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Dark Royalty

Der Epilog ist da und damit findet die FF ein Ende ^^
von

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Kapitel 1: Ein neues Schuljahr

Ich hab mich entschlossen mal eine FF über Harry Potter zu schreiben.

Also seid bitte nicht zu streng mit mir, und hinterlasst mir doch bitte ein kommi. Danke schön
 

Eure Lysira

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Kapitel 1: Ein neues Schuljahr

Und wieder beginnt ein neues Schuljahr in Hogwarts. Sie saßen gerade im Zug der sie in die Schule bringen sollte, als die 3 Freunde eine bekannte Stimme vernahmen, sie gehörte keinem anderen als einen jungen mit grauen Augen und fast silbernen Haaren, einen gewissen Draco Malfoy gefolgt von Blaise Zabini.

„Oh nein der hat gerade noch gefehlt“, sagte Ron was alle anderen dachten.

Doch das was sie befürchtet hatten blieb aus, Draco ging weiter, er hielt nicht wie jedes Jahr an ihrem Abteil an um den coolen raushängen zu lassen, nein er ging einfach weiter und beachtete sie erst gar nicht. Harry stand auf und sah aus dem Abteil Draco nach.

„Ist das gerade wirklich Malfoy gewesen?“, fragte er die anderen.

„Er war es ganz sicher“, meinte Hermine.

„Er sah so aus, es war seine Stimme, doch warum …“, weiter kam Harry nicht, denn er wurde von Ron unterbrochen.

„Ist doch gut so Harry, soll er uns doch ins ruhe lassen“ und Hermine meinte dazu.

„Du klingst ja fast so als würdest du es dir wünschen das er halt gemacht hätte“.

Harry wurde leicht rosa um die Nase.

„Nun ja es ist ungewöhnlich dass er einfach vorbei geht“, meinte Harry nur dazu und setzte sich wieder. Damit war das Thema Malfoy vorerst erledigt. Harry hatte sich vorgenommen dieses Jahr mehr zu lernen weshalb er auch nun ein Buch auspackte um zu lesen. Hermine und Ron sahen ihn an.

„Nicht nur Malfoy benimmt sich komisch, sondern auch du“, sagte Ron.

„Nur weil ich ein Buch in der Hand halte?“, fragte Harry.

„Du willst es doch auch lesen, oder?“, fragte nun Hermine.

„Ja natürlich“, bestätigte er.

„Sag mal bist du krank?“

„Ron, das hier ist ein Buch und ich werde darin lesen, das hat nichts mit krank zu tun“, und damit vergrub er sich hinter das Buch und fing an zu lesen.

Er tat die ganze Zugfahrt nichts anderes als zu lesen. Es war übrigens ein Buch über Zaubertränke das sie in dem neuen und letzten Schuljahr brauchten. Er war ganz vertieft in das Buch, so bekam er nicht mit das sie bald in Hogwarts ankamen und Hermine rüttelte ihn am Arm. Harry sah sie fragend an „Hermine?“

„Wir sind gleich da und wir müssen uns um die Erstklässler kümmern“, sagte sie. Harry nickte nur und Hermine und Ron verschwanden zu den Erstklässlern. Malfoy ging noch mal an Harrys Abteil vorbei doch wieder kam keine Bemerkung von ihm. Harry sah ihm wieder nach aber er konnte Malfoy nicht nachgehen, schließlich kamen sie in Hogwarts an und er fuhr mit der kutsche ins Schloss, dann ging er in die Große Halle, doch zuvor begrüßte er noch den Wildhüter.

Nachdem Dumbledore seine Begrüßungsrede gehalten hatte, sang der sprechende Hut wie jedes Jahr sein Lied, es war eigentlich das selbe Lied wie immer, und doch anders wie Harry fand, doch konnte er es sich im moment erklären und so schob er den Gedanken beiseite. Dann verteilte der sprechende Hut die neuen Schüler und Schülerinnen in ihre Häuser auf. Dumbledore stand nach der Aufteilung noch mal auf und erklärte wie jedes Jahr die Regeln und lies dann das Essen erscheinen. Sie griffen ordentlich zu und Harry setzte sich absichtlich so dass er einen bestimmten Slytherin im Auge hatte. Ab und zu trafen Graue Augen auf Smaragdgrüne, doch keiner der beiden warf dem anderen hasserfüllte Blicke zu, nein sie waren eher freundschaftlich, und das war es Harry so merkwürdig vorkam. Warum warf Draco ihm keinen kalten Blick mehr zu? Warum? Er wüsste es so gerne, doch konnte er schlecht einfach zu ihm hingehen und ihn fragen was los sei, aber das würde er auch anderes herausfinden.

Er verließ an diesen Abend recht früh die Große Halle und ging in den GGR, denn Ron und Hermine mussten sich noch um die Erstklässler kümmern. So hatte er genug Zeit seinen Koffer auszupacken und die Schulbücher ordentlich zu verstauen. Nachdem er dann fertig ausgepackt hatte, nahm er sich das Zaubertränkebuch und las weiter darin, allerdings hatte er sich an den Kamin begeben und saß in einem Sessel, schließlich war dieser gemütlicher als das Bett. Er hatte schon fast die Hälfte des Buches gelesen als Ron und Hermine wieder kamen. Er sah vom Buch auf und stellte fest, dass diese ziemlich fertig aussahen.

„Man diese Erstklässler“, stöhnte Ron und lies sich in den Sessel neben ihn fallen.

„So schlimm?“, fragte Harry überflüssigerweise.

„Ja“, kam es von Hermine „Ich glaub ich geh schon mal ins Bett“, meinte sie noch, bevor sie in den Schlafsaal der Mädchen verschwand. Harry und Ron sahen ihr nach, das war ebenfalls ungewöhnlich das Hermine so früh ins Bett ging ohne vorher noch gelesen zu haben. Naja vielleicht gingen ihr auch einfach die Bücher aus.

„Naja ich wird dann auch mal ins Bett gehen“, meinte Ron und verschwand ebenfalls.

„Hier stimmt doch was nicht“, sagte Harry leise und in Gedanken fügte er noch hinzu „Erst beachtet uns Malfoy nicht, dann geht Hermine ohne was zu lesen ins Bett und Ron ohne Schach gespielt zu haben“ und laut sagte er wieder: „Was ist hier los?“ doch er bekam keine Antwort. Er blieb noch eine Weile im Gemeinschaftsraum, als auch er dann in den Schlafsaal ging. Er legte das Buch auf seinen Nachttisch und zog sich um, dann legte er sich ins Bett und schlief nach ein paar Minuten ein.

Der nächste Morgen kam schneller als erwartet und so auch der erste Schultag, und dann hatten sie auch noch die ersten beiden Stunden Zaubertränke mit Snape und mit den Slytherins zusammen. Wenn das kein schlechter Start in den Tag war. Doch auf dem Weg dorthin trafen Hermine, Ron und Harry nicht einmal auf Malfoy, was ungewöhnlich war. Kaum waren sie in den Kerkern und somit im Klassenzimmer kam auch schon Snape herein geweht, er kontrollierte die Anwesenheit und dann ging es auch schon los.

„Sie werden heute diesen Trank brauen.“ Er zeigte mit seinem Zauberstab auf die Tafel und dort stand der Trank, „Sie finden diesen auch auf Seite 158 im Buch, Sie werden diesen in Einzelarbeit brauen und nun legt los“, sagte er kalt wie immer.

Harry konnte sich noch gut an diesen Trank erinnern es war der letzte Trank den er gestern Abend gelesen hatte. Er ging zum Schrank und nahm sich die Zutaten die er brauchte und ging wieder an seinen Platz, nahm dann erst das Buch heraus und fing an zu arbeiten, allerdings schlug er das Buch nicht auf, er hatte noch alles genau im Kopf wie er was zu machen hatte. Snape sah ein paar Mal zu ihm herüber und kam auch bei ihm vorbei, doch konnte er nichts feststellen was Harry falsch machte, und so konnte er ihm auch keine Punkte abziehen, was Snape allerdings sehr störte.

Eine halbe Stunde vor Ende der Stunde war Harry mit seinem Trank fertig und gab Snape seine Probe. Dieser nahm diese mit einem Nicken entgegen und so durfte er bereits vorzeitig das Klassenzimmer verlassen. Was ihn sehr verwunderte, denn sonst war er immer einer der letzten die gehen durften. Nun ja es war ihm egal, er schnappte sich seine Sachen und ging bevor es sich Snape noch einmal anders überlegte. Kurz nach ihm kam Hermine und fragte nur.

„Wie hast du das gemacht?“

„Wie habe ich was gemacht Hermine?“

„Na bei Snape.“

„Ich habe gelesen, schon vergessen?“

„Aber…“

„Kein aber Hermine, ich hatte einfach Glück, okay?“ Harry klang genervt, danach klingelte es auch schon und die Stunde war zu ende.

„Potter“, kam eine Eiskalte Stimme. Harry sah zu dieser.

„Was Malfoy?“, sagte er genervt und Draco und Harry lieferten sich ein stummes Duell mit den Augen und Harry dachte:

„Was für schöne Augen“, doch dann riss er sich zusammen und sagte:

„Was willst du Malfoy?“, der Bann war gebrochen und Draco riss sich ebenfalls los denn auch er war von Harrys Augen gefangen gewesen, allerdings was das schwerer als er dachte, denn Harrys Augen zogen ihn immer wieder an, er konnte sich nicht erklären warum.

„Wie kommt es das du heute früher gehen durftest?“

„Malfoy es geht dich nichts an“, sagte Harry, doch Draco lies nicht locker.

„Hast du mal dein kleines Gehirn angestrengt?“

Harry stellte sich ganz nah vor Draco und sah ihm tief in die Augen.

„Nein ein Buch gelesen, schon mal ausprobiert?“, meinte Harry ganz leise so das es nur Draco hören konnte.

„Und nun entschuldige mich Malfoy ich muss zum Unterricht und du glaube ich auch“, sagte er wieder lauter. Harry drehte sich um und lies Malfoy stehen der ihm nachsah und nicht wusste was er sagen sollte. Er fing sich dann wieder und ging Harry nach, denn sie hatten schon wieder zusammen unterricht, wie sollte es auch anders sein. Man hatte den Stundenplan heute Morgen wieder geändert und so hatten die Slytherins und die Gryffindors heute den ganzen Tag zusammen unterricht. Die nächste Stunde verlief ruhig und auch der Rest der Stunden. Malfoy lies Potter in ruhe und schöner hätte es für Harry nicht sein können. Doch immer wieder während der Stunden wanderte Harrys Blick zu dem blonden, er wusste nicht warum doch irgendwas vermisste er. Draco spürte dass er immer wieder angeschaut wurde, er spürte die Blicke in seinem Rücken, doch immer wenn er sich vorsichtig umsah waren die Blicke verschwunden. Er machte sich keine weiteren Gedanken darüber, er hatte genug andere Probleme. Seine Gefühle zum Beispiel, immer wieder wurde er im Traum von wunderschönen grünen Augen verfolgt die ihm den Verstand raubten, er nicht mehr klar denken konnte. Genau wie vorhin nach den ersten beiden Stunden, doch da waren es wirklich diese grünen Augen gewesen und er konnte wirklich nicht mehr denken. Ebenso wie jetzt, jetzt saß er im Unterricht und dachte an diese Augen anstatt dem unterricht zu folgen. Er verbannte die Augen in den hintersten Winkel seines Kopfes und folgte dem Unterricht, was allerdings nicht so einfach war wie er dachte.

Die nächsten Stunden vergingen und es wurde Zeit Hausaufgaben zu machen. Hermine war wieder als erstes fertig doch auch Harry machte seine Aufgaben für die nächsten Stunden nur Ron wollte nicht alles machen. Harry verzog sich in die Bibliothek um ein Buch zu suchen und Hermine blieb bei Ron um zu kontrollieren dass dieser seine Aufgaben machte.
 

Draco ging in sein Zimmer, machte seine Aufgaben und lies sich danach auf sein Bett fallen. In Slytherin hatte Draco ein Einzelzimmer was er auf Grund seiner Leistungen und der Macht seines Namen und Vaters hatte. Kaum lag er auf dem Bett kamen wieder diese grünen Augen, er verstand nicht warum ihn diese Augen verfolgten, doch er begehrte sie und auch den dem diese Augen gehörten. Er würde dieses aber niemals zugeben, nein niemals. Denn den, den er begehrte war sein Feind, nein niemals würde er ihn verstehen, genauso wenig wie sein Feind ihn verstand. Sie bekämpften sich seid 6 Jahren und genauso wurde es auch dieses Jahr werden. Er würde ein Todesser werden und in die Fußstapfen seines Vaters treten, er war ein Malfoy und das würde er immer sein, er würde folgen oder in den Tot gehen, auch wenn er leben wollte, dich es ging nicht darum was er wollte, sondern darum was sein Vater wollte. Draco wollte kein Todesser werden sondern einfach sein Leben genießen, doch durfte er dies nicht, noch nicht.
 

Harry war mittlerweile in der Bibliothek angekommen und ging zu dem Regal der schwarzen Magie. Ihm war klar das der Kampf gegen Voldemort bevorstand und er konnte diesen nicht mit weißer Magie bezwingen das war ihm klar geworden in den letzten Jahren, also musste er zu anderen Mitteln greifen, auch auf die Gefahr hin schwarze Magie zu lernen. Das konnte er aber seinen Freunden nicht sagen, diese würden ihn für Verrückt halten, was er ja auch eigentlich war. Er wollte nie etwas mit schwarzer Magie zu tun haben, nun aber musste er sie anwenden wenn er am Leben bleiben wollte, wenn er ihn besiegen wollte. Er sah sich ein wenig um als ihm ein Buch in die Hände fiel, er hatte nicht danach gegriffen, nein das Buch kam einfach von selbst auf ihn zu. Er sah dieses an und konnte keinen Titel feststellen, das Buch hatte anscheinend keinen Namen. Er wollte dieses aufschlagen als ihn ein komisches Gefühl durchlief und lies es erstmal bleiben allerdings stellte er dieses nicht zurück sondern klemmte dieses unter den Arm und suchte weiter. Er sah noch ein Buch über Vampire und nahm dieses auch mit. Er wusste nicht warum doch etwas trieb ihn dazu.

Dann ging er in den Gemeinschaftsraum und ging direkt in den Schlafsaal, er hatte das dringende Bedürfnis die Bücher direkt zu lesen. Er setzte sich gemütlich auf sein Bett und schlug das Buch ohne Namen auf. Ein unbekanntes Gefühl durchlief ihn und er fing an zu lesen, allerdings schlug er selbst nicht die Seiten des Buches um sondern das Buch selbst. Harry aber bemerkte dieses nicht, er war zu sehr in diesem Buch gefangen als das er es merkte. Eine Stunde später hatte er das Buch gelesen und es stand ihm der Schweiß auf der Stirn und er atmete sehr schnell.

„Das konnte doch nicht war sein was da stand“, dachte Harry. Das Buch wollte ihn wohl verschaukeln, er hatte gerade den ersten Teil einer Bücherreihe gelesen in denen die schwarze Magie beschrieben wurde. Wo sie existierte, wie man mit ihr umgeht und wie man sie beherrschte und welche Vorteile sie hatte. Allerdings war dies nur das erste Buch von zehn. Doch für heute hatte er genug von diesem Buch, er legte es auf den Nachttisch und ging unter die Dusche, schließlich was er ja verschwitzt und das nur vom lesen. Er schüttelte den Kopf, wie konnte man nur vom Lesen schwitzen? Er zog sich aus und stellte das warme Wasser der Dusche an, er stellte sich darunter und genoss es die Wasserstrahlen auf seinem Körper zu spüren, es war ein sehr angenehmes Gefühl.

Er schloss die Augen und sofort tauchten zwei graue Augen auf die ihn ansahen.

„Du verfolgst mich“, sagte er leise.

Harry wusste zu wem diese Augen gehörten, und es gefiel ihm gar nicht das genau diese Augen ihn verfolgten, allerdings war da auch ein Gefühl der Sehnsucht in ihm wenn er diese Augen sah. Er konnte es sich nicht erklären aber er wusste das er diese Augen begehrte, ebenso auch diesen zu wem diese Augen gehörten. Allerdings wusste er auch dass er nie etwas mit ihm anfangen durfte, er würde ein Todesser werden.

„Oder auch nicht, nicht wenn ich Voldemort zuerst besiege“, sagte er leise.

Ob er dann eine Chance bei dem Blonden haben würde?, dachte er sich, er schüttelte den Kopf, es würde nie etwas zwischen ihnen geben, denn schließlich hasste Malfoy ihn, seid dem Tag als er seine Freundschaft ausgeschlagen hatte und das nur aus einer Trotzreaktion, weil er Ron beleidigt hatte. Er lächelte als er daran zurück dachte, er hätte Malfoys Freundschaft gerne angenommen, wenn dieser Ron nicht beleidigt hätte und vielleicht wäre er auch in Slytherin gelandet, aber wollte er damals nicht dorthin, alleine weil Malfoy so gemein war. Wäre er es damals nicht gewesen wäre er nun an seiner Seite, das wusste Harry. Er hätte den Hut gezwungen ihn nach Slytherin zu bringen, doch er hatte genau das Gegenteil getan, er wollte nicht nach Slytherin sondern nach Gryffindor und so war er jetzt hier und daran war nur Malfoy schuld. Ob dieser das wusste? Er glaubte nicht und er seufzte und dachte dann nur:

„Oh Draco…“, er wusste nicht das dieser den Gedanken hörte.
 

Draco hörte auf einmal seinen Namen und saß kerzengerade in seinem Bett.

„Was?“, dachte er.

Harry erschrak als er Malfoys Stimme hörte.

„Du hörst mich?“, fragte er.

„Ja, wer bist du?“, fragte Draco.

"Glaub mir das willst du nicht wissen“, sagte Harry.

„Wenn du meinst“, kam es gleichgültig zurück.

„Tu nicht so als würde es dich nicht interessieren, Draco, ich weiß genau das du es wissen willst“, lächelte Harry in Gedanken.

„Du willst es aber nicht sagen und zwingen kann ich dich ja nicht“, Draco legte sich wieder aufs Bett, und ja dieser unbekannte hatte recht er wollte wissen mit wem er in Gedanken sprach.

„Da hast du recht, du kannst mich nicht zwingen, aber ich finde es erstaunlich dass ich in Gedanken mit dir reden kann, dabei hab ich nur an dich Gedacht“, sagte Harry.

„Das ist ein schwarzmagischer Zauber aber warum hast du an mich gedacht?“, fragte Draco interessiert und das konnte Harry auch hören. Dieser stellte das Wasser ab und trocknete sich ab während er antwortete.

„Ich benutze eigentlich keine schwarzmagischen Zauber aber ich hab angefangen ein Buch zu lesen, vielleicht hängt es ja damit zusammen und warum ich an dich gedacht habe willst du wissen?“

„Ja“, war die einzige Antwort von Draco und Harry überlegte einen moment ob er es ihm wirklich sagen sollte und entschied sich dann dafür schließlich wusste Draco ja nicht wer er war.

„Weil du mich in meinen Träumen verfolgst“, antwortete er.
 

Ende Kapitel 1

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So ich hoffe es hat euch gefallen ^-^

Kapitel 2: Du verfolgst mich

Hallo,

hier kommt Kapitel 2.

Viel Spass beim Lesen ^-^

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Kapitel 2: Du verfolgst mich
 

„Ich tu was?“, die Überraschung in Dracos Stimme war nicht zu überhören.

„Es stimmt“, sagte Harry leise und mit einem roten Schimmer im Gesicht.

„Und wie verfolge ich dich?“, fragte Draco dann.

„Du bist gar nicht neugierig oder?“, lächelte nun Harry.

„Nein, bin ich nicht.“

Harry lachte nun los. Es war einfach zu komisch, sich so mit Draco zu unterhalten. Draco mochte das gar nicht, dass jemand über etwas lachte und er nicht wusste, um was es ging.

„Warum lachst du so?“, fragte er deshalb.

Harry fing sich wieder und sagte: „Na ja, ich hab mich nur gerade gefragt, wo der kalte Slytherin Prinz geblieben ist, der du normalerweise bist. Ich find es aber ehrlich gesagt auch schön, dass man sich mit dir normal unterhalten kann. Das sollten wir auch mal in echt tun und nicht nur in Gedanken.“

Harry zog sich in der Zwischenzeit schon mal an und ging wieder ins Zimmer, setzte sich auf das Bett und nahm das Vampirbuch in die Hand.

„Haben wir das noch nie getan, uns normal unterhalten?“, fragte Draco etwas naiv.

„Nein haben wir nicht“, sagte Harry und klang traurig. „Normal redest du nur mit Leuten aus Slytherin, aber nicht mit den anderen und ich bin nicht aus Slytherin. Und du bist schuld daran“, sagte er noch dazu, und erst jetzt merkte er, was er gesagt hatte, schnell fügte er noch hinzu: „Vergiss, was ich als letztes gesagt habe“.

Draco dachte über die Worte nach und nickte, dann stellte er aber fest, dass das sein Gesprächspartner ja nicht sehen konnte und sagte: „Okay…“

Aber Harry merkte, dass er darüber nachdachte. Harry machte es sich wieder auf seinem Bett bequem und schlug das Vampirbuch auf und fing an zu lesen, allerdings meldete sich Draco nach fünf Minuten wieder.

„Was machst du denn jetzt?“

„Ich lese gerade ein Buch über Vampire, das ist mir in der Bibliothek in die Hände gefallen, und du?“

„Ich liege in meinem Bett“, kam es nur.

„Und ich sitze darauf, lese und unterhalte mich mit dir“, lächelte Harry.

„Du kannst das beides? Lesen und unterhalten?“

„Ja, das kann ich, du nicht?“

„Doch.“

„Warum dann so überrascht?“

„Ich bin nicht überrascht.“

„Ist ja gut, nicht aufregen Draco.“

Harry konnte sich vor Lachen schon bald nicht mehr beherrschen. Er hatte den Slytherin noch nie so locker erlebt, es war eine neue Erfahrung für ihn, und er musste sich eingestehen, dass er den Slytherin noch mehr mochte.

„Du hast gesagt, dass ich dich in deinen Träumen verfolge, kannst du mir mehr darüber sagen?“, fragte Draco dann.

Harry brauchte einen Moment bis er die Frage beantwortete:

„Was soll ich dir denn sagen?“

„Na, wie ich dich verfolge.“

„Das ist nicht so einfach zu erklären, aber wenn es dich beruhigt, du willst mich in meinen Träumen nicht töten“, gab sich Harry geschlagen.

„Sondern?“, Draco ließ anscheinend nicht locker.

Harry holte mehrmals tief Luft, bevor er sagte:

„Du… ich kann es nicht sagen“, er schlug das Buch zu.

Sein Herz raste, es drohte jeden Moment zu platzen. Das durfte doch nicht wahr sein, wie wäre es erst, wenn er neben Draco saß und wirklich mit ihm reden würde, nur reden und nicht streiten, ob es dann auch so wäre oder noch schlimmer?

„Und warum nicht?“, fragte Draco wieder.

Dieser war sehr aufgeregt und saß wieder auf dem Bett, er konnte nicht mehr darauf liegen, er wüsste gerne, mit wem er redete und warum er ihn verfolgte. Schließlich verfolgte ihn ja auch jemand, Tag und Nacht, aber es war ein angenehmes Gefühl, von diesen Augen und diesem Körper verfolgt zu werden. Ob dieser Jemand wirklich Harry war, mit dem er sich unterhielt? Allerdings konnte er dies ja nicht beweisen, und glauben konnte er es auch nicht wirklich, niemals würde sich Potter mit ihm normal unterhalten.

„Ich kann dir doch nicht sagen, dass deine Augen und dein Körper mir in jeder Nacht den Verstand rauben, oder?“, sagte Harry darauf und erst dann merkte er das er es wirklich gesagt hatte, er hielt den Atem an und ließ sich aufs Bett fallen.

Dracos Augen weiteten sich im ersten Moment und dann sagte er:

„Nun hast du es aber gesagt.“

„Danke für den Hinweis.“

Dann sah Harry auf die Uhr und stellte fest, dass es Zeit fürs Abendessen war.

„Ich geh jetzt in die Große Halle, ich hab Hunger, man sieht sich dort“.

Dann unterbrach Harry die magische Verbindung und begab sich in den Gemeinschaftsraum und ging zu Hermine und Ron.

„Gehen wir? Ich hab Hunger“, sagte Harry, die beiden nickten und gingen dann in die Große Halle.

„Was hast du eigentlich die ganze Zeit im Schlafsaal gemacht?“, fragte Hermine.

„Ich habe ein Buch gelesen.“

Hermine nickte nur und Ron meinte: „Du wirst unheimlich.“

„Wenn du meinst, Ron.“

Viel sprachen sie unterwegs nicht, und Harry wollte das Gespräch, welches er mit Draco in Gedanken geführt hatte, nicht erwähnen. So unterhielten sie sich eher darüber, was an diesem Tag so passierte. Vor allem die ersten beiden Stunden war Gesprächsthema Nummer 1. So gingen sie in die Halle und Harry stellte fest, das Draco noch nicht da war. Also ging er zum Gryffindor Tisch und setzte sich wieder so, dass er den Slytherin Tisch im Auge hatte.

Draco dagegen blieb noch eine Weile auf dem Bett liegen und dachte über dieses Gespräch nach. Wer war dieser und warum konnten sie sich in Gedanken unterhalten? Das war ein schwerer Zauber und diesen konnte man nicht, so mir nichts dir nichts, eben schnell erlernen, es sei denn, man hatte diese Gabe im Blut. Aber es fiel ihm keiner ein, der dies konnte. Nun ja, er konnte es, aber nur mit seinem Paten und seinen Eltern. Er merkte, dass es nichts brachte, weiter darüber nachzudenken und so ging er noch ins Bad, schaute in den Spiegel, und ging erst dann in die Große Halle. Wie immer wenn er und Blaise, in dessen Begleitung er war, die Halle betraten, schauten viele Schüler nach den beiden, Jungen wie Mädchen. Sie schritten auf den Slytherin Tisch zu und nahmen ihre Plätze ein. Harry verfolgte dieses Schauspiel, wie immer eigentlich und dachte dann an Draco, denn es war jetzt ein Leichtes, eine Verbindung mit ihm aufzubauen.

„Ein gelungener Auftritt.“

Draco, der sich gerade hin gesetzt hatte und nach dem Essen greifen wollte, hielt inne, als er den Gedanken spürte. Er sah sich in der Großen Halle um, vielleicht konnte er ja seinen Gesprächspartner erkennen. Doch dem war leider nicht so, denn alle aßen oder schienen sich zu unterhalten. Auf jeden Fall musste dieser Jemand in der Halle sein, denn sonst hätte er sein Eintreffen ja nicht mitbekommen. Er griff nach dem Essen und legte sich dieses auf den Teller, als er wieder einen Gedanken spürte.

„Du suchst mich“, stellte die Stimme fest. Und das stimmte ja auch, er hatte sich eben umgesehen. Draco hob den Kopf und seine Augen trafen die grünen Augen von Harry, der zu ihm sah. Allerdings sah Harry direkt wieder weg und dieser fand sein Essen auf einmal sehr interessant. Draco musste innerlich lächeln, hatte er nun herausgefunden, mit wem er in Gedanken sprach? Er konnte es allerdings noch nicht so recht glauben, dass er sich normal mit Harry Potter unterhalten konnte. Doch da fiel ihm wieder ein, was dieser Unbekannte gesagt hatte, dass er, Draco, schuld war, dass der Unbekannte nicht nach Slytherin gekommen war. Hatte Potter damals die Wahl zwischen zwei Häuser gehabt? Doch warum war er schuld? Er wusste es nicht. Draco war so in Gedanken, dass er nicht mitbekommen hatte, wie Blaise etwas zu ihm sagte.

„Was?“, fragte nun Draco nach.

„Wo bist du denn mit deinen Gedanken, etwa da drüben?“, fragte Blaise.

„Wie meinst du das?“, er verstand zuerst nicht, was Blaise meinte.

„Du sieht die ganze Zeit zu Potter“, stellte Blaise klar.

„Da bin ich sicherlich nicht.“

„Du musst es ja wissen.“

„Also, was wolltest du, Blaise?“

„Nichts besonders.“

„Blaise“, knurrte Draco leicht.

„Schon gut, ich sag es ja. Kannst du mir vielleicht bei Zaubertränke helfen?“

Draco sah Blaise nun an, als habe er sich verhört. Blaise hatte Schwierigkeiten in Zaubertränke? Blaise schien dies zu ahnen und sagte dazu:

„Du hast schon richtig gehört, ich versteh da wirklich etwas nicht.“

„Ich werd es dir nachher erklären, aber zuerst will ich jetzt was essen.“

Blaise nickte nur und widmete sich seinem Essen. Er war froh, dass Draco ihm helfen wollte, denn schließlich war er ja sein bester Freund. Er schaute zum Gryffindor Tisch und sah, wie Harry immer wieder zu ihnen rüber schaute, das war ungewöhnlich, was wollte Harry nur von Draco?
 

Harry sah, wie Draco einmal geschockt ausgesehen hatte, klar, nicht jeder konnte das sehen, nun, fast keiner, aber er kannte Draco schon fast so gut wie sich selbst. Ja, sie waren Feinde, aber genau deshalb studierte man seinen Feind, um diesen besser zu kennen als sich selbst. Und nur deswegen konnte er dieses erkennen, als Blaise ihm etwas sagte. Er wüsste zu gerne, was das war, es musste schon etwas Ungewöhnliches sein, wenn es den Blonden so aus der Fassung brachte.

„Vielleicht sollte ich ihn danach fragen? Aber ob er mir antwortet? Er hat es eben ja schon nicht getan, typisch stolzer Malfoy“, dachte sich Harry, dann wurde er von Hermine angesprochen.

„An was denkst du, Harry?“

„An nichts Bestimmtes, warum fragst du?“

„Du siehst die ganze Zeit zu Malfoy“.

„Ach wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen“, versuchte er sich rauszureden.

„Mir machst du nichts vor, Harry“.

„Schon okay, ja ich hab zu ihm gesehen“, gab sich Harry geschlagen und aß weiter.

„Und warum siehst du zu ihm?“, Hermine gab nicht auf.

„Ich muss ihn beobachten, Hermine. Du weißt doch, kenne deinen Feind besser als dich selbst. Ich bin sicher, dass Malfoy etwas plant.“

„Und woran machst du das aus?“, fragte nun auch Ron, der das Gespräch mitgehört hatte.

„Er benimmt sich seltsam, findet ihr nicht? Er hat uns im Zug nicht beachtet und auch hier, würde ich ihn nicht besser kennen, würde ich sagen, dass er uns aus dem Weg geht.“

„Also, ich find es ziemlich angenehm, mal nicht von ihm angegiftet zu werden“, meinte Ron dazu.

„Aber es ist zu ruhig“, musste Hermine Harry zustimmen.

„Sag ich doch“, sagte Harry und spürte plötzlich einen Blick auf sich.

Draco sah Harry und seinen Freunden zu, die sich plötzlich sehr angeregt beim Essen unterhielten, und so sah dieser die ganze Zeit wie durch Zufall zu. Aber natürlich unauffällig, nicht dass Blaise schon wieder sagte, er würde Potter beobachten.

Harry spürte, dass Draco ihn ansah und so versuchte er wieder, mit diesem Kontakt aufzunehmen.

Allerdings unterbrach er das Gespräch mit Ron und Hermine, um weiter zu essen.

„Wen beobachtest du denn, Draco?“, fragte Harry.

Draco hörte den Gedanken und es gefiel ihm eigentlich nicht, dass der Unbekannte wusste, dass er jemanden beobachtete, und so sah er sich noch mal um. Er konnte schon wieder keinen finden, der ihn direkt ansah und so antwortete er dem Unbekannten:

„Sag mal, wo sitzt du eigentlich?“

„Warum willst du das wissen?“

„Du weißt genau, was ich mache, also musst du mich doch beobachten.“

„Ich muss dich nicht beobachten, um zu wissen was du tust. Ich kenne dich besser als du glaubst.“

„Aber nur Blaise kennt mich besser, und der bist du ja nicht.“

„Das stimmt, ich bin nicht Blaise. Ich sagte ja bereits, ich bin nicht in Slytherin.“

„Und daran bin ich schuld. Das hast du bereits gesagt.“

„Und ich sagte, dass du das vergessen sollst.“

„Kann ich aber nicht, ich frage mich, was ich damals getan habe.“

„Das kann ich nicht sagen.“

„Ich hab damals nur Potters Freund das Wiesel beleidigt. Die anderen hab ich nicht beachtet.“

Draco überlegte, ob es wirklich Potter war, mit dem er sich unterhielt. Denn damals hatte er nur das Wiesel beleidigt, und Potter war damals Wiesels erster Freund gewesen. Hatte Potter wirklich die Wahl zwischen zweier Häusern gehabt?, dachte er sich wieder.

„Ich bin aber nicht Potter“, sagte Harry dazu.

Er wollte nicht, das Draco es heute erfuhr. Da hörte er Dracos Stimme wieder:

„Du hast zu schnell geantwortet, Potter“, Draco versuchte sein Glück, allerdings wurde er enttäuscht.

„Sag mal, Draco, dreht sich deine Welt auch noch um jemand anderen als um Potter?“, versuchte Harry sich wieder herauszureden.

„Nein“, kam es kurz und knapp von Draco.

Harry hielt während des Essens inne, als er diesen Satz hörte. Dracos Welt drehte sich um ihn? Das konnte er nicht glauben.

„Wie bitte?“, fragte er deshalb.

„Du hast schon richtig gehört.“

„Das musst du mir aber jetzt erklären.“

„Das werd ich nicht.“

„Sturer Malfoy.“

„Ich weiß“, sagte Draco, innerlich lächeln.

Harry musste lächeln, es war irgendwie eigenartig, sich so mit Draco zu unterhalten, aber es gefiel ihm auch. Hermine sah, dass Harry plötzlich lächelte.

„Harry, an was denkst du denn schon wieder?“

„Du heckst doch irgendwas aus“, meinte Ron dazu.

Harry sah die beiden an und sagte nur:

„Das kann ich euch aber noch nicht sagen.“ Dann wechselte er das Thema. „Ich bin fertig mit essen und werd schon mal hoch gehen.“

Dann stand Harry auf und ging aus der Großen Halle, allerdings kam noch ein Gedanke von Draco:

„Bis dann, Potter.“

„Man Draco, ich hab schon mal gesagt, das ich nicht Potter bin, ich sitze noch hier“, gab Harry die Antwort, vielleicht würde Draco ja mal aufhören ihn dauernd Potter zu nennen.

„Wenn du meinst, Potter.“

Harry wurde jetzt ein wenig sauer, doch dies bekam Draco nicht mehr mit, denn Harry war bereits aus der Großen Halle verschwunden.

„Verflucht noch mal, Draco. Wenn du so scharf auf Potter bist, dann geh zu ihm und hol ihn dir.“

Erst jetzt realisierte Harry, was er da gesagt hatte. Das durfte doch nicht wahr sein. Schnell unterbrach er die Verbindung zu Draco, er wollte die Antwort nicht hören. Ganz schnell verschwand Harry in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors und setzte sich erstmal in den Sessel am Kamin. Hatte er das eben wirklich gesagt? Er konnte es immer noch nicht glauben. Aber er wollte nicht, dass Draco wusste, wer er war. Und dann sagte er so was, na ja, wenn er ehrlich war, war das doch die beste Reaktion, um den Verdacht von ihm zu nehmen. Aber der letzte Satz? Das war ein Eigentor gewesen. Es war bereits ein wenig spät, und so ging er in den Schlafsaal und zog sich schon mal bettfertig um. Dann nahm er das zweite Buch, das er heute aus der Bibliothek mitgenommen hatte und fing an, darin zu lesen. Das Buch hieß „Vampire und ihre Art“. Er war ganz vertieft in das Buch, so dass er nicht mitbekam, wie die restlichen Bewohner des Schlafsaales hereinkamen und sich schlafen legten. Erst als Harry die Hälfte des Buches gelesen hatte, bemerkte er, wie spät es geworden war und legte sich schlafen.
 

Als Draco, der noch in der Großen Halle war, die Worte des Unbekannten hörte „Verflucht noch mal, Draco. Wenn du so scharf auf Potter bist, dann geh zu ihm und hol ihn dir“, war er leicht geschockt gewesen. Doch der „Schock“ wandelte sich schnell um in Wut. Wie konnte diese Person es wagen, das zu ihm zu sagen? Er wollte doch nur herausfinden, ob es wirklich Potter gewesen war, und was sagte der Unbekannte? Er sollte sich Potter holen? Das würde er niemals tun, litt die Person an Geschmacksverirrung? Hatte die sich Potter mal genauer angesehen? Der war doch alles andere als hübsch oder heiß. Na gut, er hatte sehr schöne Augen... Was dachte er da? Potter und schöne Augen? Das war ja nicht zum Aushalten, er musste hier raus, unter eine kalte Dusche. So stand er auf und ging aus der Halle, direkt in sein Zimmer unter die Dusche. Seine Klamotten hatte er schon auf dem Weg von seinem Zimmer ins Bad ausgezogen und so stand er nun nackt unter der Dusche. Er drehte das eiskalte Wasser auf und musste sich beherrschen. „Scheiße, ist das kalt“, dachte er sich, doch er sollte verflucht werden, wenn er es jetzt wärmer stellte. So stand Draco erst einmal eine Viertelstunde unter eiskaltem Wasser, und dann erst stellte er es wärmer, und er entspannte sich. Das tat gut, seine Wut war verraucht, und auch keine grünen Augen verfolgten ihn unter der Dusche, wie sonst immer. Er blieb noch fünfzehn Minuten unter der warmen Dusche, erst dann stellte er das Wasser ab. Er trocknete sich ab und ging zurück in sein Zimmer, wo er sich bettfertig machte. Er legte sich auf sein Bett und nahm noch ein Buch zur Hand und fing an zu lesen. Dann klopfte es an seine Tür und Blaise kam herein, ohne eine Antwort abzuwarten. Draco sah auf.

„Stör ich?“, fragte Blaise

„Nein, natürlich nicht. Was ist?“

„Du wolltest mir noch was erklären, vergessen?“, fragte Blaise ihn verwundert.

„Stimmt, komm her, hast du deine Sachen dabei?“

„Klar, hier“, Blaise zeigte auf sein Buch, ging zu Draco ans Bett und setzte sich auch gleich darauf. Draco hingegen legte sein Buch wieder zur Seite und wartete darauf, dass Blaise ihm zeigte, was er nicht verstand. Das tat er auch dann sofort und erklärte, was das Problem war. Draco las sich den Zaubertrank durch und verstand das Problem von Blaise. Der Zaubertrank war wirklich ein wenig schwer zu verstehen. Aber wozu hatte Draco einen Paten, der Zaubertrank-Lehrer war? Er verbrachte seine Ferien immer zu Hause, und wenn er etwas nicht verstand, war sein Pate zur Stelle und erklärte ihm immer alles, ohne zu zögern. Und nun konnte er Blaise helfen, was er auch sofort tat. Er zerlegte den Zaubertrank in alle Einzelteile und erklärte diesen sehr ausführlich. Blaise stellte manchmal ein paar Fragen, die auch ohne Umschweife erklärt wurden. Nach einer halben Stunde wusste Blaise alles und er konnte seine Hausaufgaben in Zaubertränke nun ohne Probleme lösen.

„Danke Draco, so schwer war er ja gar nicht“, Blaise kam der Zaubertrank nun sehr leicht vor.

„Wenn man das kleine Problem an der richtigen Stelle löst, nicht. Aber darauf muss man erst kommen“, meinte Draco mit einem Lächeln.

„Wenn ich dich nicht hätte“, meinte Blaise.

„Stimmt, was würdest du nur ohne mich tun.“

„Dann wäre ich manchmal hoffnungslos verloren“, lachte Blaise. „Ich werd dann mal meine Hausaufgaben für Zaubertränke machen gehen. Nacht.“ Er ging aus dem Zimmer in sein eigenes und machte seine Hausaufgaben.

„Nacht, Blaise“, verabschiedete sich auch Draco und nahm wieder das Buch zur Hand. Es war ein Buch über Drachen. Er fand diese Geschöpfe äußerst interessant und er besaß auch einige Bücher darüber. Er las ungefähr eine Stunde lang, als er das Buch zuschlug und sich schlafen legte.
 

Kaum dass er und Harry schliefen, tauchten wieder die Augen des anderen im Traum auf. Und beide träumten das gleiche. Sie saßen beide im Sand am Meer, es waren friedliche Zeiten, Voldemort besiegt, und die ganze Zaubererwelt feierte noch immer „den Jungen, der zweimal überlebte“. Denn er hatte Voldemort besiegt und war nur knapp mit dem Leben davon gekommen, aber er hatte überlebt. Nun saßen die beiden, Harry und Draco, zusammen am Strand und sahen sich den Sonnenuntergang über dem Meer an. Sie waren beide glücklich zusammen, den Streit hatten sie im Kampf begraben. Draco half Harry, Voldemort zu besiegen. Und als Draco in Bedrängnis geriet, beschützte Harry Draco. Harry Potter hatte Draco Malfoy vor dem Tod gerettet, und nun waren sie ein Paar. Draco sah Harry tief in die Augen, Harry erwiderte den Blick und ihre Gesichter kamen sich immer näher. Kurz bevor sich die Lippen berührten, sagte Draco zu Harry:

„Ich liebe dich“.

„Ich dich auch, Dray“, und Harry überwand die letzten Millimeter zu Dracos Lippen. Der Kuss war zuerst zart, dann leidenschaftlich und dann feurig. Draco drückte Harry in den Sand, ohne den Kuss zu unterbrechen. Er knöpfte das Hemd von Harry auf, um die Haut von ihm zu spüren. Draco fuhr zärtlich über den Oberkörper des Grünäugigen und bekam dafür ein leichtes Stöhnen. Harry liebte es, so von dem Blonden berührt zu werden. Die Hände des Platinblonden verbrannten seine Haut, wo er ihn berührte und Harry wollte mehr, viel mehr. Harrys Hände blieben auch nicht untätig und so streichelte er unter Dracos Hemd, dessen Rücken. Allerdings war das Harry nicht genug und so öffnete er dessen Hemd und streifte es ihm ab. Er rollte sie beide nun so, dass Draco unter ihm lag. Dann unterbrach er den Kuss und küsste nun dessen Hals, was diesem ein leises Stöhnen entlockte. Harrys Hände fuhren über den Oberkörper von Draco und streichelten diesen, während Harrys Zunge weiter über den Hals leckte. Die Zunge fand dann den Weg zu den Brustwarzen von Draco und leckte diese. Manchmal biss Harry leicht zu, nur um dann wieder entschuldigend darüber zu lecken. Dracos Erregung wuchs und seine Hände vergruben sich in Harrys Haaren. Draco wollte mehr davon und das spürte Harry, weshalb dieser auch gleich zu Dracos Hose wanderte und diese auszog. So lag Draco nackt unter ihm und das gefiel Harry. Er küsste den Blonden feurig auf den Mund, plünderte auch gleich dessen Mundhöhle, und ein Kampf begann. Draco drehte sich dann mit Harry, so dass dieser wieder unter ihm lag. Und nun genoss Harry die gleiche Behandlung, die er zuvor bei Draco angewandt hatte. Nur dass Draco gleich weiter voran ging und Harrys Hose sofort auszog und bereits damit begann, das harte Glied von Harry zu massieren. Harry stöhnte laut auf und vergrub seine Hände im Sand. Dracos Zunge glitt über Harrys Oberkörper zu seinem Glied. Doch bevor Draco sein Glied auch nur mit der Zunge berühren konnte, wachten beide gleichzeitig auf.

Gleichzeitig saßen sie kerzengerade im Bett, waren erregt und außer Atem, als hätten sie gerade wirklich, fast miteinander geschlafen. Und beide hatten den gleichen Gedanken „Das ist nicht wahr, das hab ich nicht geträumt“.
 

Ende Kapitel 2

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So das war Kapitel 2, wie hat es euch gefallen ?

Kapitel 3: Airen

Hallo,
 

hier bin ich wieder, hat zwar etwas länger gedauert als geplant, aber ich bin gestern erst dazu gekommen das Kapitel zu schreiben.

Heute gings dann zu meiner Betaleserin moonlily und die hats auch gleich überarbeitet, vielen dank.

Ich muss euch gleich warnen, das Kapitel ist vielleicht nicht so wie ihr es euch vorgestellt habt, naja ich weiß es ja schließlich nicht, kann ja keine Gedanken lesen, aber als ich eritg war, dachte ich nur: "Kompliziert und noch mehr geheimnisse und wie löst du die jetzt?"

Naja mal sehen wie es weiter geht.

Aber nun genug geredet, viel spass beim lesen ^-^

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Kapitel 3: Airen
 

Harry ließ sich wieder zurück ins Bett sinken, sein Atem ging immer noch schnell, auch war er sich seines schmerzenden Gliedes bewusst, das nach Aufmerksamkeit schrie. Doch eher würde er sich selbst verfluchen als Hand anzulegen. Noch immer leugnete er, dass er Malfoy liebte, obwohl er es wusste. Der Hass, den er seit der ersten Klasse für Malfoy hegte, hatte sich immer mehr in Liebe verwandelt, er wusste das, doch würde er es nie zugeben. Er setzte sich auf und schob die Vorhänge vom Bett beiseite und sah aus dem Fenster, die Sonne ging gerade auf, und so stand Harry auf und ging duschen. Er stellte sich unter die Dusche und stellte das Wasser zuerst auf kalt, schließlich musste er sein kleines Problem loswerden, was zwar nur langsam zurückging, aber so wurde er es los. Danach stellte er die Dusche auf warm und säuberte sich, die Zähne wurden auch gleich unter der Dusche geputzt. Als er fertig war, ging er mit einem Handtuch bekleidet in den Schlafsaal und sah, wie Ron ihn gerade wecken wollte.

„Suchst du mich?“, fragte Harry ihn.

Ron und seine andere Kameraden sahen zu Harry.

„Wieso bist du denn schon wach?“, fragte Neville, der seine Stimme als Erster wieder gefunden hatte.

„Hatte einen Albtraum“, kam die Antwort von Harry.

Dieser ging dann zu seinem Schrank und nahm sich seine Schuluniform und zog diese an. Langsam kam auch in seine Kameraden wieder Leben und so machten sie sich fertig und gingen in den Gemeinschaftssaal, wo Hermine bereits auf sie wartete. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Großen Halle, wo sie sich noch ein wenig unterhielten, denn Essen gab es erst, wenn alle da waren.
 

Bei Draco sah es nicht viel anders aus, auch er hatte ein Problem und ignorierte dieses. Er sprang aus dem Bett und ging unter die Dusche, zuerst kaltes Wasser zum Problemloswerden, dann warmes Wasser zum Entspannen. Er ließ sich Zeit und genoss die warmen Wasserstrahlen auf seinem Körper. Nach einiger Zeit stellte er die Dusche ab, ging hinaus und trocknete sich ab, putzte sich die Zähne, zog die Schuluniform an und stylte sein Haar. Als er fertig war, ging er wieder in sein Zimmer zurück, wo Blaise bereits auf ihn wartete.

„Morgen, bist du fertig?“, fragte Blaise ihn.

„Morgen, ja bin ich“, kam die Antwort.

Draco wollte das Zimmer bereits verlassen, als ihm ein Brief auffiel, der vor seiner Dusche noch nicht auf dem Tisch gelegen hatte. So ging er zum Tisch und nahm den Brief in die Hand, er war von seinem Vater. Blaise, der bereits im Flur war, bemerkte, dass, Draco nicht kam und ging wieder zurück ins Zimmer.

„Ein Brief?“, fragte er überflüssigerweise.

„Von meinem Vater.“

„Dann mach ihn auf.“

Draco setzte sich auf den Stuhl und machte den Brief auf. Er las den Brief dreimal, um sicher zu gehen, was dort stand. Vergessen war, was er heute Nacht geträumt hat, SIE würde hier her kommen? Sie würde das letzte Schuljahr zusammen mit ihm verbringen? Er war fassungslos und glücklich zugleich. Er vermisste sie, sehr sogar, doch was dachte sie sich dabei? Sie würde sich in Gefahr bringen. Blaise beobachtete seinen besten Freund.

„Was ist los?“

Er sah, dass Draco mit zwei Seiten zu kämpfen hatte. Draco reichte ihm den Brief und Blaise las ihn laut vor.

„Draco,

du wunderst dich sicher, warum ich dir schreibe, doch ich habe dir etwas zu sagen.

Airen, deine Verlobte, wird heute an deine Schule kommen und mit dir zusammen den Abschluss machen. Der Dunkle Lord wünscht dies. Pass gut auf sie auf. Dumbledore darf nicht erfahren, wer sie ist.

Dein Vater“

„Das ist nicht wahr“, sagte Blaise, „Er will sie wirklich hier auf die Schule schicken?“

Blaise wusste als Einziger, dass Draco eine Verlobte hatte.

„Blaise, beruhige dich, sie ist stark und das weißt du.“

„Ja ich weiß, aber wenn Dumbi herausfindet, wer sie ist, dann hat sie keine Chance. Und das weißt du.“

Blaise machte sich wirklich Sorgen, wie konnte Draco nur so ruhig bleiben?

„Ich weiß“, sagte Draco und Sorge schwang in seiner Stimme, das hörte Blaise nun heraus.

„Was denkt sich Tom nur dabei, sie hier auf die Schule zu schicken, der spinnt doch“, brach es nun aus Draco heraus. „Beruhigen, Draco, beruhigen“, sagte er zu sich selbst.

„Komm lass und gehen, damit wir da sind, wenn sie kommt“, sagte Blaise.

Gemeinsam ging die siebte Klasse aus Slytherin in die Große Halle und nahmen ihre Plätze ein.
 

Kurz danach kamen die Lehrer und setzten sich, Dumbledore blieb stehen und die Halle verstummte und sah zu dem Schulleiter.

„Meine lieben Schüler und Schülerinnen, einen guten Morgen wünsche ich euch. Minerva …“

Er sah zu ihr und die Hauslehrerin von Gryffindor stand auf und zauberte den Sprechenden Hut und einen Stuhl herbei. Dumbledore sprach weiter:

„Begrüßen wir eine neue Schülerin, sie hatte bisher Privatunterricht und lebte in Schottland, sie wird das letzte Schuljahr besuchen und ihren Abschluss machen. Ihr Name ist Airen Draconia.“

Kaum war den Name gesagt, brachen die Türen der Großen Halle auf, und die neue Schülerin stand dort. Sie schritt erhobenen Hauptes durch die Halle zum Lehrertisch. Während sie das tat, suchten ihren Augen Draco. Als sie ihn fand, blieb sie kurz stehen und sah ihn mit strahlenden Augen an, aber nicht lange und sie ging weiter.

Ein Raunen und Flüstern ging durch die Halle und alle Schüler und Schülerinnen sprachen über sie. Draco konnte hören, was sie sagten, wie umwerfend schön sie doch war, und er musste den anderen Recht geben, denn Airen war wirklich sehr schön. Sie war groß, fast so groß wie er, und das sollte was heißen, er war schließlich 1,85m groß, schlank, hatte lange schwarze Haare und strahlend smaragdgrüne Augen.

Airen setzte sich auf den Stuhl und bekam den Hut auf, dieser sprach zu ihr:

„Oh, noch so jemand, wo ich nicht weiß, wohin. Sehr mutig, sonst wärst du nicht hier, schlau und sehr gerissen, wo bring ich dich unter, Gryffindor oder Slytherin? Sehr schwierig.“

„Bring mich nach Slytherin“, dachte Airen fest und der Hut tat ihr den Gefallen.

„Wie du willst, dann auf nach SLYTHERIN“.

Das Haus sagte der Hut laut, so dass es jeder hören konnte. Und Airen stand auf und ging stolz auf den Tisch zu, Dumbledore hatte ihr Hauszeichen bereits auf die Schuluniform gezaubert und saß bereits wieder.

Airen ging weiter zum Tisch und sah Draco die ganze Zeit an. Dieser stand auf und wartete auf sie. Die ganze Halle war ruhig, niemand sagte etwas, denn niemand konnte sich erklären, warum Draco da stand und auf die Neue wartete. Besonders Harry konnte die Augen nicht von den beiden lassen. Was sollte das? Warum hatten die beiden so ein Glitzern in den Augen?

Airen ging weiter auf Draco zu und stand nun vor ihm, sie sah ihm weiter in die Augen und konnte sich nicht von ihnen losreißen.

„Dray“, sagte sie leise und spürte seine Hände in den ihren.

„Schön, dich zu sehen, Süße“, sagte er ebenso leise.

Airen konnte sich nun nicht mehr beherrschen und umarmte ihn stürmisch, Draco erwiderte die Umarmung.

„Ich hab dich vermisst, Dray.“

„Ich dich auch, ich dich auch.“

Airen sah ihn wieder an, und bevor sie noch was sagen konnte, spürte sie Dracos Lippen auf den ihren. Sie erwiderte den Kuss leidenschaftlich, zu lange hatten sie sich nicht gesehen, denn obwohl sie Ferien hatten und die Schule erst angefangen hatte, hatten sie sich nur eine Woche gesehen.

Der Kuss wurde immer intensiver, die Zungen kamen ins Spiel und es entbrannte ein Kampf, den keiner der beiden gewann. Sie vergaßen, wo sie waren, dass jeder die beiden anstarrte.

Als sie den Kuss lösten, hörten sie, wie Blaise pfiff und ihr Haustisch klatschte, nun wussten sie wieder, wo sie waren, doch war es ihnen egal. Draco nahm Airen auf den Schoss und so frühstückten sie. Airen wurde als Dracos Verlobte nun vorgestellt und die beiden wurden mit Fragen nur so bombardiert.

In die restliche Halle kam nun auch wieder Leben, waren sie doch geschockt und gleichzeitig erstaunt, dass der Eisprinz von Slytherin Gefühle zeigte und in der Öffentlichkeit jemanden so heiß küsste. Und wie sah es bei Harry aus? Der verspürte einen Stich in seinem Herzen. Harry wusste nun, dass er Malfoy mehr als mochte, nun musste er sich eingestehen, dass er Malfoy wirklich liebte. Harry war sich nun sicher, dass er ihn liebte, doch würde diese Liebe nie erwidert werden, schließlich liebte Malfoy dieses Mädchen, Airen. Er sah sich diese genauer an.

Airen spürte die Blicke auf sich, auch den von Harry, sie hob den Kopf und sah in zwei smaragdgrüne Augen. Airen und Harry fühlten plötzlich etwas, was sie nicht zu deuten wussten. Beide wussten, dass etwas in ihrer Seele fehlte, was nun da war, ein Stück, das ihnen die ganze Zeit fehlte, und nun war es plötzlich da, in nur einer Sekunde. Airen wandte ebenso wie Harry den Blick ab. Airen fragte Draco, wer der Junge war, denn schließlich kannte sie ihn nicht. Hätte sie die Narbe gesehen, wüsste sie wer es war.

„Das ist Potter“, sagte Draco.

„Der Harry Potter?“, fragte sie erstaunt, „Warum ist der in Gryffindor und nicht in Slytherin?“

„Sollte er denn hier sein?“, fragte Draco neugierig.

„Oh ja“, kam die Antwort von Airen.
 

So verging das Frühstück und sie mussten in den Unterricht, nur Airen nicht, für sie begann der Unterricht erst morgen. So sah sie sich im Schloss um und ging anschließend zum See. Sie legte sich in die Wiese und genoss die Sonnenstrahlen, sie merkte nicht, wie die Zeit verging und es langsam Mittag wurde. Dann hörte sie Schritte und jemand setzte sich neben sie.

„Ich darf doch, oder?“

Sie sah auf und niemand anderes als Harry Potter saß neben ihr.

„Du sitzt bereits“, sagte sie.

So vergingen einige Minuten, in denen keiner was sagte.

„Also, großer Harry Potter, was willst du?“

„Keine Ahnung, ich sah dich hier liegen und ehe ich mich versah, war ich hier.“

„Ach so, wenn es weiter nichts ist“, sagte Airen, so vergingen wieder mehrere Minuten in denen sie schwiegen.

„Darf ich dich etwas fragen?“, fragte Airen.

„Klar.“

„Was machst du in Gryffindor? Du gehörst dort nicht hin.“

„Und woher willst du das wissen?“, fragte Harry, der jetzt mehr als neugierig war.

„Ich weiß es einfach, frag mich nicht, wieso, aber in Slytherin wärst du besser aufgehoben.“

Harry atmete einmal tief durch, sollte er es ihr wirklich sagen, warum er damals nicht nach Slytherin gegangen war?

„Malfoy ist schuld daran. Er tat etwas und deswegen wollte ich nicht dahin.“

„Lass mich raten, seine gute Erziehung ist mit ihm durchgegangen“, sagte sie lächelnd.

„Ja so kann man es auch sagen, er hat meinen ersten Freund beleidigt und dann hab ich seine Freundschaft ausgeschlagen, und seit diesem Tag hasst er mich“, erzählte Harry ihr, warum, wusste er auch nicht.

„Man schlägt keinem Malfoy die Freundschaft aus. Du musst wissen Draco ist sehr wählerisch was seine Freunde angeht, du musst etwas an dir haben, was ihn beeindruckt hat“, sagte Airen.

„Ja, meinen Namen wahrscheinlich, Der-Junge-der-überlebt-hat, der Junge, der den Todesfluch von Voldemort überlebte“, meinte Harry und Airen sah ihn an traurig an.

„Draco sucht sich seine Freunde nicht nach dem Namen aus. Und außerdem, warum willst du wissen, dass Voldemort es war“, sie sprach den Namen ohne zu zögern aus und Harry war beeindruckt.

„Weil mir das jeder gesagt hat“, kam es von Harry.

“Aber weißt es nicht 100%ig. Harry Potter, nicht alles, was man die sagt, ist die Wahrheit. Wahrheit und Lüge liegen sehr nah beieinander, glaube nicht alles, was Dumbledore dir sagt, denn er hat dich schon sehr oft belogen. Denn Voldemort ist anders als du glaubst, er ist kein Monster“, sagte Airen und stand auf, sie fühlte, dass Draco auf sie wartete und nicht stören wollte. „Denk darüber nach, und suche die Wahrheit in dir selbst, denn auch Slytherin ist nicht so böse, wie die anderen Häuser sagen.“

Mit diesen Worten ließ sie Harry allein und ging auf Draco zu, und umarte diesen. Draco sah zum See und sagte:

„Du hast mit Potter gesprochen?“

„Ja, hab ich, ich fragte ihn, warum er nicht in Slytherin ist, und er meinte, dass du schuld wärst, deine Erziehung, mein Schatz.“

„Was? Nur weil ich das Wiesel beleidigt habe?“

„Genau deswegen. Du solltest dich mehr beherrschen, mein Lieber.“

„Das darf ja wohl nicht wahr sein.“

„Beruhige dich wieder.“

„Nein, ich…“, weiter kam Draco nicht, denn seine Lippen wurden ihm verschlossen und er erwiderte den Kuss, den er von Airen bekam. Nachdem sie merkte, dass er sich wieder beruhigte, löste sie den Kuss.

„Besser?“, fragte sie zärtlich, Draco nickte und gemeinsam gingen sie nach Slytherin, um Airens Sachen auszupacken. Draco dachte aber noch über Potter nach, wäre er wirklich nach Slytherin gegangen, wenn er netter gewesen wäre?
 

Harry blieb zurück am See und dachte über Airen’s Worte nach. Es stimmte schon, dass er glaubte, was er hörte. Dass Voldemort der Böse war, das war es doch, was die ganze Zaubererwelt sagte. Sollte das gelogen sein? Doch wer hatte die Macht, der Zaubererwelt glaubhaft zu machen, dass Voldemort böse sei? Ihm fiel nur einer ein: Dumbledore. Doch das konnte er nicht glauben, das wollte er nicht glauben. Dumbledore war ein guter Zauberer und Voldemort hatte schon siebenmal versucht, ihn zu töten und war daran gescheitert, jedes Mal. Warum sollte er glauben, dass Voldemort auch anders ist? Andererseits, warum sollte Airen ihn anlügen? Dann fielen ihm wieder die Worte von Airen ein, da,s Wahrheit und Lüge sehr nah beieinander lagen, was für die eine Seite die Wahrheit war, war für die andere die Lüge und auch umgekehrt, zwei Seiten einer Medaille. Doch wie sollte er nun die Wahrheit herausfinden, was damals wirklich geschehen war? Er konnte nun schlecht zum Schulleiter gehen und ihn fragen. Harry wollte nun wissen, was wirklich geschehen ist, ihn ließ der Gedanke daran nicht mehr los, ob Dumbledore wirklich gelogen hatte? Er musste einen Zauber finden, der Zeit und Raum überbrücken konnte, um in die Vergangenheit zu reisen, nur so konnte er die Wahrheit finden. Genau das würde er nach dem Nachmittagsunterricht tun. Jetzt hatte er noch zwei Stunden Verwandlung und dann frei. So ging er ins Klassenzimmer, denn das Mittagessen hatte er nun verpasst.
 

Ende Kapitel 3

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So das wars auch schon wieder, und wie hat es euch gefallen?
 

@mystiklady_8: Ähm ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung wie lang sie wird. Mal schauen. ENS schick ich dir doch gerne ^-^

@Yami-san: Vielen dank, und hier gehts auch schon weiter

@Halb-Blut-Prinz: Vielen lieben dank auch an dich, und sorry das es so lange gedauert hat.

@Bumm: In diesem Kapitel leider nicht, aber vielleicht in dem nächsten, mal sehen. ENS hast du schon bekommen. Hoffe dir gefällt das Kapi ^-^

Kapitel 4: Die Vorbereitungen

Hallöchen an alle ^-^
 

ich warne euch schon mal vor, ihr solltet nicht mit irgentwelchen Erwartungen in dieses Kapitel gehen, denn das was ich eigentlich schreiben wollte, muss noch ein Kapitel warten, da mein Gehirn ja etwas anderes schreiben wollte. Naja was soll ich sagen, eigentlich nur vielen Dank an alle die mir immer fleißig ein Kommi hinterlassen und viel spass beim lesen ^-^

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Kapitel 4: Die Vorbereitungen
 

Harry hatte die ganzen zwei Stunden Verwandlung darüber nachgedacht, wie er die Wahrheit herausfinden konnte, was damals wirklich geschehen war. Dumbledore konnte er nicht fragen oder unter Wahrheitsserum stellen, das würde auffallen, und wenn Dumbledore wirklich gelogen hatte, dann wäre er sofort tot. Nein, ihm musste was anderes einfallen. Vielleicht sollte er Hermine fragen, sie wusste doch schließlich ziemlich viel und selbst wenn sie es nicht wusste, wüsste sie, wo er das Buch herbekommen würde. So gingen die beiden Stunden schnell rum und er machte sich auf den Weg zu Hermine, denn Hermine saß zwei Reihen vor ihm.

„Hermine, ich muss dich was fragen“, fing Harry an.

„Klar, Harry, was denn?“, sie sah ihn fragend an.

„Nicht hier, vielleicht in der Bibliothek, geht das?“

Hermine nickte und zusammen machten sie sich auf den Weg, natürlich nicht ohne Ron, der zwar ungern in die Bibliothek ging, aber er wollte dabei sein. Sie setzten sich in eine ruhige Ecke, wo ihnen niemand zuhören konnte.

„Also es geht darum, ich muss was über Zeitzauber wissen“, fing Harry wieder an.

„Warum das denn?“, fragte Ron.

„Ich brauch das für Wahrsagen“, redete sich Harry raus.

Hermine sah ihn skeptisch an, denn sie wusste, dass Harry sie anlog. Harry sah Hermine an und er wusste, was sie dachte. Ja, Hermine konnte er nichts vormachen, aber es war wichtig.

„Okay, was genau, es gibt verschiedene Zeitzauber“, sagte Hermine.

„Das ist ja das Schwierige“, er überlegte kurz, wie sollte er das erklären, am besten sagte er die Wahrheit, ja, das wäre besser.

„Ich hab das Gefühl, dass mich alle anlogen haben, was meine Eltern und Voldemort angeht. Ich muss wissen, was wirklich geschah, damals. Und deshalb brauch ich einen Zauber, der mich zurück bringt, damit ich die Wahrheit herausfinde.“

„Aber Harry, Professor Dumbledore sagte dir doch, was die Wahrheit ist“, sagte Ron.

„Und was ist, wenn er mich angelogen hat?“, fragte Harry, „Ich weiß, das hört sich jetzt echt unmöglich an, aber ich will endlich Gewissheit haben, dass Voldemort sie wirklich getötet hat. Jeder sagt, dass es so war, aber was ist, wenn es nicht so ist?“

„Harry, warum auf einmal? Warum willst du jetzt wissen, ob es wahr ist oder nicht?“, fragte Hermine nach, sie konnte ihn zwar verstehen, doch warum wollte er es jetzt wissen?

„Was ist Lüge und was ist Wahrheit? Jeder versteht immer was anderes darunter, wir selbst müssen entscheiden, was wahr ist und was nicht. Und ich will es jetzt wissen, ich kann meine Eltern ja schlecht fragen, was damals passiert ist, schließlich sind sie ja tot.“

„Aber du könntest statt einer Zeitreise einfach ein Ritual machen“, schlug ihm Hermine vor.

Harry und Ron sahen sie fragend an.

„Wie jetzt?“, fragte Ron.

„Wartet hier“, sagte Hermine und verschwand zwischen den Büchern.

Nach ein paar Minuten kam Hermine wieder und hatte ein schwarzes, in Leder gebundenes Buch in der Hand.

„Das Buch hier beschreibt die verschiedensten Rituale, auch die Seelenbeschwörung. Es sind sehr schwere Rituale, weil derjenige, der die anwendet, sehr stark sein muss, und auch muss er die Kontrolle behalten, denn sonst wird er seine Seele verlieren. Aber immer noch einfacher als in der Zeit zu reisen, denn Zeitreisen sind noch gefährlicher.“

Sie sah Harry die ganze Zeit über an.

„Bist du dir sicher, dass du das tun willst, Harry?“, fragte Hermine nach.

„Ja, bin ich, gibst du mir das Buch, oder kennst du die Rituale auswendig?“, fragte er nach.

Hermine schüttelte den Kopf „Nein kenne ich nicht, es ist ein schwarzmagisches Buch.“

Sie reichte Harry das Buch.

„Du musst sehr vorsichtig sein, und wenn du das durchziehst, bin ich dabei“, sagte sie mit einer festen Stimme, und Harry wusste, dass er sie nicht umstimmen konnte.

„Ich bin auch dabei“, meldete Ron und auch ihn konnte Harry nicht umstimmen.

„Gut, ich werde dann mal zum See gehen und lesen, damit ich weiß, was ich noch alles brauche.“

Damit stand er auf und ging zum See, Hausaufgaben konnte er später noch machen. Jetzt wollte er wissen, wie er das Ritual machen musste und wann.

Hermine und Ron blieben in der Bibliothek und machten ihre Hausaufgaben, selbst Ron hatte es aufgegeben, die Aufgaben zu verschieben, denn gegen Hermine hatte er keine Chance.
 

Draco ging mit Airen auf ihr Zimmer und sie hatten begonnen, das Zimmer so einzurichten, dass Airen sich wohl fühlte. Sie stellte gerade ein Bild auf, als Blaise ins Zimmer kam.

„Hallo, Blaise“, sagte Airen, sie ging auf ihn zu und umarmte ihn, auch gab sie ihm einen Kuss auf die Wange.

„Hallo, Schönheit“, sagte Blaise lächelnd und erwiderte die Umarmung.

Er ließ Airen los und sah sich im Zimmer um.

„Wie ich sehe, bist du fertig mit einrichten.“

„Und wie immer kommst du zu spät, um zu helfen“, sagte sie lachend und stellte sich neben Draco.

„Ihr kennt mich doch“, war die Antwort.

„Ja, wir kennen dich“, sagte Draco. „Wir müssen wieder zum Unterricht, haben noch zwei Stunden, aber dann haben wir den Rest vom Tag Zeit für dich.“

„Ja, geht nur ihr zwei und lernt fleißig“, meinte Airen, sie gab beiden noch ein Küsschen und meinte dann noch zu Draco bevor er verschwand:

„Dray kann ich mir deine Bücher ansehen?“

„Warum das denn?“, fragte Draco verwirrt.

„Ich muss was nachsehen, bitte.“

„Klar, aber sei vorsichtig“, er sagte Airen noch das Passwort für das Zimmer und auch das Passwort für seine kleine Bibliothek. Man musste ja alles sichern, man wusste ja schließlich nie, wer alles herumschnüffelte.

„Danke, Schatz“, sie gab ihm noch einen Kuss und verstaute noch einige Kleinigkeiten in ihrem Zimmer und ging dann in Dracos Zimmer. Sie sagte das Passwort und betrat das Zimmer und sah sich erstmal um, sie lächelte.

„Fast wie zu Hause“, meinte sie leise.

Dann ging sie zu einem kleinen Bücherregal und sagte das nächste Passwort. Die Wand veränderte sich und sie sah eine riesige Bücherwand vor sich, alles waren schwarzmagische Bücher, die man hier in der Schulbibliothek bestimmt nicht finden würde, dafür waren sie zu verboten. Sie sah sich genauer um und fand schließlich das gesuchte Buch.

„Genau das hab ich gesucht, Zeitzauber.“

Sie nahm sich das Buch und sagte wieder das Passwort, um die Bücher verschwinden zu lassen, dann setzte sie sich auf Dracos Bett und blätterte das dicke Buch durch. Sie brauchte einen Zauber, um in die Vergangenheit zu reisen, nicht direkt körperlich, sondern es reichte, wenn sie sah, was geschah. Sie hatte Harry den Rat gegeben, nicht alles zu glauben, was man sagte, doch wer sagte ihr, dass es wirklich wahr war, was Tom ihr sagte? Vorstellen konnte sie es sich ja nicht, schließlich wohnte sie bei ihm. Aber sie wollte wissen, was wirklich geschehen war. Und so suchte sie den Zauber und bald hatte sie ihn gefunden, sie las ihn sich genau durch.

„Der ist kompliziert“, sagte sie, als sie ihn fertig durchgelesen hatte.

„Was ist kompliziert?“, fragte Draco, der gerade wieder kam.

„Schon wieder da?“, fragte sie ein wenig verwirrt, waren wirklich schon zwei Stunden vorbei?

„Ja, soll ich wieder gehen?“, fragte Draco gespielt beleidigt.

„So meinte ich das nicht“, sie zog ihn zu sich, schließlich stand er bei ihr am Bett.

„Ich war vertieft in das Buch und hab nicht mitbekommen, dass die Zeit verflog“, sagte sie entschuldigend und gab ihm einen Kuss.

„Schon okay, aber was ist kompliziert?“, fragte er, denn er war neugierig, denn es gab nicht viel, was für Airen kompliziert war.

„Der Zauber“, sie reichte ihm das Buch, und Draco las ihn sich durch.

„Warum willst du in die Vergangenheit?“, fragte er.

„Ich hab doch mit Harry Potter gesprochen, und ich hab ihm geraten, selbst herauszufinden, was damals geschah, und nicht immer auf das zu hören, was andere ihm sagen, und dass Tom nicht der ist für wen er ihn hält. Aber ich höre doch auch nur auf das, was Tom mir sagte, dass er nicht schuld daran ist, dass Dumbledore dafür verantwortlich ist. Sag mir, wem soll ich glauben?“

„Dir selbst“, war die Antwort von Draco.

„Und deshalb muss ich mir selbst ein Bild machen, ich muss in die Vergangenheit sehen, um zu wissen, was vor sechzehn fast siebzehn Jahren passiert ist. Hilfst du mir dabei?“, fragte sie ihn.

„Werd ich, doch will ich auch wissen, was passiert.“

„Ich werde mit dir verbunden sein, so dass du das siehst, was ich sehe und du mich trotzdem an diese Zeit bindest.“

„Wann musst du diesen Zauber sprechen?“

„An Vollmond um Mitternacht.“

„In drei Tagen.“

„Was brauchen wir?“

„Nichts, was du nicht hier hättest“, sagte Airen mit einem Lächeln.

„Dann ist ja gut, dennoch sollten wir Blaise Bescheid sagen und auch ihn mitnehmen.“

„Dann sollten wir ihm Bescheid sagen.“

Somit gingen Airen und Draco zu Blaise und weihten ihn ein. Blaise konnte zwar nicht verstehen, warum Airen das machen wollte, dennoch machte er bei ihrem Plan mit. Doch auch er bestand darauf, das zu sehen, was die beiden sahen, und so versprach Airen, auch Blaise alles zu zeigen, was sie sah.

„Und wo sollen wir den Zauber wirken? Wir können ihn schlecht hier im Zimmer machen?“

„Stimmt, das würde der Alte sofort merken“, stimmte Draco Blaise zu.

„In der Kammer von Salazar“, sagte Airen.

„Du willst zu Salazar in die Kammer?“, fragten Draco und Blaise gleichzeitig.

„Natürlich, die Kammer ist geschützt vor Dumbis Kraft, dort kann er nichts ausrichten, Salazar schützt uns davor.“

„Und wie willst du da hinkommen? Wir wissen nicht, wo der Eingang ist“, sagte Blaise.

„Aber ich“, kam es von Airen. „Ich kann von meinem Zimmer aus hineingelangen. Ich hab vorhin den Eingang gefunden.“

„Und wann hattest du vor, uns das zu sagen?“, fragte Draco jetzt.

„Hab ich doch gerade, oder?“, kam es unschuldig von ihr.

„AIREN“, kam es wieder gleichzeitig von Draco und Blaise.

„Gnade“, flehte Airen und stand auf und lief vor den beiden weg. Denn sie konnte sich vorstellen, was jetzt kam.

Und sie sollte Recht behalten, denn Draco und Blaise standen auf und rannten hinter ihr her, durchs ganze Schloss. Naja nicht durch das ganze schloss, doch durch die Kerker, hinaus auf das Gelände von Hogwarts und runter zum See. Am Schluss hatte Draco Airen eingeholt und Airen lißs sich auf den Rücken fallen und Draco und Blaise kitzelten sie durch. Die ganze Zeit über hatte Airen schon gelacht und nun musste sie noch mehr lachen, und auch Blaise und Draco lachten. Es machte ihnen Spaß, mal nicht die kühlen Eisprinzen vorspielen zu müssen und sich einfach fallen zu lassen und Airen trug dabei bei.

„Gnade“, kam es immer wieder von Airen, doch die beiden hatten am Anfang keine mit ihr, doch dann ließen sie von ihr ab.

„Ihr seid gemein“, meinte Airen, als sie wieder normal atmen konnte.

„Slytherin, vergessen?“, kam es von Draco und Blaise.

„Stimmt ja, Slytherin“, sagte Airen mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme.

Und bevor die beiden reagieren konnten, waren sie auch schon klitschnass. Airen lachte wieder und lief in die Richtung von Harry Potter. Sie sah ihn dort sitzen und lief zu ihm.

„Versteck mich“, meinte sie gerade.

Und bevor Harry was sagen konnte, hörte man Draco auch schon ihren Namen rufen.

„AIREN. Das macht man mit keinem Malfoy.“

Und er und Blaise rannten in die Richtung von Harry und Airen.

„Bitte“, meinte Airen wieder.

„Was hast du gemacht?“

„Erzähl ich dir später.“

Und Harry versteckte Airen unter seinem Tarnumhang.

Draco und Blaise rannten an Harry vorbei, ohne auf ihn zu achten, denn sie dachten nicht daran, dass Airen sich zu Potter gesellt haben könnte. Nun konnte auch Harry sehen, dass die beiden total nass waren. Erst als die beiden wieder im Schloss waren, nahm Airen den Umhang von sich.

„Danke“, sagte Airen und gab den Umhang Harry zurück und setzte sich neben ihn und sah, dass er ein Buch in der Hand hielt.

„Was liest du denn da?“, fragte sie neugierig.

„Hier“, er reichte es ihr und sie sah sich das Buch an und musste lächeln.

„Du folgst meinem Rat?“

„Ich will mir selbst ein Bild machen, ja.“

„Und dazu willst du ein Ritual der Seelenbeschwörung machen?“

„Ja, Hermine meinte, dass Zeitreisen zu gefährlich wären.“

„Wenn man nicht weiß, wie man sie benutzen kann. Man kann auch Zeitreisen machen, ohne selbst mit dem Körper dorthin zu gelangen, man kann einfach nur zusehen“, erklärte sie ihm.

„Du scheinst dich damit auszukennen.“

„Ich hab sicherheitshalber eben noch mal nachgelesen. Doch kann ich dir das Buch nicht geben und es gibt nur noch fünf Stück davon, und alle fünf sind in meiner Familie, also findest du das Buch nicht hier. Obwohl …“ Airen wurde nachdenklich.

„Was? Red weiter“, drängte Harry sie, als sie nach fünf Minuten immer noch nichts sagte.

„Hm? Achso, das Buch, weißt du, wo Godric Gryffindor seine Bibliothek hat?“, fragte Airen.

„Nein … Warum?“, fragte Harry verwirrt.

„Na ja, er sollte das fünfte Buch haben. Salazar hat es ihm geschenkt.“

„Woher weißt du das?“

Airen wollte es ihm schon sagen, als sie sich doch zurückhielt.

„Das kann ich dir leider nicht sagen.“

„Und wie soll ich die Bibliothek finden?“

„Das kann ich dir auch nicht sagen, doch sollte sich ein Zugang in eurem Turm befinden“, gab sie ihm einen Tipp. Den Tipp hatte sich damals auch von Tom erhalten, dass sich im Slytherinturm ein Zugang zu der Kammer befindet. Er sagte auch noch, dass es immer einen Zugang in jedem Turm gab, doch jemand, der direkt danach sucht, finde ihn nicht, und selbst wenn man wiss,e dass es einen Zugang gibt, so würden ihn nur die Gründer und die Wächter freigeben.

„Und wie soll ich danach suchen?“

„Das weiß ich auch nicht, doch suche nicht danach, denn nur Godric wird dir den Zugang gewähren oder auch nicht, das ist seine Entscheidung.“

„Du redest, als würde er noch leben.“

„Tut er ja auch.“

„Was?“

„Sie beschützen noch immer das Schloss, oder meinst du, das macht der Schulleiter?“

„Das dachte ich“, gab er zu.

„Du musst noch viel herausfinden, Harry Potter. Ich werd mal wieder gehen und mich Dracos und Blaise’ Rache hingeben“, meinte sie mit einem Lächeln, dann wurde sie wieder ernst.

„Beeile dich mit dem Buch, denn den Zauber musst du in drei Tagen aussprechen, bei Vollmond um Mitternacht.“

Damit ging sie in den Slytherinturm und ließ wieder einen verwirrten Harry zurück.
 

Airen ging direkt zu Draco und klopfte an die Tür und sprach noch einen Schutzschild über sich selbst, sie wollte ja schließlich keine Flüche abbekommen. Draco ging zur Tür und machte auf, er sah Airen ziemlich sauer an und sie tat einen auf unschuldig.

„Tut mir leid“, meinte sie zu beiden, denn schließlich war Blaise auch da.

„Das macht man nicht mit einem Malfoy.“

„Und auch nicht mit einem Zabini.“

„Und das, was ihr gemacht habt, macht man auch nicht mit einer Draconia.“

Nun standen alle drei im Kreis und funkelten sich an, doch bald konnte sich Airen nicht mehr zurückhalten und lachte drauf los. Das Lachen war ansteckend und bald fielen auch Draco und Blaise mit ein. Sie ließen sich auf das Bett fallen und es dauerte eine Zeitlang, bis sie sich vom Lachen erholt hatten.

„Aber Strafe muss sein“, meinte Draco plötzlich.

„Von dir lass ich mich gern bestrafen“, war die Antwort.

„Ach und was ist mit mir?“, meldete sich nun auch Blaise.

Airen sah Blaise fragend an: „Kommt darauf an, mein lieber Blaise.“

„Und worauf?“, fragte dieser.

Airen beugte sich über ihn, und sah ihm in die tiefen schwarzen Augen. Ihre Lippen berührten sich fast, und Blaise schluckte schwer. Draco kannte das ja schon und grinste wieder mal.

„WIE du mich bestrafen willst“, sagte Airen zuckersüß.

Blaise sagte zuerst nichts darauf und sah immer wieder zu Airens Lippen, die so nah den seinen waren, er brauchte nur ein wenig den Kopf zu heben und schon würden sie sich berühren. Er vergaß, dass er auf Dracos Bett lag und dass dieser gerade anwesend war und dem Ganzen zusah. Er musste sich wirklich sehr beherrschen, nicht einfach seine Hand in Airens Nacken zu legen und sie zu sich zu ziehen.

„Was ist denn los, Blaise?“, fragte Airen verführerisch.

„Nichts“, meinte er sehr leise.

Airen grinste nun und legte sich wieder zwischen Draco und Blaise. Dieser hatte sich bald wieder gefangen und realisierte nun, was Airen gerade gemacht hatte.

„Das war gemein“, meinte er schmollend.

„Komm schon, Blaise, du fällst jedes Mal darauf rein“, sagte Draco.

„Ich weiß, es ist aber schon schwer, deiner Verlobten zu widerstehen, weißt du das?“

„Ja, das weiß ich“, meinte Draco dazu.

„Hallo? Ich bin auch noch da.“

„Wissen wir doch“, kam es von den beiden.

„Ihr könntet Zwillinge sein.“

„Sind wir aber nicht, wir kennen uns nur zu gut“, sagte Blaise.

„Stimmt genau“, stimmte Draco zu.

Airen konnte dazu nichts mehr sagen, sie wurde von den beiden immer wieder überrascht.

„Und ihr seid wirklich keine Zwillinge?“, fragte sie noch mal nach.

Beide schüttelten den Kopf.

„Stimmt, sonst würdet ihr ja immer in den Spiegel sehen, wenn ihr euch anseht.“

Beide sagten darauf nichts, denn gegen Airen hatten sie ja doch keine Chance und das wussten beide. Sie drehte sich auf den Bauch und sah beide nacheinander an.

„Was machen wir jetzt? Haben doch noch ein wenig Zeit bis zum Abendessen.“

„Hausaufgaben“, fiel Draco jetzt ein, denn er musste noch was fertig schreiben für morgen. „Die hab ich total vergessen.“ Draco sprang vom Bett hoch und suchte seine Unterlagen raus.

„Du hast wirklich die Aufgaben vergessen?“, fragte Airen noch mal nach.

„Ja hab ich“, kam es von ihm.

Dann setzte er sich an seinen Tisch und fing an zu arbeiten.

„Und du?“, fragte Airen Blaise.

„Ich hab alles.“

„Und was machen wir zwei dann? Ich will Draco nicht stören.“

„Wir könnten durch das Schloss gehen.“

„Einverstanden.“

Airen stand auf und ging zu Draco, gab ihm einen Kuss auf das blonde Haar.

„Ich bin dann mit Blaise unterwegs, wenn du fertig bist, denk einfach an mich“, sagte sie und ging dann zu Blaise.

„Mhm…“, kam es einfach nur von Draco, denn er war bereits vertieft in seine Aufgaben. Aber er hatte mitbekommen, was Airen ihm sagte.

So zeigte Blaise Airen das Schloss, und sie hatten einen lustigen Nachmittag. Draco brauchte für seinen Aufsatz bis zum Abendessen, denn er wollte seine Arbeit ja richtig machen und so was brauchte eben seine Zeit. Und so trafen sie sich beim Abendessen.
 

Harry saß noch kurze Zeit am See und dachte darüber nach, was Airen gesagt hatte. Das Mädchen kam ihm so langsam unheimlich vor. Erst sagte sie ihm, er solle selbst nach der Wahrheit suchen und nun sagte sie ihm auch noch, dass Salazar Slytherin lebte und auch die anderen Gründer. Und damit nicht genug, er solle auch noch die Hallen von Gryffindor finden? Wie sollte er das machen? Er sollte nicht danach suchen und wie sollte er sie finden? Sollte er etwa in seinem Schlafsaal einfach mal nach dem Gründer rufen und hoffen, dass dieser ihm antwortete? Das konnte ja nicht wahr sein, na ja versuchen konnte er es ja mal, aber er glaubte nicht daran und so verwarf Harry den Gedanken wieder.

Er sah wieder in das Buch und las noch mal nach, was er alles brauchte für das Ritual. Es war eine Menge, nicht einfach nur Kreide und Kerzen, nein, er brauchte auch noch verschiedene Kräuter und Flüssigkeiten. Wo sollte er das denn herbekommen? Da fiel ihm Hermine wieder ein, also machte er sich auf die Suche nach ihr und fand sie bei Ron in der Bibliothek, wo sie Ron mal wieder eine Standpauke hielt, er sollte doch mehr für die Schule machen.

„Stör ich?“, fragte Harry zögernd.

„Nein, ich bin froh, dass du da bist“, sagte Ron.

Hermine schüttelte den Kopf. Harry ließ sich gegenüber von ihr nieder.

„Hermine, weißt du, wo ich die Kräuter und Flüssigkeiten für das Ritual herbekomme? Ich kann schlecht nach Hogsmead gehen.“

„Bei Professor Snape“, kam es von ihr.

„Du meinst also, ich sollte einfach mal zu ihm gehen und nachfragen, ob er mir was gibt?“, fragte Harry nach.

„Würde er nicht“, sagte Hermine.

„Ich brauch die Sachen aber“, sagte und dachte Harry gerade, so dass ihn Draco hören konnte.
 

Draco, der gerade seine Aufgaben machte, hörte das.

„Was brauchst du?“, antwortete er, denn er konnte ihn nicht ignorieren.

„Ein paar Sachen für ein Ritual und ich hab nur die Hälfte, und nach Hogsmead kann ich nicht“, kam die Antwort.

„Was brauchst du denn?“, fragte Draco

„Ich weiß nicht, ob ich das sagen sollte.“

„Ist es so ein verbotenes?“

„Du hast es erfasst.“

„Jetzt sag schon, was brauchst du?“, fragte Draco nach.

„Na schön“, Harry gab sich geschlagen und zählte Draco auf, was ihm noch fehlte.

„Gut, ich hab alles da, bis auf die Drachenträne, aber ich schau, was ich machen kann. Ich frag nachher noch jemanden.“

„Du hast wirklich alles da?“, fragte Harry begeistert nach.

„Ja, hab ich doch gesagt.“

„Danke“, sagte Harry.

„Schon okay, bis wann brauchst du die Sachen?“

„Ähm, in zwei Tagen.“

„Okay. Ich versuch die Drachenträne zu besorgen. Melde dich morgen noch mal, ich muss noch arbeiten“, damit widmete sich Draco wieder seinen Aufgaben.
 

Harry sagte Hermine und Ron Bescheid, dass er die Zutaten bekommen würde, sie wunderten sich zwar ein wenig, aber sie gaben es mittlerweile auf, ihn danach zu fragen. Sie machten dann noch ein paar Aufgaben und faulenzten noch am See, bis es Zeit wurde zum Abendessen. Sie gingen zusammen hinein und Harry setzte sich wieder so, dass er Malfoy und Airen sah. Warum er sich das antun wollte, wusste er auch nicht genau. Doch er konnte nicht anders. Viel Hunger hatte er nicht und dann fiel ihm ein, dass er noch mal in die Bibliothek musste, schließlich wollte er das zweite Buch lesen, was er gestern angefangen hatte. So aß er schnell fertig und sagte Hermine und Ron Bescheid, dass er noch in die Bibliothek musste. So ging er dann nach einer halben Stunde in den Schlafsaal der Gryffindors und nahm sich das erste Buch und brachte dieses zurück in die Bibliothek, er fragte nach dem zweiten und dritten Band und ihm wurde gesagt, wo diese stehen sollten. So ging er dorthin und nahm sich die Bände und ging dann wieder in den Schlafsaal. Jetzt musste er sich entscheiden, ob er das Vampirbuch zuerst lesen sollte oder die neuen Bücher. Er konnte sich nicht wirklich entscheiden. Er setzte sich aufs Bett und legte beide Bücher vor sich und sah diese an, und er spürte, wie seine Magie nach dem zweiten Band griff. So nahm er das zweite Buch der schwarzen Magie in die Hand und wieder spürte er, wie sich die Seiten selbst umblätterten und er das Buch schneller gelesen hatte als jemals zuvor. Nach einer halben Stunde war er wieder fertig und er hatte Kopfschmerzen, so viele Informationen musste sein Gehirn erstmal verarbeiten. Und das waren keine kleinen Informationen, sondern zu viele, um sie auf einmal zu verarbeiten. Er ging duschen und dann legte er sich ins Bett und ruhte sich ein wenig aus, schon bald würde Ron auch kommen zum Schlafen, denn der Abend war schon ein wenig fortgeschritten, er schätze auf neun Uhr. Er ruhte sich gerade auf dem Bett aus, als Ron eintrat.

„Du liegst schon im Bett?“, fragte er Harry.

„Ja ich hab mich mit dem Lesen übernommen und jetzt muss ich das erst mal verarbeiten.“

„Was hast du denn gelesen?“

„Ein Buch von fünfhundert Seiten in einer halben Stunde.“

„Kein Wunder, dass du fertig bist. Du solltest vielleicht schlafen.“

„Das werde ich auch gleich machen. Gute Nacht, Ron.“

Harry legte sich auf die Seite und ließ die Vorhänge zu, dann schloss er die Augen und hatte wieder Dracos Augen vor sich.

„Gute Nacht, Drache“, dachte Harry und schlief auch direkt danach ein.

So hatte er nicht gehört, was Draco ihm sagte.
 

Draco traf sich mit Airen und Blaise in der Großen Halle, die beiden kamen gerade lachend zu ihm.

„Habt ihr Spaß gehabt“, fragte Draco.

„Ja, und du hast gefehlt, mit dir hätte es noch mehr Spaß gemacht“, sagte Airen.

„Gehen wir rein? Ich verhungere“, meinte Blaise.

Zusammen gingen sie in die Große Halle und setzten sich an ihren Tisch, sie unterhielten sich über alles möglich, bis Draco Airen nach der Drachenträne fragte.

„Warum brauchst du sie?“, fragte Airen.

„Ich brauche sie nicht, aber jemand anderes, er will ein Ritual machen und braucht sie.“

„Ja, ich hab noch eine, aber nicht hier, sondern zu Hause.“

„Kannst du sie besorgen, bis morgen?“

„Ich kann es versuchen, aber welches Ritual will derjenige denn machen?“

„Das weiß ich nicht, hab auch nicht gefragt. Aber es scheint wichtig für ihn zu sein.“

„Ich werd es versuchen. Aber versprechen kann ich es nicht.“

Damit war dieses Thema für die beiden beendet, sie aßen fertig und gingen dann in die Kerker.

Keiner der drei achtete auf Harry Potter, der immer wieder Draco und Airen beobachtete.

Sobald Airen in ihrem Zimmer war, griff sie nach Pergament und Tinte und schrieb einen kleinen Brief, in dem sie Tom bat, ihr die Drachenträne zu schicken. Er würde nicht nachfragen, warum sie sie brauchte, sondern einfach ihrer Bitte nachkommen.

„Draco, kannst du mir deine Eule leihen? Deine ist schneller als jede Schuleule und auch sicherer“, fragte sie ihn, der ja auch in ihrem Zimmer war.

„Klar, komm.“

Sie gingen in die Eulerei zu Dracos Eule und gaben ihr den Brief.

„Flieg schnell zu Tom und bring mir was mit“, sagte sie lieb und die Eule flog los.

„Du kannst ja richtig lieb sein.“

„Natürlich“, sie sah ihm ihn die Augen und stellte sich ganz nah vor ihn und hauchte ihm ins Ohr: „Willst du wissen, wie lieb?“

Er nickte nur: „Aber nicht hier“, sagte er.

„Stimmt, falscher Ort“, was sie aber nicht daran hinderte, ihm einen tiefen und auch langen Kuss zu geben, den Draco nur zu gerne erwiderte. Nach einer Zeit lösten sie sich voneinander und gingen wieder zurück.

Unterwegs hörte Draco in seinen Gedanken „Gute Nacht, Drache“, und Draco konnte sich denken, wer das war. „Gute Nacht, schwarzer Panther.“ Er ließ sich nichts anmerken und ging dann mit Airen zurück.

„Wo wart ihr?“, kam Blaise auch schon.

„Was ist denn los?“, fragte Draco.

„Wir waren in der Eulerei.“

„Ich hab alles für den Zauber vorbereitet, alleine.“

„Danke, Blaise“, sagte Airen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Bist ein Schatz“, damit ging sie an ihm vorbei in den Turm hinein in ihr Zimmer.

„Sie hat mich damit doch nicht wirklich abgespeist, oder?“, fragte Blaise fassungslos.

„Doch, hat sie“, kam es von Draco.

Blaise seufzte und ging wieder in den Turm und Draco kam nach, beide gingen zu ihr ins Zimmer.

Airen war bereits umgezogen und bettfertig. Sie sah zu den zwei, die gerade ins Zimmer kamen.

„Wollt ihr beide hier schlafen?“

„Dürfen wir beide nicht“, sagte Draco.

„Da hat er Recht.“

„Dann bekomm ich aber noch einen Gutennachtkuss“, sagte Airen und ging auf die beiden zu.

„Ja, den bekommst du“, kam es von beiden.

Blaise gab zuerst Airen einen Kuss auf die Wange und ging dann mit einem einen „Gute Nacht, Mylady“ aus dem Zimmer und schloss die Tür.

„Blaise spinnt“, lächelte Airen.

„Man kann sich auf ihn verlassen.“

„Ich weiß. Aber kannst du wirklich nicht hier schlafen?“

Draco schüttelte den Kopf.

„Tom köpft mich. Und das weißt du.“

„Und du weißt, dass ich das nicht zulassen werde.“

„Ich will ihn nicht noch mehr verärgern.“

„Draco…“, sie wusste, dass sie ihn in dieser Hinsicht nicht überreden konnte.

„Schon okay, ich hab verstanden“, gab sie sich geschlagen. „Gute Nacht“, sagte sie ein wenig angeschlagen. So hatte sie sich den Abend nicht vorgestellt, sie wollte zusammen mit ihm einschlafen, so wie in den Ferien.

„Airen…“, Draco schlang die Arme um sie. „Du weißt, wir dürfen es nicht riskieren.“

„Ich weiß und deshalb solltest du nun gehen.“

Draco gab ihr noch einen Kuss und verließ dann das Zimmer, doch er war sauer auf sich.

„Verdammt“, fluchte er innerlich, er ging in sein Zimmer und legte sich direkt ins Bett und dachte noch darüber nach, was falsch gelaufen ist.

Airen legte sich ebenfalls in ihr Bett und hatte fast die gleichen Gedanken wie Draco.

Es dauerte nicht lange und Airen war eingeschlafen, so merkte sie auch nicht, dass fünf Minuten später jemand ins Zimmer kam, sich neben sie legte, sie in den Arm nahm und einschlief.
 

Als der nächste Morgen kam, spürte Airen, dass sie nicht allein war, und sie spürte einen Körper an dem ihren, den sie nur zu gut kannte, Draco. Sie drehte sich zu ihm und lächelte, dann gab ihm einen Kuss und er wurde dadurch wach.

„Morgen“, nuschelte Airen an Dracos Lippen.

„Morgen“, nuschelte er ebenso zurück.

Airen sprach Draco nicht darauf an, warum er es sich anders überlegt hatte, sie war einfach nur froh, dass er da war. Sie kuschelten noch ein wenig und genossen es, dem anderen wieder so nah zu sein. Doch schon bald wurden sie gestört durch ein Klopfen am Fenster, die Eule war zurückgekehrt und hatte etwas dabei. Airen stand auf, ließ die Eule ein, nahm ihr den Brief und das Päckchen ab. Das Päckchen gab sie direkt Draco und sie las den Brief durch.

„Was schreibt Tom?“, fragte Draco.

„Er will wissen, was ich mit der Drachenträne will“, sagte Airen.

„Was schreibst du ihm?“

„Nichts. Wir sollten uns fertig machen. Ich geh duschen“

Airen zog ihren Schlafanzug aus und ging ins Bad unter die Dusche. Draco schüttelte lächelnd den Kopf und ging in sein Zimmer duschen. Er überlegte, wie er dem Unbekannten, er glaubte immer noch, dass es Harry war, die Drachenträne geben konnte. Schließlich wollte dieser Unbekannte ja nicht, dass Draco ihn kannte, warum auch immer.
 

Harry war an diesem Morgen wieder ziemlich früh wach, warum, konnte er sich nicht erklären, er hatte wieder geträumt, doch was, das wusste er nicht. So sehr er sich auch anstrengte, er konnte sich nicht erinnern und bekam nur Kopfschmerzen. Er atmete einmal tief durch, stand dann auf und ging unter die Dusche. Er fragte sich, ob Draco wirklich die Drachenträne besorgen konnte, doch würde er jetzt nicht danach fragen, schließlich wusste er ja nicht, ob dieser bereits wach war, und wecken wollte er den Blonden nicht. So würde er warten bis zum Frühstück, er stellte die Dusche ab und zog sich an, ging wieder in den Schlafsaal und weckte diesmal Ron. Dieser sah Harry verschlafen an.

„Was ist denn los?“, kam es müde von Ron.

„Aufstehen, wird Zeit.“

Was natürlich nicht stimmte, denn schließlich war es noch eine Stunde bis zum Frühstück, doch das wusste Ron natürlich nicht, dieser sprang aus dem Bett und ging duschen. Harry lachte innerlich und setzte sich auf das Bett und griff nach dem Vampirbuch und las an der Stelle weiter, wo er vorgestern aufgehört hatte. Eine Viertelstunde später kam Ron aus dem Bad und sah, wie die anderen gerade aufstanden, Harry auf dem Bett saß und vertieft war in ein Buch. Ron ging zu Harry und setzte sich neben ihn.

„Das war gemein.“

„Hm?“, Harry sah auf und sah Ron an. „Das ich dich geweckt habe?“

„Ja, und auch gemeint hast, dass es bereits spät wäre, dabei haben wir noch genug Zeit.“

„Ich dachte, ich weck dich mal früher.“

„Schon okay, gehen wir runter und warten auf Hermine?“

„Können wir machen, dann warten wir mal auf sie.“

Harry legte das Buch zur Seite und ging mit Ron in den Gemeinschaftsraum und sie warteten auf Hermine, die auch zehn Minuten später kam und beide ansah, als würde sie nicht glauben, dass die beiden wirklich schon da waren.

„Heute mal Frühaufsteher?“, fragte sie.

„Harry hat mich wach gemacht“, sagte Ron.

„Ich hatte geträumt und bin dadurch wach geworden, keine Ahnung, was ich geträumt habe.“

„Vielleicht fällt es dir ja wieder ein“, meinte Hermine.

„Hoffentlich, ich hab das Gefühl, dass es wichtig wäre“, sagte Harry nachdenklich.

Ja, es war wichtig, das spürte Harry, doch er konnte sich nicht erinnern, jedes Mal bekam er davon Kopfschmerzen, wenn er daran dachte. Er fasste sich an die Stirn, was er normalerweise nur tat, wenn er Voldemort spürte.

„Harry…“, sagte Hermine besorgt.

„Ja?“, fragte er geistesgegenwärtig.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte nun auch Ron besorgt.

„Ja, geht schon, ich versuchte mich gerade an den Traum zu erinnern, aber wenn ich an ihn denke, bekomm ich Kopfschmerzen.“

„Einfach nicht daran denken“, kam es von Ron.

„Er war aber wichtig.“

„Du wirst dich schon noch daran erinnern“, sagte Hermine.

„Wir sollten in die Große Halle, sonst kommen wir zu spät“, sagte Harry, er wollte nicht mehr an den Traum denken, denn es wurde jedes Mal schlimmer. Er hatte die ganze Zeit unter der Dusche daran gedacht und die Schmerzen wurden immer schlimmer und nun waren sie wirklich schlimm. Er musste sich ablenken und so ging er in die Große Halle und setzte sich an den Tisch.

Hermine und Ron folgten Harry und Hermine dachte nach, was das zu bedeuten hatte, er hatte geträumt und wenn er versuchte, sich daran zu erinnern, bekam er Kopfschmerzen? Vielleicht lag eine Blockade auf Harry, doch wie hatte dieser jemand das geschafft? Sie waren hier in Hogwarts, da konnte man nicht jemanden einfach so verzaubern, ohne dass Dumbledore das mitbekam. Hermine rätselte das ganze Frühstück darüber, sollte sie Harry von ihrer Vermutung erzählen? Sie beschloss, es erst einmal für sich zu behalten, sie konnte es ihm ja immer noch sagen.

Harry saß wieder so, dass er Draco beobachten konnte, doch dieser war noch nicht in der Großen Halle. Doch lange musste Harry nicht warten, denn keine zwei Minuten später kam dieser zusammen mit Airen und Blaise in die Große Halle und setzte sich. Sie unterhielten sich und frühstückten. Harry aß ebenfalls und nach einiger Zeit sprach er Draco über die Gedanken an.

„Morgen, Draco.“

Dieser unterhielt sich gerade mit Airen, und antwortete in Gedanken.

„Morgen, ich hab die Drachenträne.“

„Wirklich?“

„Sagte ich doch. Wann soll ich dir sie geben?“

Harry sagte erst mal nichts, denn jetzt saß er in einer Zwickmühle, schließlich wollte er nicht, dass Draco, wusste dass er es war.

„Ich gebe die Drachenträne Airen und sie kann sie dann dir geben“, sagte Draco.

„Sie könnte dir doch sagen, wer ich bin.“

„Wird sie nicht, dafür kenne ich sie zu gut.“

„Und du bist dir ganz sicher?“

„Ja, sie hat die Dracheträne besorgt, also willst du sie jetzt oder nicht?“

„Okay, heute Mittag am See, sie soll sie mir bringen.“

„Ich werde sie fragen“, und damit wandte sich Draco an Airen und fragte sie, ob sie das machen würde.

Airen sah unauffällig zu Harry und nickte.

„Sie wird da sein“, und er wandte sich seinem Frühstück wieder zu, denn er hatte Hunger.

So verlief das Frühstück ohne Besonderheiten weiter und auch der Unterricht verlief wie immer.
 

Die Zeit zog sich wie Gummi, doch auch die Zeit verging und Harry ging zum See, natürlich unter dem Tarnumhang. Er ging ein Stück am See entlang, dann entdeckte er Airen, sie saß auf der Wiese und wartete auf jemanden. Harry ging zu ihr und nahm den Tarnumhang von sich.

„Ich wusste, dass du es bist.“

„Malfoy soll es aber nicht wissen.“

„Und warum nicht? Ich versteh es nicht, ihr unterhaltet euch in Gedanken und er besorgt dir die Zutaten fürs Ritual, ihr könntet euch besser verstehen.“

„Das kann ich dir nicht sagen“, er setzte sich neben sie und dachte wieder daran, als sie, er und Draco, sich das erste Mal in Gedanken sprachen. Er hatte ihm gesagt, dass Draco ihn in seinen Träumen verfolgen würde.

„Na gut, hier hast du die Drachenträne und auch den Rest, aber es wäre besser, wenn du das Ritual nicht machen würdest. Es ist sehr viel schwarze Magie dabei und du musst aufpassen, dass Dumbledore nichts bemerkt.“

„Ich weiß, ich werde das Ritual dort machen, wo seine Macht nicht hinkommt.“

„Und wo ist das?“

„In der Kammer des Schreckens.“

„Was? Du willst in Salazars Hallen das Ritual machen?“

„Ja, denn dort kann er nicht hin. Der Eingang lässt sich nicht mit Magie öffnen.“

„Stimmt, man muss Parsel können, um die Türen zu öffnen.“

„Die Türen?“

„Es gibt mehrere Eingänge für in die Hallen Salazars. Aber mehr werde ich dir nicht sagen.“

„Woher weißt du das alles?“

„Das kann ich dir noch nicht sagen, Harry. Wann musst du dein Ritual machen?“

„Um Mitternacht in zwei Tagen.“

„Okay, pass auf dich auf.“

Damit stand Airen auf und ging zurück, um die Hausaufgaben zu machen, schließlich war heute ihr erster Schultag gewesen und sie wurde nicht geschont.

„Er macht das Ritual in zwei Tagen und das auch noch in Salazars Hallen, genau dann, wann ich meinen Zauber machen muss. Ich muss mir seine Hallen genau ansehen, vielleicht finde ich einen Raum, wo ich meinen Zauber wirken kann, ohne dass uns Harry über den Weg läuft“, das waren die Gedanken von Airen, während sie sich auf den Weg zurück machte. Sie ging direkt zu Draco und Blaise und sagte ihnen Bescheid, dass sie einen Raum in den Hallen finden mussten, in dem sie nicht gestört werden konnten, denn in der Vorhalle konnten sie den Zauber nicht wirken.

„Das heißt wir müssen hin und die Halle durchsuchen?“, fragte Blaise.

„Ja, müssen wir“, sagte Airen.

„Dann sollten wir mal los“, meinte Draco nur dazu.

„Gehen wir von meinem Zimmer aus hin, das ist einfacher als den anderen Eingang zu suchen.“
 

Die drei gingen in Airens Zimmer und Airen stellte sich vor ihren Kleiderschrank und sprach auf Parsel: „Gebe den Weg frei.“

Kaum dass sie die Worte sprach, veränderte sich der Schrank in ein riesiges, aus flüssigem Silber bestehendes Tor, das sehr alt aussah.

Es war groß und wurde verziert von zwei Schlangen, die lebendig aussahen, denn ihre Augen sahen zu den drei, und Airen sprach wieder: „Gebt uns den Weg in die Hallen frei.“

Eine Schlange sah zu Airen und antwortete: „Nicht jeder darf in die Hallen unseres Meisters, auch wenn er unsere Sprache kann. Sag mir, Mensch, warum willst du in die Hallen?“

„Du nennst mich Mensch? Sieh genauer hin und frag das noch mal“, sagte Airen mit scharfer Stimme.

Die Schlange schlängelte auf Airen zu und betrachtete sie genauer, danach sah sie sich Draco und Blaise näher an und wandte sich dann wieder an Airen.

„Ihr drei seid keine Menschen, ich bitte meine Worte zu entschuldigen, Mylady. Tretet ein.“

Und mit den Worten öffnete sich das Tor lautlos und die drei konnten hinein. Sie kamen in einen langen Gang, der nach unten führte, dieser war ungefähr hundert Meter lang, als sie plötzlich vor einer Tür standen. Sie stellten sich nebeneinander und legten gleichzeitig die rechte Hand auf die Tür, die verziert war mit Schlangen. Die Tür schimmerte silbern und grün, und auch hier sah es aus, als würden die Schlangen leben, doch diesmal war es Täuschung, denn die Schlangen lebten nicht.

Ihre Hände kribbelten, als sie diese auf die Tür legten und Magie floss durch ihre Körper, und es dauerte nicht lange und die Tür wurde geöffnet. Sie sahen in eine große Halle, doch sahen sie durch eine grüne durchsichtige Wand hindurch. Wenn sie in die Halle wollten, mussten sie durch diesen magischen Schild. Airen zögerte einen Moment und Draco wollte bereits durchgehen, doch Airen hielt ihn zurück.

„Lass mich zuerst gehen“, sagte sie leise.

Airen sah sich den magischen Schild noch einmal an, schloss die Augen und ging dann durch.

Es war zwar nur eine Sekunde, doch ihr Körper wurde kurz in Magie gewandelt und man sah ihre wahre Gestalt, umgeben von dunkler Magie, weiße Haut, Haare bis auf den Boden und Augen noch strahlender als Smaragde. Doch dies sah man nur eine Sekunde, für Draco und Blaise war dies nichts neues, sie kannten die Gestalt von Airen. Diese drehte sich zu den beiden um und gab ihnen zu verstehen, dass sie kommen konnten.

Blaise ging zuerst durch und auch bei ihm konnte man für einen Moment eine andere Gestalt erkennen. Augen so schwarz wie die Nacht, lange Blauschwarze Haare, schwarze Flügel auf dem Rücken, ein Engel der Nacht.

Dann ging Draco durch und auch er änderte für einen moment die Gestalt. Augen wie flüssiges Silber, lange blonde Haare und Haut so weiß wie der Schnee.

„Netter Schutzschild“, meinte Blaise sarkastisch.

„Stimmt, keiner, der nicht dunkles Blut in sich trägt kommt da durch. Suchen wir einen Raum indem wir den Zauber wirken können.“

„Kannst du nicht einfach deiner Magie folgen?“, fragte Draco.

„Folge du deiner Magie und sag mir, wo du hinkommst“, bat sie Draco.

Dieser schloss die Augen und ließ seine Magie wandern, er merkte, dass er nicht weit kam, sondern diese auf der Stelle blieb, denn hier war alles voller Magie.

„Nicht weit“, gab sich Draco geschlagen.

„Kannst du Salazar nicht fragen?“, fragte Draco.

„Er wird mir nichts sagen und mir raten wieder zu gehen, wie ich ihn kenne.“

Damit sahen sie sich erst einmal in der Halle um. Diese war groß, noch größer als die Große Halle, und es führten rechts und links jeweils drei Gänge in weitere Räume. Es hingen große Gemälde von Zauberern an den Wänden und der Raum war in Silber-Grün gehalten. In der Mitte der Halle stand ein großer Tisch, an dem mindestens vierundzwanzig Wesen Platz nehmen konnten, sie mussten hier also in einem Speisesaal oder ähnlichem sein.

„Wo gehen wir jetzt zuerst hin?“, fragte Blaise.

„Jeder nimmt sich einen Gang vor, dann sind wir schneller, und wir haben nicht mehr lange Zeit.“

Airen ging, ohne die Antwort abzuwarten, in den ersten Gang auf der linken Seite.

Draco und Blaise sahen ihr nach und meinten nur: „So ist sie nun mal, wie zu Hause.“

Draco ging dann in den zweiten und Blaise in den dritten Gang hinein.

Die Gänge waren dunkel, man konnte die Hand vor Augen nicht sehen, doch sobald sie ein paar Schritte hineingingen, wurde dieser durch Magie automatisch erleuchtet. Und an den Wänden sah man Schatten, die die drei warfen, doch waren es Schatten ihrer wahren Gestalt. Die Gänge waren jeweils ca, zehn Meter lang, als sie in einen weiteren Raum kamen.

Airen war in einem Zaubertränkeraum, groß war der Raum nicht. Sie sah sich genauer um, sie hatte den Verdacht, dass dies nicht der eigentliche Raum war. Sie sah an zwei Wänden, Regale, die voll waren mit verschiedenen Zutaten und Kräuter, die dritte Wand war ein Bücherregal, das voll stand mit Zaubertrankbüchern. „Das sollte ich vielleicht Draco zeigen“, dachte sich Airen, denn dieser war ja nach diesen Büchern süchtig. Sie lächelte und sah sich weiter das Regal an, dann fiel ihr ein Buch auf und sie berührte dieses. Sobald sie dieses berührte, schwang die Bücherwand zur Seite und gab einen weiteren Gang nach hinten frei. Sie zögerte keinen Moment und ging den Gang weiter. Nach fünf Meter kam sie in eine Kammer, in der nur noch mehr Kräuter und Flüssigkeiten standen. Hier fand die nicht das Gesuchte, aber sie merkte sich, was sie darin fand, man wusste ja nie, wann man diese Zutaten brauchte. So ging sie wieder zurück und wartete auf Draco und Blaise.

Draco ging ebenfalls zehn Meter den Gang entlang, bis er in einen offenen Raum gelangte, in dem einige Bücher standen. Er sah sich diese genauer an und merkte, dass sie von Vampiren, Dunkelelben, Lichtelben, Dämonen und weiteren Dunklen Wesen der Magie handelten. Allerdings waren das keine wichtigen Bücher, denn diese konnte man auch in der Winkelgasse kaufen, nichts Wichtiges also. Er sah sich weiter in dem Raum um, konnte aber sonst nichts finden, denn außer einem Kamin, Sessel und einem Tisch fand sich nichts weiteres in diesem Raum, so ging Draco wieder zurück.

Der Gang, in dem Blaise war, machte nach ca. sieben Meter einen Bogen nach rechts und ging dann wieder ca. sieben Meter geradeaus, bis er an einer Tür anlangte. Auf dieser Tür sah man das Siegel von Salazar Slytherin, und unter diesem noch das Siegel von Godric Gryffindor.

„Ich glaub, da sollte ich nicht alleine rein gehen“, sagte er zu sich selbst. Blaise drehte sich wieder um und ging den Gang zurück, was er nicht mehr sah, waren die beiden Schlangen, die den Türrahmen verzierten und deren Augen aus Smaragden bestanden. Und diese Augen leuchteten nun kurz auf und kurz danach waren beide Schlangen verschwunden.
 

Ende Kapitel 4

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@Yami-san: Naja, keine Ahnung wie Airen da reinkam, war auf einmal da ^-^°, ich sagte ja schon, mein Gehirn und meine Finger machen einfach was sie wollen.

@jean1384: Danke für dein Kommi, und ENS ist unterwegs ^-^

@Bumm: Hast ja gesehen was Harry macht.

@AdrianAzalia-Saphir: Ob das so genau ist, weiß ich noch net, aber ich hab mir schon was dabei gedacht bzw. meine Finger die wieder schneller tippen als ich nachlesen kann, was ich da gerade schreibe. Lass dich überraschen.

Und vielen Dank an meine Beta moonlily, warst mal wieder schnell wie der Blitz, danke schön ^-^ *dich knuddel*

Kapitel 5: Hindernisse

Hallöchen ^-^
 

hier kommt das nächste Kapitel ^-^

Ich hoffe es gefällt und nun lass ich euch mal lesen ^-^

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Kapitel 5: Hindernisse
 

Blaise ging schnell wieder zurück zu Airen und Draco. Kaum war er da, sah er auch schon die beiden, die auf ihn warteten.

„Ich hab da was gefunden“, fing er an.

„Was denn?“, fragte Draco.

„Nun ja, es war eine Tür, mit dem Zeichen von Slytherin und direkt darunter das von Gryffindor, und da wollte ich nicht alleine rein gehen. Wer weiß, was könnte dahinter sein.“

„Vielleicht das Schlafzimmer?“, fragte Airen nachdenklich. „Dad hat sein Zeichen und das von Vater auch an der Schlafzimmertür.“

„Ach, hat der das?“, fragte Draco.

„Ja, haben sie.“

„Dann will ich da wirklich nicht alleine rein gehen“, sagte Blaise. „Stellt euch mal vor, die sind beschäftigt und ich platze da rein. Nein, lieber nicht, ich will noch länger leben.“

„Hätte ich dir auch geraten, wir sollten dieses Zimmer dann am Schluss besuchen. Jetzt sollten wir die drei anderen Gänge durchsuchen“, sagte Airen und ging bereits auf den ersten Gang, auf der rechten Seite zu, als Blaise sie aufhielt.

„Stopp, diesmal nehme ich den Gang. Nicht dass ich wieder im Schlafzimmer lande, oder an so einer Tür“, und damit verschwand Blaise im Gang.

Airen sah ihm nach und schüttelte den Kopf, dann sah sie zu Draco.

„Welchen Gang wünscht mein Verlobter zu begehen?“, fragte sie ihn.

„Nun, Verlobte, wenn Ihr erlaubt werde ich den letzen nehmen“, er musste sich beherrschen nicht loszulachen.

„Ganz wie Mylord es wünscht, dann werde ich, wenn Ihr erlaubt, den Gang in der Mitte nehmen.“

„So sei es, Mylady“, Draco lächelte und ging dann in den letzten Gang.

Airen lachte kurz, dann ging sie in den mittleren Gang.

Blaise, der diese Unterhaltung nicht mehr mitbekommen hatte, war bereits zehn Meter in den Gang gegangen, die Beleuchtung funktionierte genauso wie in den anderen Gängen. Doch diesmal war der Gang länger, er musste etwa noch zehn Meter in den Gang hinein gehen, wobei dieser sich leicht nach rechts hielt, um dann an einer Tür anzukommen. Diese war in goldenen Tönen gehalten und es zierte eine Schlange die Tür im oberen Bereich, doch diesmal kein Siegel von Slytherin oder Gryffindor.

„Warum muss immer ich diese verdammten Türen haben?“, meinte Blaise.

Er griff nach dem Türgriff und seine Hand kribbelte leicht, er runzelte die Stirn und machte die Tür langsam auf. Er sah in den Raum, oder was immer dahinter lag, hinein. Es war dunkel, ziemlich dunkel, man sah nichts, selbst das wenige Licht aus dem Gang konnte den Raum nicht erhellen. So ging Blaise einen Schritt in den Raum hinein, wartete ein paar Minuten, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Er sah sich in dem Raum um, der etwa zwanzig auf fünfzehn Meter maß. Er war in der Folterkammer angekommen, und so roch es hier auch. Es roch nach getrocknetem Blut, nach Verwesung. Er fragte sich, warum Salazar diese Kammer brauchte, er kannte Salazar so nicht. Seiner Meinung nach brauchte Sal die Kammer nicht, aber das hatte er ja bereits gedacht, oder? Er ging weiter in den Raum hinein und konnte an der Rückwand bzw. gegenüber noch einen Tür erkennen. Blaise ging darauf zu und musste dem Folterwerkzeug aus dem Weg gehen, denn dieses lag verteilt auf dem Boden. Als er an der Tür ankam, sah er, dass ein Schlüssel in der Tür steckte, er versuchte diese so aufzumachen, doch war sie verschlossen. So drehte er den Schlüssel einmal nach links und die Tür klackte laut. Er drückte die Tür auf und musste den Atem anhalten, denn die Luft, die ihm entgegen schlug, war so was von abgestanden, schlecht und verwest, das Blaise tot umgefallen wäre, hätte er nicht seinen Arm vor die Nase gehalten. Er hatte ja nicht umsonst einen Pulli angezogen, diesen hielt er sich jetzt vor die Nase, damit er noch ein wenig Luft bekam. Dann ging er in diesen Hinterraum hinein und sah sich um, doch das hätte er besser nicht gemacht, denn an der gegenüberliegenden Wand sah er Ketten hängen und an diesem waren Skelette befestigt. Ob diese zu Tode gequält worden sind oder ob sie verhungert waren, das konnte man nicht mehr sagen. Es raschelte kurz und Blaise drehte sich erschrocken um, er sah eine Maus die sich durch das Gebein am Boden bewegte.

„Man, hast du mich erschreckt. Was erlaubst du dir?“, seine Stimme hörte sich ein wenig gedämpft an durch den Pulli. Die Maus piepste nur als Antwort und verschwand wieder.

„Da lass ich mich doch wirklich von einer Maus erschrecken“, sagte Blaise wieder.

Er ging weiter in den Raum hinein, wandte sich nach links und sah dort hin. Dort stand eine Streckbank, auf der noch jemand lag, ihm waren die Rückenwirbel raus gesprungen, also musste dieser ganz schon mutig gewesen sein und nicht gleich gestanden haben. Blaise sah sich weiter um und fand noch eine Eiserne Jungfrau, eine Kopfpresse, verschiedene Gewichte, Räder, einen Käfig mit einem Rattenskelett, verschiedene Brandmarken und noch weitere Sachen. Überall war vertrocknetes Blut, auf den Geräten, auf dem Boden, an den Wänden und auch an der Decke. Blaise hatte genug gesehen, er ging aus dem Raum, schloss die Tür wieder und war wieder im Vorraum angekommen, doch auch dort sah er sich nicht weiter um. Blaise ging auch aus diesem Raum heraus und schloss die golden verzierte Tür zu und lief den Gang entlang. Er musste sich setzen, so ging er zu dem Tisch in der Mitte der Halle und setzte sich auf einen der zehn Stühle der rechten Seite. Hier war die Luft schon viel besser und er konnte wieder gesunde Luft einatmen. Warum erwischte er immer diese Gänge? Erst wahrscheinlich das Schlafzimmer und nun auch noch die Folterkammer. Er war froh, wenn er hier raus kommen würde, aber dazu müssten Airen und Draco mal auftauchen. Warum brauchten die so lange? Es würde ihnen doch nichts passiert sein? Nein, das wüsste er, es ging ihnen gut, sie hatten bestimmt nur was Interessantes gefunden, genau wie er. Was dachte er da gerade? Interessant? Was bitte war an einer Folterkammer interessant?

„Ich glaub, ich dreh bald durch, ich hoffe, die beiden kommen bald“, sagte Blaise und legte seinen Kopf auf den Tisch.
 

Airen war in den mittleren Gang gegangen, dieser Gang verlief ungefähr fünfzehn Meter geradeaus und endete an einer Tür. Diese hatte einen silbernen Ton und eine Schlange mit smaragdgrünen Augen verzierte die Tür in der Mitte. Airen sah sich die Schlange genau an und sagte auf Parsel:

„Lass mich ein“, denn sie konnte keinen Griff erkennen, wie man die Tür öffnete.

Die Tür leuchtete kurz auf, dann hörte man leises Klicken und Airen drückte die Tür von sich weg. Man konnte von außen nicht sehen, was in diesem Raum war, er war dunkel und das Licht aus dem Gang konnte den Raum nicht beleuchten. So ging sie hinein und kaum dass sie ungefähr drei Schritt hinein gegangen war, erleuchtete der Raum. Ihre Augen mussten sich zuerst an das Licht gewöhnen, was eine kleine Weile dauerte. Nach drei Minuten hatten sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt und sie sah sich um. Links stand ein kleines Bücherregal, in der Mitte des Raumes ein Schreibtisch mit drei Stühlen und Rechts stand eine kleine Bar. Sie ging zuerst zu dem Bücherregal und sah sich dieses an.

„Interessant“, sie zog ein Buch heraus.

Es war ein zweihundertseitiges Buch, in Höhlendrachenleder und Mondsilber gebunden und voll mit schwarzen verbotenen Flüchen. Es hieß „Ma´zakaroth Schamaschtu – Das Daimonicon“. Dieses Buch gab es nur einmal, was machte es hier? Dieses Buch war unbezahlbar, sie blätterte kurz durch, sie konnte nicht alles lesen, da manches in einer anderen, geheimen Schrift der alten Zauberer geschrieben worden war. Es würde Jahre dauern, bis sie das übersetzen konnte und dafür hatten sie jetzt keine Zeit. Sie schlug das Buch vorsichtig wieder zu und stellte es zurück. Sie sah weiter durch das Regal. Sie fand noch verschiedene interessante Bücher, unter anderem: „Compendium Drakomagia“, was ebenfalls in Drachenleder gebunden war, „Offenbarung des Nayrakis“, „Grundbegriffe der Dämonologie“, „Die Kunst der Dämonologie“, und „Geheimnisse der Fluchmagie“. Wann sollte sie diese Bücher denn alle lesen? Das hier waren Bücher von unschätzbarem Wert, besonders das Daimonicon, Drakomagia und die Fluchmagie waren interessant. Nun, sie musste ein anderes Mal wieder hierher kommen und Sal fragen, ob sie sich die Bücher ausleihen konnte, wobei sie daran nicht wirklich glaubte. Diese Bücher hier waren unbezahlbar, wenn sie da auch nur ein Knick in die Seite machen würde, Sal würde sie töten oder verfluchen. Sie löste sich ein wenig widerstrebend von den Büchern und ging auf den Schreibtisch zu. Auch dort sah sie sich ein wenig um, konnte aber nichts Interessantes entdecken, und die kleine Bar interessierte sie auch nicht. Dann sah sie sich die Rückwand dieses Raumes an und fragte sich, warum diese leer war. Dort stand nichts, auch hing dort kein einziges Gemälde und genau das störte sie daran. Irgendetwas musste dort sein und sie würde dieses herausfinden. So setzte sie sich auf den Stuhl, drehte diesen zur Rückwand und starrte diese an.

„Also, wie offenbarst du dein Geheimnis?“, fragte sie laut.

Doch leider gab ihr keiner Antwort, das wäre auch zu einfach gewesen. Sie sah noch mal nach rechts, wo die Bücher standen, dann nach links, wo die kleine Bar stand. Airen stand auf und ging zur Bar, sie öffnete die Tür des kleinen Schrankes und bückte sich. Sie sah hinein und konnte eine kleine Erhebung unter der Oberseite des Schrankes feststellen. Sie strich darüber und drückte darauf. Man hörte ein Knirschen und ein Kratzen, Airen sah auf und merkte, dass die Wand sich bewegte.

„Jetzt weiß ich wenigstens, von wem Dad diese Idee hat.“

Die rechte Seite der Wand verschwand in der rechten Seitenwand und gab eine Treppe nach unten frei. Sie ging darauf zu und sah nach unten.

„Sollte ich da alleine runter, oder soll ich Draco und Blaise mitnehmen?“

Doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen, denn sie hörte einen Schrei, und dieser Schrei war kein anderer als der von Draco.

„Draco“, sagte sie mit Angst und sie rannte den Gang zurück.
 

Blaise wartete bereits vor dem Gang auf sie.

„Was ist passiert?“, fragte Airen.

„Keine Ahnung, aber wir sollten uns beeilen.“

Beide rannten so schnell sie konnten den dritten Gang entlang, dieser machte nach zwanzig Metern einen Knick nach links, wo sie noch mal zehn Meter weiter liefen.

„Wie lang kann so ein Gang nur sein“, fragte Airen ängstlich.

Dann endlich waren sie an einer Tür angekommen, die offen stand, sie liefen hinein und sahen sich schnell um. Betten standen darin und in der Mitte des Raumes war eine Schachttür nach unten gebrochen. Beide liefen zu dieser und sahen nach unten.

„Draco?“, fragte Airen mit ängstlicher Stimme.

„Draco“, rief Blaise nun.

Zuerst hörten sie nichts, doch dann ein Rascheln und dann Stöhnen.

„Ja, ich bin hier unten“, kam es schmerzerfüllt.

„Was ist passiert?“, fragte Blaise.

„Ich hab was gefunden, dann wollte ich zu euch kommen, um euch zu rufen und bin dann hier drin gelandet. Das Holz scheint zu alt zu sein und hat mich nicht getragen. Könnt ihr mich hoch holen? Ich glaub, mein Arm ist gebrochen“, sagte Draco, dem es schon peinlich war.

„Und ich dachte schon, dass dich etwas fressen wollte“, sagte Airen erleichtert.

Sie nahm ihren Zauberstab in die Hand und ließ Draco zu ihnen hoch schweben. Airen setzte ihn auf das Bett und sah, dass Draco seinen Arm festhielt, dieser schien sehr zu schmerzen. Blaise hatte bereits ebenfalls seinen Zauberstab in der Hand und sprach den Heilzauber aus.

„Danke“, sagte Draco zu beiden.

Er war froh, die beiden zu sehen. Draco lehnte sich kurz an Airen, um wieder Kraft zu schöpfen, das hätte nämlich auch anders ausgehen können.

„Was hast du denn nun gefunden?“, fragte Airen.

„Eine Treppe, die nach unten führt“, sagte Draco mit geschlossenen Augen.

„Ich hab auch eine gefunden. Na ja, nicht ganz, ich musste zuerst die Wand bewegen, damit sie sichtbar wurde.“

„Und ich hatte mal wieder das beste von allem. Erst das Schlafzimmer und dann die Folterkammer. Dort war es vielleicht gemütlich, lauter Streckbänke, Eiserne Jungfrauen und vor allem, viele Skelette“, meinte Blaise sarkastisch.

„Du hast dir den Gang ausgesucht“, sagte Airen leise, aber es war nicht schön zu hören, dass hier eine Folterkammer war. Was wollte ihr Großvater damit? Ob sie ihn fragen sollte?

„Wir haben nicht mehr viel Zeit, es gibt in einer Stunde Abendessen. Entweder schauen wir noch nach, wohin die Treppen führen, oder wir gehen zurück und ziehen uns für das Abendessen um“, sagte Draco.

„Wir wissen nicht, wie lange wir da unten brauchen werden, es wäre besser, wenn wir morgen Nachmittag nachsehen würden“, sagte Blaise dazu.

„Du hast Recht, wenn es dort unten genau so groß ist wie hier, brauchen wir eine Ewigkeit, um uns umzusehen. Und dazu haben wir keine Zeit, wir sollten zurückgehen“, stimmte Airen Blaise zu.

So erhoben sich die drei und gingen den Gang zurück in die Vorhalle, wo der große Tisch stand. Niemand achtete auf die große Schlangenstatue, die plötzlich hinter dem Tisch stand. Diese verfolgte die drei mit ihren Augen, doch tat sie ihnen nichts. Airen ging zusammen mit Draco durch den silbrig-grünen Schild und wieder konnte man die wahre Gestalt der beiden sehen. Dann ging Blaise durch und die Tür schloss sich wieder. Schnell eilten sie den Gang wieder hinauf und kamen in Airens Zimmer an. Das Tor verschwand wieder und zurück blieb der Schrank.

Airen sah den Schrank an und sagte leise:

„Vielleicht sollte ich Dad nach dem Grundriss fragen.“

„Aber es gibt wahrscheinlich keinen“, sagte Draco.

„Genau, stell dir mal vor, es würde einen geben, dann wüsste Dumbi doch davon“, stimmte Blaise Draco zu.

„Ihr habt Recht, und dann wären diese unbezahlbaren Bücher, die ich fand, nun in dessen Händen.“

„Welche Bücher waren das denn?“, fragten beide.

Und Airen sagte es ihnen, sie saßen nun auf Airens Bett, Blaise und Draco bekamen großen Augen.

„Da war wirklich das Drakomagia?“, fragte Draco wieder nach.

„Ja, ich hab es selbst gesehen.“

„Wir müssen da wieder hin, ich muss das lesen“, Draco sprang von Bett auf und stellte sich vor den Schrank.

„Könntest du bitte die Tür wieder öffnen?“, fragte er.

„Dafür haben wir jetzt keine Zeit, du kannst ja morgen mal rein sehen, okay?“, fragte Airen

„Aber… Das Buch“, fing Draco wieder an.

„Dray, wir haben noch eine halbe Stunde bis zum Abendessen, also geh dich duschen, umziehen, und dann kommt ihr mich abholen. Morgen haben wir genug Zeit, um nach diesem Buch zu sehen.“

Draco gab sich geschlagen und ging mit Blaise aus dem Zimmer.

Sie duschten sich schnell, zogen sich um, gingen Airen abholen und machten sich auf den Weg in die Große Halle.
 

Harry saß immer noch auf der Wiese, wo er eben noch mit Airen gesprochen hatte. Sie würde ihn nicht verraten, das war schon mal gut. Doch warum wusste sie so viel über die Gründer? War sie mit ihnen verwandt? Doch warum trug sie dann einen anderen Namen? Wenn sie Dumbledore nicht traute, musste sie einen anderen Namen tragen, um sich zu schützen, war das der Fall?

„Grübeln hilft auch nicht weiter, Harry“, sagte er zu sich selbst.

Es waren noch drei Stunden zum Abendessen, er stand auf, klopfte sich die Erde von der Hose und ging zurück ins Schloss. Er musste noch Hausaufgaben für Zaubertränke machen und die würde er jetzt machen, dann hatte er nämlich morgen Zeit, um in Salazars Hallen alles vorzubereiten. Denn wie er Snape kannte, würde dieser übermorgen wieder viele Aufgaben aufgeben, die musste er dann machen, denn schließlich hatten sie ihn den nächsten Tag wieder und das in den ersten beiden Stunden.

Er ging also in den Schlafsaal seine Schultasche holen und ging dann in die Bibliothek, dort konnte er besser seine Aufgaben machen, schließlich konnte er sich nicht jedes Buch ausleihen, das etwas mit Zaubertränke zu tun hatte. So konnte er, wenn er noch etwas für seinen Aufsatz brauchte, einfach zum Regal gehen und sich das Buch holen. Harry brauchte für den Aufsatz eine Stunde, dann packte er seine Sachen zusammen, gab das eine Buch zurück und machte sich auf den Weg zu Hermine. Diese wollte immer noch über seinen Aufsatz schauen, auch wenn sie mittlerweile keine Fehler mehr finden konnte. So ging er in den Gemeinschaftsraum und sah Hermine und Ron zusammen auf einem Sessel sitzen.

„Stör ich?“, meinte Harry mit einem Lächeln.

„Harry“, freute sich Hermine und wurde dann etwas rot.

„Nein, du störst nicht, aber wir müssen dir noch etwas sagen“, meinte Ron dazu.

„Und zwar?“, fragte Harry amüsiert darüber.

„Nun ja, also Ron und ich …“, Hermine wurde noch etwas roter.

„Ja, also, wie soll ich es sagen“, sagte Ron nun, auch er wurde etwas rot.

Harry sah die beiden fragend an und sagte dann:

„Ihr wollt mir also schonend beibringen, dass ihr beide zusammen seid?“

Beide sahen Harry etwas überrumpelt an.

„Ja, ich weiß dass ihr beide zusammen seid, hat ja lange genug gedauert. Ich freu mich für euch“, sagte Harry ehrlich.

„Und es macht dir nichts aus?“, fragte Ron.

„Nein, macht es nicht, solange ihr mich nicht vergesst“, meinte Harry dazu.

„Danke“, sagte Hermine und umarmte Harry. „Und wir werden dich sicher nicht vergessen, versprochen.“

Harry lächelte immer noch, denn er freute sich, dass die beiden endlich zusammen waren.

„Hier, mein Aufsatz für Zaubertränke, den wolltest du doch noch sehen.“

Er gab Hermine den Aufsatz und sie nahm ihn an sich und setzte sich in den Sessel.

Hermine las diesen durch und gab ihn eine halbe Stunde später an Harry zurück, dieser spielte gerade mit Ron Schach und war mal wieder am Verlieren.

„Der ist gut, Harry, wirklich. Und so ganz anders als mein Aufsatz und doch ist er richtig.“

„Klar ist der anders, schließlich hab ich nicht abgeschrieben. Hast du den Aufsatz auch schon fertig, Ron?“

„Nein, hab ich nicht, ich wollte den morgen machen“, sagte er.

„Aber morgen müssen wir doch das Ritual vorbereiten, weil wir sonst keine Zeit mehr dazu haben. Snape gibt uns bestimmt wieder einen Berg voll Arbeiten auf für übermorgen“, gab Harry zu bedenken.

„Und die müssen wir übermorgen machen, weil wir ihn am nächsten Tag gleich in den ersten beiden Stunden haben“, sagte Hermine dazu.

„Man“, Ron schlug sich selbst an die Stirn. „Das hab ich ganz vergessen, also nicht das Ritual, sondern dass wir den gleich den nächsten Tag haben. Hermine, Harry, helft ihr mir schnell?“, fragte Ron mit großen Hundeaugen, so konnten sie ihm die Bitte nicht verwehren.

„Aber nur das eine Mal, Ron Weasley“, sagte Hermine.

So ging Ron schnell seine Aufgaben holen und zusammen schafften sie dies in einer Stunde.

So blieb nur noch eine halbe Stunde bis zum Abendessen und so machten sie sich bereits auf den Weg in die Große Halle.
 

Das Abendessen verlief wie immer ereignislos. Sie unterhielten sich zusammen am Tisch, was jeder so den Tag erlebt hatte und so blieben sie noch eineinhalb Stunden in der Halle. Es war nun neun Uhr und so standen Ron, Hermine und Harry gemeinsam auf und gingen wieder in den Gemeinschaftsraum. Harry verabschiedete sich von Hermine und sagte ihr, dass er das Buch noch gerne lesen würde, schließlich wollte sie wissen, warum er denn schon gehen wollte.

So ging er hinauf in den Schlafsaal und las den dritten Band, diesen hatte er wieder in einer halben Stunde fertig gelesen. Harry ließ sich zurück ins Bett fallen und schloss die Augen, er hatte wieder Kopfschmerzen. Es waren eindeutig zu viele Informationen, die er bekam. Grundlagen der schwarzen Magie. Wie er stablose Magie anwenden konnte. Wie er sich mit anderen Personen gedanklich unterhalten konnte, einfach zuviel. Vielleicht sollte er eine Pause machen? Und erst nach dem Ritual den vierten Band lesen, nun, den musste er erst aus der Bibliothek leihen, den hatte er nämlich heute vergessen. Aber es war ganz sicher nicht gut, dass er jetzt schon wieder Kopfschmerzen bekam. Er nahm sich vor, den vierten Band erst nach dem Ritual zu lesen. Denn er brauchte jetzt viel Kraft für das Ritual, denn das war schwer und wenn er nicht aufpasste, dann würde er seine Seele verlieren und darauf hatte er keine Lust.

Harry stand auf und ging schnell unter die Dusche, als er wieder aus dem Bad kam, kam Ron gerade ins Zimmer. Harry war nur mit einem Handtuch bekleidet und Ron staunte mal wieder, wie gut Harry gebaut war.

„Du willst das mit dem Ritual wirklich machen?“, fragte Ron dann doch noch nach.

„Ja, das will ich.“

„Aber warum denn?“

„Weil ich endlich wissen will, ob es wirklich stimmt.“

„Warum sollte es denn nicht so sein?“

„Ron, bitte, vertrau mir. Ich hab das Gefühl, dass ich belogen worden bin“, sagte Harry.

„Und was ist, wenn du etwas siehst, was du nicht sehen willst?“, fragte Ron leise nach.

„Dann werde ich damit leben müssen“, sagte Harry ebenfalls leise und setzte sich auf das Bett.

„Man, Ron. Ich weiß doch auch nicht. Aber denk doch mal nach, dir wird dein ganzes Leben lang gesagt, nun ja, eigentlich seit ich elf bin, gesagt, dass du der Junge bist, der den Todesfluch überlebte. Dass Voldemort deine Eltern getötet hat. Und der einzige Beweis ist die Narbe, die du trägst. Aber du selbst hast keine Erinnerung daran, willst du dann nicht selbst wissen, ob es stimmt?“

Harry hatte sich mittlerweile auf das Bett gelegt und Ron sah ihn nachdenklich an.

„Schon, aber die ganze Zaubererwelt sagt das Gleiche.“

„Und was ist, wenn sie alle angelogen worden sind?“

„Warum sollte jemand das tun?“

„Nun, Ron, das gilt es dann herauszufinden.“

Ron ließ sich das Ganze noch mal durch den Kopf gehen und setzte sich derweil auf sein Bett. Harry zog seinen Schlafanzug an, als er wieder Rons Stimme vernahm.

„Ganz egal, was da übermorgen bei dem Ritual rauskommt, wir stehen hinter dir, ich und Hermine. Ich hoffe, du weißt das.“

Harry sah zu Ron und lächelte ihn an.

„Ja, ich weiß das. Aber es tut gut, das auch zu hören. Danke.“

„Nichts zu danken, Harry, dafür sind Freunde doch da“, antwortete Ron und umarmte Harry brüderlich.

„Und jetzt sollten wir ins Bett gehen, damit wir morgen alles vorbereiten können“, sagte Ron anschließend.

Harry nickte, legte sich ins Bett, ließ die Vorhänge per Zauber zuziehen und legte sich auf die Seite.

“Nacht, Ron.“

„Gute Nacht, Harry. Ähm Harry?“

„Ja?“

„Was glaubst du, werden wir in der Kammer finden? Ich meine, ist der Basilisk immer noch da?“

„Keine Ahnung, allerdings hab ich ihn damals nicht weg gebracht.“

„Du meinst, die Leiche von dem ist immer noch da?“

„Kann sein, aber ich glaube nicht daran. Ich glaube, das Dumbledore die weg geschafft hat.“

„Dann ist ja gut“, kam es beruhigend von Ron. „Gute Nacht.“

„Gute Nacht, Ron.“

Beide waren nach kurzer Zeit auch schon eingeschlafen und der nächste Morgen war schneller da als beide glaubten. Denn kaum schliefen die beiden, mussten sie auch wieder aufstehen, denn die Nacht war schneller vorbei, als sie „Zauber“ sagten konnten.
 

Bei den drei Slytherins war es nicht viel anders, doch diskutieren sie eine Zeitlang darüber, was sie denn erwarten würde, wenn sie die beiden Treppen herunter steigen würden.

„Dort ist bestimmt ein Ritualraum“, meinte Blaise.

„Aber nicht unter der Treppe vom Schlafraum“, sagte Draco.

„Das kann ich mir auch nicht vorstellen“, stimmte Airen zu. „Wohl eher aus dem Büro von meinen Großvater.“

„Die Treppe meinte ich auch“, sagte Blaise.

„Und was glaubt ihr, ist unter der anderen Treppe?“, fragte Airen.

„Keine Ahnung, vielleicht noch mehr Betten?“, sagte Draco.

„Ich hab auch keine Ahnung“, kam es von Blaise.

„Es bringt nichts, weiter darüber zu rätseln. Entweder wir gehen jetzt wieder nachsehen, oder warten bis morgen“, schlug Airen vor.

„Also jetzt geh ich bestimmt nicht mehr da runter“, sagte Draco. „Ich bin Vertrauensschüler und wenn Severus was will, dann muss ich hier sein.“

„Ach wirklich?“, hakte Airen nach. „Und was ist mit morgen? Ach ja, nicht zu vergessen der Zauber übermorgen um Mitternacht. Willst du dann auch hier bleiben?“

„Nein, ich werde mitgehen, das steht fest. Ich lass mir dann eine Ausrede einfallen. Außerdem wird Sev nicht um Mitternacht nach mir rufen.“

„Aber jetzt?“

„Ja, bis um zehn. Erst dann hab ich Ruhe.“

„Also gehen wir jetzt ins Bett, denn es ist schon nach zehn, und morgen gehen wir wieder runter und sehen nach. Sollen wir direkt alles mitnehmen, was wir brauchen für deinen Zauber?“, warf Blaise ein.

„Wäre besser, aber wenn Großvater einen Ritualraum hat, und den hat er auf jeden Fall, dann brauchen wir uns um Kerzen und so weiter keine Sorgen zu machen. Aber besser wäre es, wenn wir sie mitnehmen, denn wir wissen nicht, ob wir ihn direkt finden und ich hab keine Lust, den Raum stundenlang zu suchen.“

„Ich geh dann mal alles einpacken“, sagte Blaise, stand vom Bett auf und verschwand mit einem „Gute Nacht“ in seinem Zimmer.

Draco und Airen sahen ihm nach.

„Und was machen wir nun?“, fragte Airen.

Draco sah sie an.

„Kuscheln?“, kam es unschuldig.

„Ach, nur kuscheln?“

„Oder auch mehr?“

Draco legte Airen mit dem Rücken auf das Bett und legte sich über sie, dann küsste er sie kurz.

„Aber nur, wenn du willst.“

„Mehr als du glaubst, aber dennoch sollten wir es nicht tun.“

„Dein Dad?“, fragte Draco nach.

Airen nickte.

„Ja, kein Sex vor dem Schulabschluss. Ist zwar lächerlich, aber das war die Bedingung, damit ich her konnte. Ich frag mich, was die blöde Regel sollte, als wäre ich noch Jungfrau.“

„Ach, bist du nicht?“

„Nein, denn die Unschuld hast du mir schon gestohlen.“

„Weiß dein Dad das?“

„Ja, aber das war trotzdem die Bedingung.“

„Dann sollten wir sie einhalten, sonst lebe ich nicht mehr lange.“

„Stimmt und ich will dich noch länger behalten.“

Airen legte eine Hand in Dracos Nacken und zog ihn wieder zu sich. Ihre Lippen berührten sich und lösten sich erst eine Ewigkeit später wieder.

„Wir sollten jetzt auch schlafen gehen“, sagte Airen leise.

„Du hast Recht, ich werde mich dann mal zurückziehen.“

„Gute Nacht, mein Schatz.“

„Gute Nacht, Süße.“

Draco ging in sein Zimmer, verschloss die Tür mit einem Zauber, zog sich um und legte sich ins Bett. Er dachte noch mal über diese sinnlose Bedingung nach, aber schlief er schon bald ein. Airen hatte bereits geschlafen, als Draco die Tür geschlossen hatte.
 

Der nächste Morgen kam schnell für alle und sie hätten beinahe verschlafen, wenn es denn nicht so Frühaufsteher wie Blaise und Hermine geben würde. Denn die beiden ließen es sich nicht nehmen, die anderen zu wecken. So wurde sich in aller Eile geduscht, angezogen, gefrühstückt und dann ging es zum Unterricht. Die Slytherins und Gryffindors hatten ausnahmsweise heute mal nicht zusammen Unterricht und so sahen sie sich nur zum Frühstück und Mittagessen, doch das störte keines der Häuser. Fast keinen, denn Harry hätte Draco gerne gesehen, er hatte sich eingestanden, dass er Draco liebte und er vermisste diesen. Doch er würde ihn nicht über die Gedanken rufen, das wäre auffällig, ob es auch auffällig wäre, wenn er es nicht tun würde? Schließlich wusste Airen, wer er war, sie wusste, dass er und Draco sich in Gedanken unterhielten. Ob sie was gesagt hatte? Ob sie Draco gefragt hatte? Harry wusste nicht, dass Airen ihn hören konnte, doch wollte sie ihn beruhigen, so nahm sie Kontakt mit ihm auf, obwohl sie im Mittagsunterricht waren.

„Mach dir keine Sorgen, ich hab ihm nichts gesagt. Und das werde ich auch nicht, solange du es nicht willst.“

Harry war schon erstaunt, plötzlich Airens Stimme zu hören, doch antwortete er.

„Warum hast du nichts gesagt? Du bist eine Slytherin.“

„Oh ja, das bin ich, durch und durch Slytherin. Du aber auch und das weißt du.“

„Ja, ich weiß und ich sagte dir, warum ich mich für Gryffindor entschieden habe.“

„Das weiß ich. Dray ist schuld daran. Wenn du ihn zuerst getroffen hättest, ihn kennen gelernt hättest, wärst du dann nach Slytherin gegangen?“

Harry wusste im ersten Moment nicht, was er antworten sollte, er dachte kurz nach.

„Das weiß ich nicht, aber ich denke schon. Allerdings sagten alle, das Slytherin nur böse Zauberer hervorgebracht hatte und Voldemort war dort Schüler. Und ich wollte nicht so werden wie er. Aber jetzt denke ich, dass nicht alle in Slytherin böse sein können, denn es heißt auch ‚In Slytherin findet man wahre Freunde’.“

„Da hast du Recht, Harry Potter, wenn man einmal einen Slytherin seinen Freund nennen kann, dann hat man diesen sein ganzes Leben lang. Und wenn es gefährlich würde, so würden wir versuchen, den Freund mit dem eigenen Leben zu schützen und das meine ich ehrlich. Ich hab schon mehr als einmal mein Leben aufs Spiel gesetzt, um Draco und Blaise zu beschützen, und bin immer nur knapp dem Tod entkommen.“

„Warum hast du die beiden geschützt?“

„Ich will dir etwas sagen, meinem Dad hat die Verlobung mit Draco nicht gefallen, doch uns war das egal. Er wollte Draco für sein Benehmen bestrafen, wofür er eigentlich nichts kann. Aber das war meinem Dad egal, aber mir nicht. Er wollte einen Unverzeihlichen, den Cruciatus, anwenden, doch hab ich Draco zur Seite gestoßen und der Fluch traf mich. Und glaub mir, das war kein normaler Fluch, nein er war viermal so stark wie ein normaler und ich dachte wirklich, ich sterbe. Mein Dad war geschockt und löste den Fluch. Draco kam auf mich zu gerannt und sah meinen Dad mit sehr viel Hass an, doch konnte er nicht viel tun. Mein Dad fragte nur, warum und ich antwortete: ‚Weil ich ihn liebe’, dann stand ich auf, mit dem Rest der Kraft, die ich noch hatte und ging auf meinen Dad zu und sagte ihm: ‚Wenn du meinem Verlobten auch nur ein Haar krümmst, wird es das Letzte gewesen sein, was du tust. Du hast Vater auch geheiratet, obwohl alle dagegen waren, obwohl Großvater was dagegen hatte, und das werde ich auch tun. Ich werde mit Draco den Bund eingehen, ob mit oder ohne deinem Segen’. Mein Dad konnte erstmal darauf nichts sagen, doch wusste er, dass ich Recht hatte. Und so gab er sich geschlagen und stimmte der Verlobung zu.“

„Warum hast du mir das gesagt?“

„Um dir zu zeigen, dass auch Slytherins zueinander stehen.“

„Aber du bist erst dieses Jahr nach Slytherin gekommen.“

„Ich war schon seit meiner Geburt eine Slytherin, und werde es immer sein.“

„Du bist ziemlich verrückt.“

„Ich weiß, Harry. Doch du bist es auch, so oft wie du Voldemort schon die Stirn geboten hast, musst du einfach nur verrückt und sehr mutig sein. Denn jeder andere hätte die Flucht ergriffen.“

„Morgen werde ich die Wahrheit erfahren. Dann werde ich erfahren, ob die Zaubererwelt angelogen worden ist, oder ob es stimmt, was alle sagen.“

„Ja, morgen ist der Tag der Wahrheit.“
 

Dann unterbrach sie die Verbindung, denn ihr wurde eine Frage gestellt, die sie direkt richtig beantwortete und bekam dafür zehn Punkte für Slytherin.

„Mir scheint, Miss Draconia, selbst wenn Sie nicht geistig anwesend sind, dass sie dennoch den Stoff kennen“, sagte Professorin Spout.

Airen erwiderte darauf nichts und setzte sich wieder, denn sie war aufgestanden, als sie die Frage beantwortete.

„Wo warst du mit deinen Gedanken?“, fragte Draco.

„Bei dem Zauber“, antwortete Airen.

Draco wusste, dass Airen nicht die Wahrheit sagte, dafür kannten sie sich zu gut.

„Bei deinem unbekannten Freund, er machte sich Sorgen, ob ich ihn verraten hatte“, gab Airen nun zu.

„Schon okay, ich glaub, ich weiß, wer der Unbekannte ist.“

„Ach wirklich?“

„Ja, aber ich frage mich, warum er es nicht zugeben will.“

„Hätte er denn einen Grund?“

Daraufhin erzählte Draco leise von dem ersten Gespräch zwischen dem Unbekannte und ihm, von dem Traum, den dieser hatte und über was sie sich sonst so unterhalten hatten, auch von der Vermutung, dass der Unbekannte Harry Potter war.

„Hat er nicht gesagt, wie du ihn in seinen Träumen verfolgst?“

„Nur, dass ich ihn nicht umbringen will.“

„Und was ist, wenn du ihn in seinen Träumen verführst?“, gab Airen zu bedenken.

Sie wusste ja nicht, dass sie damit goldrichtig lag.

„Dass ich was?“, fragte Draco gespielt geschockt, denn genau so einen Traum hatte er diese Woche gehabt.

„Also, wenn ich so einen Traum gehabt hätte, würde ich dir auch nicht über den Weg laufen wollen.“

„Ach wirklich nicht?“

„Draco, natürlich hab ich heiße Träume von dir, und die würde ich gerne sofort in die Tat umsetzen. Doch stell dir mal vor, du träumst von einem Jungen, der dich verführt, würdest du dich zu erkennen geben?“

„Ich glaub nicht wirklich.“

„Na also. Und ich denke mal, dass das auch der Grund ist, warum dein Mister Unbekannt sich nicht zeigen will.“

Draco fiel nun was ein, Potter wollte doch herausfinden, was die Wahrheit war und das morgen, und der Unbekannte wollte ein Ritual machen und ihm fehlte die Drachenträne. Konnte das ein Zufall sein, oder war es wirklich Potter? Dazu kam noch, dass der Unbekannte sagte, dass er schuld war, dass der Unbekannte nicht nach Slytherin gegangen war, und Potter hatte Airen erzählt, dass Draco schuld war, das er nicht nach Slytherin gegangen war. Das waren jetzt schon zwei Zufälle zu viel, der Unbekannte konnte nur Potter sein.

„Hab ich dich“, sagte er leise vor sich hin.

Airen sah ihn fragend an.

„Ich weiß, wer Mister Unbekannt ist, so viele Zufälle gibt es nicht.“

„Dann viel Spaß dabei, dass er sich zu erkennen gibt.“

„Du könntest mir ja sagen, ob es stimmt.“

„Ich hab aber versprochen, dass ich ihn nicht verrate. Und ich halte meine Versprechen.“

„Das weiß ich.“
 

Die Stunde war nun vorbei, Blaise, Draco und Airen packten schnell ihre Sachen zusammen und gingen schnellen Schrittes in die Kerker. Sie legten die Taschen ab, Blaise ging die Tasche mit den Gegenständen, die sie brauchten, holen und sie trafen sich wieder in Airens Zimmer.

Diese hatte bereits das Tor geöffnet und wartete auf Blaise. Wieder gingen sie den Gang entlang, legten die Hand auf die Tür, und wieder kam der silbrig-grüne Schild zum Vorschein. Diesmal ging Blaise als erstes durch und man konnte wieder seine wahre Gestalt sehen, den Engel der Nacht, dann ging Draco durch und zum Schluss folgte Airen. Blaise wollte bereits zu den beiden Gängen auf der rechten Seite gehen, als Draco sagte:

„War die Statue gestern auch schon da?“

„Welche Statue denn?“, fragte Blaise und Airen zeigte auf die fünfzehn Meter große Schlangenstatue auf der anderen Seite des Raumes, Blaise sah zu dieser.

„Nein, das war sie nicht. Ist das jetzt gut oder nicht?“, fragte er leise nach.

„Das würde ich auch gerne wissen“, kam es von Draco.

Und kaum dass dieser dies gesagt hatte, fing der Boden auch schon an zu beben, die Augen der Statue an zu leuchten, der Boden bekam Risse und öffnete sich einen Spalt breit unter den Füßen der drei, wurde immer größer. Diese konnten nicht schnell genug reagieren, fielen hinein und wurden vom Boden verschluckt und Dunkelheit umfing sie. Alles, was man hören konnte, war der Schrei von den drei Slytherins und ein Zischen der Statue, die den Kopf nun auf den Boden richtete, dort wo die drei einst gestanden hatten.
 

Harry grübelte noch ein wenig über die Worte von Airen nach, diese hatte ihm gesagt, dass ihr Vater mit der Verlobung von Malfoy nicht einverstanden war. Und das war schon ein Rätsel, denn die Malfoys waren eine angesehene Zaubererfamilie, zwar waren sie Todesser, aber dennoch angesehen. Entweder hatten Airens Eltern nichts mit Voldemort gemeinsam, oder Airen war bereits jemand anderem versprochen worden. Doch konnte er sich nicht vorstellen, dass Airens Familie nichts mit Voldemort zu tun hatte. Schließlich konnte Airens Vater einen Unverzeihlichen, und wenn er diesen konnte, mussten sie etwas mit Voldemort zu tun haben. Und Airen schien Voldemort auch zu kennen, denn sie sprach seinen Namen aus und sagte sogar, dass dieser nicht so sei, wie alle glaubten. Er grübelte den Rest der Stunde darüber nach und hörte nicht, wie es zum Ende der Stunde klingelte. Hermine stieß ihn leicht an und Harry wurde wieder in die Welt hineingeholt.

„Was denn?“, fragte er ein wenig verwirrt.

Doch dann sah er, dass die meisten Schüler bereits gegangen waren.

„Schon zu Ende?“, fragte Harry nach.

„Ja, wo warst du wieder mit deinen Gedanken?“, fragte Ron.

„Bei… Voldemort“, sagte er leise.

„Sag diesen Namen nicht, allerdings sollten wir nun auch los, wir haben nur vier Stunden, um alles vorzubereiten“, sagte Hermine.

„Dann sollten wir uns beeilen“, stimmte Harry zu.

Schnell hatte Harry alles eingepackt, dann eilten sie in ihren Turm, legten die Taschen ab, nahmen sich das Buch, die Zutaten, die sie brauchten und schon waren sie auf dem Weg in den Toilettenraum von Myrthe. Dort stellte sich Harry an das Waschbecken und zischte was. Schon gab das Waschbecken den Weg in die Kammer frei, den Weg, den Harry gut kannte, allerdings nicht mehr gehen wollte. Und nun musste er wieder in die Kammer, er erinnerte sich, wie Ginny darin gefangen war, und Voldemort war schuld daran. Er wäre beinahe durch das Gift des Basilisken gestorben, wenn nicht der Phönix da gewesen wäre und ihn mit seinen Tränen geheilt hätte. Doch nun war der Basilisk tot, getötet mit dem Schwert Gryffindors. Es brachte nichts, darüber nachzudenken, er musste hinunter, um das Ritual zu vollziehen. Er wollte die Wahrheit wissen und nichts würde ihn daran hindern, auch kein weiterer Basilisk, wenn denn wieder einer da wäre.

„Harry?“, fragte Ron.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte nun auch Hermine.

Denn beide hatten mitbekommen, dass Harry zögerte.

„Ich dachte nur gerade an das zweite Schuljahr. Geht ihr zuerst? Oder soll ich?“

Harry sah, dass Hermine und Ron kurz zögerten, Harry ging also zuerst. Es war wie bereits im zweiten Schuljahr, eine kleine Rutschpartie und hart aufkommen am Boden, das hatte sich nicht geändert. Harry stöhnte beim Aufstehen und gab den beiden anderen ein Zeichen, dass sie kommen konnten. Keine zwei Minuten später waren auch Hermine und Ron da, Harry hatte sich bereits ein wenig umgesehen, doch von dem Basilisken, den er vor fünf Jahren getroffen hatte, war nichts mehr zu sehen.

„Hätte mich auch gewundert, wenn Dumbledore den nicht weggeschafft hätte“, sagte Harry leise.

„Was weggeschafft hätte?“, fragte Hermine, denn sie war im zweiten Schuljahr nicht dabei gewesen.

„Den Basilisken“, antwortete Ron.

Darauf sagte Hermine nichts und diese sah sich erst mal um. Doch konnte sie nicht viel erkennen und so sprach sie einen Zauber: „Lumos.“

Sie waren in einem Gang, denn die Kammer war noch ein Stück entfernt, hinter einer Wand, die mit Schlangen verziert war. Harry ging vor, denn er kannte den Weg noch. Sie kamen dort nach einiger Zeit an und Hermine sah sich diese näher an. Die Wand zierte zwei ineinander geflochtene Schlangen, ihre Augen waren große schimmernde Smaragde, die Schlangen sahen sehr lebendig aus.

„Öffnet“, zischte Harry in der Sprache der Schlangen, die Schlangen entflochten sich und in der Wand tat sich ein Spalt auf, beide Wandhälften glitten sanft zur Seite. Harry ging durch, Hermine und Ron folgten, beide sahen sich um, denn obwohl Ron schon mal hier war, war er doch nie in der Kammer gewesen.

„Wow“, kam es von beiden.

„Wirklich? Ich finde, es hat sich nichts geändert. Sieht immer noch so aus wie vorher“, sagte Harry.

„Aber Harry, dort hinten steht eine riesige Statue von Salazar Slytherin“, meinte Hermine und ging direkt näher heran.

„Aber deswegen sind wir nicht hier“, erinnerte Harry sie.

„Es stimmt schon, deswegen sind wir nicht hier. Aber Harry, das hier ist einer der größten Zauberer, die es je gegeben hatte“, versuchte sie es noch mal.

„Die es gibt“, verbesserte Harry.

„Wieso gibt?“, fragte Ron.

„Airen meinte, dass Salazar Slytherin noch leben würde.“

„Aber es ist über tausend Jahre her seit Hogwarts gegründet worden ist.“

„Woher weißt du das, Hermine?“, fragte Ron.

„Das hat uns Professor Binns in unserer zweiten Klasse gesagt“, beantwortete Harry die Frage.

„Das weißt du noch?“, fragte Ron überrascht.

„Es ging damals um die Kammer des Schreckens. Er hat uns damals die Entstehungsgeschichte erzählt, allerdings nur in Kurzform. Es ging darum, dass Salazar wollte, dass nur reinrassige Zaubererfamilien nach Hogwarts durften, damit waren die anderen Gründern aber nicht einverstanden. So entbrannte der Streit unter ihnen, und besonders mit Godric Gryffindor hatte er sich in den Haaren. So ließ Salazar die Kammer entstehen und ging von der Schule.“

„Und ich dachte immer, du würdest nicht wirklich aufpassen. Ron, in unserem Harry steckt mehr Wissen, als ich glaubte“, sagte Hermine.

Ron war sprachlos, dass Harry die Entstehungsgeschichte kannte und sah seinen Freund nur sprachlos an.

„Mund zu, Ron, wir sollten uns einen Platz aussuchen, an dem wir das Ritual machen können“, sagte Harry und sah sich nach einer geeigneten Stelle um.

Ron machte den Mund und tat dies dann ebenfalls, Hermine sah sich ebenfalls um.

Sie gingen um die Säulen herum, die von Schlangen verziert waren, doch konnten sie keine Stelle finden. Ron, der sich weiter rechts umgesehen hatte, sah nach einer halben Stunde eine von Schlangen verzierte Tür, doch diese hatte er nur durch einen Zufall gefunden. Die Tür ließ sich nur durch einen bestimmten Blickwinkel sehen, ansonsten sah man nur Wand.

„Harry, ich glaub, ich hab da was gefunden“, rief er.

Hermine und Harry gingen sofort zu Ron und sahen sich die Tür an.

„Was dahinter wohl ist?“, fragte Hermine.

„Hoffentlich keine Schlangengrube“, hoffte Ron.

„Ron, hör auf, so was zu sagen“, sagte Hermine.

„Was immer es ist, wir werden es gleich sehen“, kam es von Harry.

Harry sah sich die Tür genauer an. Sie hatte einen goldenen Ton und zwei Schlangen, ineinander verflochten, verzierten die Tür. Harry atmete einmal tief durch und zischte dann:

„Öffnet die Tür.“

Eine Zeitlang geschah nichts und die drei Freunde wollten sich schon umdrehen, als ein Beben sie durchrüttelte. Sie fielen auf den Boden und die schwere Tür öffnete sich.

„Was war das denn?“, fragte Ron, der sich wieder aufrappelte.

„Keine Ahnung“, stöhnte Hermine, die ebenfalls wieder aufstand.

Harry hatte sich zuerst hingesetzt, wollte aus Gewohnheit seine Brille zurechtrücken, als er merkte, dass er gar keine mehr trug. Nein, die Brille hatte er abschafft und seine Augen in der Winkelgasse korrigieren lassen, das hatte zwar eine Kleinigkeit gekostet, doch war es ihm wert gewesen.

„Ob ich mich je daran gewöhne, dass ich keine Brille mehr trage?“, fragte er leise und stand dann auf.

„Ob das Beben etwas bedeutete? Was meint ihr?“, kam es von Ron.

„Ich weiß es nicht, aber wenn, dann sollten wir es herausfinden“, sagte Harry.

Dieser ging dann durch die Tür, Hermine und Ron folgten in einem sehr kleinen Abstand, schließlich wollten sie zusammen bleiben. Licht gab es in diesem Gang zuerst keines, denn obwohl Hermine immer noch ihren Zauberstab an hatte, konnten sie nichts erkennen. Erst als sie fünf Meter in den Gang gegangen waren, füllte dieser sich mit Licht.

„Dann werde ich meinen Zauber wohl beenden, Nox“, sagte Hermine.

Der Gang war nicht sehr breit, gerade so, dass eine Person entlang gehen konnte. Doch zog sich der Gang in die Länge, er verlief ca. zwanzig Meter geradeaus, machte dann einen Knick nach links, ging ca. zehn Meter in diese Richtung, nur um dann wieder dreißig Meter nach rechts zu verlaufen. Am Ende des Ganges mussten sie wieder dreißig Meter nach rechts, nur um an einer Tür anzugelangen, die genauso aussah wie die Tür, durch die sie in diesen Gang gelangt waren.

Harry sprach wieder Parsel und die Tür ging nach innen auf. Der Raum war dunkel, doch wurde er nach dem Eintreten durch Kerzen erleuchtet.

„Ich glaub, wir haben unseren Raum gefunden“, sagte Hermine.

In der Mitte des Raumes war ein Pentagramm gezeichnet, auch standen schwarze Kerzen an den jeweiligen Enden, wo sich die Linien zu einer Spitze, trafen.

„Das glaub ich auch“, stimmte Harry zu.

„Sollen wir das Ritual wirklich in diesem Raum machen?“, fragte Ron.

„Warum denn nicht?“, fragte Harry.

„Hier ist schon ein Pentagramm, Harry. Wir wissen nicht, ob es noch aktiv sind“, gab Ron zu bedenken.

Hermine sah sich das Pentagramm genauer an, dieses war in den Boden gemeißelt worden, so dass es keiner verwischen konnte, es war für die Ewigkeit gedacht.

„Es ist nicht mehr aktiv, die Kerzen sind aus und die Linien leuchten nicht mehr. Es wird weder etwas darin festgehalten, noch etwas beschworen. Es ist also harmlos.“

„Und da bist du sicher?“, fragte Ron nach.

„Ja, bin ich“, sagte Hermine und ging in das Pentagramm hinein. „Zufrieden?“

„Jetzt ja“, sagte Ron erleichtert.

„Wir sollten uns an die Arbeit machen“, gab Harry den kleinen Befehl.

Die beiden nickten ihm zu, Hermine nahm sich die Kerzen und tauschte diese aus, sie brauchten frische Kerzen für das Ritual, denn dieses würde etwas länger dauern.

Ron ging zusammen mit Harry in die Mitte des Pentagramms, um dort die Räucherschale zusammen mit den Zutaten, die sie brauchten, aufzustellen. Dazu brauchten sie ca. eine Stunde, denn Harry nahm immer wieder das Buch zur Hand, verglich immer und immer wieder die Reihenfolge des Rituals. Erst als Harry damit zufrieden war, gingen sie wieder zurück.

„Ich frage mich, ob das nicht zu einfach war“, gab Harry seine Gedanken preis, als sie wieder in der Kammer waren. Die Türen hatte Harry wieder geschlossen, es sollten ja schließlich keine ungebetenen Gäste eintreten.

„Das frage ich mich auch“, stimmte Hermine zu.

„Wir sollten froh sein, dass wir den Raum gefunden haben und uns freuen“, sagte Ron.

„Das stimmt schon, ich bin ja auch froh darüber, aber irgendwie hab ich ein komisches Gefühl bei der Sache“, sagte Harry.

„Und dein Gefühl hat dich noch nie im Stich gelassen“, stimmte Ron nun zu.

Als hätte jemand darauf gewartet, gab es wieder ein Beben, doch dieses Mal war es viel stärker und dauerte eine Minute lang. Harry, Ron und Hermine hielten sich zusammen und suchten irgendwo Schutz, doch konnten sie keinen finden. Als das Beben vorbei war, sagten alle drei:

„Wir sollten hier raus.“

„Ganz meine Rede“, sagte Ron.

Schon waren die drei auf dem Weg aus der Kammer, schnell liefen sie zu dem Rohr, das hinauf zum Mädchenklo führte. Harry ließ Hermine und Ron nach oben schweben und die beiden sprachen den Schwebezauber auf Harry. Alle drei gingen erschöpft in den Turm und setzten sich in die Sessel. Es war nur noch eine Stunde zum Abendessen, wenn sie dieses nicht verschlafen würden.
 

Dunkelheit umfing drei Körper, die leblos auf dem Boden lagen, in einem Raum unter der Erde.

Wie tief dieser Raum unter den Hallen Salazars lag, wusste niemand, selbst Salazar nicht.

Ein Stöhnen erfüllte den Raum und ein Körper bewegte sich, es war die Gestalt eines jungen Mannes, er hatte Probleme sich aufzurichten, denn Flügel ragten aus seinem Rücken empor und behinderten ihn ein wenig.

„Auch das noch“, fluchte er leise.

Er zog die Flügel auf seinem Rücken zusammen und begab sich zu seinen Freunden. Dieser rüttelte seine Freunde zart an der Schulter, sie mussten von hier weg, denn sie wussten nicht, wie lange sie bereits hier waren. Minuten? Stunden? Tage?

„Draco… Airen… aufwachen“, sagte dieser und er hatte Erfolgt.

Auch stöhnten diese beiden und kamen langsam wieder zu sich, sie sahen zu Blaise und sahen, dass dieser seine wahre Gestalt angenommen hatte. Er sah gut aus, eine schwarze enge Hose, die seine langen Beine zum Vorschein brachten, ein schwarzes eng anliegendes Shirt, dass seine Muskeln zum Vorschein brachte, dann diese langen schwarz-blauen Haare und Augen so schwarz wie die Nacht.

„Ich hab keine Ahnung, warum ich so aussehe“, beantwortete er die Frage.

Airen und Draco standen auf und stellten fest, dass sie ebenfalls ihre andere Gestalt hatten.

Draco war ebenfalls schwarz angezogen, er hatte die gleiche Kleidung an wie Blaise, er hatte langes silber-blondes Haar und seine Augen schimmerten silbern. Dracos Kopf schmückte ein zartes Diadem aus Silber, welches das Familienwappen der Malfoys zierte.

Airen hatte ein schwarzes, eng anliegendes, langes Kleid an, was ihre Brüste besonders betonte, das Kleid war verziert mit blauen Rosen. Ihr Haar ging ihr bis zu den Füßen und ihre Augen leuchteten wie zwei Smaragde. Ihr Kopf wurde von einem Diadem geschmückt, welches mit Schlangen verziert war und ihr Haar von einer Brosche zusammengehalten, welches ebenfalls Schlangen zierten.

„Wir müssen einen Weg finden, wie wir hier raus kommen“, sagte Blaise leise.

„Wir sollten erstmal erkunden, wie groß der Raum ist“, sagte Airen.

„Er ist genau zwanzig mal zwanzig Meter groß“, sagte Draco.

Blaise und Airen sahen ihn fragend an.

„Stimmt ja, du kannst im Dunkeln sehen, als wäre es Tag“, sagte Airen.

„Das können wir auch, Airen“, sagte Blaise.

„Stimmt ja, warum ist es mir nicht selbst eingefallen.“

Die beiden schlossen kurz die Augen und im nächsten Moment konnten auch sie sehen, was Draco zuerst gesehen hatte. Der Raum war zwanzig auf zwanzig Meter groß, leer und hatte nur eine Tür. Die Decke über ihnen war wieder geschlossen, denn durch diese waren sie gefallen, so glaubten sie zumindest. Sie gingen zur Tür und öffneten sie, diese war nicht verschlossen und ließ sich nach innen öffnen. Der Gang war ziemlich lang, denn sie konnten das Ende nicht sehen, doch gingen sie hinein, allerdings sehr wachsam. Draco ging vor, Airen in der Mitte und Blaise bildete das Schlusslicht, sie wollten Airen schützen, schließlich wussten sie nicht, was auf sie zukommen würde. Der Gang zog sich endlos in die Gerade hinaus, dann nach vielen hundert Metern machte er einen Bogen nach links und immer noch war kein Ende in Sicht. Der Gang wechselte viele Male die Richtungen, mal links mal rechts. Dann nach endloser Zeit kamen sie endlich an einer Tür an, es war eine schlichte Holztür, anders als in den Hallen Salazars.

Draco zögerte einen Moment, doch öffnete er auch diese Tür, zog sie zu sich und trat in den Raum vor ihm ein. Es war ein schlichtes Büro, mit allem, was man für ein Büro brauchte. Einen Schreibtisch, Stühle, Regale und Bücher. Sie sahen sich kurz um und Airen ging auf den Schreibtisch zu. Sie sah sich genauer um und nahm ein Pergament zur Hand. Sie las es sich kurz durch und sagte dann:

„Oh mein Gott.“

Sie musste sich setzen, das konnte sie nicht glauben, das durfte nicht wahr sein.

„Was ist denn?“, fragten Draco und Blaise.

Airen konnte nicht antworten und reichte den beiden das Pergament, sie schauten kurz darauf und Draco sagte:

„Kannst du uns das vorlesen, Airen? Wir können es nicht lesen.“

„Ach könnt ihr nicht?“, fragte sie immer noch ein wenig benommen.

„Nein, können wir nicht, es sieht aus wie ein Stammbaum, aber was steht da?“, bestätigte Blaise.

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So, das wars auch schon wieder ^-^

Ich weiß, irgentwie kommt das Ritual nicht zum Zuge.

Ich weiß selbst nicht woran das liegt, aber ehe ich mich versah, waren Airen und Co vom erdboden verschwunden, oder eher von der Erde verschluckt. Ich weiß im moment noch nicht, wie ich die drei wieder da raus bekomme ^-^°

Also bitte nicht sauer sein, wenn das nächste Kapi ein wenig länger braucht.

Das Ritual wird auch drin sein, egal wie, und wenn ich zwanzig Seiten schreiben muss. Das Kapitel hier hat ja schon fünfzehn, aber da noch das Ritual rein zu bringen, dann hätte ich wahrscheinlich dreißig Seiten geschrieben und so sind es eben fünfzehnn geworden.

Und nochmal dankeschön für alle die mir immer fleißig ein Kommi hinterlassen, ich freu mich jedesmal darüber ^-^

*euch knuddelt*
 

Also dann bis zum nächsten mal

Eure Lysira

Kapitel 6: Was vor siebzehn Jahren geschah

Hallöchen, ich bins wieder ^-^
 

ich weiß, ihr musstet lange warten, aber ich hab eine kleine Entschädigung für euch, ja richtig gelesen, hier kommt nun endlich das lang ersehnte Ritual.
 

Noch eine kleine Anmerkung, ich würde mich freuen wenn auch die "Schwarzleser" mir ein Kommi hinterlassen würden. Als Schwarzleser zähle ich die jenigen, die meine FF in den Favoriten stehen haben, aber nie ein Kommi hinterlassen.

Es freut mich ja, das ihr meine FF in der Favo habt, aber es macht mich auch traurig wenn ihr kein Kommi hinterlasst, denn so weiß ich nicht, ob die FF euch gefällt, oder was euch stört.
 

So und nun genug gelabert, viel Spass beim lesen

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Kapitel 6: „Was vor siebzehn Jahren geschah“
 

„Stimmt ja, es ist in Parsel geschrieben“, sagte Airen.

„Parsel gibt es also auch in Schriftform?“, fragte Blaise.

„Natürlich, viele alte Zauberbücher von Sal sind in Parsel geschrieben, um zu verhindern, dass Unbefugte die geheimen Zauber lernen.“

„Auch das Daimonicon?“, fragte Draco.

„Das weiß ich nicht, ich kann später ja mal nachsehen, aber ich glaube schon.“

„Und was steht jetzt auf dem Stammbaum?“, fragt Blaise, dieser war ja von Natur aus neugierig.

Airen sah wieder auf den Stammbaum und sah erneut auf die unteren Reihen, und sagte einfach:

„Ich hab einen Bruder.“

„Du hast was?“, fragten Blaise und Draco gleichzeitig.

„Es steht hier, aber weder Dad noch Vater haben je von ihm gesprochen.“

„Und du bist sicher, dass das hier euer Stammbaum ist?“, fragte Blaise.

„Ich kann doch lesen, Blaise. Hier steht mein Großvater, hier meine Väter, hier ich und hier mein Zwillingsbruder.“

Airen hatte immer auf den jeweiligen Namen gezeigt, als sie die Namen sagte.

„Zwillingsbruder?“, fragte Draco.

„Ja, Zwillingsbruder“, bestätigte Airen.

„Aber warum haben dir deine Väter nichts vom ihm gesagt?“, fragte Blaise.

„Das ist eine gute Frage, vielleicht erfahre ich es morgen Abend.“

„Beim Zauber, meinst du?“

„Ja genau, denn ich werde diesen machen und dann werden wir erfahren, warum mir meine Eltern nie etwas von meinem Bruder gesagt haben.“

„Wie ist denn der Name deines Bruders?“, fragte Draco.

„Er lautet…“, weiter kam Airen nicht, denn ein starkes Erdbeben erschüttete den Raum und sie wurden auf den Boden geworfen, als ein großer Basilisk in den Raum geschlängelt kam, dieser zischte die drei an und kam drohend auf sie zu.

Airen stellte sich wieder auf und zischte den Basilisk ebenfalls an, dieser hielt daraufhin inne und sah Airen an. Dann zischte er wieder etwas und es entstand eine Unterhaltung auf Parsel.

Blaise und Draco standen ebenfalls wieder auf und hörten der Unterhaltung zu, obwohl sie kein Wort von dem verstanden, was gezischt wurde, schließlich konnten beide kein Parsel und die Sprache zu erlernen war sehr schwierig. Eigentlich war dies unmöglich, denn es lag an dem Blut, das man in sich trug. Slytherinblut. Denn nur die Kinder von Salazar Slytherin konnten Parsel direkt beherrschen. Es war eine Art Muttersprache, die sie direkt sprechen, lesen und verstehen konnten.

Die Unterhaltung dauerte eine Viertelstunde, danach wandte Airen sich an Draco und Blaise.

„Wir sollen uns auf sie setzen, sie bringt uns wieder in die Hallen Salazars.“

„Uns auf den Basilisken setzen?“, fragte Blaise wieder nach.

„Ja, Blaise. Sie wird uns nichts tun. Doch es ist verboten, sich hier aufzuhalten. Es könnte uns was geschehen und deshalb ist sie hier.“

„Und was würde geschehen?“, fragte Draco nach.

„Glaub mir, das willst du nicht wissen.“

„Und wenn wir es doch wissen wollen?“, fragte Blaise.

„Erinnerst du dich an das tolle Zimmer, das du gefunden hast? Das mit der eisernen Jungfrau?“

Blaise nickte, natürlich erinnerte er sich an die Folterkammer, doch toll war die nicht.

„Willst du da landen?“, fragte Airen.

Blaise schüttelte den Kopf, oh nein, da wollte er nicht landen, weder als Gast noch als Gefangener.

„Dann sollten wir mit ihr zurückgehen.“

„Bin schon da“, sagte Blaise und ging zu Airen und der Basiliskin, Draco hatte sich bereits zu Airen gesellt, er vertraute darauf, was Airen sagte, und wenn sie sagte, dass sie in Gefahr waren, dann war das so. Und keine Minute später, als sie sich auf den Rücken von Sariel, so hieß die Basiliskin, denn sie war ein Weibchen, gesetzt hatten und unterwegs waren, stürzte der Gang hinter ihnen ein. Sariel führte sie in unterirdische Gänge und es dauerte eine halbe Stunde, bis sie wieder in Salazars Hallen waren. Sie verabschiedeten sich von Sariel und gingen in das Arbeitszimmer auf der rechten Seite, das Airen entdeckt hatte. Das Zimmer sah wieder genau so aus wie zu dem Zeitpunkt bevor Airen die Rückwände bewegt hatte. So ging sie wieder zur kleinen Bar und drückte auf den verborgenen Knopf und die Rückwand teilte sich wieder wie bereits gestern. Eine Treppe führte nach unten und Airen wollte vorgehen, doch Draco hatte etwas dagegen und ging vor Airen die Treppe runter, Blaise bildete das Schlusslicht. Keiner redete, sondern jeder setzte seine besonderen Fähigkeiten ein. Denn sie wollten jetzt keiner weiteren Gefahr direkt in die Arme laufen, sondern darauf vorbereitet sein. Allerdings war hier keine Gefahr, denn jemand passte auf sie auf, was sie aber nicht wussten. Also gingen sie mit geschärften Sinnen weiter die Wendeltreppe runter. Diese ging ein ganzes Stück runter, ungefähr fünfzehn Meter in die Tiefe, an den Wänden hingen Kerzenhalter, diese gingen bereits an, als sie die erste Stufe der Treppe betraten. Die Wände waren aus schwarzem Obsidian, die Kerzen warfen lange Schatten auf die Wände und spielten ihnen manchmal einen kleinen Streich. Nach den fünfzehn Metern, am Ende der Treppe, erreichten sie ein kleines Podest. Dieses führte sie zu einer Brücke, die zu einer Tür auf der anderen Seite führte. Sie folgten der Brücke, unter der Brücke war heißes Wasser, sie wussten nicht, wie heiß dieses war, doch nach der Hitze, die ihnen entgegenschlug, zu urteilen musste es sehr heiß sein. Denn als sie die Mitte der Brücke überquerten, klebten ihnen die Haare im Gesicht und die Kleidung, die sie am Körper trugen, klebte ebenfalls an ihnen. Sie beeilten sich über die Brücke zu kommen, denn keiner von ihnen wollte diese unerträgliche Hitze weiter erdulden. So kamen sie endlich an der Tür an, diese sah nicht anders aus, als die Türe, die sie bereits geöffnet hatten. Zwei silberne ineinander geschlängelte Schlagen zierten die Tür, weitere Schlangen bewegten sich über die Tür. Als Draco die Tür zu öffnen versuchte, kam eine Schlange auf ihn zu und wollte ihn beißen, doch Draco zog seine Hand schnell wieder zurück. Airen trat vor die Tür und zischte die Schlange an, dann öffnete sie die Tür und die Schlange ließ sie passieren. Dahinter war, wie nicht anders zu erwarten, wieder ein Gang, der erleuchtet war mit Kerzen.

„Hören diese Gänge denn nie auf?“, fragte Airen.

„Vielleicht endet eure Reise nach diesem Gang“, sagte eine Stimme.

Airen kannte diese Stimme zu gut.

„Und du bist dir sicher? Woher willst du wissen, was ich suche?“

„Weil du einen Raum suchst, in dem Dumbledore deine Magie nicht findet.“

„Da hast du Recht, Großvater“, bestätigte Airen.

Draco hatte die Stimme nur einmal in seinem bisherigen Leben gehört und da war die Stimme im Zorn gesprochen worden. Doch konnte er sich nicht mehr erinnern, um was es da gegangen war. Er war noch klein gewesen, vielleicht zwei Jahre alt, und die Stimme kam aus dem Arbeitszimmer seines Vaters. Danach kam ein Mann aus dem Arbeitszimmer und verließ das Haus durch den Kamin. Lucius kam kurz darauf ebenfalls aus dem Zimmer, sah Draco da stehen und nahm ihn auf den Arm und weinte. Es war das erste und letzte Mal gewesen, dass er seinen Vater hatte weinen sehen.

Blaise dagegen hatte diese Stimme noch nie vernommen und fragte:

„Dein Großvater?“

Airen drehte sich zu ihm um.

„Ja.“

„Und der Name deines Großvaters?“

Airen lächelte. „Das werde ich dir später sagen, jetzt haben wir wichtigeres zu erledigen.“

Dann wollte sie sich wieder dem Gang zuwenden und sah, dass Draco leicht abwesend wirkte.

„Draco?“

Dieser kam wieder aus den Erinnerungen hervor und sah zu Airen.

„Alles in Ordnung“, sagte er.

„Sicher?’“, fragte Blaise, der ebenfalls zu seinem besten Freund sah.

„Ja, mir ist nur gerade etwas eingefallen, als ich die Stimme hörte, sie kam mir so bekannt vor und mir fiel dann ein, dass ich sie schon mal hörte, als ich zwei Jahre alt war. Aber das wird eine längere Geschichte, die ich jetzt nicht erzählen möchte.“

Airen und Blaise nickten und dann gingen die drei durch den Gang, wieder kamen sie an einer Tür an und Airen öffnete sie, dann waren sie am Ziel ihrer heutigen Reise angelangt. Sie hatten ihren Raum zum Zaubern gefunden. Sie gingen in den Raum hinein, auch hier war, wie bereits bei Harry, das Pentagramm in den Boden gemeißelt. Die Linien leuchteten in einem zarten Silbern, doch von dem Pentagramm ging keine Gefahr aus. Denn in dem Pentagramm war Arkana gespeichert, was es dem Beschwörer oder Zaubernden leichter machte, denn der Zaubernde konnte auf diese Magie zurückgreifen und musste so weniger seiner eigenen Magie einsetzen.

Airen, Draco und Blaise richteten alles ein, was sie für morgen brauchten, was eine ganze Stunde dauerte. Sie ersetzten die Kerzen durch neue schwarz-weiße, denn ihr Zauber war weder Weiß noch Schwarz noch gehörte dieser der Grauen Magie an. Woher der Zauber stammte, wusste nur Salazars Vaters, doch diesen hatte Salazar schon seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen und ob dieser überhaupt noch lebte wusste nur dessen Gefährte, doch ob dieser noch lebt, wusste man nicht. Und somit galten sie als verschwunden, denn niemand wusste, ob sie noch lebten.

Der Zauber galt in der jetzigen Zauberwelt als vergessen, die Alten erinnerten sich vielleicht noch an den Namen des Zaubers, doch seine Anwendung war vergessen worden, da es nur ausgewählten Zauberern erlaubt war, diesen zu erlernen und zu verwenden. Dieser Zauber wurde auch in keinem Buch verfasst, und doch gab es noch fünf Bücher, in denen der Zauber beschrieben war. Fünf Bücher, vier für die Gründer von Hogwarts und eins für Merlin selbst. Sie waren Geschenke von Merlin gewesen, doch ob die Gründer die Bücher noch hatten, das wusste niemand außer den Gründern selbst.

Nun Airen hatte den Zauber gelesen, gelernt und wollte diesen jetzt zum ersten Mal anwenden. Ob sie die Macht und die Kraft dazu hatte, wusste sie nicht, was sie wusste, war dass sie es schaffen musste, allein dafür, um zu erfahren, was mit ihrem Bruder passiert war. Ihr erster Grund war ihr nun egal, wichtig war jetzt, dass sie herausfand, was mit ihrem Bruder war. Warum er nicht bei ihr war, ob er noch lebte und wenn er lebte, warum er nicht bei ihr war, die ganzen siebzehn Jahre lang.

Als sie mit den Vorbereitungen fertig waren, gingen sie wieder aus dem Raum, der sich wieder verdunkelte, nur die silbernen Linien leuchteten zart weiter. Die drei machten sich auf den Rückweg, verschlossen die Türen wieder, gingen die Wendeltreppe hoch und verschlossen die Rückwand in Salazars Büro. Danach gingen sie in die Vorhalle, wo der große Tisch mit den Stühlen stand. Sie sahen noch mal zu der Schlangenstatue, die sie wieder ansah, Airen verbeugte sich vor ihr, Draco und Blaise folgten ihrem Beispiel. Nach einem kleinen Augenblick nickte der Schlangenkopf und Airen, Draco und Blaise machten sich weiter auf den Rückweg. Sie kamen in Airens Zimmer an und wieder veränderte der Eingang sich in den Kleiderschrank. Erst jetzt fiel Draco ein, dass sie ja in Salazars Büro waren und er nach dem Buch sehen wollte.

“Morgen ist auch noch ein Tag“, sagte Airen.

„Stimmt und jetzt ist es sowieso zu spät, wir werden noch zu spät zum Abendessen kommen, wenn wir uns jetzt nicht beeilen“, stimmte Blaise Airen zu.

Sie sahen, dass Draco eigentlich nicht damit zufrieden war. Wie konnte er das auch nur vergessen?

„Draco, wir werden morgen um zehn Uhr direkt losgehen. Dann hast du ein wenig Zeit, um in dem Buch zu lesen, okay?“, fragte Airen. „Und wenn du es lesen kannst, werde ich Großvater fragen, ob du es dir ausleihen darfst.“

Damit gab sich Draco dann doch zufrieden und alle begaben sich schnell unter die Dusche, zogen frische Kleidung an und gingen zum Abendessen. Sie hatten es gerade noch so geschafft, auch sahen sie den missbilligenden Blick, den ihnen ihr Hauslehrer zuwarf. Sie warfen ihm einen entschuldigenden Blick zu und begaben sich zu ihren Tischen.
 

Harry, Ron und Hermine waren doch in den Sesseln eingeschlafen und wurden bereits nach einer halben Stunde wieder geweckt und zwar von niemand anderem als von Ginny. Die drei streckten sich und wurden von Ginny fragend angesehen.

„Frag nicht“, sagte Ron direkt.

„Und warum sollte ich nicht fragen?“, fragte sie.

„Weil wir dir keine Antwort geben könnten“, sagte Harry.

Ginny hatte schon lange aufgehört nach Harry zu schmachten, wenn sie auch nicht aufhörte ihn zu lieben, so hatte sie doch die Hoffnung aufgegeben, jemals mit ihm zusammen zu kommen.

„Wenn ich etwas nicht weiß, kann ich es auch nicht verraten, richtig?“, stellte sie klar.

„Genau, tut uns leid“, sagte Hermine.

Ginny gab sich damit geschlagen.

„Es gibt in einer halben Stunde Abendessen“, sagte sie noch und ging dann, um sich fertig zu machen. Die drei taten das gleiche und gingen dann in die Große Halle. Diesmal waren sie vor Malfoy da, was die drei doch wunderte. Doch keine fünf Minuten später war auch dieser da, zusammen natürlich, wie sollte es auch anders sein, dachte sich Harry, mit Airen und Blaise.

Harry hatte immer ein komisches Gefühl, wenn er Airen sah, er konnte es sich nicht erklären, wie soll man auch ein Gefühl beschreiben, von dem man selbst nicht weiß, was für ein Gefühl es war? Aber morgen würde er es vielleicht herausfinden, vielleicht aber auch nicht, er wusste es selbst nicht. Aber er fragte sich immer mehr, war es wirklich ein Versehen, dass Sirius unschuldig in Askaban war, oder war es Absicht gewesen? Das einzige, was er wirklich einhundertprozentig wusste, war, dass seine Magie, die er momentan zur Verfügung hatte, nicht sein ganzes Potenzial war. Er konnte mehr, viel mehr, er fühlte, dass da mehr war, aber konnte sie nicht benutzen, es war wie eine Blockade, die verhinderte, dass er seine ganze Magie entfalten konnte. Doch er hatte bisher mit niemandem darüber gesprochen, weder mit seinen besten Freunden, Dumbledore, Remus oder mit Sirius. Er hatte sich damals fest vorgenommen mit Sirius zu sprechen, doch war leider keine Zeit mehr gewesen, denn dann kam der Fall mit dem Ministerium und der Prophezeiung dazwischen und Sirius fiel in den Schleier. Er hatte in der Schulbibliothek, auch in der Verbotenen Abteilung, nach einem Buch gesucht, das den Schleier beschrieb, doch er konnte keines finden. Er war in der Winkelgasse gewesen, sogar in der Nokturngasse war er, doch niemand konnte ihm ein Buch darüber geben. In einem Buch, das er fand, wurde der Schleier nur mal kurz erwähnt, er wurde beschrieben, doch wurde nichts darüber gesagt, ob es möglich war, Personen aus dem Schleier wieder herauszuholen, oder was mit den Personen geschah, die hineinfielen. Harry hatte niemals aufgegeben, letzten Sommer und auch diesen Sommer war er wieder in den Büchereinen in der Winkelgasse und in der Nokturngasse gewesen und hatte nachgefragt, ob es Bücher darüber gab, doch ohne Erfolg. Vielleicht sollte er Airen fragen, ob sie vielleicht ein Buch darüber besaß, schließlich hatte sie zu Salazar Kontakt, woher sollte sie sonst wissen, dass zwei der Gründer noch am Leben waren, und sie hatte ihn schließlich zu Godric geschickt. Obwohl er nicht verstand, warum sie wusste, dass Godric noch am Leben war, seinem Wissen nach konnten sich Godric und Salazar doch nicht leiden. Oder war das wieder ein so genannter Fehler in der Überlieferung der Geschichte? Er wusste es nicht, er fragte sich, warum er sich denn solche Gedanken machte, doch auch auf diese Frage wusste er keine Antwort. Er schüttelte den Kopf und wurde von Hermine, die ihm gegenüber saß, fragend angesehen.

„Zu viele Gedanken, auf die ich keine Antwort habe“, war die einfache Erklärung von Harry.

„Bald haben wir Antworten“, sagte Hermine.

„Und vielleicht weitere Fragen, die eine Antwort verlangen.“

„Antworten werfen immer wieder neue Fragen auf. Man kann nicht einfach Antworten erhalten ohne zu erwarten, dass keine neuen Fragen dazukommen“, sagte Ron und wurde von den zwei angesehen.

„Seht mich nicht so an, es ist so“, versuchte er sich zu verteidigen.

„Ja, es ist so, aber woher weißt du das?“, fragte Hermine.

„Ich bin nicht so dumm wie ich vielleicht aussehe, Hermine.“

„Ich weiß“, sagte Hermine und lächelte zuckersüß und Ron verfiel ihrem Lächeln.

Danach war dieses Gespräch beendet und jeder hing seinen Gedanken nach. Harry versuchte seine Gedanken abzuschalten und unterhielt sich mit Neville und Ron über Quidditch, Hermine und Ginny unterhielten sich über die Schule, so hatten sie keine Gelegenheit, weiter über morgen nachzudenken und das Essen verlief auch wie im Flug.
 

Bei den Slytherins sah es nicht viel anders aus, auch die drei wurden ausgefragt, wo sie denn den ganzen Mittag waren, doch die Fragen wurden nicht richtig beantwortet, außer mit „Hier und Da“. Und ihre Kameraden wussten, dass sie nichts aus den drei herausbekommen würden, denn wenn ein Malfoy schwieg, dann schwieg er. Und keiner wollte sich mit Draco anlegen, denn das würden sie teuer bezahlen. So unterhielten sie sich über andere Dinge, zum Beispiel über die Gryffindors und jeder freute sich wieder auf morgen, den morgen hatten sie Zaubertränke und Professor Snape würde diesen wieder Punkte abziehen. Aber wirklich freuen konnten sie sich auch nicht. Denn schließlich ging das Ganze jetzt bereits sechs Jahre so, nun auch noch ein siebtes Jahr, konnte man sich nicht etwas Neues einfallen lassen? Sie vielleicht direkt bestrafen, ohne Punkte abziehen? Oder ihnen die Punkte dazugeben, die ihr Hauslehrer den Löwen abzog? Dann würden sie auf diese Weise den Hauspokal gewinnen. Denn schließlich waren sie Schlangen, und ihnen war es egal, auf welche Weise sie den Hauspokal gewannen. Allerdings dachten nicht alle Slytherins so, es gab auch Schüler in Slytherin, die den Hauspokal auf ehrliche Weise gewinnen wollten. Doch leider konnten diese sich nicht öffentlich zu bekennen geben, denn dann würden sie jemanden verraten, und das wollten sie nicht. So gaben sich diese Slytherins wie sie es gewohnt waren, kalt, hinterlistig und gerissen, wie Schlangen nun mal waren.
 

Das Abendessen ging doch schneller als erwartet zu Ende und so war es bereits Zeit, sich zu den entsprechenden Häusern zu begeben. Manche spielten noch eine Runde Schach, andere lasen noch in einem Buch, wieder andere begaben sich bereits in den Schlafsaal und redeten noch kurz, bevor auch diese sich zum Schlafen legten. Doch sechs Personen in Hogwarts lagen noch lange in ihren Betten wach und dachten über morgen nach. Was sie erfahren würden, würde es ihnen gefallen, was sie erfahren würden? Und wie würden sie dieses verarbeiten? Doch sie merkten, dass es ihnen nichts brachte, darüber nachzudenken und so schliefen sie noch vor Mitternacht ein.
 

Der nächste Morgen kam schnell und manche verfluchten den strahlenden Morgen, denn heute war ein warmer Septembermorgen. Zwar unerwartet und doch sehr begrüßt von den Schülern. Sie begaben sich in die Große Halle zum Frühstück und dann zum Unterricht. Slytherin und Gryffindor hatte heute die ersten beiden Stunden zusammen Zaubertränke. Beide Häuser begrüßten dieses nicht und doch hatten sie fast alle Fächer zusammen. Ob dies von Dumbledore so beabsichtigt war? Wollte dieser die beiden Häuser zusammenführen? Was genau dahinter steckte, wusste nur Dumbledore selbst und dieser wollte nicht darüber sprechen. Doch was Dumbledore nicht beabsichtig hatte, war, dass diese neue Schülerin auftauchte, doch konnte er dieser nicht verwehren an seine Schule zu kommen. Was ihm auch nicht gefiel, war, dass diese immer wieder verschwand und er nicht wusste, was sie tat. Jemand verhinderte, dass er nachsehen konnte, jemand mit großer Macht und das gefiel ihm noch weniger. Denn er war der größte Magier der Zaubererwelt und das wollte er auch bleiben. Und nun bedrohte eine kleine Schülerin seine Macht, indem sie sich vor ihm schützte.

Nun, es änderte aber nichts daran, dass er verfügt hatte, dass Slytherin und Gryffindor so oft wie nur möglich zusammen unterricht hatten. Warum das so war, sollte an dieser Stelle noch nicht offenbart werden. Dumbledore lächelte gerade, denn er sah, dass Severus Harry eine Frage stellte und Harry nicht wusste, ob er Antwort geben sollte oder nicht.

„Nun Mr. Potter, wie ich sehe, kennen Sie die Antwort nicht. Das gibt dann…“, sagte Professor Snape. Doch bevor Severus den Punkteabzug geben konnte, fiel Harry ihm ins Wort.

„Entschuldigen Sie, Professor, doch ich kenne die Antwort.“

„Dann lassen Sie mal hören“, forderte Snape auf, denn ihm war aufgefallen, dass Harry mehr wusste, als er sagte. Und er wurde nicht enttäuscht, denn Harry gab ihm wirklich die Antwort auf die schwere Frage, die er gestellt hatte.

„Das gibt dann zehn Punkte für Gryffindor“, damit wandte sich Snape wieder von Harry ab.

Die Gryffindors konnten das kaum fassen, Snape hatte Harry wirklich Punkte gegeben und nicht abgezogen? Wunder gab es bekanntlich immer wieder. Der restliche Unterricht verlief ohne weitere Besonderheiten, allerdings bekamen sie Berge von Hausaufgaben auf, obwohl es fast Wochenende war, aber sie waren es ja gewohnt. So begaben sie sich direkt nach dem Mittagessen zur Bibliothek und erledigten ihre Aufgaben, was ein wenig dauerte. Es wurde bereits später Nachmittag, als sie damit fertig waren. Sechs Schüler begaben sich auf ihr Zimmer und schliefen noch ein paar Stunden, schließlich brauchten sie für heute Abend ihre gesamte Kraft. Kurz vor dem Abendessen wachten sie wieder auf und gingen essen.
 

Gegen zehn Uhr machten sich Airen, Draco und Blaise bereits auf den Weg, denn Airen hatte versprochen, dass Draco kurz einen Blick in das Daimonicon werfen durfte und sie brauchten eine Stunde bis zu ihrem Raum. Sie kamen ohne Schwierigkeiten in Salazars Büro und Airen gab Draco das gewünschte Buch. Dieser nahm es entgegen und schlug vorsichtig den Deckel des Buches auf. Auf der ersten Seite war eine Widmung geschrieben, doch was geschrieben stand, konnte Draco nicht lesen. Draco blätterte vorsichtig eine Seite weiter, er fand das Inhaltsverzeichnis, doch auch dieses konnte er nicht lesen, so blätterte er weiter, doch er fand keine Seite, die er lesen konnte. Auf verschiedenen Seiten waren Zeichnungen von Drachen und es sah aus, als würde etwas beschrieben werden, aber hilfreich war es gerade nicht, da er nichts lesen konnte.

„Das ist doch nicht wahr, jetzt hab ich das seltene Buch gefunden und kann es nicht lesen“, kam es von Draco.

Airen sah von ihrem Buch auf, schloss dieses, stellte es zurück ins Regal und ging dann zu Draco.

Sie nahm das Buch, schlug die erste Seite auf und stellte fest, dass Salazar es von Godric geschenkt bekommen hatte.

„Ein Geschenk von Godric an Salazar“, dann schlug sie das Inhaltsverzeichnis auf.

„Aufbau von Drachen, Eigenschaften von Drachen, Haltung von Drachen, Verwandlung in einen Drachen“, las sie leise vor. „Wolltest du das Kapitel lesen?“, fragte sie.

„Ich wollte das ganze Buch lesen“, sagte er.

„Ich kann ja mal fragen, ob Sal eine Übersetzung hat.“

Draco schmollte ein wenig, jetzt hatte er endlich dieses Buch gefunden, oder besser gesagt Airen hatte es gefunden und nun konnte er es nicht lesen. Das war doch zum Verrücktwerden.

„Jetzt komm schon Draco, nicht schmollen. Ich bin sicher, Sal hat noch ein Buch, das du lesen kannst.“

„Ich will aber nicht irgendein Buch, sondern das hier.“

„Ich meinte auch das Buch hier, übersetzt. Nach dem Zauber werde ich ihn fragen, wenn ich wieder bei Kräften bin. Versprochen. Aber jetzt sollten wir gehen, wir brauchen eine Stunde, bis wir im Raum sind und dann müssen noch kleine Vorbereitungen getroffen werden.“

Draco nickte und sie gingen dann zu Blaise, der ebenfalls ein Buch in der Hand hielt und versuchte darin zu lesen, doch es war ebenfalls in Parsel geschrieben.

„Warum sind die interessantesten Bücher in eurer Sprache geschrieben?“, fragte Blaise.

„Damit sie nicht in falsche Hände geraten“, vermutete Airen.

„In falsche Hände? Sind meine etwa falsch?“, erwiderte Blaise.

„Nein, und auch Dracos Hände sind nicht falsch, doch die von dem Schulleiter hier. Stell dir vor, die Bücher wären in der normalen Sprache verfasst und er würde sie lesen und studieren? Was glaubst du, käme dabei heraus?“

„Der Weltuntergang“, sagte Blaise leise.

„Diese Bücher hier sind zu mächtig, und deswegen hat Sal sie in Parsel verfasst, würde ich vermuten. Vielleicht kann Großvater einen Zauber darauf sprechen, das ihr sie lesen dürft, aber nun müssen wir los.“

Damit wandte Airen sich wieder der kleinen Bar zu und die Rückwand teilte sich vor ihnen, sie stiegen die Wendeltreppe herab auf das Plateau, gingen über die Brücke mit dem kochenden Fluss unter ihnen, zu der Tür, die sie zu ihrem Raum brachte. Airen öffnete die Tür wieder und sie gingen in den Raum, der in silbernes Licht getaucht war. Sie überprüften noch mal, ob alles in Ordnung war und zündeten die Kerzen an. Dann fünf Minuten vor Mitternacht stellte sich Airen in die Mitte des Pentagramms, Draco stellte sich an die Spitze des Pentagramms vor Airen und Blaise hinter ihr, beide hielten sich bereit, Airen mit ihrer Magie zu unterstützen. Airen dagegen koppelte ihre Magie mit dem Pentagramm, um auf die gespeicherte Magie zurückgreifen zu können, falls sie es musste, dann koppelten die drei ihr Bewusstsein zusammen, damit Draco und Blaise sehen konnten, was Airen sah.

Airen streckte ihre Arme von sich, nach links und rechts und schloss ihre Augen. Um Punkt Mitternacht ging ein Ruck durch Airens Körper und ihre Kleidung veränderte sich. Sie sah wieder aus wie gestern, als sie in den unbekannten Raum gefallen waren. Ein schwarzes, eng anliegendes Kleid, verziert mit blauen Rosen, ein silbernes Diadem, verziert mit zwei Schlangen, das Zeichen ihrer Familie. Auch die Kleidung von Draco und Blaise hatte sich geändert, schwarze eng anliegende Hosen und Shirts. Dracos Kopf schmückte ein silbernes Diadem mit dem Familienwappen der Malfoys, aber noch etwas war in dem Diadem versehen, was man nicht richtig erkennen konnte.

Aus Blaise’ Rücken ragten wieder zwei wunderschöne schwarze Flügel, welche er ausgebreitet hatte, auch auf seinen Kopf war nun ein silbernes Diadem, welches sein Familienwappen zierte. Und auch auf Blaise’ Diadem war ein Zeichen, welches man nicht richtig erkennen konnte, das einzige, was man erkennen konnte, war ein Flügel, doch genaueres sah man nicht. Silberne und schwarze Augen verfolgten jede Bewegung von Airen.

Airen hatte den Kopf in den Nacken gelegt und nun öffnete sie ihre Augen, smaragdgrün leuchteten sie und Airen neigte ganz leicht den Kopf in Richtung Draco, sie sprach Worte in einer unbekannten Sprache, und als smaragdgrüne Augen auf silberne trafen, war Airens Geist von ihrem Körper gelöst und sie reiste in die Vergangenheit, fast siebzehn Jahre zurück, an den Ort ihrer Geburt. Draco und Blaise sahen all das, was Airen sah.
 

Harry wachte gegen zehn Uhr wieder auf, er ging sich duschen, zog sich an und weckte Ron. In der Zeit, wo dieser duschte, las Harry noch ein wenig in dem Vampirbuch. Harry war darin gefangen, denn er merkte nicht, wie Ron wieder aus dem Bad kam und ihn rief. Erst als dieser an der Schulter gerüttelt wurde, bemerkte er, dass Ron ihn gerufen hatte.

„Was ist so spannend an diesem Buch?“, fragte Ron.

„Alles, musst du auch mal lesen.“

„Das bezweifle ich.“

„Erst mal lesen und dann ein Urteil fällen.“

„Na schön, erstmal finden wir die Wahrheit raus und dann werde ich das Buch lesen.“

„Einverstanden.“

Harry legte das Buch zur Seite und zusammen machten sie sich auf den Weg zu Hermine, diese war bereits im Gemeinschaftsraum und wartete auf sie. Sie war ein wenig aufgeregt, denn sie brachen wieder mal die Schulregeln. Aber es war ihr egal, denn hier ging es um Harry und für diesen würde sie alles tun, dieser war für sie wie ein Bruder, und wenn man da Regeln brechen musste, dann tat sie das auch.

Sie nickten sich zu, legten sich den Tarnumhang um, aktivierten die Karte und gingen dann in das Mädchenklo von Myrthe. Sie hatten Glück, denn Myrthe war nicht da, so konnte Harry ungehindert das Waschbecken anzischen, welches sich auch gleich öffnete. Harry rutschte wieder als erstes runter und machte Licht. Hermine kam als nächstes und dann Ron, sie folgten dem Gang und kamen dann an dem Tor mit den zwei Schlangen an, Harry zischte etwas und das Tor öffnete sich. Die drei gingen durch und kamen in der Halle an, sie gingen direkt zur verborgenen Tür, öffneten diese und folgten dem Weg der verschlungenen Pfade. Sie brauchten eine gute halbe Stunde, bis sie an dem Ritualraum ankamen, so hatten sie noch eine halbe Stunde, bevor sie das Ritual beginnen mussten. Sie sahen sich noch mal genau um, ob sie alles hatten und zündeten die Kerzen an, Harry beendete seinen Lichtzauber mit einem „Nox“. Er sah seine beiden Freunde noch mal an und sagte:

„Ihr müsst nicht hier bleiben.“

„Werden wir aber“, sagten beide gleichzeitig.

Harry stellte sich in die Mitte des Pentagramms, Hermine stellte sich links an die Spitze des Pentagramms von Harry und Ron rechts. Harry breitete die Arme rechts und links von sich, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Punkt Mitternacht ging ein Ruck durch Harrys Körper und Harry war umgeben von purem Licht. Hermine und Ron mussten die Augen schließen, denn das Licht nahm immer mehr an Intensität zu und dann hörte man einen Schrei von Harry. Doch weder Hermine noch Ron konnten Harry helfen, denn sie sahen nichts. Dann nahm das Licht wieder ab und Harrys Augen strahlten in einem Saphirblau und Smaragdgrün. Erst jetzt konnte Harry mit dem Ritual beginnen.

Harry kniete sich vor das Schälchen, welches vor ihm in dem Kreis stand, zusammen mit den anderen Zutaten. Er legte einige Kräuter hinein, welche er mit einer Kerze anzündete. Er sah zu wie diese leicht verbrannten und dann kamen die anderen Zutaten. Ganz zum Schluss kam die Drachenträne, welche er sehr vorsichtig zu dem Rest dazugab. Es zischte, als die Träne das kleine Feuer, welches bereits in der Schale brannte, erlosch. Zuerst war nur Rauch zu sehen, dann stand Harry auf und er sprach leise:

„Erscheine James Potter.“

Der Rauch wurde immer mehr, doch der Rauch veränderte sich zu einem tobenden Wind und dann wurde es plötzlich still und in dem Pentagramm erschien eine Seele.

Harry, Hermine und Ron hatten sich mit dem Arm vorm Gesicht geschützt, als der starke Wind aufkam, nun nahmen sie ihn runter und sahen die Seele im Pentagramm.
 

James Potters Seele erschien im Pentagramm und er strahlte Harry an.

„Harry“, hörte man die Stimme von James.

„Dad“, sagte Harry leise und er wollte zu ihm gehen, doch wusste er, dass er das nicht durfte, denn sonst wäre das Ritual zu Ende.

James lächelte noch einmal und wurde dann ernst.

„Warum hast du mich gerufen“, fragte er.

„Um die Wahrheit zu erfahren, ist Voldemort wirklich so gefährlich, wie alle sagen?“

Harry wollte eigentlich etwas ganz anderes sagen, doch er wusste, dass er nicht sehr viel Zeit hatte, also kam er gleich zum Punkt, was er wissen wollte.

„Voldemort gefährlich?“ James schüttelte den Kopf. „Das hat man dir gesagt?“

„Das sagt die ganze Zaubererwelt, man sagt auch, dass er dich und Mum getötet hat und auch mich töten wollte, doch gescheitert sei und diese Narbe hinterlassen hat.“

Harry zeigte auf seine Narbe.

„Wer hat es dir gesagt?“, fragte James, der sichtlich erschüttert war.

„Dumbledore.“

„Dieser alte Narr, er wagt es doch tatsächlich, die ganze Welt anzulügen und dazu noch mein Patenkind“, sagte James im Zorn.

„Moment, Patenkind?“, sagte Hermine.

James drehte sich zu ihr um und merkte, dass Harry nicht alleine war.

„Ihr seid Freunde von Harry?“, fragte er.

„Seine besten, und egal, was wir heute erfahren, wir werden zu ihm halten, und wenn der Gegner Dumbledore heißt“, sagte Ron mit fester Stimme.

James nickte und drehte sich wieder zu Harry.

„Patenkind?“, wiederholte er die Frage von Hermine, er konnte es nicht glauben, er war kein Potter? Aber warum sagte man ihm, dass er ein Potter war? Es wurden immer mehr Fragen, die nach einer Antwort verlangten.

„Ja, Harry, du bist nicht unser leibliches Kind, es tut mir leid“, sagte James leise und traurig.

Warum nur hatte Harry ihn gerufen, warum war er nicht bei seinen Eltern?

„Kannst du mir zeigen, was damals geschehen ist?“

„Das kann ich machen, doch viel Zeit bleibt mir nicht mehr, aber ich will es versuchen.“

Damit wurde die Seele von Harry mit in die Vergangenheit gezogen und ihm wurde gezeigt, was wirklich geschah, angefangen von der Geburt bis zu dem Tag, als jemand „seine Eltern“ getötet hatte.
 

Was vor siebzehn Jahren geschah:

„Kann jemand diese Wehen abschalten?“, hörte man eine Stimme, die schmerzerfüllt war.

„Wenn man sie abschalten könnten, hätte ich das bereits getan, oder meinst du, es gefällt mir, dich leiden zu sehen?“, hörte man eine andere Stimme.

„Ich sage dir, das nächste Mal wirst du schwanger.“

„Einverstanden.“

Man konnte die Personen nicht sehen, denn sie waren hinter einem Vorhang verborgen.

Nach fünfzehn Minuten hörte man ein Baby schreien.

„Es ist ein Junge, meinen Glückwunsch“, hörte man eine Stimme, die wohl von einem Arzt war.

Dann nach weiteren fünf Minuten kam noch ein Baby, es war ein Mädchen.

Erst nach weiteren zehn Minuten durfte man zu den beiden frischgebackenen Eltern. Man sah, dass sie weinten und ihre Kinder in den Armen hielten. James ging zu beiden hin und beglückwünschte sie. Auch Lucius war mit seiner Frau und seinem sechs Monate altem Sohn da. Es waren noch viele weitere Personen da, die die beiden beglückwünschten. Nach einer weiteren Stunde blieben nur noch die Malfoys, Zabinis, Severus und die Potters bei den gerade gewordenen Eltern.

„Ihr habt echt Zwillinge gekommen“, sagte Lucius.

„Ja, haben wir.“

„Habt ihr denn schon Namen für die beiden?“, fragte James.

„Das Mädchen nennen wir Airen“, sagte der eine Mann.

„Und den Jungen?“, fragte Severus.

Der Mann, der den Jungen auf dem Arm hatte, sah zu seinem Sohn und sagte:

„Wir nennen ihn Darius.“

„Sind die Kinder schon da?“, hörten sie von draußen eine aufgeregte Stimme.

„Vater hat sich wieder mal verspätet“, sagte der Mann, der das Mädchen hielt.

„Sei nicht so frech, Tom“, kam es von noch einer Stimme, die keinem anderen als Salazar Slytherin gehörte.

„Ja, Dad“, kam es jetzt kleinlaut.

„Lass dich doch nicht so einschüchtern“, kam es von Toms Ehemann.

„Du hast gut reden, du hast ja auch nicht so mächtige Eltern.“

„Stimmt auch wieder.“

„Was ist jetzt mit meinen Enkeln?“, fragte der Ehemann von Salazar.

„Die sind hier, Godric“, sagte der Ehemann von Tom.

Godric lächelte und ging auf ihn zu.

„Er ist süß, wie heißt er, Sirius?“

„Er heißt Darius“, antwortete Sirius.

„Ein schöner Name.“

Godric betrachtete seinen Enkel eine Weile und als Darius die Augen aufschlug, verschlug es ihm die Sprache.

„Er hat ungewöhnliche Augen, saphirblau und smaragdgrün. Er wird einmal sehr mächtig werden.“

Zuerst waren die Anwesenden auch verblüfft über die Augenfarbe des kleinen, aber bei solchen Eltern und Großeltern war es eigentlich nichts Überraschendes. Denn Salazar und Tom hatten grüne Augen, und Sirius hatte blaue Augen. Der kleine Darius konnte sich anscheinend nicht entscheiden, welche Augenfarbe er haben wollte und so hatte er sich für beide entschieden.

Dann schrie das Mädchen, Airen, sie wollte auch Aufmerksamkeit haben, alle schienen sich nur um ihren Bruder zu kümmern, und keiner mehr um sie.

„Na komm schon, Kleines, hör auf zu weinen“, versuchte Tom sein Glück, doch leider ohne Erfolg.

Allerdings hörte sie trotzdem auf zu weinen und sah ihren Großvater, Salazar, an. Dieser lächelte und nahm sie auf den Arm. Airen sah ihm in die grünen Augen und lächelte ein wenig.

“Sie hat smaragdgrüne Augen, und auch sie wird mächtig werden und ihrem Bruder um nichts nachstehen. Zusammen sind die beiden unschlagbar, aber auch alleine werden sie sehr schwer zu schlagen sein. Sie haben jetzt schon ein hohes Maß an Magie und das wird mit der Zeit noch viel größer werden.“

Dann gab es einen kleinen Zeitsprung von einem Jahr und die Paten wurden festgelegt für die kleinen. Bei Darius wurde James der Pate und bei Airen wurde es Lucius. Dann gab es wieder einen Zeitsprung von einem halben Jahr und das Schlimmste passierte.

Darius war bei seinem Paten James und seiner Frau Lily zu Hause, Lily war oben im Zimmer bei Darius, der gerade wach wurde. James fing an zu schreien und rief, Lily solle fliehen, zusammen mit dem Kleinen. Dann hörte man noch einen Schrei von James und es war still. Die Tür zum Zimmer ging auf und jemand trat ein. Darius konnte nicht sehr viel erkennen, da Lily vor ihm stand, doch dann hörte er ihren Schrei und sah, wie sie zu Boden fiel. Darius sah den Mann an, der immer näher kam, er kannte den Mann nicht, und doch wusste „Harry“ wer es war. Es war Dumbledore. Dieser versuchte Darius zu töten, doch egal, wie oft er den Todesfluch auf Darius abfeuerte, er starb nicht. Und so nahm Dumbledore den Kleinen mit, als Waffe gegen Tom.
 

Das Ritual von Harry war beendet, doch der Zauber von Airen ging weiter, denn sie wollte wissen, wo ihr Bruder war.
 

Tom wollte Darius gerade abholen, als er einen Schrei vernahm, der von Lily stammte. Er rannte ins Haus und sah, dass James tot war, er rannte die Treppe hinauf ins Kinderzimmer und stellte fest, dass auch Lily tot war, doch von Darius war keine Spur zu sehen. Er sah sich um und sah, das dass Fenster auf war. Er ging ans Fenster, doch konnte er niemanden sehen. Er ließ sich auf den Boden fallen und schrie, er schrie den Namen seines Sohnes, doch niemand antwortete ihm. Er schrie noch mal und ließ seine Magie frei, die Augen von Tom färbten sich von dem strahlendem Grün zu einem Feuerrot und das Haus fing langsam an zu brennen. Die Leichen von seinen Freunden, James und Lily, nahm er mit. Er aparierte nach Hause und Sirius kam direkt auf ihn zu und fragte ihn, wo Darius war, doch Tom schüttelte nur den Kopf, er sagte, dass Darius nicht mehr da war, als er kam, dass, wenn er eine Minute früher da gewesen wäre, er das hätte verhindern können. Sirius fiel in sich zusammen und Tom trug ihn ins Bett, er schwor seinem Mann, dass er Darius finden würde. Die Leichen von James und Lily verbrannte er später, denn das war ihr Wunsch gewesen, dass, wenn ihnen etwas passiert, sie verbrannt werden sollten. Und so machte sich Tom auf die Suche nach Darius, doch finden konnte er ihn nicht.

Irgendwann im Laufe des Abends kam Lucius mit Airen und Sirius nahm sie an sich und weinte. Dann erzählte Sirius Lucius was passiert war, Lucius konnte es nicht glauben und machte sich auf die Suche nach Tom. Spät in der Nacht kamen beide erschöpft zurück, Airen schlief bereits, sie hatte sich an Draco gekuschelt, denn dieser war zusammen mit Narzissa gekommen.

Sie hatten die Suche nach Darius nie aufgegeben, all die Jahre nicht. Doch hatten sie Airen nie von ihrem Bruder erzählt. Dann wurde Sirius angeklagt, James und Lily Potter getötet zu haben, was nicht stimmte, doch keiner wollte davon hören, so wurde Sirius von seinem Mann und seiner Tochter getrennt. Und weitere zehn Jahre später tauchte ein Junge namens Harry Potter in Hogwarts auf. Doch Tom, Sirius, Lucius und Severus wussten, dass James und Lily nie ein Kind hatten, also woher kam dieser Junge mit smaragdgrünen Augen?

Draco wollte sich mit dem Jungen anfreunden, denn er spürte, dass dieser etwas Besonderes war und zwar nicht wegen seinem Namen her, denn Draco wusste, dass er kein Potter sein konnte. Nein, er spürte etwas anderes, doch konnte er noch nicht sagen, was es war. Doch Potter nahm seine Freundschaft nicht an, nein er schlug sie aus, und von diesem Tag an waren sie Feinde.
 

Airens Zauber war an dieser Stelle zu Ende. Ihr liefen die Tränen über die Wangen und sie murmelte immer wieder „mein Bruder“. Dann brach sie zusammen, der Zauber hatte mehr Kraft gekostet als sie hatte und das obwohl sie auf das Arkana des Pentagramms zurückgreifen konnte. Draco hob sie hoch, Blaise kam hinzu und half ihm, beiden liefen ebenfalls Tränen über die Wangen, sie waren sich sicher, dass Potter der Bruder von Airen war, doch beweisen konnten sie es nicht. Draco wusste, dass die Potters kein Kind hatten, also woher kam dann dieser Harry Potter? Ob sie mit ihm reden sollten? Doch war das jetzt erstmal Nebensache, sie mussten Airen zurückbringen, das war wichtiger und morgen konnten sie besprechen, was sie tun sollten. Es war mittlerweile drei Uhr morgens, als sie wieder in ihrem Turm waren, sie legten Airen in ihr Bett und legten sich zu ihr, sie wollten Airen jetzt nicht alleine lassen. Draco und Blaise legten jeweils einen Arm um sie und schliefen dann auch ein.
 

Harry weinte leise und auch Ron und Hermine, beide waren zu Harry gegangen und umarmten diesen. Die Seele von James hatte sich schon zurückgezogen und ließ die drei alleine, denn er hatte nur begrenzt Zeit gehabt, um bei ihnen zu bleiben und seinem Patenkind zu helfen, wieder in seinen Körper zurückzukehren. Nachdem er seine Aufgabe beendet hatte, hatte er sich zurückgezogen. Harrys Tränen wollten nicht versiegen, Hermine zog ihn hoch, sie mussten zurück, zurück in den Gemeinschaftsraum, bevor sie der Schulleiter erwischte, denn das würde böse ausgehen, nach dem was sie jetzt wussten. Harrys Augen hatten wieder das normale Grün angenommen und er taumelte mehr zurück als dass er ging, Ron stützte Harry links und Hermine rechts. Sie hatten den Tarnumhang umgelegt und den Zauber der Karte der Rumtreiber gesprochen, so dass sie ohne Probleme in den Gemeinschaftsraum gehen konnten. Sie legten Harry ins Bett und legten sich zu ihm, Hermine war es egal, ob sie noch eine Regel brach, denn Harry war ein Bruder für sie und so blieb sie bei ihm. Bei Hermine, Ron und Harry war es gerade zwei Uhr, denn ihr Ritual ging nicht so lange wie der Zauber von Airen. Und so wussten Draco, Blaise und Airen einiges mehr als Harry/Darius und seine Freunde.
 

Dumbledore hatte von diesem Mitternachtszauber und Ritual nichts mitbekommen, denn wie sollte man etwas merken, was von vier Gründern geschützt worden wurde?

Nicht nur Salazar und Godric hatten die sechs beschützt, nein, auch Rowena und Helga hatten ihre Magie angewandt, um die Schüler zu schützen. Obwohl es Sal und Godric schwer fiel, nicht direkt zu ihrem Enkel zu gehen, ihn in die Arme zu schließen. Ihn dann direkt zu Tom zu bringen, um ihm seinen Sohn zu bringen. Doch das musste Airen selbst machen, und das bitte an Weihnachten. Solange würden sich die beiden auch noch gedulden. Denn das würde ein schönes Fest werden.

Woher sich Godric so sicher sein konnte, dass Harry ihr verlorener Enkel war? Godric hatte dem Kleinen damals als erstes in die Augen gesehen und als Harry das Ritual gesprochen hatte, war Godric da gewesen und hatte ihn beschützt, auch wenn die drei nichts mitgekommen hatten. Und auch da hatte Godric Harry gesehen, hatte seine saphirblauen und smaragdgrünen Augen gesehen. Und es gab keinen zweiten Menschen, der diese Augen hatte, noch dazu diese Macht, die blockiert wurde. Doch konnte Godric diese nicht lösen, darüber musste er mit seinem Ehemann noch reden.
 

Der Morgen kam früher als sie wollten, doch mussten sie aufstehen und das Schlimmste an diesem Morgen war, das sie Zaubertränke hatten. Harry war überrascht, als er aufwachte und feststellte, dass Ron und Hermine in seinem Bett lagen und ihn umarmten. Er war dankbar, denn er wollte nicht alleine sein, nicht nachdem er erfahren hatte, dass einer seiner Väter Voldemort selbst war und sein anderer Vater Sirius. Die beiden wurden wach und sahen Harry an und schmusten noch ein wenig mit ihm, bevor sie ihn unter die Dusche schickten, Hermine verabschiedete sich von Ron und ging in den Mädchenschlafsaal, dann nahm sie sich frische Sachen und ging unter die Dusche.

Ron wartete, bis Harry fertig war und ging dann ebenfalls unter die Dusche. Sie trafen sich wieder im Gemeinschaftsraum und gingen dann in die Große Halle. Bevor sie hineingingen, verschlossen sie ihre Gedanken vor jedem, besonders vor Dumbledore, denn er war verantwortlich dafür, dass Harry keine Kindheit hatte, er war verantwortlich dafür, dass Sirius in Askaban gewesen und in den Schleier gefallen war. All das ging in Harrys Kopf vor, Dumbledore war der schuldige und nicht Voldemort, Tom, Dad.

Hermine und Ron wussten, was in Harry vorging.

„Harry, tu nichts Unüberlegtes“, warnte Hermine.

„Genau Kumpel, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Rache zu nehmen“, sagte Ron.

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragte Harry leise.

„Wir sollten erstmal mit deiner Schwester, Malfoy und Zabini reden“, schlug Hermine vor.

„Ich werde mit Malfoy überhaupt nicht reden.“

„Dann eben nur mit deiner Schwester“, sagte Ron.

Harry nickte und zusammen gingen sie zu ihrem Tisch und aßen ein wenig. Richtigen Hunger hatten sie nicht, denn das, was sie erfahren hatten, schlug ihnen immer noch auf den Magen. Danach gingen sie ihre Schultaschen holen und gingen in die Kerker, denn sie hatten heute noch Zaubertränke und dann war Wochenende.
 

Airen wurde langsam wach und stellte fest, dass sie im Schlaf geweint hatte. Als sie den Arm bewegen wollte, merkte sie, dass sie es nicht konnte. Sie sah sich nach dem Grund um und sah, dass Blaise und Draco bei ihr lagen und sie umarmten. Sie dankte den beiden im Stillen und versuchte sich aus dieser Umarmung zu lösen ohne sie zu wecken. Was sich allerdings als schwierig herausstellte und beide wurden langsam wach. Beide sahen, dass Airen wach war und Airen lächelte sie an und umarmte beide dankbar, dankbar dafür, dass sie sie nicht alleine gelassen hatten. Airen schickte beide unter die Dusche und ging selbst duschen. Nachdem sie fertig waren, gingen sie in die Große Halle und Airen sah den Schulleiter hasserfüllt an, die beiden versuchten Airen zu beruhigen, was nicht wirklich funktionierte und Draco sah nur den einen Weg, seine Verlobte zu küssen, was dann auch funktionierte.

„Airen, nicht jetzt“, sagte Draco.

„Wann dann? Er ist schuld, dass mein Bruder nicht bei seiner Familie sein kann.“

„Vielleicht solltest du erstmal mit deinem Bruder reden“, sagte Blaise.

Airen sah in Richtung Harry.

„Ja, vielleicht sollte ich das.“

„Nicht nur vielleicht, tu es“, sagte Draco bestimmt.

Sie nickte, denn sie wusste, dass Draco und Blaise recht hatten, sie musste erst mit ihrem Bruder reden und dann konnte sie sich immer noch ausdenken, was sie gegen diesen, dieses, ihr fiel kein passender Name ein für diesen Schulleiter, doch dieses Monstrum, unternehmen würde.

Doch jetzt hatte sie erstmal Zaubertränke mit Severus und dieser würde direkt merken, dass etwas mit ihr, Draco und Blaise los war, und so verschlossen sie ihre Gedanken vor jedem. Sie frühstückten ein wenig und dann gingen sie in die Kerker, denn sie hatten ja Zaubertränke.
 

An den Kerkertüren trafen die sechs aufeinander. Harry und Airen sahen sich in die Augen und Airen suchte das Blau in Harrys Augen, doch konnte sie keines finden.

„Was willst du, Malfoy?“, fragte Ron direkt, doch bekam er einen Stoß von Hermine in die Seite.

„Ich will gar nichts, Wiesel“, kam es kalt von Draco.

„Dann lasst uns durch, wenn ihr kein Anliegen habt“, kam es sachlich von Hermine.

Doch keiner ging zur Seite und Airen und Harry sahen sich weiter an.

„Oder habt ihr doch ein Anliegen?“

„Wir beide nicht, aber vielleicht die beiden.“ Blaise zeigte mit dem Kopf in Richtung Airen und Harry.

„Ja, vielleicht“, sagte Ron leise.

Doch weiter kamen sie nicht, denn Severus Snape kam zu ihnen.

„Ich dachte eigentlich, dass Sie keine Karte brauchen, um die Tür zu finden.“

„Bitte?“, fragte Airen verwirrt, denn sie hatte nicht mitbekommen, dass Sev gekommen war.

„Miss Draconia, würden Sie bitte ins Klassenzimmer gehen?“

„Ja natürlich, Entschuldigung, Professor Snape“, entschuldigte sich Airen schnell und ging ins Klassenzimmer, Draco und Blaise folgten ihr.

„Mr. Potter, brauchen sie eine Einladung?’“, fragte Severus nun auch Harry.

„Nein, Sire.“

Damit ging Harry ins Klassenzimmer, Ron und Hermine folgten.

Und Severus schüttelte kurz den Kopf und ging dann in das Klassenzimmer, wo er unterrichtete.

Er stellte fest, dass weder seine drei Slytherins bei der Sache waren noch die drei Gryffindors, doch immer wenn er versuchte, bei den Gryffindors in die Gedanken zu gelangen, stieß er auf eine Wand. So beließ er es dabei, er konnte sein Patenkind später auch danach fragen.
 

Ende Kapitel 6

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So das war das Kapitel, und wie hat es euch gefallen? Seid ehrlich, bitte.
 

Und nun noch ein Paar Antworten für euch.

@cherrri1986: Was Draco und Airen für Wesen sind, bleibt noch ein wenig mein Geheimnis, aber nun hab ich eine Frage, warum glaubst du das Blaise ein Wesen der Nacht ist? Auch wenn ich mir so ein Wesen der Nacht vorstelle, heißt das nicht das er ein Engel der Nacht ist. Okay, ich gebs zu, er ist ein Engel der Nacht ^-^

@Halb-Blut-Prinz: Ja schon gemein. Aber er ist selbst schuld, er wollte den Gang haben.

@Bumm: Nun, wie Harry darauf reagiert, wirst du vielleicht im nächsten Kapitel erfahren. Mal sehen...

Waren das alle fragen *umguck* falls ich jemanden vergessen habe, einfach bescheid sagen.
 

Und nochmal danke, für alle die mir ein Kommi hinterlassen haben.
 

Gruß Eure

Lysira

Kapitel 7: Aussprache und Banne

Hallöchen,
 

ich bin wieder da *tada*

Diesmal sogar schneller als gedacht. Das Kapi war schneller fertig als ich gucken konnte ^-^

Vielen Dank auch nochmal an meine Betaleserin moonlily, denn ohne sie würdet ihr euch bestimmmt kumm lachen über meine Fehler.

So nun genug gequatscht, hier das neue Kapi, viel Spass beim lesen ^-^

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Kapitel 7: Aussprache und Banne
 

Der Unterricht in Zaubertränke zog sich dahin, die Zeit wollte einfach nicht vergehen und obwohl sie den Zaubertrank mit größter Aufmerksamkeit brauten, die Zeit verging nicht.

Harry hatte seinen Trank, wie auch Draco, Airen, Blaise und Hermine, bereits fertig. Er sah immer wieder zu Airen rüber. Sollte er sie einfach ansprechen? Was sollte er tun? Er wusste es nicht, konnte er einfach zu ihr gehen und sie um ein Gespräch bitten?

Draco bemerkte, dass Harry immer wieder in ihre Richtung sah und sagte das Airen.

“Ich schätze, dass er gerade darüber nachdenkt, ob er mit mir reden soll, oder nicht.“

„Du solltest mit ihm reden“, sagte Draco dazu.

„Aber nicht hier, nicht in Zaubertränke.“

„Nein, das würde ich dir auch nicht raten.“

So vergingen die beiden Stunden und sie bekamen noch mehr Hausaufgaben von Severus auf.

Harry grübelte noch weiter darüber nach, ob er denn mit Airen reden sollte, doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, denn als er die Kerker verlassen wollte, sah er, dass Airen, Draco und Blaise auf sie warteten.

„Was wollt ihr?“, fragte Hermine, die hinter Harry stand.

„Ich würde dir raten, dich klein zu halten, Granger“, sagte Blaise.

„Blaise, lass das. Ich bin nicht hier zum streiten, sondern weil ich etwas zu erledigen habe“, ging Airen dazwischen. Sie wandte sich an Hermine.

„Tut mir leid, doch ich wollte mit euerm besten Freund reden. Alleine, denn ich bin mir sicher, dass er Draco und Blaise nicht dabei haben will.“

„Verstehe“, sagte Hermine leise.

Harry, Ron und Draco waren die ganze Zeit über still gewesen, und Airen wandte sich an Harry.

„Können wir miteinander reden, allein?“

„Ja, können wir. Ich wollte sowieso mit dir sprechen.“

„Sagen wir, nachher? Unten am See?“

Harry nickte und Airen wandte sich zum Gehen, Draco und Blaise folgten ihr.

„Und du willst uns wirklich nicht dabei haben?“, fragte Blaise.

„Ihr streitet euch doch nur, sobald ihr euch seht, wie soll man da in Ruhe reden können?“

Dazu sagte Blaise nichts mehr, und doch, er wollte Airen nicht mit Potter alleine lassen, moment er war ja gar kein Potter mehr, nein, er war Darius, Airens Bruder. Airen sah, dass das Blaise nicht gefiel und schlug daher folgendes vor.

„Na schön, ihr könnt beide mitkommen, aber wenn wir alleine reden wollen, lasst ihr uns alleine.“

Blaise und Draco nickten, denn sie wollten beide Airen nicht alleine gehen lassen, Bruder hin oder her.

So gingen sie zu dem nächsten Unterricht und folgten diesem nur mit halbem Ohr, denn alle drei waren sie nicht bei der Sache. Ihre Gedanken drehten sich um das Gespräch, welches Airen später mit ihrem Bruder führen würde.
 

Bei Harry und seinen Freunden sah es nicht viel anders auch, auch dort wurde gerätselt. Hermine und Ron waren dagegen, dass ihr bester Freund mit Airen sprechen wollte.

„Sie ist vielleicht meine Schwester“, sagte Harry.

„Ja und? Ich will dich trotzdem nicht alleine lassen“, beharrte Hermine und Ron nickte zustimmend.

„Sie wird mir nichts tun.“

„Was macht dich so sicher?“, fragte Ron und fügte dazu: „Sie ist eine Slytherin.“

„Ich wäre auch beinahe einer geworden, vergiss das nicht, und außerdem hat sie mir bisher auch nichts getan, wenn wir alleine waren.“

„Moment, ihr habt bereits alleine gesprochen?“, fragte Hermine.

„Ja. Sie war es, die mir sagte, dass ich nicht alles glauben soll, was man mir sagt, und sie hatte Recht. Ohne sie hätte ich nicht herausgefunden, dass man mich belogen hat. Dass man die ganze Zaubererwelt belügt.“

„Woher willst du wissen, dass James dir die Wahrheit sagte?“, fragte Ron.

„Weil seine Seele nicht lügen kann, Ron, Tote können nicht lügen“, sagte Hermine.

„Und wenn er es getan hätte, wäre seine Seele sofort verbrannt, sobald er nur ein Wort der Lüge gesagt hätte“, fügte Harry hinzu.

„Woher weißt du das?“, fragte Ron erstaunt.

„Bücher, Ron. Ich habe viel gelesen im letzten Sommer. Schon alleine, um herauszufinden, wie ich Sirius aus dem Schleier bekomme. Doch bisher hab ich kein Buch gefunden, das mir sagen kann wie.“

Harry wurde traurig, als er daran dachte. Sein Vater war im Schleier gefangen, doch würde er nicht aufgeben, wenn Voldemort wirklich einer seiner Väter wäre, würde er ihn fragen, ob er eine Möglichkeit kannte, ihn aus dem Schleier zu befreien. Oder war Sirius bereits wieder frei? Hatte Voldemort, er schüttelte den Kopf, nein Dad, Sirius bereits aus dem Schleier befreit? Er musste mit Airen reden, so schnell wie möglich, warum konnte die Zeit nicht schneller vergehen?

„Harry…“, sagte Hermine leise.

Harry sah auf und sah Hermine an.

„Du wirst ihn wieder sehen. Da bin ich mir sicher.“

„Ich hab nur gerade daran gedacht, dass er und … du weißt schon, vielleicht ist er nicht mehr im Schleier, vielleicht ist er bereits befreit.“

„Meinst du das?“, fragte Ron.

„Genau das denke ich. Ich sollte Airen nachher mal fragen, sie müsste es ja wissen.“

Hermine und Ron lächelten, ja wenn Airen wirklich Harrys Bruder war, dann sollte sie wissen, ob Sirius am Leben war, schließlich war er ihr Vater.

So gingen auch sie zum Unterricht, der wiederum zum Einschlafen war, und doch verging auch dieser, zwar langsamer als gewohnt und doch verging er.
 

Der Mittag kam und sie gingen zur Großen Halle essen, Airen und Harry sahen sich kurz an und lächelten zart, dann wandten sie sich dem Essen zu. Danach war noch mal Unterricht, erst dann konnten sie sich am See treffen. Ob dies so klug war, wusste Airen nicht, denn schließlich konnte der Alte sie sehen.

„Mach dir keine Sorgen, Airen“, sagte Blaise.

Sie sah ihn an und zwar fragend.

„Ich werde dafür Sorgen, dass er euch nicht sieht, und Draco wird mir dabei helfen, nicht war?“

Blaise sah zu Draco, dieser nickte.

„Dann sollten wir gehen.“ Und so gingen die drei zu dem vereinbarten Ort am See.
 

Sie wurden bereits von Harry und seinen Freunden erwartet.

„Was hab ich dir gesagt, Harry, sie kommt nicht alleine“, sagte Ron.

„Und das nur aus einem Grund“, sagte Airen, die das mitbekommen hatte.

„Ich will nicht, dass der Schulleiter unser Gespräch belauscht und uns zusammen sieht.“

„Dafür brauchst du Malfoy und Zabini?“, fragte Harry.

„Ich kann schlecht Salazar oder Godric danach fragen“, sagte sie lächelnd.

„Ich schätze, die beiden haben anderweitig zu tun?“, fragte Harry.

„Zum Beispiel das Compendium Drakomagia übersetzen“, konnte sich Draco nicht nehmen zu sagen.

„Das Compendium Drakomagia? Du meinst nicht wirklich das Drakomagia, oder?“, fragte Hermine.

„Doch, genau das Buch meint er“, antwortete Blaise.

Hermine musste sich setzen, so ein seltenes Buch besaß Salazar Slytherin? Und er übersetzte es gerade für Malfoy?

„Draco, er übersetzt das Buch nicht, und das weißt du. Mach dich lieber an die Arbeit, anstatt Unfug zu erzählen.“

„So, oder anders?“, fragte Draco vorsichtig und sah Airen fragend an, Blaise ebenso.

„Wie könnt ihr die Zauber besser wirken?“, fragte sie alarmiert.

„Anders“, war die Antwort von Blaise.

„Aber er wird es bemerken, wenn wir…“, sagte Draco.

„Also werde ich den Anfang machen und ihr werdet dann übernehmen?“, fragte sie.

„Das wäre am einfachsten“, stimmte Blaise zu.

„Und ihr werdet keinem je ein Wort darüber erzählen, was ihr jetzt seht. Habt ihr verstanden?“, sagte Draco mit durchdringender Stimme.

„Und warum nicht?“, fragte Ron.

„Weil es euch sonst das Leben kostet“, sagte Blaise.

„Und das meinen wir ernst“, sagte Draco noch dazu.

Airen sah Harry und seine Freunde an.

„Bitte, ihr müsst es versprechen, die Zeit drängt, er lässt seinen Blick bereits hierher schweifen“, sagte Airen drängend.

„Wir werden nichts sagen, ganz egal, was hier geschieht und gesagt wird, versprochen“, sagte Harry, er meinte es ernst und das merkte man.

Airen war das genug, sie wartete nicht mehr die Antwort von Hermine und Ron ab. Airen ging zu Draco und Blaise, nahm beide bei der Hand, schloss die Augen und ließ ihre Magie in beide fließen. Dann veränderte sich Airens Aussehen, zuerst wurden ihre Haare länger und reichten bis zum Boden, dann veränderte sich ihre Kleidung, ein schwarzes Kleid mit blauen Rosen kam zum Vorschein. Ein Diadem schmückte ihr Haar, verziert mit zwei Schlangen, das Zeichen der Familie Slytherin. Sie öffnete die Augen und diese leuchteten smaragdgrün, dann ließ sie die Hände von Draco und Blaise los und richtete diese Richtung Himmel, ein Schild fing an sich zu formen. Airen ließ die Arme zu den Seiten sinken und der Schutzschild formte sich ihren Händen nach.

Draco und Blaise gingen jeweils einige Schritte zur Seite, streckten ihre Arme rechts und links von sich und als sich der Schutzschild mit den beiden traf, veränderte sich auch bei ihnen das Aussehen. Zuerst änderten sich die Haare, diese waren bei Draco silbern-blond und die von Blaise wurden schwarz-blau, die Länge änderte sich ebenfalls, beide hatten nun hüftlange glatte Haare. Die Kleidung veränderte sich erst, als der Schutzschild den Boden erreichte, dann wurde die Kleidung schwarz und sie öffneten die Augen. Dracos leuchteten silbern und die von Blaise waren nachtschwarz, Flügel erschienen auf seinem Rücken und er legte sie zusammen. Erst dann erschienen die Diademe der beiden, beide in silbern mit dem jeweiligen Familienwappen.
 

Harry, Hermine und Ron bekamen die Münder nicht mehr zu, zu erstaunt waren sie darüber.

„Mund zu“, zischte Draco, ihm war es gar nicht recht, dass die drei nun wussten, wie er wirklich aussah.

„Was?“, fragte Harry.

„Ihr sollt den Mund zu machen“, sagte Blaise ebenfalls etwas sauer.

„Klar, Entschuldigung“, sagte Hermine. Ron konnte nichts sagen und schloss einfach den Mund.

„Ihr dürft darüber nicht sprechen, ganz egal, was kommen mag, denn sonst sind wir alle in noch größerer Gefahr, als wir jetzt schon sind.“

„Verstehe, wir werden nichts sagen. Aber was seid ihr für Wesen?“, fragte Harry.

„Das siehst du doch“, sagte Airen lächelnd.

„Zabini ist ein Engel der Nacht, das sieht man. Airen gehört zu der Familie Slytherin, aber was sie für ein Wesen ist, kann ich nicht sagen, genauso wenig, wie ich es von Malfoy sagen kann“, sagte Hermine.

„Sag mir, was ist Harry für ein Wesen?“, fragte Airen.

„Was? Was Harry für ein Wesen ist?“, fragte sie ein wenig verwirrt.

„Genau.“

„Ich weiß es nicht. Er ist aber kein Mensch, falls du das wissen wolltest.“

„Das wissen wir bereits, haben es immer schon gewusst, seit der ersten Klasse“, sagte Draco.

Daraufhin sagte zuerst niemand etwas.

„Können wir vielleicht das Thema wechseln?“, fragte Harry, dem das unangenehm war.

Airen lächelte. „Natürlich, ich wollte wegen etwas anderem mit dir sprechen. Aber wir sollten woanders darüber sprechen.“

Airen wandte den Kopf und sah in die Richtung, wo der Schulleiter sein Zimmer hatte, sie wussten nicht, wie lange sie den Schutzschild halten konnten, denn Stablose Magie kostete Blaise und Draco viel Kraft. Harry folgte Airens Blick und war mit ihr einer Meinung.

„Draco, können wir die drei nach Slytherin bringen?“, wandte sich Airen an ihn.

„Nein. Ich werde sie nicht nach Slytherin bringen, außerdem ist der Schutzschild zu stark. Wir müssten diesen lösen, um die drei dorthin zu bringen.“

Ihm gefiel der Gedanke überhaupt nicht und er würde es nicht tun.

„Wir müssen aber irgendwo ungestört reden, wo der Alte uns nicht sieht und er keine Macht hat. Und der Eingang zu Sal ist nun mal in Slytherin, den zweiten Eingang kenne ich nicht.“

„Dann müssen wir den Schild lösen und dann weiß der Alte direkt Bescheid“, sagte Blaise.

„Ihr braucht den zweiten Eingang zur Kammer des Schreckens?“, fragte Harry.

„Ja, ich kenne den Weg nicht, allerdings ist sie keine Kammer des Schreckens, nicht wahr, Blaise?“, fragte Airen und grinste.

„Höre auf, mich daran zu erinnern, mir wird schlecht, wenn ich nur daran denke.“

Harry, Hermine und Ron hatten keine Ahnung, was Airen meinte, sie sagten zwar nichts dazu und doch waren sie sehr neugierig.

„Du kennst den Weg zur Kammer, oder Potter?“, fragte Draco.

Harry nickte, sah Draco aber nicht an.

„Er ist in der Mädchentoilette, wo Myrthe ist“, sagte er.

„Dann sollten wir dorthin gehen, denn da sind wir sicher“, sagte Airen.

„Unter dem Schutzschild?“, fragte Ron.

„Ja, unter dem Schutzschild, was denn sonst?“, kam es von Blaise.

„Und wie wollt ihr das schaffen? Dumbledore wird direkt merken, dass etwas verborgen ist“, meinte Hermine.

„Das lass mal unsere Sorge sein“, sagte Draco und grinste.

So gingen die sechs geschlossen ins Schloss hinein und keiner bemerkte die kleine Gruppe, keiner traute sich auch nur ein Wort zu sagen, so gelangten sie ungesehen in die Mädchentoilette.

Harry öffnete den Gang zu der Kammer und sie rutschten das Rohr hinunter. Er führte sie dann in die Halle, wo eine Statue von Salazar selbst stand. Erst jetzt traute sich Hermine die Frage zu stellen.

„Wie habt ihr das gemacht? Wie habt ihr uns ungesehen hierher gebracht?“

Airen, Draco und Blaise lösten erst den Schutzschild und nahmen wieder ihre Gestalt an, die sie in Hogwarts hatten.

„Geheimnis“, sagte Blaise.

Die drei sahen sich erstmal hier um, denn sie waren noch nie hier gewesen.

„Es sieht hier nicht sehr gemütlich aus“, ließ Blaise verlauten.

„Es sieht eher aus wie eine Kammer für jemanden“, vermutete Draco.

„Ja, wahrscheinlich eine Schlafstelle für Sariel“, sagte Airen.

„Meinst du?“, fragte Draco.

„Ich bin mir ziemlich sicher, Draco.“

„Wer ist Sariel?“, fragte Harry.

„Eine Basiliskin“, antwortete Blaise.

„Ein Basilisk?“, fragte Ron.

„Sag mal, hast du was an den Ohren, Wiesel? Sie ist eine Basiliskin, ein Weibchen“, sagte Draco ziemlich gereizt.

„Man wird ja mal noch fragen dürfen“, erwiderte Ron.

Draco verdrehte die Augen. Airen und Blaise hatten sich derweil weiter umgesehen und Airen hatte den Geheimgang gefunden, den Harry zu dem Pentagrammraum geführt hatte, was er ihr auch sagte.

„Aber es muss doch auch noch einen Gang geben, der zu unserer Halle führt“, vermutete Blaise.

„Kannst ja mal nachsehen“, sagte Airen.

„Das bringt ihn dann soweit wie mich in der Halle“, sagte Draco dazu.

„Das würde ich nicht behaupten, hier ist die Magie schwächer als dort“, sagte Airen.

Blaise ließ seine Magie frei, doch konnte er keinen anderen Weg finden, dieser war wohl besser gesichert als sie glaubten.

„Das heißt dann wohl, wir müssen hier reden, und dabei hätte ich mich gerne an den Tisch gesetzt“, seufzte Airen.

Doch kaum dass sie den Satz zu ende gesprochen hatte, öffnete sich eine verborgene Tür, diese war an derselben Wand wie die Tür zum Pentagrammraum, doch drei Meter entfernt.

„Scheint, als hätte dich jemand gehört“, grinste Draco.

„Und wer sollte das gewesen sein?“, fragte Hermine.

„Salazar, schätze ich mal“, kam die Antwort von Harry.

„Und wo führt der Gang hin?“, fragte Ron, der bereits zu der Tür gegangen war.

„Ich würde sagen in den Speisesaal“, beantwortete Airen seine Frage.

Ron erschrak, denn Airen stand direkt hinter ihm und ihr Atem streifte seinen Nacken, er bekam eine Gänsehaut. Schnell schritt er zur Seite, denn er wollte keine Slytherin im Rücken haben.

„Wir sollten uns beeilen, auch wenn das hier eine Kammer Salazars ist, sie ist nicht so gut geschützt wie die Halle“, gab Blaise zu bedenken.

„Da gebe ich dir Recht, sie ist nur durch wenig Magie geschützt und Dumbledore könnte uns folgen, auch wenn er nicht weiß, wo wir sind. Aber Fawkes war bereits einmal hier und er könnte wieder kommen“, stimmte Harry zu.

„Draco und …“, Airen überlegte einen Moment, ob sie Hermine mit Vornamen ansprechen sollte, doch nahm Hermine ihr die Entscheidung ab.

„Hermine“, sagte sie, Airen lächelte wieder.

„Na schön, Hermine. Draco, du gehst mit Hermine zuerst, Harry und ich folgen dir, Blaise und … Ron, ihr bildet das Schlusslicht. Blaise, verschließ die Tür wieder.“

Jeder nickte auf ihre Anweisungen und Draco ging vor, auch wenn es ihm nicht gefiel, neben Granger zu gehen, doch wusste er, dass Airen sicher gehen wollte. Der Gang wurde in zartes weiches Licht getaucht, welches bereits angegangen war, als die Tür geöffnet worden war. Der Gang zog sich etwa dreißig Meter hin, er machte immer leichte Wendungen, mal nach links, dann wieder nach rechts. Doch kamen sie nach fünfzehn Minuten in der Halle an, wo die Schlangenstatue stand. Der Kopf der Statue sah sich die drei Neuen genau an, doch schien sie sie zu dulden und zu akzeptieren.
 

Hermine, Ron und Harry sahen sich neugierig um, auch sahen sie die riesige Schlangenstatue, die sie musterte, doch bewegten sie sich kein bisschen, ob es aus Angst oder wegen etwas anderem war, konnten sie nicht sagen.

„Und hier können wir wirklich ungestört reden?“, fragte Harry, der sich zuerst wieder bewegte.

„Ja, denn Salazars Macht ist hier am größten“, bestätigte Airen ihm und ging zum Tisch, wo sie zusammen mit Draco und Blaise Platz nahm.

Harry nahm ihr gegenüber Platz, nach kurzem Zögern auch Hermine und Ron, doch die beiden sahen sich weiterhin neugierig um, so als erwarteten sie einen Hinterhalt. Draco bemerkte dies, doch sagte er nichts dazu. Harry war indes ein wenig mulmig, er wollte sich nicht in Gegenwart von Zabini und ganz besonders nicht in Malfoys Gegenwart unterhalten.

„Sollen wir uns alleine unterhalten?“, fragte Airen, als spürte sie das.

„Das wäre mir lieber“, sagte Harry.

Airen stand auf, wartete auf Harry und ging dann ein paar Meter von den vieren weg. Sie nahmen sich zwei Stühle mit und zauberten einen kleinen Tisch, an den sie sich setzten. Sie saßen in der Nähe der Schlangenstatue, während Draco, Blaise, Hermine und Ron an dem großen Tisch blieben.

„Ist es jetzt besser?“, fragte Airen.

„Ein wenig, mir ist nur etwas unbehaglich zumute, weil ich hier noch nie gewesen bin“, sagte Harry und sah zur Statue.

„Sie wird uns nichts tun, sie wird uns beschützen.“

Harry lächelte bei diesen Worten, er sah Airen wieder an.

„Wo sind wir hier eigentlich?“

„So genau weiß ich das auch nicht, aber das hier ist Salazars geheime Halle, Dumbledore weiß nicht von ihrer Existenz und so soll es auch bleiben. Auch sind hier seltene Bücher und wenn ER sie in die Hände bekommt, ich will gar nicht daran denken, was dann geschieht. Ihr dürft ihm niemals etwas davon sagen.“

„Das werde ich bestimmt nicht, nie wieder werde ich ihm vertrauen“, sagte er mit eiskalter Stimme, die Dracos Konkurrenz machte.

„Du spielst darauf an, was du erfahren hast, oder?“, fragte Airen leise, denn auch sie erinnerte sich daran, doch wusste Harry davon nichts.

Harry nickte, doch sagte er nichts dazu.

„Willst du es mir sagen?“

Harry sah sie einen Moment an, doch dann nickte er und erzählte ihr von dem Ritual, von seinem Paten, von der Geburt bis zu dem Tag, als Dumbledore ihn mitnahm. Warum er ihr alles so einfach erzählte, warum er ihr vertraute, wusste Harry nicht wirklich, er wusste nur, dass er ihr vertrauen konnte, seine Seele sagte es ihm.

Airen nickte, sie hatte einige Tränen in den Augen, sie wischte sie fort und sagte ihm, dass auch sie einen Zauber gemacht hatte, dass sie dasselbe gesehen hatte wie er und noch mehr.

„Du hast den Zauber gemacht?“

„Ja, er ist sehr gefährlich und doch habe ich ihn gemacht. Ich sah das gleiche wie du, doch hörte mein Zauber an dieser Stelle nicht auf.“

So erzählte Airen Harry das, was sie noch gesehen hatte, doch Airen konnte bald nicht mehr erzählen und so nahm sie Harrys Hand und ließ ihn sehen, was sie gesehen hatte. Harry sah, was sie gesehen hatte, er wollte es nicht sehen, doch konnte er seine Hand auch nicht wegziehen, zu gebannt war er von der Erinnerung, und er konnte die Hand erst wegziehen, als er sah, wie Malfoy ihm die Freundschaft angeboten hatte. Harry sah von Airen zu Malfoy und nun wusste auch Harry, dass Malfoy, Harry schüttelte den Kopf, nein Draco, nicht einfach nur mit ihm befreundet sein wollte wegen des Namen. Nein, Draco wollte mit ihm befreundet sein, weil er wusste, dass er kein Potter sein konnte, auch wenn er damals noch nicht wusste, zu wessen Familie Harry gehörte, so war es Draco egal gewesen. Harry sah wieder zu Airen und schüttelte wieder den Kopf.

„Ich weiß nicht, was ich tun soll. Es ist zu verwirrend, wenn ich wirklich der Sohn von Voldemort und Sirius bin, warum hab ich dann grüne Augen und nicht blau-grüne?“

„Das weiß ich nicht, aber wir finden das raus, Darius.“

Harry war verwirrt, wieso war sie so sicher, dass er Darius war? Doch konnte er nicht weiter darüber nachdenken, denn aus einem Gang kamen zwei Männer.
 

„Darius?“, sagte der eine Mann erstaunt und stürmte schon auf Harry zu und umarmte ihn fest, immer wieder flüsterte er den Namen.

Hermine, Ron, Draco, Blaise, Airen, und der zweite Mann sahen sich das an. Doch dann fragte der zweite Mann, der Salazar war, Airen was los war und Airen erzählte von dem Zauber und dem Ritual, was sie gestern gemacht hatten und Salazar konnte es nicht glauben. Harry Potter war Darius? Ihr verloren geglaubter Enkel? Und er war die ganze Zeit über hier in Hogwarts?

Die vier, die noch am Tisch saßen, kamen näher, um ja kein Wort zu verpassen. Draco und Blaise stellten sich neben Airen, während Hermine und Ron einen kleinen Sicherheitsabstand hielten.

„Godric, wie kannst du so sicher sein, dass Harry Darius ist?“, fragte Salazar mit Hoffnung in den Augen.

Dieser löste sich von seinem Enkel und sah Salazar an.

„Ich war gestern dabei, als er das Ritual durchführte, um ihn zu beschützen, genauso wie du bei Airen warst, um sie zu beschützen. Bevor er das Ritual anfangen konnte, hüllte ihn pures Licht ein und er veränderte sich, seine Augen leuchteten saphirblau und smaragdgrün. Und du weißt, dass es diese Augenfarbe nur einmal auf Merlins Welt gibt.“

„Und warum hat er nicht jetzt ebenfalls diese Augenfarbe?“, fragte Blaise.

„Weil auf ihm starke Banne liegen, die wir zuerst lösen müssen.“

„Und warum hatte ich dann die Augenfarbe beim Ritual?“, fragte Harry.

„Weil du wahrscheinlich deine ganze Magie brauchtest, um das Ritual durchzuführen, doch woher deine Magie das wusste, weiß ich nicht.“

Ja, sie standen vor einem Rätsel, warum hatte er sich verändert beim Ritual, warum hatte er nicht seine wirkliche Augenfarbe, und warum hatte das seine Magie erkannt. Warum hatte er sich nicht verändert, als Voldemort ihn töten wollte im ersten Schuljahr, oder hatte seine Magie erkannt, dass es sein Vater war, der ihn angriff? Harry schüttelte wieder den Kopf, immer diese Fragen, dachte er sich, warum konnten sie nicht einfach aufhören, warum konnten sich seine Fragen nicht einfach in Luft auflösen? Er versuchte seine Gedanken zu ordnen, als er schon wieder fest umarmt wurde, diesmal von Salazar.

Salazar zweifelte an keinem Wort von Godric, und wenn dieser sagte, dass Harry Darius war, dann war das so.

„Unser Enkel ist wieder da“, sagte er leise.

„Und ich hab meinen Bruder, obwohl ich nicht einmal wusste, dass ich einen hatte“, sagte Airen und der letzte Teil des Satzes hörte sich wie ein Vorwurf an.

„Airen“, sagte Godric leise.

„Was?“, sagte Airen aufgebracht. „Ihr habt es sechzehn Jahre lang nicht für nötig gehalten, mir zu sagen, dass ich einen Zwillingsbruder habe. Hätte ich nicht darauf bestanden, das letzte Schuljahr mit meinem Verlobten und mit meinem besten Freund zu verbringen, hätte ich nicht durch Zufall diesen Stammbaum gefunden, wüsste ich es immer noch nicht.“

Sie hatte sich in Rage geredet und dass ihre Magie noch nicht explodiert war, hatte sie Draco und Blaise zu verdanken, denn die beiden hielten sie fest. Sie wollte den beiden nicht wehtun und so musste sie ihre Magie beherrschen, was ihr allerdings ziemlich schwer fiel.

Salazar hatte sich von Darius gelöst, seine Freunde, Hermine und Ron, standen nun bei ihm und sahen zu Airen. Salazar sah sie fragend an.

“Welchen Stammbaum?“

„Ich weiß nicht genau, wo der Raum liegt, wir sind durch den Boden gefallen, keine Ahnung wie tief, Sariel kam und hat uns befreit und hierher gebracht“, sagte sie beherrscht.

Airen zeigte auf die Stelle, wo sie durch den Boden gefallen waren.

Salazar ging zu der Stelle, doch konnte er nichts feststellen, ihm war nicht bekannt, dass es einen Raum darunter gab.

„Und du bist dir sicher?“

„Ja, wir sind sicher“, sagte Draco.

„Sariel sagte, dass es verboten wäre, dort zu sein und dass wir in der Folterkammer landen, wenn er uns erwischte. Und kaum dass wir aus dem Raum verschwanden, stürzte die Erde hinter uns ein.“

„In der Folterkammer?“, fragte Godric ungläubig.

Blaise zeigte auf den ersten Gang auf der anderen Seite.

„Kein schöner Anblick sag ich euch.“

„Da wurde schon seit Jahrhunderten keiner mehr gefoltert“, sagte Sal.

„Und warum hast du sie noch?“, fragte Airen.

„Weil ich sie für den aufgehoben habe, der Darius entführte.

„Dumbledore“, sagten Airen, Darius, Draco, Blaise, Hermine und Ron gleichzeitig.

„Da sind sich Gryffindor und Slytherin ja einig“, sagte Godric.

„Und dieser so genannte Schulleiter wird erfahren, was Schmerzen sind“, sagte Sal mit kalter Stimme.

„Willst du das nicht Dad überlassen?“, fragte Airen.

„Und wie soll ich das deinem Vater sagen?“, kam die Gegenfrage.

„Ich bin sicher, dass Vater und Dad dir gerne dabei helfen werden.“

Doch bevor Sal eine Antwort geben konnte, mischte sich Darius ein.

„Moment, Sirius lebt? Er ist nicht mehr im Schleier?“, in seiner Stimme schwang Hoffnung mit.

„Er weiß es nicht?“, fragte Godric.

Airen schüttelte den Kopf.

„Wir hatten gerade nur über das Ritual und den Zauber gesprochen und dann kamt ihr.“

„Ja, er lebt. Unser lieber Sirius war nur zwei Tage im Schleier gefangen. Wir hätten ihn ja früher befreit, doch mussten wir erst alles vorbereiten.“

„Und Bellatrix?“, fragte Darius.

„Tot, getötet von mir und Dad. Ich weiß nicht, wer den Fluch zuerst ausgesprochen hat.“

„Danke“, sagte er leise.

„Wenden wir uns doch jetzt einem anderen Thema zu. Wie wäre es, wenn wir die Banne von Darius nehmen?“, fragte Godric. Salazar nickte.

„Weißt du, welche Banne auf ihm liegen?“

Jetzt war es Godric, der nickte und er zählte sie auf, es waren insgesamt zehn Banne und noch einiges an Blockaden.

„Aber das sind doch alles verbotene Zauber“, sagte Hermine und wurde von allen angesehen, ihre Gesichtsfarbe änderte sich, denn sie wurde rot.

„Ja, Miss Granger, es ist verboten diese Banne auszusprechen, doch glaube ich nicht, dass es diesen Schulleiter interessiert“, sagte Godric.

„Wir sollten in mein Büro gehen und in den Büchern nachsehen, ob wir einen Zauber finden, der alle Banne auf einmal löst“, sagte Salazar.

„Und wir können nicht helfen, da wir sie nicht lesen können“, sagte Blaise sehr leise, und doch wurde es von Salazar gehört.

„Oh doch, Mister Zabini, Sie werden helfen können.“

Dieser wurde etwas rötlich um die Nase und Airen und Draco lachten ein wenig. Salazar ging zusammen mit Darius vor und wurde verfolgt von Airen, Draco und Blaise. Hermine und Ron wussten nicht, was sie machen sollten, sie kamen sich ein wenig fehl am Platz vor. Airen blieb stehen und sah zu ihnen.

„Wollt ihr nicht mitkommen?“

„Dürfen wir denn? Wir kommen uns…“, Hermine redete nicht weiter.

„Ihr seid die besten Freunde von meinem Bruder, natürlich dürft ihr mitkommen, er würde sich bestimmt sicherer fühlen, wenn ihr bei ihm seid. Er kommt sich bestimmt ebenso verloren vor wie ihr auch.“

Ron und Hermine gingen zu Airen, Blaise und Draco waren schon ein Stück vorausgegangen, während von Darius und den zwei Gründern nichts mehr zu sehen war. So gingen die fünf in den mittleren Gang, der zu Salazars Büro führte.

„Airen, mir ist etwas eingefallen“, sagte Draco.

Airen sah ihn fragend an.

„Wir haben die eine Treppe, die nach unten führt, noch nicht erkundet.“

„Stimmt, jetzt wo du mich daran erinnerst. Mir ist auch aufgefallen, dass Großvater mich noch nicht ausgeschimpft hat, dass ich seinen Pentagrammraum benutzt habe.“

„Vielleicht ist er einfach nur glücklich darüber, dass sein Enkel wieder da ist“, vermutete Blaise.

Dann hörten sie auf miteinander zu reden, denn sie kamen im Raum an, wo Sal bereits an der Bücherwand stand, die gestern noch nicht da gewesen war, Godric stand auf einer Leiter und sah sich die obere Wand an, Harry saß alleine auf der Couch und wusste nicht, was er machen sollte. Hermine und Ron gingen zu ihm.

„Harry“, sprach ihn Hermine an.

„Da seid ihr ja, wo wart ihr so lange.“

„Wir wussten nicht, ob wir mitkommen sollten. Aber Airen hat uns einfach mitgenommen“, erklärte Ron.
 

Airen ging zu ihren Großvätern und redete kurz mit ihnen, doch was sie sprachen, konnte man nicht hören. Als sie das Gespräch beendeten, ging Salazar zu einem kleinen Bücherregal, nahm zwei Bücher heraus und murmelte einen kleinen Zauber, dann gab er Airen die Bücher, die dann zu Draco und Blaise ging, um ihnen die Bücher zu geben.

„Ihr sollt sehr gut darauf achten und sie niemals offen liegen lassen.“

Die beiden sahen sich das jeweilige Buch an und stellten fest, dass es die Bücher waren, die sie gestern in den Händen gehalten hatten und lesen wollten.

„Danke“, sagten beide und verbeugten sich.

„Wir werden dann gehen, es ist schon ziemlich spät und wir wollen das Abendessen nicht verpassen“, sagte Airen und wollte bereits gehen.

“Wartet“, hörte sie Godrics Stimme hinter sich, sie drehte sich zu ihm um.

„Ich werde Darius und seine Freunde nach Gryffindor bringen und du gehst mit Draco und Blaise von hier aus nach Slytherin. Alles andere wäre jetzt zu gefährlich.“

„Großvater, ich kann sie auch mit nach Slytherin nehmen.“

„Nein, das kannst du nicht, die Tür würde Miss Granger und Mister Weasley nicht durchlassen. Es ist sicherer, wenn Godric sie direkt in den Turm bringt, es wird sich so anfühlen, als würden ihre Auren durch das Portrait gehen“, mischte sich Sal ein.

„Verstehe.“

„Wir werden euch in den Turm begleiten.“

So gingen sie zurück in die Halle und wieder folgte die Statue den beiden Gruppen. Salazar ging mit seinen drei Slytherins zu der silbernen flüssigen Tür, sie schritten hindurch und wieder änderten sich die Körper der drei Slytherins.

„Was geschieht, wenn wir durchgehen?“, fragte Harry.

„Du würdest ebenfalls deine Gestalt ändern, doch deine beiden Freunde würden es wahrscheinlich nicht überleben“, sagte Godric.

„Warum kann Harry hindurch und nicht wir?“, fragte Hermine.

„Weil in euch keine schwarze Macht und kein dunkles Blut fließt.“

Weiteres würden sie wahrscheinlich nicht erfahren und so gaben sich die drei damit zufrieden und folgten Godric in ein Gewirr von Gängen. Den Weg konnten sie sich nicht wirklich merken, denn sie kamen an so vielen Abzweigungen vorbei, und sie hatten aufgehört, diese zu zählen. Nach einer halben Stunde kamen sie in eine große Halle, sie war rot-gold geschmückt und sah fast so aus wie die von Salazar, nur anstatt der Schlangenstatue stand dort ein großer mächtiger Löwe, der sie intensiv musterte. Sein Blick blieb lange auf Harry/Darius haften, so als sei er nicht sicher, dass er wirklich nach Gryffindor gehörte, doch bestand auch Harry/Darius die Prüfung und er ließ ihn durch.

„Einen Moment hab ich doch wirklich geglaubt, dass er mich als Vorspeise verspeisen will“, sagte Harry leise.

„Ich hätte ihn schon aufgehalten“, versicherte ihm Godric. „Doch sollten wir uns beeilen, sonst kommt ihr zu spät zum Abendessen.“

Und so gingen sie weiter, sie kamen an einer Tür an und Godric legte die Hand darauf, die Tür öffnete sich und sie gingen hindurch. Es folgte ein Gang, der leicht aufwärts ging und nach zwanzig Meter kamen sie wieder an einer Tür an. Diese war gold-rot und mit einem Löwenkopf verziert, Godric öffnete sie und sie standen im Gemeinschaftraum von Gryffindor, es war niemand anwesend, anscheinend machte sich jeder für das Abendessen fertig. Godric wandte sich noch einmal an seinen Enkel.

„Darius, bitte überlege dir, ob wir die Banne von dir nehmen sollen. Sal und ich werden weiter nach einem Zauber suchen, der das ermöglicht, nur wird es sehr schwer werden, da die Banne bereits seit fast fünfzehn Jahren auf dir liegen, das bedeutet genau fünfzehn mal so schwer wird es sein, diese zu lösen. Und je länger wir warten, desto schwerer wird es werden. Wenn du zustimmst, werden wir den Zauber oder das Ritual in zwei Monaten machen, da die Sterne dann die meiste Macht abgeben und wir darauf zurückgreifen können. Doch brauchen wir auch eine Woche, um das vorzubereiten. Bitte überlege es dir in Ruhe und sag uns dann Bescheid.“

Harry nickte und als Godric gehen wollte, hielt er ihn auf. Godric drehte sich zu ihm um.

„Wie wird Voldemort reagieren, wenn er erfährt, dass ich sein Sohn bin?“

Godric überlegte kurz und sagte dann:

„Er wird wahrscheinlich in Tränen ausbrechen und sich niemals verzeihen, dass er versucht hat dich zu töten. Er wird sich Vorwürfe machen, dass er auf Dumbledore reingefallen ist, dass er nicht durch die Illusion gesehen hat, dass du sein Sohn bist. Was ich aber weiß, ist, dass er sich freuen wird, dich endlich wieder in seine Arme zu schließen.“

„Wirst du oder Salazar es ihm sagen?“

„Nein, das werden wir nicht, wir überlassen es dir, wann du es ihm sagen willst, oder nicht.“

Harry dachte kurz nach, in zwei Monaten konnten sie die Banne lösen, dann wäre es Ende November, drei Wochen später wäre Weihnachten, das wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt.

„Weihnachten?“, fragte er.

Godric lächelte und nickte, er umarmte seinen Enkel noch mal, die Umarmung wurde zum ersten Mal von Darius erwidert und Godric freute sich darüber.

„Ja, Weinachten wäre ein sehr guter Zeitpunkt.“

Godric löste die Umarmung und sah Darius an.

„Ich werde nun gehen und Sal helfen, einen Zauberspruch zu finden. Ich liebe dich, Darius.“

Darius nickte und sagte.

„Danke, Großvater.“

Noch konnte Harry nicht sagen, dass er seinen Großvater auch liebte, doch es war schön zu spüren, dass er zwei Großväter und eine Schwester hatte, die ihn liebten. Zwar hatten weder Airen noch Salazar gesagt, dass sie ihn liebten, doch hatte er es gespürt. Godric lächelte noch mal bevor er mit den Worten: „Passt auf Darius auf“, die er an Hermine und Ron richtete, verschwand.

Erst jetzt, da die Tür oder eher das Tor verschwand, stellten sie fest, dass das Tor sich am Kamin befand, doch wie sie dieses öffnen konnten, wussten sie nicht. Was sie wussten, war, dass man es nicht auf Parsel öffnen konnte, denn Godric konnte kein Parsel, das war nur den geborenen Slytherins möglich. Wenn sie also zu Salazar oder Godric wollten, mussten sie durch die Kammer und hoffen, dass einer der beiden sie bemerkte, um ihnen wieder die Tür zu öffnen. Doch warum waren Sal und Godric überrascht gewesen, als sie Airen und ihn sahen? Hatte ihnen doch nicht Sal die Tür geöffnet? War es jemand anderes gewesen? Doch wer war dieser Jemand?
 

All diese Fragen gingen Harry durch den Kopf, als er sich zum Abendessen fertig machte. Er sah zu seinem Bett, auf dem immer noch das Vampirbuch lag, dann glitt sein Blick zu dem Nachttisch, auf dem noch der zweite und dritte Band der schwarzmagischen Buchreihe lagen. Nach dem Abendessen würde er in die Bibliothek gehen und sich die nächsten Bände ausleihen. Dass man sich diese mächtigen Bücher einfach ausleihen konnte, konnte Harry nicht verstehen, dafür waren diese Bücher doch zu mächtig.

„Komm schon, Harry, sonst kommen wir zu spät“, drängte Ron.

„Bin schon da.“

Und so gingen die drei zum Abendessen, welches wieder eintönig verlief, nichts passierte, bzw. war zuviel bereits am Tage geschehen. Das Essen ging vorbei, Harry ging zum Schlafsaal, nahm sich die zwei Bücher und ging dann zur Bibliothek. Dort gab er die beiden Bücher zurück und lieh sich die nächsten beiden aus, also Band vier und fünf. Doch Harry hatte sich vorgenommen, erst das Vampirbuch zu Ende zu lesen, und dann würde er Band vier lesen. Er ging wieder zurück in den Gemeinschaftssaal und traf auf Hermine, die im Sessel saß und ein Buch las, Ron spielte mit Neville Schach und er ging nach oben in den Schlafsaal und legte die beiden Bücher ab und nahm sich das Vampirbuch und las weiter.

Ja, Neville hatte sich ebenfalls über die Ferien verändert, er hatte nun eine sportliche Figur und hatte, wie Harry, viel gelesen. Auch konnte er nun besser Schach spielen und setzte Ron oft Schachmatt. Doch Ron konnte es nicht lassen, Neville immer wieder herauszufordern. Wenn man Neville nach dem Grund fragte, warum er sich verändert hatte, sagte er nichts darauf, sondern lächelte nur geheimnisvoll. Selbst Harry wollte er es nicht sagen, obwohl Neville Harry sonst auch immer alles anvertraute. Diesmal war etwas anders, Neville wollte es einfach nicht sagen, er sagte immer:

„Ihr werdet es schon noch früh genug erfahren.“

Sie hatten aufgehört zu fragen und behandelten Neville wie immer. Er war ihr Freund und wenn es einen Grund gab, warum ihnen Neville nichts sagen wollte, so respektierten sie das.
 

Die Slytherins gingen zurück in ihren Turm und kamen in Airens Zimmer an, schnell zogen sie sich zum Abendessen um. In der Großen Halle kam Severus auf sie zu und sprach sie an.

„Mr. Malfoy. Ich erwarte Sie nach dem Abendessen in meinem Büro.“

Die Stimme war wie immer kalt und duldete keinen Widerspruch. Draco nickte nur und Severus ging wieder zum Lehrertisch, erst dann setzten die drei sich.

„Was er wohl will?“, fragte Blaise.

„Keine Ahnung“, sagte Draco.

„Ob es wegen heute morgen war?“, vermutete Airen.

„Und wenn er mich ausfragt? Ich kann ihm das ja schlecht sagen.“

Draco spielte auf Darius an. Nein, das konnten sie ihm nicht sagen, er würde es direkt Tom und Sirius sagen. Was sollte er tun? Severus würde direkt merkten, wenn er ihn anlügen würde, das konnte er nicht machen.

„Ich werde mitkommen, also mach dir keine weiteren Gedanken darüber“, sagte Airen.

„Ich werde auch mitkommen, damit das klar ist“, sagte Blaise bestimmt und ihn würde auch keiner daran hindern.

„Sev hat aber gesagt, er will mit mir alleine reden.“

„Er hat aber nicht gesagt, dass wir dich nicht begleiten dürfen“, sagte Airen mit einem Grinsen.

Nein, das hatte er nicht, das stimmte, aber Draco war sich trotzdem sicher, dass Sev nicht wollte, dass Airen und Blaise mitkamen, doch sich weitere Gedanken darüber zu machen, war unnötig. Die beiden würden einfach mitkommen und daran konnte er nichts ändern. So aßen die drei ihr Abendessen und machten sich danach auf den Weg zu ihrem Hauslehrer.
 

Dumbledore saß am Lehrertisch und wartete, bis alle sich eingefunden hatten, erst dann ließ er das Abendessen von den Hauselfen servieren. Er machte sich auch während des Essens immer wieder um sechs Schüler Gedanken, diese verschwanden seit drei, vier Tagen jeden Nachmittag immer wieder spurlos und er konnte sie einfach nicht finden. Selbst als er seine Magie einsetzte, um sie finden, sie waren unauffindbar, und das war es, was ihm Sorgen bereitete. Er sah sich die sechs Schüler genauer an, er ließ seinen magischen Blick über sie schweifen, um ihr Magiepotential zu erkennen. Doch konnte er nichts Auffälliges finden, das Potential war in einem normalen Rahmen, ja, Harrys und Dracos war etwas höher, aber doch normal, nichts Außergewöhnliches. Auch das der neuen Schülerin Airen, zwar war auch ihr Potential etwas höher, doch nichts, was ihm gefährlich werden konnte. Wohin also verschwanden diese sechs Schüler? Er konnte sie in Hogwarts nicht spüren und doch mussten sie hier sein, denn sie kamen immer wieder in ihren Türmen an. Gab es in den Türmen einen Ausgang, von dem er nichts wusste? Nein, das konnte nicht sein, er kannte jeden Ein- und Ausgang. Nun, den Eingang zur Kammer des Schreckens kannte er zwar auch nicht, aber das war das Einzige was er nicht in seinem Schloss kannte. Auch kannte er jeden Geheimgang im Schloss, also wohin verschwanden seine Schüler? Er würde in seiner Bibliothek nachsehen, vielleicht hatte er einen Gang übersehen? Vielleicht gab es ja noch eine Kammer, von der er nichts wusste.
 

Sie waren bei dem Büro angekommen und Draco klopfte, ein „Herein“ kam, und Draco öffnete die Tür, trat zusammen mit Blaise und Airen ein. Airen schloss die Tür und Severus sah die drei an.

„Ich wollte mit Draco reden. Allein“, sagte ihre Hauslehrer.

„Von allein hattest du nichts gesagt, nur dass du mit Draco reden wolltest“, sagte Airen.

„Wir können aber vor der Tür warten“, warf Blaise schnell ein, denn er wollte nicht Severus’ Zorn ausgesetzt werden.

Draco sagte aber kein Wort dazu, sondern setzte sich einfach auf den Stuhl, der vor Severus Schreibtisch stand. Severus dachte kurz nach, schließlich wollte er herausfinden, was heute Morgen los war, dass Airen und Blaise Draco folgen würden, das hatte er erwartet, doch sollte er auch mit ihnen reden? Eigentlich schon, schließlich betraf es auch die beiden. Und so konnte er vielleicht mehr herausfinden.

„Na schön, ihr könnt bleiben, setzen wir uns doch auf die Couch, was haltet ihr davon?“

Die drei nickten synchron und begaben sich zu der Couch, Severus verriegelte noch die Tür, damit sie niemand stören konnte, auch legte er noch einen Zauber auf die Tür damit sie niemand hören konnte. Denn Severus konnte sich vorstellen, dass das, was sie nun besprachen, keinen was anging. Er zauberte noch vier Tassen Tee herbei und dann begann er das Gespräch.

„Also, was war das heute Morgen.“

„Was genau meinst du?“, fragte Draco.

„Das zwischen den Gryffindors und euch. Und sag mir nicht, dass nichts war, das kauf ich euch nicht ab.“

„Wir hatten nur eine kleine Auseinandersetzung, wie immer“, versuchte es Draco.

„Da ist noch mehr, das weiß ich“, Severus ließ sich nicht beirren.

Sein Gefühl sagte ihm, dass da mehr war, also warum sagten sie es ihm nicht? Er sah zu Airen.

„Ich kann es dir nicht sagen, tut mir leid, Onkel Sev“, sagte Airen leise.

„Und warum nicht? Vertraust du mir nicht?“

Airen lächelte leicht.

„Doch, Onkel Sev, ich würde dir mein Leben anvertrauen.“

Sie schwieg eine Weile und sah Severus in die Augen, dann sprach sie weiter.

„Wir haben vorgestern etwas herausgefunden, etwas, was mir ungefähr fünfzehneinhalb Jahre verschwiegen worden ist.“

Airen Stimme war kalt, noch kälter als Eis und schärfer als ein Katana, man merkte, dass sie das niemandem verzeihen würde, keinem, weder ihren Eltern, Großeltern, ihrem Paten noch Severus.

Severus wunderte sich über die Kälte in Airens Stimme, erst nach einem kurzen Augenblick registrierte er, WAS Airen gerade gesagt hatte. Man hatte ihr fünfzehneinhalb Jahre etwas verschwiegen, etwas, was sie gerade herausgefunden hatte. Meinte sie etwa…?

Draco merkte, dass Severus an Airens Bruder dachte, er sah zu Airen. Draco merkte, dass Airen wieder böse wurde, noch beherrschte sie sich, doch wie lange, er nahm ihre Hand in die seine und drückte diese. Draco sah wieder Sev, er sah, dass dieser nicht wusste, was er sagen sollte, zum zweiten Mal in Severus’ Leben wusste dieser nicht, was er sagen sollte. Das erste Mal, wo Severus hilflos gewesen war, war, als Darius verschwunden war. Es war still in Severus’ Büro, keiner sagte etwas, man hätte eine Feder fallen hören. Nach einer kleinen Ewigkeit räusperte sich Severus, er sah zu Airen.

„Du meinst Darius, richtig?“

Airen nickte.

„Tom hat verboten, jemals über ihn zu reden. Warum er das so wollte, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich wollte er nicht, dass du ihn über Darius ausfragst, es schmerzt ihn heute immer noch. Er macht sich Vorwürfe, er sagt immer, ’Wäre ich fünf Minuten früher da gewesen, hätte ich es verhindern können’. Tom hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Darius lebt und wir auch nicht.“

Severus schwieg wieder eine Weile, doch dann erinnerte er sich daran, dass Airen sagte, dass sie es herausgefunden hatte und er fragte:

„Wie hast du es herausgefunden?“

„Durch einen Stammbaum von unserer Familie. Wo der Stammbaum liegt, kann ich dir nicht sagen, aber ich schätze meilenweit unter der Erde. Und bevor du fragst, wie wir dorthin kamen, wir fielen durch einen Spalt, als das Erdbeben war. Mehr weiß ich nicht.“

Severus nickte und sah dann Draco und Blaise fragend an, in der Hoffnung, dass sie mehr wussten. Beide schüttelten den Kopf. Er sah sie alle drei noch mal genau an.

„Gibt es sonst noch etwas, was ihr wisst?“

„Nichts, was wir sagen dürfen“, sagte Airen.

„Also wisst ihr mehr, nehme ich an?“

„Ja, gibt es, aber ich darf es nicht sagen, wir drei dürfen es nicht sagen. Tut mir leid.“

Sie hatten eigentlich nur versprochen es ihren Eltern nicht zu sagen, aber wenn sie es jetzt Sev sagen würden, dann würde er es ihren Eltern mitteilen und das wollte sie Darius selbst überlassen. Sie stand auf.

„Wir müssen gehen, wir müssen noch unsere Hausaufgaben machen, du Entschuldigst uns.“

Sie ging Richtung Tür, gefolgt von Draco und Airen, doch Severus rief sie noch einmal.

„Airen. Hast du deinen Bruder gefunden?“

Severus konnte es sich nicht erklären, weshalb er die Frage stellte, doch er hatte den kleinen Verdacht, dass Airen ihn gefunden haben könnte. Das war die angeborene Fähigkeit von Zwillingen, sie spürten, wenn ihr Zwilling in der Nähe war.

Airen drehte sich zu Severus um und lächelte, doch gab sie ihm keine Antwort. Denn das Lächeln war Antwort genug für Severus, es bedeutete für ihn, dass Airen vielleicht ihren Bruder, hier in Hogwarts, gefunden hatte, oder ihn zumindest hier vermutete. Doch waren das alles nur Spekulationen, und diese würde Severus noch für sich behalten, er wollte Tom und Sirius keine falschen Hoffnungen machen. Denn wenn sich die Informationen als falsch herausstellen würden, das wäre eine Katastrophe, sie hatten in den fünfzehn Jahren mehr als genug Falschinformationen erhalten. Immer waren sie voller Hoffnung gewesen, als sie den Hinweisen gefolgt waren, und jedes Mal hatten sie sich als falsch herausgestellt. Dieses Mal wollte Severus auf Nummer sicher gehen, er würde Airen, Draco und Blaise beobachten.
 

Ende Kapitel 7

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*vorsichtig um die Ecke gucken kommt*

Und wie fandet ihrs?

*vorsichtig frag*

ja ich weiß, eine unmögliche Stelle um aufzuhören, aber so bin ich nun mal.

Naja, mal gucken was die nächsten zwei Monate so passiert, im nächsten Kapi ^-^

Ich habs noch nicht angefangen, aber vielleicht lautet das Kapitel 8: Banne und Weihnachten? Wer weiß, mal sehen, was meine Finger wieder so tippen.
 

Und nun kommen wir zu Antworten der Fragen, die ihr gestellt habt ^-^
 

@BlaiseZabini: Da wird sich auf jeden fall noch was entwickeln, denn das Paaring bleibt und ist "Harry x Draco"

@Bumm: Tut mir leid, hoffe du kannst mir verzeihen. Ob der "Fluch" gelöst werden kann, erfährst du im nächsten Kapi, versprochen. Und wie es weiterging, hast du ja jetzt gelesen *lach*

@Mushu89: Vielen lieben Dank für dein Lob, hab mich echt gefreut als ich das gelesen habe und hab auch viel gelacht, hab immer noch ein Grinsen auf den Lippen wenn ich dein Kommi lese. *g*

@the_4_bad_girls: Wann es weiter geht? Nun ja, jetzt? Ach ne, halt, ist ja schon wieder vorbei. *g*

@Whiteangel40: Freut mich das die FF dir gefällt und sorry wenn ich dich verwirrt habe, ich bin aber nicht schuld, meine Finger tippen einfach drauf los. Jetzt aber zu deinen Fragen bzw. vermutungen. Jaja, unser lieber Draco, du hast schon recht mit deinen Vermutungen, Er liebt Airen und das aus tiefstem Herzen, aber dann ist da noch Harry, eine ziemliche komplizierte Sache. Und Harry würde niemals zulassen das Draco Airen verlässt. Aber dann ist da noch Airen, die ihren Bruder glücklich sehen will... weiteres in späteren Kapis. *fg*

@oOFusselOo: Jetzt hast du gelesen, wie Sev reagiert. *g*

@Halb-Blut-Prinz: Ja, da hat er wirklich dumm geguckt, armer Harry. Blaise will was von Airen? mh... naja, da war mal eine andeutung... aber mal ganz ehrlich, Blaise würde sich niemals zwischen Airen und Draco drängen...

@An alle anderen Kommischreiber: Vielen lieben dank für das Kommi und auch danke schön das die FF euch so gut gefällt. Ich freu mich rießig *freu*
 

Wir lesen uns im nächsten Kapitel *wink*

*alle noch mal knuddel*
 

Liebe Grüße

Lysira

Kapitel 8: Banne und Blockaden

Hallöchen,

hier bin ich wieder, mit einem brandneuem Kapitel.

Ich halte auch keine langen vorreden, sondern lasse euch gleich lesen.

Viel Spass damit ^-^

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Kapitel 8: Banne und Blockaden
 

Severus Snape saß in seinem Büro und dachte nach. Er saß bereits seit einer halben Stunde unverändert auf der Couch. Den Tee hatte er nicht getrunken, er war kalt geworden. Er starrte auf den Tee, es war, als könnte er etwas darin sehen, doch was es war, konnte man nicht erkennen. Seine Gedanken kreisten um Airen und ihren Bruder, sollte es ihr wirklich gelungen sein, Darius gefunden zu haben? In der kurzen Zeit, wo sie hier war? Was würden Tom und Sirius dazu sagen?

Tom wollte sie zuerst nicht nach Hogwarts gehen lassen, aus Angst, dass der alte Narr von Schulleiter herausfand, wer sie in Wirklichkeit war. Doch Airen war ein schlaues Mädchen, sie veränderte ihr Aussehen, legte einen Zauber über sich selbst, um das Magiepotential gering zu halten. Der Alte hatte noch nichts gemerkt, doch würde das auch so bleiben, wenn sie Darius gefunden hatte? Wem würde sie die Schuld an Darius’ Verschwinden geben? Wusste sie überhaupt, was damals geschehen war?

Mit all diesen Fragen quälte sich Severus, einer der besten Freunde von Tom und Sirius.

Doch es half alles nichts, er musste noch Aufsätze und Arbeiten korrigieren. Er ging zu seinem Schreibtisch und befasste sich mit dem Stapel an Arbeiten. Und obwohl er sich darauf konzentrierte und all seine Gedanken an Darius ausschaltete, schlichen sich immer wieder die blau-grünen Augen von Darius in seine Gedanken.
 

„Ich weiß nicht, ob es klug war, ihm davon zu erzählen“, sagte Blaise.

Sie waren gerade auf dem Weg in ihren Gemeinschaftsraum.

„Er hätte uns nicht in Ruhe gelassen, du kennst Sev doch“, gab Airen als Antwort.

„Wir mussten ihm etwas sagen“, stimmte Draco zu.

Sie waren beim Portrait angekommen, Blaise nannte das Passwort und die drei gingen durch. Niemand bemerkte, dass noch eine vierte Person in den Gemeinschaftsraum ging und den drei folgte. Sie gingen direkt in Airens Zimmer, schlossen die Tür ab und belegten diese mit allen Sicherheitszaubern, die sie kannten, denn sie wollten weder belauscht werden noch gestört.

„Was glaubst du, wird Sev jetzt machen?“, fragte Airen, sie hatte sich auf das Bett gesetzt.

„Ich schätze, er sitzt auf der Couch und macht sich Gedanken darüber, ob er es Tom und Sirius sagen sollte“, antwortete Draco.

„Aber das darf er nicht“, sagte eine Stimme, die ihnen zwar vertraut, aber unsichtbar war.

Airen lächelte.

„Darius, zeig dich, wenn du schon in meinem Zimmer bist.“

„Tschuldigung“, nuschelte er und nahm den Tarnumhang von sich.

„Wie bist du hier hinein gelangt?“, fragte Blaise.

„Bin euch gefolgt, ist doch logisch.“

„Ein Gryffindor in der Grube der Schlangen“, sagte Draco leise.

„Was willst du denn hier?“, fragte Airen, die dan Kommentar von Draco einfach überhörte und auf ihren Bruder zuging.

„Naja, ich wollte mit dir noch ein wenig reden. Aber das ist erstmal nebensächlich. Snape darf Sirius auf keinen Fall etwas sagen, sonst wäre der tolle Plan im Eimer“, sagte Darius.

„Welcher Plan?“

Sie setzten sich auf die Couch und Darius erläuterte den noch nicht ganz ausgereiften Plan von Godric. Die drei hörten aufmerksam zu, ihnen gefiel der Plan, obwohl Airen wusste, dass ihre Eltern in Ohnmacht fallen würden, wenn sie Darius sahen.

„Also müssen wir dafür sorgen, das Sev nichts sagt“, dachte Draco laut.

„Und wie bekommen wir das hin? Ich bin sicher, dass er es Dad und Vater sagt.“

„Dann müssen wir dafür sorgen, dass es keine Beweise gibt.“

„Was nicht so einfach ist“, sagte Blaise.

„Bisher gibt es nur einen Beweis und der zeigt sich nur, wenn Darius zu starke, aber einfache, Magie anwendet.“

„Sagt zumindest Großvater, aber sicher bin ich mir da nicht“, sagte Darius.

Draco und Blaise sahen erstaunt zu Darius und Airen lächelte.

„Was?“, fragte Darius, dem ein wenig mulmig war.

„Du hast Godric Großvater genannt“, stellte Blaise klar.

„Das ist er doch auch.“

„Ja, ist er. Aber du hast ihn das erste Mal so genannt“, sagte Airen.

„Nein, das zweite Mal. Das erste Mal war, als er uns vorhin in Gryffindor absetzte“, grinste Darius.

„Das ist schön.“

„Kommen wir wieder auf das Problem zurück“, sagte Draco.

„Stimmt, Severus“, seufzte Blaise.

Sie rätselten lange darüber nach, was sie machen konnten, doch nichts war zufrieden stellend. Sie konnten nicht Godric oder Salazar bitten, mit Sev zu reden ohne Aufsehen zu erregen, denn wenn sie das täten, wüssten es Tom und Sirius sofort. Es war zum Haare raufen. Es gab einfach nichts, was nicht direkt auffallen würde. So konnten sie zuerst nur hoffen, dass Darius nicht zu starke Magie anwenden würde, zumindest bis alle Banne gelöst worden wären. Dann konnten sie bis Weihnachten eine Illusion über ihn legen. Sie redeten bis spät in die Nacht hinein, zum Glück war Wochenende.

„Ich muss jetzt gehen“, sagte Darius und nahm den Tarnumhang.

„Ich werde dich nach unten begleiten“, sagte Airen und stand auf.

Darius verabschiedete sich und folgte Airen.

„Es war schön, einfach mal so zu reden, auch wenn wir mehr darüber geredet haben, wie wir Onkel Sev nichts verraten“, sagte sie, als sie im Gemeinschaftsraum standen.

„Finde ich auch. Das nächste Mal sollten wir darüber reden, was ich alles verpasst habe, die letzten fünfzehn Jahre.“

„Ich erzähle dir meine und du mir deine. Einverstanden?“

„Dir brauch ich nur die letzten sechs erzählen, die anderen hast du beim Ritual gesehen.“

„Stimmt, ja, das habe ich“, sagte Airen leise. „Aber du musst da nie wieder hin, versprochen. Du wirst zu uns nach Hause fahren und dort Weihnachten feiern. Und in den drei Wochen Ferien holen wir einiges nach.“

„Ja, machen wir dann“, er klang noch nicht ganz überzeugt.

„Darius“, sagte Airen leise. „Wir werden die Banne und Blockaden lösen und du kannst endlich du sein, so zaubern, wie du willst. Mit einem Wink einen Strauß Blumen zaubern oder auch ein kleines Feuerwerk.“

Als sie die Blumen erwähnte, war ein Blumenstrauß in ihrer Hand erschienen und verschwand wieder, als das Feuerwerk erwähnt wurde. So erschien ein kleines Feuerwerk nur für ihn.

„Du wirst das auch können, kannst es bereits, nur wird es gerade geblockt.“

„Ich weiß, ich kann es, wenn ich richtig wütend bin, dann geschehen immer solche Dinge. Ich denke daran, dass etwas verschwinden soll und es verschwindet. Doch bin ich mir nicht sicher, ob ich die Magie kontrollieren kann, wenn sie frei ist“, vertraute er ihr an.

„Ich weiß, wie schwer das ist, aber du wirst das schaffen, du bist der Stärkere von uns beiden.“

„Wie kannst du das wissen?“

„Ich weiß es einfach, und außerdem hat das Godric bei unserer Geburt gesagt. Und nun sollten wir noch ein wenig schlafen. Gute Nacht, Bruder“, verabschiedete sich Airen.

„Nacht…“, das Portrait schloss sich hinter ihm und er legte den Tarnumhang um „… Schwester.“
 

Er ging zurück zu seinem Schlafsaal und legte sich hin, er dachte darüber nach, was sie in den letzten Stunden besprochen hatten. Er hatte gemerkt, wie sehr sich Airen, Draco und Blaise vertrauten, sie waren gemeinsam aufgewachsen, hatten die Ferien zusammen verbracht. Ja, die drei vertrauten sich blind. Es versetzte ihm einen Stich im Herzen, er hatte das nicht miterleben dürfen und wer war schuld? Dumbledore. Wäre Dumbledore nicht gewesen, er hätte dabei sein können, er hätte zusammen mit ihnen aufwachsen können, dort wo er geliebt worden wäre, hätte eine schöne Vergangenheit gehabt, er wäre nach Slytherin gegangen.

Aber Vergangenheit war Vergangenheit und daran konnte er nichts ändern, aber seine Zukunft. Er wusste nun, wer er war, dass er eine Familie hatte und Weihnachten würde er mit ihr verbringen. Wie würden sie reagieren, seine Eltern? Nun, das würde er sehen, doch zuerst mussten die Banne und Blockaden weg. In zwei Monaten wäre er sie los, und drei Wochen später würde er seine Eltern sehen. Mit diesem Gedanken schlief er ein.
 

Airen ging zurück in ihr Zimmer, sie hatte das Wort „Schwester“ noch gehört, denn die Tür hatte sich noch nicht ganz geschlossen gehabt. Sie lächelte immer noch, als sie in ihrem Zimmer ankam, nur Draco war noch da. Blaise war müde gewesen und hatte sich bereits schlafen gelegt.

„Was lächelst du so?“, fragte Draco.

„Er hat mich ’Schwester’ genannt, zwar nur durch die Tür durch, aber er hat es getan.“

Draco lächelte leicht, er gab Airen noch einen Kuss und verabschiedete sich dann, um ebenfalls schlafen zu gehen. Airen zog sich um und legte sich dann auch schlafen.
 

Draco ging in sein Zimmer und sah aus dem Fenster, er sah den Mond im See scheinen, der See lag friedlich da, es gab keine Wellen, nur die leichten, die der Wind erzeugte. Er sah darauf und dachte über Darius und den Traum nach. Träume hatten immer eine Bedeutung und waren sie noch so abstoßend, so wie der von ihm und Potter, der gar kein Potter war. Draco musste die Bedeutung des Traumes herausfinden, auch wenn sie ihm nicht gefiel. Hatte es wirklich etwas damit zu tun, was Darius ihm gesagt hatte, auch wenn es ihm nur herausgerutscht war? Dass Draco ihn in seinen Träumen verfolgte? Hatte Darius Gefühle für ihn und wie weit gingen sie? So sehr er auch darüber nachdachte, er kam zu keinem Ergebnis, das ihn zufrieden stellte. Sollte er vielleicht nachfragen? Immerhin wusste Darius ja nicht, dass er wusste, dass es Darius war, der mit ihm in Gedanken sprach. Er versuchte den Kontakt aufzubauen, doch es kam keine Antwort, vielleicht schlief Darius bereits, oder er wollte Draco keine Antwort geben. Draco versuchte es noch zwei Mal, allerdings ohne Erfolg. Er zog sich um und legte sich ins Bett, dachte noch kurz über Darius nach und schlief dann ein.
 

Der Morgen kam schneller als gewollt, sie schliefen auch länger als gewohnt, doch keiner störte sie. Es wurde sich kurz vor der Großen Halle begrüßt, doch redeten sie nicht miteinander, um kein Aufsehen zu erregen, schließlich wollten sie nicht, dass Sev erfuhr, wer Harry in Wirklichkeit war.

Die beiden Gruppen trafen sich immer am späten Nachmittag an einem Platz am See, um zu reden, so erfuhr Harry/Darius einiges über seine Eltern und auch über Airen, Draco und Blaise. Die Wochen vergingen und der Termin zum Ritual kam immer näher, doch bisher hatten sich weder Godric noch Salazar gemeldet und das gefiel Darius überhaupt nicht.

„Ich werde nachher zu ihnen gehen und fragen“, versuchte Airen ihren Bruder zu beruhigen.

„Ich werde mitgehen, schließlich geht es hier um mich.“

„Können wir auch mit?“, fragte Hermine.

„Dann müssen wir durch die Kammer gehen, denn durch den Durchgang in meinem Zimmer könnt ihr nicht.“

„Das hat uns Godric schon erklärt“, sagte Ron.

„Dann sollten wir gehen, damit wir noch rechtzeitig zum Abendessen kommen“, sagte Draco.

Blaise stimmte Draco zu und dann machte sich die kleine Gruppe auf den Weg zur Kammer. Dort angekommen, gingen sie durch das Labyrinth der Gänge, die zur Halle von Salazar führten.

Schon von der Halle aus konnte man Salazar fluchen hören, man spürte, dass etwas nicht stimmte. Airen beeilte sich zur Bibliothek zu kommen, die anderen folgten ihr.
 

„Wenn du schon fluchen musst, dann so, dass ich dich auch verstehe“, sagte Godric.

„Was?“

Kurz hörte Salazar auf zu fluchen.

„Du fluchst in Parsel.“

„Auch so, fiel mir nicht auf. Tut mir leid.“

„Ist schon in Ordnung.“

„Nein ist es nicht. Ich finde dieses verfluchte Buch einfach nicht.“

„Was ist denn los?“, fragte Airen, sie waren in der Bibliothek angekommen.

Godric und Salazar sahen zu der Gruppe.

„Salazar findet das Buch nicht“, sagte Godric.

„Welches Buch?“, fragte Darius.

„Das, um die Blockaden und Banne zu lösen“, sagte Salazar, dem das schwer fiel zu sagen.

„Dann könnt ihr sie nicht wie geplant lösen?“

„Wir werden sie lösen.“

„Aber ihr müsst doch mit den Vorbereitungen in zwei Tagen anfangen.“

„Wir werden sie lösen, egal wie“, sagte Salazar gefährlich ruhig.

„Großvater…“, fing Airen leise an. „Wie willst du sie ‚egal wie’ lösen?“

„Ich werde dann einen Zauber entwerfen, der es mir, uns, ermöglicht die Banne zu lösen.“

„In zwei Tagen?“

Salazar nickte.

„Dann haben wir viel Arbeit vor uns, wir sollten damit anfangen.“

„Wir?“, fragte Salazar.

„Ja, wir. Glaubst du etwa, wir lassen dich das alleine machen. Wir werden dir dabei helfen.“

Sie zeigte auf Ron, Hermine, Blaise, Draco und Darius.

„Wir haben nicht viel Zeit, die Sternenkonstellation ist früher. Hast du sie dir mal angesehen? Sie ist in genau einer Woche. Das heißt wir haben nur noch sechseinhalb Tage, wenn ihr den Zauber um Mitternacht machen wollt. Uns rennt die Zeit davon.“

Salazar und Godric konnten nicht glauben, was Airen gesagt hatte, die Konstellation sollte bereits früher eintreffen? Wie konnten sie sich nur in der Berechnung verrechnet haben? Das war ein schwerwiegender Fehler, so etwas durfte nicht geschehen.

Die Freunde von Airen und Darius sahen Airen staunend an, wie konnte sie so mit Salazar reden? Was würde dieser tun? Hatte Airen Recht mit dem, was sie sagte? Sollte der Zeitpunkt schon früher sein? Wie konnte so einem mächtigen Zauberer so ein Fehler passieren?

Godric war für einen kurzen Moment verschwunden gewesen, um zu überprüfen, was Airen sagte.

„Airen hat Recht, die Konstellation ist in genau sechs Tagen und sieben Stunden. Uns läuft die Zeit davon, wir brauchen ihre Hilfe, Sal.“

„Ich weiß, wir sollten uns an die Arbeit machen“, war das Einzige, was dieser dazu sagte.

„Was ist mit Severus, seine Hilfe bräuchten wir auch“, sagte Godric.

„Nein“, sagten Airen und Darius.

Godric und Salazar sahen die beiden fragend an.

„Er würde es direkt Dad und Vater sagen“, sagte Airen zuerst.

„Und dann ist die Überraschung hin und außerdem mag ich Snape nicht“, kam von Darius.

„Er ist ein guter Freund deiner Eltern, Darius“, sagte Sal dazu.

„Und ein sehr guter Zauberer und Tränkemeister, wir brauchen seine Hilfe“, gab Godric zu.

„Hermine und Malfoy können auch sehr gut Zaubertränke brauen, und ein besserer Zauberer als ihr zwei kann er nicht sein. Ich will seine Hilfe nicht.“

Es kostete Darius ziemlich viel Beherrschung, ruhig zu bleiben. Snape sollte ihnen helfen? Dann konnte er sich gleich beerdigen lassen. Snape hatte ihm noch nie geholfen, na gut, er hatte ihn einmal vor einem Werwolf beschützt, aber das nur, weil sich rausstellte, dass dieser Werwolf Remus gewesen war, das zählte nicht. Denn Snape hatte gewusst, dass Remus ihn nicht angreifen würde, von daher zählte das nicht.

„Wir sollten uns an die Arbeit machen, was braucht ihr?“, sagte Hermine.

„Einiges“, sagte Salazar.

Dieser sagte jedem, was er zu tun hatte und sie machten sich an die Arbeit. Sie hatten noch genau zwei Stunden zum Abendessen und in dieser Zeit mussten sie soviel wie nur möglich geschafft bekommen. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und sie verabschiedeten sich.

Das Abendessen wurde in aller Eile gegessen, nur um danach wieder in die Hallen Salazars zu gehen und weiter zu helfen. Das taten sie die nächsten fünf Tage: aufstehen, Frühstück, Unterricht, Mittagessen, Unterricht, Hausaufgaben, Sal und Godric helfen, Abendessen, wieder helfen bis spät in die Nacht, fünf Stunden schlafen und wieder aufstehen, frühstücken und so weiter. Es zehrte an ihren Kräften, doch hörten sie nicht auf, denn immerhin ging es um ihren besten Freund und Bruder.
 

Abends am fünften Tag lag Darius in seinem Bett und dachte über das Ritual nach, das sie morgen Abend um Mitternacht ausführen würden. Ihm war ein wenig mulmig zumute und er hatte ein wenig Angst, wenn er sich das eingestehen würde, doch das tat er nicht. Er wollte wieder er selbst sein, seine ganze Magie spüren und diese benutzen. Seine ganzen Gedanken drehten sich darum und auch um ein Paar grauer Augen, die Draco gehörten. Sie hatten sich nicht mehr gestritten, seit Airen da war, doch hatten sie auch nicht mehr miteinander geredet und das, obwohl sie die letzten fünf Tage zusammen gewesen waren. Er vermisste ihn, vermisste die Streitereien, vermisste einfach alles, was mit dem Blonden zutun hatte. Doch dieser war mit seiner Schwester zusammen, er sollte ihn vergessen, ihn aufgeben, aufhören ihn zu lieben. Es war nicht einfach. Wie sollte man einem liebenden Herz klar machen, aufhören jemanden zu lieben? Es ging nicht, es schmerzte. Er schloss die Augen und sofort sahen graue Augen ihn an, sie verfolgten ihn.

„Draco…“, sagte Darius leise und er erhielt sofort Antwort.

„Ja?“

Zuerst blieb Darius still, doch er entschloss sich zu antworten.

„Was tust du gerade?“

„Duschen und du?“

„Ich lieg im Bett.“

„Willst du mir nicht endlich sagen, wer du bist?“, fragte Draco.

„Nein.“

„Und warum nicht?“

„Ich kann es dir nicht sagen.“

„Ich verstehe nicht, warum du es mir nicht einfach sagen kannst. Ich weiß es doch eh schon.“

„Und wer soll ich sein?“

„Du bist Harry.“

Draco hatte dieses Versteckspiel satt.

„Nein, bin ich nicht.“

„Stimmt, du bist Darius, der Enkel von zwei der mächtigsten Zauberer und der Sohn von zwei mächtigen Zauberern. Warum gibst du es nicht zu?“

„Weil du mich dann hassen wirst.“

„Ich habe dich nie gehasst und werde es auch nicht.“

Draco stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und zog sich an.

„Warum glaubst du, dass ich dich hasse?“

„Warum immer diese Streitereien zwischen uns?“

„Weil du nicht mit mir befreundet sein wolltest, sondern mit Weasley.“

„Nur deshalb?“

„Ja.“

“Deshalb haben wir uns sechs Jahre lang gestritten?“, fragte Darius ungläubig.

„Ich denke schon.“

„Das darf nicht wahr sein.“

„Ist es aber.“

„Liebst du meine Schwester?“, fragte Darius ganz unvermittelt.

Er hatte es aufgegeben zu verheimlichen, dass er nicht der war, für wen Draco ihn hielt.

„Warum fragst du das?“, Draco war diese Frage nicht geheuer.

„Warum antwortest du nicht einfach? Ist doch eine ganz einfache Frage, liebst du sie oder nicht? Denn wenn du nur mit ihr spielst, werde ich dich fertig machen.“

„Das hat mir dein Vater auch schon gesagt. Aber ich spiele nicht mit ihr, sei unbesorgt.“

„Welcher der beiden?“

Schließlich wusste Darius nicht, welchen er meinte.

„Sirius. Er hat mir mit einem langen und qualvollen Tod gedroht.“

„Sirius…“, sagte Darius leise.

„Es geht ihm gut, falls es dich beruhigt.“

„Ich hab gesehen, wie er starb und wie er in den Schleier fiel.“

„Darius, er ist nicht gestorben. Der Fluch prallte an einem Schutzschild ab, nur die Wucht des Zaubers hat Sirius in den Schleier fallen lassen. Doch Tom hat ihn direkt befreit, es geht ihm gut. Du wirst es selbst sehen.“

„Warum sorgst du dich um mich?“, fragte Harry, der es nicht verstand, wie Draco so ihm reden konnte.

„Ich weiß nicht, was du meinst.“

„Du redest mir Mut zu, dass es Sirius gut geht, dabei hast du ihn nie leiden können.“

„Das war Tarnung.“

„Tarnung?“

„Ja, wir mussten den Schulleiter täuschen und das ist uns gelungen. Du wirst alles erfahren, wenn wir die Ferien bei euch zu Hause sind. Dann hast du genug Zeit, um deine Eltern kennen zu lernen und um alles zu verstehen. Doch zuerst müssen wir die Banne morgen Abend lösen und dazu solltest du dich ausruhen.“

„Vielleicht hast du Recht. Mein ganzes Leben ist eine Lüge, ich will die Wahrheit wissen.“

„Und dazu musst du nun schlafen, du brauchst morgen alle deine Kraft, um gegen die Blockaden zu kämpfen. Godric und Sal brauchen deine Hilfe dazu, denn alleine werden sie es nicht schaffen.“

„Wie meinst du das?“

„Du selbst musst es auch wollen, du musst auch gegen die Banne kämpfen.“

„Ich werde es versuchen.“

„Nicht versuchen, sondern auch tun. Das sagt Airen immer zu mir, allein dadurch, dass du es nur ‚versuchen’ willst, schaffst du es nicht. Du musst den Willen dazu haben, es zu schaffen, denn sonst gelingt es dir nicht.“

„Du hörst dich an wie sie.“

„Es sind ihre Worte und sie hat Recht. Wenn du wirklich du selbst sein willst, musst du kämpfen. Sal und Godric können dir nur die Türen zeigen und dir helfen sie zu öffnen, aber du selbst musst den Schlüssel umdrehen und durchgehen. Sie können dir den Weg zeigen, aber du musst ihn selbst gehen.“

„Du hörst dich eigenartig an. Kannst du nicht wieder mit mir streiten?“

„Ich werde wieder mit streiten, wenn du der bist, mit dem ich damals gespielt habe, als du noch bei uns warst.“

„Versprochen?“

„Ja, versprochen. Und nun solltest du schlafen. Gute Nacht.“

„Gute Nacht, Draco.“

Mit diesen Worten brach Darius die Verbindung ab. Draco hatte Recht, er musste auch versuchen, die Banne zu brechen. Godric und Sal würden ihm den Weg weisen und er musste ihn gehen. Sie würden ihm helfen, doch die Hauptaufgabe würde ihm zufallen, wenn er nicht wollte, dass die Banne und Blockaden fielen, dann würden sie nicht fallen. Er dachte noch eine Zeitlang darüber nach, doch irgendwann fiel er in einen unruhigen Schlaf und er träumte von einem Tag, an den er sich nicht erinnern konnte.
 

Er war ein Baby und saß in einem Babybett, Lily war bei ihm. Er hörte Schreie, die von unten kamen, wahrscheinlich von James. Dann hörte er, wie jemand die Treppen heraufkam und er sah diesen Jemand. Dumbledore. Er tötete Lily und nahm ihn dann aus dem Bett. Er schrie nicht, sah ihn nur an mit kleinen unschuldigen Augen. Dumbledore sah ihm in die Augen.

„Ungewöhnliche Augen hast du, konntest dich wohl nicht entscheiden zwischen blau und grün.“

Er gab keine Antwort, wie denn auch, sprechen konnte er noch nicht.

Dumbledore drehte sich plötzlich um, er schien etwas zu merken. Er öffnete das Fenster und sprang raus und kurz darauf kam er in Hogwarts an. Dort legte er Banne und Blockaden auf Darius, dieser veränderte seine Augenfarbe zu einem intensiven Grün. Darius schlief kurz darauf ein und erst dann zeigte sich die blitzförmige Narbe auf dessen Stirn.

Darius blieb noch einen Tag lang in Hogwarts, an diesem Tag verkündete Dumbledore, dass Voldemort Lily und James Potter getötet, doch ihr Sohn überlebt hatte. Darius wurde als Held gefeiert, der Einzige, der den Todesfluch überlebt hatte. Dumbledore stellte Darius als Harry Potter vor und übergab ihn eines Abends an die Dursleys. Diese nahmen ihn auf und machten ihm nicht gerade das Leben leicht.
 

Darius erwachte schweißgebadet aus dem Traum, zuerst musste er zu sich kommen. Er konnte sich nicht genau daran erinnern, was er geträumt hatte, doch nach und nach fiel es ihm wieder ein. Er wusste nun wieder, was er geträumt hatte. Er sah sich in seinem Zimmer um und stellte fest, dass er auch ohne die Kontaktlinsen scharf sehen konnte. Diese nahm er immer aus zum Schlafen heraus. Er ging ans Fenster und sah heraus, er konnte alles genau erkennen. Ob sich eine weitere Blockade gelöst hatte? Er sah sein Spiegelbild im Fenster und stellte fest, dass er zwei verschiedene Augenfarben hatte. Zuerst glaubte er zu träumen, dann rannte er ins Badezimmer, machte das Licht an und betrachtete sich im Spiegel. Er hatte sich nicht getäuscht, er hatte wirklich zwei verschiedene Augenfarben, Smaragdgrün und Saphirblau. Er wusste nicht, ob er sich freuen sollte oder nicht. Er ging zu Ron und machte ihn wach.

„Ron… Ron… Wach auf.“

Er schüttelte Ron, dieser wollte nur schwer wach werden.

„Ron wach endlich auf. Essen.“

Ron wurde wach und saß im Bett.

„Wie essen? Hab ich verschlafen?“

„Ron. Sieh mich an“, verlangte Darius und setzte sich auf Rons Bett.

Ron sah zuerst verwirrt aus, doch dann tat er wie geheißen. Er wusste nicht genau, was sein bester Freund von ihm wollte, doch er betrachtete ihn.

„Ich kann nichts feststellen, Harry.“

„Meine Augen, sieh sie dir an.“

Ron tat es und erst dann fiel ihm auf, dass diese nicht mehr nur grün waren.

„Blau und grün“, sagte er ganz leise.

„Ja.“

„Wieso? Was hast du gemacht?“

„Keine Ahnung. Ich hatte einen Traum und als ich aufwachte, waren sie plötzlich so.“

Darius erzählte Ron von dem Traum, dieser wusste nicht wirklich, was er damit anfangen sollte, er konnte noch immer nicht glauben, dass Dumbledore der Schuldige war. Auch wenn er die Wahrheit gesehen hatte, schließlich war er bei dem Ritual dabei gewesen. Doch noch immer konnte er es nicht glauben. Dumbledore war der Schuldige und dieser war auch noch Schulleiter einer berühmten Schule. Wie konnte man diesen unterrichten lassen? Doch was er sich immer öfter fragte, war, was hatte Dumbledore mit Harry vor? Warum benutzte Dumbledore Harry, um seinen Vater zu töten? Hatte Harry mehr Macht als Dumbledore? Hatte deswegen Dumbledore Harrys Macht versiegelt bzw. verbannt?

„Harry…“, fing Ron an. „Warum, glaubst du, hält Dumbledore deine Macht unter Verschluss?“

„Wie meinst du das?“, Darius wusste nicht, worauf Ron hinaus wollte.

„Ganz einfach. Die Macht, die du jetzt hast, ist doch nicht alles, oder?“

„Nein, stimmt.“

„Warum hat Dumbledore sie versiegelt?“

„Keine Ahnung.“

„Ich glaube, dass du mächtiger bist als Dumbledore und deshalb hat er sie gebannt.“

Darius dachte kurz darüber nach.

„Das kann schon sein. Doch was hat er davon?“

„So kannst du ihm nicht gefährlich werden“, war die einzige Antwort von ihm.

„Denk doch Mal nach, Harry. Wenn du deine Macht hättest, und dann herausfindest, dass er schuld daran ist, woran er ist, er hat deinen Paten getötet, beschuldigt deinen Vater, James und Lily getötet zu haben. Was würdest du wohl tun?“

Ron sah Darius an und erwartete eine Antwort.

„Wahrscheinlich ihn töten?“, kam es leise von ihm.

„Genau. Und um das zu verhindern, versiegelt er einen Großteil deiner Magie.“

Darius stand auf, ging wieder ans Fenster und sah hinaus, die Sonne ging gerade auf.

„Ich versteh es einfach nicht, es ist alles verwirrend. Was hat Dumbledore davon, meine Eltern anzugreifen, mich zu entführen und mich gegen meine Eltern kämpfen zu lassen?“

„Das ist eine der tausend Fragen, auf die wir versuchen, die Antwort zu finden“, sagte Ron der sich neben Harry ans Fenster gestellt hatte.

„Was nicht leicht sein wird.“

„Nein, das wird es nicht. Aber bisher hatten wir es nie leicht, und haben es immer geschafft. Wir werden es auch diesmal schaffen. Aber heute Abend lösen wir erstmal die Banne und Blockaden und dann sehen wir weiter, okay?“

Darius versuchte zu lächeln, aber er schaffte es nicht richtig.

„Du schaffst das schon, Harry.“

„Ja, ich werde es schon schaffen, die Banne und Blockaden zusammen mit meinen Großeltern zu lösen. Das Problem ist nur, dass ich nicht weiß, wie groß meine Macht wirklich ist und ob ich sie kontrollieren kann, wenn sie ausbricht.“

„Du wirst das können.“

„Und was ist, wenn nicht?“

„Dann werden Hermine und ich dir helfen. Wir schaffen das zusammen.“

Darius war zwar nicht so richtig überzeugt, doch wusste er, dass die beiden alles tun würden, um ihm zu helfen.

„Harry…“

„Darius.“

„Was?“, fragte Ron.

„Mein richtiger Name ist Darius, Ron. Nenn mich so, aber nur, wenn wir alleine sind.“

„Ja, klar Ha…, sorry, Darius. Mann, daran muss ich mich erst gewöhnen“, Ron lächelte.

„Ich mich auch“, gestand Darius. „Aber es ist der Name, den mir Sirius gegeben hat.“

„Glaubst du, ihm geht es gut?“

Ron sah zu, wie die Sonne aufging.

„Ja, das glaube ich“, sagte Darius mit einer Überzeugung, die nicht zu brechen war.

„Dann sollten wir uns fertig machen zum Frühstück.“

Darius nickte. So gingen beide ins Bad und machten sich fertig. Darius blickte noch einmal in den Spiegel und sah in seine Augen.

„Ich sollte ein Illusion drauf legen, oder?“

Ron drehte sich zu ihm um.

„Auf deine Augen? Ja, finde ich auch, bevor es Dumbledore bemerkt.“

„Kennst du den Spruch?“

„Nein“, Ron schüttelte den Kopf.

„Ich kann so aber nicht raus gehen. Aber warte mal…“

Darius war etwas eingefallen, vielleicht könnte er seine versiegelte Magie irgendwie anzapfen und so eine Illusion auf seine Augen legen.

Er schloss die Augen, atmete ganz ruhig und ging in sein Inneres. Er suchte die Barriere, die seine Magie versiegelte. Er fand sie, sie war stark, brechen konnte er sie nicht, aber er konnte einen Teil benutzen, um einen Zauber zu sprechen, den er gar nicht kannte. Als er seine Augen wieder öffnete, waren sie smaragdgrün.

„Hat funktioniert“, sagte er und grinste.

Ron lächelte ebenfalls und beide gingen sie aus dem Bad. Im Schlafsaal ging es schon hoch her, jeder war auf den Beinen. Sie schlichen sich aus dem Schlafsaal und gingen in den Gemeinschaftsraum. Hermine wartete bereits auf sie, zusammen gingen sie in die Große Halle zum Frühstücken. Während des Frühstücks erzählte Darius ihr von seinem Traum und was Ron und er besprochen hatten.

„Ob es damit zusammenhing, dass du das Ritual gemacht hast?“, fragte sich Hermine laut.

„Was meinst du?“, fragte Darius.

„Ganz einfach, deine Magie hat sich erst einmal ganz entfaltet, und das war, als du das Ritual gemacht hast, um zu erfahren, was wirklich passiert war“, sagte sie leise.

„Du meinst also, verschiedene Banne lösen sich gerade selbst auf?“

„Das wäre denkbar, doch ob das der Grund ist, weiß ich nicht.“

„Das ist dann wohl eine der tausend Fragen, wo wir eine Antwort brauchen“, sagte Ron.

„Glaub ich weniger. Ich werde sie doch heute Abend sowieso los. Also brauchen wir uns keine Gedanken darüber mehr zu machen“, sagte Darius gelassen.

„Und du hast wirklich deine normale Augenfarbe wieder?“, fragte Hermine neugierig.

„Ja, hab ich.“

Darius ließ für kurze Zeit die Illusion fallen, sodass Hermine seine wirkliche Augenfarbe sehen konnte. Kurz sah er auch zu Draco und Airen rüber, die an ihrem Tisch saßen. Bevor noch andere darauf aufmerksam wurden, schloss er die Augen, legte die Illusion wieder darüber und öffnete die Augen wieder.

„Wow…“, brachte Hermine nur hervor.

„Was? Wow?“, fragte Darius.

„Deine Augen. Sie sind noch schöner“, sagte Hermine und wurde leicht Rot.

Darius lächelte.

„Danke Hermine.“

„Und was ist mit meinen?“, fragte Ron.

Hermine wandte sich an Ron.

„Deine sind auch schön“, damit gab sie ihm einen Kuss.
 

„Habt ihr das gesehen?“, fragte Airen.

„Was?“, fragte Blaise.

„Seine Augen…“, sagte sie leise.

„Wessen Augen?“ Blaise wurde ungeduldig, musste man denn alles aus Airen quetschen?

„Darius. Sie waren blau-grün“, sagte Draco leise.

„Was? Aber wie?“, fragte Blaise.

„Keine Ahnung, vielleicht sollten wir ihn fragen“, sagte Airen, die es immer noch nicht fassen konnte.

„Wir sehen ihn doch heute Abend, fragen wir ihn dann“, sagte Blaise.

„Ich muss Großvater noch mit den Vorbereitungen helfen. Ich hab eh keine Zeit ihn zu fragen, also werde ich es heute Abend erfahren.“

„Sollen wir dir helfen?“, war Dracos Frage.

„Nein, danke. Ihr solltet eher die beiden Bücher fertig lesen. Großvater macht sich Sorgen um seine Bücher.“

„Typisch.“

„Dray…“

„Ich weiß. Ich werde es ihm heute Abend wiedergeben.“

„Okay. Ihr könnt mitkommen.“

Sie gab sich geschlagen, sie konnte diesen beiden nie widerstehen. Und wenn doch, tat es ihr im Herzen weh. Aber manchmal musste sie verhindern, dass die beiden in Gefahr gerieten, allein weil sie befreundet waren, schwebten die beiden in größter Gefahr. Doch den beiden war es egal, ihr nicht, doch das verstanden die beiden einfach nicht. Genauso jetzt, sie musste Sal helfen und es könnte gefährlich werden.

„Denk nicht einmal daran“, warnte sie Blaise.

„Woran?“, fragte Airen unschuldig.

„Daran, dass wir dich alleine gehen lassen“, sagte Draco.

„Aber…“, fing Airen an.

„Kein aber, wir kommen mit.“

„Es könnte gefährlich werden.“

„Und genau deswegen kommen wir mit“, beharrte Draco.

„Wir werden aufpassen, dass du nichts Unüberlegtes tust“, sagte Blaise dazu.

Airen seufzte und gab es auf, gegen diese beiden kam sie nicht an.

Sie beendeten ihr Frühstück und gingen durch Airens Zimmer zu Salazar.

Dieser wartete bereits auf Airen und sah sie fragend an, als er Draco und Blaise sah.

„Tschuldige, aber ich konnte sie nicht dazu überreden, oben zu bleiben.“

„Schon okay, ich hatte nichts anderes von den beiden erwartet. Sie haben eine Prüfung bestanden. Sie steigen in meiner Gunst.“

„Dann bin ich ja beruhigt, Großvater.“

Airen war es zwar schleierhaft, warum er Draco und Blaise immer wieder Prüfungen unterzog, aber wenn sie sie bestanden, sollte es ihr egal sein.“

„Können wir behilflich sein?“, fragte Draco.

„Nein.“

„Können wir überhaupt nichts tun?“, fragte Blaise.

„Nein“, war die wiederholte Antwort von Salazar.

„Ich hab ja gesagt, ihr könnt mir nicht helfen“, sagte Airen.

„Wir werden trotzdem bleiben“, sagte Draco.

„Oder auch mitkommen“, beharrte Blaise.

Sal nickte und ging voraus. Sie gingen in den Raum, den Airen benutzt hatte, um das Ritual bzw. den Zauber anzuwenden. In dem Raum stand nun ein Altar, er war schwarz und bestand aus einem Material, das weder Draco noch Blaise kannten. Auf den Seiten des Altars stand etwas geschrieben, sie konnten es aber nicht lesen, es war bestimmt Parsel, so dachten sie. Den Altar schmückten silberne Schlangen, die sich um den Altar schlängelten. Sie waren lebendig, doch konnten sie den Altar nicht verlassen. Überall in dem Raum standen schwarze und weiße Kerzen, sie sollten ein Muster ergeben, doch konnten Draco und Blaise keines erkennen. Sie standen an bestimmten Stellen und doch standen sie zufällig da. Ein Muster, welches keines war, wie Magie, denn diese hatte auch kein Muster. Sie floss stetig wie der Fluss und so ungezähmt wie das Meer, wenn man sie freiließ.

„Was soll ich tun?“, fragte Airen leise.

„Noch nichts, du wirst es merken, wenn es soweit ist. Und ihr zwei…“, wandte Sal sich an Draco und Blaise. „… tut gar nichts. Setzt euch einfach und egal was geschieht, ihr werdet nichts tun, es könnte euch das Leben kosten, verstanden?“

Beide nickten und setzten sich an die Tür, die sich geschlossen hatte.

Salazar fing an etwas zu sagen, man verstand ihn nicht. Er veränderte seine Gestalt, er schien zu verschwinden und tauchte wieder auf. Ob es eine Sinnestäuschung war, konnten weder Blaise, Draco noch Airen sagen. Sie konnten nicht einmal erkennen, welche Gestalt Salazar nun hatte und das, obwohl er vor ihnen stand. Es wurde plötzlich immer heller im Raum und Airen fing an, ebenfalls etwas in einer Sprache zu sprechen, die sie nicht kannte. Auch ihre Gestalt veränderte sich, ihre Augen leuchteten in einem unglaublichen Grün, ihre Kleidung wurde zuerst schwarz, dann blau und dann wurde sie weiß. Dann war es so hell in dem Raum, dass Draco und Blaise die Augen schließen mussten, damit sie nicht erblindeten.

Dann ganz plötzlich war es dunkel, tiefschwarz in dem Raum, dass Draco zuerst die Augen öffnete und nichts erkennen konnte. Selbst mit seiner Fähigkeit, in der Dunkelheit zu sehen, konnte er nichts erkennen. Dann ging eine Kerze an, nach dieser folgte eine zweite, und kurze Zeit später waren alle Kerzen wieder an, doch von Airen und Salazar fehlte jeder Spur.

„Wo sind sie?“, fragte Blaise ziemlich leise, Draco hatte Mühe ihn zu verstehen.

„Ich weiß es nicht.“

Es gab einen lauten Knall und die beiden standen wieder im Raum. Airen musste sich setzten, auch Salazar hatte Mühe auf den Beinen zu stehen und stützte sich an dem Altar ab.

„Alles in Ordnung bei euch?“, fragte Draco besorgt, dieser ging zu Airen.

„Ich schätze, ja“, sagte sie erschöpft.

Salazar nickte nur.

„Gehen wir nach oben, ihr müsst wieder zu Kräften kommen“, sagte Blaise.

Airen stand auf und stützte sich an Draco ab, Blaise half Salazar, auch wenn es diesem nicht gefiel, doch hatte er keine Wahl. Er hatte sich verausgabt, um diesen Zauber zu sprechen, und ohne Airen hätte er diesen nicht geschafft.
 

Kaum dass sie wieder in der Bibliothek waren, hörten sie bereits Godric schimpfen, doch dieser verstummte, als er Airen und seinen Geliebten so schwach sah.

„Seid ihr verrückt?“, schimpfte er.

„Godric bitte…“, sagte Salazar ganz leise und setzte sich auf die Couch.

„Nein. Das hättet ihr nicht tun sollen.“

„Mussten wir aber.“

„Ihr hättet dabei sterben können.“

„Sind wir aber nicht“, sagte Airen.

„Nur weil ihr beiden von IHM abstammt, könnt ihr nicht so einen mächtigen Zauber alleine wirken“, sagte Godric.

„Wir mussten es tun, Godric. Ohne diesen Zauber können wir das Ritual nicht machen“, versuchte Salazar ihn zu beruhigen.

„Ich hätte euch helfen können.“

„Das konntest du nicht, und das weißt du.“

„Ja, ich weiß. Aber ich habe Angst, jedes Mal, wenn du einen solchen Zauber sprichst, steigt die Gefahr, dass ich dich verliere. Und du hast Airen in Gefahr gebracht, es war ihr erster Zauber mit einer solchen Magie, sie hätte sterben können. Du hättest sie an IHN verlieren können. Das war unverantwortlich von dir.“

Godric hatte sich neben Salazar gesetzt und sah ihn an. Doch Salazar konnte ihm nicht in die Augen sehen. Ja, er hatte einen Fehler gemacht, Airen durfte diese Magie noch nicht anwenden, aber sie war stark, sie hatte es überlebt, sie war am Leben und dafür sollte er dankbar sein.

„Von wem redet ihr, wenn ihr von IHM redet?“, fragte Draco.

„Familiengeheimnis“, war die einfache Antwort von Salazar.

Draco sah ihn fragend an.

„Du wirst es erst erfahren, wenn du Airen heiratest. Auch ich habe es erst nach der Hochzeit mit Salazar erfahren“, erklärte Godric.

„Selbst wenn es Airen dir erklären wollte, könnte sie es nicht. Es ist eine Art Blockade, die sie selbst und wir nicht lösen können, sie löst sich erst auf, wenn sie verheiratet ist.“

„Dann könnt ihr es uns doch sagen“, beharrte Draco darauf.

„Nein, das geht nicht. Sal und ich können darüber reden. Selbst wenn ich es mit Sal besprechen wollte, könnte ich es auch nicht.“

„Die Blockade?“, fragte Blaise.

„Ja.“

„Hat ER mit Airens wahrer Abstammung zu tun?“, fragte Draco.

„Ja, hat er, aber mehr können wir nicht sagen“, sagte Sal. „Ich muss mich ausruhen.“

„Ich werde dich ins Bett bringen“, sagte Godric.

Dieser nahm seinen Geliebten und ließ die drei alleine. Er brachte Sal in ihre Gemächer und legte ihn ins Bett, dieser schlief auch direkt ein. Godric legte sich neben ihn und betrachtete seinen Geliebten.
 

„Du solltest dich auch ausruhen“, sagte Draco leise zu Airen.

„Ja, du hast Recht, sonst bin ich um Mitternacht nicht zu gebrauchen.“

„Dann sollten wir gehen“, stimmte Blaise zu.

Draco nahm Airen auf seine Arme und trug sie zurück in ihr Zimmer, dort legte er sie ins Bett. Sie schlief direkt ein, Draco und Blaise legten sich zu ihr und überwachten ihren Schlaf.

„Was glaubst du, wer ER ist?“, fragte Blaise.

„Ich weiß es nicht. Aber ich frage mich, was für ein Wesen sie wirklich ist.“

„Egal was sie für ein Wesen ist, sie wird immer etwas Besonderes bleiben.“

„Ja, das wird sie. Aber glaubst du, dass ER zulassen wird, dass sie sich mit mir vermählt?“, Dracos Stimme schien besorgt.

„Und selbst wenn ER es nicht zulässt, Airen wird das egal sein, sie liebt dich und das ist alles, was für euch zwei zählt.“

„Für dich ist das alles einfach, wie?“

„Ich bin ein Engel der Nacht, Draco. Wir suchen uns immer den einfachsten Weg aus.“

„Deshalb seid ihr auch unsere Diener.“

„Bin ich das für dich? Ein Diener?“

Draco schien belustigt, doch dann wurde er wieder ernst.

„Nein. Du bist mein bester Freund, Blaise, und das wirst du auch immer sein. Ich hab noch nie etwas von dir verlangt und das werde ich auch nie. Du kannst selbst entscheiden, was du tun willst.“

„Und ich werde mich immer für dich und Airen entscheiden.“

Danach war das Gespräch beendet und sie beobachteten und überwachten Airens Schlaf.
 

Beide, Salazar und Airen, erwachten erst spät am Abend wieder, währenddessen Darius immer nervöser wurde. Denn niemand hatte ihm erklärt, wie das Ritual ablaufen würde, Hermine und Ron hatten alle Hände voll zu tun, Darius zu beruhigen, doch gelingen tat es ihnen nicht wirklich.

Eine Stunde vor Mitternacht machten sich Darius, Hermine und Ron auf den Weg in die Hallen Salazars, doch fanden sie dort niemanden, sie gingen in die Bibliothek und sahen dort Godric auf sie warten.

„Hallo Darius, Hermine, Ron“, er lächelte sie an.

„Hallo“, kam es von den dreien.

„Bist du bereit?“, fragte Godric Darius.

„Nervös bin ich“, kam leise die Antwort.

„Kann ich verstehen.“

„Wie läuft das Ritual eigentlich ab?“

„Eine Frage, auf die ich keine Antwort habe“, musste Godric gestehen.

„Wie, Sie haben keine Ahnung?“, fragte Hermine.

„Salazar und Airen haben heute Morgen noch einen Zauber gemacht, von daher kann ich es nicht mehr sagen.“

„Welchen Zauber?“, fragte Hermine.

„Auch das kann ich nicht beantworten.“

„Und warum nicht?“, fragte Ron.

„Weil ich diese Zauber nicht kenne und nun folgt mir.“

Sie folgten Godric in den Ritualraum, Hermine, Ron und Darius sahen sich unterwegs genauer um, denn schließlich waren sie hier noch nie gewesen. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass das hier alles unter Hogwarts sein sollte.

„Sind wir noch in Hogwarts?“, fragte Ron sehr leise.

„Ja, sind wir. Hogwarts ist größer als du glaubst.“

„Weiß Dumbledore von dem Ort hier?“, traute sich Darius zu fragen.

„Nein. Wenn er es wüsste, würde hier nichts mehr stehen.“

Danach gingen sie schweigend in den Ritualraum, die Kerzen standen noch so wie heute Mittag und ergaben ein Muster, welches kein Muster war. Die vier sahen sich nur schweigend um, nach ihnen betraten Airen, Draco, Blaise und Salazar den Raum.

„Ihr vier…“, er deutete auf Draco, Blaise, Hermine und Ron, „… stellt euch an diese Wand und bewegt euch nicht, egal was ihr hört oder seht. Wenn ihr glaubt, dass ihr das nicht könnt, verlasst jetzt diesen Raum.“

„Wir werden hier bleiben, wir lassen Darius nicht alleine“, sagte Hermine mit einer Stimme, die kein Zweifeln zuließ.

„Unsere Antwort kennt ihr bereits“, sagte Draco.

Salazar nickte und wandte sich an Darius.

„Bist du bereit?“

Darius brachte zuerst keinen Ton über sich, doch ließ er die Illusion, die er über seine Augen gelegt hatte, fallen, dann sah er seine Großvater an.

„Ich schätze schon.“

Salazar sah ihm in die Augen, winkte Godric zu sich.

„Einige Banne scheinen sich bereits selbst zu lösen.“

Die beiden freuten sich und das sah man ihnen an. Sie selbst konnten es zwar immer noch nicht glauben, dass sie Darius gefunden hatten, doch stand er vor ihnen und sah sie mit diesen wundervollen Augen an.

„Wir müssen anfangen, es ist gleich Mitternacht“, sagte Airen.

Sie hatte ihre Gestalt geändert, sie trug wieder das schwarze Kleid mit den blauen Rosen, ihren Kopf schmückte das silberne Diadem mit den Schlangen. Wenn man ihr die Augen schaute, glaubte man, dass man zwei Smaragde anblickte.

„Stimmt“, sagte Godric.

Auch seine Gestalt änderte sich. Er trug plötzlich eine golden-rote Robe, Löwen schmückte diese, sein Haar glänzte golden und wurde von einem roten Band zusammengehalten. Seine Augen hatte eine Farbe von flüssigem Gold.

„Darius. Du musst dich auf den Altar legen“, wandte sich nun Salazar an seinen Enkel.

Salazar hatte sich ebenfalls verändert. Er trug ebenfalls eine Robe, doch seine war grün-silbern und wurde von Schlangen verziert, seine Augen hatten eine Farbe von flüssigem Silber, in das sich ein Hauch Grün schmuggelte.

Darius hatte ein sehr beklommenes Gefühl, er atmete einmal tief durch und dann legte er sich auf den Altar. Kaum dass er lag, schlängelten sich die Schlangen um seinen Körper und hielten ihn fest.

„Was?“

Darius hatte nun doch Angst.

„Es ist alles in Ordnung. Hab keine Angst, ich werde auf dich aufpassen“, versicherte Airen ihm.

Sie stand am Kopfende von dem Altar. Salazar stand links von Darius und Godric rechts von ihm.

Es waren nur noch in paar Minuten bis Mitternacht, doch diese Minuten waren die längsten, die Darius bisher abwarten musste.

„Wird Dumbledore etwas davon merken?“, fragte er noch.

„Nein. Dafür haben Airen und ich heute Morgen gesorgt“, beruhigte Salazar ihn.

„Es geht gleich los“, flüsterte Draco.

„Bist du dir sicher?“, fragte Blaise.

„Ja. Ich kann die Macht der Sterne spüren, sie kribbelt auf meiner Haut.“

Kaum dass er diesen Satz zu Ende gesprochen hatte, erleuchtete der Altar in einem strahlenden Licht, sodass alle erst einmal geblendet waren.

Salazar stimmte einen Gesang an, in den kurze Zeit später Godric mit einstimmte. Der Gesang wurde immer lauter und nahm an Macht mehr zu. Über Darius bildete sich ein Muster an Zaubern, die miteinander verbunden waren, es waren sehr viele Zauber. Es waren die Banne und Blockaden, die auf Darius lagen, um seine wahre Gestalt zu verhüllen und seine wahre Macht blockierten. Das Muster ergab kein Bild, so wie die Kerzen, die auf dem Boden standen, kein Muster ergaben. Salazar und Godric versuchten zuerst die Banne zu lösen, doch waren sie zu stark, alleine würden sie es wahrscheinlich nicht schaffen.

„Hilf ihnen“, hörte Darius eine Stimme in seinem Kopf, es war Airen.

Es war schmerzhaft für Darius, doch er hatte schon schlimmere Schmerzen überstanden.

„Ich versuche es“, lautete die Antwort.

„Nicht versuchen, Darius, du musst es auch wollen, sonst wird es nicht funktionieren. Tu es, du schaffst das, du bist stark.“

Darius erinnerte sich an das Gespräch mit Draco, er hatte genau das Gleiche gesagt. Er nahm seine momentane Magiekräfte zusammen, was sehr schmerzhaft war, und bündelte sie, versuchte gegen die Banne zu kämpfen.

„Nicht versuchen…“, schlich sich eine Stimme in seinen Kopf.

Noch mal bündelte er seine Kraft und schickte sie gegen die Banne, dieses Mal mit aller Macht und ein paar Banne lösten sich, doch sie hatten noch viel zu tun.

Die Magie in dem Raum wurde immer stärker und mit ihr das Licht. Draco und Blaise hatten sich verwandelt, obwohl sie es nicht wollten, doch die Magie in diesem Raum verlangte es.

Eine halbe Stunde verging und die Banne lösten sich nur schwer auf, nach einer Stunde hatten sie die Banne gelöst. Nun ging es daran, die Blockaden von Darius zu lösen, was viel schwerer war.

„Wie lösen wir die Blockade, die auf seiner Magie liegt?“, fragte Airen leise.

„Ich weiß es nicht“, gestand Salazar.

„Wir werden das schon schaffen“, sagte Godric zuversichtlich.

„Ich werde es versuchen“, sagte Airen.

„Was versuchen?“, sagten Sal und Godric gleichzeitig.

Doch bekamen sie keine Antwort mehr, denn Airens Kleid hatte sich blau gefärbt und weiße Rosen schmückten es, ihre Augen waren schwarz wie die Nacht.

Airen drang mit dem Geist in Darius ein und suchte die Blockade, die seine Magie versiegelte. Nach einer Weile fand sie sie. Sie sah aus wie ein großes Spinnennetz.

„Wie willst du sie lösen“, hörte sie Darius, der neben ihr stand.

„Ich werde versuchen, sie zu sprengen“, antwortete sie.

„Nicht versuchen, sondern es tun“, sagte Darius ernst.

„Ja, nicht versuchen, hast ja Recht.“

„Ich helfe dir.“

Airen lächelte.

„Ja, zusammen sind wir unbesiegbar.“

„Sagte zumindest Salazar, wenn ich mich erinnere.“

Airen schloss die Augen und faltete ihre Hände vor dem Bauch zusammen und sammelte dort ihre Magie. Licht strahlte aus ihren Händen, sie öffnete sie und ein kleiner Lichtpunkt sammelte sich dort, dieser wurde immer größer, je länger sich Airen konzentrierte.

Als Airen die Augen öffnete, waren diese rot und schimmerten wie Feuer, ihr Kleid war Weiß. Die gesammelte Magie hatte nun die Größe eines Fußballs, diese schleuderte sie gegen die Blockade, sie bekam einen Riss. Doch mehr konnte Airen nicht tun.

„Den Rest musst du tun, ich kann dir nur den Weg weisen.“

„Den Weg muss ich alleine gehen, ich weiß.“

„Nicht alleine. Ich werde mit dir gehen, doch du musst ihn vorgehen.“

Darius nickte und ging zur Blockade, Airen folgte ihm.

Er sah seine Schwester noch mal an, diese nickte, er hob die Hand und legte diese auf die Blockade. Airen legte ihre Hand auf die seine und zusammen zerstörten sie die Blockade. Zuerst bekam sie nur leichte Risse, doch nach und nach rissen mehrere Seile ab und schließlich flog ihnen das Netz um die Ohren. Darius’ Magie floss durch seinen Körper, er hatte nun seine Macht wieder, doch sie war zu stark, er konnte sie nicht kontrollieren. Er drohte zusammenzubrechen.

„Du kannst sie kontrollieren“, hörte er Hermines Stimme in seinem Bewusstsein.

„Wir sind bei dir“, hörte er Ron.

Ja, die beiden waren bei ihm, sie waren da und halfen ihm. Es war seine Magie und diese hatte ihm zu behorchen und sonst keinem. Er bezwang seine Magie unter größten Schmerzen, doch blieb er bei Bewusstsein, er hatte noch eine Aufgabe, er musste die restlichen Blockaden lösen. Und das tat er, er befahl seiner Magie, diese zu zerstören, was sie auch sofort tat.

Airen hatte seinen Körper wieder verlassen und bewachte seinen, wie sie es versprochen hatte.

Dieser hatte sich verändert, wie sie feststellen musste und lächelte. Ja, das hier war ihr Bruder, daran bestand kein Zweifel mehr, er war der Thronfolger ihrer Rasse. Zusammen würden sie der Zaubererwelt wieder Frieden bringen, zusammen würden sie es schaffen.

Die Macht der Sterne verblasste und in dem Raum wurde es wieder dunkler, erhellt wurde er nur von den Kerzen, wie zu Beginn des Rituals. Die Schlangen ließen ab von Darius’ Körper und legten sich wieder an die Stellen, wo sie hingehörten.

Darius öffnete die Augen, blieb noch eine kleine Weile liegen und setzte sich dann auf. Er bemerkte, dass etwas anders war, er spürte seine ganze Magie, sie wollte nach außen getragen werden, zu lange war sie gebannt gewesen, es kostete ihn sichtlich Mühe sie zu beherrschen. Er stand auf, sah sich um und sah, wie Hermine und Ron langsam auf ihn zukamen. Salazar, Godric und Airen standen hinter ihm.

„Du siehst anders aus“, war die erste Begrüßung von Hermine.

„Ja, siehst gut aus“, sagte Ron.

„Tu ich das?“, fragte Darius.

„Ja, du solltest dich mal in einem Spiegel sehen“, sagte Blaise, der näher getreten war.

Draco ging zu Airen, die erschöpft war, dankbar lehnte sie sich an Draco, noch immer trug sie das weiße Kleid. Es war erst das zweite Mal, dass Draco und Blaise sie in dieser Kleidung sahen.

„Habt ihr einen Spiegel?“, fragte Darius.

„Oben wird einer bereit stehen, außerdem würde ich dich gerne richtig im Licht sehen, anstatt im Kerzenlicht“, sagte Salazar.

So gingen sie nach oben in die Bibliothek, wo sich Darius betrachten konnte, denn Salazar zauberte einen Spiegel herbei.

„Betrachte dich, mein Enkel“, sagte er und Darius tat wie geheißen, er konnte seinen Augen nicht trauen. War das wirklich er, der ihm entgegen blickte, sah er in Wirklichkeit so aus?

Er hatte schwarze eng anliegende Kleidung an, sein Haar war nachtschwarz und wurde von einem silbernen Band zusammengehalten. Seine Augen leuchteten in einem Saphir-Smaragdgrün, seinen Kopf schmückte eine hauchfeine silberne Krone, verziert mit zwei Schlangen, die die Krone im Haar festhielten.

„Ich bin nicht einfach nur der Sohn von Sirius und Tom, richtig? Ich habe noch eine Aufgabe, richtig“, sagte Darius, es war keine Frage, es war eine Feststellung.

„Wie kommst du darauf?“, fragte Salazar vorsichtig.

„Die Kleidung, die Krone, eine ganz normale Schlussfolgerung.“

„Ja, du hast eventuell eine Aufgabe, die habt ihr beide“, sagte Godric und meinte damit auch Airen.

„Und welche?“, fragte Darius.

„Darüber zu sprechen, ist uns nicht erlaubt. Das müsst ihr mit euren Eltern besprechen“, sagte Salazar.

„Aber du solltest dir darüber keine Gedanken machen. Lerne erstmal deine Eltern kennen, wenn die Zeit gekommen ist, werden sie es dir sagen“, fügte Godric dazu.

„Ich weiß auch nicht, welche Aufgabe auf uns wartet, Darius“, sagte Airen.

„Du siehst anders aus“, sagte Darius.

Airen sah an sich herunter und stellte fest, dass sie Weiß trug, vermutlich hatte sie auch noch rote Augen.

„Oh…“, sagte sich und trug nun wieder die Schuluniform.

Draco und Blaise folgten ihrem Beispiel. Salazar und Godric hatten bereits beim Verlassen des Raumes die Kleidung wieder gewechselt.

„Wie kann ich die Kleidung ändern“, fragte Darius.

„Durch deine Gedanken“, antwortete Draco.

Darius sah ihn fragend an, es war das erste Mal, dass Draco mit ihm sprach, wo sie sich gegenüber standen. Darius probierte es aus und sofort hatte er wieder seine Schulkleidung an.

„Praktisch“, sagte er.

Es war ungewöhnlich, er selbst zu sein, sein Spiegelbild sah ihm entgegen, es war ein Fremder und doch war er es. Er sah zu Airen, musterte sie.

„Was ist?“, fragte sie.

„Das, was du momentan an Magie nach außen zeigst, ist nicht alles.“

„Nein, ist es nicht.“

„Zeigst du sie mir?“

Airen nickte und nahm den Bann von ihrer Magie, sie war gewaltig.

„Wow…“, sagte Darius.

Auch Hermine und Ron nahmen die Magie war und konnten nicht glauben, dass die beiden so viel Magie besaßen, sie war fast unbegrenzt.

„Wie viel Magie besitzt ihr beiden wirklich?“, fragte Hermine.

„Sie ist unbegrenzt“, antwortete Salazar.
 

Ende Kapitel 8

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So, das war Kapitel 8.

Was haltet ihr davon?
 

Hier die Antworten zu euren Fragen

BlaiseZabini: Hab dich wieder in die ENS Liste eingetragen, tschuldige. Und tut mir leid, auch in diesem Kapitel hab ich wieder nicht verraten was Draco und Airen für Wesen sind. Aber wie du feststellst wissen es Draco und Blaise ja selbst nicht und Draco wird es erst erfahren, wenn, falls, sie heiraten. Schuldige. Aber ich hab Harry und Draco wieder reden lassen, hats dir gefallen? ^-^

InaBau: Ob sie ihn akzeptieren? Naja, wirst du im nächsten Kapitel erfahren, versprochen.

the_4_bad_girls: Danke für die Reiswaffel, hab sie direkt verputzt ^-^ Nun jetzt ist es weitergegangen, sorry das es solange gedauert hat.

Bumm: Danke das du mir nicht böse bist. Hier sind wieder die Gedanken von Harry und Draco. Und Harry heißt Darius, nicht Draconius *g*

Whiteangel40: Schön das ich dich neugierig mache, hoffe das du nun noch neugieriger geworden bist. Mal sehen wie ich das mit Harry und Draco hinbekomme, hab auch schon eine Idee, allerdings dauert das noch ein wenig, bis wir dahin kommen.

Halb-Blut-Prinz: Ja, man merkt das du ihn nicht sonderlich leiden kannst. Dann werden dir die nächsten Kapitel sehr gut gefallen, glaube ich.

KHaos_Cookie: Ja, ein wenig wirst du dich noch gedulden müssen. Danke übrigens für die Kekse

an alle weiteren Kommischreiber: Vielen, vielen Dank. Ich freu mich immer riesig wenn ich ein Kommi erhalte, selbst wenn da nur drin steht: Ein super Kapi, oder Schreib schnell weiter. Denn dann weiß ich, dass ihr meine FF wirklich weiterlesen wollt. Nochmal vielen lieben Dank.
 

Bis dann

Lysira

Kapitel 9: Weihnachten

Hallöchen erstmal.
 

Ja, ihr habt richtig gelesen, es gibt ein neues Kapitel ^-^

Ich möchte an erster Stelle erwähnen, das es noch nicht gebetat (schreibt man das so?) ist. Meine Beta braucht ein wenig mehr Zeit, aber ich will euch auch nicht länger warten lassen, deshalb stelle ich jetzt bereits ein. Also wenn ihr lustige Fehler findet, ihr dürft sie gerne behalten ^-^

Sobald ich dann die Betaversion hab, überarbeite ich das Kapi.
 

Edit 09.04.2008:

Das Kapi ist jetzt Betagelesen, viel spass.
 

Und jetzt noch eine kleine anmerkung, das Kapi ist nicht ganz so geworden, wie ich es haben wollte, Darius hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er hat eigenständig gehandelt, finde ich zwar nicht so nett, aber was soll's. So jetzt lass ich euch in ruhe lesen. Ich geb dann am Schluss nochmal ein Kommentar zu Darius ab.
 

Viel spass

Eure Lysria

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Kapitel 9: Weihnachten
 

„Was soll das heißen, sie ist unbegrenzt?“, fragte Ron mit einem Gesicht, das Ungläubigkeit ausstrahlte.

„Dass sie unbegrenzt ist.“

„Aber wie ist das möglich?“, fragte Hermine.

„Das würde ich auch gerne wissen“, sagte Darius.

„Wie erkläre ich das am besten“, überlegte Salazar.

„Ganz einfach. Du nimmst deine Kraft, deine Magie aus deiner Umgebung. Schöpfst Kraft aus der Luft, aus Bäumen, aus dem See, aus den Kräften der Natur, selbst aus diesem Raum“, versuchte Airen es zu erklären.

„Und woraus hab ich sie bisher bezogen?“, fragte Darius.

„Aus dir selbst“, antwortete Draco. „Ebenso wie jede andere Hexe und Zauberer auch. Sie können ihre Kräfte nicht von der Natur nutzen, sondern nehmen ihre eigene Kraft. Der Zauberstab ist der Leiter dazu, diese Kraft nach außen hin zu tragen.“

„Können wir auch die Kräfte der Natur nutzen?“, fragte Hermine.

„Und ohne Zauberstab zaubern?“, fragte Blaise. „Keine Ahnung. Draco und ich haben lange dafür gebraucht, das ganze zu lernen. Wir mussten zuerst zwanzig Grundtheoriebücher lesen und studieren, bevor wir überhaupt versuchen durften stablos zu zaubern.“

„Zwanzig Bücher zu lesen ist kein Problem für mich.“

„Das glaube ich direkt, doch wirst du diese Bücher hier nicht finden und du hast hier keine Möglichkeit zu lernen.“

„Warum nicht?“, Hermine war nicht klar, warum sie das nicht lernen durfte.

„Erstens Dumbledore, zweitens befinden sich diese Bücher bei Darius’ und Airens Eltern“, sagte Draco.

„Wir haben noch den Raum der Wünsche“, sagte Ron.

„Der von Dumbledore überwacht wird. Wo könnte man das in Ruhe lernen?“, mischte sich Darius ein.

„Bei uns zu Hause. Und ich weiß bereits, woran du jetzt denkst“, sagte Airen.

„Ach, und was denke ich?“

„Du willst die beiden mitnehmen und ihnen so die Möglichkeit geben, die Kräfte der Natur zu benutzen. Aber willst du nicht erstmal deine Eltern kennen lernen und ihnen die Möglichkeit geben, dich kennenzulernen? Vater, also Sirius, wird dich mit offenen Armen empfangen, Dad, Tom, wird zuerst glauben, seinen Augen nicht zu trauen, dann wird er toben und ausrasten, wird die Inneneinrichtung vernichten, wird Dumbledore noch mehr verfluchen. Vater wird Mühe haben, ihn ruhig zu bekommen und dann wird er dich ansehen und in Tränen ausbrechen.“

„Airen hat Recht, Darius. Tom wird fluchen, es wäre nicht richtig, deine beiden besten Freunde gleich zu Weihnachten einzuladen. Sie können am ersten Weihnachtstag zu uns kommen, ich selbst werde sie dann abholen gehen“, sagte Godric.

„Er wird also ausrasten?“, fragte Darius.

„Und frag nicht wie“, sagte Blaise belustigt.

„Hey, das ist nicht lustig“, fuhr Airen ihn an.

„Glaubst du, es wird schlimmer als das, als er erfahren hat, dass du dich mit Draco verlobt hast?“

„Ich glaube schon“, antwortete sie bedrückt.

„Dann ist es wirklich nicht ratsam, die beiden an Weihnachten einzuladen“, wandte sich Blaise an Darius.

„Was hat er damals getan?“

„Außer versucht, den Cruciatus auf mich zu sprechen, den dann Airen abbekommen hatte, als sie mich schützte? Nun, er hat das Haus in die Luft gesprengt, das Quidditch-Feld zerstört. Eigentlich, wenn ich mich recht entsinne, hat er das ganze Anwesen in Schutt und Asche gelegt, man konnte es mit keinem Zauber mehr aufbauen“, antwortete Draco.

„Und wir sollen Harry alleine gehen lassen?“, sprach Hermine als erste wieder.

„Ihr habt keine Wahl“, sagte Salazar.

„Und ob wir die haben. Wir lassen Darius nicht alleine gehen, verstanden?“, sagte Ron und in seiner Stimme herrschte ein Ton, der keinen Widerspruch zuließ.

„Was glaubst du, kannst du dagegen tun?“, fragte Blaise.

„Können wir das jetzt mal lassen? Ich hab keine Lust zu streiten. Können wir das nicht einfach anders lösen?“, sagte Darius, der es langsam satt hatte.

„Hast du eine Idee?“

„Ihr werdet mich doch auch bis Weihnachten verstecken müssen, oder?“

Alle nickten.

„Also könnt ihr die beiden doch mit mir verstecken und wenn ich dann zu ihnen gehe, dann bleiben sie einfach in dem Versteck und ich frage später Sirius, ob meine Freunde kommen können.“

Godric und Salazar dachten kurz darüber nach und fanden die Idee einleuchtend, also stimmten sie zu und schickten die Schüler ins Bett. Es war schließlich bereits drei Uhr in der Nacht und sie sollten noch ein wenig Schlaf bekommen. Godric gab Darius noch den Tipp, eine Illusion über seine Gestalt zu legen, so dass er wie Harry aussah. So ging Harry alias Darius mit seinen Freunden in den Gryffindorturm zurück.

„Glaubst du, Dad wird wirklich so schlimm ausrasten?“, wandte sich Airen an Sal.

„Ich weiß es ehrlich nicht“, gestand er.

„Sollten wir ihn nicht vorwarnen?“

„Wie stellst du dir das vor?

„Naja, ihm sagen, dass ich ein ganz besonderes Geschenk für die beiden habe.“

„Nachher wird er denken, dass du schwanger bist.“

„Was ich aber nicht bin, Großvater.“

„Ich weiß.“

„Dann hör auf, so etwas zu sagen.“

„Können wir jetzt auch gehen?“, fragte Draco, dem die Richtung dieses Gespräches nicht gefiel.

Airen nickte und somit machten sich diese drei ebenfalls in Richtung ihrer Schlafgemächer auf.

„Ich werde meinem Schwiegersohn sagen, dass er Tom ruhig halten soll, wenn du ihnen ihr Geschenk gibst.“

„Und wenn er fragt?“

„Sag ich nichts.“

„Danke.“

Sie gingen nun wirklich, denn sie spürten, wie müde sie waren. Da Blaise und Draco der Weg zu weit in ihr eigenes Zimmer war, schliefen die beiden bei Airen.
 

Dumbledore, der bereits tief und fest geschlafen hatte, wurde auf einmal wach, er konnte nicht sagen, was ihn geweckt hatte. Er stand auf und sah sich genauer in seiner Schlafkammer um, alles stand da, wo es stehen sollte. Er trat ans Fenster und sah hinaus, er wusste nicht, warum er dort stand, nur dass er einer Eingebung gefolgt war. Dumbledore betrachtete die Sterne, sie strahlten heller als gewöhnlich und dann spürte er es. Jemand benutzte die Macht der Sterne, er konnte es spüren, doch wusste er nicht, wer sie benutzte und warum. Es konnte kein Schüler sein, kein Schüler an seiner Schule hatte die erforderliche Macht, die Macht der Sterne zu benutzen, also wer konnte es sein? Ein Lehrer? Nein, denn auch sie besaßen nicht genügend Macht. Die Gründer? Niemand wusste, wo sie lebten, geschweige denn, ob sie noch lebten, und wenn sie in Hogwarts waren, dann wüsste er es, er würde ihre Anwesenheit wahrnehmen. So glaubte er.

Also wer in Merlins Namen benutzte in Hogwarts die Macht? Er versuchte der Magie zu folgen, doch konnte er keinen Ursprung feststellen, da die Magie nicht einem Muster folgte. So stand der Schulleiter zwei Stunden am Fenster und versuchte herauszufinden, wohin die Magie floss, doch vergebens. Dann wurde die Macht kleiner und verlosch ganz, derjenige, der die Macht benutzt hatte, war fertig mit dem, was immer er auch getan hatte. Dumbledore war sauer, er wollte wissen, was geschehen war, und wer die Frechheit besaß, an seiner Schule einen Zauber oder ein Ritual durchführte ohne seine Erlaubnis. Er würde Nachforschungen anstellen und dann würde dieser Schüler, Lehrer oder wer auch immer, bestraft werden. Er legte sich wieder ins Bett und versuchte einzuschlafen, doch seine Gedanken drehten sich immer wieder um dieses Ereignis. Nachdem einige Zeit vergangen war, fiel Dumbledore in einen unruhigen Schlaf, er träumte von der Vergangenheit. Er war in einem Haus und tötete jemanden, er ging eine Treppe hinauf und tötete eine Frau. Dann sah er das Baby, das ihn ansah, zuerst wollte er auch das Baby töten, doch es sah ihn ohne Furcht an. Er entschloss sich, das Kind mitzunehmen und er verschwand durch das Fenster, er hörte noch, wie jemand die Treppen hinaufstürmte, doch wer dieser Jemand war, wusste er nicht und er hatte auch keine Lust, auf diesen zu warten. So verschwand er in die Nacht hinein, mit einem Kind in dem Arm, das eingeschlafen war.

Der Schulleiter wachte in seinem Bett schweißgebadet auf, er hatte lange nicht mehr davon geträumt. Es waren schließlich sechzehn Jahre vergangen und niemand hatte bisher Verdacht geschöpft, dass er damals das Kind von James und Lily entführt hatte. Jeder glaubte, dass er Harry gerettet hatte und dass Harry das Kind war, das sie von Voldemort befreite. Aber warum träumte er ausgerechnet jetzt von dieser Zeit? Er konnte es sich nicht erklären, es lag wahrscheinlich daran, dass jemand ein Ritual in dieser Nacht gemacht hatte. Er musste der Sache auf den Grund gehen und das schnell.
 

Langsam kam wieder Leben in Hogwarts, die Sonne ging auf und mit ihr erwachten auch die Schüler von Hogwarts. Es war Sonntag und einige Schüler nutzten es aus, um auszuschlafen, manche gingen zum Frühstück und andere verschliefen es. Doch obwohl Darius erst um drei Uhr nachts ins Bett gekommen war, war er schon um acht Uhr wieder wach. Er stellte sich ans Fenster und sah hinaus zum See, sah zu, wie der Wind leichte Wellen auf dem See hervorbrachte. Es war eigenartig, denn normalerweise konnte man das nicht sehen, dafür war er zu weit weg, und doch sah er den Wellengang, als ob er davor stand. Ob das auch mit seiner Magie zu tun hatte, die jahrelang gebannt gewesen war?

„Harry?“, hörte er eine Stimme, die Person kam näher, es war Neville.

„Entwickelst du dich zum Frühaufsteher? Du bist die ganze Woche schon immer als erstes aufgestanden.“

„Ich konnte nicht schlafen.“

„Dich bedrückt doch was“, stellte Neville fest.

Darius sah ihn an und versuchte herauszufinden, was Neville wusste.

„Du musst es mir nicht sagen, doch merke ich mehr als die anderen. Ich bin ein stiller Typ und mische mich nicht überall ein und eigentlich rede ich auch nicht so viel. Doch dadurch, dass ich stiller bin, merke ich umso mehr, was um mich herum geschieht.“

„Ich kann nicht darüber reden. Tut mir leid.“

„Ist schon in Ordnung. Du musst herausfinden, wem du wirklich vertrauen kannst und wem nicht. Ich würde mich freuen, wenn ich mich zu deinen wirklichen Freunden hinzuzählen kann. Freunde, die dich so annehmen, wie du bist, und nicht die nur wegen deines Namens mit dir befreundet sein wollen.“

„Neville…“ Darius wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, er war verunsichert. Was, wenn dies eine Falle von Dumbledore war?

„Ich zähle dich zu meinen Freunden.“

„Doch kannst du mir nicht alles sagen.“

„Das stimmt, es gibt einiges, was ich selbst regeln muss. Wie zum Beispiel die Sache mit Voldemort, da kann mir keiner helfen. Das muss ich alleine machen.“

Er sah wieder zum See, er merkte, wie Neville ihn alleine ließ, alleine mit seinen Kameraden, die noch im Land der Träume waren. Es waren nur noch zwei Wochen, dann würden die Weihnachtsferien beginnen. Er würde zusammen mit seiner Schwester, Ron und Hermine zu seinen Eltern fahren. Dort würde er bis Weihnachten bleiben und dann seine Eltern kennenlernen. Er hatte ein wenig Angst, denn er hatte noch nie einfach nur mit Voldemort geredet, sie hatten sich gegenseitig immer nur den Tod gewünscht. Wenn er darüber richtig nachdachte, war es eher so, dass Voldemort ihn immer zuerst angegriffen hatte und er sich nur verteidigt hatte. Wie würde er reagieren, wenn er erfuhr, dass er die ganze Zeit versucht hatte, seinen Sohn zu töten? Es konnte es sich nicht vorstellen. Er musste an etwas anderes denken, darüber nachzudenken war sinnlos. Weihnachtsferien. Das war es, worüber er nachdenken musste. Es war das erste Mal, dass er über die Weihnachtsferien nicht in Hogwarts blieb. Doch wie sollte er, wenn Dumbledore fragte, reagieren? Sollte er sagen, dass er zu den Weasleys ging? Das konnte er nicht, denn es stimmte ja nicht. Und Dumbledore würde ihn nicht ohne weiteres gehen lassen. Also musste ein Plan her, den sollten sie vielleicht zusammen ausarbeiten. Nun musste er nur darauf warten, dass die anderen wach wurden, dann würde er mit Draco Kontakt aufnehmen und sie konnten einen Treffpunkt ausmachen. Er setzte sich wieder auf sein Bett und nahm das Vampirbuch in die Hand und las eine Weile darin. Er blätterte die Seiten um und war schneller fertig mit dem Buch als er glaubte, zwei Stunden hatte er gebraucht, um das Buch zu lesen. Ein Buch von fünfhundert Seiten, normalerweise brauchte er dafür eine Ewigkeit. Er legte sich zurück und ließ seine Gedanken über das Buch schweifen. Darin wurden verschiedene Vampirarten beschrieben, zum Beispiel auch die Engel der Nächte. Blaise gehörte zu dieser Rasse von Vampiren, das hatte Hermine bereits gesagt. Wenn Blaise ein Engel der Nacht war, dann stand seine Familie in den Diensten einer Adelsfamilie unter den Vampiren, welche es war, stand nicht in diesem Buch. Und die Adelsfamilie stand in den Diensten der Königsfamilie. Ganz schön verwirrend. Und zu welcher Rasse gehörte er? Ob es ein Familienbuch gab? Wenn es eins gab, stand das bestimmt zu Hause.

„Zu Hause…“, murmelte er.

Er konnte es immer noch nicht richtig glauben, er hatte eine Familie und in zwei Wochen würde er nach Hause fahren, um mit seiner Familie Weihnachten zu feiern.

„Du bist schon wach?“

Die Stimme gehörte Ron, der sich auf sein Bett setzte und ihn fragend ansah.

„Ja, ich bin schon seit acht Uhr wach.“

„Seit zwei Stunden? Und warum warst du nicht schon frühstücken?“

„Ich wollte nicht allein gehen, und außerdem kann uns Dobby das auch bringen.“

„Und worüber denkst du nach?“

„Darüber, dass ich das erste Mal nicht an Weihnachten hier sein werde. Und ich frage mich, was Dumbledore sagen wird.“

„Wir könnten sagen, dass wir Weihnachten bei mir sind“, schlug Ron vor.

„Und wenn er sich entschließt, Weihnachten vorbeizukommen?“

„Dann könnten wir in Urlaub gefahren sein.“

„So einfach ist das nicht. Ich bin noch nicht volljährig.“

„Und?“

„Und? Dumbledore hat die Vormundschaft übernommen, nachdem Sirius in den Schleier fiel.“

„Oh…“

„Ja, wir brauchen einen Plan. Wir sollten mit Airen und den anderen darüber reden.“

„Mit den anderen meinst du Malfoy und Zabini.“

„Ja, und du und Hermine gehört auch dazu. Ich sagte WIR, Ron.“

„Schon okay. Ich kann mich nur noch nicht daran gewöhnen, dass du sie mit einbeziehst.“

„Ron, du bleibst immer mein bester Freund, daran ändert sich nichts.“

Ron nickte nur und sagte dazu nichts mehr. Sie zogen sich an und gingen in den Gemeinschaftsraum, wo Hermine schon auf sie wartete. Sie erklärten ihr kurz das kleine Problem und sie war auch dafür, das mit Airen zu besprechen. Vielleicht hatte sie sich schon Gedanken darüber gemacht. Jetzt mussten sie nur noch mit ihnen Kontakt aufnehmen, ohne dass Dumbledore es merkte.

„Ich kann mit ihnen Kontakt aufnehmen, nur weiß ich nicht, ob sie schon wach sind.“

„Und wie?“, fragte Ron.

„Gedankenübertragung“, mehr sagte er dazu nicht. Er versuchte Draco zu erreichen, denn bisher hatte er nur mit Draco den Kontakt aufgenommen.

„Draco?“, fragte er.

Es dauerte einen Moment, bis er antwortete, er klang verschlafen.

„Darius?“, kam die Gegenfrage.

„Hab ich dich geweckt?“

„Ja, hast du, was ist denn los?“

„Nun, wir müssten uns alle treffen und uns einen Plan ausdenken, wie wir mich hier rausholen, wegen den Weihnachtsferien. Schließlich bin ich immer hier geblieben.“

„Du sagst einfach, dass du zu mir fährst.“

„Ich soll was? Sag mal, spinnst du? Das würde Dumbledore nie erlauben.“

„Dann sag ihm doch nichts und fahr einfach.“

„Draco, hör auf damit. Können wir uns nun treffen oder nicht?“

„Wir beide ganz allein?“

Darius wusste, dass Draco ihn aufziehen wollte, er sah bildlich das Grinsen in Dracos Gesicht.

„Wenn es dir nicht allzu viele Umstände macht, kannst du deine Verlobte und den Engel der Nacht mitbringen. Wir sehen uns um zwei am See.“

Damit unterbrach er die Verbindung zu Draco.

„Und, kommen sie?“, fragte Ron neugierig.

„Wir treffen uns um zwei am See.“
 

Draco lag noch immer im Bett und hatte den Arm um Airen gelegt. Sie schlief noch tief und fest. An Airens anderer Seite schlief Blaise, doch wurde dieser langsam wach.

„Morgen, Schlafmütze“, begrüßte ihn Draco.

„Morgen“, antwortete Blaise verschlafen. Er sah sich um, und sah dann, dass er in Airens Bett lag, er setzte sich kerzengerade auf und sah Draco erschrocken an.

„Bleib ruhig. Ist schon okay.“

„Aber…“, Blaise konnte ihm nicht in die Augen sehen.

„Vor kurzem hast du dich auch nicht entschuldigt, nach dem Ritual.“

„Das stimmt, aber da hatte ich das Gefühl, bei ihr bleiben zu wollen, um zu zeigen, dass sie nicht alleine ist. Aber gestern das war etwas anderes.“

„Sie wird dir nicht den Kopf abreißen.“

„Sie nicht, aber du.“

„Tue ich das gerade? Und außerdem sagte ich, dass es okay ist. Sie wird sich freuen, dich zu sehen.“

Airen war schon eine kleine Weile wach und verfolgte das Gespräch, doch nun schaltete sie sich ein.

„Draco hat Recht, ich freue mich, dich zu sehen. Morgen, Blaise.“

Sie gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und Blaise wurde ein wenig rot um die Nase.

„Morgen, Schatz“, damit wandte sich Airen an Draco und gab ihm einen langen Guten-Morgen-Kuss. Blaise sah in eine andere Richtung.

„Da fällt mir ein, dein Bruder hat sich gerade gemeldet, er will mit uns reden, wegen der Weihnachtsferien, um zwei am See.“

„Er hat also zugegeben, dein Gedankenpartner zu sein?“

„Er hat es nicht zugegeben, aber auch nicht mehr abgestritten.“

„Was genau wollte er?“, fragte Blaise.

„Es wäre das erste Mal, wenn ich mich richtig entsinne, dass er die Weihnachtsferien nicht in Hogwarts verbringt.“

„Und weiter?“

„Na ja, er meinte, wir bräuchten einen Plan, wie wir ihn hier rausholen.“

„Dann sollten wir uns anziehen und etwas essen.“

Kaum dass Airen den Satz zu Ende gesagt hatte, erschien ein Hauself mit einem Tablett voll Essen.

„Harry Potter, Sire, hat Dobby beauftragt, Frühstück für euch zu bringen.“

Er stellte das Tablett auf dem Tisch ab.

„Danke schön, Dobby“, bedankte sich Airen und Dobby verschwand wieder.

„Warum lässt er uns Frühstück bringen?“, wunderte sich Blaise.

„Es ist bereits halb elf, Frühstück bekommen wir nicht mehr“, sagte Draco.

Die drei setzten sich auf die Couch und aßen ihr Frühstück, danach gingen sie unter die Dusche und machten sich fertig fürs Mittagessen. Doch das ließen sie ausfallen und gingen stattdessen direkt zum See. Sie suchten sich einen ruhigen, aber vor allem sicheren Ort, wenn es so etwas am See gab. Schließlich wollten sie beim Planen nicht gestört werden. So ein Plätzchen fanden sie auch, und das auch nur, weil Airen ein Zischen vernahm. Es war eine Schlange, die ihr den Weg dorthin zeigte. Es war ein sehr schöner Platz, und obwohl es langsam ziemlich kalt wurde, war es hier doch angenehm warm. Als würde die Sonne, die hinter den grauen Wolken hervortrat, den Platz wärmen.

„Meinst du, es ist hier wirklich sicher?“, fragte Blaise.

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht wirklich“, antwortete Airen und sah sich weiter um.

Sie ging zu einem Baum, der sie magisch anzog und legte die Hand auf die Rinde. Macht durchströmte sie und plötzlich wusste sie, dass sie hier sicher waren, niemand würde sie stören können, solange sie hier waren. Ja, man würde sie noch nicht einmal sehen, solange sie nicht gesehen werden wollten.

Sie nahm die Hand wieder von der Rinde und sah zu Draco und Blaise.

„Ja, wir sind hier sicher.“

„Und der Baum hat es dir gesagt?“, fragte Blaise.

„So gesehen hat er es. Fühle es selbst.“

Blaise und Draco gingen langsam auf den Baum zu und legten eine Hand auf ihn, auch sie spürten die Macht und die Sicherheit, die er ausstrahlte.

„Interessant“, sagte Draco.

„Was ist interessant?“, fragte Airen.

„Mir war, als würde die Natur selbst Dumbledore nur dulden und froh sein, wenn er weg wäre.“

„Ja, das Gefühl hab ich auch“, bestätigte Blaise und nahm die Hand von der Rinde.

Airen sah zum See und sagte leise, doch beide konnten sie gut verstehen:

„Es ist, als würde die Natur ihre Magie zurücknehmen, aus Angst, er könnte sie finden und gegen sie wenden, oder sie anwenden. Ich kann es nicht wirklich in Worte fassen, doch sie leiden, jeder Baum, jeder Grashalm, das Wasser, die Wolken, selbst die Geschöpfe der Natur, die Tiere. Nicht jedes Tier kann selbst Magie anwenden, doch auch sie verstecken sich und kommen nur hervor, wenn sie sich sicher fühlen oder wenn sie müssen.“

Ein Vogel flog auf sie zu und setzte sich auf ihrer Hand ab, die sie für ihn ausgestreckt hatte, als sie ihn sah. Sie streichelte über seinen Kopf und er fiepte glücklich. Sie drehte sich wieder zu den beiden um.

„Versteht ihr, was ich meine?“, fragte sie.

„Ja, wir spürten es selbst, als wir den Baum berührten“, bestätigte Blaise.

„Glaubst du, wir können ihn besiegen?“

Es war klar, wen Draco meinte. Airen dachte nicht lange nach.

„Ja, das werden wir, zusammen mit meinem Bruder werden wir es schaffen. Er ist stark und sehr mächtig, er war immer der stärkere von uns beiden.“

„Du bist auch stark und stehst Darius um nichts nach“, sagte Draco.

„Und doch ist er mächtiger als ich.“

„Wie kannst du das so genau wissen?“, fragte Blaise.

„Ich weiß es, Großvater hat es bei unserer Geburt gesagt und ich hab seine Macht gespürt, als ich ihm half, die Banne und Blockaden zu lösen. Ich half ihm dabei, zeigte ihm den Weg. Hab seine Macht gespürt, die gebannt war, als sie versuchte, sich ihren Weg nach draußen zu bahnen.“

„Diese Macht ist auch in dir, nur dass deine immer frei war, und seine nicht. Deshalb kommt es dir vor, als sei er mächtiger als du“, versuchte es Draco.

„Kann sein. Wir sollten nicht mehr darüber nachdenken.“

Sie setzte sich in die Wiese und sah hinüber zum See. Sie dachte nach, hatte Draco Recht mit dem, was er sagte, war sie wirklich schon so an diese unglaubliche Macht gewöhnt, dass sie sie nicht mehr wahrnahm? War sie deshalb so überrascht von ihres Bruders Macht? Seine Macht war genauso unbegrenzt wie ihre und doch war seine größer, er verfügte noch über eine andere Macht als die der Natur, dessen war sie sich sicher. Doch was war das für eine? Man hatte sie immer nur gelehrt, die Macht der Natur zu nutzen, sie wusste nicht über eine andere Kraft Bescheid.

„Jemand sollte deinem Bruder Bescheid sagen wo wir sind“, sagte Blaise und ging Darius entgegen, denn die Zeit verflog, es war bereits kurz vor zwei.

Draco setzte sich neben sie und legte einen Arm um sie. Es war unnötig zu reden, sie wusste auch so, was er sagen wollte. Nämlich dass sie sich keine Sorgen machen sollte und aufhören sollte darüber nachzugrübeln, was für eine Macht Darius noch beherrschte.
 

Blaise ging den Gryffindors entgegen, diese kamen gerade am See an und sahen sich um. Als sie Blaise entdeckten, gingen sie auf diesen zu. Darius sprach ihn an.

„Habt ihr bereits einen Platz, wo wir ungestört sind?“

Blaise nickte. „Haben wir. Airen und Draco erwarten uns dort, man wird uns dort nicht sehen, wenn wir es nicht wollen.“

„Warum findet immer ihr diese Orte?“, fragte Ron.

„Nicht wir finden diese Orte, sondern sie uns. Wir sollten gehen“, damit ging Blaise los.

Die Gryffindors sahen sich noch mal kurz an, dann folgten sie Blaise. Ron wurde aus den Worten von Blaise nicht ganz schlau. Was genau sollte das bedeuten? Doch lange konnte er nicht darüber nachdenken. Sie kamen bereits nach nur wenigen Minuten an diesem Ort an. Airen und Draco saßen auf dem Boden und sahen zum See, sie schienen tief in Gedanken zu sein. Doch als die vier näher kamen, sahen beide zu ihnen. Sie begrüßten sich kurz und setzen sich gegenüber. Slytherin und Gryffindor getrennt.

„Hier ist es gar nicht kalt“, durchbrach Ron die Stille.

„Was an diesem Ort zu scheinen liegt, an der Magie des Ortes. Sie scheint uns zu dulden und zu beschützen“, versuchte Airen zu erklären.

„Was ich allerdings nicht ganz verstehe.“

„Aber deswegen sind wir nicht hier“, sagte Darius. „Wir wollten darüber reden, wie wir mich hier rausholen, ohne dass er es merkt.“

„Was sich als schwierig erweist“, sagte Hermine.

„Und ich nicht verstehe“, sagte Airen.

Darius erklärte seiner Schwester genau das, was er heute bereits drei Mal erklärt hatte, nämlich Ron, Hermine und Draco.

Nun suchten sie zusammen eine Lösung, vieles wurde vorgeschlagen, diskutiert bis in den kleinsten Winkel und wieder verworfen. Zu Freunden fahren? Das war zu gefährlich, Dumbledore würde es überprüfen. Einen Doppelgänger? Das würde auch auffliegen. Zum Grimmauldplatz? Das ging auch nicht, denn den kontrollierten Dumbledore und der Orden.

„Kannst du dich nicht einfach unsichtbar machen und uns folgen?“, fragte Blaise.

„Und wie soll ich das machen?“

„Mit deinem Umhang“, sagte Draco.

„Woher weißt du davon?“

„Ist doch unwichtig, wichtig ist, dass du nicht gesehen wirst.“

„Der Umhang von James“, murmelte Airen leise.

Darius nickte. „Dumbledore meinte, er wäre von meinem Vater, doch ist er mein Pate.“

„Und doch ist der Umhang von deinem Vater“, sagte Airen.

Darius sah sie verständnislos an, daraufhin erklärte sie ihm, dass James den Umhang von Sirius geschenkt bekommen hatte und dass der Umhang etwas ganz besonderes sei. Doch das wusste Darius bereits, schließlich hatte er diesen bereits öfters benutzt.

Sie planten nun, bis ins kleinste Detail, wie sie Darius in den Zug bekamen, ohne dass Dumbledore etwas mitbekam. So diskutierten und planten sie zwei Stunden, die Sonne verschwand hinter dem Horizont und sie gingen zurück ins Schloss, getrennt.
 

Die zwei Wochen zu den Ferien vergingen sehr schnell. Es wurden Prüfungen geschrieben, Berge von Hausaufgaben aufgegeben und noch mehr Hausausgaben für die Ferien, und das über Weihnachten. Darius hatte in diesen zwei Wochen sogar vergessen, die Bücher zurückzugeben und sich die Fortsetzungen zu holen. Vielleicht hätte er es geschafft, die Reihe fertig zu lesen. Nun mussten sie bis zum Ende der Ferien warten.
 

Darius konnte die Nacht vor der Abfahrt nicht schlafen. Seine Sachen, die er mitnehmen wollte, hatte er bei Ron und Hermine in deren Koffer verteilt. Immer wieder musste er an seine Eltern denken. Was sie wohl sagen würden, wenn sie ihn sahen? Doch das würde er übermorgen erfahren. Ja, übermorgen war Weihnachten, der 24.Dezember. Weihnachten, schwirrte es ihm immer wieder durch den Kopf. Gegen zwei Uhr in der Nacht fiel er in einen unruhigen aber traumlosen Schlaf.

Ron weckte ihn am nächsten morgen. Er war ein reines Nervenbündel, nur schwer konnten Ron und Hermine ihn beruhigen.

„Hast du deinen Umhang?“, fragte Hermine ruhig. Doch sie war genau so nervös wie Darius.

Er nickte und zusammen gingen sie zum Frühstück.
 

Dumbledore verkündete vor dem Frühstück, dass der Zug nach London um zehn Uhr abfahre und wünschte eine gute Heimreise und frohe Weihnachten. Sie frühstückten schnell und Darius machte sich auf den Weg zum See. Er suchte den Platz, den sie vor zwei Wochen benutzt hatten, als sie den Plan besprochen hatten, doch konnte er ihn nicht finden.

„Mist. Ich war sicher, dass er hier ist“, fluchte er leise.

Da zischte es vor seinen Füßen und eine Schlange zeigte ihm den Weg. Es stimmte also, was Blaise gesagt hatte. Nicht sie finden die Orte, sondern der Ort findet uns. Als er an dem Ort war, legte er den Umhang um, dankte der Schlange und machte sich auf den Weg zum Zug. Er hoffte, dass er es noch rechtzeitig schaffte.
 

Ron und Hermine gingen zurück in ihren Turm und nahmen ihre Koffer. Dann gingen sie aus dem Schloss und stiegen in eine Kutsche, in der saßen auch Airen, Draco und Blaise. Sie sprachen kein Wort unterwegs, es war zu gefährlich, so sahen sie sich nur feindselig an. Am Bahnhof sahen sie sich unauffällig um, doch konnten sie Darius nirgends entdecken.

„Ich gehe bereits in den Zug und halte ein Abteil frei“, sagte Blaise.

Airen nickte nur, sie machte sich Sorgen um ihren Bruder. War es wirklich klug gewesen, ihn alleine gehen zu lassen? Sie hätte mitgehen müssen. Sie hätte ihren Großvater um Hilfe bitten müssen.

„Er wird es schaffen, vertrau ihm“, flüsterte Draco ihr zu.

Airen nickte wieder und ließ sich von Draco in den Zug bringen.

Hermine und Ron blieben noch auf dem Bahnsteig, bis der Zug zur Abfahrt blies. Darius war immer noch nicht da, sie machten sich riesige Sorgen um ihn. Wo blieb er nur? War ihm etwas zugestoßen? Der Zug fuhr los.

„Ob er es geschafft hat?“, fragte Hermine leise.

„Er hat es bestimmt geschafft. Wir reden hier über Harry“, versuchte Ron sie zu beruhigen, doch die Sorge, die sich in seine Stimme geschlichen hatte, konnte Hermine ebenfalls hören. Da spürte Ron einen Luftzug, der an ihm vorbei zog, obwohl es keinen geben dürfte, denn sie waren alleine. War das Darius gewesen? Er hoffte es.

„Wir sollten die Slytherins aufsuchen, vielleicht wissen sie mehr.“

Hermine nickte und zusammen suchten sie das Abteil der Slytherins. Diese hatten einen Zauber auf das Abteil gelegt, um nicht gestört zu werden. Hermine klopfte an die Tür und Airen ließ die beiden ein. Sie gingen hinein und Ron schloss die Tür, sofort wurde der Zauber erneut auf die Tür gelegt.

„Habt ihr ihn gesehen?“, fragte Hermine gleich.

„Nein. Ich mach mir Sorgen“, sagte Airen leise.

„Das brauchst du nicht“, hörte sie die Stimme ihres Bruders. Sie klang schwach und schmerzerfüllt. Er nahm den Umhang von sich, er war verletzt. Seine Kleider hatten an manchen Stellen Löcher, seine Hände waren blutig. Darius setzte sich auf die Bank und Hermine legte eine Illusion auf die Tür. Jeder der hinein sah, würde eine Gruppe Schüler sehen, die sich unterhielt.

„Was ist passiert?“, fragte Ron, der sich neben seinen Kumpel gesetzt hatte.

„Jemandem hat es nicht gefallen, dass ich unterwegs war.“

„Wem?“, fragte Airen, die sich vor ihn kniete und seine Hände heilte, ohne Zauberstab.

„Ich hab ihn nicht gesehen und um nachzusehen war keine Zeit.“

Airen heilte zusammen mit Hermine seine restlichen Verletzungen, die zwar nicht schwerwiegend waren, aber unschön aussahen.

„Danke“, bedankte sich Darius.

„Gern geschehen.“

Airen setzte sich wieder zu Draco und Blaise und Hermine zu Ron und Darius.

„Wie geht es jetzt weiter?“, fragte Darius.

„Sal und Godric werden uns am Bahnhof abholen, sie werden wahrscheinlich eine andere Gestalt angenommen haben. Dann werden wir mit einem Portschlüssel nach Hause in meine Zimmer reisen. Dort werden wir euch verstecken, es ist der sicherste Ort.“

„Warum in deine Zimmer und nicht auf dem Dachboden?“

„Weil unsere Eltern sehr selten in meine Zimmer kommen und auf dem Dachboden werden seltene Artefakte aufbewahrt.“

„Gibt es auch ein Zimmer für mich?“, traute sich Darius zu fragen.

„Ich weiß es leider nicht. Es gibt im Haus ein Zimmer, das verschlossen ist und es ist verboten, danach zu fragen. Ich nehme mal an, dass es dein Zimmer ist. Oder dass dort deine Sachen aufbewahrt werden.“

„Hast du nie versucht herauszufinden, was darin ist?“, fragte Hermine.

„Doch hab ich. Aber die Tür ist durch einen mir unbekannten Zauber verschlossen und er wechselt seine Struktur alle paar Tage. Irgendwann hab ich aufgehört danach zu fragen, aber ich will wissen, was dahinter ist.“

Sie redeten die ganze Zugfahrt über belangloses Zeug, nur nicht über morgen. Weihnachten. Morgen Abend war es so weit, Darius würde seine Eltern sehen und er hatte Angst davor. Er versuchte nicht darüber nachzudenken, doch gelang es ihm nicht richtig. Immer wieder schlichen seine Gedanken dorthin zurück. Die Zugfahrt zog sich endloslang hin und dann war sie plötzlich zu Ende. Darius wurde noch nervöser, doch war er damit nicht alleine, Ron und Hermine waren es auch.

„Wir sollten aussteigen“, meinte Blaise.

Darius wollte den Umhang wieder über sich legen, doch Airen hielt ihn auf. Er brauchte das nicht zu tun, Sal und Godric würden ihn schützen. So stiegen sie aus, Airen sah sich kurz um, dann ging sie auf zwei Herren zu, die anderen folgten ihr. Die zwei Herren trugen beide einen schwarzen, sehr feinen, Anzug. Auf den ersten Blick sahen sie aus wie zwei Passanten, doch wenn man genauer hinsah, sah man, dass sie etwas Mystisches und Macht umgaben. Und wenn man sich den Anzug genauer ansah, konnte man einen Löwen und eine Schlange erkennen. Die Symbole von Gryffindor und Slytherin. Es gab keine Begrüßung, als die kleine Gruppe ankam, man ging direkt in eine unauffällige Ecke. Dort nahm der eine Mann einen Gegenstand, eine Schlangenstatue, in die Hand. Jeder fasste die Statue an und schon verschwand die Gruppe, sechs Teenager und zwei Erwachsene. Es war, als wären sie niemals in London auf dem Bahnhof gewesen. Wenn man jemanden nach der Gruppe fragen würde, niemand würde sich an diese sechs erinnern können.
 

Nachdem sie in London verschwunden waren, tauchten sie in einem großen Zimmer wieder auf. Die drei Gryffindors sahen sich um. An einer Wand stand ein Regal, das die gesamte Wand einnahm, das Regal war überfüllt mit Büchern, man bräuchte bald ein neues Regal. An einer Wand hingen Bilder, dort war auch noch eine Tür, doch wo sie hinführte, wussten sie noch nicht. An der anderen Wand waren Fenster, wenn man hinaus sah, konnte man einen See erblicken und wenn man weiter nach links sah, konnte man die Ringe eines Quidditchfeldes erkennen. In diesem Raum standen noch ein Tisch und Stühle, um die Bücher in Ruhe zu studieren, oder einfach nur zu lesen. Denn es waren ja nicht nur Fachbücher vorhanden, es standen auch ganz einfache Romane im Regal. Der Raum führte durch einen kleinen Torbogen in noch einen Raum. Dieser war in den Tönen Grün-Silber gehalten, in diesem standen eine Couch und ein kleiner Couchtisch. Überall standen Drachenfiguren in allen Größen herum und vereinzelt fand man auch Grünpflanzen.

„Du bist wohl ein Drachenfan?“, fragte Darius.

„Ja, bin ich. Du kannst übrigens, nur wenn du willst, die Illusion über dich aufheben. Nur verhülle deine Magie, sonst ist die Überraschung morgen hin.“

Darius nickte und ließ die Illusion fallen. Nun hatte er wieder seine grün-blauen Augen, trug wieder die schwarze eng anliegende Kleidung und seine langen pechschwarzen Haare fielen ihm sanft über die Schultern.

„Ich freu mich, dass du hier bist“, sagte Airen und umarmte ihren Bruder fest.

„Wir freuen uns übrigens auch“, sagte Godric und umarmte zusammen mit Salazar die beiden Geschwister, sie hatten beide wieder ihre übliche Gestalt angenommen.

Salazar löste zuerst die Umarmung.

„Wir müssen nun nach unten und Bescheid geben, dass ihr da seid, damit meine ich, Bescheid geben, dass Airen, Draco und Blaise da sind. Ihr werdet wie gewohnt zum Abendessen erscheinen, verstanden?“

Damit verschwand Salazar zusammen mit Godric durch die zweite Tür, die in diesem Zimmer war.

„Sind sie sauer?“, fragte Darius.

„Nein, eher angespannt, denn sie dürfen sich nichts anmerken lassen, dass du hier bist.“

„Wo werden wir schlafen?“, fragte Hermine.

„Hier.“

Airen verwandelte das Wohnzimmer in ein Schlafzimmer für die drei.

„Um ins Bad zu gelangen, müsst ihr durch mein Schlafzimmer.“ Sie zeigte zu der anderen Tür.

„Wir werden jetzt auch gehen, auspacken und so weiter. Das Abendessen fängt bald an und ich will deinen Vätern nicht so unter die Augen treten“, sagte Draco.

„Ich übrigens auch nicht“, stimmte Blaise zu.

„Dann solltet ihr gehen. Wir sehen uns gleich wieder“, sagte Airen.

Somit verließen auch Draco und Blaise den Raum und gingen zu ihren Zimmern.

„Sind wir hier wirklich sicher?“, fragte Ron, der sich doch ein wenig viel sorgte.

„Normalerweise nicht. Ich hab einen Zauber auf der Tür und das wissen meine Eltern, sowie die Angestellten. Es wird immer zuerst geklopft und wenn ich nicht antworte, dann kommt auch niemand rein. Also ist es sicher. Ich muss mich allerdings auch fertig machen, fürs Abendessen. Ich bringe euch was mit, ihr könnt euch ja schon mal einrichten.“

Sie ging in die Richtung ihres Zimmers, doch drehte sie sich noch mal um, bevor sie hinter der Tür verschwand.

„Bevor ich es vergesse. Finger weg von meinen Büchern.“

Damit ließ sie die drei alleine, die sich genauer in ihrem Schlafzimmer umsahen.

„Sieht ja schon gemütlich hier aus“, sagte Hermine und ließ sich auf einem Bett nieder.

„Das schon“, sagte Ron leise und sah zu Darius, der am Fenster stand und raus sah. Ron ging zu ihm.

„Was ist los?“, fragte Ron.

„Ich weiß nicht genau. Das hier ist mein Zuhause und doch fühle ich mich nicht zu Hause.“

„Das wird schon, Darius, du wirst sehen“, sagte Hermine und stellte sich ebenfalls neben ihn.

„Mir ist das hier alles bekannt, dieser See, die Umgebung des Hauses. Und doch war ich noch nie hier. Da hinten ist das Quidditchfeld, ich könnte dir sogar sagen, wo der Speisesaal ist.“

„Du fängst an, dich wieder zu erinnern“, sagte Ron.

„Was aber unmöglich ist, ich war achtzehn Monate alt, als es passiert ist.“

„Und doch kannst du dich daran erinnern“, sagte Airen leise, die umgezogen und bereit für das Abendessen war. Die drei drehten sich zu ihr um und staunten nicht schlecht.

Airen trug ein schwarzes schlichtes Abendkleid und hatte die Haare hochgesteckt und es fielen ihr einige Strähne zur Schulter.

„Du siehst toll aus“, sagte Darius.

Airen lächelte. „Danke, aber du auch.“

„Warum erinnere ich mich?“

„Das Warum kann ich dir nicht beantworten. Vielleicht kommen die Erinnerungen, weil du hier bist. Weil du etwas Vertrautes gesehen hast.“

„Du meinst den See?“

„Kann sein, vielleicht haben wir oft dort gespielt. Ich weiß es nicht.“

„Warum kann Darius sich erinnern und du nicht?“, fragte Hermine.

„Er erinnert sich an Orte und nicht an Personen“, sagte Airen.

Es klopfte und jeder sah zur Tür, dann vernahmen sie eine vertraute Stimme.

„Ich bin es, Draco.“

„Ich muss nun gehen. Wir sind in einer Stunde wieder hier. Macht es euch solange gemütlich.“

Sie ging zur Tür, öffnete sie und trat hinaus und schloss die Tür wieder.

„Meinst du, es ist klug, sie alleine zu lassen?“, fragte Draco.

„Was anderes bleibt uns aber nicht übrig.“

Sie sah Draco an, er trug einen schneeweißen Anzug, seine silbernen Haare wurden von einer Spange zusammengehalten, die Augen leuchteten silbern-blau.

„Du siehst gut aus. Willst du meinem Vater gefallen?“

„Ich will dir gefallen und außerdem sehe ich in allem gut aus.“

Sie lächelte und zusammen gingen sie in den Speisesaal. Vor dem Speisesaal wartete Blaise auf die beide und öffnete ihnen die Tür. Blaise trug einen schwarzen Anzug, auch er sah darin ziemlich gut aus.
 

Als die Tür aufging, verstummten die Gespräche dahinter und jeder der Anwesenden sah erwartungsvoll auf. Es traten drei Personen in den Speisesaal, Airen, Draco und Blaise. Draco ging rechts neben Airen und Blaise links, man konnte sagen, was man wollte, man spürte, dass die beiden Airen unter allen Umständen beschützen würden. Egal, wie der Gegner heißen würde und wenn es der Teufel höchstpersönlich wäre. Die drei gingen ein paar Schritte in den Saal hinein, die Tür schloss sich wieder, es war totenstill in Raum, die Anspannung konnte man fast mit den Händen fassen. Die drei blieben stehen, Draco und Blaise einen Schritt hinter Airen, alle drei verbeugten sich vor den Anwesenden. Einer der Anwesenden stand auf, er war groß, fast zwei Meter maß er, trug einen schwarzen Anzug, mit dem Symbol der Slytherins. Er ging auf die drei zu und blieb vor Airen stehen, sie hob den Kopf und wurde in eine stürmische Umarmung gezogen.

„Willkommen zu Hause, meine Tochter“, sagte der Mann mit einer dunklen Stimme, doch war sie freundlich.

Airen erwiderte die Umarmung. „Dad“, murmelte sie.

Die Anspannung war plötzlich wie weggeblasen. Es trat ein weiterer Mann hervor und umarmte sie. Er trug keinen Anzug, sondern eine normale Jeans und einen lockeren Pullover, alles in blau-schwarz gehalten, seine Augen waren strahlend blau.

„Vater“, Airen umarmte auch ihn.

Außer ihnen waren noch Lucius, seine Frau Narzissa, Severus, Salazar und Godric anwesend. Sie unterhielten sich zuerst noch über die Schule, dann wurden Neuigkeiten ausgetauscht, doch von Darius fiel kein Wort, dann wurde es Zeit zu Essen. Es war ein gemütliches Beisammensein, was sie unbewusst vermisst hatte in Hogwarts. Airen war in Hogwarts nicht unglücklich gewesen, doch das hier hatte sie vermisst. Als sie fertig mit Essen war, stellte sie den Teller auf die Seite und hörte der Unterhaltung zwischen ihrem Dad und Lucius zu. Es war nichts wichtiges, nur das Thema Weihnachten und dass man den Baum noch schmücken müsste, sie lächelte. Es war immer das gleiche vor Weihnachten, sie schmückten den Baum immer erst am Abend vor Weihnachten.

„Dad?“, sagte Airen, dieser drehte sich zu ihr.

„Darf ich bereits aufstehen? Ich bin müde von der Zugfahrt und würde gerne früh schlafen gehen.“

„Natürlich.“

Draco und Blaise entschuldigten sich ebenfalls und begleiteten Airen aus dem Speisesaal. Sie machten einen kleinen Abstecher in die Küche und gingen dann in Airens Zimmer, um Darius und seinen Freunden das Essen zu bringen. Die Gryffindors machten sich über das Essen her, besonders Ron, der ja nie genug haben konnte, doch Darius konnte nicht viel essen. Sie redeten noch über Kleinigkeiten, wie den Weihnachtsabend. Wie denn der Ablauf war. Airen sagte ihnen, wie denn der normale Ablauf war, Frühstücken, Mittagessen und vor dem Abendessen gab es Geschenke. So war es immer gewesen, also würde Darius vor dem Abendessen von Blaise abgeholt werden, so dass sie gemeinsam zu Abend essen konnten. Und wenn alles gut verlief, konnten auch Ron und Hermine mit essen, doch das konnten sie erst später entscheiden. Sie redeten noch eine Weile und dann war es Zeit ins Bett zu gehen, denn die Zugfahrt war anstrengend und Darius verletzt gewesen. Auch wenn sie die Verletzungen geheilt hatten, sein Körper brauchte Ruhe und den gab er ihm auch. So gingen sie ins Airens Bad, begutachteten alles, eine Dusche, Wanne, Toilette, Waschbecken, alles silber-weiß und alles nur vom feinsten. Blaise und Draco verließen das Zimmer und gingen in ihre Zimmer, die nicht weit von Airen entfernt waren.

Airen wünschte ihrem Bruder und seinen Freunden eine gute Nacht und versicherte ihnen, dass niemand kommen würde, sie konnten also beruhigt schlafen. So wurde es langsam ruhig in dem Zimmer und schon bald schliefen alle.
 

Der nächste Morgen kam, dann die Mittagszeit und dann war es auch schon Abend, der Zeitpunkt rückte immer näher heran und schließlich war es soweit.

„Oh, man ich bin so nervös“, sagte Darius.

„Nicht nur du, ich auch“, sagte Airen.

„Wir müssen los“, sagte Draco.

Airen nickte.

„Okay. Wir machen es wie besprochen, okay?“

Darius nickte. „Nur lass dir nicht zu viel Zeit.“

„Bis gleich“, sagte sie und verschwand aus ihrem Zimmer und ging zusammen mit Draco hinunter in den Salon, wo schon alle auf Airen warteten. Schließlich bekam sie heute ihre Geschenke. Ihre Väter waren gespannt darauf, was sie dazu sagen würde. Endlich war es so weit, sie kam herein und jeder sah sie an. Sie hatte ihre wahre Gestalt angenommen, trug das blaue Kleid, welches mit schwarzen Rosen verziert war. Ihre Augen leuchteten grün und sie sah angespannt aus.

Draco war an ihrer Seite, auch er hatte seine wahre Gestalt angenommen, er trug schwarz und seine Augen leuchteten silbern.

„Was?“, fragte Tom. Die gelassene Stimmung, die gerade noch geherrschte hatte, war nun weg. Tom war aufgestanden, doch Sirius hielt ihn zurück, auch wenn ihn die Gestalt seiner Tochter verwirrte. Es war noch nie vorgekommen, dass sie ihre wahre Gestalt einfach so zeigte, es musste einen sehr wichtigen Anlass dazu geben.

„Setz dich, Tom“, sagte Salazar zu seinem Sohn. Tom folgte dem, wenn auch nur widerwillig.

„Dass ich diese Gestalt angenommen habe, hat einen sehr guten Grund. Denn ich habe ein besonderes Weihnachtsgeschenk für euch. Das ich euch gerne zuerst geben würde.“

Sie wartete die Bestätigung ihrer Eltern ab.

„Was ist es?“, fragte Sirius leise und angespannt.

Airen drehte sich zu Draco um und nickte, dieser gab Blaise gedanklich Bescheid, dass es so weit war.

„Blaise ist gleich da.“
 

„Es ist so weit, Darius“, sagte Blaise.

Dieser nickte und wandte sich noch kurz an seine Freunde.

„Wünscht mir Glück.“

„Wir sind hier, wenn was ist“, sagte Ron und umarmte seine Kumpel.

„Wir sind bei dir.“ Hermine drückte Darius an sich und wollte ihn nicht gehen lassen, aber sie musste.

Darius ging zu Blaise.

„Wenn ihr was braucht, sagt Bescheid“, wandte sich Blaise an die beiden.

„Und wie?“, fragte Ron.

„Einfach meinen Namen denken“, sagte Blaise und damit waren die beiden hinter der Tür verschwunden.

„Wie meinte er das?“, fragte Ron.

„Gedankenübertragung“, war Hermines einfache Antwort.
 

Darius trat hinaus in den Flur und dass er total nervös war, brauchte man ja nicht mehr zu erwähnen. Doch ging es noch nervöser? Er steckte Blaise bald mit der Nervosität an.

„Kannst du das bitte abstellen?“, fragte Blaise.

„Was denn?“, fragte Darius perplex.

„Deine Nervosität bringt mich bald um.“

„Tut mir leid.“

„Denk einfach nicht daran, wie sie reagieren werden. Stell dich dem Kampf.“

„Du meinst, Augen zu und durch.“

„Genau.“

Der Flur war ungefähr zwanzig Meter lang, beleuchtet durch Lampen, die wie Kerzen aussahen. An den Wänden hingen verschiedene Bilder von Zauberern, die Darius nicht kannte, die ihnen durch die Gemälde folgten. Sie waren neugierig, wer denn dieser Unbekannte war, der Blaise begleitete. Sie kamen an einer Treppe an, die nach unten führte, sie folgten dieser. Mit jedem Schritt den Darius ging, wurde er ruhiger, seine Nervosität verging und als sie vor der Tür standen, verlosch sie ganz.

„Bereit?“, fragte Blaise leise.

Darius nickte und Blaise klopfte an die verschlossene Tür. Sie warteten ab, ein paar Sekunden vergingen, niemand antwortete. Blaise wollte bereits ein zweites Mal klopfen, als die Tür sich öffnete und Licht die beiden blendete.
 

Minuten vergingen und Blaise war immer noch nicht da. Ob es ein Problem gab? Nein, das glaubte sie nicht. Es dauerte eben nur ein paar Minuten, von ihrem Zimmer bis hierher. Airen stellte sich zu Draco und nahm seine Hand, er drückte die Hand kurz.

Tom und Sirius sahen immer wieder zu ihrer Tochter und fragten sich, was sie für ein Geschenk bekommen sollten. Ein Geschenk, für das sie ihre Gestalt mit dem blauem Kleid annahm. Es musste ein wichtiges Geschenk sein, nicht umsonst würde sie sonst den Aufwand auf sich nehmen. Nicht mal zum Anlass der Verlobung mit Draco hatte sie dieses Kleid getragen, und die Verlobung hatte ihr sehr viel bedeutet. Was also konnte wichtiger sein?

„Airen…“, fing Sirius an, doch wurde er durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.

Jeder sah zur Tür, es war totenstill. Es vergingen einige Sekunden, in der niemand reagierte. Doch Godric öffnete die Tür durch einen Gedanken.
 

Zuerst sah man nur Dunkelheit, doch dann konnte man zwei Personen erkennen.

Airen ging auf die beiden zu und stellte sich vor Darius.

„Deine Augen, mach die Illusion darüber“, sagte sie leise, so dass nur er es hörte.

Darius sah sie überrascht an, hatte er das nicht? Schnell legte er die Illusion darüber.

„So ist es besser. Können wir?“

Darius nickte.

Airen ging wieder in den Raum hinein und Darius folgte ihr. Noch konnte man ihn nicht genau sehen, da Airen direkt vor ihm ging. Dann blieb sie plötzlich stehen und sah ihre Eltern an.

„Ich habe jemanden mitgebracht.“

Sie ging einen Schritt zur Seite, nun konnte man ihn sehen. Jeder im Raum sah Harry Potter und „Harry“ sah auch sie. Voldemort, Snape und natürlich auch Sirius.

Keiner konnte glauben, dass ausgerechnet Airen Harry Potter mitgebracht hatte. Tom stand auf und wollte bereits angreifen, doch Airen, Draco und Blaise stellten sich vor „Harry“.

„Was soll das? Zur Seite“, sagte Tom streng, und normalerweise folgte jeder seinem Befehl.

„Nein. Sieh genau hin, Vater“, sagte Airen und stellte sich neben Darius.

Das war für Darius das Zeichen, die Illusion langsam aufzuheben, er schloss die Augen. Die Illusion hob sich an den Füßen zuerst auf. Er trug eine schwarze eng anliegende Hose, das Hemd war schwarz-silbern mit dem Symbol Slytherins auf dem Rücken, was man natürlich noch nicht sah. Die Haare wurden länger, sie reichten bis zu den Hüften, den Kopf schmückte ein silbernes Diadem. Die Illusion war vollständig aufgehoben, er öffnete die Augen, sie strahlten smaragdgrün und saphirblau. Die Anwesenden zogen scharf die Luft ein.

„Das ist nicht wahr“, sagte Sirius leise.

Tom war zuerst so geschockt dass er überhaupt nichts sagen konnte.

„Heb den Bann deiner Magie auf“, sagte Salazar.

Darius tat es, die Magie durchdrang das Zimmer, das Haus und die Umgebung. Hermine und Ron konnten die Magie spüren.

„Das kann nicht wahr sein. Was erlaubst du dir, Airen?“, fluchte Tom.

„Es ist wahr, Vater. Das ist Darius, sieh ihn dir an.“

„Du kennst Darius nicht.“

„Das ist wahr. Ihr habt mich die ganze Zeit belogen, habt ihn gar nicht erst erwähnt. Ich hab es durch einen Zufall erfahren. Wir haben beide die Vergangenheit besucht und so die Wahrheit erfahren. Oder willst du behaupten, James lüge seinen Patensohn an?“

Airen war sauer, dass ihr Vater ihr nicht glauben wollte, sie sogar der Lüge bezichtigte.

„Was erlaubst du dir?“ Tom war jetzt richtig sauer, doch bevor noch was Schlimmeres geschehen konnte, gingen Salazar und Godric dazwischen.

„Sie spricht die Wahrheit, Sohn“, sagte Godric.

„Wir waren dabei, als Darius das Ritual machte und Airen den Zauber. Wir haben beide über sie gewacht“, sagte Salazar.

„Also höre auf, mit deiner Tochter zu schimpfen und heiße deinen Sohn zu Hause Willkommen.“

Tom war immer noch geschockt, doch sah er seinen „Sohn“ an. Er konnte es nicht glauben, sollte er wirklich die ganzen Jahre versucht haben, seinen eigenen Sohn zu töten? Er konnte es nicht glauben. Er starrte ihn weiter an, unfähig, auch nur ein Wort oder einen Schritt zu tun.

Sirius bekam das Ganze nur am Rand mit, seine Gedanken waren auf das fünfte Schuljahr gerichtet. Er hatte vieles mit Harry Potter gemacht, hatte ihm sein Haus vererbt. Er war das ganze Jahr seinem Sohn so nahe gewesen und doch hatte er es nicht bemerkt? Hatte er als Vater versagt? Man spürte doch, wenn das eigene Kind in der Nähe war, oder etwa nicht?

Er ging auf ihn zu, und sah ihm in die Augen. Ja, das waren die Augen seines Sohnes, Darius.

Darius erwiderte den Blick von Sirius, man konnte nicht genau sagen, wie er den Blick von Sirius deuten sollte. Es lagen so viele Gefühle darin, Liebe, Geborgenheit, Sicherheit und auch Unsicherheit und Schmerz. Doch bevor er sich weitere Gedanken darüber machen konnte, wurde er auch schon in die Arme von Sirius gezogen.

„Du bist endlich zu Hause, Darius“, murmelte Sirius.

Darius wusste zuerst nicht, wie ihm geschah, doch dann drückte er sich an Sirius wie ein Ertrinkender.

Airen sah zu den beiden und lehnte sich an Draco. Das hatten sie geschafft, fehlte nur noch einer.

Tom konnte das nicht fassen, er sah zu, wie Sirius an ihm vorbei ging und dann umarmte er den jungen Mann. Sollte es wirklich Darius sein? Konnte es sein? Hatte er wirklich versucht, seinen Sohn zu töten, all die Jahre? Das konnte man nicht verzeihen, das war nicht möglich. Konnte ihm Darius das verzeihen? Er glaubte nicht daran, das war nicht möglich. Magie sammelte sich in Tom, sie wurde immer stärker, Wind kam auf.

„Tu das nicht, Dad“, Airen sprach auf ihren Vater ein, doch es nutzte nichts, sie wandte sich an ihren Vater. Dieser löste sich von Darius und sah zu seinem Mann und ging zu ihm.

Darius folgte Sirius, er wusste zwar nicht, warum, doch hatte er den Drang dazu. Er musste dabei sein, es ging schließlich um ihn.

Die Magie um Tom wurde immer stärker, und dann wieder schwächer, Darius und Tom standen sich wieder gegenüber.

„Kannst du…“, Tom versagte die Stimme.

„Es gibt nichts zu verzeihen.“ Darius schwieg ein paar Sekunden, dann sprach er: „Vater.“

Man konnte sehen, wie sich Toms Augen mit Tränen füllten und dann wurde Tom von Sirius gezogen und schon umarmten sich Eltern und Sohn. Airen wurde auch hinzugezogen und umarmt. Tom entschuldigte sich bei Airen, doch was sollte man da verzeihen, es gab nichts zu verzeihen.

Godric und Salazar waren zufrieden, die Familie vereint und das Haus war ganz geblieben.

Die Umarmung wurde nach einiger Zeit aufgelöst und man setzte sich auf die Couch. Sirius und Tom wollten nun alles wissen, wie Airen von ihrem Bruder erfahren hatte, einfach alles. Und es wurde erzählt. Darius fühlte sich zu Hause, endlich zu Hause.

Als es Zeit zum Abendessen war, rutschte Darius ein wenig auf der Couch herum. Sirius bemerkte direkt, dass Darius etwas auf dem Herzen lag.

„Was ist los?“

„Nun ja…“, drückte er sich herum.

„Sag schon“, drängte Sirius ein wenig.

„Soll ich?“ Airen sah ihren Bruder fragend an, doch dieser schüttelte den Kopf.

„Ich frage selbst.“ Darius nahm noch einmal tief Luft und fragte dann.

„Meine Freunde… also Ron und Hermine… sind auch hier. Ich wollte fragen, ob sie mit essen dürfen.“

Darius sah auf den Boden, seine Wangen waren ein wenig rot. Er traute sich nicht hoch zu schauen. Zuerst konnten die Anwesenden ihren Ohren nicht trauen, es waren noch unbekannte Personen im Haus und sie wussten davon nichts. Nun ja, unbekannt waren sie natürlich nicht, aber das sie hier waren und unbekannt blieben?

„Darius, sieh mich an“, fing Tom an, doch wollte er erst weiter sprechen, wenn sein Sohn ihn ansah. Darius blickte seinen Vater an.

„Geh sie schon holen, sie sind eingeladen und dürfen die Ferien über auch bleiben.“

Darius war dankbar dafür und umarmte ihn kurz, dann wollte er aufstehen, doch Airen hielt ihn zurück.

„Blaise ist schon unterwegs.“

Es dauerte ein paar Minuten bis die drei wieder zurück waren, dann flogen die Türen auf und Hermine stürmte herein und flog Darius um den Hals. Ron gesellte sich dazu.

Dann wurden sie sich der vielen Augen bewusst und erröteten. Es dauerte allerdings nicht lange, bis Hermine auch Sirius entdeckte und diesen musste sie natürlich auch umarmen, denn auch sie hatte Sirius schmerzlich vermisst.

„Ich bin froh, dass du lebst“, sagte sie.

„Ich auch.“

„Da jetzt alle anwesend sind, sollten wir zu Abend essen“, ließ Tom vernehmen.

Erst da wurden sich Hermine und Ron bewusst, dass sie Voldemort gegenüberstanden und bekamen noch mal rote Wangen.

„Wir möchten uns entschuldigen, dass wir einfach mitgekommen sind und Ihnen auch danken, dass wir bleiben dürfen“, entschuldigte und bedankte sich Hermine für sie beide, sie neigte ein wenig den Kopf.

„Deine Entschuldigung sei angenommen.“

So verließen sie den Salon und gingen in den Speisesaal, wo bereits das Essen auf sie wartete. Der Tisch war bereits gedeckt, auch für Ron und Hermine. Sie setzten sich alle an den Tisch und genossen das Abendessen. Es wurde ein gemütlicher Abend und Sirius und Tom konnten nicht genug von Darius bekommen. Konnte man es ihnen verübeln? Endlich war ihre Familie wieder zusammen. Der verlorene Sohn war endlich wieder zu Hause.
 

Kapitel 9 Ende

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Und? *vorsichtig guckt*

Das Wiedersehen war ganz anders geplant. Tom sollte ausrasten und fluchen und eventuell durchdrehen, aber nein, was macht Darius? Handelt eigenmächtig und gibt Tom das schönste Geschenk und nennt ihn Vater und verzeiht ihm, das er ihn töten wollte. Naja... was soll man dazu sagen? Es war so nicht geplant... *heul*

Und dann war es auch so schnell vorbei... Kaum war er im Salon wars auch schon um... Viel zu kurz... Ich mag diesen Schluss nicht...

Aber die Ferien sind ja noch ein bisschen, wer weiß was im nächsten Kapi so passiert. Es sei nur der Titel von Kapitel 10 genannt. Es heißt Der Kampf beginnt
 

Ich möchte mich bei allen Kommischreibern bedanken. *verbeug*

Ich möchte das ihr eins wisst, ohne eure Kommi's würde ich die FF nicht schreiben und hochladen. Vielleicht würde ich sie zwar für mich schreiben, alleine um herauszufinden was als nächstes geschieht, aber ihr seid der Hauptgrund. Vergesst das nicht.
 

Nun zu euren Fragen von Kapitel 8

the_4_bad_girls: Danke für die Reiswaffeln. Hoffe es hat sich wieder gelohnt zu warten. Tschuldige.

BlaiseZabini: Ja, so genau weiß ich es auch noch nicht. Ich lasse mich mal überraschen.

KEKSdependent_miha: Freut mich das die FF dir so gut gefällt, hoffe sie gefällt auch weiterhin.

Zee: Vielen Dank für das Riesenlob, ich fühl mich geehrt. Ich musste dein Kommi gleich dreimal lesen. Ich war sprachlos als ich es gelesen hab. Nochmal danke.

leewes: Auch dir vielen lieben Dank für dein Lob und dein superlanges Kommi. Ich hoffe die Fortsetzung gefällt ^-^

Kapitel 10: Der Kampf beginnt

Hallöchen meine lieben Leser,
 

da bin ich wieder mmit einem neuem Kapitel, diesmal musstet ihr euch nicht so lange gedulden, bis etwas neues kommt und auch auf das nächste müsst ihr nicht lange warten. Denn ich habe mir zum Ziel gemacht, dass ihr jeden Monat ein neues Kapitel bekommt. Allerdings werden es, höchst wahrscheinlich, nicht mehr viele sein. Denn die FF neigt sich dem Ende entgegen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Wieviele Kapitel es werden, wollt ihr wissen? Steht alles in der Beschreibung.
 

Noch etwas wichtiges zu den ENS. Ich habe festgestellt das manche die in der ENS Liste stehen, mir leider kein Kommi hinterlassen haben zu den letzten beiden Kapiteln. Das ist sehr schade. Deswegen habe ich bei diesem Kapitel nur denjenigen eine ENS geschickt, die bei den letzten beiden Kapiteln ein Kommi hinterlassen haben. Was ich auch bei dem hochladen des nächsten Kapitel machen werde.
 

So nun genug zum Vorwort, jetzt lasse ich euch in ruhe lesen. Viel Spass dabei.
 

Halt stopp, es geht noch nicht zum Kapitel, ich hab nämlich noch leckereien für euch, also bedient euch, ihr habt die Auswahl zwischen
 

- Momorkuchen

- Schokotorte

- Erdbeerkuchen

- Kaffee und

- Kakao
 

Irgentwwelche Wünsche für das nächste Kapitel? Ich versuche es dann einzurichten und nun Viel Spass.
 

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Kapitel 10: Der Kampf beginnt
 

Nachdem sie zu Abend gegessen hatten, gingen sie wieder zurück in den Salon und setzten sich auf die gemütliche Couch.

Severus Snape sah sich irgendwie dazu verpflichtet sich bei Darius zu entschuldigen, wie er ihn behandelt hatte. Und das tat er dann auch, doch Darius wollte keine Endschuldigung.

„Sie wussten es nicht, Professor, also brauchen Sie sich auch nicht zu entschuldigen. Ich wäre Ihnen aber dankbar, wenn Sie mich jetzt nicht mehr pisaken würden“, meinte Darius.

Severus stimmte diesem zu. Was dachte Darius eigentlich von ihm? Klar, er hatte ihn all die Jahre schlecht behandelt. Doch nun, da er wusste, dass er der Sohn seines besten Freundes war, war es doch verständlich, dass er ihn besser behandeln würde. Tom würde, nur Merlin weiß was mit ihm anstellen, wenn er es nicht tat.
 

Tom ließ sich noch mal alles genau von Darius und Airen erklären, wie sie es herausgefunden hatten. Über das Zeitritual, den Zeitzauber und auch über das Ritual, das die Banne und Blockaden gelöst hatte. Tom und Sirius waren stolz auf die beiden, dass sie bereits über so viel Macht verfügten, beeindruckte sie. Doch beide wussten, dass sie über noch mehr Macht herrschen konnten. Sie waren aber auch besorgt wegen dieser Macht, denn diese Macht folgte nicht immer den Befehlen. Nein, diese hatte ihren eigenen Willen. War nun die Zeit gekommen, Darius und Airen ausbilden zu lassen? Darin auszubilden, dass die Macht, die in ihnen unbewusst noch schlummerte, sie nicht zerstörte? Sie mussten sich unbedingt beraten, doch zuerst lauschten sie den Worten ihrer Kinder.

Doch der Abend ging schneller zu Ende als sie wollten, denn die Zeit hatte ihren eigenen Willen, und die Uhr schlug Mitternacht.

„Wir sollten schlafen gehen, morgen haben wir wieder genug Zeit uns zu unterhalten“, meinte Godric.

Tom und Sirius begleiteten Airen, Darius, Ron und Hermine in Airens Zimmer. Schließlich wusste man nun, wo Airen ihren Bruder und seine Freunde versteckt hatte und die drei wollten heute noch mal dort übernachten. Erst morgen würden sie in die Gästezimmer umziehen. Es wurde nicht mehr viel gesprochen, außer Gute Nacht, denn sie waren müde und heute war ein anstrengender, aber doch wundervoller Tag gewesen.
 

Am nächsten Morgen wurde lange geschlafen und keiner weckte sie, denn es waren Ferien. Doch auch sie wurden irgendwann mal wach und es war bereits Zeit für das Mittagessen. Als sie nach unten in den Salon gingen, um Guten Morgen zu sagen, wurden sie alle überrascht. Denn es stand ein Tannenbaum mitten im Salon und darunter waren Geschenke, für sie alle. Für Darius, Airen, Hermine, Ron, Draco und Blaise. Sie konnten es nicht glauben, aber als sie näher kamen, glühten ihre Namen auf den Geschenken.

„Wir bekommen auch Geschenke“, traute sich Hermine zu fragen und sah dabei Sirius an.

Dieser nickte und Tom antwortete.

„Es sind nur Kleinigkeiten. Wir haben nicht mit Besuch gerechnet.“

„Das wäre aber nicht nötig gewesen. Wir haben schon ein Geschenk bekommen“, sagte Ron.

Jeder sah Ron fragend an, dieser wurde leicht rot und nuschelte leise.

„Darius hat seine Familie gefunden, das ist Geschenk genug.“

„Ron…“, sagte Darius leise. Ron hob den Kopf.

„Was denn? Stimmt doch. Du hast dir all die Zeit immer eine Familie gewünscht, und nun hast du sie bekommen. An Weihnachten. Ist doch das tollste Geschenk, das beste Geschenk.“

„Oh Ron…“, sagte Hermine erstickt und fiel ihm um den Hals. „Das hast du schön gesagt.“

Nun wurde Ron wieder rot und schloss die Augen.

„Du hast Recht, Ron. Es ist das tollste Geschenk.“

Auch Darius umarmte seinen besten Freund.

„Aber dieses Geschenk hab ich in erster Linie Airen zu verdanken, sie hat mich gefunden.“

„Hab ich doch gern gemacht, Brüderchen“, sagte sie mit einem Grinsen.

„Ihr solltet aber trotzdem noch eure Geschenke aufmachen“, sagte Godric.

„Sonst könnte es sein, dass man meint, dass ihr unsere Geschenke nicht annehmen wollt“, pflichtete Salazar bei.

„Und das wollen wir doch nicht“, sagten Darius und Airen gemeinsam, woraufhin sie sich angrinsten.

Ja, in diesen Momenten sah man, dass sie wirklich Zwillinge waren, sie wussten im Vorfeld, was der andere sagen wollte oder antworteten gleichzeitig. So setzten sich alle um den Tannenbaum herum und packten ihre Geschenke aus.

Hermine bekam ein Buch geschenkt, welches über Stablose Magie handelte, es war der erste Band, der die Grundlagen beschrieb.

Ron bekam einen neuen Besen, da sein eigener bald den Geist aufgeben würde, schließlich hatte er ja einen seiner Brüder bekommen.

Blaise und Draco bekamen auch Bücher geschenkt. Blaise bekam eines über Vampire, welches beschrieb, wie man seine Magie noch effektiver einsetzen konnte.

Draco dagegen eines über Drachen und zwar das Compendium Drakomagia. Er staunte nicht schlecht darüber, denn schließlich gab es nur noch fünf Exemplare davon und dieses, welches er in der Hand hielt, sah sehr neu aus. Es gab keine Anzeichen dafür, dass es bereits gelesen worden war. Er schlug es auf und sah eine Widmung.
 

Wenn du dies öffnen kannst

so ist dieses für dich bestimmt

der letzte der Ahnenreihe

in dem die Magie der Drachen schlummert

Nutze die verborgenen Mächte der Drachen
 

Er las sich die Widmung mindestens noch dreimal durch, denn er konnte nicht verstehen, was dort stand. Natürlich konnte er es lesen, doch warum er? Das verstand er nicht. Er hatte das Buch doch von Salazar ausgeliehen und bereits gelesen. In seiner Ausgabe wurden die Drachen beschrieben, aber keine Magie der Drachen. Sollte es sich hier um eine andere Variante des Compendium Drakomagia handeln? Er schloss das Buch vorsichtig wieder, um es später in Ruhe durchzusehen.

Airen und Darius bekamen beide eine silberne Kette mit einem Anhänger geschenkt. Jeder hatte eine Hälfte bekommen, die zusammen ein ganzes bildeten und eine Art Wappen ergaben, das Wappen einer Uralten Familie. In Darius’ Hälfte war sein Namen eingraviert und es zierte noch ein kleiner Stein den Anhänger, er leuchtete im Licht blau-grün, wie seine Augenfarbe. Bei Airen war es gleich, ihr Name war eingraviert und auch ihr Anhänger war mit einem Stein versehen, der ihrer Augenfarbe glich. Beide sahen den Anhänger an und vereinten ihre beiden Hälften, sobald sie das getan hatten, leuchtete es kurz hell auf, so als sei es zufrieden.

Hermine sah sich das Wappen kurz genauer an, sie hatte das Gefühl dieses schon mal gesehen zu haben, in einem Buch. Dann fiel es ihr ein und sie zog die Luft scharf ein und sagte mit erstickender Stimme:

„Das ist nicht wahr, das kann gar nicht sein.“

Man sah fragend zu ihr.

„Was ist denn los?“, fragte Darius.

„Das Wappen.“

„Was ist denn mit ihm?“, fragte Ron.

„Ich habe in einem Buch etwas darüber gelesen. Das Geschlecht dieses Wappen soll vernichtet worden sein. Ich verstehe das nicht.“

„Es soll vernichtet worden sein?“, fragte Darius.

Hermine nickte und sie erzählte, was sie in dem Buch gelesen hatte, es war nicht viel.

„Es gab vor vielen hunderten Jahren einen Krieg zwischen den Zauberern. Es wurden auch die magischen Wesen hineingezogen, Vampire, Werwölfe, Elfen und vielen anderen Wesen. Niemand wusste mehr, warum damals der Krieg ausbrach, was der Grund dafür war. Aber es gab viele Opfer, ganze Völker wurden vernichtet, ganze Kontinente zerstört. Nur langsam erholte sich der Planet wieder. Einige Völker, die vernichtet wurden, wurden auch erwähnt. Lichtelben, Drachenwandler, Lichtvampire und auch ein Volk, dessen Namen man nicht mehr wusste. Man kannte nur noch das Wappen der Familie und es war dieses.“

Sie zeigte auf die noch immer verbundenen Anhänger von Darius und Airen.

Man hatte ihr aufmerksam zugehört und sah sie nun an. Ja, dieses Mädchen war schlau, da sah man wieder, dass sie viel las.

„Du hast ein ausgezeichnetes Gedächtnis“, sagte Godric.

Hermine wurde ein wenig rot, denn es war ein Kompliment von einem großen Zauberer.

„Aber es hieß, dass das Volk vernichtet worden wäre“, sagte Hermine.

„Es wurden nicht alle vernichtet, manche versteckten sich und verheimlichten, wer sie waren“, erklärte Tom.

„Aber mehr können wir nicht sagen, dafür wissen wir nicht genug“, sagte Sirius.

Airen und Darius sahen sich fragend an, nahmen ihre Ketten und legten sie sich um. Dort, wo der Anhänger die Haut berührte, wurde sie angenehm warm und die Wärme breitete sich im ganzen Körper aus.

Sie bedankten sich für die Geschenkte und schauten dennoch ein wenig traurig.

„Was ist denn los?“, fragte Tom.

„Na ja, wir haben nur kein Geschenk für euch“, sagte Darius, Airen nickte zustimmend.

„Wir haben dich wieder, das ist das größte Geschenk für uns“, sagte Sirius.

„Was noch schöneres könnt ihr uns nicht schenken“, bestätigte Tom.

„Wenn du das sagst“, lächelte Airen.

Tom nickte und fragte, ob sich Darius schon im Haus umgesehen hatte und das Gelände kannte, dieser verneinte. Er und Sirius wollten Darius und seinen Freunden das Anwesen zeigen. Airen, Blaise und Draco wollten in dieser Zeit einen Ausritt unternehmen. So trennten sie sich und würden sich erst beim Abendessen wiedersehen. Da die Kinder noch nichts gegessen hatten, packten sich Airen, Draco und Blaise etwas für unterwegs ein, um ein Picknick zu machen. Währenddessen aßen Darius, Hermine und Ron zu Hause noch etwas und bekamen dann eine Führung.
 

„Was wollt ihr zuerst sehen?“, fragte Sirius.

„Wie wär’s, wenn wir an der Haustür anfangen und dann von dort weiter gehen?“, fragte Darius.

„Schlauer Junge“, grinste Tom.

So gingen sie zur Haustür und fingen dort mit der Führung an. Auf der linken Seite führte eine Treppe nach oben, wo diese hinführte, wussten sie noch nicht. So gingen sie wieder in Richtung Salon, wobei sie auf der rechten Seite durch die Tür gingen, dort fanden sie die Unterkunft der Hauselfen. Dann gingen sie wieder in den Salon, in den Speisesaal, dann in die Küche, wo eine Hauselfe auf sie zueilte und nachfragte, ob sie helfen konnte. Tom erklärte ihr, dass sie nur eine Hausführung machten für ihren Sohn. Schlagartig wurde es still in der Küche und die Hauselfen sahen alle zu Darius.

„Master Darius, ihr seid wieder da“, freute sich eine Hauselfe und lief auch gleich auf Darius zu und umarmte ihn. Zumindest versuchte sie es, Darius nahm sie auf den Arm und sah sie an. Er erkannte sie, doch fiel ihm der Name nicht ein.

„Ihr habt mich vergessen?“, sagte sie leise und traurig. Doch Darius schüttelte den Kopf.

„Nein, ich erkenne dein Gesicht, doch der Name ist mit entfallen.“

„Ich bin Mara und war Euer Kindermädchen“, erklärte sie.

Darius nickte. „Stimmt, ich erinnere mich wieder. Freut mich, das es dir gut geht.“

„Und ich freue mich Euch wiederzusehen.“ Ihr liefen einige Tränen über die Wangen.

„Wir werden die Führung nun fortsetzen, du kannst dich später weiter mit Darius unterhalten, Mara“, sagte Tom. Sie nickte, wischte sich die Tränen beiseite und nahm dann ihre Arbeit wieder auf. Sie gingen dann wieder zurück in den Salon, links von ihnen führte ein Flur weiter in Toms Büro. Es war ein wenig kleiner als der Salon und dieser war ja schon groß gewesen. Von Toms Büro aus führte auf der rechten Seite eine Tür weiter in seine private Bibliothek. Darius und Hermine sahen sich ein wenig darin um und fanden einige interessante Bücher darin. Hermine wollte sich gleich niederlassen und direkt anfangen zu lesen, doch die Führung war noch nicht zu Ende. So ließ sie es bleiben und wandte sich wieder der kleinen Gruppe zu. Man ging wieder zurück in den Salon und verließ diesen durch die linke Tür wieder. Wenn sie die Treppe hinauf gingen, kamen sie zu Airens Zimmer, doch der Flur ging hier noch weiter. In dem Flur waren insgesamt fünf Türen, zwei links und rechts und an der Wand. Hinter der ersten Tür rechts war ein Gästebad, gegenüber war Sirius’ Büro. Hinter der zweiten Tür links war ein Lesezimmer und rechts war der Zaubertränkeraum. Und hinter der fünften Tür, an der der Flur endete, war die Bibliothek, die jeder nutzen durfte. Hier fand man Bücher über weiße und schwarze Magie, Zaubertränke, Geschichte, Kräuter, alles was man an Allgemeinwissen benötigte. Aber auch Fortgeschrittene Magie. Bei näherem Hinsehen fand Darius auch die Bücher wieder, die er in Hogwarts angefangen hatte zu lesen. Nun konnte er die Reihe hier zu Ende lesen und musste nicht warten, bis die Ferien vorbei waren.

„Kann ich mir diese Bücher ausleihen? Also hier lesen, meine ich“, fragte er.

„Klar kannst du. Du kannst alle Bücher, die hier sind, lesen“, sagte Sirius.

„Um alle diese Bücher zu lesen, werde ich wohl einige Zeit brauchen, vielleicht Jahre.“

„Das glaube ich kaum, Monate vielleicht, aber kein Jahr“, sagte Tom.

Darius, Hermine und Ron sahen ihn fragend an. Hermine sah sich noch Mal diese Mengen an Büchern an.

„Aber hier stehen bestimmt mehr als tausend Bücher. Selbst wenn er jeden Tag ein Buch lesen würde, bekäme er im Jahr 365 Bücher gelesen, also bräuchte er drei Jahre, um jedes Buch gelesen zu haben.“

„Es reicht zu wissen, dass er kein Jahr braucht, um sich dieses Wissen anzueignen.“

„Sollen wir nun weiter?“, fragte Sirius, er wollte diesen kleinen Streit, der sich anbahnte, unterbinden.

Jeder war einverstanden und so gingen sie den Flur zurück zur Treppe, die hinauf zu den Schlafzimmern führte. Sie gingen die Treppe hinauf und fanden neun Türen vor, hinter den ersten vier waren Gästezimmer, gleich ausgestattet mit einem Doppelbett, einem Schrank, einem Tisch mit zwei Stühlen und einem Badezimmer. Die nächsten beiden Zimmern gehörten Draco und Blaise, rechts war Dracos Zimmer und links Blaises.

„Ich glaube, die beiden Zimmer sollten wir nicht betrachten“, sagte Darius.

„Hier ist Airens Zimmer, aber das kennt ihr ja bereits“, sagte Tom und zeigte auf die nächste Tür rechts.

„Und wem gehört das?“, fragte Ron und zeigte auf die linke Tür, die genau gegenüber von der von Airen war.

Sirius ging zur Tür und fuhr mit der Hand über das Namensschild, das an der Tür befestigt war, den Namen konnte man nicht mehr lesen. Doch als Sirius mit der Hand darüber fuhr, leuchtete der Namen kurz auf und wurde wieder lesbar.

„Es ist deins“, sagte Sirius zu seinem Sohn.

Darius sah ihn mit großen Augen an und wurde aufgeregt, sein Herzschlag beschleunigte sich. Er war sich nicht sicher, ob er bereit war, in dieses Zimmer zu gehen. Einerseits wollte er es, andererseits fürchtete er sich davor.

„Sollen wir rein gehen?“, fragte Tom.

Darius nickte nur, denn antworten konnte er nicht. Tom öffnete die Tür und zuerst sah man nur weißes Licht, es war Sonnenlicht. Die Sonne schien in das Zimmer, als würde sie die Besucher begrüßen wollen. Das Zimmer war seit fast sechzehn Jahren nicht verändert worden.

Es standen noch immer das Kinderbett, der Wickeltisch, das Kinderspielzeug in dem Zimmer, so wie es verlassen worden war. In dem Zimmer fand man keinen Staub, es wurde regelmäßig sauber gemacht, wahrscheinlich von Mara.

„Wir haben es nicht verändert“, sagte Sirius leise.

Darius trat ein und sah sich um, es war, als würde er eine Zeitreise in seine Vergangenheit machen, an den Wänden hingen Bilder von ihm als Baby. Überall waren glückliche Gesichter, die mit ihm spielten, die ihn auf dem Arm hielten, er und ein großer schwarzer Hund, der ihn auf dem Rücken reiten ließ.

„Mein Zuhause, mein eigenes Zimmer“, sagte er leise.

„Du kannst es natürlich neu einrichten, so wie du willst“, bot Tom ihm an.

„Ich will es zuerst noch Airen zeigen, dann können wir neu einrichten“, sagte Darius, denn wie er seine Schwester kannte, wollte sie das Zimmer auch sehen. Doch das war nicht der einzige Grund, er wollte sein Zimmer erst noch weiter betrachten. Er ging an das Fenster und sah hinaus, er sah unter sich auf eine Koppel, geradeaus erstreckte sich ein Wald, rechts von sich sah er den Pferdestall und links das Quidditchfeld.

„Willst du ein wenig alleine sein?“, fragte Sirius, der hinter ihm stand.

Darius sah noch einen Moment in den Wald hinein und schüttelte dann den Kopf.

“Nein, ich möchte gerne alles sehen. Ich kann ja später noch mal herkommen.“

„Es ist dein Zimmer und du kannst hinein, wann immer du willst.“

Darius drehte sich herum und stand dann Tom gegenüber, dieser war zu ihm gegangen. Er hatte einen Schlüssel in der Hand und gab diesen an Darius weiter.

„Das ist der Zimmerschlüssel, er gehört dir.“

„Danke.“

„Komm, in dieser Etage gibt es nur noch ein Zimmer.“

Darius nickte und folgte seinen Vätern zusammen mit Ron und Hermine. Beide hatten sich auch das Kinderzimmer angesehen, und hatten die Liebe, mit der es ausgestattet worden war, gespürt. Darius verließ als Letzter sein Zimmer und schloss langsam die Tür. Er strich mit der Hand zart, fast zärtlich, über das Namensschild und lächelte zart.

„Mein Zimmer“, dachte er.

Dieses Weihnachten war das schönste, was er bisher gehabt hatte. Er hatte nicht nur eine Schwester, seine Eltern, vielleicht auch neue Freunde gefunden. Nein, er hatte auch sein Zimmer, das er vor so vielen Jahren verlassen musste, wieder. Und zwar so, wie er es verlassen hatte. Sein Spielzeug, seine Kleider, alles war noch da. Es freute ihn, dass seine Väter nichts verändert hatten, ihn nicht aufgegeben hatten. Ja, sie liebten ihn, hatten an Liebe für ihn nichts verloren. Das hatte er in dem Zimmer gespürt.

„Doch genug mit nachdenken“, schalt er sich in Gedanken selbst.

Sie waren an der letzten Tür des Flures angekommen.

„Das ist unser Schlafzimmer“, sagte Sirius und öffnete die Tür.

Das Zimmer war riesig, wenn Darius richtig schätzte, war es sogar noch größer als der Salon. Das Schlafzimmer war in den Farben grün-silber gehalten und überall verteilt waren Kerzen. Das Bett, das auf der rechten Seite des Raumes stand, war ziemlich groß, es konnten bestimmt sechs bis sieben Personen darin schlafen. Auf der gleichen Seite standen noch der Kleiderschrank und die Nachttische.

Auf der linken Seite fand man ein Bücherregal, einen großen Tische und Stühle. Hinter einer Tür fand man das Badezimmer mit Badewanne und Whirlpool.

„Wow. Euer Schlafzimmer ist aber groß“, sagte Darius.

„Findest du? Ich finde es eher klein“, sagte Tom.

„Ich bin der Meinung es ist groß genug, schließlich soll es doch gemütlich sein“, hielt Sirius dagegen.

„Wir wollen nicht um die Größe eures Schlafzimmers streiten, oder?, erinnerte Darius sie.

„Stimmt, gehen wir nun nach draußen, hier drin habt ihr nun alles gesehen“, sagte Sirius.

„Das stimmt nicht ganz“, sagte Hermine. „Es fehlt noch die eine Treppe an der Haustür.“

„Diese Treppe führt zu meinen Vätern. Wenn ihr dort eine Führung wollt, müsst ihr sie darum bitten“, antwortete Tom.

Hermine nickte und so gingen sie wieder zurück in den Salon Richtung Haustür. Die Hausführung hatte gute zwei Stunden gedauert und nun würden sie nach draußen gehen.

„Wollt ihr rechts oder links herum?“, fragte Sirius.

Es wurde sich für rechts entschieden und so kamen sie zuerst bei den Stallungen an, in denen Platz für zwanzig Pferde war. Es war aber nur etwa die Hälfte der Boxen besetzt und drei Pferde fehlten, diese waren mit Airen, Draco und Blaise unterwegs. Sie gingen an den Stallungen vorüber, vorbei an der Koppel, die momentan unbenutzt war, und kamen schließlich am Rand des Quidditchfeldes an.

„Wow“, sagten Darius und Ron gemeinsam.

Das hier war ein wundervolles Feld, es war kein kleines Feld, welches man zum Üben benutzte. Nein, hier konnte man sogar die Weltmeisterschaft spielen.

„Darf ich…“ Darius wollte eine Frage stellen, wurde aber direkt unterbrochen.

„Ja“, antworteten seine Väter gemeinsam.

„Ich darf wirklich?“, strahlte Darius.

„Ja.“

„Super. Jetzt sofort?“

„Morgen, oder später“, sagte Sirius.

„Warum nicht jetzt?“

„Wir führen euch erst mal fertig herum und dann sehen wir weiter.“

Darius nickte ergeben und ging dann weiter, er würde trotzdem jetzt gerne spielen, denn dieses Feld war der Traum eines jeden Spielers. Er war sich sicher, hier würde jeder Quidditch-Spieler gerne spielen. Sie brauchten ganze zwanzig Minuten, bis sie das andere Ende des Quidditchfeldes erreicht hatten, denn Ron und Darius blieben immer wieder stehen und bewunderten das Feld. Doch schließlich erreichten sie den See, den sie aus Airens Zimmer gesehen hatten. Jetzt, wo sie vor ihm standen, kam ihnen der See noch größer vor, von oben hatte er nämlich viel kleiner ausgesehen. Um an die andere Seite zu schwimmen, würde man bestimmt eine halbe Stunde brauchen, und um ihn zu Fuß zu umrunden, eineinhalb Stunden. Auf der anderen Seite des Sees stand eine Rehmutter mit ihrem Jungen.

„Kommen oft Tiere hierher?“, fragte Hermine.

„Manchmal, wenn sie sich sicher fühlen. Warum fragst du?“

„Ich bin mir nicht sicher, doch dieser Ort hier scheint magisch zu sein. Oder besser gesagt, scheint hier mehr Magie zu sein, als an den Stallungen oder dem Quidditchfeld“, versuchte sie zu erklären.

„Das stimmt. Hier kann sich die Magie frei entfalten, ohne Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden“, stimmte Tom Hermine zu.

„Wie meint ihr das?“, fragte Ron.

„Die Magie der Natur, Ron“, sagte Darius. „Die Natur kann ihre Magie hier frei entfalten, nicht wie in Hogwarts. Du weißt doch, man kann seine Kraft aus der Natur nehmen, wenn sie es so will.“

Darius konzentrierte sich und schloss die Augen einen Moment und als er sie wieder öffnete, stand auf der anderen Seite ein Wolf, der ihn ansah.

„Darius“, sagte Ron ein wenig ängstlich.

„Keine Angst, er ist meiner Magie gefolgt.“

Der Wolf heulte in den Himmel und verschwand dann wieder in den angrenzenden Wald.

Man könnte sagen, dass er Darius begrüßt hatte.

„Kaum hier und schon den Leitwolf kennen gelernt“, sagte Tom lächelnd.

„Den Leitwolf?“

„Ja, das war Kiran. Er und seine Brüder und Schwestern leben hier in den Wäldern. Auch sie suchen den Schutz vor Dumbledore“, erklärte Tom.

„Es wird Zeit, dass man etwas dagegen tut“, sagte Darius mit fester Stimme.

„Aber noch sind du und deine Schwester nicht so weit“, sagte Sirius.

„Ihr werdet noch einiges lernen müssen“, stimmte Tom zu.

„Und wir auch, denn schließlich wollen wir dir helfen. Und keine Widerrede, wir waren immer bei dir und werden dir auch jetzt helfen“, sagte Ron.

„Aber ihr könnt nicht Stablos zaubern und das ist ein Nachteil“, sagte Sirius.

„Dann wird es Zeit, dass wir es lernen. Umso eher, desto besser“, hielt Hermine dagegen.

„Es ist zu gefährlich“, sagte Tom.

„Es war auch gefährlich, als Voldemort Harry angegriffen hatte und wir waren bei ihm. Und ich habe jetzt extra Harry gesagt, denn weder du noch wir wussten die Wahrheit. Jetzt wissen wir sie, und wir wissen auch, dass es gefährlich werden wird, und wir werden bei ihm sein, egal wie“, sagte Ron mit fester Stimme.

„Und es ist besser, wenn wir von Anfang an bei ihm sind, als später. Denn selbst wenn ihr uns daran hindern wollt, wir werden einen Weg finden, um ihm beizustehen“, fügte Hermine hinzu.

„Das sollten wir heute Abend besprechen und nicht jetzt“, versuchte Darius zu schlichten.

Denn er kannte Hermine und Ron, sie würden mitgehen, egal was er dazu sagte, und er war auf der einen Seite dankbar. Doch auf der anderen machte er sich Sorgen um sie. Gegen Dumbledore zu kämpfen, war etwas ganz anderes als gegen Voldemort. Er kannte Dumbledore und wusste, welche Macht er besaß, doch wenn er seinem Gefühl vertrauen konnte, war es nur geliehene Macht.

„Gehen wir wieder hinein, es wird langsam kalt“, sagte Sirius.

Und damit hatte er Recht. Es war schließlich Dezember und es wurde wirklich kalt. So gingen sie wieder hinein und setzten sich in den Salon, wo im Kamin schon Feuer entfacht worden war. Die Hauselfen hatten wahrscheinlich bemerkt, dass es draußen kälter geworden war und hatten für Wärme gesorgt. Es wurde so kalt, dass es wahrscheinlich die Nacht über schneien würde.

Tom bat seinen Sohn darum, ihm von seiner Vergangenheit zu erzählen. Auch wenn es Darius schwer fiel, erzählte er ihm einen Teil davon, denn er konnte seine Vergangenheit nicht in zwei Stunden ausführlich erzählen. Er würde Tage brauchen, einfacher wäre es, wenn sein Vater seine Gedanken lesen würde, doch Tom war dagegen gewesen, er wollte lieber die Stimme seines Sohnes hören. Und Darius tat ihm den Gefallen, es gab traurige, aber auch schöne Erlebnisse. Und so verging die Zeit und Airen, Draco und Blaise kamen wieder nach Hause, denn es war Zeit für das Abendessen.
 

Airen, Draco und Blaise liefen zuerst nach oben, um sich umziehen und gingen dann in Küche, um sich Essen für unterwegs einzupacken. Die Hauselfe Mara widersprach dem und machte einen Korb für sie zurecht, nun mussten sie einen Moment warten, auch packte sie noch eine Decke ein.

„Danke schön“, bedankte sich Airen und ging dann mit Draco und Blaise zu den Stallungen.

„Wohin wollen wir eigentlich reiten?“, fragte Blaise.

„Ich weiß noch nicht. Mal sehen, wohin wir geführt werden“, sagte Airen.

So gingen sie zu ihren Pferden, diese freuten sich sie zu sehen, es war schon einige Zeit her gewesen, seit sie zu dritt ausgeritten waren, seit den Sommerferien.

Sie striegelten ihre Pferde, sattelten sie und führten sie aus dem Stall und stiegen dann auf.

„Du übernimmst die Führung, Alandier“, sagte Airen zu ihrem Pferd.

Dieses wieherte zur Bestätigung und ging in Richtung des Sees. Draco und Blaise folgten auf Dragon und Baradier. Beide waren sehr aufmerksam, denn im Notfall wollten sie Airen schützen, das war ihre Aufgabe, die sie von Tom bekommen hatten. Sollte Airen auch nur einen Kratzer abbekommen, würde Tom sie dafür bestrafen. Denn Airen war keine normale Tochter, sie war seine Nachfolgerin, zusammen mit ihrem Bruder würde sie den Thron besteigen und für den Frieden in der Zaubererwelt sorgen. Es war seine und Blaises Aufgabe, auf beide zu achten und sie zu beschützen.

„Draco“, sagte Airen und dieser wurde aus seinen Gedanken gerissen.

„Was ist?“

„Siehst du das?“

Airen zeigte auf die andere Seite des Sees, den sie erreicht hatten. Ein Wolf stand dort und sah zu ihnen, dann drehte er sich um und lief in den Wald. Über dem Wald leuchtete es und veränderte für kurze Zeit die Farben des Himmels. Er leuchtete nun in den Farben lila-blau.

„Wir sollten dem nachgehen“, meinte Blaise. „Es ist bestimmt kein Zufall, dass der Wolf hier war.“

Dieser Meinung waren auch Airen und Draco, sie ritten um den See herum in den Wald.

„Alandier, führe uns“, bat Airen ihr Pferd, und es kam der Bitte gerne nach.

Alandier führte sie sicher durch den Wald, ab und zu tauchte der Wolf wieder auf und sah nach ob sie ihm folgten. Es dauerte eine ganze Stunde, bis der Wolf vor einer Höhle stehen blieb. Airen stieg von Alandier ab und ging langsam auf den Wolf zu. Draco und Blaise stiegen ebenfalls ab und folgten ihr.

„Warum hast du uns hierher geführt?“, fragte Airen den Wolf.

Dieser heulte kurz auf und verwandelte sich dann in einen Menschen. Dieser war ca. 1,90 m groß, hatte lange silberne Haare und graue Augen, er war gut gebaut und hatte nur um die Hüften ein stück Fell.

„Weil wir Eure Hilfe benötigen, Prinzessin“, sagte der Wolfsmensch mit einer dunklen Stimme.

„Unsere Hilfe?“, fragte Airen.

„Ja, wenn Ihr mir bitte folgen würdet“, bat und forderte er zugleich.

Er drehte sich herum und ging in die Höhle hinein. Blaise ging zuerst hinein, Airen folgte ihm und Draco sicherte den Schluss. Sie gingen tief in die Höhle hinein, bis sie in einer großen Halle ankamen. Es waren viele Wölfe anwesend, aber keiner kam auf sie zu, sie blieben alle an ihrem Platz sitzen und bildeten einen Weg, in eine weitere Höhle. Man könnte sagen, dass es eine Wohnhöhle für den Wolfsmensch, dessen Namen wussten sie immer noch nicht, und seine Gefährtin war. Seine Gefährtin lag in dem hinteren Raum der Höhle, sie war schwanger und wie Airen erkennen konnte, lag sie in den Wehen.

„Schafft sie es nicht alleine?“, fragte Airen leise, sie war neben den Wolfsmensch getreten.

Er schüttelte den Kopf. „Vielleicht werden es die Jungen schaffen, aber sie…“, er konnte nicht weiter reden.

Airen sah zu Draco und Blaise, die beiden wussten, was Airen vorhatte und nickten.

„Aber pass auf“, warnte Draco sie.

„Werde ich.“

Sie schloss die Augen und es kam leichter Wind auf, der Wind hüllte Airen ein und war dann wieder verschwunden. Airen hatte sich verwandelt, sie hatte nun wieder ihr blaues Kleid, zwar unpassend für eine Geburt, aber nur so konnte sie der Wölfin helfen. Airen ging langsam auf sie zu, setze sich neben sie und hielt ihr die Hand vor die Schnauze, damit sie schnüffeln konnte. Das tat sie dann auch und Airen streichelte danach der Wölfin übers Fell. Die Wehen der Wölfin kamen momentan noch unregelmäßig, wurden aber nach kurzer Zeit regelmäßiger. Airen gab der Wölfin etwas von ihrer Kraft, damit diese die Kraft besaß, ihre Jungen ohne Gefahr auf die Welt zu bringen. Es dauerte ungefähr noch zwei Stunden, bis das erste Junge auf der Welt war und noch eine Stunde, bis auch das zweite und dritte auf die Welt kamen. Airen war ein wenig erschöpft, doch sie war glücklich, denn der Wölfin ging es gut. Und Airen war sich sicher, wenn sie der Wölfin nicht geholfen hätte, wäre sie wirklich gestorben. Das Gespür des Wolfsmenschen war richtig gewesen.

Dieser stand am Höhleneingang und sah zu ihnen, er war sich nicht sicher, ob er zu ihr durfte oder nicht. Airen lächelte ihn an und nickte, sie gab ihm damit zu verstehen, dass er kommen durfte. Sie blieb noch eine halbe Stunde bei ihnen und sah nach den Jungen. Sie sahen kräftig aus und nährten sich bereits an der Mutter.

„Sie sind süß“, sagte Airen leise.

„Danke“, sagte der Wolfsmensch. Er bedankte sich nicht dafür, dass die Jungen süß waren, sondern dass sie seiner Gefährtin geholfen hatte.

„Das brauchst du nicht. Ich habe gerne geholfen, das solltest du wissen. Wir beschützen und helfen denen, die in unseren Wäldern Schutz suchen.“

„Ich weiß. Aber ich danke dir trotzdem.“

„Sagst du mir deinen Namen?“, fragte Airen.

„Ich bin Shadow und der Name meiner Gefährtin ist Nira.“

„Freut mich, euch beide kennen zu lernen. Braucht ihr noch etwas?“

Shadow schüttelte den Kopf, er hatte nur Augen für seine Gefährtin und seine Kinder.

Airen streichelte Nira noch ein letztes Mal über das Fell und stand dann auf. Shadow wollte ebenfalls aufstehen, um Airen und ihre Begleiter nach draußen zu begleiten, doch Airen sagte ihm, dass er hier bleiben könnte und Shadow war dankbar.

„Wenn ihr doch etwas braucht, meldet euch, wir helfen gerne.“

Shadow nahm das Angebot entgegen und kümmerte sich dann wieder um seine Gefährtin. Airen ging dann aus der Höhle und wurde bereits von Draco und Blaise erwartet.

„Ist alles gut verlaufen?“, fragt Blaise.

„Ja, es ist alles in Ordnung, sie hat drei Jungen bekommen, und ihr geht es auch gut.“

„Dann können wir unseren Ausritt nun fortsetzen?“

„Ja, Blaise, können wir.“

So verließen die drei die Höhle der Wölfe wieder und wurden von ihren Pferden erwartet, die auf sie gewartet hatten. Es war eine Wiese in der Nähe gewesen, wo sie gegrast hatten, doch nun waren sie froh, dass ihre Reiter wieder bei ihnen waren. Denn alleine in der Nähe der Höhle der Wölfe waren sie nicht gerne. Sie waren froh, von dieser wieder weg zu kommen. Ihre Reiter stiegen auf und sie galoppierten durch den Wald zurück in Richtung See. Airen hatte sich unterwegs wieder zurückverwandelt, doch war an ihrer Kleidung Blut von den Wolfsjungen. Sie würde sich wohl oder übel umziehen müssen. Aber das machte ihr nichts aus, denn sie hatte was Gutes getan, sie hatte einer Wolfsmutter das Leben gerettet. Da machte ihr das Blut auf ihrer Kleidung doch nichts aus. Sie waren an dem See angekommen und ritten langsam um ihn herum, die letzten Sonnenstrahlen begleiteten sie nach Hause. Man brachte die Pferde zurück in die Stallung, sie wurden abgesattelt und trocken gerieben. Danach brachte man sie in die Box und Airen, Draco und Blaise gaben den Pferden ihr Fressen und gingen zurück ins Haus.
 

Die drei gingen gerade durch die Haustür als Godric die Treppe hinab kam. Er sah, dass Airens Kleidung voller Blut war.

„Was ist passiert?“, frage Godric besorgt.

„Es ist nichts passiert, alles in Ordnung“, versuchte Airen ihn zu beruhigen.

„Aber das Blut.“

„Das ist nicht meines.“

Airen erklärte ihrem Großvater, was geschehen war, und dieser beruhigte sich wieder. So gingen sie in den Salon und Airen musste wieder zur Erklärung greifen, denn ihre Väter und Darius waren ebenfalls besorgt.

„Ich werde mich jetzt umziehen gehen, okay?“

„Ja, tu das, denn so können wir nicht zu Abend essen“, scherzte Tom.

„Ich werde mitgehen“, sagte Darius.

So gingen Draco, Blaise, Darius und Airen nach oben. Darius begleitete Airen in ihr Zimmer und sie ging in ihr Schlafzimmer, um sich umziehen.

„Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du mitgekommen bist?“, fragte sie.

„Ja, den gibt es. Vater hat mir meinen Zimmerschlüssel gegeben, es ist direkt gegenüber.“

Airen kam aus ihrem Schlafzimmer heraus und sah ihn an.

„Dein Zimmer ist genau gegenüber meinem? Ich wusste, dass dort ein Zimmer ist, aber nicht, dass es deines ist.“

„Ja, mein Kinderzimmer. Willst du es sehen?“

Sie nickte, klar wollte sie es sehen, wie konnte er da noch fragen?

Airen war fertig umgezogen und ging dann mit Darius in sein Zimmer, es war noch ein wenig erhellt von den letzten Sonnenstrahlen, doch die Wandleuchten erhellten ebenfalls das Zimmer.

Sie gingen hinein und Airen sah sich um.

„Mein Zimmer sah fast genauso aus“, sagte sie leise. Sie ging auf ein Kuscheltier zu, nahm es in die Hand und streichelte darüber, es war ein schwarzer Hund.

„Das hier… “, sie zeigte es ihm, „war dein Lieblingskuscheltier. Du wolltest es keinem geben“, sie lächelte, als sie daran dachte. Airen gab es ihrem Bruder.

„Erinnerst du dich an irgendetwas?“, fragte sie.

Doch er schüttelte den Kopf.

„Es ist alles verschwommen, es sind Bilder, aber sie ergeben keinen Sinn. Ich hab Mara wieder erkannt, sie hat sich sehr gefreut, mich zu sehen.“

„Das glaube ich dir, sie hat sich Vorwürfe gemacht, dass sie nicht bei dir war, als es passiert ist. Aber jetzt bist du wieder hier und das ist schön.“

Darius sah seine Schwester an und lächelte ein wenig.

„Ja, es ist schön, endlich hab ich eine Familie, eine, die mich liebt und wo ich mich zu Hause fühle.“

„Und wir geben dich nicht mehr her“, sagte Airen mit ernster Stimme.

„Dafür werden wir schon sorgen“, sagte Draco.

Er und Blaise standen vor dem Zimmer und sahen zu den zwei.

„Wie meinst du das?“, fragte Darius.

„Es ist unsere Aufgabe, euch beide zu beschützen und das werden wir auch tun, um jeden Preis“, sagte Blaise.

Darius verstand das nicht ganz und Draco sah ihm das an, sie gingen in das Zimmer.

„Wie Blaise schon sagte, es ist unsere Aufgabe, euch beide zu beschützen. Das ist die Aufgabe, die der Lord uns gegeben hat.“

„Mit Lord meint er euren Vater, Tom. Solange wir zusammen in Hogwarts sind, werden wir euch beschützen. Allerdings wird das schwer sein, wenn du in Gryffindor bist. Aber du kannst dich darauf verlassen, dass wir da sind, wenn es Schwierigkeiten geben sollte“, fügte Blaise noch hinzu.

„Ich kann auf mich selbst aufpassen“, widersprach Darius.

„Wir werden trotzdem da sein“, sagte Draco.

„Lass es einfach, du kannst es ihnen nicht ausreden. Wir werden uns gegenseitig den Rücken frei halten, in Ordnung?“, schlug Airen vor.

„Ich nehme an, ich muss wohl.“

„Sie machen sich einfach Sorgen um dich, und das tun wir auch. Umso mehr wir sind, desto größer ist die Chance, dass wir gewinnen“, sagte Hermine.

Sie stand zusammen mit Ron vor der Tür.

„Ich hab keine Zweifel daran, dass wir gewinnen.“

„Wir auch nicht, aber wenn du es alleine machst, kann es sein, dass du verletzt wirst und wenn Zabini oder Malfoy dich beschützen, wirst du nicht verletzt. Die beiden sind stark“, sagte Ron.

Ja, er gab es zu, er hatte erkannt, dass Draco und Blaise über eine Macht verfügten, die Hermine und ihm verwehrt bleiben würden. Sie beide waren ein einfacher Zauberer und eine einfache Hexe. Selbst wenn sie beide noch die Stablose Magie beherrschen lernten, so konnten sie nicht auf die Magie zurückgreifen, die die beiden nutzten. Denn die beiden waren keine einfachen Zauberer, nein sie waren etwas Machtvolleres.

„Wir werden das auch alleine schaffen, Airen und ich.“

„Das seid ihr, aber zu sechst sind wir noch stärker. Und du solltest wissen, dass wir euch nicht alleine gehen lassen werden. Weder werden Draco und Blaise Airen alleine gehen lassen, noch wir dich. Also sind wir so oder so zusammen“, stellte Hermine klar.

„Genau, gewöhn dich gleich daran“, stimmte Ron zu.

„Okay, ich gebe mich geschlagen“, sagte Darius.

Ja, er wusste, dass Hermine und Ron ihn niemals alleine kämpfen lassen würden. Doch nun auch noch Draco und Blaise? Irgendwie war das zu viel, denn schließlich wollten die beiden ihn nur beschützen, weil sie es gesagt bekamen. Es war nur eine Aufgabe für beide, nicht mehr.

„Das Abendessen steht bereit, wir sollten euch Bescheid geben“, sagte Hermine nun.

„Wir kommen gleich nach“, sagte Airen und bat somit, sie und ihren Bruder alleine zu lassen. Die vier gingen hinaus und schlossen die Tür hinter ihnen.

„Hilfst du mir, das Zimmer umzugestalten?“, fragte Darius einfach.

„Das kann ich machen, heute noch? Oder morgen?“

„Ich würde gerne heute schon in meinem Zimmer schlafen.“

„Dann werde ich dir helfen, nach dem Abendessen. Aber es gibt doch noch etwas anderes, worüber du sprechen willst.“

Darius nickte und setzte sich auf den Boden und fing leise an zu erzählen.

„Das alles hier erscheint mir ein wenig unwirklich. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Sechs Jahre lang hab ich gegen meinen Vater gekämpft, hab mich mit Malfoy bekriegt. Und nun ist alles, an was ich geglaubt habe, verschwunden.“

Airen setzte sich neben ihn, hörte ihm zu und nahm seine rechte Hand in die ihre.

„Ich kann verstehen, was du meinst, doch kann ich nicht mitfühlen, denn alles, an was ich glaube, ist da und du auch. Unsere Familie ist wieder komplett und das ist das Wichtigste, das ist alles, was zählt. Ich hab mich die ganze Zeit alleine gefühlt, auch wenn ich nicht alleine war. Doch gab es immer einen Teil, der fehlte, aber jetzt ist er da, der Teil, der fehlte, warst du.“

„Aber das ist es nicht, was ich meinte. Ich soll jetzt gegen Dumbledore kämpfen. Er hat die Jahre über auf mich aufgepasst, wenn auch aus falschen Motiven. Und dennoch war er da, wenn ich ihn brauchte. Er war so etwas wie mein Großvater für mich.“

Airen schwieg eine Weile und dachte nach, doch sie kam zu keinem Rat, den sie ihm geben konnte, außer einem.

„Du wirst deinen Weg selbst wählen müssen, Darius. Wenn du nicht gegen ihn kämpfen willst, so wird dich keiner dazu zwingen. Doch er ist nicht so heilig, wie er vorgibt zu sein. Er unterdrückt die schwarze Magie, sagt sogar, sie sei das Böse, dabei stimmt es nicht. Er jagt die magischen Wesen und vernichtet sie, löscht ganze Völker aus. Wenn wir das nicht verhindern, schwindet auch unsere Kraft und dann wird er auch uns vernichten. Das ist der Weg, den Dumbledore gewählt hat. Wirst du untätig sein, wenn er die Welt zerstört?“

Darius dachte nach und ging noch einmal alles durch, nein, er würde nicht untätig zusehen, wenn die Welt zerstört würde. Er hatte endlich seine Familie gefunden und würde sie beschützen, doch würde er gegen Dumbledore kämpfen können? Er wusste es nicht, noch nicht.

„Nein, werde ich nicht. Doch ich weiß nicht, ob ich gegen Dumbledore kämpfen kann.“

Airen nickte nur, stand auf und zog Darius mit hoch.

„Komm, gehen wir etwas essen und danach gestalten wir dein Zimmer neu.“

So gingen die beiden nach unten in den Speisesaal wo sie schon erwartet wurden.

Das Abendessen verlief normal und danach wurde Darius’ Zimmer umgestaltet, wie Airen es versprochen hatte. Das Kinderzimmer wurde auf den Dachboden gezaubert und Darius sagte, was er gerne in seinem Zimmer haben wollte. Einige wenige Sachen wurden auch aus dem Ligusterweg 4 hergezaubert, wie verschiedene Bücher und eine Drachenstatue. Am Ende sah das Zimmer fast wie bei Airen aus, es gab einen Tisch mit Stühlen, ein Bücherregal, welches noch ziemlich leer aussah, eine Couch, eine Vitrine und in einer Ecke fand die Drachenstatue ihren Platz. Diese war ca. einen Meter groß und glich dem Ungarischen Hornschwanz. Das Bad wurde auch umgezaubert, schließlich war Darius nicht mehr ein Jahr alt und brauchte kein Kinderbad. So wurde aus dem Kinderbad ein Erwachsenenbad mit Wanne, Dusche und so weiter. Im Schlafzimmer fand man nun ein großes Bett, einen Schrank, der ebenfalls noch ein wenig leer aussah und ein kleines Bücherregal. Auf dem Boden hatte Darius Kerzen verteilt, ebenso kleinere Lampen, die das Schlafzimmer romantisch gestalten sollten.

„Du hast es gern romantisch, oder?“, sagte Airen schmunzelnd.

„Ich hab es gern gemütlich, außerdem liegt das in der Familie, schon mal das Schlafzimmer unserer Eltern gesehen?“, hielt er dagegen.

„Ja, hab ich. Und ich finde es schön, aber auch zu groß.“

„Vater meinte, es wäre noch zu klein.“

„Stimmt, Dad kann es nie groß genug haben. So, nun sind wir fertig. Brauchst du noch was?“

„Nein, eigentlich nicht. Danke. Aber meinst du, ich könnte mir noch ein oder zwei Bücher aus der Bibliothek holen gehen?“

„Klar, kannst du, dafür ist sie ja da. Gute Nacht“, sagte Airen, verließ das Zimmer und ging in ihres.

Darius wünschte ihr auch eine Gute Nacht und ging dann nach unten in die Bibliothek. Dort angekommen, ging er zu dem Regal, wo er die Bände mit der schwarzen Magie gesehen hatte. Er nahm sich den vierten und fünften Band und wollte zurück in sein Zimmer, als er Stimmen aus dem Büro seines Dads hörte.

„Es wird Zeit, wir müssen sie ausbilden“, hörte er die Stimme von Sirius.

„Ich weiß, aber wir haben Darius gerade erst wiedergefunden. Ich finde es nicht gut, auch wenn es notwendig ist“, sagte Tom.

„Das weiß ich, Liebling. Aber die Zeit drängt, bald sind die Ferien vorüber und wenn Dumbledore bemerkt, was geschehen ist… Ich will gar nicht darüber nachdenken, was passieren könnte.“

„Auch das ist mir bewusst.“ Es folgte eine kleine Pause, in der Tom nachdachte, bevor er weiter sprach. „Wir sollten sie morgen selbst entscheiden lassen.“

„Na schön. Wir sollten nun schlafen gehen“, sagte Sirius und ging zur Tür.

Darius hatte genug gehört und verschwand lautlos über Treppe nach oben in sein Zimmer. Sie wollten ihn und Airen ausbilden? Worin denn? Aber sie hatten ja gesagt, sie sollten selbst entscheiden. Dann würde er es morgen ja erfahren. Er versuchte den Gedanken daran beiseite zu schieben und setzte sich auf seine neue Couch. Er legte den fünften Band des Buches neben sich und schlug vorsichtig den vierten Band auf. Er las die ersten Seiten langsam, damit er sich nicht überanstrengte, doch schon bald blätterte das Buch die Seiten wieder selbst um. Nach einer halben Stunde war der Band gelesen, doch anders als in Hogwarts schwitzte er nicht und hatte auch keine Kopfschmerzen. Die Informationen, die er gelesen hatte, hatten sich wie von selbst verarbeitet und waren nun in seinem Gehirn gespeichert. Es war merkwürdig, aber vor allem praktisch, denn so konnte er den fünften Band jetzt schon lesen. Was er auch gleich tat, auch diesen hatte er innerhalb einer halben Stunde gelesen und er hatte immer noch keine Kopfschmerzen, was er sehr begrüßte. Dennoch war er ein wenig erschöpft, schließlich hatte er eine Haus- und Geländeführung hinter sich, und auch sein Zimmer hatte er neu eingerichtet. So schloss er das Buch vorsichtig, legte dieses zusammen mit dem anderen Band auf den Couchtisch und ging ins Badezimmer. Dort putzte er sich die Zähne und machte sich bettfertig, so kuschelte er sich in sein neues Bett und schlief auch kurz danach ein.
 

Hermine und Ron gingen nach dem Abendessen noch zu Darius und wollten bei der Gestaltung seines Zimmers helfen, was allerdings nicht nötig war, wie er ihnen mitteilte. So gingen die beiden in ihre zugeteilten Gästezimmer und packten ihre wenigen Habseligkeiten, die sie mitgebracht hatten, aus. Ron gab Hermine einen Gutenachtkuss und legte sich dann in seinem Zimmer schlafen. Hermine allerdings wollte anfangen in dem Buch zu lesen, welches sie geschenkt bekommen hatte. Sie las die ersten zwei Kapitel durch, welche die Grundlagen der Natur beschrieben und dessen Magie, dass alles im Universum zusammenhing. Es war ein wenig kompliziert, das Ganze zu verstehen, doch sie würde schon noch dahinter kommen und üben.

Draco wartete in Airens Zimmer auf sie. Er vertrieb sich die Zeit mit lesen und zwar in dem neuen Buch. Er las sich noch mal die Widmung durch, er wusste immer noch nicht genau, was sie zu bedeuten hatte. Doch vielleicht sollte er erst einmal ein wenig lesen, vielleicht verstand er es dann besser. Schließlich konnte er doch keine Drachenmagie anwenden. Wie denn auch, er stammte von keinen Drachen ab. Oder vielleicht doch? Das ganze Grübeln half ihm auch nicht weiter, lesen, das war es, was er tun sollte. Und genau das tat er auch, und zwar das erste Kapitel, dann kam Airen in ihr Zimmer.

„Du bist am Lesen?“, fragte sie ihn.

Er nickte. „Man hat mir ein Compendium Dragomagia geschenkt. Allerdings ist es ein wenig anders, als das, was ich von Salazar ausgeliehen bekommen habe.“

„Wie, anders?“, fragte sie ein wenig verwirrt. Sie hatte Salazar darum gebeten, nachzuforschen, ob es noch ein Exemplar gab, das sie Draco schenken konnte. Und Salazar hatte noch eines gefunden.

„Na ja, es steht eine Widmung drin, die mich ein wenig verwirrt.“

Draco reichte ihr das Buch und Airen setzte sich neben ihn auf die Couch. Airen sah sich die Seite an, wo die Widmung stehen sollte, doch war dort nur eine leere Seite.

„Draco, ich sehe hier keine Widmung.“

„Aber es steht dort eine. Ich lese sie dir vor.

Wenn du dies öffnen kannst

so ist dieses für dich bestimmt

der letzte der Ahnenreihe

in dem die Magie der Drachen schlummert

Nutzte die verborgenen Mächte der Drachen

Kannst du etwas damit anfangen?“, fragte er sie, doch sie schüttelte den Kopf.

„Nein. Ich wollte dir nur dieses Buch schenken, du hattest dich gefreut, in Salazars Ausgabe zu lesen. Von einer Widmung wusste ich nichts.“

„Ich freue mich auch über das Buch. Nur die Widmung verwirrt mich.“

Draco gab ihr einen Kuss. Er freute sich wirklich über das Buch, das stand außer Frage. Drachen waren seiner Meinung nach die schönsten und mächtigsten Tiere überhaupt. Doch was sollte diese Widmung?

Airen beendete den Kuss. „Was, wenn du Drachenmagie in dir trägst?“

„Das glaube ich nicht, keiner in unserer Familie trug jemals Drachenmagie in sich.“

„Und wenn es in Vergessenheit geraten ist?“

Draco sah auf das Buch und versuchte nachzudenken, doch es gelang ihm nicht.

„Lese doch erstmal das Buch, dann erzählst du mir, was drin steht und wir finden die Lösung. Oder aber du findest die Lösung bereits beim Lesen und dann teilst du sie mir mit. Was hältst du davon?“

Draco sah sie wieder an und nickte. „Wahrscheinlich gibt es eine einfache Lösung für die Widmung.“

„Das sehe ich auch so, nur ist sie im Moment noch verworren.“

„Ich sollte nun gehen, es ist schon spät.“ Draco stand auf und wollte zu Tür gehen, doch Airen hielt ihn auf.

„Willst du nicht hier schlafen?“, fragte sie ihn leise.

„Ich würde gerne, doch weißt du, dass es nicht geht.“

Sie seufzte. „Immer gibst du Vater Schuld, man könnte meinen, du willst es wirklich nicht.“ Airen drehte sich um und ging in ihr Schlafzimmer, doch weit kam sie nicht, denn Draco hielt sie auf.

„Glaubst du das wirklich?“, fragte er sie aufgebracht. „Glaubst du wirklich das, was du da sagst?“

„Was soll ich denn sonst glauben, Draco? Wir sind hier zu Hause, hier gilt die Regel nicht. Ich verlange ja nicht, dass du mit mir schläfst, du sollst nur bei mir sein“, antwortete sie ebenfalls aufgebracht darüber.

„Ich liebe dich, Airen, doch solange dein Vater mir das nicht erlaubt, werde ich es auch nicht tun.“

„So wie du dich an die Regel in Hogwarts gehalten hast?“

„Das war etwas anderes.“

„Nein, war es nicht. Es war vielleicht ein anderer Ort, aber es war nichts anderes.“

Beide schwiegen sich einen Moment lang an, bevor Airen wieder etwas sagte.

„Es ist Weihnachten, Draco, darf ich es mir nicht wünschen?“

Draco wollte bei ihr bleiben, sein ganzer Körper schrie nach ihr, seine Seele verlangte nach ihr, doch es gab einen Winkel in seinem Körper, der es verbot.

„Ich will bei dir bleiben, doch es geht nicht, nicht solange dein Vater es verbietet“, sagte Draco leise, er gab ihr einen Kuss und verließ dann das Zimmer, um in seines zu gehen.

Airen sah ihm nach, ging wütend in ihr Schlafzimmer und ließ sich aufs Bett fallen. Sie verstand ihn nicht, es war Weihnachten, ihr Vater hätte bestimmt eine Ausnahme für sie gemacht. Diese dumme Regel machte sie noch wahnsinnig, sie würde wohl mit ihrem Vater reden müssen und genau das würde sie morgen als erstes tun. Warum hatte ihr Vater diese Regel überhaupt aufgestellt? Sie würden doch sowieso heiraten, sie waren doch bereits verlobt. Warum also diese Regel? Die Nacht schritt immer weiter fort und Airen dachte immer wieder über diese Regel nach, doch irgendwann in der Nacht schlief sie ein.
 

Der nächste Morgen kam und Airen stand auf, sie war immer noch wütend über den Verlauf des gestrigen Abends. Sie ging, wie sie war, runter und suchte ihren Vater, diesen fand sie auch zusammen mit ihrem Dad in Tom’s Büro. Sie ließ den beiden noch nicht einmal Zeit, um Guten Morgen zu sagen.

„Du wirst auf der Stelle diese blöde Regel auflösen“, fing sie sofort an.

Tom verstand, in welche Richtung dieses Gespräch ging.

„Du meinst die Regel mit Draco.“

„Genau diese.“

“Du hast eingewilligt“, sagte er schlicht.

„Weil du uns keine Wahl gelassen hast.“

„Und trotzdem stimmtest du ein. Ich werde es nicht tun.“

„Was versprichst du dir davon?“, fragte Airen.

Doch Tom antwortete nicht, was Airen nur noch wütender machte, wie man an ihren Augen sehen konnte, denn diese pulsierten gefährlich und verfärbten sich leicht rot.

„Verdammt noch mal, Tom, löse die Regel.“

„Was erlaubst du dir, so mit mir zu reden?“

Tom stand auf und sprach mit gefährlicher Stimme. Sirius versuchte gar nicht erst einzugreifen, denn hier spielte gefährliche Magie mit und er wollte nicht in die Schusslinie geraten.

„Du verdirbst mir das einzig Schöne, was ich auf dieser Welt habe. Ist dir das überhaupt bewusst? Weißt du eigentlich, für wen ich all das hier retten will? Nicht etwa für die Menschen, die auf ihr leben, oder die magischen Wesen, nicht für Graßvater und auch nicht für dich. Sondern einzig und allein für Draco. Er ist der Grund und du gönnst mir das nicht.“

Das Haus hatte angefangen zu wackeln, als sie ihrem Vater diese Worte entgegenschleuderte.

Darius, Draco und Blaise wurden aus dem Bett geschüttelt und rannten nun nach unten. Sie bekamen nur noch die letzten drei Sätze mit, die Airen geschrien hatte, bevor sie im Nichts verschwand. Die drei blieben im Salon wie angewurzelt stehen und sahen zu der geöffneten Tür, die zu Toms Büro führte, doch es kam keiner durch und das Beben hatte aufgehört.

„Um was ging es in diesem Streit?“, fragte Darius, doch niemand wollte ihm antworten. Draco hatte sich hingesetzt und hatte den Kopf gesenkt. Blaise war zu ihm gegangen, und legte ihm die Hand auf den Rücken.

„Draco…“, fing er leise an. „Sag es uns, um was ging es hier?“

„Ich schätze, dass es um die Regel ging, die Tom aufgestellt hatte.“

„Welche Regel?“, fragte Darius und Draco erklärte es. Es ging beide zwar nichts an, aber sie würden eh nicht aufhören zu fragen, bis sie Antworten hatten.

Darius konnte seine Schwester verstehen, denn er würde genauso reagieren. Aber dass sie die Welt nur wegen Draco retten würde, glaubte er ihr nicht. Dafür liebte sie sie zu sehr, oder täuschte er sich? Nein, das tat er nicht, sie liebte diese Welt und Draco war einer der Gründe, warum sie sie retten wollte. Man hörte Stimmen aus Toms Büro und alle drei sahen zu der offenen Tür. Sirius und Tom kamen in den Salon, wobei sie sich zu streiten schienen.

„Ich werde es nicht tun…“, sagte Tom und verstummte als er die drei sah.

„Wir haben den Schluss mitbekommen“, ließ Darius ihn wissen und fügte hinzu: „Und du wirst es tun.“

„Sag mir nicht, was ich zu tun habe“, sagte Tom ein wenig zu kalt.

Darius sah ihn mit festen Augen an.

„Du wirst diese Regel lösen.“

„Und was macht dich so sicher, dass ich es tun werde.“

„Du bist unser Vater. Und als solcher gehört es zu deinen Pflichten, dafür zu sorgen, dass wir glücklich sind. Und das was du gerade tust, ist das Gegenteil“, stellte Darius die Tatsachen klar.

Tom konnte für einen Moment nichts sagen, doch Darius sprach bereits weiter.

„Ja, du willst sie, uns schützen. Doch manche Momente im Leben müssen wir selbst entscheiden, nur so werden wir selbstständig und können uns für den richtigen Weg entscheiden.“

Das war es gewesen, was Airen ihm mitgeteilt hatte, als er mit ihr über Dumbledore gesprochen hatte. Tom sah Darius sprachlos an und musste sich setzten, der Junge hatte Recht, wie konnte er nur so blind sein? Seine kleine Airen war nicht mehr drei Jahre alt, sie wurde langsam erwachsen und hatte das Recht, selbst zu entscheiden.

„Du hast Rech,t Darius. Ihr seid erwachsen und könnt selbst entscheiden, was ihr tut.“ Er sah danach zu Draco und teilte ihm mit, dass die Regel aufgelöst war und es folgte auch gleich noch eine Frage: „Weißt du, wo sie ist?“

Draco schüttelte den Kopf was Tom gleich wieder zornig machte.

„Du bist ihr Wächter, du musst doch…“

„Nein“, sagte Sirius und schnitt Tom damit das Wort ab, dieser sah zu ihm.

„Muss er nicht. Er mag zwar auch ihr Wächter sein, aber er muss nicht wissen, wo sie ist, wenn sie es nicht will. Airen besitzt nicht nur die Fähigkeit, ihre Magie zu verstecken, sondern auch die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen. Damit findet auch ihr Wächter sie nicht. Und gib nicht ihm die Schuld, sondern gib sie dir.“

„Ich werde versuchen sie zu finden“, sagte Draco und stand auf.

„Nicht versuchen, finde sie einfach“, sagte Darius ihm.

Draco nickte und ging hinaus auf das Gelände, er ließ seine Magie in die Umgebung fließen. Er spürte die Natur, das Reh am See, die Wölfe, wo sie gestern gewesen waren, doch von Airen fehlte jede Spur. Er ging Richtung See und sah das Reh, das sich am Wasser stärkte, er ging um den See herum hinein den Wald, mit der Hoffnung, dass er Airen fand. Denn Tom hatte Recht, er war nicht nur ihr Freund, ihr Verlobter, sondern auch ihr Wächter und als solcher hatte er sie zu beschützen.
 

Hermine und Ron wurden ebenfalls durch das Beben wach, doch dachten sie sich nichts weiter dabei und machten sich zuerst fertig, bevor sie nach unten gingen. Natürlich hatten sie zuerst bei Darius an die Tür geklopft und als niemand antwortete, hatten sie nachgesehen, ob er noch schlief. Da sie ihn aber nicht im Zimmer vorfanden, gingen sie hinunter. Im Salon sahen sie Blaise, Darius, Sirius und Tom, die sich zu sorgen schienen.

„Was ist denn passiert?“, fragte Hermine.

„Airen ist weg“, sagte Blaise mit großer Besorgnis.

„Wie, sie ist weg?“, fragte Ron und Darius erklärte es ihnen.

„Und das nur wegen dieser Regel?“, fragte Ron.

„Ja, alles nur wegen dieser“, seufzte Darius.

„Und was, wenn Draco sie nicht findet?“, fragte Ron nach.

„Er wird sie finden. Er wird nicht eher wieder hierher kommen, bis er sie gefunden hat“, sagte Blaise mit überzeugter Stimme.

„Und das nur, weil er ihr Wächter ist?“, Ron hatte das mit dem Wächter nicht ganz verstanden.

„Hab ich eigentlich auch einen Wächter?“, fragte Darius und Sirius nickte.

„Wer ist es?“, fragte Darius neugierig.

„Ich bin dein Wächter“, antwortete Blaise.

„Aber ich dachte, du wärst ebenfalls Airens Beschützer“, sagte Hermine.

„Draco und ich beschützen beide, doch hat jeder von ihnen auch einen einzelnen Wächter. Draco ist der von Airen und ich der von Darius. Dass Airen und ich auch gute Freunde wurden, war mehr Zufall.“

„Und dass sich Airen und Draco verliebten?“, fragte sie nach.

„Das, würde ich sagen, war Schicksal.“

„Und was ist mit dir? Hast du jemanden, den du liebst?“ Hermine war ziemlich neugierig.

Blaise antwortete nicht direkt, er sah Hermine fest in die Augen, als er es tat.

„Ja, das habe ich, allerdings wird sie es nie erfahren.“

Die Stunden vergingen und man hörte weder von Airen etwas noch von Draco.
 

Draco machte sich große Sorgen um sie. Er suchte jetzt schon Stunden nach Airen und fand sie nicht. Er überlegte immer wieder, wo sie sein könnte, doch an den Plätzen, an die sie sich normalerweise zurückzog, war sie nicht. Er konnte nur ziellos durch den Wald gehen und hoffen, sie zu finden. Keiner seiner Zauber half ihm, er hatte schon alles versucht, doch sie schlugen fehl. Denn wie Sirius bereits gesagt hatte, wenn Airen nicht wollte, dass man sie fand, wurde sie unsichtbar für die magische Welt. Er setzte sich einen Moment auf einen Baumstamm und ruhte sich aus. Nach etwa einer Minute raschelte etwas und ein schwarzer Wolf trat hervor. Draco kannte diesen Wolf, es war der Leitwolf Kiran, auch er konnte seine Gestalt in ändern in die eines Menschen ändern und das tat er auch. Seine Haare und Augen waren so schwarz wie sein Fell.

„Ich beobachte dich schon eine Weile, Wächter. Wen suchst du?“, fragte er.

„Wenn du weißt, dass ich der Wächter bin, solltest du auch wissen, wen ich suche. Airen.“

„Und doch suchst du sie nicht nur als Wächter.“

„Nein, das tue ich nicht.“

„Aber dein Herz gehört nicht nur ihr allein. Da ist noch jemand anderes.“

Draco verstand den Leitwolf nicht ganz. Was meinte er damit, dass sein Herz nicht nur Airen gehörte? Leitwolf Kiran bemerkte, dass Draco seine Worte nicht ganz verstanden hatte und erklärte es ihm.

„Du liebst nicht nur Airen, es gibt noch jemanden, den du liebst, es aber nicht wahrhaben willst.“

„Ich verstehe dich nicht und ich habe keine Zeit, um darüber nachzudenken. Ich will Airen finden.“

„Dann folge deinem Herzen und es wird dich zu führen. Doch solltest du dich beeilen, die Gefahr kommt immer näher.“

Mit diesen Worten wandte sich Kiran ab und verwandelte sich wieder in einen Wolf. Bevor Draco ihn aufhalten konnte, war er auch schon verschwunden. Er sollte sich beeilen? Das wusste er selbst, doch dass Gefahr drohte, das wusste er nicht, dann würde er sich halt noch mehr beeilen müssen. Kiran hatte ihm geraten, seinem Herzen zu folgen, tat er das nicht schon die ganze Zeit? Draco setzte sich auf den Waldboden und schloss die Augen. Er verlangsamte seinen Atem und hörte seinem Herzschlag zu, dieser verlangsamte sich nur langsam, aber er tat es. Als dieser nun ganz ruhig schlug, schickte er sein Herz, seine Gefühle auf die Reise mit dem Ziel, Airen zu finden. Seine Gefühle flogen durch den Wald und an einer Stelle blieben sie kurz verharren. Draco versuchte zu deuten, wo er war, es war das Anwesen, er ging hinein und fand sich im Salon wieder. Darius stand am Fenster und sah in den Wald hinein, er machte sich Sorgen. Draco wollte Airen finden, warum war er also bei Darius? Es fielen ihm die Worte des Wolfes wieder ein, dass sein Herz nicht nur Airen gehörte, sondern auch noch jemand anderem. War Darius dieser Jemand? Er konnte es sich nicht vorstellen. Er vernahm wieder ein Rascheln, schlug die Augen auf und jemand trat zwischen den Bäumen hervor. Vergessen war, was er eben erkannt hatte.
 

Airen war so wütend auf ihren Vater, dass sie es nicht länger zu Hause aushielt. Warum tat ihr Vater ihr so etwas an? Sie konnte es nicht verstehen. Sie verschwand aus dem Haus und tauchte in einer Höhle unter Wasser wieder auf. Niemand kannte diesen Ort und sie war in diesem Moment froh darüber, denn hier konnte sie alleine sein. Ungestört. Hier gab es nur sie, das Meer und die Höhle, vielleicht auch noch die Fische, die ab und zu vorbei schwammen, aber sonst niemanden. Sie verschleierte ihre Aura und machte sich unsichtbar gegenüber ihrem Wächter. Denn sie wusste, dass sich dieser auf den Weg machen würde, um sie zu finden. Spätestens dann, wenn er es von ihrem Vater gesagt bekommen würde. Würde sich Draco auch schon vorher auf den Weg machen, um sie zu suchen? Sie wusste es nicht, wusste momentan so vieles nicht. Es war Weihnachten, warum mussten sie sich auch an Weihnachten streiten? Es hatte so schön angefangen, die Familie war zusammen, endlich wieder. Warum ging nun alles auseinander? Ihr liefen die Tränen über die Wanden und Airen legte sich auf den Boden der Höhle und weinte. Weinte eine ganze Zeit lang, weinte sich aus. Weinte sich einen Schmerz aus der Seele, den sie die ganze Zeit unterdrückt hatte. Einen Schmerz, dessen Ursprung sie sich noch nicht bewusst war, den sie sich nicht erklären konnte. Sie spürte, dass Draco nach ihr suchte, doch sie war noch nicht bereit, um ihn zu sehen. Konnte so, wie sie aussah, so verweint, nicht zu ihm gehen. Denn er würde die Schuld für ihre Tränen bei sich suchen und das wollte sie nicht. Denn nicht ihn traf die Schuld, sondern ihren Vater. Sie blieb noch einige Stunden in der Höhle und fühlte, dass Draco sie immer noch suchte. Doch sie blieb noch immer unsichtbar, verschwand allerdings aus der Höhle und tauchte in seiner Nähe wieder auf. Sie trat zwischen den Bäumen hervor, Draco musste sie bemerkt haben denn, er schlug die Augen auf und sah sie an.
 

„Wo warst du? Ich hab dich die ganze Zeit gesucht“, fragte Draco, stand auf und ging auf sie zu.

„Ich musste alleine sein“, war ihre Erklärung.

Draco fragte nicht weiter nach, sagte allerdings: „Wir sollten zurückgehen, Kiran hat gesagt, dass eine Gefahr immer näher käme.“

Airen verstand nicht ganz. Gefahr kam hierher? Sie spürte nichts, doch vielleicht war Kirans Gespür besser als ihres. Airen stimmte zu und gemeinsam gingen sie nach Hause. Sie kamen allerdings nicht weit, denn plötzlich schlug in ihrer Nähe etwas ein und der Boden bebte. Sie fielen zu Boben und warteten darauf, dass das Beben aufhörte. Doch kaum, dass es verebbt war, schlug wieder etwas in den Wald ein und ein neues Beben fing an.

„Wir müssen nachsehen, was los ist.“

Airen musste schreien, damit Draco sie verstand, denn das Beben ließ die Erde aufbrechen, Bäume verloren ihre Wurzeln und schlugen auf die Erde. Tiere rannten durch den Wald und suchten Schutz, hofften, dass sie welchen fanden.

„Einverstanden. Gehen wir.“

Draco versuchte auf die Beine zu kommen, reichte Airen die Hand und zusammen gingen sie der Gefahr entgegen.
 

Ende Kapitel 10

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So das wars mal wieder mit diesem Kapitel. Ich möchte mich für eventuelle Langeweile durch die Haus- und Geländeführung entschuldigen, allerdings musste das auch sein. Und ich möchte betonen, dass das noch nicht alles vom Haus war, wie euch sicher aufgefallen ist, fehlt der Keller und auch einige Räume fehlen noch, die man auf den ersten Blick nicht erkennt, wozu gibt es Geheimtüren?

Ich möchte ebenfalls mitteilen dass das Kapitel mal wieder nicht so geworden wie ich es geplant hatte, es haben sich wieder Charaktere eingeschlichen wie z.B. Kiran und Shadow. Aler sie wollten einfach in der FF ihren Auftritt haben und nunja dann lassen wir sie doch mal mitspielen, oder?
 

Nun noch zu euren Fragen:

@ jean1384: Ja es ist wirklich eine Harry/Draco FF bzw. Darius/Draco. Kommt aber noch genauer, es wurde aber auch schon angedeutet. Das ganze zu den dreien (Darius, Draco und Airen) wirst du und die anderen in ganzen zwei Kapiteln lesen.

@ leewes: Vielen Dank für dein riesiges Lob. Hab mich sehr darüber gefreut. Und es macht mir auch überhaput nichts aus wenn du soviel schreibst. Schreib ruhig so viel du willst. ^-^ Ich freu mich darüber. ^________^

@ KEKSdependent_miha: Ja, der unbekannte Andreifer. Wer war das nur bloß? Vielleicht der, der gerade unheil anstiften will? Ich hab keine Ahnung ^_^°

@the_4_bad_girls: Vielen Dank für die Reiswaffeln, ich freu mich immer darüber. Ja, es wird ein D&D, wie bereits erwähnt. Allerdings war das D&D nicht geplant, ich brauchte einen Namen unseren lieben Darius und da mir der Name gefallen hat kam halt ein D&D raus.

@himeChidori: Wie bereits mehrfach erwähnt. Airen und viele andere Charas waren nicht geplant, sie tauchten plötzlich auf und ich musste sehen was ich daraus mache bzw. meine Finger tippen von alleine und ich seh mir dann das resultat an. Bisher kann ich doch zufrieden sein. Oder?

@Zee: Vielen Dank. Ja, da sind noch ein paar Problemchen. Meine Beta hat gemeint, ein paar Probleme hätte ich gelöst und dafür wieder 100 neue entstehen lassen. Stimmt das?

@Mummelblume: Danke schön. Wie ich auf die Ideen komme? Keine Ahnung, meine Finger Tippen einfach draus los. Versuchs auch mal. Und es freut mich das die FF dir gefällt, hoffe sie gefällt auch weiterhin.

@Halb-Blut-Prinz: Das hätte mich auch interessiert. Vielleicht bräuchten sie ein neues Anwesen? Ich hab keine Ahnung, Darius hat mir ja einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber so war es auch ganz okay.
 

So hab ich jetzt alle fragen? Falls nicht, tut es mir sehr leid.

Und hier der Name des nächsten Kapitel. Könnt ja schon mal spekulieren ^-^

Kapitel 11: Der Frieden naht
 

Bis zum nächsten Kapitel

Eure Lysira

Kapitel 11: Die Ruhe vor dem Sturm

Hallöchen meine lieben Leser,
 

zu allererst möchte ich anmerken, das dieses Kapitel schon wieder nicht so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Ihr habt sicher schon bemerkt das ich das Kapitel 11 umbenennen musste. Aus Kapitel 11 "Der Frieden naht" wurde Kapitel 11 "Die Ruhe vor dem Sturm". Ihr wollt wissen wieso? Nunja ich sage nur Blaise und Draco, die beiden mussten ihre Erfahrungen machen. Aber genaueres müsst ihr selbst lesen.
 

Achso, ich möchte noch sagen, das ihr Zeit zum lesen braucht, denn dieses Kapitel hier, hat überlänge
 

Aber nun genug geredet/geschrieben, ich wünsche viel Spass beim lesen.

Ich lass euch mal wieder ein paar leckereien da, ihr habt die Auswahl zwischen

~ Chio Chips

~ Schokolade oder

~ Gummibärchen
 

bedient euch.
 

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Kapitel 11: Die Ruhe vor dem Sturm
 

Immer wieder mussten sie anhalten und sich an einem Baum festhalten, denn es schlugen weitere Energiebälle auf die Erde ein. Tiere suchten Schutz und liefen in die Richtung des Anwesens, denn dieses und ein Teil der Wälder wurden durch einen Schutzschild geschützt. So bemerkten sie den Angriff nicht direkt, erst als die ersten Tiere aus den Wäldern beim Anwesen Schutz suchten. Airen und Draco gingen der Gefahr entgegen, sie kamen dieser immer näher. Denn je näher sie kamen, desto mehr spürten sie die Magie, die freigesetzt wurde, und diese war stark. Airen fragte sich, wer der Angreifer war, denn dass sie hier wohnten, war keinem offiziell bekannt. Es war nur dem inneren Kreis bekannt und von denen würde keiner sie verraten.

„Dray, hast du eine Ahnung, wer das sein könnte?“

Dieser schüttelte den Kopf, er machte sich ebenfalls darüber Gedanken. Und ganz egal, wer dieser Angreifer war, selbst wenn es Dumbledore war, es würde sie keiner erkennen. Denn schließlich trugen sie hier ihre wahre Gestalt, in der Schule lag immer eine Illusion über ihnen.

„Ich hab keine Ahnung, aber wir sollten vorsichtig sein.“

Airen stimmte ihm zu, je näher sie der Gefahr kamen, desto schlimmer sah die Umgebung des Waldes aus. Überall lagen umgestürzte Bäume herum, manche hatten Feuer gefangen, sie mussten diese schnellstmöglich löschen, bevor der ganze Wald Feuer fing.

„Du musst das Feuer löschen, Airen.“

„Dafür ist aber keine Zeit, es würde zu lange dauern.“

„Dann hoffen wir, dass deine Großeltern es schnell bemerken, was hier geschieht.“

„Das werden sie schon.“

Airen war zuversichtlich, dass sie schnell herkamen, doch bis dahin waren sie auf sich gestellt. Sie kamen zum Zentrum und standen an einem Krater, in dessen Mitte eine Energiesäule in Richtung des Himmels vorzustoßen versuchte. Diese war im Moment erst zwei Meter hoch, doch wuchs sie immer weiter. Airen und Draco wussten nicht, was das zu bedeuten hatte oder welche Funktion diese Säule hatte, auch sahen sie niemanden, der diese steuerte. Doch plötzlich kam eine Energiekugel von oben auf sie herab und Airen warf sich mit Draco zur linken Seite, sonst hätte man sie getroffen. Airen suchte den Himmel ab und sah dort jemanden in der Luft schweben.

„Jetzt bräuchten wir Blaise“, dachte sie und Blaise hörte ihren Gedanken.
 

Dieser saß noch immer auf der Couch und wartete mit den anderen auf Airen und Draco. Er sah in Richtung Fenster, als er Airens Gedanken hörten. Er stand auf und lief zum Fenster und sah zum Wald hinter dem See.

„Airen…“, flüsterte Blaise.

Darius, der in seiner Nähe stand, hörte ihn und sah ihn an. „Was ist mit ihr?“

„Sie ruft mich, sie brauchen mich. Ich muss zu ihnen.“

Er hatte diesen Satz lauter gesagt, so dass ihn die anderen auch verstanden.

Jeder sah ihn an, Sirius ergriff zuerst das Wort.

„Dann solltest du zu ihnen.“

„Nein, er ist Darius’ Wächter, er muss hier bleiben.“

„Darius hat noch zwei Wächter, seine besten Freunde. Ich muss zu Airen und Draco, ich werde sie nicht im Stich lassen. Ihr könnt mich später dafür bestrafen, Mylord.“

Diesen Satz hatte er an Tom gerichtet und kurz darauf war er verschwunden und tauchte ein paar Sekunden später bei Airen und Draco auf.
 

Diese kämpften bereits gegen den Gegner, doch dieser wich immer wieder in den Himmel aus, und da die beiden nicht fliegen konnten, waren sie im Nachteil. Blaise ließ seine Flügel erscheinen und flog auf den Gegner zu. Dieser hatte den neuen ’Mitspieler‘ bemerkt und konzentrierte sich nun auf Blaise. Der Gegner brauchte anscheinend keine Flügel, um sich in der Luft zu halten, wahrscheinlich nutzte er einen Zauber, der ihnen unbekannt war. Der Gegner war in den Farben Braun-Grün gekleidet, damit man ihn im Wald nicht so schnell erkannte, denn es waren Erdfarben. Blaise, der den Gegner nun besser erkennen konnte, versuchte herauszufinden, ob er diesen schon mal gesehen hatte, doch auf den ersten Blick kannte er ihn nicht. Auffallend war nur das Zeichen, welches er am rechten Arm trug, es war Dumbledores Zeichen, das Zeichen des Phönix.

„Er ist also vom Phönixorden, ob Dumbeldore weiß, dass sie hier wohnen? Oder ist es ein Zufall?“ Diese Gedanken machte sich Blaise, während er den Gegner in einen Kampf verwickelte, damit Airen und Draco sich formieren konnten. Er versuchte seinen Gegner auf die Erde zu bekommen, damit sie diesen zu dritt angreifen konnten, was zwar schwierig war, aber nicht unmöglich. Nach einigen Magieangriffen schaffte es Blaise und der Gegner stürzte dem Boden entgegen, wo Airen und Draco sich bereits bereit gemacht hatten und den Gegner nun mit Magie fesselten.

Der Gegner versuchte sich zu befreien, doch er konnte nichts tun, diese Kinder waren stark, wie konnte das sein? Er war ein ausgebildeter Auror und das ziemlich erfolgreich, wie konnte es daher sein, dass diese Kinder ihn fesselten? Er verstand die Welt nicht mehr, doch hatte er noch eine Aufgabe zu erfüllen und die war, Harry Potter zu fangen und diesen zu Dumbledore zu bringen. Doch diese Aufgabe konnte er nun nicht mehr erfüllen, er war ein Gefangener dreier Kinder, die er nicht kannte, so konnte er nur noch eines tun. Er würde eher sterben, als sich verhören zu lassen und das würde man mit ihm tun. Daher sagte er den Spruch, den er von Dumbledore bekommen hatte, falls man gefangen genommen wurde. Bevor Airen, Draco oder Blaise reagieren konnten, war der Gegner bereits tot. Nicht mal den Leichnam konnten sie mitnehmen, denn dieser zerfiel bereits zu Staub und das innerhalb von dreißig Sekunden.
 

Blaise hatte sich hingesetzt, er musste sich ausruhen, der Kampf in der Luft hatte ihn viel Kraft gekostet. Auch trug er einige Wunden, zwar nichts Schwerwiegendes, aber dafür viele kleinere Wunden, die ihren Tribut forderten.

„Blaise, alles in Ordnung?“, fragte Airen besorgt und kam zu ihm.

„Ja, ich brauch nur kurz eine Auszeit“, sagte er erschöpft.

Was natürlich nicht stimmte, irgendetwas stimmte nicht mit seinem Körper, er spürte es. Etwas lief in seinem Körper falsch, doch was es war, wusste er nicht und das machte ihm Angst.

Draco kam hinzu und hielt etwas in der Hand, es war ein Dolch, der rot schimmerte.

„Gift“, sagte Draco und sah zu Blaise. „Wir müssen ihn sofort zu deinen Großvater bringen.“

Airen sah zu Draco und nickte ihm zu. Zusammen stützten sie Blaise und gingen so schnell wie es möglich war nach Hause. Apparieren konnten sie nicht, sie wussten nicht, was passierte, wenn sie es taten und sie waren nur ca. zehn Minuten von zu Hause fort. Für Airen kam es wie eine Ewigkeit vor, die Minuten vergingen und das Haus war immer noch nicht in Sicht. Wie weit waren sie noch von zu Hause weg? Endlich kam das Haus in Sicht und sie versuchten noch schneller zu gehen. Blaise ging es immer schlechter, doch hielt er sich auf den Beinen.

„Draco, geh bereits vor und ruf Großvater, den Rest schaffe ich alleine.“

Draco nickte und lief vor. Er wurde direkt von Tom gefragt, was passiert war, doch Draco ignorierte ihn und lief nach oben in Salazars und Godrics Reich. Er rief laut nach ihnen und das konnte nichts Gutes heißen. Noch nie war Draco einfach so nach oben gerannt und hatte ihn ignoriert. Durch das Rufen von Draco angelockt, kamen auch die anderen zur Tür. Darius sah zwischen dem oberen Stockwerk und draußen hin und her, dann entdeckte er Airen und Blaise. Er lief sofort zu ihnen und half Airen. Blaise sah mittlerweile immer schlechter aus, er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie waren beim Haus angekommen und trugen Blaise in den Salon, wo er dann in die Bewusstlosigkeit sank.

„Wo ist Großvater?“, fragte Airen voller Sorge.

„Ich bin hier, geh zur Seite“, bat Salazar, Draco stand hinter ihm und sah ein wenig verlegen drein. Airen sah ihn fragend an, doch er gab keine Antwort, sie sah wieder zu Blaise. Er war ganz weiß im Gesicht und seine Stirn war nass. Sie zauberte sich ein Tuch herbei und trocknete seine Stirn, sie war ganz heiß, so als hätte er hohes Fieber.

Salazar sprach einige Diagnosezauber aus und seine Gesichtszüge wurden immer steiniger, das verhieß nichts Gutes, das wusste sie.

„Großvater…“, flüsterte sie und sah ihn voller Sorge an.

Er schüttelte den Kopf, er konnte so nichts für ihn tun.

„Großvater…“, bat sie noch mal leise und ihr liefen Tränen die Wangen runter, es war egal, was die anderen von ihr hielten, sie konnte nicht anders.

„Hilft das vielleicht?“, fragte Draco und hielt Salazar die Waffe mit dem Gift hin.

„Vielleicht, ich werde sehen, was ich tun kann.“

Er hasste es, wenn es etwas gab, was er nicht kannte. Dieses Gift hatte er noch nie gesehen, geschweige denn, davon gelesen. Und er hatte sehr viele Bücher gelesen, selbst die neusten, er kannte alle. Aber dieses hier war im unbekannt. Er ging wieder nach oben zu seinem Mann und zusammen analysierten sie dieses Gift. Godric war der Meinung, dass es ein speziell entwickeltes Gift gegen Vampirarten sein musste, wenn Blaise so darauf reagierte. Sein Immunsystem brach zusammen und das ziemlich schnell, wenn sie nicht sehr schnell das Gegenmittel brauen konnten, würde er sterben. Godric ging zu Blaise und sah nach ihm, Airen saß vor ihm auf dem Boden und hielt seine Hand fest. Draco dagegen saß mit den anderen auf der Couch und erklärte, was geschehen war, denn Tom hatte darauf bestanden.

Godric ging neben Airen in die Hocke und legte ihr eine Hand auf die Schulter, es tat ihm im Herzen weh, sie so zu sehen.

„Wir brauen ein Gegenmittel, Salazar fängt gerade damit an.“

„Was ist es für ein Gift?“, fragte Airen leise, sie ließ Blaise nicht aus den Augen.

Sein Gesicht war schmerzverzerrt, sie wünschte sich, sie könnte ihm die Schmerzen nehmen, doch es ging nicht. Alles, was sie tun konnte, war, hier zu sitzen und seine Hand zu halten und ihm etwas von ihrer Kraft zu geben.

„Es ist eines gegen sein Wesen, gegen die Engel der Nacht. Sein Immunsystem bricht zusammen und das ziemlich schnell. Wir wissen nicht…“ Er brach ab und nahm noch mal Luft, bevor er weiter redete „… ob wir mit dem Gegenmittel rechtzeitig fertig werden.“

Airen wendete jetzt den Blick von Blaise ab und sah zu ihrem Großvater. Sie sah, dass er die Wahrheit sagte und dass er wünschte, dass er ihn heilen konnte, doch die Chancen standen schlecht. Und ihr Großvater sah die Angst in ihren Augen.

„Wir arbeiten so schnell wie möglich“, versprach er ihr.

„Was kann ich tun?“

„Leider gar nichts, außer bei ihm bleiben.“

„Du hast gesagt, dass sein Immunsystem zusammenbricht“, fragte Airen.

„Das ist richtig“, bestätigte Godric.

„Dann braucht er Blut.“

Godric verstand, was sie meinte. Blaise war ein Engel der Nacht und als dieser stammte er von den Vampiren ab. Doch es war gefährlich, Blaise brauchte kein Blut zum Leben, er konnte unter den Menschen leben ohne Gefahr zu laufen, deren Blut zu trinken. Ein Engel der Nacht war, um es einfach auszudrücken, einfach ein Mensch mit den Fähigkeiten eines Vampirs. Sie waren zu schnell für das menschliche Auge, hatten übermenschliche Kraft und nur wenige hatten Flügel. Wenn man Blaise Blut zu trinken geben würde, wäre die Gefahr zu groß, dass er davon abhängig würde. Und je stärker das Blut war, umso größer die Gefahr, dass er abhängig wurde. Doch genauso groß war die Chance, dass er überlebte.

„Ich verstehe dich, doch das Risiko ist zu groß.“

„Ich will nicht, dass er stirbt“, sie sah wieder zu Blaise, der immer schwächer wurde.

„Wir müssen es riskieren“, sagte sie. „Blaise ist stark, er wird den Durst bekämpfen.“

„Dein Blut ist zu stark für ihn und das von Hermine und Ron zu schwach“, erklärte Godric.

„Dann nehmt meines“, sagte Draco, der hinter ihnen stand, genau wie die anderen.

Godric dachte kurz nach, Dracos Blut war stärker als das der Hexe, aber schwächer als Airens, aber noch immer stark genug.

„Es könnte gehen“, sagte er leise.

„Dann gebt es ihm“, sagte Draco mit entschlossener Stimme.

Man konnte es ihm zwar nicht direkt ansehen, doch er machte sich ebenfalls große Sorgen um seinen besten Freund.

„Du musst es ihm selbst geben“, sagte Godric und in seiner Hand lag ein Messer, das er Draco reichte. Dieser nahm es in seine Hand und schnitt sich in das rechte Handgelenk, ging zu Blaise und hielt es über dessen Mund. Doch dieser reagierte nicht, er hatte nicht das Verlangen, Blut zu trinken, hatte es nie gehabt und kannte daher nicht den Drang danach.

Godric ging an das Ende der Couch, wo Blaises Kopf lag, und öffnete seinen Mund. Bluttropfen fielen in seinen Mund und liefen ihm in den Rachen. Er musste schlucken und das Blut von Draco mischte sich mit seinem, immer mehr drang davon in seinen Körper und weckte einen nie da gewesenen Hunger. Es ging ein Ruck durch Blaises Körper und seine Arme und Hände bewegten sich, schnappten sich Dracos Handgelenk und er biss in dieses hinein und trank. Seine Zähne hatten sich verlängert und diese spürte Draco nur zu deutlich in seinem Handgelenk, doch tat er nichts dagegen. Wenn es seinem besten Freund half, wieder gesund zu werden, so sollte er trinken.

Godric ließ ihn noch einige Schlucke nehmen und mischte sich dann ein.

„Das reicht jetzt“, sagte er.

Doch der Vampir in Blaise wollte nicht aufhören zu trinken, nein, er wollte mehr, viel mehr. Doch er hatte nicht mit Godric gerechnet, dieser sprach einen Zauber, der Blaise von dem Handgelenk befreite, oder besser Dracos Handgelenk von Blaise befreite. Danach mussten sie Blaise ein wenig ruhig stellen, denn der Vampir hatte die Oberhand und dieser wollte Blut, und das in großen Mengen. Dracos Handgelenk war schnell wieder durch einen Zauber geheilt, doch hatte Blaise ihm viel Blut genommen. Er legte sich auf die zweite Couch und ruhte sich aus. Airen blieb weiter bei Blaise, sie gab sich die Schuld dafür, was mit ihm geschehen war, hätte sie ihn nicht gerufen, würde es ihm gut gehen. Godric ging wieder nach oben, um seinem Mann bei dem Gegenmittel zu helfen.
 

Darius ging zu Draco an die Couch, um zu sehen, wie es ihm ging.

„Alles ok bei dir?“, fragte er.

„Es geht“, gab er schwach zu.

Darius setzte sich zu ihm auf die Couch und sie schwiegen eine Weile.

„Wenn du was brauchst, sag es einfach“, bot Darius an.

„Etwas zu trinken wäre nett.“

„Ich geh’s dir holen.“

Damit stand Darius auf und ging in die Küche, etwas zu trinken holen. Er kam eine Minute später wieder zurück und überreichte es dem Blonden.

„Danke“, bedankte sich dieser und trank.

„Schon okay.“

Danach herrschte wieder Funkstille. Keiner der beiden sagte etwas, sie saßen, nun ja, Draco lag und Darius saß einfach auf der Couch. Beide machten sich Sorgen um Blaise.
 

Blaise ging es, nachdem er das Blut bekommen hatte, eine halbe Stunde wieder gut. Das Blut hatte sein Immunsystem wieder gestärkt, doch das Gift war noch immer in seinem Körper und richtete weiterhin Schaden an. Blaise spürte es, wenn er das Gegenmittel nicht schnell bekommen würde, würde er sterben und er hatte noch keine Lust ins Gras zu beißen. Doch leider war er machtlos, aber er gab nicht auf. Dank Draco konnte er sich ein wenig ausruhen, das Blut half ihm zwar, aber die Nährstoffe waren bereits verbraucht und das Gift verbreitete sich weiter. Er war schwach, seine Seele wollte schlafen gehen, für immer. Doch sein Geist und der Vampir, der in ihm erwacht war, wollten leben. Es stand also zwei gegen zwei, Gift und Seele für das Sterben gegen Geist und Vampir für das Leben. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Gift gewann, doch er würde nicht aufgeben, er wollte leben, er hatte noch so vieles in seinem Leben vorgehabt und er wollte es erleben.
 

Tom hatte von Draco alles erfahren und ging hinaus, um die Stelle, wo der Unbekannte zu Staub zerfallen war, zu untersuchen. Er fand nichts mehr, es war nur ein schwarzer Fleck übrig geblieben. Die Säule war ebenfalls verschwunden, nur die Zerstörung war geblieben und wies auf den Kampf hin. Er erinnerte sich, dass Draco auch von einem Feuer gesprochen hatte und ging dorthin, um den Regen zu beschwören, um das Feuer zu löschen. Das ganze dauerte etwa eine Dreiviertelstunde, danach ging er wieder ins Haus, um nach Blaise zu sehen. Er war ein wenig wütend gewesen, als Blaise sich seiner Anweisung widersetzt hatte, doch das, was Blaise nun durchmachen musste, hatte er nicht gewollt. Er mochte den Jungen, und er hoffte von Herzen, dass er es schaffen würde. Blaise hatte sich immer mit seinem Leben eingesetzt, dass Airen nichts geschah, obwohl er es nicht musste. Die drei, Airen Draco und Blaise, waren ein Herz und eine Seele und nichts würde sie auseinander bringen, das schwor er sich. Es tat weh, sie leiden zu sehen, Blaise, wie er auf der Couch lag und um sein Leben kämpfte, Airen, die offen zeigte, wie sehr sie litt und Draco, er zeigte es nicht offen, doch auch ihm tat es weh, seinen besten Freund da liegen zu sehen. Tom war froh, eine Aufgabe bekommen zu haben, selbst wenn es nur eine Dreiviertelstunde war, sie kam ihm gelegen. Denn er war kein Mensch, der einfach nur rumsitzen und hoffen konnte, er brauchte etwas zu tun. Er ging wieder zurück und sah, dass sich nichts verändert hatte, Blaise lag immer noch auf der Couch und Airen saß bei ihm. Alle anderen saßen auf der Couch und auf den Sesseln verteilt und hofften, dass er es schaffen würde. Tom setzte sich zu seinem Mann auf den Sessel und nahm dessen Hand.

„Das Feuer habe ich gelöscht, doch habe ich keine Hinweise gefunden“, teilte er ihnen mit.

„Das erste ist gut, das zweite schlecht“, sagte Sirius.

„Kiran hat von der Gefahr gesprochen, als ich Airen suchte“, sagte Draco leise.

„Vielleicht sollten wir dann mit ihm sprechen“, meinte Darius.

„Er kann uns dazu nur nicht mehr sagen, als wir bereits wissen. Er warnt uns manchmal vor Gefahr, die wir noch nicht spüren können“, sagte Tom.

„Das versteh ich nicht ganz“, sagte Hermine.

„Kiran kann Gefahren erspüren, die wir Menschen nicht fühlen können, Erdbeben zum Beispiel. So eventuell auch diese“, erklärte er.

„Habt ihr kein Sicherheitssystem?“, fragte Hermine.

„Wir haben einen Schutzschild um das Haus und um einen Teil der Wälder, ein Sicherheitssystem würde zu oft Alarm geben, wegen der Tiere, die hier Schutz suchen“, gab Sirius die Antwort.

„Ihr könntet es dann modifizieren, dass es nur bei Menschen Alarm gibt“, schlug Ron vor.

„Sie könnten dann Animagi schicken, die in ihrer Tiergestalt durch den Schutz kommen und sich dann zurückverwandeln. Das System wäre dann nutzlos.“

„Ihr vergisst aber das Wesentliche“, sagte Darius, man sah ihn darauf fragend an.

„Dumbledore. Wenn dieser Unbekannte wirklich ein Mitglied des Ordens ist, wird Dumbledore sein Fehlen bemerken und dann versuchen ihn zu suchen. Und da die Mitglieder immer regelmäßig Bericht erstatten, wird er mit den Informationen anfangen, die er bekommen hat. Ich nehme an, dass das Mitglied ihm mitgeteilt hat, dass er hier weitersuchte, was er auch immer zu finden versucht hat“, erklärte er.

„Woher…?“, fragte Ron.

„Ich kenne Dumbledore, ich war auch ein Mitglied des Ordens. Sie haben ihren Stützpunkt in meinem Haus, vergessen? Tschuldige, dein Haus, Sirius.“

Er lächelte Sirius an. Schließlich lebte Sirius, und es war sein Haus. Es wurde Darius, nach dem angeblichen Tod, überschrieben und er hatte es Dumbledore als Stützpunkt für den Orden überlassen. Er wusste zwar nicht, ob es noch einen anderen Stützpunkt gab, aber er kannte Dumbledores Methoden. Er war sich sicher, dass er dem Bericht folgen würde und dann würde er hier nachforschen. Er würde ein weiteres Mitglied des Ordens hierher schicken und wenn dieses nicht zurückkäme, dann würde er zehn Mitglieder hierher schicken und davon würde mindestens einer Dumbledore Bericht erstatten können. So war es bisher immer gewesen, doch würde er sich daran halten? Darius wusste es nicht, er hatte schon länger an keiner Besprechung mehr teilgenommen, schließlich hatte er anderes zu tun gehabt.

„Sie haben dir das Haus überschrieben?“, fragte Sirius überrascht.

„Ja, hast du etwa daran gezweifelt? Ich wollte das Haus haben, und hab es bekommen. Ich bin nicht umsonst, der-Junge-der-überlebt-hat“, sagte Darius schelmisch.

„Aber?“

„Ich hab ihnen gesagt, dass sie mir das Haus geben sollen, sonst könnten sie ihren Krieg selbst führen. Da wusste ich ja noch nicht, dass ich kein Potter bin“, sagte Darius entschuldigend.
 

„Fertig“, sagte Salazar und ging mit Godric die Treppe hinunter in Richtung Salon. Sie bekamen noch die letzen Sätze von Darius mit und lächelten ein wenig. Es war schön, dass ihr Enkel seine Eltern akzeptierte und ihrem Sohn verziehen hatte. Sie traten in den Salon ein und das Gespräch verstummte. Man sah die zwei an und sie sahen die Frage in ihren Augen und die Hoffnung. Salazar hatte jedoch nicht vor, Fragen zu beantworten und wenn es nur eine war. Er ging direkt zur Couch, auf der Blaise lag, hob dessen Kopf ein wenig und flößte ihm den Trank ein. Dieser schluckte ihn nur widerwillig, schließlich wollte der Vampir keinen scheußlich schmeckenden Trank sondern herrliches süßes Blut. Doch auch er wusste, dass er den Trank trinken musste, wenn er überleben wollte, und das wollte er.

„Jetzt heißt es abwarten.“

Airen sah ihn fragend an, nickte aber nur.

„Wir wissen nicht, wie weit das Gift bereits ist, und wie viel das Blut geheilt hat. Es kann auch sein, dass der Trank nicht anschlägt.“

„Das wollte ich nicht hören und Blaise bestimmt auch nicht“, sagte Airen.

„Ich sage dir nur die Wahrheit, warum soll ich dich anlügen?“

„Ich weiß, aber du hättest es nicht sagen sollen.“

Der Tag verging und es gab keine Besserung, aber auch keine Verschlechterung. War das jetzt ein gutes Zeichen oder ein schlechtes? Salazar sagte diesbezüglich nichts, er wollte weder Hoffnung machen noch diese zerstören. Es wurde Zeit für das Abendessen, doch essen wollten die Kids nichts, sie wollten bei Blaise bleiben, wollten ihn nicht alleine lassen. So gingen nur die Erwachsenen zu Tisch, doch auch diese aßen nicht viel, die Sorge war zu groß. Der Abend schritt immer weiter fort und noch immer änderte sich nichts an Blaise Zustand. Gegen elf gingen Ron, Hermine und Darius zu Bett, ließen Airen und Draco aber wissen, wenn sie sie bräuchten, wären sie da. Tom und Sirius gingen ebenfalls in ihr Schlafzimmer, fanden dort aber auch keine Ruhe. Salazar und Godric waren bereits nach dem Abendessen in ihr Stockwerk verschwunden, machten sich aber auch Sorgen.
 

Gegen zwei Uhr schlug Blaise die Augen auf und sah an die Decke. Wo war er? Er setzte sich auf und drehte den Kopf und sah in zwei smaragdgrüne Augen. Er kannte diese Augen, sehr gut sogar, doch er erinnerte sich nicht an den Namen.

„Blaise“, sagte sie voller Erleichterung und wollte ihn umarmen.

Er sprang so schnell auf und stand auf Abstand, was wollte sie von ihm? Er kannte ihren Namen nicht, also warum war sie so erleichtert ihn zu sehen und zu umarmen. Er wusste, dass er sie kannte, etwas blockierte seine Erinnerung, oder war es etwas anderes? Sie sah ihn erstaunt an und er sah Verwirrung in ihren Augen.

„Blaise.“

Er hörte noch eine Stimme und sah einen silber-blonden Jungen mit silbernen Augen. Er hatte auch hier das Gefühl, dass er ihn kannte, aber es fiel ihm einfach nicht ein. Der Junge kam auf ihn zu und ein Knurren kam aus seinem eigenen Mund. Es war eine Warnung und der Junge verstand sie, denn er blieb stehen.

„Ich versteh das nicht“, sagte Airen leise.

„Er hat gerade geknurrt, das hat Blaise nie gemacht.“

Sie überlegten kurz, was hatte Großvater noch gesagt? Blaise war ein Engel der Nacht, das wussten sie, aber er musste kein Blut trinken, musste er aber vorhin, um zu überleben. War der Vampir in ihm erwacht und erkannte sie nicht? Hatte der Vampir momentan die Kontrolle? Airen sah Blaise in die Augen und stellte fest, dass das Weiß in ihnen verschwunden war, seine Augen waren komplett schwarz.

„Draco, der Vampir hat die Kontrolle. Seine Augen sind komplett schwarz.“

„Ich weiß.“

Was redeten die denn da? Blaise wusste, dass er ein Vampir war, und ja, er hatte schwarze Augen, das wusste er doch schon. Doch warum waren sie so überrascht? Er hatte ein anderes Problem, er hatte Hunger, Hunger auf Blut und diese beiden kamen ihm sehr gelegen. Er knurrte noch mal und bekam die volle Aufmerksamkeit geschenkt. Er sprang vor und versuchte Airen zu packen, doch Draco sprang dazwischen und hielt Blaise fest in seiner Gewalt.

Airen hatte sich zuerst erschrocken, als Blaise sie anfallen wollte, fing sich aber schnell wieder.

„Blaise…“, sagte sie vorwurfsvoll und sehr leise.

Doch der Vampir hatte sehr gute Ohren und verstand sie.

Was tat der Vampir denn da? Blaise war in seinem eigenen Bewusstsein gefangen, der Vampir war stärker gewesen als er. Er wollte seinen Freunden nichts antun, er musste etwas tun, er musste die Kontrolle zurückgewinnen, und das so schnell wie möglich. Ihm war klar, dass er den Vampir jetzt nicht mehr einsperren konnte, wie er es die ganze Zeit geschafft hatte. Denn er hatte Blut getrunken und das musste er jetzt auch in Zukunft tun, zwar nicht so oft, aber er musste. Und dieser Gedanke gefiel ihm nicht, aber er war am Leben und das war es, was sie beide wollten.

„Komm zurück“, murmelte Airen leise.

Was glaubte Airen eigentlich, was er versuchte? Der Kampf war anstrengend, doch der Vampir war stärker, er hatte seine Kraft sechzehn Jahre nicht eingesetzt, und Blaise hatte erst einen Kampf hinter sich und auch das Gift verarbeiten müssen. Viel war ihm von seiner Kraft nicht geblieben, aber wenn er den Kampf nicht gewann, würde er seine Freunde verletzen.

Der Vampir befreite sich aus Dracos Griff und stürzte sich auf Airen, diese lag nun mit dem Rücken auf dem Boden und Blaise saß über ihr. Ihr liefen zwei Tränen aus den Augen und sie sah ihn an, sie hob ihre Hände zu seinem Gesicht und legte sie auf seine Wangen.

„Ich liebe dich, Blaise. Ich liebe dich so, wie du bist. Ich akzeptiere dich so, wie du bist, auch mit deinem erwachten Vampir. Und wenn du Blut brauchst, dann gebe ich es dir, du musst nicht darum kämpfen.“

Diese Worte hatte sie leise gesagt, denn sie wusste, dass er sie verstand, dann drehte sie den Kopf zu Seite und ihr Hals lag frei. Die Hände hatte sie wieder an ihren Körper gelegt.
 

Blaise und Draco blieb das Herz stehen, als der Vampir über ihr war. Blaise, immer noch ein Gefangener seines eigenen Bewusstseins, schrie laut auf, als der Vampir sich über Airen beugte. Er wollte das nicht, er wollte sie nicht beißen und ihr Blut schmecken. Dann fühlte er ihre Hände auf seinen Wangen, dann vernahm er ihre Worte und er fühlte sich geschlagen. Sie liebte ihn? Sie liebte ihn, wie er war? Sie akzeptierte ihn als Vampir? Und dann bot sie ihm auch noch ihr Blut an? War sie denn verrückt? War ihr klar, was sie da sagte? Aber es wirkte, er spürte, wie der Vampir sich mit seinem Bewusstsein verband und nach Antworten suchte, er zog sich zurück.

Der Vampir gab die Kontrolle an Blaise zurück. Airen sah zu Blaise, als sie keinen Biss spürte und war überrascht. Blaise veränderte sich, das Schwarz in seinen Augen wurde wieder weiß, er war wieder er selbst.

„Blaise“, flüsterte sie und zog ihn zu sich runter und umarmte ihn fest, Blaise erwiderte die Umarmung. Dann wurde ihm bewusst, dass er über ihr lag und zog sich aus der Umarmung und half ihr auf. Dann wurde er in eine weitere Umarmung gezogen, es war Draco.

„Jag uns nicht noch mal so einen Schrecken ein“, sagte er erleichtert.

Blaise konnte nur nicken, er war gerührt über die Erleichterung seiner Freunde, er bemerkte, wie viel er ihnen bedeutete. Die Umarmung wurde aufgelöst und er wandte sich an Airen.

„Es tut mir leid“, damit meinte er den Angriff.

„Schon in Ordnung, ich bin froh, dass du wieder da bist.“

„Du hast gewonnen“, sagte Draco.

Doch Blaise schüttelte den Kopf und erklärte, dass der Vampir in ihm verwirrt über die Worte von Airen war und er sich zurückgezogen hatte, um nach Antworten zu suchen.

„Wir werden noch einen Kompromiss schließen müssen, sobald er mit dem fertig ist und Antworten gefunden hat.“

„Also wird er nicht einfach die Kontrolle übernehmen?“, fragte Airen.

„Nein, wird er nicht. Was genau er will, wird er mir noch sagen, aber Blut gehört dazu.“

„Tut mir leid, Blaise. Aber es war die einzige Möglichkeit.“

„Ich weiß, ich bin nicht böse deswegen. Es ist ungewohnt, ich hab all die Zeit dagegen gekämpft, Blut zu trinken und nun muss ich es.“

„Wir sollten schlafen gehen“, sagte Draco.

Airen sah auf die Uhr und stellte fest, dass es drei Uhr in der Nacht war, sie stimmte Draco zu. Sie nahm beide an die Hand und zog sie in ihr Zimmer, sie würde beide heute Nacht nicht aus den Augen lassen. Sie würden beide bei ihr schlafen und wenn ihr Vater sich aufregen würde, es war ihr egal. Die beiden hatten zwar protestiert, bei ihr zu schlafen, aber da sie keine andere Wahl hatten, gaben sie sich geschlagen. Sie zauberten sich ihren Schlafanzug an und legten sich auf das Bett. Draco legte einen Arm um Airen und Blaise kam sich fehl am Platz vor. Airen nahm seinen Arm und legte sich diesen sich um. So lag sie geschützt zwischen den zwei und schlief kurz danach ein. Draco folgte Airen ein paar Minuten später und Blaise lag noch eine weitere halbe Stunde wach, aber auch er schlief irgendwann ein.
 

Darius wurde morgens wach, ging duschen, zog sich an und ging zusammen mit Hermine und Ron nach unten. Sie gingen in den Salon und sahen das Chaos, welches die Nacht bei dem kurzen Kampf entstanden war. Die Couch lag umgestürzt auf dem Boden, einige Vasen lagen in Scherben auf dem Boden und Blaise, Airen und Draco waren verschwunden. War ihnen etwas passiert? Darius lief wieder nach oben und stürzte ohne zu klopfen in das Schlafzimmer seiner Eltern, zusammen mit Hermine und Ron. Zum Glück schliefen diese noch, oder sollte man sagen zum Pech? Denn diese wurden unsanft von Darius geweckt, als er ihnen sagte, dass Airen, Draco und Blaise verschwunden waren und dass im Salon ein Kampf stattgefunden hatte. Seine Eltern waren sofort hellwach, und fielen beinahe aus dem Bett, als sie sich den Salon ansehen wollten.

„Was ist denn hier passiert?“, fragte Salazar, der ebenfalls mit Godric in den Salon kam.

„Wissen wir nicht, aber Airen, Draco und Blaise sind nicht hier“, sagte Darius.

„Hast du in ihrem Zimmer nachgesehen?“, fragte Godric.

Er verneinte und so gingen bzw. liefen sie nach oben und sahen zuerst in Blaises Zimmer, dieses war leer und das Bett unbenutzt, bei Draco sah es genauso aus. Blieb nur noch Airens Zimmer, das Bild, welches sich ihnen bot, ließ sie alle schmunzeln und Erleichterung verspüren. Die drei lagen zusammengekuschelt im Bett und schliefen fest. Sie zogen sich leise wieder zurück und gingen nach unten.

„Und deswegen machst du so einen Lärm“, wandte sich Tom an Darius.

„Das hättest du auch gemacht, wenn du als Erster in den Salon gegangen wärst“, verteidigte er sich.

„Meinst du, es ist alles mit Blaise in Ordnung?“, fragte Hermine.

„Wenn es das nicht wäre, würde er nicht da oben liegen und schlafen, wobei ich es nicht dulde“, sagte Tom.

„Lass sie nur“, sagte Sirius.

Darius fiel noch etwas ein, was er sich nicht wirklich zu fragen traute, aber er musste es wissen.

„Vater?“

„Ja?“, Tom sah zu ihm.

„Sag mal, dürfen Draco und Blaise über die Ferien eigentlich nicht nach Hause?“

„Wie meinst du das?“ Tom wusste auf den ersten Moment nicht, worauf Darius hinaus wollte.

„Na ja, sie sind seit den Ferien hier, auch über Weinachten waren sie hier. Dürfen sie nicht mit ihren Eltern feiern, oder sie sehen?“

Tom fiel es jetzt wie Schuppen von den Augen, normalerweise waren Lucius und Narzissa immer am Ersten und Zweiten Weihnachtstag hier gewesen, dieses Jahr allerdings nicht. Sie wurden immer eingeladen, genau wie Severus, dieses Jahr hatten sie es vergessen. Zu groß war die Freude gewesen, Darius wieder hier zu haben. Severus war ja am Weihnachtsabend da gewesen, aber Narzissa und Lucius nicht.

„Wir haben es vergessen“, Sirius schüttelte den Kopf, er konnte es ebenfalls nicht glauben.

„Die Freude, dich wieder zu haben, hat es uns vergessen lassen.“

„Also bin ich schuld?“, fragte Darius nicht glaubend.

„Nein, um Merlins Willen, nein. Wir hätten daran denken müssen, wir sind schuld, nicht du“, stellte Tom klar. „Wir werden sie für heute Abend einladen.“

Tom ging in sein Büro, schrieb die Einladungen und schickte sie ab. Eine halbe Stunde später kam die Antwort mit den Zusagen. Auch kamen Airen, Draco und Blaise in den Salon und sahen sich einem wissenden Blick gegenüber, aber auch die Freude, Blaise gesund zu sehen.

„Ich werde nichts dazu sagen und du wirst keinen Vorwurf von dir geben“, sagte sie an Tom gewandt.

Dieser hob nur die Arme nach oben, und zu signalisieren, dass er nichts sagen würde.

„Ihr hättet allerdings auch aufräumen können“, sagte Sirius.

„Wie, aufräumen?“, fragte sie.

Darius sagte wie er den Salon heute Morgen vorgefunden hatte und auch, wie sie danach alles abgesucht hatten.

„Davon haben wir nichts bemerkt. Ja, es gab einen kleinen Kampf mit Blaises Vampir, aber das wir Chaos hinterlassen hatten, wussten wir nicht. Sonst hätte ich noch aufgeräumt.“

Sie sah in die besorgten Gesichter von ihren Eltern und Großeltern, beruhigte sie aber sofort damit, dass er sie nicht gebissen hatte.

Tom bat die drei sich zu setzten, denn er musste unbedingt mit seinen Kindern bezüglich der Ausbildung sprechen.

„Wir haben noch etwas zu besprechen. Da ich annehme, dass ihr eure Freunde dabei haben möchtet oder ihr es ihnen erzählt, können sie auch bleiben“, wandte er sich an Airen und Darius.

„Bevor ihr wieder nach Hogwarts geht, möchten wir die restliche Zeit damit verbringen, dass wir euch ausbilden“, fuhr er fort.

„Da diese Ausbildung nicht einfach, sondern sehr schwer für euch beide wird, möchten wir euch die Entscheidung dazu überlassen“, sagte Sirius.

Darius und Airen nickten verstehend. Tom und Sirius erklärten die Ausbildung ausführlich und ließen nichts aus.

„Und das sollen wir in zwei Wochen lernen?“, fragte Darius, seinen Ohren nicht trauend.

„Ja“, war die Antwort.

„Ihr vergesst, dass auf mich noch anderes zukommt. Ich muss erstmal lernen, stablos zu zaubern, und wenn ich das kann, kann ich anfangen, das zu lernen.“

„Du kannst es doch bereits“, sagte Tom, er erhielt daraufhin einen fragenden Blick.

„Zwar unbewusst, aber du kannst es. Die Schlange in dem Zoo, du hast das Glas weggezaubert und sie freigelassen, um ein Beispiel zu nennen. Du musst nur noch lernen, es bewusst zu tun.“

„Überlegt es euch und sagt uns morgen früh Bescheid, dann beginnt eure Ausbildung“, schlug Sirius vor.

Airen und Darius sahen sich an, ihre Entscheidung war bereits gefallen.

„Brauchen wir nicht, wir tun es“, teilte Airen ihnen mit.

Tom nickte und sagte dann, dass die Ausbildung morgen nach dem Frühstück beginnen würde. Dazu brauchte er Lucius und Severus, diese beiden würden dann bis zum Ende der Ferien hier wohnen. Er würde ihnen das dann heute Abend mitteilen. Jetzt würden sie erstmal frühstücken, denn das hatten sie noch nicht gemacht. Dann würde er mit Sirius zur Winkelgasse gehen und einkaufen, natürlich änderten sie dazu ihre Gestalt, sie wollten ja unbekannt bleiben.

Nach dem Frühstück brachen sie sofort auf und wünschten den Kindern, die zwar keine Kinder mehr waren, einen schönen Mittag, sie wussten ja nicht genau, wann sie wiederkamen.

Draco wollte das Buch weiter lesen und Blaise musste unbedingt mit seinem Vampir reden, denn es verlangte den Vampir zum Reden. Darius wollte die Umgebung besser kennen lernen und somit ritten Airen, Darius, Hermine und Ron aus. Ron hatte noch nie auf einem Pferd gesessen und somit sah es komisch aus, wie er sich anstellte. Hermine sagte ihm immer, er solle sich gerade hinsetzen und ritt neben ihm. Alandier, Airens Pferd, zog es Richtung See, so gab sie ihm den Willen und sie kamen bei der Höhle von Shadow an, sie war verschüttet.

„Oh, Merlin.“ Airen sprang vom Pferd runter und fing an, die Steine von Hand wegzuschaffen. Darius half ihr sofort und auch Hermine und Ron halfen mit, es waren Unmengen von Steinen.

„Kannst du sie nicht wegzaubern, Airen?“, fragte Hermine.

Airen schlug sich mental gegen die Stirn, warum war sie nicht selbst darauf gekommen?

Sie hob die Hände vor sich, konzentrierte sich auf die Steine und hob alle auf einmal hoch und ließ sie einen Meter weiter fallen und lief in die Höhle hinein.

„Shadow? Nira?“, rief sie in die Höhle und bekam ein leises Heulen zur Antwort.

Sie folgte dem Heulen in die hinterste Höhle, sie war bereits einmal hier gewesen, als sie der Wölfin geholfen hatte, das war erst zwei Tage her. Darius, Hermine und Ron folgten ihr.

Sie kam an und sah die zwei Wölfe, sie schützten ihre Jungen.

„Geht es euch gut?“, fragte Airen, Shadow nickte zur Zustimmung.

„Was ist geschehen.“

Er änderte seine Gestalt, um sich mit ihr zu verständigen. Airens Begleiter sahen ihn mit offenem Mund an, doch war es ihm egal.

„Mund zu“, sagte Airen. „Das sind mein Bruder Darius, und seine Freunde Hermine und Ron“, stellte sie sie vor.

Shadow nickte ihnen zu und wandte sich dann an Airen und erklärte.

„Kiran kam und warnte uns vor der Gefahr, meine Brüder und Schwestern konnten sich noch in Sicherheit bringen, als wir dann bereit waren zu gehen, stürzte die Höhle ein. Kiran konnte nichts tun, auch konnte er euch nicht erreichen, etwas hinderte ihn daran.“

„Verstehe. Alandier hat uns hierher geführt, und ich bin froh, euch zu wohlauf zu sehen. Das seid ihr doch, oder?“

„Ja, doch die Jungen sind schwach“, Sorge schwang in seiner Stimme.

Airen ging an ihm vorbei zu den Jungen, sie waren schwach, sie brauchten dringend Nahrung.

„Wir bringen sie zu uns nach Hause. Kommt mit.“

Sie nahm beide Jungen, ging hinaus aus der Höhle, wartete, bis Darius aufgestiegen war, und gab ihm eins der Jungen. Dann stieg sie selbst auf und gab Alandier den Befehl, so schnell wie möglich nach Hause zu galoppieren. Was Alandier auch tat, die anderen drei Pferde folgten ihm und Ron musste sich festhalten um nicht herunterzufallen.

Shadow und Nira hatten keine Zeit gehabt zu widersprechen, so konnten sie nur folgen.

Alandier stand noch nicht, als Airen schon absprang und Darius das zweite Junge abnahm und ins Haus lief, nach oben zu Salazar und Godric. Darius, Hermine, Ron und die beiden Wölfe folgten ohne zu zögern. Sie ging durch die erste Tür auf der linken Seite, welcher der Salon war. Er war genauso groß wie unten der.

„Was ist los?“, fragte Godric, als er die beiden Wolfsjungen und Airen sah.

Kaum dass er das gefragt hatte, waren auch schon zwei Wölfe und Darius da.

„Airen?“, fragte Salazar.

„Sie waren in der Höhle eingeschlossen, Kiran hatte sie noch gewarnt, aber sie schafften es nicht mehr. Der Eingang war mit Steinen zugeschüttet. Die Jungen brauchen Nahrung.“

„Hatte das Muttertier nicht genug?“, erkundigte sich Salazar.

„Auch sie braucht Nahrung um Milch zu geben“, stellte Airen klar, das war doch bekannt.

Salazar ging aus dem Salon heraus in sein Büro, welches hinter der ersten Tür auf der rechten Seite lag. Er ging danach direkt zu einer Statue auf der linken Seite, sah sie an und zischte etwas und die Statue bewegte sich, ging zur Seite und gab einen Weg frei. Er ging in den Gang hinein, der etwa zwanzig Meter lang war und in einem Raum endete. Der Raum war gefüllt mit vielen verschiedenen Kräutern und Zauberzutaten, einigen Büchern, Kesseln und vielem anderen. Salazar nahm verschiedenes aus den Regalen und vermischte dieses mit Wasser, kochte es kurz auf und ging den Weg, den er gekommen war, wieder zurück.

„Hier“, er gab Airen den kleinen Kopf und ein Schälchen für die beiden Wolfskinder. „Das müssen sie trinken, es stärkt sie.“

Airen nickte und gab ein wenig des langsam abkühlenden Gebräus, in das Schälchen und stellte es auf den Boden, dann nahm sie die Jungen und stellte sie davor. Diese schnupperten erst zaghaft daran, tauchten einmal mit der Zunge daran, um zu probieren und schleckten dann das Schälchen leer. Es schien ihnen zu schmecken, Airen lächelte und füllte das Schälchen wieder, welches nach kurzer Zeit wieder leer war. Dann gingen die Jungen zu ihrer Mutter, kuschelten sich an sie und schliefen ein.

„Können wir die Jungen mit den Eltern hier bei euch lassen?“, fragte Airen.

Godric nickte, auch wenn Salazar es eigentlich nicht recht war, doch konnte er Airen nichts abschlagen. Airen bedankte sich bei beiden mit einem Küsschen auf der Wange und ging dann zu den Wölfen, um sich zu verabschieden und sie wissen zu lassen, dass sie hier in Sicherheit waren. Sie ging dann wieder nach unten zu den Pferden, Airen saß auf und Darius, Hermine und Ron folgten. Schließlich wollte Darius etwas von der Umgebung kennen lernen und sie zeigte es ihnen.

„Wir können nur nicht zu weit gehen, wegen dem Angriff vorgestern.“

„Ich will nur ein wenig mehr sehen als den See oder das Quidditschfeld.“

„Vor drei Tagen wolltest du noch unbedingt spielen“, sagte Ron.

„Das will ich immer noch, aber sollen wir zu zweit spielen?“

„Wir können doch trainieren.“

„Erst sehen wir uns um und dann trainieren wir ein wenig.“

Airen führte sie durch den Wald, der im Sonnenlicht einfach herrlich aussah, er sah aus wie ein verzauberter Wald. Sonnenstrahlen fielen hinein und veränderten die Farben vom Wald. Vögeln kamen sie besuchen und zwitscherten mit ihnen, Rehe kamen zu ihnen und ließen sich streicheln. Wölfe begleiteten sie und beschützen sie, sie würden sie warnen, falls Gefahr näher kam.

„Es ist wunderschön hier“, sagte Hermine leise, Ron und Darius stimmten ihr zu.

Sie hörten einen Wasserfall, Hermine wollte ihn sehen, doch Airen konnte ihre Bitte nicht erfüllen, der Wasserfall lag nicht mehr unter dem Schutzschild.

So ritten sie zurück und kamen gerade an, als Tom und Sirius wieder nach Hause kamen.

„Ihr wart ausreiten?“, fragte Sirius.

„Ja“, sagte Airen. „Schlimm?“

Kiran trat aus dem Wald heraus und heulte auf.

„Nein, Kiran hat euch begleitet, wie ich sehe“, sagte Tom.

„Ja, Kiran und sein ganzes Rudel, würde ich sagen.“

Airen drehte sich zu Kiran und ging zu ihm, sie kniete sich hin und streichelte über seinen Kopf.

„Hab vielen Dank für deinen Schutz. Shadow, Nira und seine Jungen sind bei uns und werden sich ausruhen.“

Kiran nickte und ging wieder in den Wald hinein zu seinem Rudel. Airen ging wieder zurück zu ihren Eltern.

„Habt ihr alles, was ihr braucht?“, fragte Darius.

Sirius nickte und ging in das Haus hinein, die anderen folgten ihnen.

Draco kam zusammen mit Blaise die Treppe runter und sie sahen die anderen. Tom sprach Draco an.

„Deine Eltern kommen heute zum Abendessen, kleide dich entsprechend.“

„Jawohl, Mylord“, antwortete er und neigte den Kopf.

Er wusste, wann er wie zu reagieren hatte und er hatte den Lord bisher in dieser Hinsicht noch nie enttäuscht und er hatte es auch nicht vor. Tom ging an ihm vorbei in den Salon, Sirius kam zu Draco und legte ihm die Hand auf die Schulter und nickte ihm zu, dann folgte er seinem Mann.

Er hob wieder den Kopf, hatte das Zunicken von Sirius mitbekommen und dankte ihm schweigend für die Anerkennung. Airen kam zu ihm und teilte ihm mit, dass sie sich alle entsprechend kleiden würden, Blaise stimmte dem zu und Darius hob nur fragend die Augenbraue. Airen würde es ihm später erklären, denn jetzt wollte sie erst etwas Kleines essen, denn ihr Ausritt hatte vier Stunden gedauert und sie hatte ein wenig Hunger. Denn Abendessen würde es erst in zwei Stunden geben und bis dahin wäre sie verhungert. So ging sie erst in die Küche und nahm sich eine Kleinigkeit zu essen und dann ging sie in ihr Zimmer. Darius folgte ihr, denn er wollte wissen, wie er sich kleiden sollte. Sie gingen in sein Zimmer und Airen suchte ihm Kleidung raus, die er anziehen sollte. Es war sehr feine Kleidung, eine schwarze Hose und ein dunkelblaues Hemd. Danach ging sie auf ihr Zimmer und unter die Dusche, denn sie war verschwitzt vom Reiten und sie wollte heute Abend gut aussehen. Immerhin kam ihr Pate zusammen mit seiner Frau und in ihrer Gesellschaft, also Lucius und Narzissas, waren sie nicht irgendwelche Zauberer, nein, sie waren von königlichem Blut. Auch sie herrschten über ihre Rasse, wenn man es so ausdrücken wollte. Viele waren nicht mehr geblieben, viele waren in dem damaligen Krieg umgekommen, viele glaubten nicht mehr daran, dass es sie gab. Aber es gab sie noch, zwar nicht viele, es waren, glaubte sie, noch um die hundert über die Welt verteilt. Nie hielten sie sich zu lange an einem Ort auf, es war zu gefährlich, solange Dumbledore an der Macht war.

Sie trat aus der Dusche und trocknete sich ab, ging zu ihrem Schrank und suchte sich ein cremefarbenes Kleid aus, zog es an und ging wieder ins Bad, um sich die Haare zu machen. Sie steckte sich dieses hoch und ließ einige Strähnen daraus fallen. Danach trat sie aus ihrem Zimmer und ging zu Darius, um nach ihm zu sehen. Sie klopfte an und trat dann ein, als er herein bat.

Darius sah zur Tür und traute seinen Augen nicht. Airen sah einfach wunderbar aus.

„Wow“, sagte er beeindruckt.

„Du siehst auch nicht schlecht aus“, sagte sie geschmeichelt.

Und er sah wirklich nicht schlecht aus. Die schwarze Hose betonte seine langen Beine und formte seinen Hintern. Das dunkelblaue Hemd schmiegte sich an seinen Körper wie eine zweite Haut. Nur wusste er nicht, was er mit seinen Haaren machen sollte. Sie ging ins Bad und nahm sich die Haarbürste, ging zurück, und bürstete sein Haar. Es fühlte sich wie Seide in ihrer Hand an. Dann nahm sie ein dunkelblaues Band, passend zu seinem Hemd, und band das Haar zusammen. Sie stellte sich vor ihn, um ihn zu betrachten. Ja, er sah wirklich gut aus, sie würde sich bestimmt in ihn verlieben, wenn er nicht ihr Bruder wäre.

„Du siehst wirklich sehr gut aus, Darius.“

Darius stand auf und sah in den Spiegel, denn sein Kleiderschrank war ein Spiegelschrank.

Ja, er musste Airen Recht geben, er sah wirklich sehr gut aus. Er erkannte sich nicht wieder, erst hatte er sich an sein wahres Aussehen gewöhnen müssen, und nun auch daran. In seinem Kleiderschrank fand er viele solcher Kleider, doch er hatte nie daran gedacht, sie auch anzuziehen. Sie waren zu fein für seinen Geschmack, doch jetzt, wo er sich im Spiegel sah, dachte er daran, sich auch für Hogwarts neu einzukleiden, wenn er in zwei Wochen dorthin zurückkehrte. Schließlich hatte er als Harry Potter genug Gold, und das konnte er auch mal ausgeben. Er würde seinen Vater darum bitten, ihm diesen Gefallen zu erfüllen. Doch zuerst musste er zusammen mit seiner Schwester die Gäste begrüßen, die bald kamen.

„Ich bin soweit“, sagte Darius.

„Aufgeregt?“

Er drehte sich zu ihr um und lächelte ein wenig.

„Wenn ich ehrlich bin, dann schon. Immerhin werde ich ein zweites Mal vorgestellt.“

„Ich glaube, Lucius wird dich direkt erkennen, du musst ihn nur ansehen.“

„Wir werden sehen. Ich bin nur dankbar, dass ich nicht noch mal als Harry Potter auftreten muss.“

Dann verließen sie Darius’ Zimmer und Airen ging Draco und Blaise abholen und Darius Ron und Hermine. Hermine und Ron fielen beinahe die Augen aus, als sie Darius sahen, hatte ihm schon jemand gesagt, wie gut er aussah? Ja? Nun, Hermine musste es wieder sagen und Ron konnte ihn nur weiter ansehen und staunen. Darius wurde es aber langsam lästig, so angesehen zu werden, was man ihm auch ansehen konnte. So sahen ihn Ron und Hermine wieder normal an und verbargen die Bewunderung. Die drei gesellten sich auf den Flur zu Airen, Draco und Blaise. Blaise war traditionell in Schwarz gekleidet, während Draco in weiß-silbern gekleidet war. Die beiden sahen einfach umwerfend aus, doch etwas war an Draco anders. Er sprühte vor Magie und seine Gestalt änderte sich ein wenig. Seinen Kopf schmückte nun ein Diadem, welches das Familienwappen der Malfoys und seinen Stand anzeigte. Darius konnte seine Augen nicht von Draco abwenden, erst als Airen sagte, dass es soweit war und sie sich in Bewegung setzen war er wieder er selbst. Er konnte doch auch nichts dafür, vor ihm stand ein Gott, sein silbern-blonder Gott. Was dachte er da? Sein? Er schüttelte den Kopf, nein, er war nicht sein, sondern seiner Schwester. Es durfte nie rauskommen das er Draco liebte, es würde alles zerstören. Aber er wusste, dass er das nicht schaffen würde, eine Zeitlang vielleicht noch, doch wie lange das war, wusste er nicht. Sie kamen unten in dem Salon an und Tom bat sie, sich zu setzen, dann vernahmen sie ein Läuten an der Haustür und Airen erhob sich, um zu öffnen.
 

Sie ging zur Haustür und öffnete und vor ihr standen Lucius und Narzissa, sie neigte den Kopf zur Begrüßung und ließ die beiden eintreten.

„Wir freuen uns, dass Ihr unserer Einladung gefolgt seid, wenn sie auch zwei Tage später kam“, begrüßte und entschuldigte sie sich.

„Wir danken für die Einladung“, sagte Lucius.

„Ich darf Euch bitten mir zu folgen, wir möchten Euch noch mit jemanden vorstellen.“

Lucius zog die linke Augenbraue nach oben, folgte jedoch mit seiner Frau Airen in den Salon.

In dem Salon angekommen, sah Lucius sich um und sein Blick blieb bei einem jungen Mann hängen, der ebenfalls zu ihm sah. Dieser junge Mann hatte saphirblaue und smaragdgrüne Augen.

„Merlin“, flüsterte er.

Er trat näher an den jungen Mann heran, der sich anscheinend nicht wohl in der Haut fühlte.

„Darius. Aber wie?“

Er wandte sich an Tom und Sirius.

„Wir waren nicht weniger überrascht, als Airen, Draco und Blaise ihn an Weihnachten mitbrachten“, sagte Sirius.

„Aber wie?“, Lucius brachte keine längeren Sätze zustande.

„Er war die ganze Zeit in Hogwarts“, fing Tom an. „In der Gestalt von Harry Potter.“

Bevor Lucius weiter fragen konnte, erklärten Darius und Airen es ihm und er und seine Frau hörten ihm aufmerksam zu. Danach stand Narzissa auf und umarmte Darius, er erwiderte die freundliche Geste.

„Wir freuen uns, dass du wieder zu Hause bist.“

„Das stimmt, wir haben bis heute nach dir gesucht, und dich nicht gefunden“, fügte Lucius hinzu.

„Ich freue mich auch, endlich zu Hause zu sein. Und auch Sie kennen zu lernen“, sagte Darius.

Dann sah er sich Lucius und Narzissa näher an. Lucius trug einen weißen Anzug, der mit silbernen Fäden durchzogen war. Sein hellblondes Haar wurde von einem silbernen Band zusammen gehalten und er trug ein silbernes Diadem.

Narzissa trug ein Dunkelrotes Kleid, welches mit roten Rosen bestückt war, ihr Haar war hochgesteckt, vereinzelte Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Und auch auf ihrem Kopf war ein silbernes Diadem, welches das Wappen der Malfoys und ihren Stand anzeigte. Doch Darius konnte mit diesen Standeszeichen nichts anfangen.

Narzissa wandte sich nun ihrem Sohn zu und umarmte diesen, Draco erwiderte diese Umarmung.

„Ich bin froh, dich wohlauf zu sehen“, sagte sie.

„Ich bin ebenso froh, Euch wohlauf zu sehen.“

Blaise hielt sich hinter Draco, und verhielt sich ruhig.

Narzissa erblickte ihn, löste die Umarmung und wandte sich an ihn.

„Blaise. Es ist schön, dich ebenfalls wohlauf zu sehen.“

„Ich danke Euch“, sagte Blaise und verneigte sich vor ihr.

„Leider können deine Eltern nicht hier sein, sie wurden gezwungen, sich zu verstecken. Der Orden hat ein Gift entwickelt….“

Sie wurde von Tom unterbrochen.

„Das wissen wir bereits, Blaise hat bereits die Erfahrung mit diesem Gift gemacht. Er wurde gestern damit vergiftet.“

Narzissa und Lucius sahen ihn fragend an und so erzählte Tom, was gestern vorgefallen war.

„Dann ist dein Vampir also erwacht“, sagte Lucius.

Blaise nickte nur.

„Er hat bisher aber niemanden geschadet“, sagte Airen.

„Und das wird er auch nicht“, bestätigte Blaise. „Er wird nur anderen schaden, die uns Böses wollen. Das hat er versprochen.“

„Wie habt ihr das Blut trinken geregelt?“, fragte Lucius.

„Nun ja, da sind wir uns noch nicht so einig“, gab Blaise zu.

Lucius nickte und griff in seine Jacketttasche und nahm einen roten Stein heraus, er gab diesen an Blaise weiter, dieser nahm ihn an sich.

„Das ist ein Blutstein, bis ihr euch einig seid, könnt ihr ihn benutzen. Er versorgt den Vampir mit Blut. Ihr solltet euch nur schnell einig werden und miteinander verschmelzen. Denn dies ist auf Dauer keine Lösung“, erklärte er.
 

Es läutete wieder an der Tür und eine Hauselfe öffnete diese, es war Severus. Es wurde sich begrüßt und dann war es zeit für das Abendessen. Dieses verlief meist schweigend, denn es wurde wenig gesprochen. Danach ging man wieder in den Salon und Lucius und Narzissa unterhielten sich mit ihrem Sohn. Sie hatten ihn seit den Sommerferien nicht mehr gesehen und sie hatten sich einiges zu erzählen. Draco erzählte ihnen, wie sie Darius gefunden hatten und wie die Banne und Blockaden gelöst wurden, und was hier geschehen war. Es waren viele Neuigkeiten und sie waren stolz auf ihren Sohn. Denn obwohl er das kleine Abenteuer erlebt hatte, hatten seine Noten nicht darunter gelitten und er war unentdeckt geblieben, das war alles, was zählt.

Tom wandte sich an Lucius und Severus mit der Bitte, ihm bei der Ausbildung von Darius und Airen zu helfen. Für die beiden war klar, dass sie der Bitte nachkommen würden und so wurde jeweils ein Zimmer für sie vorbereitet. Narzissa würde nur über Nacht bleiben und morgen früh wieder abreisen. Sie hatte noch viel Arbeit und diese erledigte sich schließlich nicht von selbst und sie musste nun Lucius’ Teil mit übernehmen, was nicht einfach wäre, aber machbar.

Tom informierte Lucius und Severus über den Ablauf der Ausbildung, den sie in zwei Wochen schaffen sollten, während Draco sich weiterhin mit seiner Mutter unterhielt und Airen und Blaise versuchten Darius, Hermine und Ron die Grundlagen der stablosen Magie beizubringen. Darius und Hermine verstanden die Grundlagen recht schnell, doch das Anwenden war da schwieriger. Allerdings konnte Darius nach kurzer Zeit bereits Erfolge vorbringen, während Hermine und Ron noch damit zu kämpfen hatten. Der Abend schritt schnell voran und es wurde Zeit, sich zur Ruhe zu begeben. Man zeigte Severus, Lucius und Narzissa ihre Gästezimmer und wünschte sich eine Gute Nacht.
 

Der nächste Morgen kam und Airen und Darius zogen sich Trainingskleidung an, gingen hinunter zum Speisesaal und frühstückten. Narzissa verabschiedete sich nach dem Frühstück und kehrte nach Hause zurück. Danach gingen Tom, Severus, Lucius, Airen und Draco nach draußen zum Quidditchfeld, dort würden sie trainieren. Draco, Blaise, Hermine und Ron waren neugierig und folgten ihnen. Das Training war nicht gerade einfach, die beiden wurden zu dritt angegriffen und mussten vielen Angriffen ausweichen. Nur wenigen konnten sie standhalten. Darius griff auf den Zauberstab zurück, da er noch nicht stablos zaubern konnte, er hatte zwar gestern einen Erfolg gehabt, doch kostete es zu viel Konzentration, und diese brauchte er nun, um die Angriffe abwehren zu können. Airen verzichtete auf den Stab, er behinderte sie nur, doch es war wirklich schwer, sich gegen diese drei zu wehren. Airen versuchte immer wieder zwei Zauber gleichzeitig zu sprechen, einen, um sich zu schützen und einen, um anzugreifen. Es gelang ihr nicht immer, aber sie konnte die drei dadurch auch angreifen und sie mussten sich schützen, doch es kostete einiges an Kraft. Sie unterbrachen das Training zum Mittagessen und sie konnten sich eine Stunde ausruhen, denn das Training kostete Kraft. Doch Darius nutzte die Pause, um weiter zu trainieren, er wollte unbedingt ebenfalls stablos zaubern. Er hatte die Vorteile bei Airen gesehen, und er hatte den Willen, es auch zu können. Es gelang ihm immer besser und während des zweiten Trainings an diesem Tag beherrschte auch er dies. Er steckte während des Kampfes den Stab weg und verteidigte sich mit dem Willen. Doch konnte er momentan nur eines, entweder angreifen oder sich verteidigen. Doch er war glücklich, endlich stablos zaubern zu können, den Rest würde er auch noch beherrschen.
 

Die Zeit, in der Darius und Airen trainierten, nutzen Hermine und Ron, um ebenfalls stablos zaubern zu können. Sie trainierten in ihrem Zimmer, um niemanden zu stören, sie machten nur langsam Fortschritte, doch gegen Ende der Ferien hatten sie es geschafft. Die beiden konnten momentan zwar nur Gegenstände schweben lassen, doch es war ein Anfang und wenn sie weiter trainierten, würden sie auch kämpfen können.
 

Draco studierte weiterhin das Buch und lernte einiges über Drachen und deren Magie, er versuchte sie auch anzuwenden, doch gelang es ihm nicht. Er hatte das Gefühl, dass etwas ihn daran hinderte und so meditierte er am vorletzten Tag der Ferien. Er ging in sich und versuchte die Blockade zu finden und fand sie auch. Er fand eine Tür, auf der ein Siegel leuchtete, dieses Siegel hatte er bereits in dem Buch gesehen, das Siegel der Drachen. Er folgte den Linien und versuchte den Anfang zu finden, um es zu öffnen. Er fand keinen Anfang und auch keinen Schluss, so sprach er die Widmung, welche er in dem Buch gelesen hatte und nur er lesen konnte. Er hatte es auch seinen Eltern gezeigt, doch auch sie konnten nichts damit anfangen. Denn sie waren keine Nachkommen der Drachen, sie hatten ihren Ursprung bei den Lichtvampiren. Und bisher hatte kein Lichtvampir je Drachenmagie beherrscht, doch vieles ihrer Geschichte war verloren gegangen. Vielleicht war einer ihrer Vorfahren, von denen sie nichts wussten, ein Drachenwandler gewesen. Doch warum nur Draco die Widmung lesen konnte, wussten sie nicht. Ihre Geschichte ging nur 500 Jahre zurück, alles, was davor war, war verloren gegangen. Und in den letzten 500 Jahren hatten sie keinen Drachenwandler gesehen. Und wenn sie Nachfahren eines Drachenwandlers waren, mussten auch sie die Widmung lesen können, doch dem war nicht so. Draco hatte beschlossen, das Buch zu studieren und dann das anzuwenden, was auch immer er gefunden hatte. Und es gab vieles interessantes in dem Buch und er wollte es anwenden. Nun stand seine Seele in seinem Inneren vor dieser Tür und sprach die Widmung. Als er geendet hatte, leuchtete die Tür golden auf und tauchte Dracos Seele in goldenes Licht und er konnte eintreten, was er auch tat. Er stand auf einer Lichtung mitten im Wald. Um ihn herum standen blühende Bäume, die voller Kraft und Magie waren, das Gras hier war kräftig und voller Magie. Dieser ganze Ort hier war voller herrlicher Magie, so einen Ort hatte er auf der Erde noch nicht kennen gelernt und er bezweifelte, dass es noch so einen Ort gab.

„Endlich bist du da“, sprach eine Stimme über ihm.

Er sah nach oben und sah einen Drachen, der vor ihm landete. Draco verschlug es die Sprache, so einen wunderschönen Drachen hatte er noch nie gesehen. Sein Schuppenkleid schimmerte golden und seine Augen waren ebenfalls wie Gold. Erfahrung stand in diesen Augen und auch Schmerz. Ein Schmerz, den Draco nicht kannte. Der Drache war ungefähr dreißig Meter lang und an den Schultern fünf Meter breit und der Kopf ragte ca. zehn Meter in die Höhe. Der Drache setze sich Draco gegenüber und sah ihn an.

„Du hast mich erwartet?“, fragte Draco, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte.

„Ja, ich warte schon seit deiner Geburt auf dich“, antwortete der Drache.

Draco hatte das Gefühl, dass der Drache direkt in seinem Kopf sprach.

„Warum?“, Draco verstand immer noch nicht, was hier geschah.

„Du bist der letzte unserer Art, ein Drachenwandler. Es gibt nur noch dich, ich habe hier auf dich gewartet.“

Nachdem der Drache das gesagt hatte, verwandelte er sich in einen Menschen. Dieser hatte, wie das Schuppenkleid und die Augen des Drachen, goldene Haare und goldene Augen. Er war auch in Gelbtönen gekleidet, Draco sah sich den Menschen an und glaubte zu träumen.

„Du träumst nicht, Draco“, sagte dieser.

Draco sagte immer noch nichts, sah sein Gegenüber nur an, dieser setzte sich gerade und deutete Draco an, es ihm gleich zu tun, was er auch tat.

„Ich bin wirklich hier, und du auch. Und was du siehst, ist auch Wirklichkeit, zumindest sah so einst die Welt aus“, sagte der Drachenwandler und sein Lächeln sah gequält aus.

„So sah es einst aus?“, fragte Draco.

„Ja, bevor der, den ihr als Dumbledore kennt, versuchte die Welt zu beherrschen. Ich erzähle dir meine Geschichte und die Geschichte und Aufgabe der Drachenwandler.“

Und so bekam Draco die Geschichte der Drachenwandler zu hören, deren Ursprung viele Tausende von Jahren zurücklag und deren Geschichte bezaubernd und auch grauenvoll war. Es gab wie in jedem Volk einige Kriege, aber überwiegend friedliche Zeiten, bis Dumbledore kam, das war der schrecklichste Krieg und in diesem Krieg gab es die meisten Opfer. Fast das gesamte Volk starb aus, es gab nur ungefähr hundert Überlebende, darunter fast nur Frauen und Kinder. Doch auch diese wurden gejagt, mit der Zeit wurden sie immer weniger und starben fast aus. Er war der letzte seiner Art, oder besser fast der letzte, denn Draco war nun der letzte seiner Art. Denn er war nur geblieben, um Draco zu unterrichten und um ihm sein Wissen zu übertragen, das war seine letzte Tat, danach würde er sich zur Ruhe legen und schlafen. Denn seine Aufgabe war, Draco zu finden und ihm alles beizubringen, und das hatte er nun getan, seine Aufgabe war beendet.

Draco hatte stillschweigend zugehört bzw. auch zugesehen, denn der Drachenwandler hatte ihm auch das Geschehene gezeigt, und es war schrecklich gewesen. Doch die Zeit reichte nicht, um alles zu erzählen, so ging es schneller. Doch hatte der Drachenwandler ihm nicht nur die Vergangenheit gezeigt, sondern ihm auch alles beigebracht, was ihm selbst seit Generationen beigebracht worden war. Draco besaß nun das gesamte Wissen der Drachenwandler und konnte dies jetzt anwenden.

„Ich habe dir alles beigebracht, was ich wusste. Ich werde dich nun verlassen.“

Der Drache stand auf und verwandelte sich wieder, er wollte bereits seine Flügel ausbreiten, als Draco ihn aufhielt.

„Ich weiß noch nicht einmal deinen Namen.“

Es war verwirrend, er besaß das gesamte Wissen der Drachenwandler, doch den Namen dieses Drachen wusste er nicht.

„Mein Name lautet Yalsicor.“

„Der Drache der Freundschaft und Hoffnung, einer der zwölf mächtigsten Drachen“, sagte Draco.

„Du hast gut aufgepasst.“

„Eine Frage noch, sie verwirrt mich. Was passierte mit Pyrdacor?“

Yalsicor sah ihn an und beantwortete ihm die Frage.

„Er wurde wiedergeboren, mit der Aufgabe, den Prinzen und die Prinzessin zu beschützen. Das hat er bisher ganz gut gemacht. Und nun, da seine Macht erwacht ist, wird er es noch besser können.“

Draco hatte das komische Gefühl, dass er ihn meinte.

„Ich? Ich soll dieser mächtige Drache sein? Das kann nicht sein.“

„Doch, Draco. Du bist der Wächter über das Gleichgewicht und über die Elemente.“

Und mit diesen Worten verließ Yalsicor Draco und schwang sich in die Lüfte, um seinen Ruheplatz aufzusuchen. Draco beendete die Meditation und öffnete seine Augen, vor ihm lag das Buch und er las einen Abschnitt, der vorher nicht dort stand. Beschrieben wurden die zwölf Drachen mit ihren Aufgaben.

Darador, der Drache des Lichts

Branibor, der Drache der Gerechtigkeit

Yalsicor, der Drache der Freundschaft und Hoffnung

Naclador, auch Varsinor genannt, Hüter des Tempels der Wahrheit

Menacor, Wächter des Limbus, dem Eingang der Dämonen

Fuldigor, der Beender

Umbracor, der Zerstörer

Teclador, der Vorausschauende

Aldinor, der Retter

Nosulgor, der Spender

Famerlor, der Löwenhäuptling und an letzter Stelle stand

Pyrdacor, der Wächter über das Gleichgewicht und der Elemente.

Das waren die zwölf mächtigsten Drachen, doch sie wurden alle besiegt und nur ein Drache wurde wiedergeboren und das war Pyrdacor. Und er sollte dieser Pyrdacor sein? Seine Wiedergeburt? Er konnte das nur schwer glauben, doch jetzt, nach diesem Gespräch, fühlte er sich ein wenig anders. Seine Magie veränderte sich, das konnte er spüren, sie veränderte sich zwar nur langsam, doch tat sie es. Es beunruhigte ihn, es war das erste Mal, dass er etwas nicht steuern konnte, sollte er seinen Vater um Hilfe bitten? Er stand auf und fühlte sich etwas wacklig auf den Beinen, doch er zwang sich die Treppe hinunter zum Quidditchfeld, es war bereits Abend und das Training würde bestimmt bald zu Ende sein. Er schleppte sich über den Weg zum Quidditchfeld, es fiel im immer schwerer, sich auf den Beinen zu halten. Er kam an dem Rand des Feldes an und rief nach seinem Vater. Dieser sah sofort zu ihm und lief auf ihn zu, das Training wurde unterbrochen und nun liefen auch die anderen zu Draco. Doch bevor sie ihn erreichen konnten, fing dessen Körper an silbern zu schimmern und explodierte vor ihren Augen in tausende Lichter. Sie mussten den Kopf abwenden und die Augen schließen, wenn sie nicht blind werden wollten. Dann hörten sie ein lautes Brüllen, wovon auch die anderen angelockt wurden. Das Licht ging langsam zurück und man konnte die Augen wieder öffnen und was sie sahen, war unglaublich.

Vor ihnen stand ein gigantischer Drache, sein Schuppenkleid war Silbern und seine Augen so klar wie klares Wasser. Er war riesengroß, ungefähr vierzig Meter lang, war sechs Meter breit an den Schultern und von der Erde zu seinem Kopf war er bestimmt zehn Meter hoch.

„Wow“, murmelte Ron.

Was anderes fiel ihm ehrlich nicht ein. Das war der schönste Drache, den er je gesehen hatte und er hatte schon einige gesehen, schließlich war Charlie von Beruf Drachenfänger.

„Draco“, hauchte Lucius und war sichtlich geschockt, was mit seinem Sohn geschehen war. Schließlich stand eben noch sein Sohn vor ihm und nun ein mächtiger Drache.

„Oh Merlin“, sagte Salazar, der nicht glauben konnte, wer da vor ihm stand.

Der Drache tat nichts weiter als dort zu stehen und sich bewundern zu lassen. Zu lange war es her, dass er frei war, solange hatte er auf diesen Augenblick gewartet und nun war er da.

Die Menschen, die vor ihm standen, wussten anscheinend nicht, was geschehen war, nun, nicht alle, zwei wussten es und suchten nach einer Erklärung. Er ließ sie danach suchen, er würde sich gedulden, er legte sich auf den Boden und fing die letzten letzten Sonnenstrahlen der Sonne ein. Diese glitzerten auf seinem Schuppenkleid und wärmten ihn. Es war zwar Winter, doch die Sonnenstrahlen fielen heute Abend warm und so gönnte sich der Drache ein kurzes Sonnenbad.

„Ich glaube nicht, was ich da sehe“, sagte Godric.

„Was glaubst du nicht Vater?“, wandte sich Tom an ihn.

„Das ist Pyrdacor, zumindest sieht er so aus. Doch es heißt in der Geschichte, dass alle mächtigen Drachen vernichtet worden wären“, erklärte Salazar.

„Es gibt noch Menschen, die die Geschichte kennen“, hallte Pyrdacors Stimme in den Köpfen der Anwesenden.

„Verzeih die Frage, mächtiger Drache, doch wie kommt es, dass du überlebt hast?“, fragte Godric.

Der Drache hob den Kopf und sah zu Godric.

„Ich habe nicht überlebt, ich wurde wiedergeboren in dem Körper des jungen Mannes, den ihr Draco nennt“, gab er die Auskunft.

„Das Buch“, flüsterte Airen.

Der Drache wandte ihr den Kopf zu und nickte leicht.

„Dann hat er das Rätsel um die Widmung gelöst?“, fragte sie.

„Nicht ganz. Er brauchte noch eine Kleinigkeit, um die Wandlung zu vollenden. Er hat meditiert und sein Weg führte ihn zu Yalsicor. Er gab ihm das gesamte Wissen unseres Volkes und erst dann konnte er die Wandlung vollziehen.“

„Aber er ist noch da, oder?“, fragte Lucius, er fürchtete seinen Sohn verloren zu haben.

Pyrdacor wandte sich Lucius zu.

„Ja, dein Sohn ist da, er studiert meine Magie, so würdest du es ausdrücken.“

„Merlin sei dank.“ Erleichterung machte sich in ihm breit und er setzte sich.

„Du brauchtest dich nicht zu fürchten, ich wurde in ihm wiedergeboren und ich danke dafür. Denn nur so kann ich meine Aufgabe erfüllen, zusammen mit ihm.“

„Deine Aufgabe?“, fragte Blaise.

„Ja, meine Pflicht, den Prinzen und die Prinzessin zu schützen.“

Er sah dabei Darius und Airen an.

„Uns?“, fragten beide zusammen erstaunt.

Der Drache nickte und verwandelte sich wieder in Draco, er hatte für heute genug gesagt.

Er setzte sich, denn er war noch ein wenig erschöpft, sich in einen Drachen zu verwandeln, kostete ganz schön viel Kraft.

„Wow, das war…“, er fand die richtigen Wörter nicht, dann sah er zu Salazar.

„Pyrdacor bittet dich, das Buch in deiner Bibliothek in Hogwarts zu vernichten, denn es ist eine Fälschung, welches nur Unsinn über Drachen erzählt.“

„Was?“, Salazar konnte nicht glauben, das sich eine Fälschung in seiner Sammlung befand.

„Das Compendium Drakomagia enthält nicht im Ansatz etwas über Drachen. Das, welches ich bekommen habe, ist das Original und es enthält mehr über Drachen, als es Bücher über Drachen gibt. Du kannst alle Bücher über Drachen lesen und sie werden dir nur ein Tausendstel an Wissen mitteilen, als man aus diesem Buch erfahren kann“, erklärte Draco.

„Wärst du so freundlich und würdest mir eine Kopie anfertigen?“, fragte Salazar.

„Wenn Pyrdacor damit einverstanden ist, werde ich es tun.“

„Wir sollten hinein gehen, es ist spät geworden. Man wird schon mit dem Abendessen auf uns warten“, sagte Sirius.

Und er sollte Recht behalten, denn die Hauselfen hatten bereits gedeckt und warteten ungeduldig darauf, dass die Hausherren eintrafen, damit sie servieren konnten.

Sie aßen schweigend das Abendmahl und es breitete sich eine bedrückte Stimmung aus. Denn schließlich war heute der letzte Tag, den sie hier verbringen würden. Morgen früh würden sie wieder nach Hogwarts reisen, denn die Ferien waren zu Ende. Man hatte Airen und Darius ausgebildet und dies hatten sie bestanden und das sehr gut. Tom hatte zwar seine Zweifel gehabt, was das anging, doch seine Kinder hatten ihn nicht enttäuscht, sie hatten hart trainiert und bestanden. Er konnte sie guten Gewissens wieder nach Hogwarts gehen lassen, doch er hatte auch Angst. Dort standen sie nicht mehr unter seinem Schutz, standen nicht mehr unter dem Schutzschild und unter dem Schutz von Kiran. Auch wenn er und seine Familie Kiran beschützten so beschützte Kiran auch sie. Doch er wusste, dass seine Eltern ihnen halfen und sie beschützen würde, zwar war ihre Macht in Hogwarts beschränkt worden durch Dumbledore, doch sie würden alles in ihrer Macht Stehende tun, und ihre Macht war nicht klein. So machte er sich nicht zu große Sorgen, doch Sorgen machte er sich.

Man ging nach dem Abendessen nach oben, um die Koffer zu packen und was man für die Schule sonst noch brauchen würde.

Darius hatte sich in der Winkelgasse neue Kleidung gekauft, welche er einpackte, auch war er in der Nokturngasse sich einige Bücher kaufen. Diese hatte er so verzaubert, dass nicht jeder sie lesen konnte. Für andere sahen diese aus wie Quidditch-Lektüre, nur er war in der Lage, diese zu lesen. Darius sah noch einmal aus dem Fenster, morgen früh würde es wieder nach Hogwarts gehen, es fiel ihm schwer zu gehen. Doch musste er es tun, er musste diese Aufgabe erfüllen, er musste die Welt von einem Zauberer befreien, den er sechs Jahre als einen Großvater betrachtet hatte. Er war sich nicht sicher, ob er dieser Aufgabe gewachsen war, er hoffte es. Er wandte sich wieder seinem Koffer zu und legte das letzte Hemd hinein, schloss ihn und stellte ihn an die Tür. Danach zog er sich um und las in seinem Bett noch ein Buch, danach schlief er ein. Sein letzter Gedanke, bevor er einschlief, galt dem wunderschönen Drachen und Draco.
 

Der nächste Morgen kam viel zu schnell und auch das Frühstück ging viel zu schnell zu Ende. Tom und Sirius begleiteten in veränderter Gestalt Darius, Airen, Draco, Blaise, Hermine und Ron zum Bahnhof und verabschiedeten sich, sie standen an einem abgelegenen Platz. Tom und Sirius umarmten ihre Kinder noch ein letztes Mal und ermahnten sie zur Vorsicht.

„Macht euch keine Sorgen, wir passen schon auf“, sagte Airen und legte wieder eine Illusion über sich. Darius nahm wieder die Gestalt von Harry Potter an und auch Draco und Blaise änderten ihr Äußeres. Hermine und Ron gingen zuerst mit Harry zum Gleis 9 ¾ und dann folgten Airen zusammen mit Draco und Blaise.

Sie suchten sich Abteile aus, die in der Nähe lagen, so lenkten sie keinen Verdacht auf sich, denn Dumbledore hatte bestimmt Spione im Zug, und sie wollten kein Risiko eingehen.

Die Zugfahrt verlief ohne Zwischenfälle und Hogwarts kam immer näher.

Harry legte noch einen Zauber über seine Magie, um nicht erkannt zu werden. Er ließ soviel Magie zum Vorschein kommen, wie er als Harry Potter hatte.

Der Zug hielt an und sie machten sich bereit zum Aussteigen, sie stiegen dann aus und stiegen in die Kutsche, die sie zum Tor brachte. Dort stiegen sie wieder aus und brachten ihre Koffer in ihren Gemeinschaftsraum, danach gingen sie in die Große Halle um zu Abend zu essen.

Seine Schwester, Draco und Blaise waren bereits in der Großen Halle. Sie setzten sich auf ihre gewohnten Plätze und Dumbledore hieß seine Schüler willkommen.

„Meine lieben Schüler und Schülerinnen. Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Rückfahrt und habt eure Ferien genossen. Nun beginnt wieder die Schule und ich hoffe, ihr werdet die Schule wieder ernst nehmen.“

Das war eine ungewöhnliche Ansprache, fanden die Schüler, noch nie hatte ihr Schulleiter so etwas gesagt, aber vielleicht wurde er einfach nur alt. Niemand wusste genau, wie alt Dumbledore war, aber wenn er den Krieg überlebt hatte, musste er sehr alt sein.

Nach dem Essen gingen sie nach oben und packten ihre Koffer aus, Harry/Darius legte seine Bücher in den Kleiderschrank, damit sie niemand so schnell fand. Man wusste ja schließlich nie, wer das Zimmer durchsuchte. Obwohl so etwas noch nie vorgekommen war. Er stellte sich an das Fenster und sah hinaus. Der Verbotene Wald lag friedlich vor ihm, war er schon immer verboten gewesen oder erst, seid Dumbledore Schulleiter geworden war? Waren die Kreaturen, die ihn bewohnten, schon immer so aggressiv gewesen oder erst, als man sie in den Wald verbannte? Warum dachte er plötzlich, dass man sie verbannt hatte? Er wusste nicht, warum ihm das eingefallen war, aber so musste es gewesen sein. Denn nicht alle waren sie aggressiv, nein, es gab auch welche, die ihn beschützt hatten, Firenze hatte ihn beschützt. Warum machte er sich Gedanken um den Verbotenen Wald? Er hatte andere Sorgen, er musste sich Dumbledore stellen, denn dieser brachte Unheil über die Welt, doch war er bereit? Diese Frage hatte er sich schon so oft gestellt, und er hatte immer noch keine Antwort darauf. Er würde die Antwort wohl erst wissen, wenn es so weit war. Ron kam in den Schlafsaal, gefolgt von den anderen Siebtklässlern, sie wünschten sich eine gute Nacht und kurz darauf schliefen sie.
 

Die beiden nächsten Wochen waren normal konnte man sagen, sah man einmal von dem Schulstress und den Prüfungen ab, die man in drei Monaten schreiben würde. Das Schloss erzitterte und Magie durchbrach die Wände von Hogwarts. Bisher hatten Slytherin und Gryffindor es vermieden sich zu treffen, doch nun wurde es Zeit. Irgendetwas ging hier vor und sie wollten wissen, was es war. Zum Glück saßen sie gerade bei Severus Snape und hatten Doppelstunde Zaubertränke.

„Ihr geht sofort in eure Häuser und das ohne Umwege“, befahl er.

Was von den meisten Schülern auch sofort getan wurde, nur sechs blieben in dem Klassenzimmer.

„Habt ihr nicht verstanden, was ich gesagt habe?“

„Doch, haben wir. Aber das hier ist nicht normal“, sagte Airen.

„Das ist keine normale Magie, Severus“, sagte Harry alias Darius.

„Das hier ist Uralte Magie, und sie wird gebannt, habe ich das Gefühl“, sagte Draco.

„Uralte Magie? Das können nur Salazar und Godric sein. Das ist bisher die älteste Magie hier“, sagte Hermine. „Bis auf Pyrdacor, aber er ist ja hier.“

„Dann sollten wir ihr nachgehen. Ich will nicht, dass einer meiner Großväter gebannt wird.“

Damit stürmte Airen aus dem Klassenzimmer und zusammen mit Draco, Blaise, Darius, Hermine, Ron und Severus versuchten sie der Magie zu folgen. Was sich ein wenig schwierig herausstellte, sie irrten durch das Schloss, doch schließlich kamen sie beim Büro des Schulleiters an und öffneten die Tür. Was sie dahinter erblickten, war grauenvoll, sie sahen Godric, wie er in einem Käfig gefangen gehalten wurde und man ihm die Magie entzog und diese zu einem Gefäß geleitet wurde. Airen und Darius erstarrten bei diesem Anblick, doch die Erstarrung wandelte sich rasendschnell in Wut um. Sie änderten beide ihre Gestalt und ließen ihre Magie frei. Durch diese neue Kraft an Magie wurde auch Dumbledore angezogen, dieser war auf der Suche nach Salazar gewesen. Doch nun änderte er seinen Plan, diese neue Magie war viel kraftvoller und er wollte sie haben. Er beeilte sich in sein Büro zu kommen, doch war dieses noch ein paar Minuten entfernt. Und diese Minuten, reichten Airen und Darius um Godric aus dem Käfig zu befreien, Godric war schwach, noch ein paar Minuten in diesem Käfig und sie hätten ihm nicht mehr helfen können.

Darius und Airen sprühten vor Zorn, sie wollten Dumbledore dafür leiden lassen, wie konnte er das ihrem Großvater antun? Dafür würde er leiden, das schworen sich beide.

„Er kommt“, sagte Draco, auch er hatte seine Gestalt geändert.

„Und wir werden bereit sein“, sagte Blaise, in seiner veränderten Gestalt.

„Wir werden helfen“, schlossen sich Hermine und Ron an.

Da die beiden noch nicht vollkommen stablos zaubern konnten, nahmen sie hinter Darius und Airen Stellung, während Draco und Blaise sich vor Airen und Darius stellten.

„Wir sind hier drin im Nachteil“, sagte Draco noch, bevor Dumbledore auch schon zur Tür herein kam.
 

Ende Kapitel 11

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Ich weiß, was ihr jetzt sagen/schreiben werdet: Du bist so fies, genau an dieser Stelle aufzuhören.

Ja, ich weiß, und es tut mir ja auch leid, aber ich hab das Kapitel noch Donnerstagabend geschrieben und Freitagmorgen ging es zur Animagic. Und außerdem war das Kapitel so schon lang genug. Ich meine, das hier sind 20 Seiten mit Word. Und das nächste Kapitel wird glaub ich auch so lange, und diesmal heißt es wirklich "Der Frieden naht", versprochen. Keine Einzelaktionen mehr von meinen Charas, die werden sich schön an das Drehbuch halten ^^
 

Nun werde ich noch ein paar Fragen beantworten:

@himeChidori: Vielen Dank für die Kekse, hab sie als Nervennahrung verwendet beim Kapi schreiben.

@Lachotte: Nicht Draco hat sie gefunden, sondern Airen ist zu Draco gegangen.

@leewes: Vielen Dank für dein super langes Kommi, freu mich schon auf dein nächstes ^^ Wie war dein Urlaub? Ich hofffe doch schön.

@BlaiseZabini: Nun ehrlich gesagt glaube ich das Darius und Draco keine Zeit gefunden haben in Gedanken miteinander zureden. Denn wie du bemerkt hast ist ziemlich viel geschehen, aber vielleicht kommt das ja noch.

@Zee: jaja, ich und meine fiesen Cliffhänger, ich bin schon wieder fiel, gelle?

@Halb-Blut-Prinz: Sicher dass das der alte war? Aber dafür bekommt er im nächsten Kapi ganz schön was auf die Mütze, versprochen.
 

So, hab ich im großen und ganzen alle? Ja? Keinen vergessen? Falls doch bitte ich um Entschuldigung, ich komme gerade von der Animagic und hab ne 2 1/2 Stunden lange Autofahrt hinter mir und wir haben kurz nach zehn, abends natürlich. So ich würde dann mal sagen, bis Ende des Monats, denn dann gehts weiter ^^
 

Ich möchte mich nochmal bei allen Lesern und Kommischreibern bedanken, wir haben bald die 100er Grenze erreicht, ich freu mich riesig darüber.
 

LG

Lysira

Kapitel 12: Der Frieden naht

Hallöchen,
 

hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel ^-^

Ich hate keine langen vorreden und lass euch gleich das Kapi lesen. Viel Spass damit ^^

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Kapitel 12: Der Frieden naht
 

Dumbledore ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und versuchte die Lage zu begreifen. Wie war es diesen Kindern gelungen, in sein Büro zu kommen? Und was noch schlimmer war, wie hatten sie Godric befreit? Er hatte den Käfig mit einem Schutzschild umgeben, niemand an dieser Schule war stark genug, um diesen zu durchdringen. Er sah sich die Kinder genauer an, er kannte sie nicht, das hier waren keine Schüler seiner Schule. Doch zwei von ihnen kannte er, Ron Weasley und Hermine Granger, wenn diese beiden hier waren, konnte Harry Potter nicht weit sein. Er ließ seinen Blick über die anderen vier Kinder schweifen und blieb bei einem jungen Mann hängen, dieser hatte saphirblaue und smaragdgrüne Augen. Wie war das möglich? Wie hatte er die Banne und Blockaden lösen können? Dann fiel ihm die Nacht ein, wo jemand die Macht der Sterne genutzt hatte, hatte er damit die Banne und Blockaden aufgelöst? Er sah sich Darius genauer an und versuchte festzustellen, wie groß die Macht von Darius war und sie war groß, doch er konnte gewinnen, er wusste es. Er zückte seinen Zauberstab und sprach einen Spruch auf ihn, doch dieser kam nicht bei Darius an. Blaise hatte sich vor ihn gestellt und hatte einen Schutzschild beschworen. Dumbledore ging weiter in sein Büro hinein, schließlich war es sein Büro und hier herrschten seine Regeln.

Airen sah Severus, er war noch bei ihnen, doch hatte Dumbledore ihn noch nicht gesehen. Sie signalisierte ihm, dass er Godric hier raus bringen sollte, am besten nach Hause, dachte sie sich. Severus hatte sie verstanden und wartete auf eine Gelegenheit, dies auch zu tun.

Da hob Airen plötzlich ihre Hand und schickte eine Energiewelle zu Dumbledore, dieser versuchte die Energiewelle abzufangen und sprach einen Schutzschild. Der Schutzschild drohte zu zerbrechen, doch er hielt. In dieser Zeit ging Severus schnellen Schrittes zu Godric, stütze diesen und disapparierte, auf direktem Weg zu Tom und Sirius.

Dumbledore bekam nur mit, dass Godric plötzlich nicht mehr da war, da die Kinder noch alle da waren, musste noch jemand im Büro gewesen sein, den er nicht bemerkt hatte. Er fluchte vor sich hin, seine Sinne ließen ihn gerade im Stich und das gefiel ihm gar nicht.

„Nun können wir ja anfangen“, sagte Airen leise und doch laut genug, damit er sie hörte.

Kaum dass sie zu Ende gesprochen hatte, hob sie beide Hände und ließ wieder eine Energiewelle los, diesmal eine, die stärker war. Dumbledore zauberte wieder einen Schutzschild um sich und dieser hielt, ohne auch nur einen Riss zu bekommen.

„Ja“, dachte er sich, „dieses Kind kann stablos zaubern und die anderen wahrscheinlich auch, doch sind sie nicht stark genug, um mich zu besiegen. Meine wahre Macht kennen sie ja gar nicht.“

Er schickte ihnen eine Energiewelle entgegen und diese war sehr stark, obwohl es nicht alles war, was er konnte. Sie waren nicht darauf vorbereitet und es riss sie buchstäblich von den Füßen. Sie flogen einen Meter durch die Luft und landeten dann mit dem Rücken auf dem Boden, verletzt hatte sich niemand, doch waren sie geschwächt. Denn die Energiewelle hatte ihnen von ihrer Energie entzogen und füllte Dumbledores Energie auf.

„Wir müssen hier raus“, sandte Draco den Gedanken an Darius.

Dieser sah kurz zu Draco, überrascht, dass er das tat.

„Ich weiß. Aber wir können nicht durch die Tür gehen“, antwortete er.

„Aber durch das Fenster.“

„Ach so. Wir werfen Dumbledore zuerst raus und folgen dann, oder was?“, kam es von Darius zynisch.

„Das sollte gehen“, war Dracos Antwort.

„Hast du den Verstand verloren?“

„Hast du eine bessere Idee?“

Darius schwieg und sagte schließlich: „Nein.“

„Dann los.“

Die Unterhaltung dauerte nur ein paar Sekunden, beide standen auf und machten sich bereit, den ‚einfachen’ Plan auch umzusetzen. Ihre Freunde standen ebenfalls auf, Hermine und Ron waren eindeutig schwächer als Airen und Blaise. Hermine und Ron verfügten nicht über die Macht wie Blaise und Airen, doch würden sie nicht aufgeben, sie waren schließlich hier, um Darius zu beschützen und das würden sie auch weiterhin.

Darius ging langsam nach links, wo Dumbledore seine Bücher aufbewahrte, um diesen dazu zu bringen sich zu bewegen. Doch Dumbledore bewegte sich nicht, er behielt alle Anwesenden im Auge, er schien zu wissen, was Darius vorhatte und er hatte keine Lust da mitzuspielen. Also formte Dumbledore mit seinen Händen schnelle Zeichen in der Luft und sprach einen Zauberspruch in einer unbekannten Sprache und helles, grelles Licht erfüllte den Raum.

Einen Moment waren sie so geblendet, dass sie nichts mehr sahen als weiß, doch nach einer Zeit ging das Weiß zurück und man konnte Konturen erkennen. Blaise war der Erste der wieder richtig sehen konnte und stellte fest, dass sie zwar alle zusammen waren, doch um sie herum war, wie sollte er es ausdrücken, einfach ausgedrückt, nichts. Es war nichts da, kein Baum, keine Sonne, kein Boden. Sie schwebten im vollkommenen Nichts.

„Wo sind wir hier?“, fragte Darius.

„Ich habe keine Ahnung“, antwortete Airen.

Sie sah sich um und versuchte etwas zu erkennen, doch wohin sie auch sah, es gab nichts, was sie erkennen konnte, denn es war nichts da.

„Wir müssen hier wieder raus“, sagte Draco.

„Doch wohin sollen wir gehen?“, fragte Hermine, die sich an Rons Arm festhielt.

„Es wäre zu gefährlich, wenn wir einfach drauf los gehen würden“, meinte Blaise. „Wir wissen nicht, wo wir sind.“

„Am einfachsten wäre es, wenn wir dieses Raumgefüge auflösen würden“, meinte Airen.

„Hast du zufällig den passenden Zauber dafür?“, fragte Draco.

„Leider nein. Diese Zauber lagen mir nie besonders, weshalb meine Ausbildung in andere Richtungen lief. Kannst du nicht einfach Pyrdacor bitten, uns zu helfen?“

Draco dachte kurz nach. Pyrdacor war der Drache über das Gleichgewicht und die Elemente. Er würde hier nicht viel helfen können, man bräuchte jemanden, der über Raum und Zeit herrschen konnte, doch so einen gab es nicht. Es gab nur Aldinor, den Retter, und der lebte leider nicht mehr.

„Sei doch nicht so negativ“, hörte Draco den Drachen in seinen Gedanken.

„Du hast gut reden.“

„Es stimmt, ich bin zwar nicht der Herrscher von Raum und Zeit, doch über das Gleichgewicht und die Elemente, aber das weißt du ja schon.“

„Und weiter?“

„Denk doch nach, herrscht hier gerade das Gleichgewicht? Ich glaube nicht.“

„Kannst du das Raumgefüge auflösen?“

Der Drache schüttelte in Gedanken verneinend den Kopf. „Das nicht, aber ich kann euch den Weg hinaus zeigen.“

„Warum sagst du das nicht gleich?“

„Du hast nicht gefragt“, antwortete Pyrdacor belustigt.

Draco schüttelte den Kopf.

„Was ist?“, fragte Darius.

„Pyrdacor hat Sinn für Humor. Er zeigt uns den Weg hinaus.“

„Sinn für Humor, ja? Dann kannst du dich stundenlang mit ihm unterhalten und dir wird nie langweilig“, meinte Darius dazu.

„Und wie zeigt er uns den Weg?“, fragte Blaise.

Kaum dass die Frage gestellt war, erschien ein blauer Fluss aus dem Nichts.

„Ihr müsst dem Fluss folgen“, hörten sie die Stimme des Drachen.

Draco ging zusammen mit Airen vor, ihnen folgten Hermine und Ron und am Schluss gingen Darius und Blaise. So gingen sie ca zehn Minuten, immer den Fluss entlang, doch dieser schien nie zu enden.

„Wo wollt ihr denn hin?“, hörten sie plötzlich eine Stimme, die zu Dumbledore gehörte.

Sie versuchten die Stimme ausfindig zu machen, doch sie schien von überall zu kommen.

„Komm gefälligst raus und stell dich uns“, zischte Airen wütend.

Wenn es etwas gab, das sie wirklich hasste, dann einen Gegner, der sich versteckte. Dumbledore lachte nur und schickte ihnen einen Feuerzauber entgegen, doch bevor das Feuer sie erreichte, wurden sie durch eine Wasserwand geschützt. Der Fluss hatte eine Wasserbarriere errichtet, oder eher Pyrdacor hatte sie errichtet, er war nicht umsonst der Wächter der Elemente.

„Danke“, bedankte sich Draco bei seinem Drachen.

„Gern geschehen. Ihr solltet ihn vernichten, er hat lange genug die Zaubererwelt beherrscht.“

„Leichter gesagt als getan“, murrte Draco.

Pyrdacor schüttelte wieder den Kopf. Was war nur mit den Menschen in der heutigen Zeit los? Glaubten diese Kinder wirklich, dass sie schwächer waren als dieser Zauberer Dumbledore?

Er sah sich jeden Menschen genauer an, nun ja, zwei waren wirklich schwächer als Dumbledore. Pyrdacor glaubte sich zu erinnern, dass diese Ron und Hermine hießen, aber ihr Glaube und die Bereitschaft zu helfen machten sie stärker.

Dann sah er zu Blaise, er war ein Engel der Nacht und er war bereits erwacht, was bedeutete, dass er nicht nur auf seine menschliche Magie zugreifen konnte, sondern auch, auf die des erwachten Vampirs. Wusste er das? Pyrdacor war sich nicht sicher.

Dann waren da Darius und Airen, die beiden Königskinder. Ihre Macht war unendlich, sie mussten nur lernen, wie man diese anwandte, ohne sich selbst zu schaden.

Und Draco, in dem er wiedergeboren war, auch seine Magie war groß, und wenn Draco seine Magie mit anwandte, war auch er fast unbesiegbar.

Die Macht, die hier im Moment versammelt war, war so groß, dasd man sie fast ergreifen konnte. Sie mussten sie nur benutzen und richtig einsetzen, hatte man ihnen das denn nicht beigebracht? Pyrdacor schüttelte zum wiederholten Male seinen mächtigen Kopf und konnte nicht glauben, was man den Zauberern und Hexen heute beibrachte. Die wichtigsten Lehren schien man vergessen zu haben, seid dem großen Krieg, es war zum Weglaufen, einfach ausgedrückt.
 

Dumbledore beendete den Feuerzauber und die Wasserwand fiel zurück in den Fluss. Dieser tauchte plötzlich über ihnen auf und ließ einen weiteren Zauber auf sie los, diesmal war es ein Eiszauber. Sie mussten zur Seite springen und ausweichen, um nicht von den Eiszapfen getroffen zu werden, denn klein waren diese nicht. Sie waren ca zwanzig Zentimeter lang und fünf Zentimeter dick, das würde wehtun, wenn diese trafen.
 

„Verdammt“, dachte Blaise. „Ich kann hier fast gar nichts tun.“

„Da könntest du Recht haben, dieser Dumbledore nervt langsam“, stimmte ihm sein Vampir zu.

Blaise war überrascht, dass dieser mit ihm redete. Na ja, das taten sie zwar in letzter Zeit öfter, doch dabei ging es eigentlich nur ums ‘Essen’ und da waren sie sich noch nicht ganz einig.

„Was schlägst du vor?“, fragte Blaise.

„Ihn erledigen“, war die einfache Antwort.

„Danke für den Tipp, das hatten wir auch so schon vor.“

„Und warum tust du es dann nicht?“

„Falls du es noch nicht bemerkt hast, meine Magie nutzt hier nicht viel.“

„Dann lass mich mal ran“, sagte der Vampir und übernahm die Kontrolle.

„Was…?“, doch mehr konnte Blaise nicht mehr sagen, der Vampir hatte die Kontrolle übernommen. „Was soll das?“, fauchte er den Vampir in Gedanken an.

„Deine Magie nutzt nicht viel, aber meine“, sagte der Vampir und sprang in die Luft.

Er öffnete die schwarzen Flügel und flog einige Meter nach oben und verharrte dann, die Hände hatte er vor seinem Körper zusammengefaltet, die Augen geschlossen. In dieser Position blieb er einige Sekunden, er murmelte ein paar Wörter, die niemand verstand, dann öffnete er seine Augen. Seine Augen waren vollkommen schwarz, dann erfasste ihn ein Wirbelwind und er fing an, sich um sich selbst zu drehen. Der Wind wurde immer stärker, wurde fast zu einem Tornado und nach einiger Zeit fegte dieser über die ganze Ebene. Dann ganz plötzlich hielt Blaise inne, der Tornado wurde aufgelöst und das Nichts, was sie gefangen hielt, war weg.
 

„Was tust du da? Blaise“, rief Darius.

Die anderen wurden auf Darius aufmerksam und sahen dann zu Blaise. Dieser sprang gerade in die Luft und ließ seine Flügel erscheinen.

„Was hat er vor?“, fragte Hermine, doch sie bekam keine Antwort, alle sahen zu Blaise und versuchten herauszufinden was er tat. Dann öffneten sich seine Augen und sie waren komplett schwarz.

„Oh nein“, sagte Airen.

„Was ist?“, fragte Darius, der neben ihr stand.

„Der Vampir hat die Kontrolle“, antwortete Draco anstatt Airen.

„Ist das gut oder schlecht?“, fragte Ron.

„Ich habe keine Ahnung“, gab Draco zu.

Sie standen nun als Gruppe zusammen, dann fing Blaise an sich zu drehen, zuerst war es nur ein leichter Wind, doch dieser wurde immer stärker und heftiger, glich fast einem Tornado. Es war schwer sich auf den Beinen zu halten und so knieten sie sich hin, hielten sich zum Schutz die Arme vor das Gesicht und versuchten etwas zu erkennen. Doch das war nicht einfach, es war fast unmöglich, der Wind, Tornado, oder was es nun war, wurde immer dichter und verhinderte, dass man etwas erkennen konnte. Dann war es plötzlich zu Ende, der Wind, Tornado war weg, ganz langsam öffneten sie wieder die Augen und sahen sich um.

„Das kann jetzt nicht wahr sein, oder doch?“, fragte Hermine, ihren Augen nicht glaubend.

„Wir waren doch eben noch in diesem Nichts“, sagte Ron.

„Wo sind wir hier?“, fragte Airen.

„Im Verbotenen Wald, auf einer Lichtung“, antwortete Darius.

Draco sagte nichts dazu, er hasste den Verbotenen Wald, es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sie in dem Wald waren. Hätte Blaise sie nicht woanders hinbringen können?

„Wo ist Blaise?“, fragte Draco.

„Ich bin hier“, antwortete dieser und ließ sich mit den Füßen auf der Erde nieder.

„Konntest du uns nicht woanders hinbringen?“, fragte Draco.

„Nein. Ich hab nur die Illusion bzw. das Raumgefüge aufgelöst, sonst nichts. Wir waren also schon hier.“

Bevor Draco darauf etwas erwidern konnte, ging Airen dazwischen.

„Ist mit Blaise alles in Ordnung?“, fragte sie den Vampir.

„Ja. Es geht ihm gut. Wenn es das ist, was du wissen wolltest.“

„Danke.“
 

„Warum bedankte sie sich jetzt?“, fragte sich der Vampir.

„Na dafür, dass du uns da raus geholt hast“, war Blaise’ Antwort.

„Du hast komische Freunde.“

„Nein, die besten Freunde und du musst noch vieles über uns lernen“, grinste Blaise.

Der Vampir lächelte und meinte: „Na, wenn du meinst.“

„Ja, und jetzt gib mir die Kontrolle zurück.“

Der Vampir tat das und zog sich zurück, um mehr über die ‘Freunde’ zu erfahren.
 

Blaise schüttelte kurz den Kopf und war dann wieder er selbst.

„Alles okay?“, fragte Draco.

„Ja. Ich muss mich nur daran gewöhnen.“

„Du hast ihm die Kontrolle nicht freiwillig gegeben“, stellte Airen fest.

„Nein. Aber es war nützlich, wie ich sehe.“ Blaise sah sich um.

„Das schon, aber wir sind im Verbotenen Wald“, sagte Hermine.

Ihr war das nicht ganz geheuer, sie hatte ein wenig Angst.

„Aber wenigstens wissen wir nun, wo wir sind“, sagte Darius.

„Kannst du uns raus führen?“, fragte Ron an Darius gewandt.

Dieser nickte und ging vor, Draco ging neben ihm, Ron und Hermine direkt hinter den beiden und den Schluss bildeten Airen und Blaise.

Keiner redete ein Wort und Stille umgab sie. Irgendwie kam ihnen das zu leicht vor. Blaise konnte das Raumgefüge ohne Zwischenfälle durchdringen, und auch nun konnten sie den Wald einfach verlassen. Irgendetwas stimmte nicht, das konnten sie alle spüren. Und sie sollten Recht behalten. Denn kaum dass sie den Wald verlassen hatten, stand Dumbledore vor ihnen.

„Ihr glaubtet doch wohl nicht, dass ich es euch so leicht mache. Oder? Ihr werdet euch noch wünschen, dass ihr im Nichts geblieben wäret.“
 

Sirius stand gerade am Fenster und sah hinaus, als Severus zusammen mit einem geschwächten Godric in den Salon apparierte. Er lief direkt auf beide zu und half Severus Godric auf die Couch zu legen. Godric war bewusstlos.

„Was ist passiert“, fragte Sirius.

„Erkläre ich gleich. SALAZAR“, rief Severus so laut, dass sich Sirius die Ohren zuhalten musste.

Durch den lauten Ruf wurde nicht nur Salazar angelockt, sondern auch Tom.

„Was schreist du so…“, fing Salazar an, verstummte aber sogleich, als er seinen Mann bewusstlos auf der Couch liegen sah, er lief sofort zu dieser.

„Was ist denn passiert? Vater…“, auch Tom lief zur Couch.

„Dumbledore“, war alles, was Severus nun sagte.

„Wir müssen Godric sofort versorgen“, sagte Sirius.

Die Worte waren allerdings überflüssig, denn Salazar hatte bereits damit angefangen und flößte ihm verschiedene Tränke ein. Godrics Hautfarbe nahm wieder eine gesundere Farbe an und auch die Schrammen und Schnitte verblassten. War Godric eben noch bewusstlos, so ging dies nun über in einen erholsamen Schlaf.

„Dafür wird er hunderte von Jahren Qualen erleiden“, zischte Salazar.

„Dazu wirst du, glaube ich, nicht mehr kommen“, sagte Severus leise.

„Was meinst du damit?“, fragte Sirius.

Severus teilte ihnen nun mit, wie sie Godric gefunden hatten.

„Ich hab Airen und auch Darius noch nie so wütend erlebt“, schloss Severus seinen kurzen Bericht. „Da wird nicht mehr viel von Dumbledore übrig bleiben, was du quälen kannst.“

„Sie können den Kampf noch nicht gewinnen. Dafür sind sie noch nicht stark genug“, sagte Sirius.

„Ich glaube, da unterschätzt du die beiden. Und außerdem sind sie nicht alleine“, sagte Severus.

„Wir müssen nach Hogwarts“, sagte Tom und stand auf.

„Der Meinung bin ich auch“, schloss sich Salazar an.

Sirius gab sich geschlagen, gegen die beiden konnte er nicht gewinnen. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten, hielt nichts sie davon ab. Er stand auf und stellte sich vor seinen Mann.

Sirius zog Tom an sich und küsste diesen innig. Es war wie bei ihrem ersten Kuss, sofort stand sein Körper in Flammen und drohte ihn zu verbrennen. Ihre Zungen berührten sich und das Feuer wurde immer stärker. Bevor es sie beide verbrannte, löste Sirius den Kuss, legte seine Stirn an die von Tom und sah ihm tief in die Augen.

„Pass auf dich auf“, murmelte er.

Tom nickte nur, gab seinem Mann noch einen Kuss und löste sich dann von ihm. Er stellte sich neben Salazar und verschwand dann mit diesem nach Hogwarts.

Sirius schlang seine Arme um seinen eigenen Körper. Severus sah ihn fragend an.

„Immer wenn er geht, hab ich das Gefühl, dass er nicht wiederkommt. Doch heute ist es anders, es ist schlimmer, es ist, als hätte ich gerade einen Teil von mir verloren“, sagte er leise und ließ sich auf den Boden fallen.

Severus ging auf ihn zu und legte eine Hand auf seine Schulter.

„Er wird wiederkommen“, war das Einzige, was er sagte.

„Ich hoffe, dass du Recht hast.“
 

„Es war uns aber zu langweilig dort“, sagte Darius mit gelangweilter Stimme. „Ich meine, haben Sie nichts Besseres Schulleiter?“

„Du willst also was Besseres?“, fragte Dumbledore und versuchte herauszufinden, was Darius meinte.

„Ja. Das Nichts kann doch nicht schon alles gewesen sein, was der große Dumbledore kann. Oder etwa doch?“

Die anderen sahen Darius irritiert an, nur Blaise schien zu begreifen, was Darius vorhatte und grinste in sich hinein.

„Darius, Darius, na na na“, fing Blaise spielerisch an. „Du weißt doch selbst, dass Dumbledore ein alter Mann ist. Und mit dem Alter wird man auch schwächer. Mach’s dem alten Mann doch nicht so schwer.“

Dumbledore konnte nicht glauben, was er da hörte. Machten sich diese Kinder gerade wirklich über ihn lustig? Über ihn? Er war der mächtigste Zauberer auf dieser Welt und diese Kinder machten sich lustig über ihn? Das würden sie noch bitter bereuen. Er würde sie alle auf einmal erledigen. Sie würden sich wünschen, niemals geboren worden zu sein. Er hob seinen Zauberstab und beschwor einen Erdzauber hinauf. Die Erde fing an zu beben und sie stützten sich gegenseitig, um nicht zu stürzen. Teile des Erdbodens brachen auf und ließen Löcher im Boden zurück. Sie mussten immer wieder woanders hin springen, um nicht in ein Loch zu fallen, wer wusste schon, was in einem Erdloch auf ihn wartete? Doch es wurden immer mehr Löcher um sie herum, bald würde kein Platz mehr sein, um auszuweichen.

„Kannst du nicht etwas tun, Draco?“, fragte Blaise.

„Was denn?“, war die Gegenfrage.

„Immerhin bist du auch der Hüter der Elemente.“

„Warum bin ich nicht von allein darauf gekommen?“, fragte sich Draco selbst.

„Manchmal brauchst du halt einen Schubs“, hörte Draco die Stimme von Pyrdacor.

„Ich bin es halt nicht gewohnt, plötzlich einen Drachen in mir zu haben und auch die Macht selbst nicht.“

„Ich bin sicher, wir werden noch eine Menge Spaß haben“, kam es belustigt von Pyrdacor. „Aber nun sollten wir etwas unternehmen.“ Nun klang die Stimme nicht belustigt, sondern ernst.

„Willst du selbst auftauchen?“, fragte Draco genauso ernst.

„Nein. Ich werde dir meine Macht leihen.“

Draco schloss für einen Moment die Augen und als er sie wieder öffnete, waren diese nicht mehr silbern sondern so klar wie klares Wasser. Er sah Dumbledore nur einen Moment an und schon hörte die Erde auf zu beben und die Erdlöcher schlossen sich wieder.

„Du hast keinen Respekt vor der Natur, alter Mann“, hörte man Dracos Stimme sagen. Doch war es nicht nur Dracos Stimme, sondern auch die von Pyrdacor.

„Du hast es damals nicht verstanden und scheinst es heute auch noch nicht zu begreifen“, sprach er weiter. „Man kann die Natur und die Welt nicht beherrschen, man kann sie nur lenken und versuchen ihr den Weg zu weisen. Aber davon verstehst du nichts. Alles, was du willst, ist beherrschen.“

Nach diesen Worten hob Draco die Arme, streckte diese rechts und links von seinem Körper, verharrte dort einen Moment, sah Dumbledore in die Augen und machte eine Bewegung mit den Armen nach vorne. Wurzeln brachen aus dem Verbotenen Wald hinter ihnen nach vorne und versuchten Dumbledore zu erreichen, doch dieser sprang im letzen Moment zur Seite. Die Wurzeln folgten ihm, doch immer, wenn sie Dumbledore zu erreichen schienen, wich Dumbledore aus. Draco machte dies nichts aus, seine Mundwinkel zuckten nach oben, es schien, als würde er mit Dumbledore spielen, ihn sich in Sicherheit wiegen lassen. Die Wurzeln schlugen noch einmal nach vorne aus und packten Dumbledore an den Füßen und hielten ihn fest. Dumbledore war einen Moment überrascht, doch nicht für lange, schnell sprach er einen Feuerzauber und die Wurzeln fingen Feuer und zogen sich zurück. Die ganze Aktion von Draco und Pyrdacor dauerte in etwa nur fünf Minuten, aber sie reichte, um den anderen eine Verschnaufpause zu geben.

„Wir sollten auch etwas unternehmen“, sagte Darius.

„Ganz deiner Meinung“, sagte Airen und änderte ihre Gestalt.

Eben hatte sich noch ein Kleid an, dieses störte sie zwar nicht beim Zaubern, aber beim Kämpfen. Nun trug sie eine enge aber bequeme schwarze Hose und ein enges T-Shirt. Sie fühlte sich freier und vor allem störten die Röcke nicht mehr. Sie mochte die Kleider nicht, aber sie sah hübsch darin aus. Ihre Väter freuten sich immer, wenn sie sich mädchenhaft kleidete und so tat sie ihnen den Gefallen, aber nun störte es sie. Ihr Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und sie trug ein Stirnband mit dem Zeichen Slytherin.

„Jetzt kann es losgehen“, sagte sie zu ihrem Bruder und verschwand.

„Wo ist sie denn hin?“, fragte dieser verblüfft.

„Sie hat es nicht wirklich getan, oder?“, fragte Blaise.

„Ich fürchte doch“, sagte Draco, er hielt die Verbindung mit Pyrdacor aufrecht.

„Was getan?“, fragte Darius.

„Das wirst du schon sehen“, sagte Draco, schloss die Augen und konzentrierte sich.

Wenn sie wirklich das getan hatte, was Blaise und er dachten, dann würde sie seine Hilfe brauchen, und da er jetzt die Elemente beeinflussen konnte, dank Pyrdacor, konnte er ihr viel besser helfen.

„Na, dann wollen wir ihr auch mal helfen“, sagte Blaise und verschwand ebenfalls.

„Was soll denn das Ganze?“, fragte Darius, doch er bekam keine Antwort.

Der leichte Wind, der bis eben noch durch die Blätter geweht hatte, legte sich. Es wurde still um sie herum, zu still. Man nahm nur noch den Atem der anderen wahr. Darius sah sich um, Hermine und Ron standen zusammen in seiner Nähe und sahen zu Dumbledore. Sein Blick ging zu Draco, der die Augen geschlossen hatte und sich konzentrierte, er sah sich weiter um. Dumbledore, der noch immer an derselben Stelle stand wie vor einer Minute und zu ihnen sah. Er versuchte wahrscheinlich herauszufinden, was sie vorhatten. Wenn er selbst es doch nur wüsste, dann könnte er ihnen helfen.

„Verdammt“, fluchte er in sich selbst und schloss die Augen.

„Nutze die Macht der Natur“, hörte er auf einmal die Stimme seiner Schwester.

Er öffnete wieder die Augen. Aber natürlich! Warum war ihm das nicht selbst eingefallen! Er hatte nicht umsonst zusammen mit seinen Eltern und Lucius trainiert. Und das Training war nicht gerade leicht gewesen, aber er hatte es perfekt absolviert. Nun ja, was hieß hier perfekt? Aber seine Eltern waren zufrieden, und das hieß immerhin etwas. Seine Mundwinkel hoben sich zu seinem Grinsen, ein leichter Wind kam auf und spielte mit den Blättern, die auf dem Boden lagen. Die Blätter wirbelten um Darius’ Körper und plötzlich war auch er verschwunden. Der Wind legte sich wieder und die Blätter legten sich wieder auf die Erde.

Hermine und Ron sahen kurz zu der Stelle, an der Darius verschwunden war und blickten dann wieder zu Dumbledore, der das Geschehene schweigend beobachtet hatte.
 

Was dachten sich diese Kinder eigentlich? Wollten sie ihn zum Narren halten? Erst verschwand dieses Mädchen, dann der Junge mit den blauschwarzen Haaren und nun auch noch Darius? Was bezweckten sie mit dieser Aktion? Eigentlich konnte es ihm egal sein, dann würde er sie eben später erledigen. Nun würde er sich erst mal um Hermine Granger und Ron Weasley kümmern. Es war zwar schade um die beiden, aber da sie sich ihm in den Weg gestellt hatten, mussten sie verschwinden. Er hob seinen Zauberstab und sprach einen Zauber. Die Erde unter den beiden öffnete sich und versuchte sie zu verschlingen.

Damit hatten die beiden gerechnet und sprangen zur Seite.

„Expelliarmus“, rief Hermine und deutete mit ihrem Zauberstab auf Dumbledore.

Doch dieser wehrte den Zauber ab und so behielt Dumbledore seinen Zauberstab in der Hand.

„Mist“, dachte Hermine. „Wäre auch zu einfach gewesen“, murmelte sie.

„Aber einen Versuch war’s wert“, sagte Ron, der neben ihr stand.

Hinter Dumbledore tauchte nun ein Schatten auf, doch dieser bemerkte die Person und sprang links zur Seite.

„Wo willst du denn hin?“, fragte Airen.

„Du kannst nicht weglaufen“, hörte man Blaise, der nun hinter Dumbledore stand, dieser wich wieder nach links aus.

„Nicht vor uns“, sagte nun Darius, Dumbledore musste wieder nach links ausweichen.

Nun hatte er drei Gegner vor sich, die er fast zu spät bemerkt hatte. Warum konnten sie sich so leise bewegen? Man musste etwas hören, schließlich war es hier so leise, eigentlich war es zu leise.

„Wer sagt denn, dass ich vor euch weglaufe?“

„Dann muss ich dieses Ausweichen wohl falsch gedeutet haben“, sagte Blaise.

Darauf antwortete Dumbledore nicht, warum auch? Diese Kinder mussten schließlich nicht wissen, was er vorhatte. Aber sein Plan schien aufzugehen, wie leicht es war, sie in die Falle zu locken.

Er ließ eine Energiewelle um sich herum entstehen und schickte sie zu den drei. Das geschah so schnell, dass sie von den Füßen gerissen wurden und nach hinten flogen, doch kamen sie auf den Füßen in der Hocke auf.

Bei Airen hatten sich einige Strähnen aus dem Pferdeschwanz gelöst und hingen nun wirr herunter. Doch das störte sie nicht, oder besser sie bemerkte es nicht.

Die drei stellten sich wieder aufrecht und Airen griff als erstes an, sie konzentrierte einen Energieball in ihrer rechten Hand und schickte ihn Dumbledore. Dieser wich aus und wurde von einem zweiten Energieball getroffen, den Darius ihm geschickt hatte. Blaise’ Angriff konnte er gerade noch so ausweichen. Dumbledore hatte das Gefühl, dass mit ihm gespielt wurde, oder war das wirklich schon alles, was diese Kinder konnten? Er glaubte das nicht, er musste vorsichtig sein. Er schickte noch eine Energiewelle auf die drei los, doch diesmal erreichte sie die drei nicht, sondern prallte an einem Schutzschild ab. Nun stand hinter den drei der andere Junge mit den silbernen Haaren und den wasserklaren Augen. Täuschte sich Dumbledore oder wurden die Haare jetzt noch silberner, leuchteten diese leicht? Er musste etwas unternehmen.

Blaise begab sich in die Luft, übergab seinem Vampir die Kontrolle, und sprach einen Luftzauber. Er gestand sich ein, dass sein Vampir besser helfen konnte als er, da dieser die besseren Instinkte und auch die bessere Magie beherrschte für einen Kampf. Und wie es schien, freute sich sein Vampir auf einen Kampf gegen den Schulleiter.

„Aber vergiss nicht, dass wir Darius und Airen schützen müssen“, erinnerte Blaise ihn.

„Eigentlich nur Darius. Wir sind sein Wächter.“

„Ich hab Airen die ganzen Jahre über beschützt, ich höre jetzt nicht damit auf. Und du auch nicht, verstanden?“, gab Blaise wütend von sich.

„Ja, ich hab verstanden.“

Er machte ein paar Handzeichen und sprach den Luftzauber. Wind kam wieder auf, formte sich zu einem Tornado und brach dann auf Dumbledore nieder. Blätter flogen umher, Staub kam auf und versperrte für einen Moment die Sicht.

„Haben wir ihn getroffen?“, fragte Blaise seinen Vampir.

„Ich fürchte nein.“

Der Vampir knurrte und sah nach rechts wo eine Gestalt stand. Momentan sah man nur einen Schatten, da der Staub die Gestalt verdeckte, doch wenn man nach den Umrissen gehen würde, konnte man Dumbledore erkennen.

Darius, Draco und Airen hielten sich die Arme vor das Gesicht und husteten. Musste Blaise so einen Wind beschwören, bevor sie reagierten konnten? Aber was wichtiger war, hatte er Dumbledore verwundet? Man hörte ein Knurren über ihnen, Airen und Draco kannten dieses Knurren bereits, es war das Knurren des Vampirs.

„Warum überlässt er ihm die Kontrolle?“, fragte Airen.

Der Staub legte sich, sie sahen zu der Stelle, wo Dumbledore eben noch gestanden hatte, doch nun war er weg. Sie sahen sich kurz um und sahen Dumbledore rechts von ihnen.

„Du glaubst doch nicht, dass du mich mit einem Luftzauber besiegen kannst“, hörten sie des Schulleiters kalte Stimme und Dumbledore schickte ihm einen Luftzauber zurück.

Doch bevor dieser Blaise erreichte, hatte Draco den Zauber aufgelöst, er fand es praktisch, die Elemente zu beherrschen. Denn so konnte er jeden Zauber lösen, der mit den Elementen in Verbindung stand. Nun ja, er konnte nicht den Zauber an sich lösen, doch sobald dieser ausgesprochen war, konnte er das Element dazu bringen, das zu tun, was er wollte. Wenn er gewollt hätte, hätte er den Zauber zurückwerfen können. Vielleicht sollte er das das nächste Mal tun, gar keine schlechte Idee. Warum war er da nicht früher drauf gekommen?

Dumbledore verstand im ersten Moment nicht, warum sein Zauber nicht funktioniert hatte, aber er kümmerte sich nicht weiter darum. Er musste die vier auseinander bringen, wahrscheinlich waren sie zusammen stärker als er. Einer von ihnen hatte zumindest die Fähigkeit, den Wind zu kontrollieren, denn sonst hätte sein Zauber funktioniert, nur wer? Der Schwarzhaarige konnte zwar Luftzauber aussprechen, doch war er sicher, dass nicht er den Zauber aufgelöst hatte, also musste es jemand von den anderen drei sein. Darius konnte er ausschließen, er kannte seine Fähigkeiten, und Elemente zu beherrschen, war keine davon. Aber konnte er sich da sicher sein?

Dumbledore war sich da nicht mehr so sicher, doch ließ er sich das nicht anmerken. Er musste nun größere Geschütze auffahren, denn so einfach war es wohl doch nicht, die Kinder zu besiegen. Er musste nun seine wahre Macht zeigen, bisher hatte er dies erst ein oder zwei Mal gemusst. Doch nun war es wieder so weit, aber warum mussten es Kinder sein? Warum nicht die zwölf mächtigen Drachen, die er besiegt hatte? Oder die Lichtelben? Das waren Herausforderungen gewesen, dagegen waren diese Zauberer hier nichts. Selbst bei den Lichtvampiren musste er nicht seine wahre Macht benutzen, und diese waren sehr stark gewesen.

„Na gut. Ihr habt es nicht anders gewollt“, sagte Dumbledore und seine Aura veränderte sich.

Er löste verschiedene Banne, die er auf sich selbst gelegt hatte, und ließ seine Magie nach außen fließen.

„Wie kann er eine solche Macht haben?“, fragte Draco.

„Weiß ich nicht. Aber es wird schwer werden“, sagte Airen.

„Sollten wir dann nicht auch auf unsere Macht zurückgreifen und sie fließen lassen?“, fragte Darius.

„Das wäre noch zu früh“, sagte Blaise, der nun wieder bei ihnen stand. „Er soll sich in Sicherheit wissen.“

„Ich erkenne diese Aura“, sagte Draco. „Er hat uns besiegt, damit meine ich die zwölf Drachen.“

„Das war jetzt nicht das, was ich hören wollte. Das ist keine gute Motivation“, sagte Darius.

„Hätte ich lügen sollen?“

„Wäre besser gewesen, oder noch besser, du hättest es nicht sagen sollen.“

„Das hilft uns jetzt auch nicht“, ging Airen dazwischen. Warum mussten sich die beiden jetzt streiten? Hatte das nicht Zeit bis danach?

„Wie hat er die Drachen besiegt?“, fragte Blaise.

„Indem er einen beherrschte“, war die Antwort.

„Dann pass auf, dass er dich nicht beherrscht.“

Ein Nicken war die Antwort, dann kam auch schon eine Energiewelle, welche sie von den Füßen riss und sie an den nächsten Baum schleuderte. Dumbledore hatte die kleine Unterhaltung von den vier ausgenutzt, um einen Angriff zu starten. Es war keine Zeit geblieben, um eine Schutzbarriere aufzubauen und so bekamen sie den kompletten Angriff ab. Sie kamen mit dem Rücken am Baum an und stöhnten kurz vor Schmerz auf. Das war der erste Angriff, den sie nicht abwehren konnten und das spürten sie jetzt. Das hatten sie davon, wenn sie sich durch ein kurzes Gespräch ablenken ließen. Sie fielen zu Boden und rappelten sich wieder auf, was gar nicht so einfach war, denn die kurze Bekanntschaft mit dem Baum war sehr schmerzhaft gewesen.

Dumbledore schickte ihnen sofort noch eine Energiewelle nach, welcher sie nur ausweichen konnten, doch Blaise traf sie knapp an der Schulter.

„Verdammt“, zischte er und hielt sich die verletzte Schulter mit der anderen Hand.

Darius, der in seiner Nähe war, lief zu ihm.

„Alles okay?“, fragte er besorgt.

„Ja, pass lieber auf.“

Die nächste Energiewelle kam auf sie zu und Blaise riss Darius zur Seite, damit diese ihn nicht traf.

„Danke.“

Airen und Draco hatten einen kleinen Moment Zeit zum Atem holen und Airen schickte nun ihrerseits eine starke Energiewelle zu Dumbledore. Dieser wich dieser aus und schickte eine Welle zu Airen, nun war es an ihr auszuweichen.

„Wir müssen etwas unternehmen, sonst nimmt das hier nie ein Ende“, dachte sie.

Dumbledore war schnell mit seinen Zaubern bzw. Energiewellen, er attackierte die vier jeweils mit einer Energiewelle, der sie ausweichen mussten, so wurden die vier getrennt. Was sich als Nachteil oder auch als Vorteil herausstellte. Einerseits mussten sich die vier einzeln verteidigen, aber auch angreifen. Oder aber, sie versuchten Dumbledore in ihre Mitte zu bekommen und greifen dann zusammen an.

Mussten sie jetzt wirklich ihre wahre Macht zeigen? Airen war sich nicht sicher, sie wich immer noch den Angriffen aus, obwohl sie es nicht musste. Wenn sie sich konzentrierte, konnte sie die Angriffe an sich abprallen lassen.

„Draco“, rief Darius und lief zu ihm hin.

Airen sah zu den beiden, Draco schien getroffen worden zu sein, da er am Boden lag und am rechten Arm und Bein blutete. Ihr Herz schien einen Moment stehen zu bleiben und Dumbledore bereitete einen Angriff auf die beiden vor. Darius bemerkte es anscheinend nicht, seine Angst um Draco machte ihn momentan blind. Und wo war Blaise? Er war auf der anderen Seite, er würde es nicht rechtzeitig zu den beiden schaffen.

„Verdammt“, fluchte Airen wieder.

Dumbledore ließ eine Energiewelle auf die beiden los, es war eine sehr starke, das würden die beiden nicht überleben. So würde er schon mal zwei von ihnen los sein. Die Energiewelle traf ihr Ziel.

„DARIUS… DRACO…“, rief Blaise.

Er war sofort losgelaufen, als er bemerkte, was Dumbledore plante, doch er war zu weit weg, er würde es nicht schaffen und dann war es zu spät, die Welle traf ihr Ziel.

Staub wirbelte auf, Bäume wurden mit ihren Wurzeln aus dem Boden gehoben und fielen um. Ein Lichtblitz blendete sie alle für einen kurzen Moment, der Staub legte sich nur langsam und zuerst sah man nur den Anfang eines Kraters, den die Energiewelle verursacht hatte.

„Wie ist das möglich“, hörte man Dumbledores entsetzte Stimme.

„Aber…“, flüsterte Blaise.

„Ich fass es nicht“, murmelte Ron, der bereits gefürchtet hatte, seinen besten Freund und auch Draco zu verlieren. Er würde es niemals zugeben, doch so langsam konnte er den Slytherin leiden.

Darius hatte sich über Draco bebeugt, um diesen zu schützen, er löste sich nun von ihm und sah auf, da die Energiewelle sie nicht getroffen hatte.

Airen stand einen Meter mit dem Rücken zu beiden und hatte sie beschützt.

„Aber wie…“, murmelte Darius.

Nun sah sich Darius seine Schwester genauer an. Ihr Haar wehte offen im Wind und sie umgab eine mächtige Aura. Das hier war nicht mehr nur seine Schwester, nein, sie war die Herrscherin ihrer Rasse. Sie hatte ihrer Magie freien Lauf gelassen, um sie zu schützen.

„Blaise“, sagte Airen, ihre Stimme klang dunkler und auch kälter. Sie muss richtig sauer sein, dachte er sich. Er erschien hinter ihr.

„Ja?“, fragte er.

„Bring meinen Bruder und Draco hier weg und beschütze die beiden. Und auch Ron und Hermine.“

Er nickte und wandte sich zu Darius und Draco.

„Ach, und Blaise?“, sie drehte den Kopf über die Schulter zu ihm.

Er drehte sich zu ihr und ihm stockte der Atem. Sie war wunderschön, ihre Augen leuchteten in einem solchen Grün, dass es schien, als wäre die Farbe flüssig. Auf ihrer Stirn hatte sie das Zeichen der Herrscherin und gleichzeitig ihrer Rasse, Slytherin.

„Sag Draco… dass ich ihn liebe… und meinen Eltern… dass es mir leid tut“, ihre Stimme war sanft gewesen.

„Aber…“, fing Blaise an.

„Kein Aber. Und nun verschwindet“, sie hatte sich wieder abgewandt und ihre Stimme war wieder kalt.

Blaise blieb keine Wahl als das zu tun, was ihm aufgetragen wurde.

„Los komm“, wandte er sich an Darius, der immer noch seine Schwester anstarrte.

Blaise nahm den bewusstlosen Draco, legte ihn sich über die Schulter und zog Darius hinter sich in Richtung des Schlosses. Ron und Hermine folgten ihm.

Dumbledore wollte die fünf natürlich nicht entkommen lassen und schickte ihnen eine Energiewelle hinterher, welche aber von Airen abgefangen wurde.

„Du wirst ihnen nichts tun“, sagte sie kalt.

„Und du glaubst, im Schloss seien sie vor mir sicher?“

Airen gab darauf keine Antwort, das musste sie auch nicht, ein kaltes Lächeln war die Antwort.

Sie ließ zwei Energiebälle in ihren Händen erscheinen und ließ diese auf Dumbledore los, dieser schickte seinerseits eine Energiewelle. Beide Energien prallten aufeinander und explodierten, ein weiterer Krater entstand.
 

Die fünf kamen gerade in der Eingangshalle an, als bereits Salazar und Tom ihnen entgegen kamen und sie die Diskussion zwischen Darius und Blaise mitbekamen.

Hermine zauberte eine Trage herbei und Blaise legte Draco darauf ab.

„Du wirst nicht gehen“, sagte Blaise.

„Und du glaubst, du könntest mich wirklich davon abhalten?“

„Sie hat befohlen, dass ich dich in Sicherheit bringe.“

„Was ist hier los?“, fragte Tom.

Schweigen.

„Rede“, wandte sich Tom an Blaise und dieser musste es tun.

Zehn Minuten später hatte Tom seinen Bericht und auch die Entschuldigung von Airen.

Tom war wütend, sehr wütend, er stand kurz davor zu explodieren.

„So? Es tut ihr also leid?“, knurrte er.

Salazar hielt seinen Sohn zurück. Er konnte ihn gut verstehen, es ging ihm genauso. Doch konnte Blaise nichts dafür, er war nur der Überbringer der schlechten Nachricht.

„Du wirst hier bleiben und sie beschützen“, sagte Salazar zu Blaise. „Und wir beide…“, wandte er sich an Tom „… werden deiner Tochter helfen.“

Tom nickte nur und lief zusammen mit seinem Vater in Richtung des Kampfes.
 

Hermine kümmerte sich so gut es ging um Draco, sie sprach einige Heilzauber und bekam nur sehr wenig von dem Gespräch mit. Dann sah sie auf und sah sich um.

„Wo ist Darius?“, fragte sie.

Blaise wandte sich zu ihr und sah sich um.

Das konnte doch jetzt wohl nicht wahr sein? Hatte er sich wirklich davon geschlichen um Airen zu helfen.

„Verdammt“, fluchte Blaise.

„Geh schon“, sagte Ron.

Blaise sah ihn fragend an.

„Du bist sein Wächter, also geh“, sagte Ron mit Nachdruck.

„Wir werden auf Draco aufpassen“, versicherte Hermine ihm.

Blaise nickte nur und lief wieder zu Airen und damit Salazar und Tom hinterher. Er sollte war im Schloss, in Hogwarts, bleiben, aber er musste auch Darius beschützen. Und das konnte er nicht, wenn sich dieser davonstahl, um Airen zu helfen.

Er war noch zwanzig Meter entfernt, als es eine große Explosion gab und die Erde so zitterte, dass er sich festhalten musste, um nicht zu stürzte. Er musste ebenfalls aufpassen, dass ihn nichts traf, denn es flogen Äste und Steinbrocken herum. Was war da los? Angst machte sich in seinem Herzen breit und eine Hand aus Eis legte sich um sein Herz. Er musste sich beeilen, oder kam er bereits zu spät?
 

Airen versuchte noch einen Schutzzauber zu sprechen, doch würde er nicht rechtzeitig fertig werden. Sie fluchte mal wieder, wie oft hatte sie heute bereits geflucht? Zwanzigmal? Dreißigmal? Sie wusste es nicht mehr. Sie hielt sich die Arme über Kreuz vor das Gesicht, um sich ein wenig zu schützen, bereit die Energiewelle abzubekommen. Doch es traf nicht ein, was sie befürchtet hatte. Sie ließ die Arme ein wenig sinken und sah ihres Bruders Rücken.

„Was tust du hier?“, fragte sie zornig, aber auch erleichtert, dass er da war.

„Dir helfen“, war die einfache Antwort.

Er hatte einen Schutzkreis um sie errichtet, er drehte sich zu ihr um.

„Du bist verletzt“, stellte er fest.

Ja, sie war verletzt, aber es war nicht besonders schlimm, nur ein Kratzer, was sie ihm auch sagte.

„Na, wenn du diesen tiefen Schnitt als Kratzer bezeichnest“, er zog sie auf. „Ach so, Dad und Großvater sind hier.“

„Was? Sind sie verrückt geworden?“

Darius zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Wir sollten uns um Dumbledore kümmern, bevor sie hier sind.“

Damit ließ er seine Magie fließen und seine Aura veränderte sich, auf seiner Stirn zeigte sich ebenfalls ein Zeichen, das Zeichen des Herrschers und der Familie Slytherin. Airen nickte, stellte sich neben ihn und griff nach seiner Hand.

„Zusammen sind wir unschlagbar“, murmelte sie.

„Das hat Großvater bei unserer Geburt gesagt“, sagte Darius leise.

„Zweifelst du daran?“, fragte Airen.

„Nein“, sagte Darius mit fester Stimme und schloss seine Augen, um sich zu konzentrieren.

Als er einen Teil seiner Magie gebündelt hatte, öffnete er seine Augen wieder und sie strahlten in einem solchem Blau, als wäre es flüssig. Darius hob die freie Hand mit der Handfläche nach oben und im gleichen Moment traten Wurzeln unter Dumbledore nach oben und fesselten ihn. Für Dumbledore geschah das alles viel zu schnell, für ihn waren nur Sekunden vergangen, seit Darius aufgetaucht war, doch in Wirklichkeit waren es zwei Minuten gewesen. So konnte er auch nicht rechtzeitig reagieren, als ihn die Wurzeln fesselten. Airen hatte in der Zwischenzeit einen Feuerball in ihrer freien Hand beschworen und schickte diesen zu Dumbledore. Dieser traf leider nicht sein Ziel, denn er hatte sich rechtzeitig befreien können und war dem Feuerball in letzter Sekunde ausgewichen. Airen ließ Darius’ Hand los und formte mit ihren beiden Händen verschiedene Zeichen und murmelte auch einige Worte. Darius wusste, was sie vorhatte und verwickelte Dumbledore in einen Kampf, um ihn von ihr abzulenken. Was auch wunderbar funktionierte. Als Airens Angriff auf Dumbledore traf, wurde er einige Meter weit geschleudert und blieb auf dem Boden liegen. Er hatte keine Zeit mehr gehabt und war dem Angriff völlig schutzlos ausgeliefert gewesen und das bekam er nun zu spüren. Dieser Angriff hatte ihm nicht nur Energie entzogen, nein, auch einen Teil seiner Magie. Darius stand ihm am nächsten und er könnte es beenden, er hatte es auch vor. Er stand einen Meter vor Dumbledore und er hatte einen Energieball in der Hand, doch irgendetwas hielt ihn davon ab, seinen Schulleiter und ehemaligen Mentor zu töten. Er konnte es nicht, er wusste nicht, warum, doch er konnte es einfach nicht. Selbst nach allem, was er seinetwegen hatte durchmachen müssten, er konnte es einfach nicht. Er bekam nicht, mit wie Dumbledore sich wieder aufrichtete und seinerseits einen Energieball formte.

„PASS AUF“, rief Airen und stellte sich zwischen Dumbledore und Darius und so bekam sie ihn ab. Sie hatte bemerkt, dass Darius zögerte und es nicht beenden konnte, bekam mit, wie Dumbledore sich erhob. Ohne nachzudenken warf sie sich zwischen die beiden und bekam den Energieball mit voller Wucht ab. Sie hatte keine Zeit, den Schutzschild zu sprechen, es waren nur Sekunden Zeit gewesen, um sich zu entscheiden und sie hatte sich entschieden, ihren Bruder zu beschützen. Nun würde sie mit dem Leben bezahlen müssen, entschuldigt dafür hatte sie sich ja schon. Doch das Ziel, welches sie sich gesetzte hatte, rückte nun in die Ferne. Das Ziel, Dumbledore mitzunehmen. Sie hatte sich geschworen, die zu beschützen, die sie liebte, auch wenn es sie das Leben kosten würde, dann würde sie wenigstens Dumbledore mitnehmen. Was dachte sie denn da? Sie musste Dumbledore besiegen, koste es, was es wolle. Jetzt aufgeben, gab es nicht. Sie lag auf ihrem Bruder, zwang sich aufzustehen. Hielt sich den verletzten Arm und stand auf, ihr Atem ging schwer, lange würde sie nicht mehr durchhalten können. Aber sie würde solange durchhalten, bis ihr Vater und ihr Großvater kommen würden. Weit waren diese nicht mehr, vielleicht noch ein paar Minuten, Sekunden.

„Airen“, flüsterte ihr Bruder hinter ihr.

War er wirklich so ein Feigling? Konnte er nicht einmal den Menschen töten, der ihm alles genommen hatte? Seine Vergangenheit? Seine Familie? Er war kein Feigling, das wusste er. All die Jahre, sechs Jahre lang, hatte er immer wieder gegen seinen Vater kämpfen müssen. Dumbledore hatte ihn deswegen angelogen. Und er hatte gegen ihn gekämpft, ohne zu zögern. Und warum? Um seine Freunde zu beschützen, Ron, Hermine, Ginny und all die anderen. Und was tat er hier? Seine Schwester musste ihn beschützen. Warum? Weil er zu feige war, um gegen Dumbledore zu kämpfen. Nun ja, nicht ganz, gekämpft hatte er ja gegen ihn, aber er konnte ihn nicht töten. Hätte er Voldemort je töten können? Er wusste es nicht und würde es nie wissen. Er wollte es nicht wissen. Wo blieb sein Vater eigentlich? Und sein Großvater? Diese waren doch vor ihm losgelaufen.

„Alles in Ordnung?“, fragte seine Schwester.

„Ja. Tut mir leid.“

„Muss es nicht. Such Dad und bring ihn hierher. Ich halt Dumbledore solange auf.“

Das Sprechen fiel ihr schwer und das merkte Darius auch und lief los. Er kam sich wirklich wie ein Feigling vor. Er fluchte, er konnte nicht mal seiner Schwester helfen, wie sollte er da je jemand anderen beschützen können. Er drehte sich wieder um und half seiner Schwester, diese wurde gerade von einem weiteren Energieball getroffen und verlor das Bewusstsein. Darius fing sie auf und hielt sie fest.

„Tut mir leid“, sagte er leise. Er trug sie ein Stück und sah Blaise, der auf sie zugelaufen kam.

„Hier. Pass auf sie auf“, sagte er nur und lief auch schon wieder zu Dumbledore.

Er würde diesmal kein Feigling sein und ihn besiegen. Vielleicht konnte er ihn nicht töten, aber er konnte ihn so weit verletzten, dass er das Bewusstsein verlor, den Rest konnten dann sein Vater und Großvater erledigen. Er erzeugte Energiebälle und schleuderte sie Dumbledore entgegen, dieser versuchte sie abzuwehren, was ihm nicht immer gelang.
 

Endlich kamen auch Salazar und Tom zum Kampfplatz, sie sahen Blaise, wie er sich um die bewusstlose Airen kümmerte.

„Was ist passiert?“, fragte Tom mit sorgenvoller Stimme.

„Weiß ich nicht, Darius braucht Hilfe. Ich schaff das hier schon“, sagte Blaise.

Salazar und Tom liefen noch einige Schritte und sahen sich schnell um. Der Kampfplatz sah ziemlich verwüst aus. Überall lagen Bäume wurzellos auf dem Boden, Löcher im Boden, wo die Energiebälle kein Ziel fanden, oder aber von einem Schutzschild abprallten. Gerade als Darius drohte besiegt zu werden, da er einen Moment unachtsam war, schritt Tom ein und schickte einen Energiepfeil auf Dumbledore los. Tom stand hinter seinem Sohn und sein Zorn fand keine Grenzen mehr. Die Augen von Tom waren rot und das Feuer brannte in ihnen wie Lava. Darius war einen Moment lang überrascht, doch froh, seinen Vater und auch seinen Großvater zu sehen bzw. zu spüren. Denn umgedreht hatte er sich nicht, nun sah er, wie ein grüner Pfeil an ihm vorbeischoss und Dumbledores Schutzschild durchbrach und sein Herz traf. Es war Salazar gewesen, der den Pfeil abgeschossen und Dumbledores Untergang war. Es war vorbei.

Er merkte, wie die Kraft von ihm wich, er sank auf die Knie, fühlte nun, wie erschöpft er in Wirklichkeit war und sank in die Bewusstlosigkeit. Er merkte nicht mehr, wie er von seinem Vater aufgefangen wurde und dieser ihn zu Blaise brachte, damit dieser erste Heilzauber auf ihn sprechen konnte, um seine Wunden zu versorgen.
 

Tom ging wieder zu Salazar und gemeinsam sprachen sie den Todesfluch, den Avada Kevadra. Dann verbrannten sie die Leiche von Dumbledore und zerstörten seinen Geist und seine Seele, so dass es keine Möglichkeit mehr gab, um wiederzukehren. Sie brauchten dafür ca. eine Stunde, dann gingen die beiden zurück zu Blaise, der ebenfalls erschöpft war, zwar hatte er nicht so viel gekämpft wie Airen oder Darius, doch hatte er das Raumgefüge zerstört und dieses hatte eine Menge Energie gefordert. Zuerst hatte er es nicht bemerkt, doch nun, da der Kampf zu Ende war, fühlte er es. Blaise erhob sich, als er Salazar und Tom bemerkte. Salazar nahm Airen auf seine Arme und Tom trug Darius zurück in die Schule. Blaise folgte ihnen schweigend, er hatte das Gefühl, total versagt zu haben, er hatte weder Airen noch Darius beschützen können. Er bemerkte gar nicht, wie sie die Schule betraten und in der Krankenstation ankamen. Merkte nicht den Trubel der Lehrer um sich. Die Schüler hatten unterrichtsfrei und waren in ihre Häuser geschickt worden, als der Kampf begann. Salazar hatte, sobald sie in der Schule waren, Rowena und Helga benachrichtigt und sie waren sofort gekommen und hatten den Lehrern befohlen, die Schüler in die jeweiligen Häuser zu schicken. Es war zuerst ein richtiger Schock für sie gewesen, die beiden zu sehen, doch das hatte sich schnell gegeben sobald sie die ersten Erschütterungen gespürt hatten.

Nun lagen nicht nur Draco, sondern auch Airen und Darius in der Krankenstation und Madam Pomfrey kümmerte sich um sie. Sie schickte auch Blaise in eines ihrer Betten und sorgte sich um ihn. Der Vampir, der bisher die Kontrolle hatte, zog sich ebenfalls zurück und ruhte sich aus. Blaise schlief kurz danach ein.

„Du solltest zu Sirius gehen und ihm Bescheid geben, was geschehen ist“, sagte Salazar.

Tom saß bei seinen Kindern am Bett und hoffte, dass sie wieder gesund wurden. Beide hatten sich total verausgabt. Zwar war ihre Macht unendlich, doch war ihr Körper immer noch menschlich und konnte nicht alles verarbeiten. Sie waren gerade noch rechtzeitig angekommen, ein paar Minuten später und er hätte Darius verloren.

„Ich weiß. Aber ich kann hier nicht weg.“

„Du wirst jetzt gehen und deinen Mann, Severus und Godric hierher bringen. Verstanden? Ich werde hier bleiben, und den Schaden, der entstanden ist, wieder in Ordnung bringen. Deine Kinder sind in guten Händen.“

Tom murrte, er wollte die beiden nicht alleine lassen, doch musste er tun, was sein Vater von ihm verlangte, und er hatte ja auch Recht. Er disapparierte nach Hause.
 

Ende Kapitel 12

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So das war das Kapitel. Ich hoffe ihr seid nicht allzu endtäuscht, aber ich kann einfach keine Kampfszenen schreiben. Und dabei hatte ich die beste Musik dazu, nämlich Naruro Shippuden ^^

Ja, ich weiß, ICH und Naruto *sfz* Mein Bruder hat mich damit angesteckt, und, na ja, ehe ich mich versah hatte ich mir die 22 DVDs gekauft und sämtliche Soundtracks. Ich find die Musik bei den Kampfszenen einfach genial. Ich hoffe, sie hat ein wenig geholfen und die Kampfszenen einwenig spannender gemacht.
 

Ich werde auch außnahmsweise mal keine Kommifragen beantworten, aber ich danke denen die mir immer fleißig eines hinterlassen. Also VIELEN LIEBEN DANK.
 

Bis zum nächsten Kapi

Eure

Lysira

Kapitel 13: Neuanfang

Hallöchen,
 

hier habt ihr das neue Kapitel, schneller als sonst. ^^

Da ich ja gefragt habe, ob ihr das neue Kapi schon haben wollt, wurde ich bereits mit ENS erschlagen.

Ja genau, ihr lest richtig. Ich trau mich kaum das Kapi hochzuladen. Doch ich hab das Gefühl wenn ich es nicht mache, werdet ihr mich erwürgen, oder ähnliches.
 

Ich lass euch jetzt mal in ruhe lesen und hoffe das Kapi gefällt.

Bis zum Nachwort.

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Kapitel 13: Neuanfang
 

Seit Tom ihn verlassen hatte, waren bereits drei Stunden vergangen. Er machte sich Sorgen, war alles in Ordnung? Er hoffte es, doch diese Kälte in seinem Körper würde erst weichen, wenn Tom und seine Kinder in Sicherheit waren. Er hasste Situationen wie diese, warum war er nur ein einfacher Zauberer? Warum hatte nicht auch er diese besonderen Kräfte? Er hatte versucht besser zu werden. Drei Jahre hatte er versucht stablos zu zaubern, doch konnte er nur einen Schutzschild beschwören. Er hatte versucht Angriffszauber auszuführen, doch das klappte nie, egal wie hart er trainierte. Nach den drei Jahren hatte er es dann aufgegeben, den Schutzschild hatte er allerdings perfektioniert. Diesen konnte er aufrechterhalten und sich gleichzeitig verteidigen oder auch angreifen. Doch es war jedes Mal dasselbe, er musste zu Hause bleiben und warten. Sirius tigerte im Salon auf und ab, er trieb Severus schon in den Wahnsinn. Mehrmals hatte dieser ihn gebeten sich hinzusetzen, das gelang ihm jedes Mal für genau dreißig Sekunden, dann stand er wieder auf und ging wieder durch den Salon. Severus kümmerte sich um Godric, der nun zwar schlief, aber auch Schmerzen hatte. Severus flößte ihm zwei schmerzlindernde Tränke ein, doch hatte er das Gefühl, dass die Schmerzen nur sehr gering gelindert wurden. Doch konnte er nichts weiter für ihn tun, zu viele Tränke konnten auch schaden, er musste warten, bis Salazar sich um ihn kümmern konnte.

„Wo bleiben die nur“, murmelte Sirius, der nun am Fenster stand und hinaus sah.

„Ihnen wird nichts geschehen sein, der Kampf dauert nur an“, versuchte Severus ihn zu beruhigen.

„Ich werde nach Hogwarts gehen“, sagte Sirius.

„Nein, wirst du nicht. Tom hat gesagt, dass du hier bleiben sollst. Und du musst dich um Godric kümmern.“

Bevor Sirius etwas erwidern konnte, stand auch schon Tom im Raum. Seine Kleidung war gerissen und voller Staub. Sirius ging sofort zu seinem Mann und fragte ihn aus.

„Geht’s dir gut und wo sind Airen, Darius und Salazar?“

„Mir geht es gut, sie sind in Hogwarts. Wo wir jetzt auch hin gehen.“

Mehr wollte Tom nicht sagen, er wollte wieder zu seinen Kindern, er hätte niemals zulassen sollen, dass sie gegen Dumbledore kämpften, er machte sich große Vorwürfe. Tom ging zur Couch und nahm seinen Großvater auf die Arme. Zusammen apparierten sie in die Krankenstation von Hogwarts. Tom legte seinen Vater in ein freies Krankenbett neben Airen und setzte sich zu seinen Kindern. Sirius, der seine Kinder direkt erkannt hatte, ging sofort zu ihnen und verlangte von Tom zu wissen, was geschehen war, tiefe Sorge schwang in seiner Stimme. Blaise, Hermine und Ron erzählten abwechselt den Anfang und Tom und Salazar den Schluss. So erfuhren auch Hermine und Ron, was am Ende geschehen war und dass Dumbledore nun endgültig Tod war.

„Was geschieht jetzt eigentlich mit Hogwarts?“, fragte Hermine.

„Ich werde mich mit den Lehrern zusammenschließen und beraten. Minerva ist momentan stellvertretende Schulleiterin, sie wird fürs erste die Schule weiter leiten. Aber was wichtiger ist, ist momentan, dass das Ministerium wieder eine richtige Führung bekommt. Dazu müssen die Gründer und die Schulleiter der Zauberschulen zusammenkommen und das schnellstmöglich“, sagte Salazar, der bei Godric am Bett stand, tiefe Sorge um seinen Mann stand ihm im Gesicht.

Madame Pomfrey sprach gerade einen Diagnosezauber über Godric aus und stellte fest, dass sie hier nichts zu tun bekam. Der Gründer hatte bereits alles bekommen, um sich zu regenerieren.

„Er wird heute Abend aufwachen“, sagte sie zu Salazar.

Salazar nickte nur, um zu bestätigen, dass er sie gehört hatte, dann beugte er sich zu Godric und gab ihm einen Kuss.

„Ich komme später wieder, um nach dir zu sehen. Ruh dich aus“, sagte er leise zu ihm, bevor er die Krankenstation verließ um sich mit den Lehrern zu treffen.

Sirius und Tom sahen ihm nach, sie verstanden seine Sorgen, denn ihnen ging es genauso.

„Es tut mir leid“, sagte Blaise, der am Fußende von Airens Bett stand.

Tom und Sirius sahen ihn fragend an, auch Ron und Hermine, die an Darius’ Bett standen. Blaise senkte den Kopf.

„Ich habe in meiner Aufgabe versagt. Ich sollte in einem Krankenbett liegen und nicht die beiden“, sagte er leise und beschämt. Ja, er hatte voll versagt, er war es nicht wert ein Wächter zu sein, denn ein Wächter beschützt seinen Schützling. Er hatte weder Airen noch Darius helfen können.

„Blaise“, sprach Sirius ihn an. „Wenn ich deinen, Ron und Hermines Bericht richtig verstanden habe, dann hat Airen dir befohlen, auf Darius, Ron und Hermine aufzupassen. Das hast du getan, du hast sie in Sicherheit gebracht. Und als Darius gegangen ist, um Airen zu helfen, bist du ihm hinterher und er hat dir später befohlen, auf Airen aufzupassen. Es war richtig, was du getan hast.“

„Aber…“, fing Blaise an.

„Kein aber, Blaise“, sagte Tom. „Du hast das getan, was du tun musstest. Wir sind weder böse mit dir noch enttäuscht. Du hast beide beschützt, wie du es solltest. Dass sie bewusstlos sind, ist nicht deine Schuld, sondern unsere.“

Blaise, Hermine und Ron sahen Tom und Sirius fragend an und Sirius erklärte.

„Ihre Magie mag zwar unbegrenzt sein, doch ihr Körper nicht. Sie müssen die Magie in ihrem Inneren bündeln und dann nach außen tragen. Und je mehr Magie sie im Innern bündeln, desto größer wird die Belastung für den Körper.“

„Sie hätten dadurch … ste … sterben können, richtig?“, fragte Hermine sehr leise.

Tom nickte nur, man sah ihm an, dass es ihm schwer fiel, überhaupt zu nicken.

„Dann hab ich erst recht versagt“, sagte Blaise.

„Nicht nur du“, hörten sie die schwache Stimme von Draco, der soeben aufgewacht war. „Ich habe ebenfalls versagt.“

„Draco…“, rief Blaise und eilte an sein Bett.

Sirius stand auf und ging ebenfalls zu ihm, er sah zu Draco.

„Weder du noch Blaise haben versagt. Ihr habt das getan, was ihr tun solltet, ihr habt sie beschützt, und was anderes will ich nicht hören. Es sei denn, ihr wollt keine Wächter mehr sein.“

Tom sah auf, hatte sein Sirius jetzt den Verstand verloren? Wusste er denn nicht, wenn die beiden keine Wächter mehr waren, dass…

„Doch in einem solltet ihr euch klar sein, wenn ihr euch dazu entscheidet, keine Wächter mehr zu sein. Airen und Darius werden keine anderen Wächter als euch akzeptieren. Sie wären dann ohne Schutz und ohne Wächter“, sagte Sirius weiter.

„Wir haben daran keine Sekunde gedacht“, fing Blaise an.

„Eher an eine Bestrafung“, murmelte Draco.

„Eine Bestrafung? Hm… Mal überlegen“, murmelte Sirius und setzte sich auf Dracos Bett.

Beide sahen Sirius an und warteten. Tom, Ron und Hermine warteten ebenfalls.

„Blaise“, fing Sirius an. „Du wirst eine Woche deinem Vampir die Kontrolle überlassen, so kann er sich mal austoben. Und du Draco, wirst Pyrdacor die Kontrolle überlassen, ebenfalls eine Woche lang.“

Beide sahen Sirius geschockt an. Eine Woche? Wusste Sirius, was er da sagte?

Blaise konnte sich schon vorstellen, was sein Vampir dann tat. Eine Woche lang das Blut anderer Menschen trinken. Und was war mit Draco? Er würde wahrscheinlich einmal um die Welt fliegen, oder was Drachen dann tun würden.

Sirius fing an zu lachen, als er ihre geschockten Gesichter sah, er meinte das natürlich nicht ernst, was er ihnen auch mitteilte. Die beiden atmeten erleichtert aus, sie hatten natürlich nichts dagegen, den beiden, dem Vampir und dem Drachen, mal die Kontrolle zu überlassen, aber gleich eine ganze Woche am Stück? Das war dann doch zu viel.

Gegen Abend wachten dann Airen und Darius wieder auf, beide fühlten sich schwach und ausgelaugt und mussten verschiedene Tränke zu sich nehmen, die wirklich schrecklich schmeckten, doch fühlten sie sich gleich ein wenig besser.

„Wie fühlt ihr euch?“, fragte Sirius.

„Hungrig“, kam es von seinen Kindern gleichzeitig.

„Habt ihr euch abgesprochen?“, fragte Hermine.

„Nein“, sagten sie wieder gleichzeitig und mussten lachen.

„Hermine“, fing Ron tadelt an. „Sie sind Zwillinge. So ist das bei Fred und George auch immer.“

„Ich werde was zu essen holen gehen“, wandte sich Blaise zum Gehen.

„Warte“, sagte Darius. „Dobby?“

Eine Sekunde später tauchte der Hauself Dobby in der Krankenstation auf.

„Darius, Sir, hat Dobby gerufen? Was kann Dobby für Meister Darius tun?“

„Kannst du uns bitte etwas zu essen bringen? Wir sind hungrig.“

„Natürlich, Darius Sir.“

Damit war Dobby wieder verschwunden.

„Ich hätte auch selbst gehen können“, sagte Blaise.

„So ging es schneller. Und Dobby freut sich immer.“

Fünf Minuten später stand ein Tisch für sechs Personen in der Krankenstation, an dem Sirius, Tom, Salazar, Ron, Hermine und Blaise speisten. Darius, Airen und Draco mussten im Bett bleiben und waren gezwungen, dort zu essen. Von dem Essen wurde dann auch Godric wach, er war zwar noch sehr schwach, doch konnte er sich ein wenig im Bett aufsetzen, um ein wenig Suppe zu essen. Salazar war froh, seinen Mann bei Bewusstsein zu sehen und fütterte ihn, das gefiel Godric ganz und gar nicht. Er war schließlich alt genug, um alleine zu essen, und bereits kräftig genug, um zu streiten. Nachdem sie das Essen beendet hatten, setzten sie sich wieder zu den Verletzten an das Krankenbett.

„Dad“, fing Darius an. Tom sah ihn an und wartete auf die Frage. „Warum habt ihr so lange gebraucht? Ihr hättet vor mir und Blaise da sein müssen.“

Die Frage hatte ihn die ganze Zeit während des Essens beschäftigt, doch wollte er dieses nicht stören.

Das stimmte, sie waren vor den beiden losgegangen, doch hatten sie Mitglieder des Ordens gesehen, die ebenfalls auf dem Weg zu Dumbledore und Airen waren. So hatten sie sie in einen Kampf verwickelt, es stand zwei gegen fünf. Der Kampf hatte für sie beide eine Ewigkeit gedauert und er kostete wertvolle Zeit. Dies erzählte er nun seinem Sohn, was erklärte, warum die beiden später kamen als geplant.

„Ihr solltet nun schlafen“, sagte Sirius und erhob sich.

Es war bereits zehn Uhr abends und die Besuchszeit schon längst überschritten, ebenso die Sperrstunde. Doch heute war ein Ausnahmetag, das Böse besiegt, die Gründer wieder in Hogwarts. Bisher waren nur die Professoren in Hogwarts darüber informiert, was wirklich geschehen war. Diese hatten aufmerksam zugehört und glaubten zuerst nicht, was Salazar ihnen gesagt hatte. Viele Fragen wurden gestellt, worauf Salazar eine Antwort hatte. Helga Hufflepuff und Rowena Ravenclaw bestätigten Salazars Erklärung über Dumbledore. Es wurde viel diskutiert was nun geschehen würde, doch die Gründer wollten dies selbst regeln und trugen den Professoren auf, den Unterricht normal weiterzuführen. Salazar teilte noch mit, dass Minerva McGonagall weiterhin als stellvertretene Schulleitung arbeiten würde, bis ein geeigneter Schulleiter gefunden wäre.

Darius, Airen und Draco mussten die nächsten drei Tage noch in der Krankenstation bleiben, was den drei gar nicht gefiel. Sie konnten sich besseres vorstellen, als im Bett zu bleiben und Däumchen zu drehen. Aber sahen sie auch ein, dass ihre Körper Ruhe brauchten, um sich zu erholen. Aber musste das auf der Krankenstation sein? Konnten sie nicht in ihren Häusern im Bett liegen? Nein, natürlich nicht, sie mussten hier bleiben. Ihre Freunde kamen sie immer nach dem Unterricht besuchen und verbrachten ihre Freizeit bei ihnen.

Hermine und Blaise schrieben im Unterricht für sie mit, so dass ihnen kein Lehrstoff entging. Darius war zwar nicht begeistert davon, aber sah er auch ein, das es jetzt wichtiger denn je war, zu lernen. Sie waren immerhin im letzten Schuljahr, was hieß, dass sie in knapp sechs Monaten, Anfang Juli, ihre Abschlussprüfung schreiben würden. Und wenn er ein Auror werden wollte, musste er eine gute Abschlussprüfung vorlegen. Denn nur die Besten würden genommen werden, und er wollte einer der Besten werden. Mitte April würden sie zwar auch Prüfungen schreiben, aber das waren eher Vorbereitungsprüfungen auf die Abschlussprüfungen. Aber diese würden zu fünfzig Prozent in die Abschlussnoten einfließen, also würde er sich anstrengen müssen. Er würde seine freie Zeit nun in der Bibliothek verbringen und so viele Bücher lesen, wie er konnte. Immerhin fiel es ihm jetzt leichter und er brauchte keine Ewigkeit mehr, um ein Buch zu lesen. Und falls er etwas nicht verstehen sollte, würde er seine Freunde fragen, die ihm bestimmt helfen würden. Darius glaubte zwar nicht, dass es nötig sein würde, aber er war sich dessen sicher.
 

Die drei Tage in der Krankenstation zogen sich wie Kaugummi, sie konnten nichts anderes tun als sich unterhalten, essen, lesen und lernen. Airen, Darius und Draco lernten sich noch ein wenig besser kennen, vor allem Draco und Darius. Die beiden verstanden sich immer besser, was Airen und vor allem Darius besonders zu freuen schien. Airen konnte sich zwar nicht genau erklären warum, doch spürte sie ein kleines Stechen im Herzen, was sie gekonnt ignorierte. Sie würde bestimmt nicht eifersüchtig auf Darius werden, nur weil Draco und er sich gut verstanden. Nein, das würde sie nicht. Wäre ja noch schöner, Eifersüchtig auf ihren Bruder. So vergrub sie ihr Gesicht hinter einem Buch und las dieses weiter. Sie wusste noch nicht genau, was sie nach ihrer Abschlussprüfung machen würde, sie hatte sich noch nicht für einen Beruf entschieden. Bisher hatte sie keine Zeit dafür gehabt, hatte noch nicht richtig an eine Zukunft geglaubt. Daher wollte sie bei ihrer Prüfung gut abschneiden, um sich jeden Weg offen zu halten. Sollte sie Professorin werden? Oder doch besser im Ministerium arbeiten? In einem Kindergarten für Zaubererkinder? Sie wusste es nicht. Sie nahm sich vor, bei Gelegenheit mit ihren Eltern darüber zu sprechen. Nach den Prüfungen? Oder besser davor?
 

Auch diese Gedanken gingen Draco und Blaise durch den Kopf. Konnten beide überhaupt einen Beruf in Angriff nehmen? Schließlich waren beide Wächter und entsprechend war es ihre Aufgabe, auf Airen und Darius aufzupassen. Doch da Dumbledore besiegt war, war dies nicht mehr nötig, oder doch? Wenn ja, würde Blaise ebenfalls Auror werden, um in Darius’ Nähe zu sein. Und Draco würde in Airens Nähe bleiben. Nun, das würde er sowieso sein, schließlich wollten sie heiraten und das nach der Schule. Das hieße im August. August? AUGUST? Draco saß mit einem Ruck im Bett.

„August“, dachte er. „Und wir haben mit den Vorbereitungen noch nicht mal begonnen.“

Er musste dringend mit seinem Vater reden. Und nicht nur mit ihm, sondern auch mit Airen, Tom und Sirius. Wo sollte die Hochzeit stattfinden? Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Darius ihn ansprach.

„Alles in Ordnung, Draco?“

„Was?“

Draco wandte sich ihm zu.

„Ist alles in Ordnung?“, wiederholte Darius die Frage.

„Ja, mir ist nur gerade etwas eingefallen.“

„Und dieser Einfall war so ein Schock für dich?“

Draco verstand ihn nicht wirklich.

„Wieso Schock?“

„Na ja, du sitzt kerzengerade im Bett und hast einen geschockten Gesichtsausdruck.“

„War es wirklich ein Schock?“, dachte Draco. Na ja, nicht direkt ein Schock über die Hochzeit, sondern eher, dass er noch keinen Anzug hatte und nicht wusste, wo die Hochzeit stattfinden würde. Er wusste ja noch nicht einmal das genaue Datum, geschweige denn, wie das Buffet aussehen würde. Ja, das konnte man als Schock bezeichnen.

„Draco …“, hörte er wieder die Stimme von Darius.

„Ja?“

„Bekomm ich eine Antwort?“

„Auf welche Frage?“

„Ob dieser Einfall ein Schock war.“

„Er war es nicht direkt an sich, sondern eher, dass noch so viel vorbereitet werden muss und wir keine Zeit dafür haben. Immerhin müssen wir für die Prüfungen lernen und alles in zwei Wochen vorzubereiten wird echt stressig“, erklärte er.

„Was denn vorbereiten?“, fragte Darius.

„Die Hochzeit natürlich.“

„Hochzeit? Welche denn?“, Darius war verwirrt.

„Die deiner Schwester und mir. Sag nicht, dass du das nicht gewusst hast?“

Jetzt war Darius geschockt. Er hatte zwar gewusst, dass die beiden verlobt waren, aber dass sie gleich nach der Schule heiraten würden, das hatte er nicht gewusst. Und es versetzte ihm einen Stich in seinem Herzen, zu wissen, dass der, den er liebte, so schnell heiraten würde. Er wusste ja, dass der Blonde seine Schwester liebte, aber dass sie so schnell heiraten würden?

Draco bemerkte, dass etwas mit Darius nicht stimmte.

„Ist alles in Ordnung?“, nun war es Draco, der das fragte.

„Was? Ja, natürlich“, wand sich Darius heraus.

„Ich geh in die Bibliothek, ich brauch noch ein Buch“, damit ließ er Draco allein in der Krankenstation zurück.

Draco sah ihm nur verwirrt hinterher. Airen kam kurz darauf wieder in die Krankenstation, sie war kurz im Gemeinschaftssaal von Slytherin gewesen.

„Wo ist denn Darius?“, fragte sie.

„Ist in die Bibliothek gegangen.“

Airen sah ihn fragend an und setzte sich auf Dracos Bett.

„Dürfen wir denn schon gehen?“

„Eigentlich nicht, er war plötzlich durcheinander.“

„Womit hast du ihn denn durcheinander gemacht?“

„Mit unserer Hochzeit“, sagte er. „Er wusste anscheinend nicht, dass wir beschlossen haben, nach den Prüfungen zu heiraten.“

Er nahm sie in den Arm und sie lehnte sich an ihn, sie lag mit ihrem Rücken an seiner Brust.

„Ja, das haben wir beschlossen. Darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht“, sagte sie leise.

„Und was ist dabei rausgekommen?“

„Nun, ja… Es ist so schnell…“

Sie hob den Kopf ein wenig um ihn anzusehen, sie bekam einen verwirrten Blick von Draco, doch sie lächelte.

„Nicht dass ich etwas dagegen habe, dich so schnell wie möglich zu heiraten. Das würde ich lieber gestern anstatt morgen tun. Doch nun, da Dumbledore tot ist, könnten wir die Hochzeit selbst organisieren. Und das möchte ich richtig tun. Ich möchte mein Kleid in Ruhe aussuchen, in Ruhe das Buffet planen, mit dir über die Gästeliste streiten, die Einladungen schreiben und was sonst noch so anfällt. All das möchte ich mit dir tun und das braucht seine Zeit.“

„Da hast du Recht. Das kann man nicht in zwei Wochen.“

„Nein, und deshalb sollten wir die Hochzeit ein klein wenig verschieben. Immerhin stand das genaue Datum ja auch nicht fest. Nur August.“

Würde er damit einverstanden sein? Sie hoffte es.

„Aber du sagst das deinem Dad“, er war einverstanden.

„Danke.“

Sie drehte sich in seiner Umarmung zu ihm um und legte ihre Lippen auf seine. Ein zärtlicher Kuss entstand zwischen ihnen. Bevor sie den Kuss intensivierten konnten, wurden sie durch ein Räuspern unterbrochen, es war Madam Pomfrey. Sie lösten sich voneinander und sahen zu ihr.

„Ihr könnt die Krankenstation nun verlassen, ich habe euch hiermit entlassen. Ihr werdet morgen wieder dem Unterricht beiwohnen können. Die Professoren habe ich bereits informiert.“

Sie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu, nachdem Airen und Draco sich artig bedankt hatten. Beide packten ihre wenigen Habseligkeiten zusammen, die sie in der Krankenstation dabei hatten, und machten sich gemeinsam auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Slytherins. Unterwegs begegneten sie Darius und informierten ihn darüber, dass sie entlassen worden seien. Darius nickte daraufhin nur und ging zur Krankenstation. Beide blieben weiterhin im Gang stehen und sahen Darius nach.

„Du solltest mit ihm reden“, sagte Draco.

„Das werde ich. Ich frage mich, warum er so durcheinander darüber ist.“

Airen war ein wenig besorgt.

„Ich werde jetzt gleich mit ihm reden. Kannst du meine Sachen mitnehmen?“, fragte sie Draco.

Dieser nickte, gab seiner Verlobten noch einen kurzen Kuss und machte sich auf den Weg nach Slytherin. Airen lief Darius hinterher und fing ihn vor der Krankenstation ab. Sie kam gleich zur Sache und sagte ihm, dass sie reden müssten. Darius kam es zwar nicht gelegen, aber seine Schwester würde wohl nicht locker lassen. So gingen beide kurz nach Gryffindor, damit Darius seine Sache weglegen konnte und dann machten sie sich auf den Weg zum See. Irgendwie war das der Ort, an dem er über alles, na ja, fast alles reden konnte. Wo er nachdenken und seine Gedanken ordnen konnte. Doch konnte er mit seiner Schwester über Draco reden? Darüber, das er ihn liebte? Er wusste es nicht. Beide gingen zu einem Baum, Darius zauberte eine Decke herbei, denn schließlich wollte er sich nicht in den Schnee setzen und krank werden. Sie setzten sich auf die Decke, Airen sprach noch einen Wärmezauber aus und fing dann das Gespräch an.

„Draco sagte, dass du durcheinander bist, wegen der Hochzeit.“

Darius sah sie nicht an, sah lieber zum See, es würde ihm schon schwer genug fallen, überhaupt darüber zu reden, da musste er nicht noch seine Schwester ansehen. Er hatte das eine Bein angewinkelt und hatte einen Arm darüber gelegt, mit dem anderen Arm stützte er sich ein wenig ab.

„Ja, es hat mich ein wenig verwirrt“, gab er zu.

„Sagst du mir, warum?“, fragte sie nach.

„Ich weiß nicht, ob ich darüber reden kann“, gab er zu.

„So schlimm wird es ja wohl nicht sein.“

Darius antwortete nicht darauf, er wusste nicht, was er darauf antworten sollte.

„Oder ist es doch so schlimm?“, fragte sie nach. „Darius, bitte sag es mir. Bist du mit der Hochzeit nicht einverstanden? Glaubst du, dass Draco nicht der Richtige für mich ist?“

Darius legte den Kopf in den Nacken, schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein.

„Es geht nicht darum, ob ich glaube, dass er der Richtige für dich ist. Das musst du selbst entscheiden. Du weißt am besten, ob Draco der Richtige für dich ist, oder nicht.“

„So ähnlich hat Dad das auch Vater gesagt. Also Sirius zu Tom“, erklärte sie, damit ihr Bruder wusste, wen sie meinte.

Darius lächelte ein wenig, dann öffnete er die Augen und sah wieder zum See hinaus.

„Er hat mir viel beigebracht, in dem Jahr, wo er hier war.“

„Wenn es nicht das ist, was ist es dann?“ Airen ließ nicht locker.

Darius seufzte und ließ den Kopf hängen. Er konnte seiner Schwester doch unmöglich sagen, dass er in Draco verliebt war.

„Du kannst ihn nicht leiden, ist es das?“, vermutete sie.

„Wir haben uns sechs Jahre lang nur gestritten und uns gegenseitig fertig gemacht. Es wäre wohl ein wenig zu viel verlangt, wenn ich ihn gleich leiden könnte, auch wenn ich mich besser mit ihm verstehe als früher“, er versuchte sich rauszureden.

„Ihr habt euch aber seit Anfang des Schuljahrs nicht mehr gestritten. Und seit den Ferien versteht ihr euch wirklich besser. Sogar dein bester Freund Ron kann ihn mittlerweile leiden.“

Ja, das stimmte, Ron und Draco hatten in den Ferien jeden Abend Schach gespielt, sie brauchten manchmal sogar Stunden, um nur eine Partie fertig zu bekommen. Darius glaubte sich zu erinnern, dass Draco Ron sogar gelobt habe, dass er ein ernstzunehmender Gegner in Schach wäre.

„Airen, bitte. Zwing mich nicht, es dir zu sagen“, bat Darius. „Alles, was ich will, ist, das du glücklich bist.“

„Wie soll ich glücklich sein, wenn mein Bruder gegen die Hochzeit ist?“, fragte Airen.

„Ich bin nicht gegen deine Hochzeit, die Tatsache, dass sie so schnell stattfindet, hat mich verwirrt“, Darius sah Airen nun an.

„Und das stimmt auch wirklich?“

„Ja, das stimmt“, er versuchte seine Worte so glaubhaft klingen zu lassen wie möglich.

„Na schön“, gab sich Airen geschlagen. „Dann wird es dich bestimmt zufrieden stellen, dass wir nicht im August heiraten werden. Sondern erst später.“

Jetzt war Darius noch mehr verwirrt als vorher.

„Warum?“, fragte er verwirrt.

Airen erklärte es ihm.

„Was hat Dad dazu gesagt?“, Darius war neugierig.

„Ich hab es ihm noch nicht gesagt. Ich warte auf einen passenden Augenblick.“

„Du solltest es ihm aber so schnell wie möglich sagen. Denn wenn nicht ihr die Hochzeit vorbereiten konntet, so werden es wahrscheinlich unsere Eltern tun. Und ich glaube, Dad wird nicht sonderlich begeistert sein, wenn er alles vorbereitet hat und dann erst gesagt bekommt, dass ihr es verschieben wollt.“

„Das glaube ich auch. Ich werde ihn dann mal suchen gehen.“

Airen stand auf und ließ ihren Bruder allein. Sie hatte im Gefühl, dass es noch etwas gab, das Darius ihr nicht gesagt hatte und ihr Gefühl hatte sie bisher noch nie getäuscht. Doch Darius hatte sie gebeten, nicht zu fragen, ihn nicht zu zwingen, eine Antwort zu verlangen. Sie musste es respektieren und sie fragte sich, ob sie die Antwort wirklich wissen wollte. Sie drängte den Gedanken auf die Seite, sie musste mit ihrem Vater reden und das schnell. Sie ging ins Schloss zurück und suchte ihn. Was sich als schwierig herausstellte. Bei ihrer Suche traf sie ihren Großvater Godric.

„Weißt du, wo ich Dad finde?“

„Er ist mit Salazar ins Ministerium gegangen.“

„Na toll“, sagte sie erschlagen.

„Warum denn?“, fragte Godric neugierig.

„Ich muss etwas mit ihm klären. Weißt du, wann er wiederkommt?“

„Sie wollten zum Abendessen wieder da sein. Da fällt mir ein, ihr beide, Darius und du, werdet vor dem Abendessen offiziell vorgestellt.“

Airen nickte nur und wandte sich zum Gehen.

„Sagst du es deinem Bruder?“

„Kannst du es ihm bitte sagen? Ich muss noch was erledigen. Er ist am See, danke.“

Damit verschwand Airen, sie wollte ihrem Großvater jetzt nicht Rede und Antwort stehen, denn dieser würde sie ausfragen, bis er Antworten hatte.

Godric sah ihr nur fragend hinterher und ging dann in Richtung See.

Airen lief nach Slytherin, sagte das Passwort und trat in den Gemeinschaftsraum. Draco saß am Kamin im Sessel und las ein Buch. Sie ging zu ihm und setzte sich in den zweiten Sessel. Draco sah auf.

„Was ist los?“, fragte er.

„Dad ist mit Großvater im Ministerium, ich kann es ihm erst nach dem Abendessen sagen. Und wir werden heute Abend vor dem Abendessen offiziell vorgestellt.“

„Na, das wird eine Überraschung geben. Weiß Darius es schon?“

„Nein, Großvater, Godric, hat es mir eben erst gesagt. Ich hab ihn gebeten, es meinem Bruder zu sagen.“

„Und was hat er gesagt, wegen der Hochzeit?“

Draco hatte bereits zu Anfang ihres Gesprächs das Buch geschlossen zur Seite gelegt.

Airen schilderte ihm das Gespräch ausführlich. Sie schwiegen eine Weile.

„Es wird schon einen Grund geben, warum er es dir nicht sagt“, sagte Draco.

„Ich versteh es nur nicht. Wenn er etwas dagegen hat, dann kann er es mir doch sagen. Ich werde ihm schon nicht den Kopf abreißen.“

„Bist du dir da sicher?“

„Natürlich, er ist mein Bruder. Ich würde ihm nie wehtun. Weißt du etwa den Grund?“

Draco schüttelte den Kopf.

„Nein, ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, als ich das Buch las.“

Blaise und noch weitere Slytherins kamen durch das Portrait, der Unterricht war beendet und sie mussten das Gespräch beenden.

„Hey, ihr seid entlassen worden, das ist ja super“, hörte man die gutgelaunte Stimme von Blaise.

„Ja, vor ungefähr einer halben Stunde.“

„Dann können wir wieder zusammen in den Unterricht. Ohne euch ist es langweilig.“

Airen und Draco mussten lachen, hielten sich aber bedeckt, schließlich waren sie nicht alleine.

„Was denn? Stimmt doch“, sagte Blaise beleidigt, er hatte das irgendwie falsch verstanden.

Die beiden konnten sich nicht mehr zurückhalten und lachten nun laut. Die anderen Slytherins wurden nun auf die drei aufmerksam und sahen sie verwundert an.

Airen umarmte Blaise und meinte: „Du bist echt der Beste, Blaise.“

Draco legte einen Arm um Blaises Schulter, sagte aber nichts, er lachte immer noch.

„Oh man, ihr verarscht mich doch wieder.“

„So etwas würden wir nie tun“, sagte Draco.

Die Schüler widmeten sich nun wieder ihren Tätigkeiten, zwar hatten sie Draco noch nie so gesehen, doch wollten sie auch keinen Ärger. Und den würden sie bekommen, wenn sie ihn weiterhin beobachten würden.

„Hast du für uns wieder mitgeschrieben, Blaise?“, fragte Airen.

Dieser nickte, ging zu einem freien Tisch und breitete seine Unterlagen auf diesem aus.

„Hier.“

Er gab ihnen die Unterlagen inklusive den Hausaufgaben.

„Wir bekommen echt Hausaufgaben? Oh man…“, stöhnte Airen.

Da waren sie drei Tage in der Krankenstation und dann mussten sie auch noch Aufgaben machen. Und sie hatten nur bis morgen Zeit, das war doch gemein.

„Ich hab die Professoren um mehr Zeit gebeten, wenigstens bis Montag, aber sie wollten nicht. Sogar Professor Snape war dagegen, er meinte nur, bis Freitag und keinen Tag länger“, entschuldigte sich Blaise.

„Schon gut. Wir werden zwar bis nach Mitternacht brauchen, aber was soll’s“, meinte Draco dazu. Er hatte sich die Hausaufgaben bereits durchgelesen und überschlagen, wie lange sie brauchen würden.

„Sollen wir in die Bibliothek gehen?“

„Ich brauch kein Buch, um nachzuschlagen. Hab alles im Kopf, was ich für die Hausaufgaben brauche“, sagte Airen.

„Ach wirklich? Ich aber nicht“, sagte Blaise.

Airen nahm sich ein Blatt Pergament und eine Feder und schrieb einige Bücher auf.

„Hier“, sie reichte ihm das Pergament. „Geh dir die Bücher holen und komm dann wieder.“

Er nahm das Pergament und las sich die Liste durch.

„Und was soll ich mit den Büchern?“

„Deine Hausaufgaben machen. Oder hast du was anderes auf als wir?“

„Ähm, eigentlich schon. Ich war auch die drei Tage im Unterricht, vergessen?“

„Dann sei doch so nett und geh mir die Bücher holen“, bat Draco. „Denn ich war diese drei Tage nicht im Unterricht.“

Blaise erdrehte die Augen und ging in die Bibliothek. „Warum immer ich“, murmelte er.

„Hast du echt alles im Kopf für die Aufgaben?“, fragte Draco.

„Klar. Ich hab bereits alles darüber gelesen.“

Sie hatte bereits angefangen die Hausaufgaben zu machen. Sie hatte keine Lust, bis nach Mitternacht daran zu sitzen und sie musste noch mit ihrem Dad reden. Und das würde Zeit kosten.

Draco ging seine Unterlagen holen und setzte sich dann wieder an den Tisch und fing bereits mit dem Thema an, das er gut kannte.

Blaise kam eine Viertelstunde später wieder mit den gewünschten Büchern, es waren sechs Stück und alles waren dicke Wälzer. Es war kein Buch darunter, das weniger als eintausend Seiten hatte. Er legte diese auf dem Tisch ab und setzte sich dann ebenfalls und fing an, seine Hausaufgaben zu machen. Sie unterstützten sich gegenseitig und kurz vor dem Abendessen waren sie fast fertig. Airen musste nach dem Abendessen nur noch einen Aufsatz schreiben und Draco und Blaise jeweils zwei.

„Wie viele Pergamentrollen will Severus denn haben?“, fragte Airen.

„Ich glaube, er hat gesagt, zwei“, überlegte Blaise.

„Was? Nur zwei? Hier steht, dass wir das Wichtigste zusammenfassen sollen. Wie soll ich das denn in zwei Pergamentrollen quetschen?“

„Wie nur? Ich bin froh, wenn ich zwei zusammenbekomme“, sagte Draco.

„Ich könnte darüber vier schreiben und es wäre noch nicht alles.“ Sie seufzte. „Oh man, der hat vielleicht Nerven mir diesen Zaubertrank vor die Nase zu setzen und zu verlangen, nur zwei Rollen Pergament zu schreiben. Dabei weiß er ganz genau, dass ich mich sehr ausführlich damit beschäftigt habe. Ich weiß einfach alles über diesen Trank, jede kleinste Veränderung, Auswirkung und so weiter. Das ist echt gemein.“

„Dann versuch halt, dich so kurz wie möglich zu halten“, schlug Draco vor.

„Ich will ja nicht nerven, aber wir müssen in die Große Halle. Es gibt gleich Abendessen.“

„Ach so, ich vergaß dir noch zu sagen, dass wir heute offiziell vorgestellt werden. Also werdet ihr ein paar Minuten ohne mich auskommen müssen“, informierte sie Blaise.

Dieser nickte zum Zeichen, dass er verstanden habe und zusammen machten sie sich auf den Weg in die Große Halle.

Darius und seine Freunde standen bereits vor der Großen Halle und warteten auf sie. Die vier gingen in die Halle und nahmen ihre Plätze ein. Die Türen der Halle schlossen sich und nun standen Airen und Darius vor verschlossenen Türen. Darius war ein wenig aufgeregt und nahm Airens Hand in seine.

„Es wird schon alles gut gehen“, sagte sie leise.

Darius nickte nur. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die großen Türen wieder öffneten.
 

Nachdem alle Schüler in der Großen Halle anwesend waren, schlossen sich die beiden großen Türen. Einige Schüler sahen zum Lehrertisch, die Lehrer, die Gründer und noch zwei weitere Menschen waren dort anwesend. Den einen kannten sie von den Zeitungen, Sirius Black, doch den zweiten nicht. Bevor man darüber weiter diskutieren konnte, wer das denn nun war, erhob sich Salazar, sofort verstummten die Gespräche.

„Ich möchte dass ihr jetzt gut zu hört. Wie euch sicher schon aufgefallen ist, sitzt Harry Potter nicht am Gryffindortisch und das hat seinen Grund. Ebenso wie Dumbledore nicht mehr da ist und auch die Gründer zurück nach Hogwarts gekommen sind. Das alles wird nun erklärt.“

Er machte eine kurze Pause, um sicherzugehen, dass wirklich alle Schüler zuhören würden.

„Dumbledore war nicht der, für den er sich ausgegeben hat. Er vertuschte seine Taten und schob sie jemand anderem, nämlich Voldemort, in die Schuhe. Dumbledore ging so weit, dass er dessen Sohn entführte, nachdem der Versuch ihn zu töten fehlschlug, dieser war damals bei seinem Patenonkel zu Besuch. Der Patenonkel hieß James Potter.“

Wieder eine kurze Pause. Er sah erstaunte Gesichter, sollte das heißen, dass Harry Potter Voldemorts Sohn war?

„Es ist wahr, Harry Potter ist Voldemorts Sohn. Voldemort, auch bekannt als Tom Riddle.“

Er wurde von einem Mädchen aus Ravenclaw unterbrochen.

„Wie haben Sie das denn herausgefunden?“

„Durch seine Zwillingsschwester, Airen. Sie hat es herausgefunden und die Familie wieder zusammengeführt.“

„Wenn Dumbledore wirklich so böse ist, warum hat man ihn nicht aufgehalten?“

Es war wieder dasselbe Mädchen, das die Frage stellte.

„Man konnte Dumbledore nichts nachweisen, er hatte seine Spuren verwischt und die Spuren so gelegt, dass sie zu Voldemort führten.“

„Was war Dumbledores Ziel?“

Es war eine Frage vom Slytherintisch.

„Sein Ziel war es, die Welt zu beherrschen. Und alle magischen Wesen, wie zum Beispiel die Vampire, Elben und Drachen zu beherrschen. Es gab bereits viele Kriege, viele Völker wurden ausgelöscht und die wenigen, die es überlebt haben, mussten sich verstecken. Es gibt heute nur noch einen Drachenwandler unter uns, so weit wir wissen. Toms Ziel war es, diesen Krieg zu beenden, sein Ziel war es, dass die Völker untereinander leben konnten und sich nicht bekämpfen. Denn schließlich sind wir alle ein Volk, und wir sind nicht alle gleich. Jeder von Ihnen, und damit meine ich uns alle, hat eine besondere Gabe, ein besonderes Talent. Manche verfügen aufgrund ihrer Abstammung über mehr Potential als andere, das ist ganz natürlich. Der eine ist besser im Wahrsagen als andere, dafür kann der andere bessere Kampfzauber. Das Ziel von Hogwarts sollte es sein, die Fähigkeiten jedes einzelnen zu kennen und dementsprechend zu fördern. Doch darauf gehe ich später wieder ein, kommen wir wieder zurück zu unserem Volk. Am Anfang der Zeit gab es jemanden, der die magischen Wesen und die Zauberer vereinte, man schloss sich zu einem Rat zusammen und beschloss, dass es einen Anführer geben sollte. Man wählte jemanden aus, der sich sehr gut mit Zauberei und den Rassen auskannte, er war der Herrscher und der Führer der Zauberer. Ihm war es vergönnt, die Macht der Natur zu nutzen. Er war ein Lichtelb.“

„Aber es heißt in der Geschichte, dass das Volk ausgelöscht worden ist“, sagte Hermine dazwischen.

„Das ist nicht ganz richtig. Es hieß auch, dass die Drachenwandler ausgelöscht worden wären und doch sitzt unter uns einer. Ebenso heißt es, es gäbe nur noch sehr wenige Lichtvampire und doch gibt es ganze Familien von ihnen. Sie alle halten sich verdeckt und hoffen darauf, dass die Lichtelben, die Herrscher, die Führer, zurückkämen und sie in die Freiheit führen. Sie alle warten darauf und das Schicksal ist uns wohl gesonnen. Vor fast siebzehn Jahren wurden Zwillinge geboren, die das Zeichen der Führer auf der Stirn trugen, es sind Toms und Sirius’ Kinder, Airen und Darius Black-Slytherin.“
 

Das war Godrics Stichwort, er hatte die ganze Zeit an der Tür gestanden und nun ging er kurz hinaus.

„Salazar hat eine kleine Veränderung im Plan, euch vorzustellen.“

„Wie meinst du das?“, fragte Darius.

„Er hat euch nicht einfach nur vorgestellt, sondern euch als Führer vorgestellt. Ihr müsst eure richtige Gestalt annehmen.“

„Na toll“, sagte Airen.

„Ja, wirklich. Noch mehr Aufmerksamkeit, wie ich das hasse“, stimmte Darius zu.

Doch taten sie, worum Godric gebeten hatte, ließen die Illusion fallen und ihre Magie frei.

Airen und Darius ließen ebenfalls ihre Herrschaftszepter erscheinen und hielten ihre Hände verschlungen.

„Ich weiß nicht, ob das gut geht, Großvater“, Airen hatte wirklich ihre Bedenken. „Ist es dafür nicht etwas zu früh?“

„Salazar hielt es für den passenden Zeitpunkt. Die meisten magischen Wesen schicken ihre Kinder hierhin zur Schule, da sie wissen, dass die Gründer auf sie aufpassen.“

„Es gibt hier aber auch genügend Hexen und Zauberer“, sagte Darius.

„Wir sollten nun hinein gehen“, beschloss Godric und öffnete die Türen zur Großen Halle und trat dann zur Seite, um die beiden einzulassen.

Darius und Airen sahen sich noch einmal an und betraten dann die Große Halle. Gemeinsam, Hand in Hand, gingen sie nach vorne zum Lehrertisch, gingen die wenigen Stufen hinauf zu Salazar und nickten ihm zu. Dieser erwiderte die Geste und dann drehten sich die beiden zu den Schülern um. Jeder starrte die beiden an, selbst Draco und Blaise. Die beiden wussten zwar, wer die beiden waren, schließlich waren sie die Wächter. Doch die richtige Gestalt von Airen hatten sie noch nie gesehen. Tom sah zu den beiden und sagte etwas mental zu ihnen, denn beide erhoben sich plötzlich, ließen ihre Illusion fallen und gingen zu ihnen. Sie blieben vor den beiden stehen, knieten sich vor sie und senkten den Kopf. Gaben somit zu verstehen, dass sie die beiden als Herrscher und Herrscherin, Führer und Führerin akzeptieren.

Nach und nach erhob sich jeder vom Slytherintisch, kniete sich hin und senkte ebenfalls den Kopf. Immer mehr taten es den Slytherins nach, denn es gab auch magische Wesen in den anderen Häusern. Hermine und Ron lächelten, auch sie knieten nieder und beugten den Kopf. Sie würden Darius überall hin folgen und ihn beschützen. Und schon nach einigen Minuten hatte sich jeder in der Halle vor ihnen verbeugt, akzeptierte sie. Airen und Darius sahen sich um, es kniete wirklich jeder vor ihnen, Airen drehte sich zum Lehrertisch um, und war fassungslos. Sogar die Lehrer knieten, und nicht nur sie, nein, sogar ihre Eltern und Großeltern.

Airen drehte ihren Bruder um und auch er konnte es nicht fassen. Er ging zu seinen Eltern und gab ihnen zu verstehen, dass sie aufstehen sollten, sie mussten sich nicht verbeugen. Airen tat das gleiche mit ihren Großeltern und ihren besten Freunden. Darius ging zu Ron und Hermine und gab auch ihnen zu verstehen, dass sie sich nicht zu verbeugen brauchten. Diese standen dann auch wieder auf.

„Ihr könnt alle wieder aufstehen und euch bequem hinsetzen“, sagte Darius laut genug, dass jeder ihn hörte.

Er brauchte noch nicht einmal laut zu sprechen, denn es war mucksmäuschenstill in der Halle. Dann raschelte es und man setzte sich bequem hin.

„Du siehst wirklich gut aus“, sagte Hermine zu Darius.

Dieser wurde etwas rot und bedankte sich für das Kompliment.

„Ja, du siehst echt gut aus. Wirklich“, bestätigte Ron.

Darius trug einen schwarzen Anzug, der mit silbernen Fäden durchzogen war. Auf der Rückseite des Anzugs war eine silberne Schlange eingestickt. Das Haar, welches bis zu den Hüften ging, war schwarz und wurde von einem silbernen Band zusammengehalten. Seine Augen wechselten sich in der Farbe, mal waren sie blau, dann wieder grün, was ziemlich verwirren konnte. Worauf Hermine ihn hinwies. Darius versuchte es zu kontrollieren und kurz darauf waren sie um die Iris grün und gingen dann ins Blaue über. Auf dem Kopf trug er ein silbernes Diadem, welches von zwei Schlangen verziert war, welches anzeigte, dass er zu der Familie Slytherin gehörte. Auf seiner Stirn trug er ein Zeichen, welches ihn als Herrscher, oder auch Führer auszeichnete. Es war ein Triskell, welches die Natur symbolisierte.

Das Triskell, so wusste Hermine zu sagen, war ein altes keltisches Symbol und symbolisierte die Natur. Es waren drei Halbmonde die zusammen verbunden vier Dreiecke bildeten. (Bild ist in der Beschreibung).

„Ihr müsst euch wirklich nicht verbeugen. Das ist ja peinlich“, sagte Airen, die ein wenig rot im Gesicht war, es war ihr sichtlich unangenehm.

„Du bist die Führerin“, sagte Blaise.

„Und du mein bester Freund. Du wirst dich nie wieder vor mir verneigen. Ist das klar? Und du auch nicht“, wandte sie sich an Draco.

Beide nickten zum Zeichen, dass sie verstanden hatten.

„Und ihr ebenso wenig“, sagte sie ebenfalls zu ihren Großeltern.

„Du bist wirklich wunderschön“, sagte Draco zu ihr und strich ihr mit der Hand durchs Haar, welches sie offen trug.

Airen wurde noch roter, ihre Augen leuchteten, als Draco ihr das Kompliment machte und bedankte sich.

„Das Kleid steht dir, das solltest du öfter tragen“, meinte Blaise.

„Blaise“, Airen war es wirklich unangenehm, solche Komplimente zu bekommen, aber sie freute sich.

Sie trug ein langes cremefarbenes Kleid, welches mit silbernen Pailletten geschmückt war, die verschiedene Muster formten. Auf der Rückseite des Kleides waren dies zwei kleine ineinander verschlungene Schlangen, auf der Vorderseite über der Brust Rosen. Den Kopf schmückte, wie bei Darius, ein silbernes Diadem mit zwei Schlangen, ihr Familienzeichen. Auf der Stirn hatte sie ebenfalls ein Zeichen, das Triskell, welches sie als Führerin auszeichnete.
 

Airen und Darius waren von der Natur selbst ausgewählt worden, das passierte höchstens alle fünftausend Jahre. Die Natur hatte beschlossen, dass diese beiden Kinder die magische Welt wieder vereinen sollten. Sie sollten eine Welt erschaffen, in der alle magischen Geschöpfe miteinander in Frieden leben konnten. Woher die Natur wusste, dass diese beiden es schaffen würden, oder ihre magische Kraft nicht missbrauchten, das wusste nur die Natur allein. Wer konnte schon wissen, ob nicht einer der beiden seine Macht ausnutzen würde, um die Welt zu beherrschen?
 

In der Großen Halle wurde es immer lauter, da viel geredet wurde. Es wurden Theorien angezettelt, was nun geschehen würde. Salazar unterbrach die Schüler und bat wieder um Ruhe.

Es wurde sofort ruhig und jeder sah ihn erwartungsvoll an.

„Ich möchte, dass ihr das, was ihr soeben erfahren habt, vorerst für euch behaltet. Das Ministerium wird am Montag offiziell eine Erklärung über Dumbledores Tod und die Wahrheit über Tom bekannt geben, auch über die Entführung von Darius.“

„Und über uns?“, fragte Airen.

„Ja, auch über euch.“

„Kann ich dazu noch etwas sagen?“, fragte Darius.

Salazar nickte und übergab seinem Enkel das Wort, Darius ging wieder nach vorne und stellte sich neben Salazar.

„Ich möchte, dass ihr uns ganz normal behandelt, wir sind, ebenso wie ihr auch, ganz normale Schüler. Wir wurden zwar von der Natur auserwählt, doch die Aufgabe werden wir erst nach unserem Abschluss annehmen. Das heißt, bis dahin haben wir keine besondere Stellung und so möchten wir auch behandelt werden, als ganz normale Schüler.“

Airen nickte, denn das wollte sie auch, ganz normal zur Schule gehen. Beide änderten ihre Kleidung, sie trugen nun wieder ihre Schuluniformen, die Stäbe ließen sie ebenfalls verschwinden.

„Nun, nachdem das geklärt ist, sollten wir nun das Abendessen erscheinen lassen“, sagte Godric und ließ das Essen erscheinen.

Airen, Draco und Blaise gingen zum Slytherintisch und nahmen an ihren gewohnten Plätzen Platz. Darius setzte sich zu Hermine und Ron, seine Freunde aus Gryffindor sahen ihn noch einmal erstaunt an und bombardierten ihn dann mit Fragen, behandelten ihn aber wie sonst auch. Darius gab ihnen die Antworten auf die Fragen und fühlte sich wohl. Niemand behandelte ihn bevorzugt oder distanzierte sich von ihm. Nachdem seine Freunde den Wissensdurst gestillt hatten, unterhielten sie sich über die Schule und den Berg an Hausaufgaben, es war wie an jedem anderen Abend auch.

Nachdem das Essen vorüber war, stand Airen auf und ging zu ihrem Dad und teilte ihm mit, dass sie etwas sehr wichtiges mit ihm und Vater besprechen müsste. Die drei verließen nun die Große Halle und gingen in Salazars Büro.

„Um was geht es?“, fragte Tom.

Airen ging zu einer kleinen Sitzecke des Raumes und setzte sich. Sie nahm noch einmal tief Luft.

„Es geht um die Hochzeit.“

Sirius setzte sich ihr gegenüber, Tom nahm nur langsam Platz.

„Was ist damit?“, fragte Sirius.

„Wir würden sie gern verschieben.“

„Ihr wollt was? Warum?“, es fiel Tom schwer, ruhig zu bleiben. Immerhin wollten sie morgen mit den Vorbereitungen anfangen.

Airen erklärte es den beiden und machte sich bereits auf einen Tobsuchtanfall seitens ihres Dads gefasst, doch der blieb aus. Sie hatte die beiden die ganze Zeit nicht angesehen, als sie es ihnen sagte, doch nun musste sie es tun, sie hielt es nicht länger aus.

Sirius sprach als erster.

„Ich verstehe. Es ist eure Hochzeit und ihr sollt selbst entscheiden. Wenn ihr sie selbst vorbereiten wollt, habe ich nichts dagegen.“

Ihr Vater war damit einverstanden und wie stand es mit ihrem Dad? Sie sah ihn an und wartete.

„Nun. Ich muss gestehen, dass du mich damit überraschst, immerhin wolltet ihr zwei so schnell wie möglich heiraten.“

„Das ist richtig, doch da war Dumbledore noch da. Es herrschte fast Krieg und das ist nun vorbei. Es herrscht nun Frieden und um ehrlich zu sein, reichen zwei Wochen nicht, um eine Hochzeit vorzubereiten. Draco und ich möchten dies gerne selbst tun und um das zu tun, müssen wir die Hochzeit einfach verschieben. Wir möchten uns jetzt nur auf die Prüfungen vorbereiten und danach die Hochzeit.“

Tom verstand und gab sein Einverständnis, Airen war glücklich und ließ das ihre Eltern auch spüren, sie umarmte beide ganz fest und dankte ihnen. Danach verließ sie die beiden und ging zurück nach Slytherin, sie musste noch Hausaufgaben machen.

„Da hatten wir aber Glück, dass wir noch nicht angefangen haben“, sagte Sirius.

„Das stimmt. Und es war, glaube ich, auch besser, dass ich es nicht erwähnt hatte.“

„Aber eigentlich ist das schade.“

Tom sah ihn fragend an.

„Ich hatte mich bereits darauf gefreut, Airen in ihrem Kleid zu sehen.“

„Ich mich auch.“
 

Airen kam im Slytherinturm an und setzte sich zu Draco und Blaise. Beide waren vertieft in ihren Hausaufgaben, sahen aber auf, als Airen sich zu ihnen setzte.

„Und?“, wollte Draco wissen.

Airen erzählte von dem Gespräch und Draco war froh, dass es gut verlaufen war. Er hatte, ebenso wie Airen, befürchtet, dass es in einer Katastrophe enden würde.

„Und wann ist eure Hochzeit nun?“, fragte Blaise.

„Hm, ein Datum gibt es noch nicht. Erst einmal die Prüfungen gut bestehen und dann kümmern wir uns um die Hochzeit“, sagte Draco.

„Oh Mann“, jammerte Blaise. „Ich hatte mich schon so darauf gefreut.“

„Was jammerst du denn? Die Hochzeit ist doch nur später“, sagte Airen.

„Aber trotzdem.“

Und so ging es den ganzen Abend weiter, während sie die Hausaufgaben erledigten.
 

Bei Darius sah es nicht viel anders aus, auch er hatte massenweise Hausaufgaben aufbekommen, die er bis morgen fertig haben musste. Hermine und Ron unterstützen ihn, soweit sie konnten. Gegen zehn Uhr war er fertig damit und packte alles zusammen für den nächsten Morgen. Er ging in den Schlafsaal, nahm sich seine Schlafsachen, ging ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Er versuchte sich zu entspannen, doch es gelang ihm nicht ganz. Jetzt, da er seine ruhe hatte, drehten sich seine Gedanken immer wieder um Airen und Draco und die Hochzeit. Er sagte sich immer wieder, dass er nichts gegen die Hochzeit hatte, denn es war wahr, was er seiner Schwester gesagt hatte. Er wollte, dass sie glücklich war, und wenn Draco der war, der sie glücklich machte, war er doch zufrieden. Oder etwa nicht? Darius gestand sich ein, dass es nicht so war, er liebte Draco und er wollte mit ihm zusammen sein. Er wollte derjenige sein, der zusammen mit Draco zum Altar schritt und nicht seine Schwester. Was dachte er denn da? War er denn jetzt vollkommen übergeschnappt? Er dachte doch nicht ernsthaft darüber nach, Draco zu heiraten. Wie in Merlins Namen sollte das denn gehen? Draco liebte seine Schwester und nicht ihn. Damit musste er sich abfinden. Tränen vermischten sich mit dem Wasser, er sank in der Dusche zusammen und ließ seinen Tränen freien Lauf.

Nach einer halben Stunde stieg er aus der Dusche, trocknete sich ab, zog seine Schlafsachen an und ging direkt ins Bett. Er zog die Vorhänge zu, um nicht gestört zu werden. Einschlafen konnte er nicht direkt, immer wieder huschten seine Gedanken zu dem Blonden, doch irgendwann in der Nacht schlief er endlich ein.
 

Der nächste Morgen kam und Darius, Airen und Draco mussten wieder in den Unterricht. Die Hausaufgaben gaben sie den Professoren vor Unterrichtsbeginn und diese waren nicht überrascht, dass sie sie bekamen. Nun, von Darius waren es einige. Denn schließlich hatte dieser bisher immer nur durchschnittliche Hausaufgaben abgegeben. Doch diese hier waren sehr übersichtlich und länger als verlangt. Der Unterricht verlief normal und es wurden Hausaufgaben über das Wochenende aufgegeben. Den Unterricht richteten die Professoren nach den Abschlussprüfungen, um die Schüler darauf vorzubereiten. Es wurden manchmal unangekündigte Tests geschrieben, um den Wissensstand der Schüler zu testen. Nur ungefähr die Hälfte der Schüler bestand die Tests und nur ein Drittel bekam die Höchstpunktzahl.
 

Das ganze Wochenende bestand daraus, die Hausaufgaben zu erledigen und sich auf den nächsten Unterricht vorzubereiten. Sie mussten verschiedene Kapitel lesen und eine Zusammenfassung schreiben und diese ziemlich kurz halten. Sie hatten nur wenig Zeit, um auszuspannen oder etwas anderes mit Freunden zu unternehmen. Sie konnten noch nicht einmal für Quidditch trainieren. Darius kam ja noch nicht mal dazu, sich mit seinen Eltern zu unterhalten, die über das Wochenende in Hogwarts blieben. Er wollte noch mehr über Tom erfahren. Sie hatten sich zwar in den drei Wochen Ferien viel unterhalten, aber Darius war es noch zu wenig. Er versuchte seine Hausaufgaben so schnell wie möglich zu erledigen, doch reichte die Zeit nicht, um sich mit seinem Vater zu treffen.
 

Der Montag kam und gegen halb eins, kurz nach dem Mittagessen, gab das Ministerium die Wahrheit bekannt. Es gab eine Liveschaltung in der ganzen Zaubererwelt. Überall wurde die Arbeit für diesen Moment niedergelegt und jeder hörte aufmerksam zu. Der Zaubereiminister wiederholte genau das gleiche, was Salazar bereits in Hogwarts bekannt gegeben hatte.

Da die Presse anwesend war, wurden viele Fragen gestellt und diese bekamen die Antworten von den Gründern selbst. Da ihr Wort nicht angezweifelt wurde, schenkte man dem Minister Glauben. Viele wollten wissen, wie die, von der Natur auserwählten, Führer aussahen. Man sagte nur, dass diese in Hogwarts zur Schule gingen und ihre Abschlussprüfung in Ruhe machen wollten und somit blieben ihre Namen geheim. Des Weiteren wurde Sirius freigesprochen und Tom von allen ihm angehängten Verbrechen. Sirius bekam auch noch eine Entschädigung, da man ihn zu Unrecht in Askaban gefangen gehalten hatte. Das Ganze dauerte etwa zwei Stunden, bis der Presse die Fragen ausgingen.

Da das Ministerium eine neue Führung brauchte, wurde für Anfang April eine Wahl angekündigt. Jeder, der entsprechende Fähigkeiten vorweisen konnte, konnte sich für den Posten bewerben. Sollte es mehr als drei Kandidaten geben, mussten diese zuerst einen Test absolvieren. Wer diesen bestand, konnte offiziell als Kandidat fungieren und von der Zauberergemeinschaft gewählt werden. Da es Anfang Februar war, hatte man zwei Wochen Zeit, um sich einzuschreiben. Würden mehr als drei kandidieren, käme es am ersten März zum Test. Am dritten März würden dann die verbliebenen Kandidaten vorgestellt und die Zauberergemeinschaft hatte genug Zeit, um zu entscheiden, wen sie wählen würden. Mitte April würde dann bekannt gegeben werden, wer die Wahl gewonnen hatte. Sollte es zu einem Gleichstand kommen, würden die entsprechenden Kandidaten wieder einem Test unterzogen werden, den die Gründer selbst aufstellen würden.

Es wurde von der Presse gefragt, ob nicht die Führer selbst das Amt des Ministers übernehmen sollten.

Salazar antwortete nur darauf, dass die Führer das Gleichgewicht der Magie erhalten sollten und dass alle magischen Wesen gleichberechtigt wären. Dass es keinen Unterschied mehr geben sollte zwischen weißer und schwarzer Magie. Denn wer konnte schon sagen, was weiß und was schwarz war? Es gab einfach keinen Unterschied. Nur der Anwender selbst war dafür verantwortlich, wie er seine Magie anwandte. Denn auch weiße Magie konnte tödlich sein, man brauchte keinen Avada, um jemanden zu töten. Und genauso konnte schwarze Magie jemanden retten, wenn man sie richtig anwandte. Denn was für den einen weiß war, war für den anderen schwarz.

Darauf wusste die Presse zuerst nichts zu antworten. Denn die Worte waren weise gewählt, denn sie stimmten.
 

Damit war der offizielle Teil geregelt. Man besprach sich danach noch in Fudges Büro. Man fand es das Beste, wenn Fudge bis zur Neuwahl noch Minister bleiben würde. Salazar sprach an, dass Minerva bis zum neuen Schuljahr ebenfalls Schulleiterin bleiben sollte. In den Sommerferien würden sich die Gründer und der neue Minister dann beraten, wer als neuer Schulleiter in Frage käme. Godric sprach an, dass man die neuen Schüler in ihrem Potenzial testen sollte, um diese dann besser fördern zu können. Denn es gab nichts Schlimmeres als einen Schüler in einem Fach zu haben, der kein Talent dazu hatte. In den ersten beiden Jahren würde es so bleiben wie bisher. Keine Wahlfächer. In den zwei Jahren würden sich die Professoren ein genaues Bild von den Schülern machen und an die Hauslehrer weiterleiten. Dieser würde sich dann, Mitte des zweiten Jahres, mit jedem Schüler zusammensetzen und diesen in den Wahlfächern beraten. Nur so konnte gewährleistet werden, dass man das Beste aus dem Schüler herausholen konnte. Die restlichen Gründer fanden dies einen vernünftigen Vorschlag und waren einverstanden. Nur was sollten sie mit den Schülern tun, die bereits ihre Kurse gewählt hatten. Darauf hatte Godric bereits eine Antwort. Man sollte ihnen die Chance geben, ihre Kurse im nächsten Jahr neu zu wählen. Oder zumindest die ersten vier Wochen des Schuljahrs in den Kurs zu schnuppern, um sich entscheiden zu können. Sollte ihnen der Kurs nicht liegen, konnten sie ihn abwählen und einen anderen Kurs wählen. Doch mussten sie sich sicher sein, denn sie konnten nur einmal wechseln und das in den ersten vier Wochen. Diese Möglichkeit hatte nur das dritte, vierte und fünfte Schuljahr. Das sechste und siebte Jahr mussten ihre gewählten Kurse beibehalten, denn der Stoff, der gelehrt wurde, basierte auf dem fünften Schuljahr und war wichtig für diese. Auch basierten diese beiden Schuljahre darauf, welchen Beruf man anstrebte, daher war es wichtig, die richtigen Kurse zu wählen.

Rowena machte den Vorschlag, dass man vielleicht so etwas wie eine Berufsberatung in Hogwarts einrichten sollte. Diese sollte dazu dienen, den Schülern zu helfen, welche Kurse für den Beruf wichtig wären und welche sie nicht brauchten. Dies würde man, sobald man nach Hogwarts zurückkehrte, in Angriff nehmen. Man würde neben der Bibliothek einen Raum einrichten, wo man sich über Berufe informieren und die notwendigen Kurse dazu finden konnte.
 

Diese notwendigen Veränderungen brauchten eine gute Vorausplanung und entsprechende Aufmerksamkeit. So waren die Gründer in den nächsten paar Wochen sehr beschäftigt und die Vorprüfungen zur Abschlussprüfung rückten immer näher.
 

Die Schüler des siebten Jahrgangs waren alle nervös, als schließlich der Tag kam. Die Prüfungen wurden in einem separaten Raum geschrieben und die Gründer übernahmen die Aufsicht. So konnte der Unterricht für die anderen Schüler normal weitergehen. Die schriftlichen Prüfungen wurden in drei verschiedene Bereiche aufgeteilt, für die jeweils zwei Stunden Zeit war. War jemand früher fertig, musste dieser seine Prüfung abgeben und konnte für fünf Minuten den Raum verlassen. Waren die drei Prüfungen vorbei, gab es Mittagessen für die Prüflinge und eine Stunde Pause. Danach ging es mit dem schriftlichen Teil weiter, der für alle ungefähr eine Stunde dauerte. Danach hatten sie frei und konnten sich ausruhen. Das Ergebnis würden sie erst am Ende der nächsten Woche erfahren, bis dahin hieß es Nerven behalten.
 

Am nächsten Tag stand die Bekanntmachung des neuen Ministers im Tagespropheten und Airen und Darius waren sich nicht sicher, ob das, was dort stand, richtig war. Denn dort stand als Überschrift: „Tom Gryffindor-Slytherin ist der neue Minister“

Die beiden hatten keine Ruhe, bis sie ihren Vater selbst fragen konnten und das würden sie sofort tun, wenn sie ihn sahen. Allerdings kamen sie erst nachmittags dazu.

„Stimmt das?“, kam Darius gleich zum Punkt, er zeigte ihm den Propheten.

„Ja, es stimmt“, bestätigte Tom.

„Aber wieso?“

„Irgendjemand hat herausgefunden, dass meine Kinder die Führer sind. Und daher haben sie mich als Minister gewählt.“

Das war die dümmste Begründung, die Darius je gehört hatte.

„Ich verstehe es nicht. Immerhin haben sie dir all die Jahre nicht getraut. Und jetzt auf einmal vertrauen sie dir das Amt des Ministers an?“

„Eigentlich wollten sie, dass die Führer das Amt übernehmen, das hat ihnen Dad ausgeredet.“

Mit Dad meinte er Salazar.

„Und nur, weil du unser Dad bist, wirst du nun Minister?“, fragte Airen.

„Nicht ganz. Mein Name wurde vorher schon vorgeschlagen und ich hatte einige Stimmen. Doch es war knapp in der Entscheidung, bis jemand sagte, dass meine Kinder die Führer wären und er mich daher wähle. Das war dann der entscheidende Satz. So gewann ich die Wahl, wenn auch nur mit zehn Stimmen mehr, denn die meisten hatten bereits gewählt. Du siehst, im Grunde habe ich es fast alleine geschafft.“

„Wann beginnst du mit deiner Tätigkeit als Minister?“, es war Darius, der die Frage stellte.

„Anfang Juni. Bis dahin lernt man mich an, sozusagen.“

Airen war stolz auf ihren Vater, was sie ihm auch sagte. Tom fragte dann, wie die Prüfungen gelaufen seien und sie antworteten, dass es die Ergebnisse erst nächste Woche geben würde. Und bevor sich Tom beschweren konnte, dass die beiden die Prüfungen nicht ernst nehmen würden, gaben sie ihm zu verstehen, dass sie ihr bestes gegeben hatten.
 

Die Woche verging und das Ergebnis der Zwischenprüfung lag vor. Siebzig Prozent der Schüler hatten die Prüfung gut bestanden und die restlichen zwanzig mussten sich mehr anstrengen. Zwar waren sie nicht durchgefallen, aber es ging noch besser. Nur ungefähr zehn Prozent hatten die volle Punktzahl erreicht, darunter waren Hermine, Draco, Blaise, Airen und, zu aller Verwunderung der Professoren, auch Darius.
 

In den nächsten Monaten wurde noch mehr gelernt als sonst und man sah sich noch weniger als zuvor. Man traf sich manchmal in der Bibliothek, als man ein neues Buch auslieh, welches man zur Prüfung brauchte. Man feierte selbst den Geburtstag nicht, man würde erst nach den Prüfungen feiern, wenn der Stress vorbei war. Und so rückte der Tag immer näher, man machte sich gegenseitig mit der Nervosität verrückt. Es war genau ein Tag vor der Prüfung, als Airen darum bat, schwimmen zu gehen. Sie wollte an diesem Tag nicht lernen, sie würde sonst noch durchdrehen. Draco und Blaise stimmten zu und gemeinsam gingen sie zum Gryffindorturm, um Darius, Hermine und Ron einzuladen. Ron war direkt dafür, doch Darius und Hermine wollten lieber ihre Nasen hinter die Bücher stecken und lernen. Doch mit ein paar guten Argumenten wurden sie überredet und gingen mit. Der komplette siebte Jahrgang hatte heute frei, man sah jedoch selten einen Mitschüler.

Es war ein sonniger und vor allem warmer Julinachmittag und der See brachte eine wohlwollende Abwechslung und Abkühlung. Man hatte bereits die Schwimmkleidung angezogen und brauchte nur noch die Schulkleidung abzulegen. Die Slytherins waren schneller und gingen bereits in den See. Darius hatte Draco dabei zugesehen, wie dieser sich ausgezogen hatte und er war wie gebannt gewesen. Er hatte den Blonden regelrecht gemustert und sah ihm nun nach, wie er im See verschwand.

„Darius. Mach schon. Das Wasser ist herrlich“, hörte er seine Schwester rufen.

„Ja“, rief er zurück und entledigte sich seiner Kleidung und ging ebenfalls zum See.

Darius bemerkte nicht, dass Draco ihn nun seinerseits gemustert hatte, als dieser sich auszog. Als Draco sich dessen bewusst geworden war, schaute er sofort weg und schwamm ein paar Runden. Seine Gedanken drehten sich immer wieder um Darius und warum er so gebannt war, als er dessen makellosen Körper gesehen hatte. Doch eine Antwort fand er nicht, noch nicht.

So wurde der Nachmittag verbracht, sie schwammen ein paar Runden und ließen die Anspannung abfallen.

„Das tat gut“, sagte Darius, als er sich auf die Decke setzte.

„Ja, das war heute genau richtig“, stimmte Airen zu, legte sich auf die Decke und ließ sich von der Sonne trocknen.

Man redete zusammen über alles, nur nicht über die Prüfungen. Es wurde noch ein lustiger Nachmittag, man ging immer wieder in den See und veranstalte Wasserschlachten, tauchte den anderen unter Wasser oder ließ sich treiben.

Doch auch dieser Nachmittag ging mal zu Ende und so zogen sie sich wieder an und gingen zurück um sich für das Abendessen zurechtzumachen. Man lag in dieser Nacht noch einige Stunden wach, doch schlief man schlussendlich doch ein.
 

Und der nächste Morgen kam unaufhaltbar, der Tag der Prüfung. Die Sonne schien bereits und freute sich auf den Tag. Zum Frühstück traf man sich in der Großen Halle und McGonagall wünschte den Prüflingen viel Erfolg. Um acht Uhr schlug dann die Stunde der Prüfung, auch hier wurden die Prüfungen in drei Bereiche aufgeteilt, für die sie zwei Stunden Zeit hatten. Nachdem sie die ersten beiden Prüfungen absolviert hatten, hatten sie Mittagspause und konnten in der Großen Halle zu Mittag essen. Um ein Uhr mussten sie dann die dritte Prüfung schreiben.

Die praktische Prüfung wurde am nächsten Tag geprüft, diese zog sich dann den ganzen Vormittag und auch den Nachmittag hin. Es wurden immer vier Schüler gemeinsam geprüft, von jedem Haus einer. Man musste verschiedene Zauber vorführen und auf verschiedene Fragen antworten. Die praktische Prüfung verlief sehr gut, und die Prüfer gaben bereits erste Eindrücke bekannt. Nachdem auch diese Prüfung absolviert war, fiel die Spannung von den Schülern, doch waren sie immer noch aufgeregt. Denn es hieß, genau zwei Wochen warten, bis sie das Ergebnis bekämen.
 

Ende Kapitel 13

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So... Die Wahrheit ist am Licht, der neue Minister gewählt und die Prüfung vorbei. Alles in allem, zu viele Infos in einem Kapitel. Und für die, die nicht ganz so froh sind, weil Draco und Darius wieder nicht in Gedanken gesprochen haben, möchte ich sagen, dass die beiden gar keine Zeit dafür hatten. Sie mussten für die Prüfungen büffeln und das nimmt ziemlich viel Zeit in Anspruch.

Aber ihr dürft euch auf die beiden nächsten kapis freuen, denn dort geht es ganz schön zur sache. Immerhin ist das hier eine Darius x Draco (Harry x Draco) FF.
 

Und nun, freue ich mich schon darauf eure Kommis zu lesen. Also immer her damit.
 

Bis dann...
 

P.s. Ich bin ganz fleißig, das nächste Kapi ist schon fertig in meinem Kopf geschrieben, muss nur noch alles niedertippen ^^

Kapitel 14: Schmerz

Ahh, ich hasse es, ich hab so super viel geschrieben und nun muss ich wieder von neu anfangen, kann ja wohl net wahr sein. Na hoffentlich bekomm ich das wieder hin. genaues dazu am Ende des Kapis

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Kapitel 14: Schmerz
 

Die beiden Wochen zogen sich und zogen sich. Der Unterricht ging zwar normal weiter, wurde aber locker gehalten für den siebten Jahrgang. Schließlich standen die Noten bereits fest, man musste nur noch auf die Ergebnisse warten und das gefiel den Schülern nicht.

Der komplette siebte Jahrgang versuchte sich damit abzulenken, eine Party zu organisieren. Die stellvertretende Schulleiterin wurde zwei Tage damit genervt, bis sie schließlich ihr Einverständnis gab. Und mit den Vorbereitungen hatten sie auch etwas zu tun, um sich wenigstens halbwegs abzulenken.

Nun ja, Darius hatte auch noch etwas anderes im Kopf, womit er sich ablenken konnte. Er musste immer wieder an den Tag vor der Prüfung denken, als sie schwimmen waren. Das war fast eine Woche her, aber er hatte das Bild des Blonden noch genau vor sich. Das blonde nasse Haar, das die Sonne glitzern ließ. Die blasse Haut, die er als Vampir besaß. Ja, Darius wusste, seit Weihnachten, dass Draco ein Vampirprinz war. Schließlich wurden seine Eltern als solche vorgestellt, und doch sollte er eine höhere Stellung als diese haben. Er verdrängte diesen Gedanken, wollte nicht daran denken, viel lieber an den Blonden. Das Bild, wie die Sonne mit seinen Haaren spielte. Wie er aus dem Wasser kam, einem Gott gleich. Wie die schwarze Badeshorts einer zweiten Haut glich. Und den durchtrainierten Körper, kein Gramm Fett konnte er daran ausmachen. Und dieser … Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er angesprochen wurde.

„Darius, träumst du schon wieder?“, fragte Hermine.

„Was ist denn? Und was heißt hier schon wieder?“

„Hm… Mal überlegen, seit die Prüfung vorbei ist? Ich wüsste zu gern, von wem du träumst.“

„Das willst du nicht wirklich wissen“, murmelte er leise und hoffte, dass sie ihn nicht gehört hatte.

„Kann ich das entscheiden? Also sag schon, von wem träumst du?“, sie hatte es gehört.

„Nein“, er würde es ihr nicht sagen, wäre ja noch schöner.

„Na schön. Kannst du mir dann helfen?“

Hermine wollte nicht mit ihm streiten und wenn er es ihr nicht sagen wollte, dann fragte sie nicht nach. Wenn Darius darüber reden wollte, würde er schon zu ihr kommen.

„Wobei denn?“

„Hierbei. Bei den Vorbereitungen für die Party. Was dachtest du denn?“

Sie drückte ihm einen Zettel in die Hand, wo verschiedene Dinge darauf standen.

„Kannst du das aus Hogsmeade besorgen?“

Darius nickte, doch dafür müsste er mit McGonagall sprechen, um die Erlaubnis zu erhalten.

Er machte sich auf den Weg zu dem Büro, klopfte und hörte ein Herein. Schnell war erklärt, was Darius wollte und bekam das Einverständnis. Dann ging er zum Turm und zog sich um, erst danach machte er sich auf den Weg nach Hogsmeade und besorgte das, was Hermine wollte. Nach zwei Stunden hatte er alles erledigt, ging zurück und übergab Hermine die Päckchen.

„Was willst du eigentlich mit dem ganzen Zeug?“, fragte er.

„Das ist alles für die Party“, mehr wollte sie nicht sagen und er fragte nicht weiter.

„Oh nein, du bleibst schön hier und hilfst“, Hermine hielt ihn auf.

Eigentlich hatte er vorgehabt sich zurückzuziehen, doch daraus wurde nun nichts. Hermine würde ihn nicht gehen lassen und so ergab er sich seinem Schicksal. Dem Servietten falten. Das war ja an sich nicht so schlimm, aber das ganze von Hand tun? Warum durfte er nicht zaubern? Dann wäre er schnell fertig, nein, Hermine bestand darauf, das von Hand zu tun. Und die Begründung war:

„So brauchen wir zwar länger, sind aber bis zur Party beschäftigt.“

Auch sie war nervös und wollte nicht zaubern, denn dann waren sie schneller fertig und würden über die Prüfung nachdenken. So gingen das Wochenende und auch die nächste Woche vorbei.

Und die Woche der Ergebnisse kam, die Tage zogen sich und der Freitag der Entscheidung kam.

Der siebte Jahrgang hatte sich in der Großen Halle versammelt und wartete darauf, seine Ergebnisse zu bekommen. Die Hauslehrer und McGonagall waren anwesend. Diese hielt noch eine kleine Rede, doch was sie sagte, verstand Darius nicht richtig, er war zu aufgeregt.

„… ich bin stolz auf euch“, schloss sie und fing an, die Schüler und Schülerinnen aufzurufen.

Sie fing bei A an. Darius war sehr gespannt auf sein Ergebnis, doch Airen erhielt ihres als erstes.

„Airen Black-Slytherin“, rief McGonagall und Airen ging nach vorne.

„Herzlichen Glückwunsch“, sagte sie, als sie ihr die Schriftrolle übergab.

„Danke.“

Airen nahm die Schriftrolle entgegen und trat zurück zu den Slytherins.

„Darius Black-Slytherin“, rief McGonagall dann ihn.

Darius ging aufgeregt nach vorne und sah seine Hauslehrerin an.

„Herzlichen Glückwunsch Darius“, sagte sie und fügte noch leise hinzu „Ich bin wirklich stolz auf dich.“ Sie lächelte ihn an, es war ein ehrliches Lächeln.

Darius bedankte sich, nahm die Schriftrolle entgegen und ging zurück. Er hoffte, dass die Übergabe der Schriftrollen schnell abgeschlossen war, denn er wollte seine Ergebnisse wissen. Nach einer halben Stunde war es soweit, endlich erhielt auch der Letzte seine Schriftrolle mit den Ergebnissen. McGonagall beglückwünschte sie noch einmal und wünschte ihnen für die heutige Party viel Spaß. Sie ermahnte sie aber auch, schließlich würde der Zug morgen um zehn Uhr abfahren und das pünktlich. Nachdem auch das gesagt war, ließen die Professoren sie alleine und endlich konnten sie sich die Ergebnisse ansehen.

Darius hielt es nicht mehr aus und öffnete die Schriftrolle. Damit war er nicht alleine, die anderen taten es ihm nach.

Darius las sich sein Ergebnis durch, noch einmal und noch einmal. Er konnte nicht glauben, was dort stand. Er hatte bestanden? In allen Fächern? Mit der Höchstpunktzahl? Das war doch ein Scherz.

„Hermine?“, sagte er geschockt.

Sie sah ihn fragend an. Darius gab ihr seine Schriftrolle und bat sie:

„Lies dir das durch und sag mir, dass das wahr ist, was dort steht.“

Sie nahm ihm die Schriftrolle ab und las sie durch. Ihre Augen weiteten sich vor Staunen. Sie las es ein zweites Mal.

„Mann, Darius. Ich fass es ja nicht“, rief sie laut aus und umarmte ihn stürmisch.

„Was fasst du nicht?“, hörte man die Stimme von Blaise.

„Hier“, sie reichte Blaise die Schriftrolle weiter, dieser las sie durch.

„Wow. Er ist genauso gut wie wir. Hat mit Höchstpunktzahl bestanden.“

„Was?“, fragte Draco und nahm Blaise die Schriftrolle ab und las es durch.

„Hast du etwas anderes erwartet?“, fragte Airen.

„Eigentlich schon und doch wieder nicht“, gab Draco zu und reichte Darius die Schriftrolle, damit dieser sie wieder an sich nehmen konnte.

„Und wie sind eure Ergebnisse?“, fragte Darius.

„Die gleichen wie deine“, sagte Airen.

„Meins auch“, sagte Hermine.

Sie sahen Ron an.

„Meine sind nicht so gut wie eure, aber sind auch nicht schlechter als fünfundachtzig Prozent.“

Er ließ seine Schriftrolle rund gehen, damit sich jeder überzeugen konnte. Und es stimmte, was er sagte, sein bestes Ergebnis war neunzig Prozent im Schriftlichen.

„Dann kann die Party ja losgehen“, sagte Ron.

„Nicht ganz. Wir dürfen erst nach dem Abendessen feiern. Schließlich wollen die andern ja auch noch essen“, sagte Hermine.

Sie überlegten, was sie nun machen sollten, schließlich hatten sie frei und die Koffer standen schon fertig gepackt in ihren Zimmern.

„Wie wäre es, wenn wir noch nach Hogsmeade gehen würden?“, fragte Airen.

„Was willst du denn da?“, fragte Draco und bekam einen fragenden Blick von ihr.

„Ich habe nichts dagegen, dort hinzugehen, aber es gibt bestimmt einen Grund, weswegen du dort hin willst“, sagte er weiter.

„Ja, es gibt einen Grund, aber den sag ich dir nicht. Und morgen hab ich keine Zeit dazu, also muss ich jetzt dorthin. Aber wenn du nicht willst, Blaise geht bestimmt gerne mit mir hin.“

Sie stichelte ihn ein wenig, wie immer und Draco reagierte entsprechend.

„Ich hab nie gesagt, dass ich nicht mitgehe.“

„Was ist mit euch?“, fragte Airen.

„Ich hab nichts dagegen“, sagte Darius.

„Wir gehen auch mit. Ich muss nur noch schnell was holen gehen“, sagte Hermine und lief auch schon aus der Großen Halle.

Ron sah ihr lächelnd hinterher und zusammen gingen sie zur Eingangshalle, um auf Hermine zu warten. Sie unterhielten sich ein wenig darüber, was sie in den Sommerferien machen würden.

Darius hörte der Unterhaltung nicht wirklich zu, er sah sich lieber in der Eingangshalle genauer um. Prägte sich jeden Winkel ein. Es war ein komisches Gefühl, heute das vorletzte Mal hier zu sein, denn morgen würde er abreisen und dann vielleicht niemals mehr hierher zurückkehren. Es war sein letzter Tag als Schüler in Hogwarts.

„Hey… Alles klar bei dir?“, fragte Ron ihn.

Er nickte nur und Ron sah ihn weiter fragend an.

„Es ist eigenartig zu wissen, dass es der letzte Tag hier ist. Morgen fahren wir nach Hause, wie jedes Jahr. Doch werden wir im September nicht wieder hierher kommen“, sagte er.

„Ja, ich weiß, was du meinst. Geht mir genauso.“

Hermine lief auf sie zu und zusammen gingen sie nach Hogsmeade. Als sie ankamen, fragte Draco Airen:

„Was genau willst du denn hier?“

„Das werde ich dir nicht sagen“, antwortete sie mit einem Grinsen und fügte dann hinzu „Ich werde euch dann kurz alleine lassen.“

Sie löste sich von der Gruppe, doch kam sie nicht weit, als sie Dracos Stimme hörte.

„Du kannst nicht alleine gehen und das weißt du.“

„Dray, mir wird schon nichts geschehen.“

Man sah seinem Blick an, dass er sie nicht alleine gehen lassen würde und sie gab sich geschlagen.

„Wenn Blaise mitgeht, kann ich dann gehen?“

„Ja.“

„Na schön. Blaise, würdest du mitgehen, bitte?“

Dieser nickte nur und ging dann zusammen mit Airen los.

Darius, Hermine und Ron sahen zwischen den drei hin und her, und erst als Airen und Blaise nicht mehr zu sehen war, fragte Darius:

„Musste das sein? Sie ist doch alt genug, um alleine zu gehen.“

„Das schon, aber Tom würde es nicht wollen.“

„Ich war vor kurzem auch alleine hier.“

„Du warst was?“ Draco funkelte ihn böse an.

„Alleine hier. Und nun reg dich ab, Malfoy. Ich kann auf mich alleine aufpassen.“

„Du hast nicht umsonst einen Wächter.“

„Ich hatte die letzten fünfzehn Jahre keinen Wächter, Malfoy. Es ist okay, wenn ihr euch Sorgen macht, ja, aber weder ich noch Airen, brauchen einen Babysitter.“

Ja, sie stritten sich und beiden schien das gefehlt zu haben, das sah man ihnen an, doch die Richtung des Streites gefiel weder Hermine noch Ron.

„Beruhigt euch beide wieder“, ging Ron dazwischen.

„Wie wäre es, wenn wir bei Fred und George vorbeisehen?“, fragte Hermine.

Draco und Darius funkelten sich noch einen Moment böse an und dann wandten beide die Augen ab.

Darius ging sofort los, er wartete nicht einmal ab, ob seine beiden Freunde ihm folgten, er war einfach sauer. Sauer auf Draco und sauer auf sich selbst. Ein halbes Jahr lang hatten sie sich nicht gestritten und nun? Das war ihr erster Streit gewesen und weswegen? Weil er alleine hier gewesen war, ohne seinen Wächter. Na super. Er seufzte. Wenn er noch nicht einmal alleine hierher gehen konnte, konnte er dann überhaupt Auror werden? Oder würde Blaise ebenfalls Auror werden, um auf ihn aufzupassen? Wollte Blaise denn überhaupt Auror werden? Oder würde er es einfach hinnehmen, weil Darius es wollte? Hatte Blaise eigentlich eine Wahl? Er entschloss einfach, dass Blaise eine Wahl haben würde. Darius wollte nicht, dass Blaise einfach Auror wurde, weil dieser sein Wächter war. Darius würde ihm die Wahl überlassen, Blaise sollte selbst entscheiden, was er wollte. Er war ganz in Gedanken versunken, dass er nicht einmal mitbekam, dass er vor den Zwillingen stand. Die beiden bombardierten sie schon mit den Fragen, wie ihre Ergebnisse waren, wann die Party stattfinden würde und so weiter. Er, Hermine und Ron gaben bereitwillig die Antworten und Draco hielt sich im Hintergrund.
 

„Wo willst du eigentlich hin?“, fragte Blaise, als sie weit genug entfernt waren.

„Sag mal, Blaise. Bist du seiner Meinung?“

Blaise sah sie an und schüttelte langsam den Kopf, sie blieben stehen.

„Eigentlich nicht. Du kannst auf dich selbst aufpassen, aber ich kann ihn auch verstehen. Es ist nun einmal unsere Aufgabe, auf euch aufzupassen.“ Er zuckte einmal mit den Schultern.

Airen seufzte.

„Ich sehe es ja ein, aber in den sechs Jahren, wo ihr hier wart, konntet ihr auch nicht auf mich aufpassen. Da war ich auch auf mich alleine gestellt …“

„Aber du warst zu Hause“, fiel ihr Blaise ins Wort. „Du warst in Sicherheit und hattest Privatunterricht.“

Airen erinnerte sich daran, wie der ausgesehen hatte. Die Bibliothek, in der jede Menge Bücher standen, die sie schneller verschlungen hatte, als ihr lieb war. Ihr Dad hatte wirklich Mühe gehabt ihr Nachschub an Büchern zu besorgen. Denn es gab wahrscheinlich nicht mehr viele Bücher, die sie noch nicht gelesen hatte. Als sie die Hälfte der Bücher damals gelesen hatte, zwang sie sich, nur noch zwei Bücher am Tag zu lesen. Doch es dauerte nur ein halbes Jahr, bis die Bibliothek verschlungen war. Danach hatte sie die Bibliothek ihres Paten verschlungen und dann die ihrer Großeltern. Insgesamt hatte sie drei Jahre damit verbracht, die Bibliotheken unsicher zu machen, und nun kannte sie jedes Buch darin. Doch ihr Alltag bestand nicht nur darin Bücher zu lesen, sondern auch im Zaubern. Das brachten ihr ihre Eltern, Lucius und Severus bei. Und wenn sie nicht Unterricht hatte oder Bücher las, verbrachte sie ihre Zeit in der Natur. Ritt stundenlang mit Alandier aus, legte sich in die Wiese und sah den Wolken nach. Oder wenn Ferien waren, verbrachte sie die Zeit mit Draco und Blaise.

„Ja, ich war in Sicherheit, aber ihr nicht. Und nun…“ sie sah in den wolkenlosen blauen Himmel, „… ist Dumbledore tot. Die Bedrohung ist nicht mehr da und ich kann immer noch nicht alleine einkaufen gehen.“

„Er macht sich Sorgen.“

„Und du?“

Er schwieg einen Moment bevor er antwortete.

„Ich auch.“

Ihre Mundwinkel formten sich zu einem Lächeln.

„Danke“, sagte sie leise, dann wechselte sie das Thema und sah wieder auf die Straße.

„Komm, wir gehen.“

So nahmen die beiden ihren Weg wieder auf und Airens Weg führte zu einem Juwelier.

„Wartest du bitte hier? Du kannst mich durch das Schaufenster sehen.“

Blaise nickte, auch wenn es ihm sichtlich nicht gefiel, aber er wusste, dass ihr keine Gefahr drohte.

Airen ging zur Tür, öffnete sie, trat ein und ging zur Theke. Lange musste sie auf den Besitzer nicht warten, denn dieser kam gerade durch den Türbogen aus dem hinteren Zimmer.

Der Mann war ungefähr vierzig Jahre alt, circa eins siebzig groß und von kräftiger Statur, kräftig im Sinne von rund um den Bauch. Er hatte kurze braune Haare und trug eine Brille. Am Körper trug er eine bequeme braune Hose und ein weites graues T-Shirt.

„Haben Sie das, worum ich gebeten habe?“, fragte Airen direkt.

„Natürlich. Ich werde es Ihnen holen gehen“, seine Stimme war höflich und hatte einen warmen Klang.

Er verschwand wieder in das hintere Zimmer und kam nach zwei Minuten, mit vier Schatullen in der Hand, wieder. Blaise konnte dies von draußen nicht erkennen.

Er stellte die Schatullen auf der Theke ab und öffnete sie nacheinander. Airen besah sich den Inhalt genau und nahm jedes Schmuckstück in die Hand, sie inspizierte jedes einzelne.

Der Mann war äußerst nervös, was man ihm auch ansah, er wartete auf das Urteil der Auftraggeberin.

„Sind sie zur Ihrer Zufriedenheit?“, fragte er nach zwei Minuten des Schweigens.

Airen schwieg noch ein paar Sekunden und nickte dann.

„Ja, das sind sie.“

Dem Besitzer fiel eine Last von den Schultern. Er wusste, wer da vor ihm stand, er kannte das Zeichen der Führerin und er wollte sie nicht enttäuschen.

„Ich werde sie Ihnen einpacken.“

Airen nickte wieder und der Mann schloss die Schatullen, nahm sie von der Theke, packte sie in eine blaue Tüte und reichte sie ihr. Airen fragte nach dem Preis und reichte dem Mann den entsprechenden Betrag. Sie wünschte dem Besitzer noch einen angenehmen Tag und trat dann wieder hinaus zu Blaise.

„Fertig?“, fragte er.

Sie nickte und sie gingen los. Nach einigen Minuten des Schweigens fragte sie dann:

„Bist du nicht neugierig?“

„Doch schon, aber ich werde nicht fragen.“

Sie lächelte, blieb stehen und hielt ihn dann am Arm fest, um ihn am Weitergehen zu hindern, so musste er stehen bleiben. Er drehte sich zu ihr und sah sie fragend an.

„Schließ deine Augen“, bat Airen und er tat es.

Airen griff in die Tüte, nahm die schwarze Schatulle in die Hand und öffnete sie. Dann nahm sie das Schmuckstück in die Hand, schloss die leere Schatulle und ließ diese wieder in der Tüte verschwinden. Dann öffnete sie die Kette, an der das Schmuckstück hing, ging einen Schritt auf Blaise zu, legte ihm die Kette um und verschloss diese. Nachdem sie das getan hatte, trat sie einen Schritt zurück.

„Du kannst die Augen wieder aufmachen.“

Blaise tat dies, sah sie zuerst an und dann auf die silberne Kette und den Anhänger, den er in die Hand nahm.

„Was? Wieso?“, er konnte keinen richtigen Gedanken fassen, Airen lächelte.

„Was? Nun, das siehst du. Und wieso? Einfach so, als Dankeschön“, beantwortete sie seine Fragen.

„Aber warum?“, er sah sie weiter fragend an.

„Das sagte ich doch bereits, ein Dankeschön, ein Geschenk. Und ich möchte, dass du es behältst und ich möchte keine Gegenleistung. Ein einfaches Danke reicht mir.“

Blaise war noch immer zu überrascht und murmelte ein ’danke’. Er würde sich später richtig bei ihr bedanken, wenn er wieder richtig denken konnte. Denn momentan war er einfach nur zu verwirrt. Nicht darüber, dass Airen ihm etwas schenkte, denn das tat sie öfter, aber so ein Geschenk? Das war das erste Mal.

„Tust du mir noch einen Gefallen, Blaise?“

„Ja.“

„Kannst du die Kette unter deinem Shirt verstecken? Die anderen sollen es noch nicht sehen, sonst ist die Überraschung hin.“

Er nickte nur und ließ die Kette unter seinem Shirt verschwinden, sie fühlte sich nicht kalt an, sondern warm. Dann gingen die beiden zurück, nur wussten sie nicht, wo sie die anderen finden konnten. Sie hätten einen Treffpunkt ausmachen sollen, nun hieß es, die vier suchen.

Sie sahen sich um, konnten sie aber nicht entdecken.

„Kannst du ihm nicht seiner Magie folgen?“, fragte Blaise.

„Ich soll meine Magie anwenden, um die vier zu finden? Blaise, ich kann nicht einfach meine Magie nutzen, um sie zu finden. Könnte ich schon, aber ich werde sie nicht missbrauchen.“

„War nur ne Idee“, irgendwie fühlte er sich, als ob er eine blöde Frage gestellt hatte.

„Komm, wir gehen einfach mal los, vielleicht finden wir sie auch so“, sagte Airen und ging los.

Blaise ging neben ihr und zusammen sahen sie sich nach den anderen um. Als sie gerade an Weasleys Zauberhafte Zauberscherze vorbeikamen, sahen sie Draco durch das Schaufenster.

„Sie sind hier“, sagte Blaise zu Airen und ging mit ihr zusammen hinein.

Airen sah sich genauer um und Blaise stellte sich zu Draco.

„War sie sauer?“, fragte Draco.

„Ja, war sie, aber das musst du mit ihr klären, nicht mit mir.“

„Ich wollte doch…“, fing Draco an.

„Ich weiß das, und sie auch“, ging Blaise dazwischen. „Lass uns nicht darüber reden.“

Draco machte sich schon die ganze Zeit, seit sie hier waren, Gedanken darüber. Er war der Meinung, dass er richtig gehandelt hatte, schließlich würde Tom ihm den Kopf abreißen, wenn ihr etwas passierte. Allerdings war seit dem Kampf mit Dumbledore nichts mehr geschehen. Es war friedlich in der Zaubererwelt und nun, da Tom Minister geworden war, würde einiges viel besser werden. Die Familien, die sich bisher versteckt halten mussten, brauchten keine Angst mehr zu haben. Konnten sich ein Leben aufbauen und ihre Kinder zur Schule schicken. Ja, es würde besser werden und doch würde er weiterhin ein Wächter sein. Es war seine Aufgabe, auf Airen zu achten, wenn sie nicht zu Hause war und selbst dort hatte er auf sie zu achten. Wenn auch nicht so scharf. Wenn sie zu Hause war, konnte er zu seiner Familie reisen und seinen Angelegenheiten nachgehen. Und hier war es nun einmal seine Aufgabe, auf sie zu achten.

Darius, Ron und Hermine sahen sich ebenfalls um und kauften, genau wie Airen, einiges ein, vieles war für die Party heute Abend. Airen ließ sich von den Zwillingen beraten und lud beide zur Party ein. Diese waren bereits eingeladen worden, sagten aber noch einmal gerne zu. Nach einer weiteren halbe Stunde gingen sie zur Schule zurück, es war bereits nach sechs und es würde bald Abendessen geben. Danach, so gegen acht, würde die Party losgehen. Die Stimmung in der kleinen Gruppe war nicht besonders gut. Airen ging neben Blaise und sie redete nicht mit Draco, irgendwie war sie immer noch böse auf ihn. Sie würde erst wieder auf der Party mit ihm reden, oder wenn Draco sich entschuldigte, was sie nicht glaubte. Und Darius schien auch verärgert zu sein, denn er redete ebenfalls nicht mit Draco, doch warum, wusste sie nicht. Ob sie ihn darauf ansprechen sollte? Allerdings wollte sie sich auch nicht einmischen und so beließ sie es dabei.
 

Darius redete den ganzen Nachmittag nicht mit Draco, er war sauer auf ihn, immer noch. Die ganze Zeit, während sie bei den Weasley Zwillingen waren, hatte Draco nicht mit ihm geredet. Er stand lieber am Schaufenster und sah hinaus. Seine Gedanken kreisten immer wieder um ihn, obwohl er sich mit Fred unterhielt, wegen der Party. Er hatte beide eingeladen und sie freuten sich darüber, meinten sogar, dass sie sich etwas überlegten. Darius versuchte erst gar nicht die beiden davon abzuhalten, es würde eh nichts bringen. Er ertappte sich immer wieder dabei, wie er Draco musterte, von oben bis unten. Das blonde Haar, das engelsgleiche Gesicht, der muskulöse Oberkörper, diese perfekten Beine und natürlich seinen Hintern. Er wurde ein wenig rot um die Nase, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen. Es war wirklich zum Verrückt werden, die ganze Zeit schon tat er das. Seit Airen mit Blaise unterwegs war, hoffentlich kamen die beiden bald. Denn er hatte festgestellt, dass er Draco die meiste Zeit nur dann musterte, wenn seine Schwester nicht da war. Zum Glück hielt er seine Gedanken verschlossen, wäre schon peinlich, wenn Draco seine Gedanken hören konnte. Auch wenn es ihm nicht gefiel. Er fand, dass er sich besser mit ihm unterhalten konnte, wenn sie mental redeten. Darius vermisste das, die letzten sechs Monate hatte er sich zwingen müssen, nicht an ihn zu denken und die Verbindung herzustellen. Doch er dachte, dass es besser wäre, schließlich war seine Liebe bereits vergeben und der Blonde liebte ihn nicht. Seine Gedanken wurden unterbrochen, als die Tür aufging und Airen zusammen mit Blaise eintraten. Blaise stellte sich zu Draco und die beiden wechselten kurze Sätze, bevor sie verstummten. Airen dagegen sah sich im Laden um und wollte anscheinend den Laden leer kaufen, wie es aussah. Sie lud die Zwillinge doch wahrlich zur Party ein, obwohl sie sie erst zwei Minuten kannte. Na ja, er konnte sie verstehen, man musste die Zwillinge einfach gern haben. Nachdem sie gezahlt hatten, gingen sie wieder zurück zur Schule und die Stimmung schien nicht besser zu werden. Airen redete nicht mit Draco, sondern ging an der Seite von Blaise. Es war doch wirklich zum Verrückt werden, da wollten die beiden heiraten und nun redeten sie nicht miteinander. Und warum? Wegen eines kleinen Streites, weswegen er auch mit Draco gestritten hatte. Er seufzte.

Sie kamen in der Eingangshalle an und trennten sich, um zu ihren Türmen zu gehen. Dort zogen sie sich für das Abendessen um und gingen dann wieder nach unten in die Große Halle. Die Stimmung in der Halle war genial. Die meisten des siebten Jahrganges waren aufgedreht wegen der Party und die restlichen Schüler freuten sich, dass das Schuljahr zu Ende war und sie nach Hause konnten. Darius sollte sich auch freuen, doch irgendwie gelang es ihm nicht ganz. Doch es dauerte nicht lange und er wurde von der Stimmung mitgerissen und die Party konnte losgehen.
 

Die großen Haustische verschwanden und an den Wänden tauchten gemütliche Couchen mit kleinen Tischen auf. Die Mitte der Großen Halle wurde zur Tanzfläche gestaltet und dort, wo der Lehrertisch gestanden hatte, fand nun ein DJ seinen Patz. In einer Ecke der Halle stand ein Tisch mit Bowle und daneben war eine Theke, wo man Butterbier, Feuerwhisky und einiges anderes bekommen konnte. Die härteren Getränke allerdings in Maßen, sie waren zwar volljährig, allerdings noch in der Schule und daher konnten sie sich nicht besinnungslos betrinken. Für die Party trug jeder Freizeitkleidung, denn schließlich war es ihre Party. Darius trug eine dunkelblaue Jeans und ein schwarzes Hemd, beides legte sich an seinen Körper wie eine zweite Haut. Viele Mädchen sahen ihm schmachtend hinterher, doch trauten sie sich nicht, ihn anzusprechen und ihm war das nur recht. Er konnte mit denen ja sowieso nichts anfangen, sein Herz schlug für jemand anderen und dieser liebte eine andere, seine Schwester. Warum war das Leben nur so kompliziert. Er legte seinen Kopf in den Nacken und stutzte, die Decke der Großen Halle war ein Sternenhimmel; er lächelte, das war bestimmt Hermines Idee gewesen. Sie liebte klare Sternennächte und er auch. Wie gerne würde er jetzt draußen, zusammen mit ihm, in der Wiese liegen und hinauf sehen, ihn im Arm halten und…

„Ich brauch ein Bier“, sagte Darius leise, ging zur Theke, bestellte sein Bier, nahm es entgegen und trank einen Schluck. Dann stellte er sich mit dem Rücken zur Wand und sah zur Tanzfläche. Ron und Hermine tanzten bereits seit einer halben Stunde zusammen, nun, er konnte es ihnen nicht verübeln. Er selbst würde auch gerne tanzen … mit ihm. Schon wieder er, würde das den ganzen Abend so weitergehen? Würde er jede Minute an ihn denken? Er trank die Flasche leer und bestellte sich eine neue. Dann sah er wieder zur Tanzfläche und seine Augen entdeckten ihn. Er stand zusammen mit Airen und Blaise auf der anderen Seite der Halle. Draco trug eine schwarze Hose und ein grünes Hemd. Blaise war ganz in schwarz gekleidet und Airen trug eine dunkle Hose und ein enges blaues Top. Sie sah wirklich gut aus, und das dachte bestimmt nicht nur er selbst. Aber seine Augen blieben an Draco geheftet, warum musste dieser nur so gut aussehen? Warum konnte er ihn nicht einfach vergessen? Warum konnte er ihn nicht einfach aus seinem Herzen verbannen? Er war mit seiner Schwester zusammen, die beiden liebten sich, würden heiraten, Kinder bekommen und zusammen alt werden. Dieser Gedanke schmerzte ihn, zerriss sein Herz in tausend Stücke. Seine linke Hand wanderte zu seinem Herzen und blieb dort liegen. Ja, es tat weh, so unendlich weh, und es würde nie geheilt werden. Denn es gab nur einen der es heilen könnte und das war sein blonder Lichtvampir. Doch dieser gehörte einer anderen. Er bekam nicht mit, das Airen und Draco noch immer nicht miteinander redeten und diese Blaise gerade auf die Tanzfläche schleppte. Es war ihm auch egal, das einzige, was er wahrnahm, war Draco. Der Abend schritt weiter fort und er wusste nicht, wie viele Butterbier er schon getrunken hatte. Doch den Abend verbrachte er nicht alleine an der Wand. Hermine tanzte mit ihm, versuchte herauszufinden, warum er den ganzen Abend an die Wand gelehnt dastand.

„Ich stehe nicht nur an der Wand rum“, sagte er gerade, als sie wieder zusammen tanzten.

„Stimmt, seit zehn Minuten sitzt du sogar auf der Couch.“

Darius erwiderte darauf nichts, denn sie hatte ja Recht. Vor zwei Stunden hatte die Party begonnen und er hatte die ganze Zeit an der Wand gestanden und Draco beobachtet, außer wenn Hermine ihn zum Tanzen aufforderte.

„Was ist los, Darius. Ich weiß doch, dass dich etwas bedrückt, willst du’s mir nicht sagen?“

„Es ist kompliziert, Mine.“

„Na schön, ich werde dich nicht weiter fragen, aber ich werde zuhören, wenn du reden willst.“

Während sie weiter tanzten, dachte Darius wieder an Draco und plötzlich sagte er zu Hermine:

„Ich bin verliebt, aber die Person, die ich liebe, ist bereits vergeben.“

Hermine sah ihn fragend an, sie forderte ihn damit auf, weiter zu reden.

„Ich werde dir nicht sagen, wer die Person ist. Es fällt mir schon schwer genug, überhaupt darüber zu reden.“

„Verstehe. Und die Person ist bereits vergeben, sagst du?“

Er nickte nur und sagte dann:

„Ich hab versucht, meine Gefühle zu unterdrücken, sie wegzuschließen, aber es geht nicht. So, jetzt weißt du es und keine weitere Fragen. Bitte.“

„Nur noch eine. Ist die Person hier?“

Darius nickte nach kurzem Zögern, beendete dann den Tanz und ging zurück zur Couch, nahm sein Bier und trank einen Schluck.

„Alles klar, Kumpel?“, fragte Ron.

„Ja, was soll denn sein?“

„Ähm, du hast aufgehört zu tanzen, bevor der Song zu Ende war.“

„Hatte keine Lust mehr.“

Hermine setzte sich zu Ron und nahm ihr Glas Bowle in die Hand und trank einen Schluck.

„Das waren ja Neuigkeiten“, dachte sie. „Darius ist verliebt, und sie ist hier und vergeben.“

Hermine machte sich weiter Gedanken um die Person, während ihre zwei Jungs sich unterhielten.
 

„Du solltest mit ihm reden“, sagte Blaise zu Airen, während sie wieder miteinander tanzten.

„Blaise, er redet nicht mit mir.“

„Hast du ihm denn die Chance dazu gelassen?“

„Wir sind die ganze Zeit zusammen, wenn wir nicht tanzen, aber er sagt nichts, sieht mich ja noch nicht einmal an.“

Der Song klang langsam aus und sie hörten auf zu tanzen.

„Ich werde uns was zu trinken holen und du gehst zu ihm. Und du setzt dich neben ihn, klar?“

Airen nickte nur, sie wusste, dass er Recht hatte und ging zur Couch, auf der Draco saß. Alleine.

Sie blieb einen Moment vor ihm stehen und setzte sich dann neben ihn. Sekunden verstrichen, in denen niemand etwas sagte, schließlich durchbrach Dracos Stimme die Stille.

„Wo ist Blaise?“

„Etwas zu trinken holen“, toller Anfang dachte Airen, dann spürte sie Dracos Hand, die ihre nahm, sie ließ es geschehen.

„Bist du noch böse mit mir?“, fragte Draco leise.

„Eigentlich sollte ich es sein, aber nein, bin ich nicht.“

„Warum sollte?“

„Weil du dich nicht entschuldigst. Ich bin kein kleines Kind mehr, ich kann selbst auf mich aufpassen.“

„Und doch bin ich dein Wächter.“

„Ja, und das wirst du ewig bleiben, bis du es aufgibst, mein Wächter zu sein. Aber weißt du, wen ich jetzt brauche? Meinen Verlobten, nicht meinen Wächter. Ich brauche Draco.“

Sie war ein wenig lauter geworden, aber nicht so laut, dass es die anderen mitbekamen.

„Tut mir leid“, sagte er leise.

„Kannst du nicht einfach den Wächter kurz zur Seite schieben und einfach Draco sein?“, sie sah ihn an und sprach leise. „Sei einfach der Draco wie bei uns zu Hause.“

„Ich weiß nicht …“ fing er an und wurde unterbrochen.

„Blaise ist auch noch da. Mir wird nichts geschehen, außerdem sind die Gründer im Schloss, was soll da geschehen? Draco, bitte.“

„Sie hat Recht. Tanz mit deiner Verlobten. Ich werde solange aufpassen, dass beiden nichts geschieht“, hörte er Blaise’ Stimme.

Blaise stellte die Getränke auf dem Tisch ab und setzte sich in den Sessel.

„Nun geht endlich tanzen“, forderte er die beiden auf, sich zu erheben.

Draco stand als erster auf und hielt Airen die Hand hin, sie legte ihre Hand in die seine und stand ebenfalls auf. Zusammen gingen sie zur Tanzfläche und tanzten die nächste halbe Stunde zusammen.
 

Darius verfolgte fast jeden Schritt seines blonden Engels. Er hatte es ehrlich gesagt aufgegeben, nicht an ihn zu denken. Denn er schlich sich immer wieder in seine Gedanken ein. Nun stand der Blonde auf der Tanzfläche und tanzte. Er bewegte sich perfekt zur Musik, seine Bewegungen waren geschmeidig, er wünschte, er wäre sein Tanzpartner. Doch das war er nicht, sondern seine Schwester. Sie tanzten eine halbe Stunde zusammen, dann verließen sie die Tanzfläche, um sich wieder zu setzen und etwas zu trinken. Ron und Hermine tanzten wieder zusammen und so konnte er seinen Gedanken nachgehen. Hermine versuchte zwar herauszufinden, in wen er verliebt war und folgte seinen Blicken, doch konnte sie niemanden entdecken. Sie konzentrierte sich auch nicht richtig darauf, da sie lieber mit Ron tanzte.

Nach ungefähr zehn Minuten gab Airen Draco einen Kuss, der, wie es aussah, gar nicht mehr aufhören wollte. Darius versuchte den Blick zu lösen, nach einigen Augenblicken gelang es ihm endlich, er stand auf und flüchtete regelrecht aus der Halle. Er konnte es zwar ertragen, die beiden zusammen zu sehen, doch nicht, wenn sie sich so küssten wie gerade. Er brauchte frische Luft und das schnell, er rannte zum Innenhof des Schlosses und ließ sich auf einer Bank nieder. Die Nachtluft tat gut, kühlte seine Gedanken ab, doch hatte sie auch noch eine weitere Wirkung. Er merkte nun, wie der Alkohol gnadenlos zuschlug, er hatte wohl doch zu viel getrunken. Morgen würde er entweder Kopfschmerzen haben oder eine Trank brauchen. Einfacher wäre wohl der Trank, hatte er noch einen in seinem Zimmer? Er wusste es nicht und eigentlich war es ihm auch egal. Er sah nach oben und fand einen klaren Himmel vor, seine Gedanken schweiften wieder zu dem Blonden. Er vergaß, seine Barriere aufrecht zu erhalten und merkte somit nicht, dass Draco ihn hörte. Dieser war überrascht, den anderen zu hören und versuchte diesen in der Halle zu finden, doch vergebens. Er fragte den anderen, wo er denn sei und sagte es ihm, Draco stand auf und ging zu ihm. Blaise und Airen gab er nicht Bescheid, denn die beiden waren wieder in der Masse der Tanzenden verschwunden.
 

„Was tust du hier draußen?“, fragte Draco als er Darius gefunden hatte.

„Nach was sieht es denn aus? Und außerdem, was willst du hier?“, fragte Darius überrascht.

„Du hast gerufen“, er setzte sich neben ihn.

„Ich hab was?“, er dachte nach, hatte er wirklich die Barriere fallen lassen?

„Ja, hast du. Also, was ist?“

„Nichts. Ich hab nur nachgedacht“, es fiel ihm schwer, klar zu denken und noch schwerer, deutlich zu reden. Er hatte ein oder zwei Butterbier zu viel, oder war es doch der Feuerwhisky? Er tippte auf letzteres.

„Und worüber?“

„Das geht dich nichts an.“

„Da bin ich anderer Meinung. Du hast vieles über mich gedacht.“

„Verdammt, was in Merlins Namen hatte er denn gedacht“, dachte sich Darius, er wusste es nicht mehr.

„Soll ich es dir sagen?“, fragte Draco.

Darius nickte leicht mit dem Kopf, warum er das tat, wusste er nicht.

„Du hast an den Tag am See gedacht, als wir schwimmen waren, an den Streit heute Mittag und einiges mehr, was ich lieber nicht sage.“

Als er letzteres sagte, wurde er ein wenig rot, was aber in der Dunkelheit nicht auffiel.

Darius dachte darüber nach. Was hatte er denn gedacht, was Draco ihm nicht sagen wollte? Er schloss die Augen und sah Draco vor sich. Er vergaß, dass dieser neben ihm saß. In Gedanken ging er auf Draco zu, zog diesen an sich und küsste ihn.

„Lass das“, hörte er eine Stimme neben sich und er erschrak.

„Was?“, sagte er benebelt, er sah sich nach der Stimme um und sah in Dracos Augen.

„Ich hab gesagt, dass du das lassen sollst.“

„Was lassen?“, fragte er ahnungslos, zu überrascht, dass Draco neben ihm saß. Er hatte doch wirklich vergessen, dass der Blonde bereits seit fünf Minuten neben ihm saß.

„Das, was du gerade gedacht hast“, zischte Draco.

„Du hast das nicht wirklich gesehen, oder?“, fragte Darius, der weiß wie Schnee geworden war.

„Nicht gesehen, aber gehört, was du dachtest.“

„Ich hab einfach zu viel getrunken, tut mir leid“, versuchte er sich rauszureden.

Draco sagte dazu nichts, er wusste nicht, was er dazu sagen sollte.

„Du hast komische Gedanken, Darius.“

„Kann schon sein.“

Draco stand auf und wandte sich zum Gehen.

„Kommst du mit?“, fragte er Darius.

Dieser nickte, stand auf, ging einen Schritt auf Draco zu und stolperte. Er dachte schon, er würde sich auf dem Boden wiederfinden, doch stattdessen spürte er einen Körper. Dracos Körper. Er fühlte die Wärme, die von diesem ausging und er schmiegte sich unbewusst an ihn.

„Alles okay?“, fragte Draco, ihm war nicht entgangen, dass Darius sich an ihn lehnte.

Er spürte nur ein Nicken, doch Darius zog sich nicht zurück. Nach ein paar Sekunden hob Darius den Kopf und sah in zwei silberne Augen, die ihn besorgt ansahen. Er löste sich von den Augen, denen er verfallen war und sah auf Dracos Lippen. Wie es wohl war, wenn er sie küsste? Die Luft fing an zu knistern, so glaubte er jedenfalls. Seine Haut fing leicht an zu kribbeln, was war los mit ihm? Er kam den Lippen immer näher, er sah noch einmal in Dracos Augen, bevor er seine eigenen schloss und seine Lippen auf die Dracos legte.

Draco wusste im ersten Moment nicht, was hier geschah. Es ging alles zu schnell, erst stolperte Darius, er fing ihn auf und im nächsten Moment küsste dieser ihn? Er sollte das beenden und zwar schnell, jetzt. Doch etwas hinderte ihn daran, er wusste nicht, was. Er hörte Kirans Stimme.

Es gibt jemanden, den du liebst und es nicht wahrhaben willst. Folge deinem Herzen und du wirst ihn finden.

„Ist Darius derjenige, den ich noch liebe?“, fragte sich Draco und seine Augenlider fielen zu und er begann den Kuss zu erwidern. Er schloss seine Arme und Darius und zog ihn näher an sich.

Darius konnte nicht glauben, was hier gerade geschah, Draco erwiderte nicht nur seinen Kuss, sondern zog ihn auch noch näher an sich ran. Er legte eine Hand in Dracos Nacken und die andere auf Dracos Hüfte. Darius öffnete seinen Mund einen Spalt und ließ seine Zunge über Dracos Lippen wandern, in der Hoffnung, dass sich dessen Lippen teilten. Was auch geschah, doch anders, als er sich erhofft hatte. Denn Dracos Zunge schoss vor und erforschte seine Mundhöhle bevor er Darius’ Zunge anstupste und zu einem Zungenduell aufforderte. Darius überlegte nicht lange und ging der Aufforderung nach. Beide vergaßen für einen Moment ihre Umgebung und wo sie sich befanden.
 

Airen und Blaise beendeten den Tanz und gingen zurück zur Couch, auf der Draco wartete. Doch dem war nicht so, Draco war nicht mehr da. Beide setzen sich, in der Annahme, dass Draco gleich wieder da wäre. Nachdem sie zehn Minuten gewartet hatten, war er immer noch nicht da.

„Wo ist er denn nur?“, fragte Airen.

„Keine Ahnung.“

Airen stand auf und wandte sich zum Gehen.

„Wo willst du hin?“, fragte Blaise.

„Ich muss zur Toilette“, sagte sie und ging.

Blaise blieb einen Moment sitzen und überlegte, ob er ihr folgen sollte oder nicht. Er entschied sich dagegen, schließlich waren sie in Hogwarts und hier waren sie sicher.

Es vergingen fünf Minuten, bis Blaise einen verzweifelten Schrei in seinem Inneren hörte und er wusste sofort, von wem er kam. Er stand auf, ließ seine Magie fließen und rannte seiner Magie nach.
 

Als Airen von der Toilette kam, sah sie einen Moment nach draußen. Der Wind wehte leicht und spielte mit den Blättern, die Natur war zufrieden. Sie ging ein paar Schritte vor und stand nun an der hüfthohen Mauer. Sie sah in den Himmel und zu den Sternen, die hell leuchteten. Es kam ihr vor, als leuchteten diese heller als sonst. Der Wind wehte zu ihr und umspielte ihren Körper und wehte leicht durch ihr Haar. Sie schloss die Augen und lächelte, doch als sie die Augen wieder öffnete, erstarb dieses und gefror.

„Das ist nicht wahr“, waren ihre Gedanken, es konnte nicht wahr sein, was sie sah.

Sie schloss die Augen und öffnete sie wieder, doch das Bild änderte sich nicht.

Vor ihr im Innenhof standen ihr Bruder und ihr Verlobter und küssten sich. Das war nicht wahr, ganz bestimmt nicht, das war bestimmt eine optische Täuschung, ein Albtraum. Bestimmt hatte sie nur zu viel getrunken und es war eine Einbildung. Sie kniff sich in den Arm, sie spürte den Schmerz, doch das Bild änderte sich nicht. Tränen liefen ihr über die Wangen, sie merkte sie nicht. Sie musste hier weg und das schnell, sie rannte. Wohin? Das wusste sie im ersten Moment nicht, sie kam an den Kerkern an, zischte das Passwort und rannte in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür und musste erst einmal zu Atem kommen. Ganz langsam drang das, was sie soeben gesehen hatte, wieder an die Oberfläche, ihre Sicht verschwamm. Sie wusste nicht, wie, doch sie schaffte es, sich auf ihr Bett zu setzen, bevor sie einen verzweifelten und markerschütterten Schrei ausstieß, dann ließ sie sich fallen.
 

Er rannte und seine Magie führte ihn nach Slytherin, in ihr Zimmer. Er sagte das Passwort schon von weitem, so dass er ungehindert weiterlaufen konnte. Blaise öffnete sofort ihre Zimmertür und lief zu ihr.

„Was ist passiert? Airen?“, fragte er direkt, doch das Bild, welches sich ihm bot, ließ ihn erstarren. Sie lag auf ihrem Bett, völlig aufgelöst, völlig verzweifelt. Er zwang sich zu gehen, zu ihr zu gehen, denn seine Beine wollten nicht so, wie er wollte. Er hatte es seinem Vampir zu verdanken, dass er wieder gehen konnte, denn auch dieser wollte wissen, was geschehen war. Blaise setzte sich auf das Bett und legte eine Hand auf ihren Rücken. Airen zuckte zusammen und sah ihn erschrocken an, doch dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Sie sah erleichtert aus, ihn zu sehen und warf sich in seine Armen und suchte Halt. Blaise wusste nicht, was er tun sollte, er war eindeutig überfordert, das einzige was er tun konnte, war sie in die Arme zu nehmen und weinen zu lassen. Auch, wenn er nicht wusste, warum.
 

Der Kuss zwischen ihnen wurde immer länger und fordernder, statt Blut floss Lava in ihren Venen. Darius’ Hand suchte sich einen Weg unter Dracos Hemd und fand auch einen. Er strich über Dracos Rücken und fühlte die Muskeln. Dann plötzlich zuckte Draco zusammen und löste den Kuss abrupt.

„Airen“, flüsterte er und rannte los, er ließ seine Magie frei und folgte ihr.

Darius stand noch einen Moment verwirrt da, bevor er seine Umgebung wahrnahm. Was hatte Draco gerade gesagt? Airen? Hatte da nicht noch Besorgnis in seiner Stimme geklungen? Er setzte sich wieder auf die Bank. War ja klar, dass Draco sich um sie sorgte, immerhin war er ihr Wächter und nicht nur das, sondern auch ihr Verlobter. Was hatte er nur getan? Die letzten Minuten, die ihm wie Stunden vorgekommen waren, sickerten in sein Gedächtnis. Er hatte Draco geküsst und das nicht gerade zaghaft. Nein, sie hatten sich heiß und innig geküsst, er konnte ihn noch immer spüren. Sein Körper stand in Flammen und schrie nach Abkühlung. Darius stand auf und ging zum Gryffindorturm, dort ging er in das Bad, zog sich aus und stellte sich unter die Dusche.
 

Draco rannte so schnell ihn seine Füße trugen. Verdammt noch mal, was war nur geschehen, weshalb sie so verzweifelt geschrien hatte. Er schalt sich selbst einen Idioten, wieso war er zu Darius gegangen und hatte sich von ihm küssen lassen? Was hieß hier küssen lassen? Er hatte ihn auch noch erwidert. Verdammt noch mal, was war nur los mit ihm? Er verdrängte den Gedanken, jetzt war erst einmal wichtiger, dass er Airen fand. Seine Magie führte ihn zu den Kerkern, in ihr Zimmer. Die Tür war nur angelehnt und er hörte sie weinen, er öffnete die Tür und sah Airen, die in Blaise Armen lag und weinte.

„Was ist…“, weiter kam er nicht.

Airen war zusammengezuckt, hob ihren Kopf und wandte sich ihm zu. Sie sah ihn mit eiskalten Augen an.

„Verschwinde“, ihre Stimme war genauso kalt, wie ihre Augen.

Draco und auch Blaise zuckten zusammen, so hatten sie Airen noch nie erlebt.

Blaise wollte sich von ihr entfernen, doch sie ließ ihn nicht gehen, hielt seine Hand fest, damit ihre nicht so sehr zitterte.

„Was…“, fing Draco noch einmal an, kam aber nicht weiter.

„Ich sagte, verschwinde und verbring die Zeit mit meinem Bruder.“

„Was hat dein Bruder damit zu tun?“, fragte Draco ahnungslos, doch als er den Satz zu Ende gesprochen hatte, wusste er es.

„Du wagst es, mich das zu fragen?“

Airen stand auf und zitterte am ganzen Körper, vor Wut.

„Du wagst es, diese Frage zu stellen? Ich hab euch beide zusammen gesehen. Wann wolltest du mir das sagen? Wann wolltest du mir sagen, dass du meinen Bruder liebst?“

Sekunden vergingen, in denen niemand etwas sagte.

Blaise glaubte nicht, was er da hörte. Draco und Darius?

„Ich löse die Verlobung, sobald ich zu Hause bin. Ich will dich nicht mehr sehen und nun verschwinde, bevor ich dich rauswerfe.“

Blaise stand vom Bett auf und führte Draco raus, da dieser scheinbar zu Stein erstarrt war. Er schloss die Tür hinter sich.

„Ist das wahr, was sie sagt? Du und Darius?“, fragte Blaise leise.

„Ich… Er hat mich überrascht“, Draco erzählte ihm, was geschehen war.

„Dann solltest du es ihr erklären. Allerdings nicht heute und nicht morgen, dafür ist sie zu aufgewühlt.“

Draco nickte und ging in sein Zimmer, Blaise dagegen ging zurück zu Airen und schloss die Tür hinter sich. Er legte einen Zauber darauf, damit sie nicht gestört werden würden. Es war zwar unwahrscheinlich, aber er wollte kein Risiko eingehen und Airen war ihm dankbar.

„Es tut weh, Blaise“, sagte sie mit weinerlicher Stimme.

Sie saß wieder auf dem Bett und verstand die Welt nicht mehr. Warum hatte Draco sie belogen? Warum? Sie verstand es nicht.

„Er hat mir gesagt, was geschehen ist.“

Blaise setzte sich wieder zu ihr und erzählte ihr, was Draco ihm gesagt hatte.

Zwar hörte sie ihm zu, doch glaubte sie ihm nicht ganz. Es konnte ja sein, dass ihr Bruder Draco überrascht hatte, doch…

„Du hast sie nicht gesehen, Blaise. Er… Beide sahen glücklich aus. Sie hielten sich…“ ihre Stimme brach, sie konnte nicht weiter erzählen und suchte in seinen Armen Halt. Blaise versuchte ihr Halt zu geben, doch wusste er nicht, was er machen sollte. Es hatte bisher noch nie eine solche Situation gegeben. Er hatte zwar ein paar Mal einen Streit zwischen ihnen mitbekommen, aber einen solchen gab es bisher noch nie.

„Du solltest mit ihnen reden“, versuchte es Blaise noch einmal und legte sich neben sie.

„Darius war geschockt über die Hochzeit, er wollte mir nur keinen Grund nennen, bat sogar darum, ihn nicht zu zwingen, den Grund zu sagen. Jetzt weiß ich warum, er liebt Draco, deswegen war es so ein Schock für ihn“, sie schüttete Blaise ihr Herz aus und schmiegte sich an ihn, er legte einen Arm um sie. Sie brauchte jemanden zum Reden, brauchte seine Nähe, doch viel mehr redete sie nicht. Sie weinte sich in Blaise’ Armen in den Schlaf. Blaise gingen noch einige Gedanken durch den Kopf, er hätte nie gedacht, dass die beiden einmal auseinander gehen würden. Hätte nie gedacht, dass sie etwas auseinander bringen konnte. Er wollte auch jetzt nicht daran denken, die beiden würden bestimmt wieder zueinander finden. Doch nach dem, was Airen ihm gezeigt hatte, würde es schwer werden. Da sie nicht darüber reden konnte, hatte sie ihm gezeigt, was sie gesehen hatte und er konnte dazu nichts sagen. Und sie war dankbar darüber gewesen, dass er nicht weiter darüber redete. Dass er da war, war wichtig für sie, sie brauchte ein wenig Halt. Jemanden, der sie davon abhielt zu explodieren, denn sie hatte kurz davor gestanden. Nach einer Weile des Nachdenkens schlief auch Blaise ein.
 

Draco ging in sein Zimmer und verfluchte sich selbst. Es hätte niemals so weit kommen dürfen. Wie war es denn überhaupt so weit gekommen? Darius. Er war schuld, warum musste dieser ihn auch küssen? Warum hatte dieser ihn überhaupt geküsst? Fragen, Fragen die nach einer Antwort verlangten. Er sah auf die Uhr, es war bereits nach zwölf. Sollte er ihn noch suchen gehen? Er schüttelte den Kopf, dafür war es zu spät. Er setzte sich auf sein Bett und fuhr sich durch das Haar.

„Darius?“, dachte Draco, vielleicht war er ja noch wach.

„Ja?“, kam es leise von ihm.

„Warum hast du mich geküsst?“

Keine Antwort, Sekunden vergingen.

„Sag schon“, knurrte Draco.

„Kannst du dir das nicht denken? Aber wenn du es unbedingt hören willst. Ich liebe dich.“

Nun war es raus, dachte sich Darius, abstreiten konnte er nicht mehr, nicht nachdem er ihn geküsst hatte.

„Wieso?“, dachte Draco, der das erst einmal verdauen musste.

„Es gibt kein Wieso, nur ein seit Wann. Und das schon seit, keine Ahnung, wann es angefangen hat, aber seit zwei Jahren“, er klang seltsam nüchtern, nicht wie vor einer Stunde.

Draco war total verwirrt, er legte sich hin und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen.

„Es tut mir leid“, hörte er die Stimme von Darius.

„Was?“

„Ich hätte es nicht tun sollen, aber du warst plötzlich zu nah, ich konnte mich nicht beherrschen. Es tut mir leid.“

„Sag das deiner Schwester“, sagte Draco kalt.

„Was ist mit ihr?“, fragte Darius, er wollte es eigentlich nicht wissen, er hatte kein gutes Gefühl.

„Sie hat es gesehen und will mich nicht mehr sehen. Sie hat mich rausgeworfen, könnte man sagen. Sie hat mich nicht einmal ausreden lassen. Blaise ist jetzt bei ihr.“

Wieder vergingen einige Sekunden, bis Darius antwortete, er musste das Ganze erst einmal verarbeiten. Sie hatte es gesehen? Er hatte wirklich Mist gebaut, nicht nur, dass er Draco geküsst hatte, nein, seine Schwester hatte es auch gesehen. Das musste er wieder gerade biegen, aber wie?

„Ich werde versuchen mit ihr zu reden“, versprach Darius. „Ich werde es ihr erklären.“

Es folgte keine Antwort.

„Draco?“

„Hm?“, kam es verschlafen.

„Ich werde das wieder gerade biegen. Versprochen.“

„Mhm“, Draco brauchte dringend Schlaf, das Ganze nahm ihn sehr mit. Sollte nun alles vorbei sein, wegen einem Kuss? Was hatte Airen noch mal gesagt, was ihm keine Ruhe ließ?

Wann wolltest du mir sagen, dass du meinen Bruder liebst?

Liebte er ihn denn? Tat er das?

Es gibt jemanden, den du liebst, es aber nicht wahrhaben willst.

War Darius dieser Jemand? Er verstand das Ganze nicht. Er liebte Airen, von ganzem Herzen, es gab sonst niemanden. Er schloss die Augen und sah Darius, er öffnete sie wieder.

„Ich will schlafen und einen freien Kopf bekommen“, murmelte er vor sich hin. Er drehte sich zur Seite und öffnete seine Nachttischschublade und suchte den Schlaftrank, er fand ihn nicht, denn die Schublade war leer. Er seufzte, er hatte sie bereits eingepackt. Draco sprach ein paar Wörter und eine kleine Flasche materialisierte sich in seiner Hand. Er öffnete sie und trank den Inhalt, dann stellte er die leere Flasche auf den Nachtschrank und legte sich zurück ins Bett. Draco schloss noch einmal seine Augen und sah wieder Darius vor sich, doch bevor er seine Augen wieder öffnen konnte, schlief er ein.
 

Darius wusste nicht, was er machen sollte. Er lag in seinem Bett und musste erst einmal verarbeiten, was Draco ihm gesagt hatte. Er war geschockt, dass seine Schwester sie gesehen hatte. Er würde sich selbst verfluchen, wenn es denn ginge, vielleicht sollte er jemanden darum bitten. Was hatte er sich auch dabei gedacht, ihn einfach zu küssen? Genau, er hatte gar nicht gedacht. Als er in Dracos Augen gesehen hatte, hatte sich sein Verstand abgeschaltet. Und nun, was war nun? Er hatte dadurch alles zerstört. Seine Schwester hatte Draco weggeschickt und litt nun. Und alles nur, weil er seine Gefühle nicht im Griff hatte. Er würde es ihr erklären, gleich morgen, wenn sie ihn denn ließ. Er kannte seine eigene Sturheit, es würde schwer werden, mit ihr zu reden, aber er musste es versuchen. Er dachte noch ein paar Minuten weiter darüber nach und legte sich einen Plan zurecht, doch bevor er ihn weiter ausarbeiten konnte, schlief er ein.
 

Die Nacht verging und nicht nur Airen schlief unruhig, sondern auch Darius und Draco. Während Airen immer wieder das küssende Bild ihres Bruders und Dracos vor Augen sah, sah Draco eine weinende Airen und Darius ihn und Draco.

Airen wurde langsam wach und öffnete die Augen, sie bemerkte, dass sie nicht alleine war, sie sah Blaise, der sie umarmte und festhielt. Und mit Blaise kamen die Erinnerungen von gestern Abend wieder. Ihr Bruder und Draco küssend und ihr fiel ein, dass Draco nicht widersprochen hatte, als sie ihm vorwarf, dass er ihren Bruder liebte. Er hatte nicht widersprochen, er hatte es nicht abgestritten. War dies der Moment gewesen, in dem ihre Beziehung beendet war? Sie hatte ja bereits gesagt, dass sie die Verlobung lösen würde, ließ er es einfach geschehen? Hoffte er darauf? Sie wusste es nicht, sie wusste gar nichts mehr. Es bahnten sich wieder Tränen ihre Wangen entlang, sie wischte sie mit dem Handrücken fort. Sie drehte den Kopf und sah zur Uhr, es war sieben. Sie hatten noch zwei Stunden, bis der Zug abfuhr, sie versuchte Blaise zu wecken und hatte, nachdem sie ihn ein paar Mal an der Schulter rüttelte, Erfolg.

Blaise öffnete verschlafen seine Augen und sah sich um, das hier war nicht sein Zimmer und auch nicht sein Bett. Ihm viel wieder ein, was gestern geschehen war, als er Airen sah.

„Wir müssen los. Der Zug fährt in zwei Stunden“, sagte sie.

„Airen…“, fing Blaise an, doch wurde er unterbrochen.

„Ich geh duschen, können wir dann frühstücken gehen?“

Sie wartete nicht ab, was er antwortete, sondern ging direkt in Badezimmer.

Blaise konnte verstehen, dass sie nicht darüber reden wollte, doch sie musste mit Draco reden, bevor sie mit Tom und Sirius sprach. Er würde es später noch mal versuchen, doch zuerst brauchte er ebenfalls eine Dusche und ging aus ihrem Zimmer in das seine.

Eine halbe Stunde später trafen sich die beiden im Gemeinschaftsraum und gingen zusammen in die Große Halle, um zu frühstücken. Sie gingen zu ihrem Tisch und Blaise sah sich kurz um, er sah weder Draco, noch die drei Gryffindors. Entweder schliefen diese noch oder sie hatten bereits gefrühstückt. Eine Viertelstunde später kam Draco in die Halle und kurz danach die Gryffindors, sie sahen verschlafen und müde aus. Airen beendete ihr Frühstück und ging aus der Halle, Blaise folgte ihr und ihm folgte Draco.

„Airen, warte. Wir müssen reden“, sprach Draco.

Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um.

„Wir müssen gar nichts und hier werde ich nicht mit dir reden.“

„Bitte“, versuchte er es erneut. Es war ungewöhnlich, ihn so zu hören.

Airen sah ihn eine Minute lang an.

„Du solltest dir erst einmal klar werden, wen du liebst und wen du wirklich willst, bevor du mit mir reden willst. Blaise hat mir gesagt, was du ihm gesagt hast, wie es geschehen ist, doch es ändert nichts daran. Werde dir erst klar darüber und dann reden wir.“

Sie hörte sich sachlich an, als würde sie einen Vortrag halten und nicht über ihre Beziehung reden. Airen drehte sich von ihm weg und ging zur Tür hinaus zum See, eine Viertelstunde hatten sie noch Zeit, bevor sie nach Hogsmeade müssten. Sie legte sich auf die Wiese und sah zum wolkenlosen Himmel und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Sie dachte über vieles nach, besonders über Darius und Draco. Sie verstand es nicht, wie konnte Draco ihr das antun, sie mit ihrem eigenen Bruder betrügen. Sie kannte Draco sehr gut, besser als er sich selbst wahrscheinlich. Er hätte sich nicht von ihrem Bruder küssen lassen, wenn er nicht etwas für ihn empfinden würde. Doch wie stark war dieses Gefühl? Blaise erschien nach einiger Zeit, um sie abzuholen, denn es wurde Zeit, um nach Hogsmeade zu gehen.

Gemeinsam gingen die Schüler nach Hogsmeade zum Bahnsteig und suchten sich ein Abteil.

Darius hatte mehrmals versucht, mit seiner Schwester zu reden, doch sie blockte immer wieder ab. Ron und Hermine wunderten sich darüber und nahmen sich vor, mit Darius darüber zu sprechen. Sie saßen in getrennten Abteilen, was die beiden noch mehr wunderte, denn eigentlich hatten sie gehofft, zusammen mit den Slytherins eines zu teilen. Doch so konnte Hermine Darius darüber ausfragen, was los war und er erzählte, was geschehen war, nachdem Hermine ihn ganze zwei Stunden damit genervt hatte.

„Das glaub ich nicht“, sagte Ron, den das schockte.

Sein bester Kumpel war in Malfoy verknallt und hatte ihn auch noch geküsst?

„Darius, was hast du dir dabei gedacht?“, kam der Vorwurf von Hermine.

„In dem Moment, ehrlich gesagt, gar nichts. Mein Gehirn hat sich abgeschaltet, mein Körper hat sich selbstständig gemacht, ich hab die Kontrolle verloren“, verteidigte er sich.

„Aber das ist Malfoy“, sagte Ron.

„Es ist egal, ob es Malfoy ist, Ron. Was viel schlimmer ist, ist, dass es der Verlobte seiner Schwester ist“, sagte Hermine.

„Wenn ich dich erinnern darf, Hermine, ich hatte mich das ganze Jahr über unter Kontrolle, bis gestern.“

„Tut mir leid, Darius. Was willst du nun tun?“

„Ich will mit ihr darüber reden, doch wie ihr bemerkt habt, blockt sie immer wieder ab.“

„Vielleicht braucht sie Zeit.“

„Vielleicht“, seufzte Darius und sah aus dem Abteilfenster.
 

Bei den Slytherins sah es nicht viel anders aus, Airen las ein Buch, Blaise sah aus dem Fenster und Draco hing seinen Gedanken nach. Es herrschte Totenstille in dem Abteil, keiner sagte was.

Stunden vergingen und sie kamen in London an, die beiden Gruppen trafen sich auf dem Bahnsteig und Airen nahm etwas aus ihrer Tasche und ging zu Ron und Hermine.

„Ich habe noch etwas für euch beide“, sagte sie und überreichte den beiden eine kleine Schatulle. Die beiden nahmen sie an und sahen Airen fragend an.

„Öffnet sie erst zu Hause“, bat Airen und drehte sich weg.

„Danke“, sagten Hermine und Ron gleichzeitig und sahen wieder auf die Schatulle.

Ron wollte seine bereits öffnen, als Hermine ihm leicht auf die Finger schlug.

„Sie sagte, wir sollen sie zu Hause öffnen.“

„Ich bin neugierig.“

Airen trat zu Draco und übergab ihm die letzte Schatulle, dieser sah sie fragend an, doch sie schüttelte nur den Kopf.

„Zu Hause öffnen“, war das Einzige was sie dazu sagte, danach trat sie zu Blaise.

Eine Minute später trafen ihre Eltern ein und es wurde sich umarmt, begrüßt und dann verabschiedet.

Tom und Sirius bemerkten die Stimmung, die herrschte, doch ignorierten sie sie vorerst.
 

Als sie zu Hause waren, sprach Tom sie darauf an.

„Also, was ist hier los?“

„Was meinst du?“, fragte Darius.

„Haltet mich nicht zum Narren, ich merke, dass etwas nicht stimmt und ich will wissen, was es ist.“

Eine Minute verging, in der niemand ihm antworten wollte, dann sprach Airen.

„Ich löse hiermit die Verlobung zwischen Draco und mir“, nun war die erste Bombe geplatzt und Tom und Sirius sahen sie mit großen Augen an.

„Was?“, fragte Tom.

„Warum?“ fragte Sirius.

„Das „Was“ habe ich bereits beantwortet und das „Warum“ frag das Draco und euren Sohn.“

Sie drehte sich um und ging zur Treppe, um in ihr Zimmer zu gelangen, niemand hielt sie auf.

Sie musste alleine sein, lange konnte sie die Maske nicht mehr aufrechterhalten. Als sie endlich in ihrem Zimmer war, ließ sie sie fallen und wieder kamen ihr die Tränen. Sie schimpfte mit sich selbst, dass sie so viel weinte. Was würde Dad von ihr halten, wenn er wusste, dass sie so viel weinte. Sie wollte es auch nicht wissen, sie musste stark sein, aber im Moment konnte sie es nicht. Sie setzte sich auf die Couch, hob die Beine an ihren Körper, schlang die Arme um die Beine und legte ihren Kopf darauf. Sie verbarg ihre Schwäche, ihre Tränen, versank in ihrer Welt.
 

Die beiden sahen Airen nach und sahen dann wieder zu Darius, Draco und Blaise.

„Würdet ihr uns nun endlich sagen, was hier läuft?“, fragte Sirius und man merkte an seiner Stimme, dass dies keine Bitte war.

„Ich…“, fing Darius an und verstummte wieder.

„Ja?“, fragte Sirius, doch bekam er keine Antwort.

Draco sagte ebenfalls nichts und Blaise wollte sich raushalten, er wusste es zwar, doch hatte er damit nichts zu tun.

„Blaise? Weißt du worum es geht?“, fragte Tom.

„Ja. Doch mit Verlaub, würde ich gerne nach Airen sehen. Was geschehen ist, sollten Euch die beiden sagen.“

Tom nickte nur und Blaise ging zu Airen.

„Draco? Du wirst mir nun sagen, was geschehen ist.“

„Darius hat mich geküsst und Airen hat es gesehen“, er musste es sagen, ihm blieb keine andere Wahl.

Nun war die nächste Bombe geplatzt, man sah Tom und Sirius nicht an, was sie gerade dachten und Draco war froh darum.

„Erkläre mir, was genau geschehen ist“, verlangte Sirius.

„Das kann nur Darius.“

Und Darius fing an, leise zu erzählen, zehn Minuten später waren seine Eltern aufgeklärt über den Vorfall. Tom kämpfte mich sich, ob er lieber ausrasten oder ruhig bleiben soll.

„Ich versuche die ganze Zeit mit ihr zu reden, doch sie blockt mich ab“, sagte Darius.

„Momentan scheint nur Blaise derjenige zu sein, den sie in ihrer Nähe duldet“, stellte Sirius fest.

„Kann ich gehen? Ich würde gern zu meinen Eltern“, fragte Draco.

„Ja, du kannst gehen“, antwortete Sirius, bevor Tom verneinen konnte.

Draco ging zu seinen Koffern und disapparierte.

Sie unterhielten sich noch eine Weile und Darius beteuerte immer wieder, dass es ihm leid tat.

Seine Eltern glaubten ihm, doch es änderte leider nichts mehr an der Tatsache, dass die Verlobung und die Hochzeit, so wie es momentan aussah, nicht mehr stattfand.
 

Als Hermine, Ron und Draco zu Hause ankamen, öffneten sie die Schatullen, die sie von Airen bekommen hatten. Darin fanden sie eine silberne Kette mit einem Anhänger. Der Anhänger formte ein Triskell, das Symbol, welches Darius und Airen auf ihrer Stirn trugen. Ein Geschenk von Airen an die Wächter.
 

Tage vergingen, an denen Tom, Sirius und Darius immer wieder versuchten, mit Airen zu sprechen, doch ohne Erfolg, sie mied das Thema Draco wo es nur ging. Doch blieb ihren Eltern nicht verbogen, dass sie sich immer mehr zurückzog. Sie verbrachte die meiste Zeit in der Bibliothek und tat so, als würde sie lesen, doch das tat sie nicht wirklich. Ihre Augen wurden immer leerer und der Glanz in ihnen verschwand. Selbst Blaise erreichte sie nicht mehr. Blaise war eine Woche bei seinen Eltern gewesen, auf Toms Befehl hin, doch Blaise war der Meinung gewesen, dass er Airen nicht alleine lassen sollte. Und er hatte Recht behalten, hätte er es verhindern können? Er wusste es nicht, er wusste auch nicht, wie es geschehen konnte, dass Airen verschwunden war. Es hatte anscheinend einen heftigen Streit gegeben, zwischen Tom, Darius und Draco.
 

Flashback

„Tu endlich was“, fuhr Darius Draco an.

„Und was?“

„Keine Ahnung, aber hol sie endlich zurück.“

„Und was glaubst du, wessen Schuld das ist, dass sie so ist? Hättest du mich nicht geküsst, wäre es nie geschehen.“

„Ich weiß selbst, dass es meine Schuld ist, das brauchst du mir nicht zu sagen. Ich kann nur nichts dafür, dass ich dich liebe und abschalten kann ich die Gefühle auch nicht, denn das habe ich bereits versucht. Ich kann allerdings damit leben und womit ich nicht leben kann, ist, dass es meiner Schwester so schlecht geht.“

„Würdet ihr endlich aufhören hier rumzuschreien?“, fragte Tom laut und erinnerte die beiden daran, dass sie nicht alleine waren. Die beiden verstummten.

„Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, wie wir sie erreichen können.“

„Warum hast du Blaise nach Hause geschickt?“, fragte Darius.

„Er sollte seine Eltern auch mal sehen, findest du nicht?“

„Ja schon, aber er war der Einzige, auf den sie reagiert hatte.

„Ich werde zu ihr gehen“, sagte Draco und verschwand.

Als er an ihre Zimmertür klopfte, wartete er einen Moment ab, öffnete dann die Tür und trat ein. Airen saß noch immer auf der Couch und sah irgendwo hin, er ging zu ihr und setzte sich neben sie. Minuten vergingen und Airen hatte sich nicht bewegt, es schmerzte ihn sehr, sie so zu sehen. Wie oft hatte er schon den Gedanken gehegt, in der Zeit zurückzureisen und das Geschehen rückgängig zu machen, doch das durfte er nicht.

„Airen…“

„Lass es sein“, hörte er ihre leise Stimme, es war das erste Mal seit drei Tagen, wo sie sprach.

„Du musst…“

„Ich weiß“, unterbrach sie ihn. „Ich weiß, was ich tun muss.“

Ihre Stimme war immer noch leise.

„Ich muss dich gehen lassen und du musst meinen Bruder glücklich machen.“

Das war nicht gerade das, was Draco hören wollte.

„Nein, das nicht. Ich gehöre zu dir.“

Airen legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.

„Du hast dein Herz an ihn verloren, schon vor langer Zeit, nur wusstest du es noch nicht, jetzt schon.“

„Mein Herz gehört dir“, widersprach er wieder.

„Ein kleiner Teil davon, ja, aber mehr nicht, nicht mehr. Seit ihr euch geküsst habt, hat sich vieles verändert, ich fühle es. Deine Gefühle für ihn werden immer mehr und schon bald wirst du sie nicht mehr ignorieren können.“

Sie schwieg ein paar Sekunden, dann öffnete sie ihre Augen wieder und sah in an.

„Höre auf dein Herz, Draco, folge ihm und dann entscheide.“

„Du hörst dich an, als wäre ich dir egal. Hast du mich aufgegeben? Liebst du mich denn gar nicht?“

Die Worte schmerzten und trafen sie sehr.

„Gerade weil ich dich liebe, muss ich dich gehen lassen.“

„Und warum? Zählt es denn nicht, was ich will? Wer sagt denn, dass ich deinen Bruder liebe? Du sagst es dauernd, aber habe ich es je gesagt? Ich liebe ihn nicht.“

„Das ist gelogen, Kiran hat es dir doch gesagt und es zählt, was du willst.“

„Alles, was ich je wollte und will, bist du, niemand sonst.“

Es war schön, das zu hören, doch es stimmte nicht ganz. Was er bisher wollte, stimmte, doch was er jetzt wollte, war nicht sie, sondern ihn.

„Warum belügst du mich? Hast du vergessen, wer ich bin? Was ich bin? Ich kann spüren, wenn man mich belügt. Also hör bitte auf damit. Du hast Gefühle für meinen Bruder und leugnest dies.“

„Kommst du mit runter? Deine Eltern und Darius machen sich Sorgen um dich und ich auch.“

Er hatte bemerkt, dass es nichts brachte, darüber zu reden, sie hatte sich entschieden und würde dabei bleiben. Sie stand auf und ging zusammen mit Draco nach unten, Tom, Sirius und Darius waren erleichtert, sie zu sehen. Tom nahm sie als erstes in die Arme und drückte sie, danach bekam sie die gleiche Behandlung von Sirius und Darius wusste nicht, was er machen sollte. Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, denn Airen umarmte ihn auch und flüsterte etwas in sein Ohr.

„Werde glücklich mit Draco“, danach löste sie sich von ihm.

„Ich soll was?“, fragte Darius.

„Glücklich mit ihm werden.“

„Das kann doch nicht wahr sein. Du solltest mit ihm glücklich werden.“

„Nein, das sollte ich nicht, denn es ist nicht mehr meine Entscheidung, es ist seine.“

Airen ging in die Küche, um sich etwas zu essen zu holen und bekam die Diskussion zwischen den drei nicht mit.

„Es wäre wohl besser gewesen, wenn sie mich nicht gefunden hätte“, sagte Darius vor sich hin.

„Sag mal, spinnst du?“, bekam er als Reaktion von Draco.

„Ist doch wahr, wegen mir seid ihr beide nicht mehr zusammen. Wenn ich nicht wäre, wärt ihr es noch.“

„Was glaubst du eigentlich, was du mit diesen Worten deinen Eltern und Airen antust? Du kannst nichts dafür, dass du mich liebst. Die Liebe fragt einen nicht, ob man den anderen lieben will, sie tut es einfach.“

„Da hast du allerdings Recht, ich hab dich schon geliebt, bevor ich wusste, dass du eine Freundin hast. Ja, und? Wäre sie nicht meine Schwester, wäre es mir egal, wie es dem Mädchen jetzt gehen würde.“

„Würdet ihr jetzt bitte damit aufhören“, versuchte Sirius dazwischen zu gehen.

„Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Mich klonen lassen, damit ich euch beide glücklich machen kann? Denn ihr seid mir beide wichtig.“

„Verdammt noch mal, seit endlich leiser“, ging Tom dazwischen.

„Ich hab aber keine Lust dazu“, fuhr Darius ihn an.

Es war alles so chaotisch, da war Airen endlich wieder normal und was tat sie als erstes? Ihm sagen, dass er mit Draco glücklich sein soll.

„Nein, das sollst du nicht, denn ich gebe mich nicht mit einem Klon zufrieden. Ich will das Original und das bist du selbst“, wandte er sich wieder an Draco.

„Aber mich gibt es nur einmal.“

„Und das ist das Problem. Wie soll ich mit dir glücklich werden, wenn meine Schwester unglücklich ist?“, unbewusst benutzte er die gleichen Worte, die Airen einmal zu ihm gesagt hatte.

„Wieso bin ich schuld? DU hast MICH geküsst, unaufgefordert“, stellte er klar.

„DU hättest ihn nicht erwidern müssen. Wenn du nicht gewollt hättest, hättest du mich aufgehalten, stattdessen hast du mich sogar noch näher zu dir gezogen und den Kuss vertieft.“

„ES REICHT JETZT“, sagte Tom laut genug und die beiden schreckten zusammen.

„Es geht hier nicht darum, wer wen wann und wie geküsst hat. Es geht hier um Airen…“

„Und ich sagte, die beiden sollen glücklich zusammen werden“, hörte man ihre Stimme.

Darius drehte sich zu ihr um und sah ihr in die Augen.

„Und wie soll ich das werden, wenn du es nicht bist?“, stellte er ihr die Frage.

„Alles, was ich will, ist, dass du glücklich bist“, war die Antwort.

Die Reihenfolge der Sätze hatte sich geändert und auch diejenigen, die sie aussprachen, noch vor wenigen Wochen war es umgekehrt gewesen.

„Das wirst du aber nicht sein“, sagte Darius leise.

„Doch, das werde ich irgendwann sein, aber Draco wird nicht derjenige sein, der an meiner Seite sein wird.“

„Wie kannst du dir da sicher sein?“

„Ich habe es gesehen. Ich werde nun gehen, ich brauche Zeit für mich“, nachdem sie die Worte gesprochen hatte, war sie verschwunden. Nicht etwa in ihr Zimmer, auch nicht mehr in dem Anwesen, sondern irgendwo anders hin. Doch keiner wusste wo.
 

„Wo ist sie?“, fragte Darius Draco, der schon seit einer Stunde herauszufinden versuchte, wo sie war.

„Ich weiß es nicht“, gab er zum wiederholten Male die gleiche Antwort.

„Du konzentrierst dich nicht genug.“

„Wenn du dauernd störst, geht es auch nicht schneller.“

„Würdet ihr aufhören zu streiten und sie stattdessen finden?“, sagte Sirius mit bedrohlich leiser Stimme.

„Ich werde mit Alandier ausreiten, vielleicht findet er sie“, sagte Darius und ging zum Stall.

Draco war froh darum, denn nun konnte er sich besser konzentrieren, denn er wurde nun nicht mehr jede Minute gestört. Zwei Stunden vergingen und Darius kam zurück, weder er noch Alandier konnten einer Spur folgen. Es war, als wäre sie nie hier gewesen. Auch Draco konnte sie nicht finden, nichts deutete darauf, dass sie je hier gewesen war.

„Es ist, als wäre ihre Magie erloschen“, sagte Draco.

„Das kann aber nicht sein“, sagte Tom.

„So ist es aber, wenn sie da wäre, könnte ich ihr folgen, aber selbst Pyrdacor findet sie nicht.“

„Wenn sie wirklich erloschen wäre, wäre sie tot und das akzeptiere ich nicht.“

„Was ist denn los?“, fragte Blaise, der direkt gekommen war.

„Airen ist weg“, sagte Darius und erklärte die Lage.
 

Flashback Ende
 

„Ihre Magie kann nicht einfach weg sein“, sagte Blaise.

„Ich kann sie aber nicht spüren und Pyrdacor auch nicht.“

„Ich werde sie suchen“, Blaise ging nach draußen in den Wald.

„Vielleicht hat er mehr Glück als wir“, sagte Darius leise und sah aus dem Fenster, wie Blaise in den Wald verschwand.
 

Zwei Wochen vergingen und sie hörten immer noch nichts von ihnen, weder von Blaise noch von Airen. In diesen zwei Wochen hatten sie nichts unversucht gelassen, sie zu finden. Viele schlossen sich der Suche nach Airen und Blaise an, doch keiner hatte Hinweise gefunden. Selbst als sie nach Blaise’ Magie suchten, konnten sie ihn nicht finden. Es gab nur zwei Erklärungen dafür, entweder hatte er Airen gefunden und sie verhinderte, dass man seiner Spur folgen konnte, oder er war ums Leben gekommen. Sie hoffen alle, dass er Airen gefunden hatte und am Leben war. Doch die Ungewissheit war schrecklich und fraß sie alle von innen heraus aus.
 

Gegen Ende der zweiten Woche kam eine Eule des Ministeriums zu Darius und übergab ihm ein Pergament. Es war seine Antwort auf die Bewerbung zur Ausbildung zum Auror. Es war eine Zusage, aber nicht nur für ihn, sondern auch für Blaise. Er sollte glücklich darüber sein, dass er eine Zusage erhalten hatte, doch sie stimmte ihn nicht glücklich. Denn es fehlte jemand, damit er glücklich sein konnte. Wie gerne wäre er jetzt zu ihr gerannt und hätte sie umarmt, hätte ihr gesagt, dass er angenommen wurde. Doch sie war nicht hier, ihr Zimmer wirkte kalt und leer. Die Wärme war mit ihr verschwunden. Er stand am Fenster und sah hinaus zum See und dem dahinter liegenden Wald.

„Du bist immer noch hier“, hörte er eine leise Stimme hinter sich, er nickte nur.

„Er wird sie finden“, versuchte die Stimme ihn zu beruhigen.

„Ich sollte sie ebenfalls suchen, stattdessen halten sie mich hier fest.“

Die Stimme antwortete nicht, plötzlich stand sie neben ihm und hielt seine Hand fest.

„Blaise findet sie, du wirst sehen.“

„Ich hab Angst, Draco. Angst, sie für immer verloren zu haben. Ohne sie ist meine Seele nicht vervollständigt. Es ist wieder wie früher, bevor sie nach Hogwarts kam, es fehlt ein Stück.“
 

Ende Kapitel 14

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So, nun wieder von vorne. Ich hab hier soviel geschrieben und plötzlich ladet die Seite neu und was passiert? Alles weg und ich muss wieder von neu anfangen, hoffentlich bekomm ich wieder alles hin. Also wieder von vorne.
 

Und? Wie fandet ihr das Kapitel? Ich hatte echt mühe alle Punkte unterzubringen, die in dieses Kapitel mussten. Das einzige was nicht geplant war, war das Airen verschwindet. Ich schätze mal, es war etwas zu viel für die gute. Kann ich aber auch verstehen, würde mir genauso gehen. Und ob Blaise sie findet und warum seine Magie erloschen ist, steht noch in den Sternen geschrieben. Mal sehen was so passiert in dem letzten Kapi. Ja, richtig gelesen. Mit Kapitel 15 endet die FF, ob es noch eine Epilog gibt weiß ich nocht genau, wollt ihr einen?
 

Ich verrate euch noch wie das letzte Kapitel heißt: "Eine gemeinsame Zukunft", doch Wer mit Wem und Wie und Was sag ich euch noch nicht, ihr könnt ja mal spekulieren ^^
 

Ich möchte euch noch für eure Kommis bedanken, die mir immer wieder Freude bereiten und mich zum grinsen und zum Lachen bringen.
 

So, nun klick ich auf 'Übernehmen' damit ihr das Kapi auch lesen könnt, bis zum lezten Kapi
 

Eure Lysira

Kapitel 15: Eine gemeinsame Zukunft

Hallöchen meine Süßen,
 

hier ist nun das letzte Kapitel. Es tut mir leid das es so lange gedauert hat, doch ich hing an einer Stelle fest. Doch nun ist es vollbracht, das Kapitel ist fertig und gebetat. Ich lass euch jetzt mal lesen, viel spass damit ^^

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Kapitel 15: Eine gemeinsame Zukunft
 

„Verdammt noch mal. Wo ist sie nur?“, hörte man eine Stimme zum wiederholten Mal fluchen.

„Ich weiß es nicht“, sagte eine andere Stimme.

„Sie kann nicht einfach verschwunden sein“, fluchte die erste Stimme weiter. „Wir suchen sie seit drei Wochen und haben immer noch keine Spur von ihr. Selbst die besten Auroren finden nichts. Es ist, als würde man eine Nadel im Heuhaufen suchen.“

„Beruhige dich erst einmal“, versuchte es die zweite Stimme.

„Wie soll ich mich bitte schön beruhigen, wenn meine Enkelin verschwunden ist?“, zischte die erste Stimme.

„Ich kann kein Parsel, du scheinst dies immer wieder zu vergessen“, sagte Godric zu seinem Mann und ging zu ihm, um ihn zu umarmen. „Aber ich verstehe dich, denn mir geht es genauso. Doch wir werden sie nicht finden, wenn sie es nicht will.“

„Ich weiß, aber ich kann nicht einfach herumsitzen und darauf hoffen, dass sie plötzlich durch die Tür kommt und Hallo sagt.“

„Aber genau das wird sie tun, wenn sie bereit dafür ist und ihr Herz, zumindest ein wenig, geheilt ist.“

„Ich könnte ihn dafür…“, fing Salazar an.

„Wehe du sprichst diesen Satz zu Ende. Auch ich bin nicht gerade begeistert darüber, dass die beiden sich getrennt haben. Doch nichts geschieht ohne Grund, es war Schicksal, Salazar.“

Godrics Stimme war gegen Ende des Satzes leiser geworden. Er hatte sich von seinem Mann getrennt und an das Fenster gestellt, um in den Wald zu sehen.

„Wie meinst du das?“

Salazar gab es nicht gerne zu, doch er war ein wenig verwirrt über den Satz seines Mannes.

„Nichts geschieht ohne Grund, auch diese Trennung nicht. Die Beziehung der beiden stand nie unter einem guten Stern, obwohl er hell leuchtete. Heller als alle anderen. Doch ein Schatten verbarg sich dahinter. Ich habe nie etwas gesagt, da ich hoffte, dass die beiden glücklich werden würden, dass der Schatten sich zurückzog. Doch dem war nicht so. Anstatt dass dieser sich zurückzog, wurde er stärker und der Glanz und das Licht des Sternes verblasste.“

Die Stimme von Godric war leise und Salazar hatte Mühe, sie zu verstehen. Er stellte sich hinter seinen Mann und umarmte diesen.

„Wieso hast du nie etwas gesagt?“, fragte er.

„Wie ich schon sagte, ich hoffte, dass die beiden es schaffen würden. Sie hat es verdient, glücklich zu werden. Sie haben es beide verdient.“

Salazar wusste nicht genau, wen Godric mit ‚beide’ meinte. Meinte er Airen und Draco oder Airen und Darius? Doch er fragte nicht nach. Eine Weile standen sie stumm am Fenster und beobachten den Wald, hofften, dass Airen und Blaise daraus hervortraten und nach Hause kamen.

„Ich kann sie verstehen. Ich kann verstehen, warum sie Zeit für sich braucht. Ich weiß, wie es ist, wenn man denjenigen verliert, den man über alles liebt“, hörte er Godrics leise Stimme.

Er spürte, wie Salazar hinter ihm erstarrte, dieser wollte sich von ihm lösen, doch er ließ es nicht zu. Er legte seine Hände auf die von Salazar, welche auf seinem Bauch lagen, und hinderte ihn daran, sich zu lösen.

Dadurch, dass Godric diesen Satz ausgesprochen hatte, kamen die Erinnerungen zurück. Erinnerungen, die er verschlossen hatte, vergraben in dem hintersten Winkel seines Gedächtnisses.

Sie waren ein Jahrhundert zusammen gewesen, als Salazar sich von ihm getrennt hatte, mit der Begründung, dass er Godric nicht mehr liebte. Salazar glaubte sich neu verliebt zu haben und ging dieser Liebe nach. Drei Monate waren sie getrennt gewesen, als Salazar gemerkt hatte, dass ihm etwas fehlte. Es dauerte einen weiteren Monat, bis er merkte, dass Godric derjenige war, der ihm fehlte. Ein Blitzmerker war er nicht gerade gewesen, was die Liebe anging. Er suchte nach Godric, doch gefunden hatte er ihn nicht. Es war, als wäre er nicht mehr in dieser Welt, seine Magie erloschen. Er brauchte Monate, bis er ihn fand, oder sollte er eher sagen, bis Godric zu ihm kam?

Es hatte Godric viel Überwindung und Mut gekostet, zu ihm zu gehen, er hatte gespürt, dass Salazar ihn suchte, und er wollte wissen, warum. Salazar sagte nichts, sah ihn nur an und überwand die wenigen Meter, die sie trennten und küsste ihn. Es dauerte seine Zeit, bis Godric ihm wieder blind vertraute, doch sie hatten es geschafft. Sie waren wieder zusammen gekommen, hatten geheiratet, ein Kind bekommen, waren nun Großeltern und was viel wichtiger war: Sie waren immer noch zusammen, seit fünfhundert Jahren. Es wären normalerweise sechshundert Jahre gewesen, wenn Salazar nicht so blind gewesen wäre.

„Tut mir leid“, hörte er Salazars Stimme, doch Godric nickte nur.

Was sollte er auch sagen? Es gab dazu nichts zu sagen, verziehen hatte er ihm bereits, doch den Schmerz würde er nie vergessen.

Sie standen weitere fünf Minuten am Fenster, bis Godrics Stimme die Stille durchbrach.

„Wir müssen los.“

„Ich weiß, doch ich kann keinen klaren Gedanken fassen und arbeiten.“

„In drei Wochen fängt die Schule an und die Schüler brauchen einen Schulleiter.“

Er drehte sich in der Umarmung zu seinem Mann um.

„Blaise ist bei ihr, und wenn sie soweit ist, wird sie zurückkommen.“

„Ich hoffe, dass du Recht hast.“

„Hätte Blaise sie nicht gefunden, wäre er schon wieder hier.“

„Und wenn er…“

„Dann wüssten wir das bereits. Blaise ist ein Wächter, ein Auserwählter der Natur, um über die Führer zu wachen. Darius wüsste es, er würde es spüren und das weißt du auch.“

„Ich liebe dich. Ich hoffe, du weißt, wie sehr“, sagte Salazar leise.

„Ja, ich weiß es. Es ist immer wieder schön, es auch zu hören. Du sagst es so selten.“

Und das stimmte. Salazar sagte diese Worte nicht oft, nur dann, wenn Godric ihm solchen Halt, wie gerade eben gab oder bei besonderen Anlässen. Er war kein Mann großer Worte und die Worte „Ich liebe dich“ drückten nicht immer das aus, was er fühlte. Denn seine Gefühle für Godric waren größer, als man es mit einem „Ich liebe dich“ sagen konnte. Doch er musste auf diese drei Wörter zurückgreifen, denn er hatte noch keine gefunden, die seinen Gefühlen gerecht wurden.

„Wir sollten los“, sagte Godric noch mal.

„Du hast Recht.“

Zusammen gingen sie nach Hogwarts und berieten mit den Lehrern und einigen Zauberern und Hexen, wer für den Posten als Schulleiter infrage käme.

Tom und Sirius waren ebenfalls anwesend, doch waren sie mit ihren Gedanken woanders, Salazar konnte sie verstehen, denn ihm ging es nicht anders.

„Ihr müsst nicht bleiben“, sprach er die beiden an.

„Doch, ich muss. Ich darf meine Pflichten nicht vernachlässigen, auch wenn ich es gerne tun würde“, antwortete sein Sohn.

„Und außerdem bringt es nichts, sie zu suchen, sie will nicht gefunden werden“, sagte Sirius leise.

„Und wenn man nicht gefunden werden will, wird man auch nicht gefunden. Sie wird von alleine zurückkommen. Alles, was sie braucht, ist Zeit“, sagte Godric leise.

„Einfacher gesagt als getan. Ich kann nicht einfach einen Schalter umlegen“, meinte sein Sohn.

„Das sollst du auch nicht.“

„Können wir weitermachen? Ich will nach Hause und dann weiter suchen.“

Er bekam ein Nicken und eine Stunde später hatten sie beschlossen, wer der neue Schulleiter sein würde. Zwar protestierte die Person, nahm den Posten am Ende aber doch an.

Er hatte noch zwei Wochen, bevor das neue Schuljahr beginnen würde, und er musste noch einiges erledigen. Das Büro nach seinen Wünschen ändern, die Bücher sortieren, die er mitnehmen wollte und andere persönliche Dinge. Er könnte auch zaubern, was einfacher wäre, doch so war er beschäftigt.
 

Es waren die letzten Tage, bevor er die Ausbildung beginnen würde und man hatte immer noch nichts von Airen oder Blaise gehört. Es machte ihn fertig, ihm ging es nicht gut, er fühlte sich schlapp und allein. Auch wenn seine Eltern versuchten, ihn aufzumuntern, doch ihnen ging es nicht anders als ihm selbst. Draco war wieder zu seinen Eltern gefahren und erklärte ihnen die Situation. Lucius hatte sich sofort der Suche angeschlossen, als er es erfahren hatte, doch auch er hatte sie nicht finden können. Viele seines Volkes suchten ebenfalls nach Airen und Blaise, doch erfolglos.

Darius stand wieder am Fenster in Airens Zimmer und sah hinaus, wie jeden Tag, seit sie verschwunden war. Stundenlang stand er hier und sah hinaus.

„Kommst du bitte runter? Tom und ich würden gerne etwas mit dir besprechen“, hörte er die Stimme seines Dads.

Darius nickte nur und folgte seinem Dad nach unten in den Salon, wo sein Vater und Draco auf sie warteten. Sie setzten sich und Darius wartete ab.

„Es geht um deine Ausbildung“, fing Tom an und Darius wurde hellhörig.

Was war damit? Konnte er nicht damit anfangen? Doch bevor er weiter nachdenken konnte, fuhr sein Vater fort.

„Da Blaise nicht hier ist, wird Draco mit dir die Ausbildung machen.“

„Er soll was?“, fragte Darius.

„Mit dir die Ausbildung machen. Da wir nicht wissen, wann Airen und Blaise zurückkommen, ist es sicherer, wenn Draco mit dir anfängt.“

„Weil Draco selbst Auror werden möchte oder weil er ein Wächter ist?“, stellte Darius die Frage.

Für Darius war die Antwort bereits klar. Draco würde nur Auror werden, weil er ein Wächter war und da Blaise nicht da war, musste er ihn begleiten.

„Das ist unwichtig“, sagte sein Vater.

„Für mich nicht. Ich möchte weder, dass Draco noch Blaise Auror werden, nur weil ich das werden will. Die beiden sollten selbst entscheiden, welchen Beruf sie wählen.“

Er hatte nicht vergessen, dass Draco ebenfalls im Raum war und daher stellte er ihm die Frage, welchen Beruf Draco ausüben wollte. Draco wusste es nicht, er hatte sich nie Gedanken darüber gemacht. Er dachte in erster Linie wie ein Wächter und ein Wächter war immer an der Seite seines Schützlings, egal wo sich dieser befand. Doch in diesem Punkt hatte er bereits versagt, denn er war nicht an der Seite seines Schützlings. Sie war irgendwo dort draußen und er war hier.

„Draco, entscheide selbst, was du tun willst. Du musst nicht, nur weil du ein Wächter bist, Auror werden, um auf mich aufzupassen. Ich hab mein ganzes Leben ganz gut allein auf mich aufgepasst und mein Leben war nicht gerade leicht, wie du weißt.“

Draco dachte kurz darüber nach. Ja, er wusste, dass Darius’ Leben nicht leicht gewesen war, aber er wollte die Aurorenausbildung zusammen mit ihm machen, was er auch sagte.

Darius konnte es nicht ganz verstehen, aber ändern konnte er es auch nicht. Tom würde morgen alles in die Wege leiten, dass Draco anstatt Blaise die Ausbildung anfing.
 

In Schottland am Craigh na Dun, einem Feenhügel, wie ihn die Einheimischen nannten, stand eine in einen schwarzen Mantel gehüllte Gestalt. Der Wind wehte etwas kräftiger und zog an dem schweren Mantel, doch die Gestalt bewegte sich nicht. Sie stand einfach da und sah zu dem Steinkreis. Zehn Minuten lang stand sie dort, bevor sie einen Schritt nach vorne ging und noch einen Schritt und einen weiteren, bis sie in der Mitte des Steinkreises stand. Die Gestalt schloss die Augen und lauschte dem Wind, fühlte die Magie, die diesem Ort innewohnte. Sie war nicht stark, doch reichte sie aus, um nicht magischen Menschen einen Eindruck zu vermitteln, dass es etwas wie Magie gab. Nicht umsonst gab es Legenden und Sagen um Steinkreise. Die Bewohner dieses Ortes machten einen großen Bogen um den Steinkreis. Doch sie hatte eine Illusion über diesen Ort gelegt, keiner würde sie sehen, niemand wusste, dass sie hier war. Doch wie lange war sie bereits hier? Stunden? Tage? Wochen? Monate? Sie wusste es nicht mehr, sie hatte irgendwann aufgehört zu zählen. Suchte man nach ihr? Oder hatten sie es aufgegeben, da sie nicht gefunden werden wollte? Der Schmerz kam zurück und mit ihm das Bild eines jungen Mannes, einem Lichtvampir, der letzte Drachenwandler.

„Draco“, es war ein Flüstern, welches sofort vom Wind weggetragen wurde, kaum dass es ihre Lippen verlassen hatte.

Wie lange hatte sie nicht mehr an ihn gedacht? Hatte den Gedanken an ihn verdrängt, denn der Name brachte Schmerz mit sich. Schmerz, der nicht mehr aufhören wollte, der nicht gelindert werden konnte, ganz gleich, was sie versuchte.

Sie war wieder hier, konnte sich nicht entscheiden zu gehen. Sollte sie gehen? Durch den Stein gehen? Sie hatte Bücher über diese Orte gelesen, doch bisher war es niemanden gelungen, durch die Steine zu reisen. Oder war es ihnen gelungen und sie kamen nur nie wieder zurück? Wollte sie wirklich gehen? Alles zurücklassen? Ihre Eltern und Großeltern, ihren Bruder, Blaise? Draco?

Ihn hatte sie bereits verlassen, hatte die Verlobung gelöst, ihn gehen lassen. Sie wusste um die Gefühle ihres Bruders, doch hatte sie sie ignoriert, hatte gehofft, dass sie sich irrte, doch dem war nicht so. Sie hätte ihrem Gefühl von Anfang an vertrauen sollen. Doch hätte es etwas an dem Ergebnis, dem Ausgang, geändert? Das hätte es nicht, sie war sich da sehr sicher.

Sie sah wieder zu dem Stein, ging einen Schritt auf ihn zu und spürte eine kleine Änderung in der Luft. Sie ging noch einen Schritt auf ihn zu und die Luft fing an zu knistern. Sie war noch vier Schritte von dem Stein entfernt, als sie bemerkte, dass sie nicht mehr alleine war.

„Tu es nicht“, hörte sie eine Stimme direkt hinter sich, sie kam ihr vertraut vor.

Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer hinter ihr stand. Es gab nur einen, der sie finden konnte, nur einen, dem sie erlaubte, sie zu finden. Sie verhüllte seine Magie, um sich selbst und ihn zu schützen.

Sie ging einen weiteren Schritt auf den Stein zu und sie spürte eine Hand in der ihren, sie blieb stehen.

„Bitte, geh nicht.“

Die Stimme war leise, klang fast flehend, doch was sie zum Stehen brachte, war der Schmerz den sie daraus hörte. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihm in die nachtschwarzen Augen.

„Warum?“, flüsterte sie, doch sie war sich sicher, dass ihr Gegenüber sie verstand.

„Geh nicht dorthin, wohin ich dir nicht folgen kann.“

Die Antwort von ihm war genauso leise gewesen wie die Frage von ihr, doch sie verstand ihn. Sie verstand jedes Wort von ihm, obwohl der Wind die Worte sofort verschlang, denn dieser wurde immer stärker und stürmischer. Es fing leicht an zu regnen, sie merkte es daran, dass seine Haare nass wurden und ihm im Gesicht hingen. Sie selbst merkte nichts, denn kalt war ihr bereits. Seit den Morgenstunden stand sie schon hier und es hatte heute schon einmal geregnet, oder auch öfter. Langsam hob sie den rechten Arm und ihre eiskalten Finger strichen ihm eine Strähne zurück. Der Blickkontakt hielt weiter an, sie konnte den Blick nicht abwenden, obwohl sie es gerne tun würde, doch etwas hielt sie gefangen. Sie las darin die Freude, sie gefunden zu haben, aber auch den Schmerz, wenn sie gehen würde. Würde es ihm wirklich etwas ausmachen, wenn sie gehen würde? Sie wollte es wissen.

„Warum?“, fragte sie noch einmal. „Warum soll ich bleiben?“, ihre Stimme war immer noch ein Flüstern. Ihre linke Hand lag in seiner, es schien ihm nichts auszumachen, dass ihre eiskalt war.

„Weil ich es nicht ertragen würde, wenn du gehst“, seine Stimme war nicht lauter als ihre.

Sie sahen sich weiter in die Augen und sie sah und fühlte, dass er die Wahrheit sagte. Er stand nicht als Wächter vor ihr und sprach auch als solcher nicht zu ihr, sondern als Mensch, als Freund und als dieser wollte er sie nicht verlieren. In dem einen Moment stand sie noch vor ihm und im nächsten fand sie sich in seinen Armen wieder. Er hatte den kurzen Zweifel in ihrer Entscheidung zu gehen in ihren Augen gesehen und zögerte nicht. Er hielt sie fest und nach einem kurzen Moment erwiderte sie die Umarmung, klammerte sich an ihn.

Der Regen wurde stärker, doch es störte die beiden nicht, alles was zählte war, dass sie nicht ging, dass sie bei ihm blieb, in ihrer Zeit, wo sie hingehörte. Sie wussten nicht genau, wann sie die Umarmung lösten, doch der Regen hatte aufgehört. Sie sahen sich wieder in die Augen und sie sprach leise:

„Ich kann noch nicht zurück.“

„Musst du auch nicht. Wir können auch hier bleiben, solange du willst.“

Sie nickte nur und zusammen, Hand in Hand, gingen sie den schmalen Pfad vom Craigh na Dun zurück ins Dorf. Es war spät abends, viele schliefen bereits, doch das hiesige Gasthaus hatte noch geöffnet. Das Gasthaus hatte nicht mehr viele Gäste, doch die, die es hatte, sahen die beiden an, als sie durch die Tür traten. Neugierige Augen folgen den beiden, als sie an den Tresen traten und nach einem Zimmer fragten. Sie hatten Glück, ein Zimmer war noch frei und die beiden bezahlten für eine Woche im Voraus, natürlich inklusive Verpflegung. Der Wirt gab ihnen den Schlüssel und Blaise ließ sich kurz den Weg zum Zimmer beschreiben, dann gingen sie nach oben. Es wurde geflüstert, was die beiden noch so spät draußen auf den Straßen machten, doch beachteten sie es nicht. Sollten die Menschen doch reden, was sie wollten, es war ihnen egal. Das einzig Wichtige war, dass er Airen gefunden hatte und das noch rechtzeitig, Merlin sei dank. Wäre er nur eine Minute später gekommen, hätte er sie nicht mehr aufhalten können und er hätte sie verloren, für immer.

Im Zimmer angekommen, sah er sich kurz um, es war ein normales Zimmer. Doppelbett, zwei kleine Nachttische, ein Schrank, ein Tisch mit zwei Stühlen. Eine Tür führte zu einem anschließenden Badezimmer mit einer Dusche und einer Toilette. Es war nicht gerade ein Luxuszimmer, doch es reichte für den Anfang. In einer Ecke des Zimmers stand ein schwarzer viereckiger Kasten, er kannte diesen Kasten aus Muggelkunde, aber gesehen hatte er bisher noch keinen. Er glaubte, dass die Muggel dieses Ding Fernseher nannten, aber sicher war er sich nicht.

„Willst du duschen? Du bist ziemlich durchgefroren“, fragte Blaise, dem natürlich aufgefallen war, wie kalt ihre Hände waren.

Er bekam ein Nicken als Antwort und Airen verschwand im Badezimmer, kurz darauf hörte er, wie das Wasser angestellt wurde. Er setzte sich auf einen der Stühle im Raum und dachte über vieles nach.

Zwanzig Minuten später trat Airen nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Badezimmer und Blaise sah sie erstaunt und fragend an. Er musste sich beherrschen, sie nicht von unten bis oben zu mustern.

„Ich hab nichts frisches zum Anziehen dabei“, antwortete sie auf seinen fragenden Blick.

„Kannst du dir nichts herzaubern?“, seine Stimme war ein Flüstern.

„Das würde zu Hause auffallen.“

„Verstehe.“

Er nahm seinen Zauberstab in die Hand, sprach ein paar Worte und kurz darauf lagen auf dem Bett ein paar Kleider von ihm.

„Bei mir zu Hause fällt es nicht auf, wenn ein paar Sachen fehlen. Sie wissen, dass ich auf der Suche nach bei bin. Die Kleider sind dir zwar ein wenig zu groß, aber besser als nichts.“

Sie nahm sich ein T-Shirt und eine kurze Hose von ihm und ging wieder ins Bad. Eine Minute später kam sie angezogen wieder heraus. Sie hatte sich entschieden, wenigstens die Unterwäsche von Zuhause herzuzaubern. Denn davon hatte sie genug und da fiel es nicht auf, wenn ein wenig fehlte.

„Ich werde dann auch mal Duschen gehen und versprich mir eines“, er sah sie ernst an, sie nickte. „Sei noch da, wenn ich aus dem Bad komme.“

„Versprochen, ich werde hier sein. Ich werde nicht gehen.“

Er nickte zufrieden, ging ins Bad und schloss die Tür. Blaise hoffte wirklich, dass sie noch da war, wenn er wieder ins Zimmer kam. Sie hatte es versprochen und sie hielt normalerweise, was sie versprach.

Airen stand im Zimmer und sah sich um, Blaise’ Kleider lagen noch auf dem Bett, sie hob die Hand und ließ diese im Schrank verschwinden. Das Bett war nicht sonderlich groß, doch man würde darin schlafen können, hoffte sie jedenfalls. Sie setzte sich darauf und das Bett gab ein wenig nach. Ein paar Minuten später legte sie sich hin und kurze Zeit darauf war sie bereits eingeschlafen.

So fand sie auch Blaise, als er aus dem Bad trat, seine Lippen zogen sich zu seinem sanften Lächeln. Wie lange hatte er sie gesucht, bis er sie endlich gefunden hatte? Eine Woche, eine ganze Woche hatte er gesucht und sich den Kopf zerbrochen, wo sie sein könnte. Und heute hatte er sie gefunden, er war in dieses Dorf gekommen und hatte sehr kurz ihre Magie gespürt. So kurz und flüchtig, dass er schon geglaubt hatte, dass er sich geirrt hatte, doch er war ihr nachgegangen und hatte sie gefunden. Und nun war sie hier, zusammen mit ihm und er würde sie nicht drängen, nach Hause zurückzukehren. Er hatte es ihr versprochen, er würde ihr die Zeit geben die sie brauchte. Er legte sich neben sie auf das Bett und schlief kurze Zeit später ein.
 

Der nächste Morgen kam und zusammen gingen sie nach unten in die Gastschänke und frühstückten, danach wollten sie sich im Dorf umsehen. Es gab nicht viel, was das Dorf zu bieten hatte und so fragen sie nach der nächsten Stadt. Diese war etwa eine halbe Stunde Fußweg entfernt und beide spazierten dorthin. Die meiste Zeit schwiegen sie, doch es war keine unangenehme Stille. Als sie in der Stadt ankamen, sahen sie sich um und Blaise fragte nach dem Zentrum. Man gab ihm bereitwillig Auskunft und beschrieb ihm den Weg, er bedankte sich dafür. Sie kamen der Innenstadt oder der City immer näher, es wurden immer mehr Menschen und schon bald hatten sie dieses erreicht. Sie sahen sich um und schlenderten durch die City, bis Airen von einem Laden magisch angezogen wurde. Es schien sich hierbei um keinen gewöhnlichen Laden zu handeln, das konnte sie spüren. Sie ging mit Blaise hinein und ihre Ahnung wurde Gewissheit. Es war kein Muggelladen wie die anderen Geschäfte, hier handelte es sich um einen Zauberer, der in der Muggelwelt einen Laden besaß. Da sie nicht viel Muggelgeld besaß, hoffte sie hier ihre neue Kleidung kaufen zu können. Beide hatten ihr Aussehen verändert, denn man wusste nie, wen man traf.

„Darf ich Ihnen behilflich sein?“, fragte eine Verkäuferin, die näher gekommen war.

„Ich wünsche mich neu einzukleiden“, sagte Airen.

Die Verkäuferin bemerkte, dass die Kundin vor ihr keine gewöhnliche Frau war, sondern eine mit Autorität und aus gutem Hause und was wichtiger war, sie war keine Muggel.

„Wie Sie wünschen. Wenn Sie mir bitte folgen würden?“, bat die Verkäuferin und beide folgten ihr in den hinteren Teil des Ladens. Airen sah sich die Kleidung genau am und kaufte dann ein paar Kleidungsstücke, ein paar T-Shirts und Jeans und auch drei Bücher.

Danach gingen die beiden wieder in das Dorf zurück und verbrachten die Zeit bis zum Abendessen in ihrem Zimmer. Viel unterhielten sie sich nicht, denn es gab nichts zu bereden. Blaise versuchte den schwarzen Kasten zum Laufen zu bringen, was ihm nach einigem Hin und Her auch gelang. Airen las lieber in einem Buch und dieses tat sie gemütlich, Seite für Seite. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie das Buch in zehn Minuten fertig gelesen, doch sie wollte sich Zeit lassen.

Der Abend schritt voran und beide gingen zum Abendessen, ließen sich Zeit und genossen es. Es war sehr lange her, dass Airen mit jemandem alleine gegessen hatte. Der sanfte Schein der Kerze, die auf dem Tisch stand, ließ die Zweisamkeit romantisch erscheinen, doch es kam ihr falsch vor. Sie war nicht bereit dazu, würde es wahrscheinlich nie wieder sein. Wie kam sie überhaupt auf den Gedanken, dass es romantisch sein könnte? Es war viel zu hell in dem Raum und nur die Kerze konnte eine Situation nicht romantisch werden lassen, oder etwa doch? Sie verdrängte den Gedanken wieder und genoss es einfach nur, mit Blaise zu Abend zu essen.
 

Zwei Wochen vergingen und Airen verfiel immer mehr in Schweigen, zwar hatten sie sich nie besonders viel unterhalten, doch das jetzige Schweigen war bedrückend und Blaise machte sich Sorgen. Airen stand am Fenster und ihr Blick glitt Richtung Craigh na Dun. Blaise gefiel dies nicht.

„Was ist los?“, fragte er und stellte sich neben sie.

„Ich weiß es nicht“, war ihre leise antwort, doch Blaise gab sich damit nicht zufrieden.

„Du sieht nicht umsonst zum Feenhügel.“

„Glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich nicht gehen werde. Ich habe es dir versprochen. Ich wollte gehen, wollte alles hinter mir lassen. Du hast mich aufgehalten, mich gebeten, nicht zu gehen und ich bin hier.“

„Warum siehst du dann dort hin?“

„Ich weiß es nicht genau, doch ich befürchte, es ist Zeit zu gehen“, ihre Stimme war ein Flüstern. Widersprach sie sich nicht gerade selbst? Sie hatte ihm versprochen, nicht zu gehen und nun sagte sie, dass es Zeit war zu gehen.

Blaise hielt den Atem an, schloss nach einem Moment die Augen und nickte dann.

Sie hatte sich entschieden und er würde sie diesmal nicht aufhalten können.

„Ich werde dich begleiten“, sagte er und Airen wusste, das sie ihn nicht davon abhalten konnte.

Zusammen gingen sie zum Craigh na Dun und warteten auf die Dunkelheit und die Sterne. Airen trug ihren schwarzen Mantel und sah hinauf, wartete auf ein bestimmtes Sternbild.

„Und ich kann dich nicht aufhalten?“, hörte sie Blaise’ leise Stimme hinter sich, sie drehte sich zu ihm um und schüttelte den Kopf.

Weitere Minuten vergingen und das Sternbild, auf welches sie gewartet hatte, erschien. Sie ging zu Blaise und umarmte ihn fest, er erwiderte diese Umarmung. Wind kam auf und umhüllte die beiden, Airen schloss die Augen und dachte einen Zauber. Der Wind legte sich nach kurzer Zeit wieder und der Craigh na Dun lag verlassen da. Weder von Airen noch von Blaise war etwas zu sehen, es war, als wären sie nie hier gewesen.
 

„Noch eine Woche, dann fängt die Ausbildung an“, sagte eine männliche Stimme, die zu Darius gehörte, der wie jeden Tag in Airens Zimmer stand und nach draußen sah.

„Du hattest gehofft, dass sie zurück ist, bevor wir die Ausbildung anfangen.“

Es war keine Frage gewesen, die Draco stellte, sondern eine Feststellung.

„Du solltest schlafen gehen, es ist bereits drei Uhr morgens und du hast in den letzten Wochen höchstens vier Stunden am Tag geschlafen. Du solltest endlich mal ausschlafen.“

„Ich kann nicht schlafen, nicht bevor ich nicht weiß, dass es meiner Schwester und Blaise gut geht, wo immer sie auch sind.“

„Wenn es Blaise nicht gut gehen würde, würdest du das wissen.“

„Das hat Dad mir auch gesagt, aber ich weiß es trotzdem nicht. Ich weiß nicht, wo sie ist, wann sie wiederkommt, ob sie überhaupt jemals wieder nach Hause kommt.“

Darius wurde ein wenig lauter, doch das war nicht beabsichtigt und er entschuldigte sich bei Draco, dass er ihn fast angeschrien hatte.

„Ist okay, aber du solltest wenigstens versuchen zu schlafen.“

„Du hast genauso wenig geschlafen wie ich.“

„An wem das wohl liegt?“

Darius sah ihn fragend an. „Bin ich etwa schuld?“

„Würdest du früher schlafen gehen, könnte ich das auch.“

Richtig streiten taten sie sich nicht, doch brauchten beide diese kleinen Zankereinen.

Darius sah noch einmal aus dem Fenster, ein Wind kam auf, manifestierte sich zu einer Spirale und ging im Wald, hinter dem See, nieder.

„Hast du das gesehen?“, fragte Darius, Draco nickte nur, dann rannten beide aus dem Zimmer, polterten die Treppen hinunter und liefen nach draußen. Dass sie nicht gerade leise liefen und dass Tom und Sirius wach wurden, war ihnen egal. Vor dem See blieben sie stehen und warteten einen Moment, versuchten mithilfe ihrer Magie herauszufinden, was die Windspirale zu bedeuten hatte, doch sie konnten nichts feststellen.

„Was ist hier los? Warum in Merlins Namen poltert ihr die Treppe runter und macht das Haus wach?“, fragte Tom, der keine gute Laune hatte.

Doch bevor Darius oder Draco antworten konnten, traten zwei Gestalten aus dem Wald hervor und wurden vom klaren Mondlicht beschienen.
 

Blaise spürte den Wind, doch er wollte Airen nicht gehen lassen. Wo immer sie auch hingehen wollte, er wollte ihr folgen, auch wenn er die Zeitreise nicht überleben würde. Der Wind legte sich plötzlich und er hatte wieder Boden unter den Füßen. Er roch den Wald, den See, dieser Geruch kam ihm seltsam vertraut vor. Er öffnete die Augen und begegnete dem Blick einer lächelnden Airen.

„Du hast geglaubt, ich würde durch die Zeit reisen?“

Blaise nickte nur auf die Frage, er konnte noch nicht antworten. Nach ein paar Minuten stellte er aber eine Frage.

„Warum? Warum hast du nichts gesagt?“

Sie löste die Umarmung und Blaise ließ es geschehen, er musste sie loslassen.

„Ich habe es gesagt, doch du hast es falsch gedeutet.“

Er sagte nichts dazu, es stimmte ja, er hatte mit dem Schlimmsten gerechnet, aber dass sie hierher zurück wollte, konnte er ja auch nicht ahnen.

„Man kann unsere Magie immer noch nicht orten, richtig?“

„Nein, sonst wären alle wach und hier würde es nur so von Auroren und Suchtrupps wimmeln.“

„Und du willst sie mit einem Frühstück überraschen, oder wie?“

„Nein, daraus wird wahrscheinlich nichts mehr.“

Airen ging los und Blaise ging neben ihr. Als sie den Waldrand passierten, sah Blaise, was sie gemeint hatte. Vier Personen standen dort und sahen zu ihnen, als hätte man sie erwartet.

„Du hast aber nicht Bescheid gesagt, dass du nach Hause kommst, oder?“

„Nein, hab ich nicht. Ich schätze, dass Darius oder Draco die Windspirale gesehen haben. Denn Dad und Vater sehen ziemlich müde aus.“

Sie schwiegen wieder und kamen den vier Personen näher, als die beiden den See passierten, kam endlich leben in die anderen. Die vier stürmten auf die beiden zu und umarmten sie, drückten sie so fest, dass sie fast keine Luft mehr bekamen. Tränen der Freude und der Erleichterung wurden vergossen. Geschlafen wurde an diesem frühen Morgen nicht mehr. Sie setzten sich in den Salon und Airen wurde ausgefragt, wo sie denn gewesen war. Airen beantwortete einige Fragen und einige nicht. Manche Fragen konnte sie nicht beantworten, noch nicht.

„Warum verhüllst du eure Magie noch?“, fragte Darius.

„Weil es dann hier vor Suchtrupps nur so wimmeln würde? Und außerdem will ich unsere Großeltern nicht wecken.“

„Ich glaube nicht, dass sie darüber böse sein würden.“

„Nein, wahrscheinlich nicht.“

„Ich werde sie wecken gehen“, sagte Darius und ging aus dem Salon.

Nach ein paar Minuten hörte man bereits Salazar fluchen, der mit Darius schimpfte, weil er sie geweckt hatte, doch als er in den Salon trat, verstummte er sofort. Airen stand auf und ging ein paar Schritte auf ihn zu, doch weiter kam sie nicht, denn Godric hielt sie bereits fest umarmt. Ein paar Sekunden später wurde sie auch von Salazar umarmt und Godric ging zu Blaise und umarmte diesen ebenfalls.

„Seit wann seid ihr wieder da?“, fragte Salazar.

„Seit einer halben Stunde“, antwortete Airen.

„Und da sagt ihr erst jetzt Bescheid?“, das war eindeutig ein Vorwurf.

„Ich hab doch gesagt, dass sie nicht böse sein werden, wenn wir sie wecken“, sagte Darius mit einem Grinsen.

„Da muss ich ihm Recht geben, wir wären eher böse gewesen, wenn ihr uns beim Frühstück überrascht hättet“, sagte Godric.

„Nun, eigentlich hatte ich vor, keinen von euch zu wecken …“, damit schloss sie ihre Eltern, Darius und Draco mit ein „… aber man hatte uns anscheinend bemerkt. Ich konnte ja nicht wissen, dass um drei Uhr nachts noch jemand wach sein würde.“

„Wolltest du etwa nur auf einen nächtlichen Besuch vorbeisehen?“, fragte Tom eisig.

Airen schüttelte den Kopf, ging zu ihm, setzte sich auf seinen Schoß und umarmte ihn.

„Nein, wollte ich nicht. Ich wollte euch mit einem Frühstück überraschen.“

Tom umarmte seine Tochter, er hatte bereits befürchtet, dass sie gleich wieder gehen wollte.

„Irgendwann werde ich das Haus verlassen, um ein eigenes zu haben, doch nicht heute und auch nicht morgen. Irgendwann einmal“, sagte sie so leise, dass nur er es hören konnte.

Tom unterrichtete Blaise im Laufe des Morgens davon, dass Draco mit Darius die Ausbildung machen würde, worüber Blaise nicht böse war. Er war darüber sogar sehr froh, denn so konnte er bei Airen bleiben und auf sie aufpassen.

„Können wir Lucius und Narzissa zum Frühstück einladen?“, fragte Airen.

„Natürlich. Ich werde eine Einladung losschicken“, Tom stand auf, um in sein Büro zu gehen und die Einladung zu schreiben und zu verschicken. Airen setzte sich auf Toms Platz und lehnte sich an ihren Vater.

„Tut mir leid, dass ich euch solche Sorgen bereitet habe.“

Sirius nahm sie in den Arm und sagte nichts dazu. Er konnte nicht nachvollziehen, welchen Schmerz sie empfunden hatte, denn er selbst hatte diesen noch nicht erlebt und er hoffte sehr, dass er es niemals musste.

Nach wenigen Minuten kam Tom zurück in den Salon und setzte sich wieder auf seinen Platz, dazu musste Airen aufstehen und sie blieb stehen.

„Kann ich hochgehen und duschen?“, fragte Airen, denn sie war sich nicht sicher, ob man sie gehen ließ.

Tom nickte und Airen wandte sich zum Gehen.

„Versprich mir eines …“, fing Tom an und sie drehte sich zu ihm. „Wenn du wieder das Bedürfnis hast zu verschwinden, dann sag uns vorher Bescheid.“

Airen nickte nur und lief die Treppe hoch in ihr Zimmer. Sie sah sich um, nichts hatte sich verändert, alles stand an seinem Platz. Sie ging nach links durch die Tür in ihr Schlafzimmer, auch hier hatte sich nichts verändert. Hatte sie wirklich geglaubt, dass, wenn sie wieder kam, ihr Zimmer nicht mehr das war, welches sie verlassen hatte? Wie dumm war sie eigentlich? Darius’ Zimmer war auch nicht verändert worden, sechzehn Jahre lang. Sie hatten es erst an Weihnachten verändert, als er wieder zu Hause war. Sie ging ins Badezimmer, zog sich aus und legte die Kleider in die Wäschetonne. Danach stellte sie die Dusche an und stellte sich darunter.
 

Unten im Wohnzimmer musste Blaise nun Rede und Antwort stehen. Er musste berichten, wann er sie gefunden hatte und wo sie gewesen waren und warum er sich nicht gemeldet hatte. Sie bekamen das Gleiche von ihm erzählt, was Airen schon gesagt hatte, mit dem Unterschied mit der Woche, wo er sie gesucht hatte und wie knapp es am Craigh na Dun gewesen war.

Salazar zog scharf die Luft ein und fluchte auf Parsel, was nur Darius und Tom verstanden.

„Hör auf zu fluchen, Salazar“, sagte Godric.

Salazar sah seinen Mann an und wollte etwas sagen.

„Auch ich stand dort einmal und wollte gehen. Doch ich hatte niemanden, der mich aufgehalten hat.“

Beide wurden mit fragenden Gesichtern angesehen, denn niemand konnte sich erklären, warum Godric diese Welt einmal verlassen wollte.

„Du hast mir nie gesagt, dass du am Craigh na Dun gestanden hast.“

„Willst du nun darüber mit mir streiten? Ich bin doch noch hier. Ich konnte nicht gehen.“

„Airen schon. Sie war nur noch drei Schritte vom Stein entfernt, als ich ankam“, sagte Blaise leise.

„Und wie konntest du sie aufhalten?“, fragte Darius.

„Ich habe sie gebeten, nicht zu gehen“, er wusste, dass es nicht das war, was sie zum Bleiben bewogen hatte. Doch was es war, sagte er nicht, konnte es nicht sagen, nämlich, dass er es nicht ertragen würde, wenn sie ging.

„Das war es wirklich, was sie aufgehalten hat?“, fragte Darius ungläubig.

Er konnte es nicht wirklich glauben, dass es nur das war, denn ihn hätte das nicht aufgehalten.

„Es gibt auch Dinge, die du nicht wissen musst, mein Bruder“, hörte man Airens Stimme von der Treppe aus.

„Das, was zählt, ist, dass ich hier bin, dass er es geschafft hat mich aufzuhalten, oder?“, sie war am Fuß der Treppe angekommen.

„Das stimmt schon, aber …“

„Aber du bist neugierig. Irgendwann wirst du es erfahren, aber nicht jetzt, nicht nachdem …“, sie verstummte und sah zu Boden.

„Ich geh Frühstück machen“, sagte Airen und ging aus dem Salon, vorbei am Speisezimmer, in die Küche.

„Ich werde ihr helfen“, sagte Blaise und folgte ihr.

Draco stand auf und wusste nicht, ob er folgen sollte oder nicht.

„Geh schon“, sagte Darius hinter ihm und gab ihm einen kleinen Schubs Richtung Speisezimmer.

Draco nickte nur und ging langsam hinter Blaise her und Darius sah ihm nach.

„Ich bin stolz auf dich“, hörte er die Stimme von seinen Dad direkt hinter sich.

Konnte man es als Stolz bezeichnen, was er gerade getan hatte? Er wusste es nicht. Er hatte Draco zu Airen geschickt. Warum war das Ganze auch so kompliziert? Warum musste er Draco lieben? Wäre es anders gewesen, wenn sie zusammen aufgewachsen wären? Vielleicht. Vielleicht wäre es aber auch genau so geschehen, wie es jetzt war. Airen und Draco wären zusammen gekommen und hätten sich getrennt. Es brachte nichts darüber nachzudenken, er sollte froh sein, dass Airen endlich wieder da war. Und das war er auch, seine Seele fühlte sich wieder vollständig an, er lächelte.

„Ich werde nachsehen, ob ich auch helfen kann“, sagte Darius und verließ den Salon.
 

Airen stand in der Küche und lehnte sich an einen Schrank, es tat immer noch weh. In Schottland hatte sie den Schmerz verdrängen können, doch hier wurde er wieder stärker. Blaise kam zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Es geht schon“, sagte sie leise und er nickte, was sie allerdings nicht sehen konnte, da sie auf den Boden sah.

„Sollen wir anfangen?“, fragte Blaise, um sie ein wenig abzulenken.

Sie nickte und hob den Kopf und begegnete seinem besorgten Blick.

„Danke, Blaise.“

Dann ging sie durch die Küche und suchte sich alles zusammen, was sie brauchte. Da sie noch zwei Stunden Zeit hatte, bevor Lucius und Narzissa kämen, wollte sie die Brötchen selbst backen. Blaise half ihr so gut er konnte, doch viel war es nicht. Airen erklärte ihm gerade, was er brauchte, um Croissants zu machen, als Draco in die Küche kam.

„Kann ich dir auch helfen?“, fragte er mit unsicherer Stimme.

Airen hatte ihn so noch nie sprechen hören und nickte. Sie würde ihm nicht ewig aus dem Weg gehen können, irgendwann musste sie akzeptieren, dass sie nicht mehr zusammen waren. Sie hatte ihn verlassen, berichtigte sie sich, ihn gehen lassen, damit ihr Bruder glücklich werden konnte, mit ihm, ihrem Draco.

„Was soll ich machen?“, fragte Draco.

„Du könntest Blaise bei den Croissants helfen“, schlug Airen ihm vor und er tat es.

Wenige Minuten später kam Darius ebenfalls in die Küche und half Airen bei den Brötchen.

Die Hauselfen waren nicht gerade glücklich darüber, dass sie an diesem Morgen nichts zu tun bekamen, schließlich war es doch ihre Aufgabe, das Frühstück zuzubereiten. Doch waren sie froh darüber, dass Airen wieder da war und so kümmerten sie sich um das Mittagessen.

Die zwei Stunden vergingen und der Tisch war gedeckt mit vielen verschiedenen Leckereien. Airen hatte sich viel Mühe gegeben mit dem Frühstück, es war eine kleine Entschuldung dafür, dass sie ihrer Familie so viele Sorgen bereitet hatte.

Sie kam gerade aus der Küche, als sie Lucius’ Stimme aus dem Salon hörte, sie blieb stehen. Sollte sie wirklich jetzt in den Salon gehen? Sie hatte Angst davor, Angst, was er sagen könnte. Doch ihre Entscheidung wurde ihr abgenommen, als ihr Dad und Lucius in das Speisezimmer kamen. Lucius sah sie und blieb stehen. Träumte er oder war sie wirklich wieder da?

„Morgen“, hörte Lucius ihre leise Stimme.

„Du… Wo warst du?“, donnerte er los. Es war ihm herzlich egal, was Tom nun von ihm hielt. Er führte sich gerade wie ihr Vater auf und wollte sie ausschimpfen, doch Tom hielt ihn davon ab.

„Wage es ja nicht, Luc. Geh zu ihr und umarme sie, aber schrei sie nicht an“, seine Stimme war warnend und Lucius atmete tief durch.

Nachdem er das getan hatte, ging er auf sie zu und umarmte sie fest.

Er war froh, dass sie wieder da war. Als er von Tom erfahren hatte, dass sie verschwunden war, wollte er auch die entsprechenden Umstände wissen. Und da hatte er erfahren, dass Airen die Verlobung mit Draco gelöst hatte und dass Darius seinen Sohn liebte. Und auch alles andere, den Zwischenfall bei der Abschlussfeier, den Vorfall hier zu Hause. Narzissa kam mit ihrem Sohn in das Speisezimmer und sah ihren Mann und Airen, sie legte sich die Hand auf den Mund. Sie war froh, Airen zu sehen, sie hatte sich schreckliche Sorgen um sie gemacht, als sie erfahren hatte, was geschehen war und warum. In den drei Wochen, in denen sie verschwunden war, hatte weder sie noch ihr Mann besonders gut geschlafen. Lucius hatte seine Arbeit vernachlässigt und sie gesucht, doch finden konnte er sie nicht. Draco hatte sich viele Vorwürfe von seinem Vater anhören müssen, was die gelöste Verlobung anging. Doch Darius war dazwischen gegangen und hatte sich mit Lucius ein hartes Wortgefecht geliefert. Er hatte Draco verteidigt, schließlich konnte Draco nichts dafür, dass Darius ihn liebte und Airen deswegen die Verlobung gelöst hatte. Darius hatte, was Draco anging, einen Beschützerinstinkt entwickelt. Wer immer Draco deswegen angesprochen hatte und ihm Vorwürfe machen wollte, war Darius dazwischen gegangen. Auch Narzissa schloss sie einmal in die Arme und stellte sich danach wieder zu ihrem Sohn. Es war unnötig, Airen zu sagen, dass sie ebenfalls froh war, sie und Blaise zu sehen, Airen wusste es. Airen bat sie und die anderen, sich an den Tisch zu setzen und zu frühstücken.
 

Am Nachmittag ging Darius zu Airen, die in ihrem Zimmer war.

„Du solltest mit Alandier ausreiten, er wird sich freuen, dich zu sehen.“

„Kommst du mit?“, fragte sie ihn und er nickte.

Schweigend gingen sie zum Stall zu Alandier, der sich freute, die beiden zu sehen. Darius und Airen sattelten die Pferde und ritten schweigend, bis Darius das Schweigen brach.

„Du wolltest wirklich durch die Steine gehen? Blaise musste es Vater sagen.“

„Ja, ich wollte gehen.“

Darius wusste nicht, ob er deswegen ausrasten sollte oder nicht. Er war froh, dass sie wieder da war und deswegen entschied er sich dafür, nicht auszurasten.

Sie ritten schweigend weiter. Eine Stunde ritten sie durch den Wald, bevor sie wieder zu Hause ankamen. Die restlichen Stunden des Tages verbrachte Airen in ihrem Zimmer, während Darius und Draco sich auf die Ausbildung vorbereiteten.
 

Die beiden waren in Darius’ Zimmer und Darius packte seinen Koffer, während Draco auf einem Stuhl am Tisch saß und ein Buch las. Die beiden waren die letzten Wochen immer zusammen gewesen. Sie redeten sich ein, dass es wegen Airens Verschwinden gewesen war, doch beide wussten auch, dass es nicht nur daran liegen konnte. Und es lag auch nicht daran, dass Draco seine Rolle als Wächter erfüllte, nicht nur. Er wollte in Darius’ Nähe sein, warum genau, wusste er nicht. Oder wusste er es doch und wollte es sich nicht eingestehen? Viele Gedanken gingen in seinem Kopf umher, manche Antworten wusste er direkt und manche nicht.

Er wusste, dass Airen und er nicht mehr zusammenkommen würden, egal was er tun würde.

Er sah zu Darius und beobachtete ihn unauffällig. Liebte er ihn? Draco erinnerte sich an die Abschlussfeier, sie hatten sich geküsst und er hatte etwas gefühlt, er kannte dieses Gefühl. Es war das gleiche Gefühl, welches Airen immer in ihm ausgelöst hatte. Doch das Gefühl, als Darius ihn geküsst hatte, war stärker und es verlangte nach mehr, viel mehr. Sollte er diesem Gefühl nachgeben? Er wusste, dass Darius ihn liebte, er hatte es ihm mehrmals gesagt, selbst vor seinen Eltern. Würde sich Darius darauf einlassen, wenn er ihn küssen würde? Würde er selbst es zulassen? Draco dachte kurz darüber nach. Nein, er würde es nicht zulassen, er war noch nicht bereit dazu. Doch wann würde er dazu bereit sein? Er wusste, dass Darius nicht auf ihn zukommen würde, er würde darauf warten, bis er auf ihn zukommen würde.

„Worüber denkst du nach?“, fragte Darius ihn.

Darius hatte natürlich bemerkt, dass Draco ihn ansah.

„Über nichts.“

„Und deswegen siehst du mich die ganze Zeit an?“

Darauf sagte Draco nichts.

„Warum sagst du es mir nicht?“

Es blieb still.

„Kannst du es mir nicht sagen oder willst du nicht?“, fragte Darius und ging auf ihn zu.

Er stellte sich vor ihn und sah ihn an.

„Draco“, versuchte Darius es in Gedanken. „Du kannst es mir sagen.“

„Ich hab über vieles nachgedacht“, erhielt er in Gedanken Antwort.

„Und worüber?“

„Über die Zukunft, über dich und mich.“

„Und was hast du herausgefunden?“

„Dass es Zeit braucht“, sagte Draco laut.

Bevor Darius antworten konnte, klopfte es an seiner Zimmertür und Sirius trat ein.

„Seid ihr fertig mit Packen?“

Draco nickte und Darius sagte: „Ich hab fast alles, fehlen nur ein paar Kleinigkeiten.“

„Sollen wir morgen in die Winkelgasse gehen und eure Ausrüstung besorgen?“

„Ist denn das Schreiben mit der Bücherliste angekommen?“, fragte Darius.

„Ja, heute Morgen mit der Post. Mir fiel nur gerade ein, dass wir vergessen haben, euch die Briefe zu geben“, entschuldigte sich Sirius.

„Das macht nichts, das hätte ich heute auch vergessen. Wann gehen wir morgen los?“

„Nach dem Frühstück.“

Darius nickte und Sirius zog sich mit einem ‚Gute Nacht’ zurück und schloss die Tür hinter sich.

Draco stand vom Stuhl auf.

„Ich werde dann auch gehen. Gute Nacht.“

Er ging zur Tür und wurde aufgehalten.

„Warte.“

Draco drehte sich um und sah Darius direkt vor sich stehen. Er sah ihn fragend an.

„Was braucht Zeit?“, fragte Darius leise und sah Draco in die Augen.

„Das mit uns“, schickte Draco ihm den Gedanken und verließ das Zimmer.

Er wusste nicht, warum er Darius das gesagt hatte, er wollte es eigentlich nicht. Doch der Gedanke war schneller gewesen, als das er ihn hätte aufhalten können.
 

Der nächste Morgen kam und sie saßen alle am Frühstückstisch, als Sirius Airen einlud, mit in die Winkelgasse zu kommen. Sie lehnte ab, sie wollte lieber zu Hause bleiben und ein paar Bücher lesen, vielleicht würde Großvater ihr erlauben, seine Bibliothek zu benutzen.

So gingen Tom, Sirius, Darius und Draco alleine in die Winkelgasse. Tom verabschiedete sich von den dreien und ging in sein Büro im Zaubereiministerium. Salazar und Godric gingen nach Hogwarts und mussten noch ein paar Sachen erledigen, bevor das neue Schuljahr begann. Salazar gab Airen die Erlaubnis, seine Bibliothek zu durchstöbern, da er wusste, dass sie sehr vorsichtig mit den Büchern umgehen würde.

Zuerst gingen sie zu Madame Malkins um sich neue Anzüge Maßschneidern zu lassen. Danach gingen sie zu Flourish & Blotts und kauften sich die Bücher die sie brauchten. Die drei blieben noch bis zum Mittag und gingen dann in ein Lokal eine Kleinigkeit essen. Dort trafen sie Ron und Hermine, die natürlich sofort auf den neusten Stand gebracht werden wollten. Zwar hatten sie mit Darius seit Airens Verschwinden in Verbindung gestanden, doch wussten sie noch nicht, dass sie und Blaise wieder da waren. Das hatte er gestern vergessen. Die beiden waren froh über die Nachricht, dass es Blaise und Airen gut ging und sie wieder zu Hause waren. Darius erhielt die Neuigkeit, dass Ron ebenfalls die Ausbildung zum Auror machen würde. Hermine bekam ein Stipendium im St. Mungo, dort würde sie als Krankenschwester arbeiten, während sie gleichzeitig Medizin studieren würde. Beide hatten die Zusagen ziemlich kurzfristig erhalten.

„Ich finds klasse. Dann können wir unsere Ausbildung zusammen machen“, fand Ron.

„Finde ich auch. Nur die Ausrüstung ist nicht gerade günstig“, sagte Darius.

„Mum und Dad haben etwas gespart, haben sie gesagt. Sie wollten morgen die Sachen kaufen gehen. Heute besorgen wir Hermines Sachen.“

„Ich kann …“ weiter kam Darius nicht, denn er wurde direkt von Ron unterbrochen.

„Denk nicht mal dran. Mum und Dad würden es nicht annehmen. Und ich auch nicht.“

„Du kannst es mir ja später zurückgeben. Von mir aus auch mit Zinsen.“

„Vergiss es, ich werde mir nichts leihen. Aber danke für das Angebot.“

„Wir müssen langsam los. Wir sind noch bei meinen Eltern eingeladen“, sagte Hermine.

„Wir müssen auch langsam los“, sagte Sirius.

„Wir sehen uns ja nächste Woche im Ministerium“, sagte Ron.

Die beiden umarmten Darius noch zum Abschied, verabschiedeten sich von Sirius und Draco mit einem Handschlag und verließen dann das Lokal. Sirius beglich die Rechnung und danach verließen die drei ebenfalls das Lokal und disapparierten nach Hause.
 

Airen durchstöberte ihrer Großeltern Bibliothek und fand drei Bücher, die sie lesen wollte und nahm diese mit in ihr Zimmer. Dort ging sie zur Couch, legte zwei Bücher auf den Couchtisch und eines behielt sie in der Hand. Sie setzte sich auf die Couch und öffnete vorsichtig das Buch. Dieses war in Leder gebunden und die Buchseiten bestanden aus Pergament. Das Buch war bestimmt schon fünfhundert Jahre alt. Ihr Großvater hatte das Buch mit einem Zauber versehen, damit die Seiten nicht zerfielen, wie auch die anderen Bücher, die sich in der Bibliothek befanden.

Bevor sie auch nur den ersten Satz zu Ende lesen konnte, klopfte es an der Tür.

„Komm rein, Blaise“, sagte Airen und sah zur Tür.

Blaise fragte sich nicht, woher Airen wusste, dass er es war. Soweit er wusste, waren Godric und Salazar n Hogwarts. Tom war im Büro und Darius und Draco waren mit Sirius in der Winkelgasse einkaufen. Blaise trat ein und schloss die Tür, danach ging er zur Couch und setzte sich.

„Störe ich?“

„Das fragst du, nachdem du dich gesetzt hast?“, sie sah ihn fragend an.

„Dann nehme ich mal an, dass ich nicht störe.“

„Nein, tust du nicht.“

Airen schloss das Buch wieder und legte es zu den beiden anderen auf den Tisch.

„Was kann ich für dich tun, Blaise?“

Blaise dachte einen Moment nach, wie er die Frage formulieren sollte, doch ihm fiel keine richtige ein.

„Normalerweise würde ich die Ausbildung mit Darius machen. Doch da das Draco jetzt macht, ist nun die Frage, was machst du?“

Airen dachte kurz darüber nach. Sie hatte noch keine Zeit gehabt, sich darüber Gedanken zu machen. Es war zu viel geschehen. Eigentlich hatte sie vorgehabt, diese Frage mit ihren Eltern in den Sommerferien zu beantworten. Doch diese waren jetzt auch vorüber.

„Ich weiß es nicht.“

Sie stand auf und stellte sich an das Fenster und sah hinaus.

„Ich weiß es nicht“, wiederholte sie. „Zu viel ist geschehen, als dass ich jetzt einen Beruf wählen könnte. Ich brauche erst einmal Ruhe und Zeit, um darüber nachzudenken.“

Sie drehte sich zu ihm um.

„Wenn ich einen Beruf erlernen werde, dann erst nächstes Jahr.“

„Verstehe. Dann werde ich dies auch tun.“

„Nein, wirst du nicht“, widersprach sie.

„Werde ich nicht?“

„Nein. Du wirst frei entscheiden, welchen Beruf du ausüben willst. Und wenn du willst, wirst du auch nächste Woche anfangen.“

„Werde ich das?“

„Wenn du es willst“, bestätigte Airen.

„Und wenn ich nicht will?“

„Dann willst du halt nicht.“

„Und wenn ich nächstes Jahr mit dir anfangen will?“, stellte Blaise die Frage.

„Selbst wenn ich einen Kindergarten eröffnen möchte?“, sie lächelte bei dem Gedanken daran.

„Dann werde ich halt Kindergärtner.“

„Ist das dein Wunsch oder spricht da der Wächter aus dir?“, sie war sich dessen nicht sicher.

Blaise stand auf und ging zu ihr, blieb vor ihr stehen und sah ihr in die Augen.

„Das ist mein Wunsch. Wie es auch mein Wunsch war, dass du bleibst. Ich spreche nicht als Wächter zu dir, sondern als Freund.“

„Und warum fragst du dann, welchen Beruf ich wählen möchte? Oder wann ich damit anfangen möchte?“

„Weil du es mir freigestellt hast, diesen Weg zu gehen, und Darius ebenfalls.“

„Dann gehe den Weg, den du gehen willst.“

„Das werde ich auch, mit dir.“

„Dann werde ich wohl keinen Kindergarten eröffnen“, sagte sie.

„Und warum nicht?“, er war ein wenig verwirrt.

„Weil ich nicht will, dass du Kindergärtner wirst, das passt nicht zu dir.“

„Und was passt zu mir?“

Airen überlegte kurz, in erster Linie fiel ihr nur ein Beruf für Blaise ein und das war Auror. Aber sie wollte keiner werden. Die UTZ dafür besaß sie und die Aufnahmeprüfung würde sie auch bestehen. Aber ihr Weg war ein anderer, das wusste sie und dafür musste sie auch kein Auror werden oder einen Kindergarten eröffnen.

„Du wirst die Ausbildung alleine machen müssen, denn mein Weg ist ein anderer, Blaise“, sagte sie leise und sah wieder zum Fenster hinaus.

„Welcher Weg?“, fragte Blaise und sah ebenfalls hinaus, als könnte er dort die Antwort sehen.

„Den Weg, den die Natur mir und meinem Bruder gegeben hat. Ich werde vielleicht einen Beruf lernen, doch ob ich ihn auch ausüben kann, weiß ich nicht.“

„Und warum soll ich dann die Ausbildung machen?“

„Weil du dort noch einiges lernen kannst, genau wie Draco. Ihr beide werdet durch die Ausbildung noch stärker.“

„Wir werden vielleicht noch etwas lernen, aber es gibt keine besseren Lehrer als deine Großeltern und deinen Vater.“

Sie lächelte. Ja, die drei waren die besten Lehrer, die Draco und Blaise je haben könnten. Sie waren es gewesen, die sie als Wächter ausgebildet hatten und sie waren nicht zimperlich gewesen. Die Ausbildung als Auror würden die beiden ohne Zweifel sehr gut abschließen, während einige andere abspringen und aufgeben würden. Doch sie und ihr Bruder nicht, das wusste sie.

„Wenn ich dem zustimme, die Ausbildung als Auror mache, was wirst du dann tun?“, fragte Blaise.

Ihm gefiel die Vorstellung nicht, sie alleine hier zu lassen.

„Den Weg gehen, die die Natur mir gegeben hat.“

„Und wo führt dieser hin?“

Sie drehte den Kopf zu ihm um und ihre Augen wechselten die Farbe, sie wurden leicht golden.

„Das weiß ich noch nicht. Das werde ich erst sehen, wenn ich angekommen bin.“

Blaise sah ihr in die Augen und konnte seinen Blick nicht von diesen abwenden. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass ihre Augen jemals einen goldenen Schimmer hatten.

Airen wandte den Kopf ab und sah wieder aus dem Fenster, sie sah Kiran, den Leitwolf, wie er gerade am See entlang lief und im Wald verschwand.

Blaise fasste sich wieder, noch nie hatte er solche Augen gesehen, auch sein Vampir war gefangen gewesen von diesen Augen. Hätte Airen in diesem Moment von ihm verlangt, jemanden zu töten, hätte er es getan. Und es wäre ihm egal gewesen, wer dieser Jemand gewesen wäre.

„Wirst du ihn alleine gehen?“, fragte Blaise.

„Nein, werde ich nicht. Ich gehe ihn mit euch zusammen. Mit dir, Draco und Darius.“

Sie schwieg einen Moment, bevor sie weiter sprach.

„Du kannst also ruhig die Ausbildung machen. Ich werde nicht gehen, und außerdem werdet ihr jeden Abend zurückkommen. Es sei denn, ihr wollt im Ministerium übernachten. Und vielleicht werde ich im Frühjahr auch eine Ausbildung machen. Oder ich werde Dad begleiten und euch mal besuchen kommen.“

Blaise nickte nur, ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, Airen alleine hier zu lassen, aber er musste.

„Ich werde Dad bitten, dass er dich bei der Aurorenausbildung noch anmeldet und du genommen wirst. Und wenn ich selbst den Abteilungsleiter darum bitten muss.“

Blaise musste lächeln.

„Du willst zum ersten Mal deine Position ausnutzen?“

„Wenn er Nein sagt, schon. Gehen wir Dad besuchen?“

Blaise nickte und gemeinsam verließen sie das Zimmer. Sie gingen die Treppe hinunter zum Salon, Airen schrieb eine kleine Notiz für ihren Vater, damit er sich keine Sorgen machen musste, falls er nach ihr suchen sollte. Danach apparierten sie in das Zaubereiministerium.
 

Die meisten Zauberer wunderten sich darüber, dass es zwei Personen gelungen war, in das Ministerium zu apparieren. Denn das konnte man normalerweise nicht. Doch sobald man sah, wer diese Personen waren, nämlich die Führerin und ein Wächter, war klar, warum sie apparieren konnten. Airen und Blaise grüßten freundlich und machten sich dann auf den Weg nach Toms Büro. Dieser war gerade in einem Gespräch mit einem Mitarbeiter und die beiden warteten ab. Das Gespräch zog sich noch eine halbe Stunde hin, ehe der Mitarbeiter aus dem Büro trat und am Ende des Gangs um die Ecke verschwand. Airen und Blaise standen von den Stühlen auf und Airen klopfte an die Bürotür, die wieder zugefallen war. Man hörte ein ‚Herein’ und Airen öffnete die Tür und trat zusammen mit Blaise ein, der die Tür wieder schloss.

Tom war überrascht, die beiden zu sehen, doch auch erfreut.

„Was führt euch zu mir?“, fragte er, nachdem er die beiden begrüßt hatte.

„Ich möchte, dass Blaise ebenfalls die Aurorenausbildung machen darf“, kam Airen direkt zum Punkt, nachdem er schon gefragt hatte.

„Das wird nicht so einfach werden. Ich weiß nicht, ob noch ein Platz frei ist, und er müsste die Aufnahmeprüfung machen. Das ist alles ziemlich knapp.“

„Würdest du bitte nachfragen?“, bat Airen.

Tom drückte eine Taste und rief den Leiter des Aurorenbüros an. Eine Minute später klopfte es an der Tür und ein Mann kam herein, sein Name war Gawain Robards.

„Was kann ich für sie tun, Minister?“, fragte er, nachdem er Airen und Blaise begrüßt hatte.

„Haben Sie noch einen Platz für jemanden, der die Ausbildung zum Auror machen möchte?“

„Nein. Die Plätze sind alle belegt.“

„Auch nicht für einen Wächter?“, fragte Airen, ihn direkt.

„Für einen Wächter?“, fragte Mr. Robards.

„Ja, für einen Wächter. Ich möchte, dass Blaise die Ausbildung ebenfalls macht.“

„Wurde er nicht bereits angemeldet und wieder von der Liste gestrichen? Und nun soll ich ihn wieder aufnehmen?“

„Ja, das sollten Sie. Beide Wächter und mein Bruder werden die Ausbildung zusammen machen. Ich bin sicher, dass Sie noch einen Platz frei haben.“

„Und weshalb sollte ich das tun?“

„Weil ich Sie darum bitte … und der Minister es Ihnen anordnen wird.“

Gawain Robards sah von Airen zum Minister und gab dann sein Einverständnis. Er wäre der Bitte von Airen nicht nachgekommen, schließlich hatte er seine Befehle und Richtlinien und in diesen stand, dass er nur zwanzig Auroren pro Jahr aufnehmen durfte. Und er musste die zwanzig Besten auswählen, weshalb es noch die Aufnahmeprüfung gab. Nun sah es in diesem Jahr so aus, dass es einundzwanzig Schüler gab, die er ausbilden würde. Mr. Robards bat Airen und Blaise, ihm zu folgen, damit er Blaise die Unterlagen geben konnte, schließlich brauchte dieser seine Unterlagen am Montag. Airen und Blaise verabschiedeten sich von Tom und folgten Mr. Robards. In dessen Büro angekommen, wies dieser Blaise noch in verschiedene Dinge ein. Blaise hörte aufmerksam zu und nach zehn Minuten verließen er und Airen das Ministerium. Sie gingen dann zum „Tropfenden Kessel“ durch den Hintereingang zur Winkelgasse und besorgten die Ausrüstung, die Blaise zur Ausbildung benötigte. Nachdem auch das erledigt war, apparierten sie direkt nach Hause, wo man sie schon erwartete.

„Hey, seid ihr auch schon da?“, begrüßte sie Darius.

„Ja, sind wir. Haben wir etwas verpasst?“, fragte Airen.

„Das nicht, nur Dad ist, glaube ich, etwas beunruhigt, dass du außer Haus warst.“

„Verstehe. Aber ich hab ihm doch eine Notiz hinterlassen, dass ich zu Dad bin.“

Darius zuckte einmal mit den Schultern.

„Was habt ihr bei Vater gemacht?“, fragte Darius.

„Ich hab ihn darum gebeten, dass Blaise auch die Ausbildung machen darf.“

Sirius kam in den Salon und sah das Airen und Blaise zu Hause waren. Er war ziemlich erleichtert.

Airen erzählte nun, warum sie bei Tom gewesen war und dass Blaise nun ebenfalls die Aurorenausbildung machen würde. Sirius gefiel die Vorstellung am Anfang zwar nicht, musste aber auch einsehen, dass es nicht falsch war, dass Blaise ebenfalls Auror werden würde.
 

Sonntags verabschiedeten sich Godric und Salazar von ihrer Familie, da diese bereits nach Hogwarts gehen würden, um noch etwas für den Schulanfang vorzubereiten. Die beiden wurden von Darius und Airen fest umarmt, da man die beiden erst wieder an Weihnachten sehen würde.
 

Einen Tag später war es dann für Darius, Draco und Blaise soweit, ihre Ausbildung zum Auror fing an. Tom nahm die drei morgens mit ins Ministerium und begleitete sie zur Abteilung. Am ersten Tag wurde von ihnen noch nicht viel gefordert. Man gab ihnen einen groben Überblick über die drei Jahre und den Stundenplan.
 

Auch in Hogwarts sah es nicht viel anders aus. Die Schüler kamen wie immer gegen Abend an und die Erstklässler wurden mit den Booten zur Schule gebracht, während die Zwei- bis Siebtklässler mit den Kutschen zum Tor gebracht wurden. Die Erstklässler wurden von Professor McGonagall am Tor abgeholt, diese brachte sie zu einer leeren, kleinen Kammer neben der Halle.

Professor McGonagall hieß die Erstklässler willkommen und erklärte ihnen was als nächstes geschehen würde. Danach verlies sie die Kammer, kam aber bereits nach wenigen Minuten zurück und führte sie in die Große Halle.

Die neuen Schüler folgten ihr und sahen sich danach neugierig in der Großen Halle um. Professor McGonagal stand vor dem Lehrertisch und neben ihr stand ein Stuhl und auf diesem lag ein Hut und plötzlich fing dieser an zu singen. Es war das Lied, welches er jedes Jahr sang, doch er sang noch weiter:
 

„Und zuletzt weiß ich zu verkünden, die vier Gründer zurück nach Hogwarts sein gekommen,

ob zu unterrichten oder nicht, wird der neue Schulleiter euch verkünden.“
 

Danach nahm die Professorin den Hut am Zipfel und hielt ihn hoch und las die Namen der Erstklässler vor. Nach und nach wurden die Schüler den Häusern zugeteilt. Nachdem dies geschehen war, Erschien auf den Haustischen das Essen und danach das Dessert. Erst dann erhob sich ein Mann, der in der Mitte des Lehrertisches saß. Er sah einmal über jeden der Tische und sprach dann.

„Ich begrüße euch zu einem neuen Schuljahr in Hogwarts. Die meisten von euch kennen mich bereits, doch möchte ich mich noch einmal vorstellen. Mein Name ist Salazar Slytherin und ich wurde vom Zaubereiministerium und den Professoren zum Schulleiter benannt. Ich habe noch drei Dinge zum Schuljahresanfang mitzuteilen. Die Erstklässler sollten beachten, dass der Wald auf den Ländereien für alle Schüler verboten ist.

Außerdem hat mich Mr. Filch, der Hausmeister, darum gebeten, euch daran zu erinnern, dass in den Pausen auf den Gängen nicht gezaubert werden darf.

Die Quidditch-Auswahl findet wie gewohnt in der zweiten Woche des Schuljahres statt. Alle, die gerne in den Hausmannschaften spielen wollen, mögen sich an Madam Hooch wenden. Teilnehmen können alle, außer den Erstklässlern.

Und nun möchte ich euch bitten, in eure Häuser zu gehen. Die Vertrauensschüler nehmen sich bitte den Erstklässlern an und zeigen ihnen alles.“

Die Schüler kamen der Bitte des Schulleiters nach, es war für alle eine Überraschung gewesen. Zwar wusste man, dass die Gründer wieder aufgetaucht waren, doch dass diese an der Schule bleiben wollten und dass Salazar Schulleiter wurde, hatte niemand gewusst.

An diesem Abend wurde unter den Schülern noch lange diskutiert, wie das Schuljahr werden würde. Würden die Gründer auch unterrichten? Oder was würden diese tun? Doch auch dieser Tag ging mal zu Ende. Man konnte zwar den nächsten Tag ausschlafen, da die Schule erst am Mittwoch anfangen würde, doch wollte man ausgeschlafen sein. Die Erstklässler würden eine Führung durch Hogwarts mit den Vertrauensschülern machen.
 

Die Ausbildung zum Auror war in den ersten drei Monaten ziemlich trocken, wie Darius fand, nur Theorieunterricht. In jedem Fach kam erst nur die Theorie dran, was ihn eigentlich störte. Doch es hieß für ihn und die anderen, Augen zu und durch, denn ändern konnte er es nicht. Auf Weihnachten freute er sich zwar, doch musste er auch lernen. Denn direkt nach Weihnachten standen die ersten Tests an und erst dann würden sie auch praktische Übungen machen. Denn erst wenn die Theorie richtig im Kopf war und man sie im Schlaf konnte, konnten sie dazu übergehen, die Theorie auch anzuwenden.
 

Die Zeit verging und Weihnachten kam. Es war Heilig Abend und Darius und Draco waren zusammen in Darius’ Zimmer. Darius hatte einen kleinen Weihnachtsbaum in seinem Zimmer stehen. Darunter lag ein kleines Päckchen, welches darauf wartete, ausgepackt zu werden.

Draco setzte sich auf die Couch und ihm fiel das Päckchen auf.

„Für wen ist das?“, fragte er Darius.

„Das ist für dich“, antwortete Darius.

Er ging zum Baum, hob das Päckchen auf und gab es Draco, dieser nahm es in die Hand und sah es an.

„Willst du es nicht öffnen?“, fragte Darius.

„Doch, aber warum?“

„Es gibt kein Warum, pack es aus“, bat Darius und Draco kam der Bitte nach.

Zum Vorschein kam eine kleine Schachtel, er öffnete diese und er sah auf eine Kette mit einem Drachenanhänger. Der Drache spiegelte den Drachen Pyrdacor wider. Draco sah den Anhänger an und sagte nichts.

„Gefällt es dir nicht?“

„Doch, sie gefällt mir. Doch ich habe nichts für dich“, sagte Draco leise.

Ihm gefiel das nicht. Ja, er freute sich über die Kette und den Anhänger. Doch was ihn störte, war, dass er nichts für Darius hatte. Er hätte wissen müssen, dass Darius ihm etwas schenkten würde. Doch hatte er vergessen, ihm etwas zu kaufen. Er war zu sehr damit beschäftigt gewesen zu lernen. Aber das war keine Entschuldigung, schließlich hatte er seinen Eltern auch etwas besorgt. Warum nur hatte er vergessen, Darius etwas zu kaufen? Er wusste es nicht.

Draco sah immer noch auf den Anhänger, schließlich nahm er diesen heraus und öffnete den Kettenverschluss und legte ihn sich um.

„Danke schön“, sagte er zu Darius und sah ihm in die Augen und sprach dann leise weiter.

„Ich werde dir auch etwas besorgen.“

„Das brauchst du nicht, dass du sie trägst, ist mir Geschenk genug.“

„Ich will …“, Draco verstummte.

Er sah Darius weiter in die Augen, welche durch das Kerzenlicht nun leicht funkelten.

Darius hatte das Licht mit einem Wink seiner Hand gelöscht und die Kerzen angezündet. Der Raum wurde dadurch noch gemütlicher und vor allem romantischer. Einen zusammenhängenden Gedanken konnte er nicht fassen, denn er wurde von Darius’ Augen in einen Bann gezogen. Ob Darius sich im Klaren war, was er da gerade getan hatte?

Nein, Darius war sich nicht im Klaren darüber. Er konnte nicht sagen, warum er das Licht gelöscht hatte und die Kerzen angezündet hatte. Er war seinem Gefühl gefolgt, doch nun war er unsicher und wollte das Licht wieder anmachen. Doch er wurde aufgehalten. Draco hatte seine Hand gegriffen, als er sie gehoben hatte. Darius sah Draco fragend an, doch erhielt er keine Antwort. Er sah, dass Draco näher rückte und langsam mit seinem Gesicht näher kam. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, schlossen beide ihre Augen. Es kam Darius wie eine Ewigkeit vor, bis er Dracos Lippen auf den seinen spürte. Dieser Kuss war schüchtern und zart, ein Erkunden beider Lippen, sie schmusten miteinander. Nach kurzer Zeit bemerkte Draco eine Hand in seinem Nacken, die ihn noch näher zu Darius zog. Der Kuss, am Anfang noch zart und schüchtern, wurde langsam stürmischer und leidenschaftlicher.

Wenn Darius sich ein Geschenk zu Weihnachten wünschte, dann hatte er es soeben erhalten.
 

Und dies ist das Ende von Kapitel 15
 

Weiter geht’s im Epilog

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So, das Kapitel endet hier ^^

Da ihr euch ja einen Epilog gewünscht habt, bekommt ihr auch einen, innerhalb der nächsten beiden Wochen. Ich hab den Epilog ja fast fertig, es fehlt nur noch ein kleines Stück ^^

Wir lesen uns dann beim Epilog.

Ich möchte mich noch bei euch für die Kommis bedanken, vielen vielen Dank.

Ich freu mich immer riesig darüber wenn ich eure Kommis lese ^^
 

LG Eure Lysira

Epilog

So meine lieben, es ist soweit. Der Epilog ist fertig und gebetat.

Ich halte euch auch garnicht lange auf und wünsche euch viel spass beim lesen.

Und ja ich weiß es ist halb fünf morgens und nein, ich bin nicht früh aufgestanden, sondern war noch garnicht schlafen. ^^°
 

Naja viel spass beim lesen, wir lesen uns wieder am schluss ^^

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Epilog
 

Drei Jahre waren vergangen, seit sie sich an Weihnachten das erste Mal wieder geküsst hatten. Damals waren sie noch nicht zusammen gekommen, das war erst letztes Jahr geschehen, an seinem Geburtstag. Draco hatte ihm an diesem Abend das erste Mal gesagt, dass er ihn liebte. Er war der glücklichste Mensch auf Erden gewesen. Airen und Draco verstanden sich wieder besser und sie freute sich für die beiden. Es hatte lange gedauert, bis sie wieder von sich aus Draco um etwas bat, doch sie tat es wieder. Draco und Darius waren sehr froh darüber. Darius konnte sich nicht vorstellen, wie viel Kraft es sie kostete, sie beide zusammen zu sehen. Am Anfang hatten sie sich heimlich geküsst. Was hieß heimlich? Sie taten es nicht in der Öffentlichkeit, sondern nur, wenn sie alleine waren. Doch einmal hatte Airen sie gesehen und Darius hatte den Schmerz in ihren Augen gesehen. Er erinnerte sich noch genau an diesen Tag.

Sie waren draußen am See und lagen in der Wiese. Die Sonne schien und ihre Strahlen spielten mit den Blättern der Bäume. Warmer Sommerwind spielte mit Dracos Haaren und ließ sie golden scheinen. Seine Haut war gebräunt und doch glitzerte sie golden. Ob das an dem Drachen lag, wusste er nicht. Er selbst konnte nicht widerstehen, beugte sich über Draco und küsste ihn. Die Zeit blieb wieder stehen, wie immer, wenn sie sich küssten. Dann vernahm er ein Räuspern und sie zuckten erschrocken zusammen. Beide sahen zu der Stelle, an der das Räuspern erklungen war, und sahen Airen. Darius’ erster Gedanken war gewesen, dass sie es nicht so hätte erfahren dürften.

„Airen“, sagte er leise und wollte bereits weiter sprechen.

„Das Essen ist fertig. Kommt ihr?“, sie tat so, als sei nichts gewesen und wandte sich bereits zum Gehen.

„Warte“, sagte Darius und ging zu ihr. Draco war ebenfalls aufgestanden.

„Ich wollte es dir sagen, nur wusste ich nicht, wie.“

„Ich weiß. Und auch, das ihr Rücksicht auf mich nehmen wollt. Aber das ist falsch. Ihr müsst euch nicht heimlich küssen.“

Nachdem sie das gesagt hatte, war sie wieder im Haus verschwunden und die beiden folgten ihr kurze Zeit später Hand in Hand.

Ja, so war das damals gewesen und seitdem küssten sie sich auch in der Öffentlichkeit.

Und nun war es so weit, ihre Prüfung als Auror hatten die vier gerade hinter sich gebracht. Er, Ron, Draco und Blaise. Einige kleine Aufträge hatten die vier auch zusammen erledigt, denn das gehörte zu ihrer Ausbildung dazu. Und diese war hart gewesen, schon oft hatten sich Darius und Ron gefragt, ob sie durchhalten würden. Doch Aufgeben gehörte nicht zu den Eigenschaften von Darius. Er hatte nie aufgegeben und wollte auch nicht damit anfangen.

„Bist du soweit?“, fragte Draco.

„Ja“, er sah sich noch mal in dem Prüfungszimmer um, vergessen hatte er nichts.

Er ging zu Draco und gab ihm einen zarten Kuss, welchen dieser gerne erwiderte. Nachdem er den Kuss langsam beendet hatte, sagte er zu Darius:

„Du wirst schon bestanden haben. Keine Sorge.“

„Ich weiß, dank dir, Ron und Blaise. Ihm sollte ich wohl am meisten danken.“

„Wie meinst du das?“, Draco wusste nicht, worauf Darius hinaus wollte.

„Er ist der Einzige, der wirklich zu meiner Schwester vordringt. Sie leidet noch immer darunter, wenn auch nicht mehr so stark. Sie lässt es sich nur nichts anmerken, sie kann vielleicht die anderen täuschen, doch mich nicht. Und Blaise weiß es wahrscheinlich auch und ist für sie da.“

„Ich weiß, ich merke es auch, noch mehr als Blaise“, sagte Draco leise.

„Meinst du, wir sollten mit ihr reden?“

„Nein, das solltet ihr nicht“, hörten sie Blaise’ Stimme.

„Aber …“, fing Darius an, doch Blaise unterbrach ihn.

„Kein Aber, es wird immer besser. Ihr Herz verheilt, zwar langsam, aber es heilt. Sie ist froh darüber, dass ihr zwei euch gefunden habt. Solange ihr glücklich seid, ist sie der Meinung, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Es gibt nur noch eines, was sie sich wünscht.“

„Und das wäre?“, fragte Draco, als Blaise schwieg.

„Dass ihr beiden heiratet“, sagte Blaise und ließ die Worte erst einmal wirken, denn die beiden sahen ihn fragend und vor allem verwirrt an.

„Sie wünscht sich was?“, fragte Darius, nachdem er die Worte realisiert hatte.

„Eine Hochzeit. Eure Hochzeit. Das hat sie mir zumindest gesagt.“

Eine Minute lang schwiegen die drei, dann sprach Blaise wieder.

„Ihr sollt jetzt nicht einfach heiraten, nur weil es ihr Wunsch ist. Tut mir leid, dass ich es gesagt habe. Ich wollte es ja eigentlich nicht sagen, es ist mir rausgerutscht. Gehen wir nach Hause?“, fragte Blaise, um sie auf einen anderen Gedanken zu bringen.

Die beiden nickten, anscheinend klappte das mit dem Ablenken nicht ganz. Sie gingen aus dem Saal und verließen das Ministerium. Draußen trafen sie auf Ron und Hermine.

„Hallo“, begrüßte sie Hermine freudestrahlend.

„Hey“, wurde sie von Darius zurückgegrüßt.

„Und? Wie ist die Prüfung gelaufen?“, fragte sie.

„Gut, würde ich sagen. Die Ergebnisse erhalten wir heute Abend nach Hause.“

„Das hat Ron mir eben auch gesagt. Ist ja schon ein wenig eigenartig. Normalerweise erhält man diese vom Professor selbst.“

„Ja, normal schon. Nächste Woche werden nur noch die Auszeichnungen verliehen.“

„Ich werde bereits nach Hause gehen“, sagte Blaise und verschwand um die nächste Ecke, um zu disapparieren.

„Blaise hat es ja eilig“, sagte Hermine.

Darius stimmte dem zu, schließlich war Blaise auch in den letzten drei Jahren immer direkt nach Hause verschwunden. Die vier gingen noch kurz in einem Muggellokal etwas essen und dann anschließend nach Hause.

Als die beiden zu Hause ankamen, sahen sie Airen und Blaise im Salon sitzen und sich unterhalten, das Gespräch verstummte, als Airen die beiden sah.

„Na? Auch schon zu Hause? Ihr seid spät dran, den Kuchen habt ihr verpasst.“

Darius sah zur Uhr, war es wirklich schon so spät?

„Dad bringt eure Ergebnisse nachher mit, er ist in einer Stunde zu Hause.“

„Er bringt was?“, fragte Darius noch mal nach. Er hatte sie natürlich verstanden, doch er war zu aufgeregt. In einer Stunde. In einer Stunde war es so weit.

„Geht doch an den See, versucht euch zu entspannen.“

„Das wird nicht mehr nötig sein“, hörten sie eine Stimme, die eindeutig zu Tom gehörte.

„Du wolltest doch erst in einer Stunde kommen“, sagte Airen.

„Ja, aber ich bin bereits fertig und wollte euch die Ergebnisse geben.“

Damit verteilte er die drei Schriftrollen, die die Ergebnisse erhielten.

Die drei sahen die Pergamentrollen an und wollten sie noch nicht öffnen, etwas fehlte.

„Wo ist eigentlich Dad?“, fragte Darius.

„In seinem Büro, nehme ich an. Ich geh ihn holen“, sagte Airen und lief zu Sirius’ Büro.

Sie öffnete einfach die Tür, denn diese war nur angelehnt.

„Vater? Kommst du? Dad ist da mit den Prüfungsergebnissen und Darius, Draco und Blaise wollen sie nicht ohne dich öffnen.“

Sirius sah von seiner Arbeit auf, als er Airens Stimme vernahm.

„Natürlich.“

Er legte die Feder beiseite, erhob sich und ging dann mit ihr zusammen in den Salon.

Sie standen nun alle im Salon und sahen sich gegenseitig an.

„Wollt ihr denn nicht nachsehen, ob ihr bestanden habt?“, fragte Sirius.

„Doch“, sagte Darius und gemeinsam öffneten sie die Pergamentrollen und lasen sie durch. Auf allen drei stand das gleiche.

Bestanden mit Höchstpunktzahl

Die drei wurden beglückwünscht und umarmt. An diesem Tag wurde noch bis tief in die Nacht gefeiert, selbst Salazar und Godric ließen es sich nicht nehmen, nach Hause zu kommen und mitzufeiern.

Ron bekam das Ergebnis zusammen mit den anderen Prüflingen gegen Abend zugestellt, auch er hatte mit der Höchstpunktzahl bestanden.
 

Darius und Draco hatten sich dazu entschieden, im Ministerium als Auror zu arbeiten, zumindest zwei Jahre, dann wollte Darius dem Weg der Natur folgen. Seine Schwester ging bereits den Weg der Natur zusammen mit Blaise. Beide taten dies vom Ministerium aus und hatten die Unterstützung von Tom. Wie dieser Weg genau aussah, konnte niemand sagen, Airen folgte ihrem Gefühl. In den zwei Jahren hatte sie bereits einige kleine Erfolge verzeichnen können. Einige magische Wesen traten wieder in die Öffentlichkeit und gaben sich zu erkennen. Unter diesen waren auch die Lichtvampire und die Engel der Nacht. Airen hatte es sogar geschafft, einige Dunkelelben zu finden, doch diese waren noch nicht bereit gewesen, sich der Öffentlichkeit zu zeigen und blieben im Verborgenen.

Als sich Darius Airen anschloss, dem Weg der Natur zu folgen, konnten sie zusammen viel ändern. In Hogwarts und den anderen Zaubererschulen konnte man die Magie der Natur nun viel besser spüren als vorher. Besonders in Hogwarts, da sie sich nicht mehr fürchten musste. Der Verbotene Wald sah nicht mehr so Furcht einflössend aus und wurde heller. Zwar war es immer noch verboten, alleine hineinzugehen, da immer noch gefährliche Tiere darin wohnten, aber er war nicht mehr so dunkel wie früher.
 

Nach weiteren drei Jahren war es dann so weit. Darius hatte Draco einen Heiratsantrag, an Weihnachten, gemacht und dieser hatte ihm sein Jawort gegeben.

Die Hochzeit fand bei ihnen zu Hause statt. Da es ein warmer Sommertag war, hatte man ein weißes Zelt aufgestellt, um es den Gästen angenehmer zu machen.

Alle waren in heller Aufregung, denn bald war es so weit. Salazar, der die Zeremonie abhalten würde, stand am Zeltende hinter einem kleinen Altar und wartete auf die beiden. Es dauerte noch ein paar Minuten, bis die Melodie leise erklang. Die Gäste verstummen und sahen zum Eingang des Zeltes. Sirius trat als erstes zusammen mit Godric ein, gefolgt von Airen und Blaise. Die vier stellten sich rechts und links vor Salazar und sahen zum Eingang. Die Melodie wurde nun ein klein wenig lauter und man sah zwei Schatten in den Eingang des Zeltes treten. Die Schatten stellen sich als Tom und Darius heraus, beide gingen langsam in das Zelt hinein. Darius trug einen weißen Anzug und ein grünes Hemd. An dem Jackett war eine rote Rosenblüte befestigt. Die Haare wurden von einer silbernen Spange zusammengehalten und auf seinem Kopf trug er sein silbernes Diadem. Darius blieb vor Salazar stehen und Tom stellte sich an seine linke Seite zu Sirius und Godric. Nun fehlte nur noch Draco. Dieser betrat kurz nach Darius zusammen mit Lucius das Zelt. Langsam geleitete Lucius seinen Sohn zu Darius, seinem zukünftigen Schwiegersohn. Dort angekommen, stellte sich Lucius zu seiner Frau, die bereits zusammen mit Airen und Blaise auf sie warteten. Draco trug einen sandfarbenen Anzug, der leicht golden zu schimmern schien und ein weißes Hemd. Das Haar trug er kurz, auch seinen Kopf schmückte ein Diadem. Salazar wartete noch einen Moment, bevor er anfangen würde, er wartete auf einen bestimmten Zeitpunkt. Als Salazar auch nach fünf Minuten nicht mit der Zeremonie anfing, wurden die Gäste langsam unruhig, unter ihnen waren auch Hermine und Ron.

Die beiden hatten bereits vor einem Jahr geheiratet und Hermine war im vierten Monat schwanger, sie erwarteten Zwillinge.

Nach ein paar Minuten geschah, worauf Salazar gewartet hatte, ein leichter Windstoß fuhr in das Zelt, und mit ihm wurden Blütenblätter hereingeweht. Der Wind umspielte die Körper von Darius und Draco und führte die beiden noch näher zusammen. Der Wind legte sich wieder und zurück blieben nur die Blütenblätter.

„Jetzt können wir beginnen“, sagte Salazar, dieser trug seine grün-silberne Robe.

„Wir haben uns heute hier zusammengefunden, um Zeuge der Vereinigung zweier Liebenden zu werden. Wer etwas gegen diese Vereinigung hat, möge sich nun zu Wort melden.“

Salazar wartete kurze Zeit, doch niemand erhob das Wort, dann fuhr er fort. Er fragte zuerst Draco, dann Darius, ob sie einander zum Mann nehmen wollten, beide antworten mit „Ja, ich will.“

Dann wurden die Ringe getauscht, beide waren silbern, verschiedene feine Symbole verzierten diese.

Bevor Salazar die Zeremonie beenden konnte, kam wieder ein leichter Wind auf und hüllte nun Airens Körper ein. Ihr Körper fing leicht an zu leuchten, als der Wind sich legte. Sie ging zu Salazar hinter den Altar und sah das Brautpaar an. Draco und Darius sahen Airen fragend an, da dies nicht zur Zeremonie gehörte, die sie besprochen hatten. Auf dem Altartisch erschienen ein silberner Dolch und ein grünes Seidenband.

„Bevor wir die Zeremonie beenden“, sagte eine helle warme Stimme, die nicht zu Airen gehörte, „werdet ihr beide noch das Blutritual vollziehen.“

Sie ließ die Worte auf die beide wirken. Draco gefiel dies gar nicht, nicht umsonst hatten sie diesen Teil weggelassen.

„Keine Angst junger Lichtvampir, es ist nicht das Blutritual welches dein Volk bei Vereinigungen vollzieht“, versuchte sie ihn zu beruhigen, denn sie hatte sein Unbehagen gespürt.

Draco atmete ein wenig auf, doch wohl war ihm immer noch nicht. Wer war diese Person in Gestalt von Airen?

Airen nahm den silbernen Dolch in die rechte Hand und hielt die linke Hand Darius entgegen.

„Deine rechte Hand, bitte“, sagte sie zu ihm und er tat wie gebeten.

Sie drehte den Arm mit dem Unterarm nach oben und schnitt Darius mit dem Dolch in das Handgelenk. Der Schnitt war nicht tief, doch trat eine dunkelrote Linie hervor.

Dann wandte sie sich an Draco, sie bat ihn ebenfalls um seine rechte Hand und auch ihm schnitt sie in das rechte Handgelenk. Danach legte sie den Dolch wieder auf den Altar, dann drückte sie die beiden Handgelenke mit der Wunde zusammen und verband diese mit dem grünen Seidenband.

„Und nun sprecht mir beide nach.“

Sie sprach drei Sätze in einer ihnen nicht verständlichen Sprache, die die beiden wiederholten. Das Seidenband leuchtete kurz auf und danach wurde es gelöst und die beiden Wunden abgetupft. Dann ging Airen um den Altar und gab zuerst Darius einen Kuss auf die Stirn, dann wandte sie sich Draco zu und gab auch ihm einen Kuss auf die Stirn. Sie lächelte die beiden noch einmal an und dann ging das Leuchten von Airens Körper zurück und was immer es war, war verschwunden.

Airen sah die beiden an und lächelte noch immer.

„Sie hat euch ihren Segen gegeben. Ich freu mich für euch beide.“

Airen umarmte zuerst ihren Bruder, dann Draco und beglückwünschte beide.

Dann wurden die beiden von den anderen umarmt und beglückwünscht.

Danach wurde das Zelt etwas umgezaubert, das Kuchenbüffet erschien auf der linken Seite des Zeltes und die Tische und Stühle wurden versetzt im Zelt aufgestellt. Dort wo vorher der Altar gestanden hatte, war nun Platz zum Tanzen. Doch bevor das frisch vermählte Paar tanzen würde, wurde erst der Kuchen gegessen.
 

Es war gegen Abend, als Darius und Airen zusammen das erste Mal tanzten und Darius war neugierig, er fragte sie nach den drei Sätzen in der unbekannten Sprache und auch wer diese Person gewesen war.

„Ich werde es dir sagen, doch zuvor geh deinen Ehemann holen. Ich werde am See auf euch beide warten.“

Darius nickte und machte sich auf die Suche nach seinem Mann. Airen verließ das Zelt und ging zum See. Es war Vollmond und dieser spiegelte sich auf der Oberfläche des Sees.

Fünf Minuten später erschienen Draco und Darius am See und setzten sich neben Airen auf die Wiese.

„Welche Sätze hat sie denn gesagt?“, fragte Airen und Darius wiederholte es so gut er konnte.

Airen dachte einen Moment nach, sie wusste nicht, wie sie das übersetzen sollte, schließlich kannte sie die Sprache nicht. Doch plötzlich wusste sie es, woher, konnte sie nicht sagen.
 

„Du bist Blut von meinem Blute und Fleisch von meinem Fleische.

Ich schenke dir meinen Leib, auf dass wir eins sein mögen.

Ich schenke dir meine Seele, sie soll auf ewig dir gehören.“
 

Es herrschte Stille, man hörte nur aus dem Zelt verschiedene Geräusche, doch um den See herum war es still.

„Und wer war sie?“, fragte Draco leise.

„Mutter Natur“, sagte Airen genauso leise. „Sie hat keinen eigenen Körper und doch ist sie alles, ist überall.“

„Darius! Draco!“, rief Tom nach ihnen. „Kommt mal bitte.“

Die drei erhoben sich und Darius und Draco machten sich auf den Weg zu Tom. Draco drehte sich noch einmal zu Airen um und umarmte sie noch einmal, was sie erwiderte.

„Kommst du mit?“, fragte er.

„Ich komme gleich nach“, antwortete sie.

Draco nickte und ging dann mit seinem Mann zum Zelt, wo Tom schon ungeduldig wurde.

Airen sah zum Mond hinauf und zu den Sternen.

„Ob ich auch wieder so glücklich werde?“, stellte sie leise die Frage.

Und zur Antwort umspielte der Wind ihren Körper und drehte sie zum Zelt, denn sie hatte mit dem Rücken zu diesem gestanden. Sie sah zum Zelt und sah dort Blaise stehen, der auf sie wartete.
 

Epilog Ende

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So das wars. Ich hoffe er hat euch gefallen und ihr verflucht mich nicht, weil er nicht soooo lang ist. Aber hey, es ist ein Epilog und diese sind nun mal nicht so lang.
 

@ Blaise: naja 10 Animexx Seiten ist der Epilog wahrscheinlich nich, ich schätze mal 2 oder höchstens 3. Aber wie bereits erwähnt es ist ein Epilog ^^
 

Und ich weiß, das einige Fragen nich beantwortet sind, das is aber absichtlich so. Nicht das ich nicht weiß, wer z.B. dieser "ER" ist, es liegt eher daran, das ich diesen jemand noch nicht veraten kann.
 

Womit wir auch schon bei der Frage von Karsten sind, ob ich was neues in Planung hab, die ich auch gleich beantworte.

So direkt nicht. *zum letzen Satz des Epilogs schiel* Aber wer weiß? Da sind ja noch ein paar geheimnisse ^^

Es wird vielleicht eine Fortsetzung geben, was red ich denn da, es wird eine geben. Nur wann ich genau zum schreiben komm, weiß ich leider nicht. Also kann ich dazu noch nichts genaues sagen. ^-^
 

So, und nun bin auf eure Kommis gespannt. Würde mich freuen, wenn ihr mir eines hinterlassen würdet.
 

LG

Lysira



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Von:  Soukaina
2010-12-27T19:57:39+00:00 27.12.2010 20:57
Die Geschichte ist einfach fantastisch. Ich liebe sie. Und verzeih das ich erst jetzt schreibe, aber ich lese eine komplette ff meistens erst zu ende um dann meine Meinung zu äußern.
Wie gesagt, die Geschichte ist fantastisch. Natürlich freue ich mich für Darius und Draco, aber noch mehr würde ich mich für Airen freuen, wenn sie wieder glücklich werden würde. Gibt es noch ne Fortsetzung?

Bitte, bitte.

Lg Souka
Von: abgemeldet
2009-07-12T04:05:48+00:00 12.07.2009 06:05
oh man das mit muter natur war echt ein schöner gedanke!!!!!
ich bin mir sicher auch die anderen beiden werden glücklich
lg hinata
Von:  miaga
2009-01-30T17:11:57+00:00 30.01.2009 18:11
wusste gar nicht mehr das ich deine Story in favo hatte.
die im ubrigen ganz klasse war.
Von:  teufelchen_netty
2009-01-29T14:15:19+00:00 29.01.2009 15:15
ein wudnerschönes ende.
schade aber dennoch ^^
ich hoffe einmal wieder, solch eine ff von dir zu lesen
Von: abgemeldet
2009-01-27T16:45:24+00:00 27.01.2009 17:45
oh wie süüüß!!!!^^
ich mag deine story!schreib unbedingt ne fortsetzung!
Von:  dragoni
2009-01-27T12:40:20+00:00 27.01.2009 13:40
Schönes.ende^^
Mach.weiter.so
LG
Dragoni
Von:  Makoto-chan
2009-01-27T07:27:47+00:00 27.01.2009 08:27
sehr schönes ende^^ richtig toll geworden
obwohl ich es ein bisschen schade find das es vorbei ist...
wär schön wenn´s ne fortsetzung gibt...
*schokikekse geb*
lg Makoto-chan
Von:  MikaChan88
2009-01-26T22:53:00+00:00 26.01.2009 23:53
schönes ender
schade das es schon vorbei ist.
mach weiter so ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Artanaro
2009-01-26T21:02:14+00:00 26.01.2009 22:02
war nen schöner epilog...
schade das es scho zu ende is...
Von:  leewes
2009-01-26T20:52:40+00:00 26.01.2009 21:52
aber sicher bekommst du noch ein komi von mir.,... und wenn du weiter schreibst sogar noch mehr...*G*
ich bin ´halb begeistert halb unzufrieden... denn es wurde viel beantwortet aber es bleibt einfach zu viel noch offen... ich hoffe doch sehr das es die fortsezung bald geben wird...*ÜG*
und ich freue mcihs chon sehr darauf sie zu lesen.. da hätte ich nur eine bitte... könntests du mir eine ens schreiben wenn du wieder etwas neues hochlädst??? egal ob es nun diese weiter führung ist oder eine neue ff??? ich würde mcih freuen...
ich hoffe bis dann...
lee


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