine Arrestzelle bringen?

Wenn ja, wieso?

Ich konnte mir noch nicht einmal vorstellen, dass er Irgendjemanden umgebracht haben sollte, was er aber getan haben musste, sonst wäre er nicht bei mir gelandet.
 

Ich schreckte hoch, als ich wieder dieses verräterische Klappern eines Schlagstockes hörte, sah, wie Karyu an meiner Zelle stand und mich ansah.

„Alles Gute..“ meinte er leise, zwinkerte mir zu.

Ich senkte meinen Blick, sagte nichts.

Er schloss die Zelle auf, kam zu mir an die Pritsche.

„Was willst du hier?“ fragte ich leise.

„Dir gratulieren…“ Ein Lächeln huschte über seine Lippen.

„Das kannst du dir auch schenken…“ Ich rutschte wieder zurück an die Wand, zog die Beine an und schloss die Augen.

„Wieso? Immerhin bist du fünfundzwanzig geworden…“

„Wen interessiert schon das Alter? In ein paar Wochen bin ich tot, da bringt mir mein Geburtstag auch nicht mehr viel…“

„Der vielleicht nicht… aber das hier schon…“ Karyu zog eine CD aus seiner Hosentasche, warf sie mir zu.

„Ich soll sie dir geben…“ Er streckte sich.

„So? Und was ist drauf? Schlagermusik, um mich gleich tot umkippen zu lassen?“ grummelte ich.

„Hizumi…“ sagte er barsch, schaute mich an.

Ich zuckte leicht zusammen.

„Sie ist ja noch nicht einmal von mir…jedenfalls nicht nur… also hör sie dir an und sag mir dann, was du darüber denkst…“ Und schon drehte er sich um und verließ die Zelle.

Kaum war er weg, nahm ich die CD hoch.

Auf ihr stand in Großbuchstaben ‚Happy Birthday Hizumi’ geschrieben, es war nicht Karyus Schrift, sondern eine Andere.

Ich kannte sie irgendwoher, nur woher?
 

Langsam öffnete ich die Hülle, zog meinen Diskman zu mir.

Ich setzte mir die Kopfhörer auf und tauschte die CDs aus.

Dann drückte ich auf ‚Play’.

Sofort konnte ich ein Räuspern vernehmen, schloss die Augen.

Ich hörte bekannte Stimmen, die sich stritten, wer denn nun anfangen sollte.

Es ließ mich lächeln, denn es war, als ob ich zu Hause wäre.

Ich stellte die Lautstärke höher, hörte das Lied, welches mir alle zusammen zum Geburtstag sangen.

Ich liebte es, wenn die Drei ein Duett sangen, es klang einfach nur toll.

Dann fing Jemand an zu sprechen.

„Hizumi, wir wünschen dir wirklich alles, alles Gute… wir wissen, dass du nicht wirklich glücklich bist, wo du bist… Aber… du sollt wissen, dass wir an dich denken… Es tut uns Leid, dass wir dich in diesen fünf Jahren nicht einmal besucht haben, wahrscheinlich lag es daran, dass wir nicht mit ansehen konnten, ob und wie schlecht es dir geht…“

Leise seufzte ich, öffnete die Augen einen Spalt.

Dann fing jemand Anderes an.

„Hizumi…“ erklang die leise, schwache Stimme, die mir schon so einige Male das Herz zerrissen hatte.

Meine Ex-Freundin, Minako.

Sie war auch dort gewesen? Wieso? Wieso sprach sie etwas für mich aufs Band?
 

Tränen füllten meine Augen, ich konnte nichts dagegen tun, dass sie mir einfach so meine Wangen hinunter liefen.

Ich vergrub mein Gesicht in meinen Armen, welche auf meinen Knien ihren Platz gefunden hatten, schluchzte leise auf.

Mir war nicht bewusst, dass Karyu trotz allem immer noch vor meiner Zelle stand und lauschte, lautlos eine Zigarette nebenher rauchte.

Seinen Hut hatte er tief ins Gesicht gezogen, stieß leise den rauch aus.

Mein Schluchzen vernahm er sehr wohl, lächelte leicht.

„Du hast deine Gefühle also doch nicht verloren…“ wisperte er, setzte nun doch zum Gehen an.
 

„Hizumi…“ Erneut drang die Stimme an mein Ohr, im Hintergrund konnte ich die lachende Stimme eines kleinen Mädchens vernehmen.

„Ich wollte dir nur sagen, dass es mir wirklich Leid tut, wie es zwischen uns gelaufen ist. Damals war ich dumm, doch jetzt wurde ich eines Besseren belehrt. Als du gehen musstest, hatte ich dir noch etwas verschwiegen…hörst du das?“ Erneut ertönte dieses sorglose Lachen des Mädchens.

„Mama… ist das für Papa?“ fragte sie plötzlich.

Ich riss die Augen auf.

Was?

Papa?

Was war los? Hatte ich was verpasst?
 

„Pappaaaa“ zog sie das Wort lang, lachte erneut ins Mikrophon.

„Ich bin Yuki und werde am zweiten März fünf Jahre alt!“ sagte sie stolz, lachte dann wieder.

Erneut entwich mir ein Schluchzen.

Das war doch nicht wahr… nein, das konnte, es durfte nicht sein!
 

Ich riss mir meine Kopfhörer von den Ohren, schmiss sie weg.

Ich wollte es nicht hören… Ich konnte es einfach nicht.

Ich hatte eine Tochter, nein, das durfte nicht wahr sein!

NEIN!
 

So laut ich konnte, schrie ich durch das ganze Gefängnis, die Wärter häuften sich an meiner Zelle, sahen, wie ich mir krampfhaft meine Ohren zuhielt, leicht vor und zurück wippte, wie mir die Tränen nur so über die Wangen liefen.

Das erste Mal… Das erste Mal seit fünf Jahren… spürte ich vollkommene Leere in mir. Sicher, einige Male hatte ich geglaubt, meine Grenzen erreicht zu haben, wenn es um die Kälte der Gefühle ging. Doch dieses Mal war es anders. Ich konnte einfach nichts mehr zurück halten. Ich konnte die Gefühle nicht unterdrücken. Innerlich war ich so aufgewühlt, so viele Gefühle schienen mich zu überrennen und doch fühlte ich mich gleichzeitig so leer, dass ich dachte, ich könnte jeden Moment in mich zusammenfallen.
 

Karyu öffnete die Zelle, kam hinein und schloss sie wieder.

Er stellte sich vor mein Bett und sah mich an.

„Hizumi…?“ fragte er leise.

Ich nahm meinen Diskman und warf nach ihm, verfehlte ihn jedoch um Meter, hörte nur noch das scheppernde Geräusch, das Zerbrechen des Diskmans und das Herausspringen der CD.

„Verpiss dich, lass mich in Ruhe, lass mich endlich in Ruhe!“ Ich sprang von der Pritsche und sah ihn mit verheultem Gesicht an.

„Wieso hast du mir diese CD gegeben? Wieso tust du mir so was an? Macht es dir immer noch Spaß, mich leiden zu sehen?“ Ich wischte mit dem Ärmel über mein Gesicht, sank schließlich auf die Knie.

Wie gerne hätte ich ihm einfach eine geknallt, ihn einfach nach Strich und Faden verprügelt, doch was würde es mir bringen?

Ich würde nur wieder in einer Arrestzelle landen.
 

Karyu hockte sich vor mich, machte den anderen Wachen deutlich, dass sie sich verziehen sollten.

Dann sah er mich wieder an.

„Sie haben einen Termin gemacht… und wollen dich zusammen besuchen kommen… Minako… und Yuki… heute Nachmittag…“ sagte er leise, doch ich reagierte gar nicht.

Doch plötzlich schaute ich auf, sah ihm in die Augen.

„Wieso…?“

„Weil…“ Er stoppte.

„Weil sie dich lieben… immerhin bist du immer noch der, der mich gerettet hat…“

„Du siehst ja, wohin mich das gebracht hat…“ wisperte ich, starrte auf den Boden.

„Ich weiß…“

„Was meinst du zu wissen?“ fuhr ich ihn an.

„Du weißt gar nichts! Du weißt nicht, wie es mir in den letzten Jahren ergangen ist, du weißt nicht, was ich durchmachen musste! Schau mich an!“ keifte ich, zog mir mein Hemd über den Kopf und drehte ihm den Rücken zu.

Karyu erstarrte, sah meinen genähten Rücken mit großen Augen an.

„Sag, was willst du wissen…? Wir kannten uns einmal… aber jetzt kennen wir uns nicht mehr…“ wisperte ich.

Er jedoch schwieg.

„Karyu… wo habt ihr Tsukasa hingebracht?“ Ich schluckte fest.

„Arrestzelle…“

„Wieso?“

„Die anderen Wachen meinten, weil er dich beschützt hat…“ sagte er sanft und doch schien seine Stimme von Traurigkeit überflutet zu sein.

So kannte ich ihn gar nicht.

Wir kannten uns schon seit der Grundschule, doch noch nie hatte er mit mir in so einem Ton gesprochen.

„Ich… will zu ihm…“ keuchte ich leise, hustete schließlich und kippte einfach zur Seite weg.

Es war einfach alles zu viel für mich.

Ich hatte gerade erfahren, dass ich eine Tochter hatte, dann, dass sie mich auch noch besuchen kommen wollte… und zu allem Überfluss war Tsukasa in einer Arrestzelle… wegen mir! Nur, weil ich mal wieder so ein Vollidiot war! Weil ich weich geworden war…
 

„Hizumi!“ meinte er hastig, hob mich auf den Arm und legte mich auf das Untere der beiden Betten… Tsukasas…

Ich atmete den Duft, der auf dem sonst so muffelig riechenden Kissen ein… es roch nach ihm.

„Tsukasa… es tut mir Leid…“ wisperte ich, fiel zum erneuten Male in einen ohnmachtartigen Schlaf.
 

Karyu hingegen ging wieder aus der Zelle, schloss sie hinter sich ab und machte sich auf dem Weg zu einem anderen Wärter, der mich ziemlich gut zu kennen schien.

Dieser schob gerade auf einem anderen Gang wache.

„Kinjou-san!“

Der Wärter drehte sich um.

„Ah, Sie sind’s!“ Er lächelte.

„Ja.“ Karyu verbeugte sich leicht.

„Ich wollte sie etwas fragen… über Hizumi…“

„Ach, unseren Kleinen?“ Schmunzelnd ging er mit Karyu den Gang entlang.

Der Größere nickte.

„Was denn?“

„Ich wollte fragen, was ihm alles passiert ist, dass er so ein Wrack geworden ist…“ meinte Karyu leise, sah zu dem Kleineren herab.

„Ach, Sie kennen ihn von früher?“

„Ja, wir waren mal in einer Schulklasse…“ Jetzt musste auch Karyu lächeln.

„Naja… es gibt vieles, was dazu beiträgt, dass er so ist, wie er ist…“ fing Kinjou nun an.

„Sie müssen wissen, er ist von allen schon am Längsten hier… Alle, die länger als er hier waren, wurden schon erschossen…“ redete er weiter.

Karyu hörte ihm ruhig zu, nickte ab und zu.

„Das, was ihn wohl am Meisten gebrochen hat, war, als der ranghöchste Wächter, Sato-san, ihn das Erste mal in die umgebaute Arrestzelle geschleppt hat…“

„Was meinen Sie damit?“ erkundigte sich der Braunhaarige.

„Diese Zelle wird nur von den Wächtern und Hizumi betreten…“ kam es ernst von dem Anderen.

„Denn in dieser Zelle… wurde zum ersten Mal sein Schicksal besiegelt… das Schicksal, das Lieblingsspielzeug des ranghöchsten Wächters zu sein, an dem er sich nach belieben auslassen kann, tun und lassen kann, was er will…“

Karyu blieb wortwörtlich der Mund offen stehen.

„B-Bitte? Ist das ihr Ernst? Er darf tun und lassen, was er will, wenn Hizumi mit ihm in dieser Zelle ist?“ Kinjou nickte.

„Alle paar Tage wird er aus seiner Zelle geholt, egal ob Tag oder Nacht, egal ob er verletzt ist oder gesund… dann wird er in diese Zelle geschleppt… Und erst wieder herausgelassen, nachdem Sato sich nach Herzenslust an ihm ausgetobt hat.“

Karyu schluckte, fing leicht an zu zittern.

„Doch seit dem er seine Verwarnung bekommen hat, nachdem er Hizumi vor allen anderen Sträflingen auf dem Hof ausgepeitscht hat, noch einen Zweiten, ich glaube sein Zellengenosse ist es, verletzt hat, ist er vorsichtiger geworden… Er lässt Hizumi jetzt nur noch ein bis zwei Mal in der Woche holen… und heute Abend ist es wieder soweit…“

„Aber er ist verletzt! Außerdem kann er ihn doch nicht an seinem Geburtstag schänden!“ protestierte Karyu.

„Psssssssst, nicht so laut!“ meinte Kinjou leise.

„Wenn er das hört, wird es ihn umso mehr freuen, Hizumi weh zu tun…“

Karyu schüttelte den Kopf. Das durfte doch alles nicht wahr sein!
 

„Am Anfang hat Hizumi sich noch gewehrt, hat gebissen, gekratzt und geschrieen, was das Zeug hält… doch mittlerweile sagt er einfach gar nichts mehr… Es lässt ihn völlig kalt, was Sato mit ihm tut. Egal, wie sehr Sato ihn verletzt, es kommt nicht ein Laut über seine Lippen. Sogar als er ausgepeitscht wurde hat er nur kurz aufgekeucht weil er den ersten Schlag nicht so schnell erwartet hatte…“ redete er leise weiter.

Karyu sah, dass es selbst ihm nicht Recht war, was man mit mir tat.

Doch keiner wagte, etwas zu sagen…
 

„Dazu kam noch, dass er der Außenseiter war…“ setzte Kinjou nun erneut an.

„Nie hat Jemand mit ihm geredet, sie hatten Angst, dass auch ihnen so etwas passierte, wie Hizumi… deswegen zollten sie ihm großen Respekt, wie der damit umging… Nie hatte sich einer um ihn gekümmert… doch dann kam Tsukasa…“

„Wer ist er?“

„Tsukasa ist Hizumis Zellengenosse. Er kümmerte sich um ihn, wenn er verletzt war, wurde immer wieder von Hizumi angeschrieen und seine Hilfe wurde dauernd abgewiesen… und trotzdem, seit dem er für ihn einen Peitschenhieb eingesteckt hatte, ließ Hizumi ihn gewähren, er ließ ihn machen, was er wollte, fing an, ihm zu vertrauen. Tsukasa hat es als Einziger in diesem ganzen Gefängnis geschafft, Hizumi aufrichtig lachen zu lassen. Umso trauriger wird die Trennung der Beiden, die in genau eineinhalb Wochen stattfinden wird.“

„Was meinen Sie damit?“ fragte Karyu nach.

„In eineinhalb Wochen ist Tsukasas Prozess, der neu aufgerollt wurde… Durch ihn wird entschieden, ob er endgültig gehen darf, aufgrund einer falschen Beschuldigung… oder ob er noch am gleichen Tag hingerichtet wird!“

Karyu nickte, schaute geradeaus.

„Wissen Sie…“ fing nun er an.

„Hizumi hat eine Tochter…“ Kinjou schaute ihn verwirrt an.

„Eine Tochter?!“

„Ja, die wird Heute genau fünf Jahre alt…“ sagte Karyu leise, schaute auf den Boden, vergrub seine Hände in den Hosentaschen.

„Oh…“

„Sie und seine Ex-Freundin wollen ihn Heute besuchen kommen, weil sie denkt, dass die kleine Yuki jetzt alt genug wäre, ihren Vater zu sehen…“ Karyu lachte leise und etwas traurig auf.

„Er hat erst heute davon erfahren… von Beidem… und ist kurz darauf zusammengebrochen…“

„Das kann ich verstehen… es ist sicher ein Schock zu wissen, dass Jemand wie er eine Tochter hat…“

„Wieso?“

„Weil er weiß, dass er bald sterben wird…“

„Wie lange hat er denn noch?“

„Das weiß Keiner… er bleibt so lange am Leben, wie Sato es will… so lange, wie er seinen Körper noch braucht… aber ich denke weniger, dass das noch so lange sein wird…“

Karyu nickte.

Er wusste, dass mit so was rein gar nicht zu spaßen war.

„Danke für die Auskunft…“ Leicht verneigte er sich, setzte zum Gehen an.

„Ich war noch nicht fertig…“ fing Kinjou an.

„Danke… aber diese Auskunft reicht mir für’s Erste…“ Und schon war Karyu verschwunden.
 

Wenig später stand er wieder an meiner Zelle, sah mich an, wie ich friedlich schlief.

„Hätte ich gewusst, dass du so etwas durchleben musst… hätte ich alles anders gemacht…“ flüsterte er, ließ seinen Kopf gegen die Stäbe sinken.

„Danke, aber das hilft mir jetzt auch nicht mehr weiter…“ sagte ich mit heiserer Stimme, drehte mich zu ihm um.

Er sah mich bedrückt an, schloss erneut die Zelle auf und kam an mein Bett.

„Ich hatte Angst…“ fing er an.

„Mh?“ Ich sah zu ihm hoch.

„Damals… ich hatte Angst, selbst verurteilt zu werden.“

„Vergiss es, man kann es jetzt nicht mehr ändern, ich bin dir nicht böse… Ich verstehe es, an deiner Stelle hätte ich wahrscheinlich das Selbe getan…“

Karyu lächelte bitter, zog sich seinen Hut tiefer ins Gesicht.

„Da liegt der Unterschied bei uns Beiden… Du… wärst auf jeden Fall da gewesen, um die Schuld auf dich zu ziehen… Du bist für mich ins Gefängnis gegangen… Und ich? Ich bin ein elender Feigling gewesen…“ Er biss sich auf die Unterlippe.

„Karyu.“ sagte ich streng, nahm seine Hand.

„Ich gebe dir keine Schuld an Dem, was passiert ist… früher oder später wäre gekommen, was kommen musste…“ Ich lächelte ihn leicht an.

Er ließ sich vor mir auf die Knie fallen, sah mich mit Tränen in den Augen an.

„Es tut mir Leid…“ wisperte er, senkte den Kopf, hielt meine Hand fest mit Seinen umklammert.

„Danke…“ sagte ich leise, richtete mich etwas auf und lächelte ihn aufrichtig an.

Er hob seinen Kopf, schniefte leise.

„Wofür?“

„Du weißt genauso gut, wie ich, dass das hier wahrscheinlich der letzte Geburtstag ist, den ich haben werde…“ Ich kam ihm näher, legte meine Stirn an Seine, lächelte weiter.

„Deswegen danke ich dir, dass du dich entschuldigt hast…“

Jetzt brachen bei ihm auch die letzten Dämme, er zog mich zu sich und weinte sich bei mir aus.

„Shh…“ wisperte ich ihm ins Ohr, strich immer wieder über seinen Rücken.

„Du brauchst nicht zu weinen… du hast keinen Grund dafür…“

„Doch, ich habe dir indirekt alles angetan… Ich habe zugelassen, dass dir so etwas passiert… Ich habe dein Todesurteil besiegelt… Nur weil ich so ein feiges Arschloch war…“ schluchzte er.

„Hey… das ist doch gar nicht wahr…“ Ich musste kichern.

Wie sehr ich ihn doch eigentlich vermisst habe.

„Hey… jetzt hör endlich auf zu heulen, du bist doch kein Weichei!“ sprach ich mit fester Stimme, gab ihm eine leichte Kopfnuss.

„Mach endlich, dass du raus kommst und Essen gehst… sonst siehst du bald aus wie ich…“ Ich grinste.

Erst jetzt schien er zu merken, wie dünn ich eigentlich war.

Ein letztes Mal schniefte er noch, wischte sich die Tränen weg und setzte seinen Hut wieder auf.

„Ich verspreche dir eins…“ fing er an, rappelte sich auf.

„Ich habe dich hier rein gebracht… Ich bringe dich auch wieder raus!“ Er hob den Daumen.

Ich nickte nur lächelnd, glaubte aber nicht wirklich, was er sagte.

Er wandte sich um, ging zur Tür und öffnete sie.

„Achja… bitte geh nachher zu ihnen, wenn sie dich besuchen… ja?“ Er schmunzelte.

„Un.“ Nur ein Nicken meinerseits.

„Yuki-chan freut sich schon seit 2 Jahren darauf, endlich ihren Vater kennen zulernen… Auch wenn wir ihr gesagt haben und sie genau weiß, dass es vielleicht das letzte Mal sein kann… sie wollte dich unbedingt einmal Live und in Farbe erleben…“ Ein Kichern konnte er sich nicht verkneifen, doch auch Dieses war durch kurze Schluchzer geprägt.

„Na, ich glaube danach will sie mich auch nie wieder sehen, weil ich ihr zu krass drauf bin…“ Auch ich musste lachen.

„Ich glaube weniger… sie hat einen echten Narren an dir gefressen…“ Mit diesen Worten hob Karyu die Hand und machte sich auf den Weg zu den Wärterwaschräumen, um zu vertuschen, dass er geweint hatte.
 

Ich saß da, seufzte.

Ich nahm es ihm wirklich nicht übel, dass ich wegen ihm saß, das hatte ich nie getan.

Doch die Tatsache, dass ich gleich zum ersten Mal meine Tochter sehen sollte, machte mich schon etwas platt, denn nie hätte ich damit gerechnet, ein Kind zu haben.
 

~Fortsetzung folgt~



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Keii-chan
2007-03-14T07:28:05+00:00 14.03.2007 08:28
hm...irgendwie gefällt mir das kapitel...*_*
karyu is ja doch nich son arsch, wies am ende des letzten chapters rüber kam....im gegenteil...der is ja richtig...*_* mjam...xD
autsch....armes hizu..jetzt hat der auch noch ne tochter....und das erfährt der an seinem geburtstag....*kopf schief legt* hm...
irgendwie tut er mir leid...
hai....bin auch auf den besuch von yuki und minako gespannt....frag mich, wie das wohl ablaufen wird...
also...klasse chap, und jetz schnell weiter, hai?=) *gg*
*knuddl* thx fürs bescheid sagen^^
Von: abgemeldet
2007-03-11T22:01:22+00:00 11.03.2007 23:01
also du musst es schon gemerkt haben ne^^ aber ich bettel gerne xD nehms mir aber bitte nich übel... ich bin einfach n bisschen krank glaub ich *lol* ignorier mich am bestern einfach^^ und lass dich von mir nich hetzen (ich fühl mich mitlerweile sogar schon wie so n hysterischer groupie xD )
BITTE SCHNELL WEITER!! *kreisch*
Von:  cork-tip
2007-03-11T21:03:37+00:00 11.03.2007 22:03
*heul*
Die Stimmung ist echt so klasse! So richtig hoffnungslos und düster...
Aber Karyu ist wenigstens lieb!^^ Ein Lichtblick!
Dass Hizumi eine Tochter hat, ist aber auch ganz schön hart. Der Arme... Wenn man sein eigenes Kind nur ein einziges Mal sehen kann...
Schreib schnell weiter! Bitte! Ich muss wissen, wie das weitergeht!
Von:  Tsuka
2007-03-10T20:10:30+00:00 10.03.2007 21:10
OMG
wie traurig T.T
damit hätt ich echt nicht gerechnet...
mach bitte schnell weiter
cya, necro
Von: abgemeldet
2007-03-10T18:30:38+00:00 10.03.2007 19:30
woooow
das kapitel ist mir echt zu herzen gegangen
TT______TT
dein schreibstil ist wunderschön
ich bin gespannt, was noch alles an seinem geburtstag passiert
<3
Von: abgemeldet
2007-03-10T16:42:17+00:00 10.03.2007 17:42
Er hat eine Tochter? Wie süß, aber total traurig...sieht sie vielleicht ein letztens mal...
Hast du gut gemacht ^^
Freu mich schon auf´s nächste, wird bestimmt spannend.
Von:  Tetsu
2007-03-10T13:34:54+00:00 10.03.2007 14:34
Hach <333
Das Kapitel ist so emotional und tollig *_____*
*LUV LUV LUV*
Danke für die Widmung *______________________*~~~<
<3
*anherz*
Ich mag die Stelle, wo Karyu Hizumi schluchzen hört so gern <3333333
Von: abgemeldet
2007-03-10T10:50:03+00:00 10.03.2007 11:50
*heul* der arme hizumi *heul*
wie traurig.... der tut mir so leid
oh man ich liiiiiiieeeeebeee diese story... die is echt sowas von der hammer.... ich glaub ich bin schon voll süchtig *lol* ich guck jeden tag ob ein neues kapi on is ^^
und ich hoff es geht ganz schnell weiter...
also bis dann *knuff*
PS: (ich muss es einfach noch ma sagen) BITTE BITTE SCHNELL WEITER
Von: abgemeldet
2007-03-10T10:43:28+00:00 10.03.2007 11:43
du musst weiter schreiben ! schnelL!!!!
ich will wissen wie der besuch verlaufen wird und was mit tsukasa passiert !
T_T BITTE SCHREIB SCHNELL WEITER!!!!
du spannst mich echt jedes mal total auf die Folter...

aber wie jedesmal hast du wieder ein saumäßig hammerz geiles chap geschrieben !!!!
KOMPLIMENT!
*dich bewunder* *dich anbet*
du hast echt einen geilen stil zu schreiben ;)

und wieder einmal danke für die benachrichtigung *dich knuddel*
THX!

lg ayumi
Von: abgemeldet
2007-03-10T09:43:33+00:00 10.03.2007 10:43
Erste!<33
*freu*

Nyo, danke für's Bescheid sagen!
*knuffel*
Hab mich gefreut, dass es endlich weitergeht!^^

Aber das Kapitel..*-*
Das war einfach nur wieder toll und so traurig.>.<
Hizumi erlebt ja immer wieder neue Schicksalsschläge...
Als ich gelesen habe, das er eine Tochter hat, ist mir erst mal die Kinnlade runtergeklappt!
Sowas ist echt hart..und ich konnte mir diese Szene, wo er so verzweifelt war, richtig gut vorstellen...
Das war echt so traurig..*schnief*
Und das auch noch an seinem Geburtstag..aber Karyu hat mich auch ganz schön überrascht!^-^Und zwar zum positiven..*nicku*

Ich bin schon gespannt, wied er Besuch von Yuki und Minako ablaufen wird..^^
Schreib also schnell weiter...<3

*knuddel*

Mie-chan^-^~


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