Zum Inhalt der Seite

Feinde, oder was?

Seras x Anderson
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 7

Kapitel 7:
 

Der Mann mit den roten Augen stand einfach nur da und sagte kein Wort, was ihn noch unheimlicher wirken ließ. Langsam ließ er seinen Blick über die Versammelten schweifen, wobei sich immer mehr ein hämisches Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. „Wer ... wer bist du?“ ,rief schließlich einer der Männer, man konnte deutlich die Angst aus seiner Stimme heraushören. Gemächlich wandte der Rotäugige sich zu dem Sprecher herum. Der zuckte eingeschüchtert zurück, als sich ihre Blicke kreuzten. „Ich? Ich bin die Ausgeburt der Hölle und Luzifers Geliebter. Ich bin Alucard, Stärkster unter den Vampiren und doch Knecht der Menschen. Und ich bin gekommen, diesen Schweinepriester hier“ ,dabei deutete er auf Maxwell, „mit mir zu nehmen.“
 

„Hey, gib so einem Abschaum nicht den gleichen Spitznamen wie mir!“

Hastig drehten sich die Menschen um, um den erkennen zu können, der hinter ihnen stand und diese Worte gesagt hatte. Dort standen ein Hüne in der ehemals weißen, doch nun blutbesudelten Tracht eines hochgestellten katholischen Priesters und ein zierliches Mädchen mit blondem Struwwelkopf und roten Augen, die ihn am Arm ergriffen hatte. „Das hat ja ne Ewigkeit gedauert, Fräulein Polizistin!“ ,meinte Alucard gespielt tadelnd. „Tut mir Leid, Meister, wir wurden aufgehalten.“ ,antwortete Seras leicht lächelnd und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Dann können wir ja jetzt gehen. Die Herrin erwartet uns.“ Mit diesen Worten packte Alucard den apathischen Maxwell am Kragen und schleifte ihn ungehindert mitten durch die Menschenmenge hindurch, die ihm angstvoll aus der Bahn wich, zu Seras und Anderson. Als er auf gleicher Höhe mit Anderson war, blieb er stehen. „Dir gefällt also der Name „Schweinepriester“, Pater?“ ,erkundigte er sich grinsend, ohne Anderson jedoch anzublicken. „Nein, aber was anderes bin ich von dir ja eh nicht gewohnt, Fangzahn.“ ,antwortete Anderson ihm mit dem gleichen Grinsen, ehe beide in leises Lachen verfielen. Erstaunt beobachtete Seras die beiden und wieder einmal musste sie feststellen, wie ähnlich sich die beiden waren. Nicht vom Äußerlichen, Gott bewahre –nein, wohl eher nicht- , sondern dieses Grinsen, der schwarze Humor, manchmal sogar die Art, zu reden...

Langsam registrierte sie, dass die beiden Männer sie anstarrten. „Äh, ist irgendwas?“ ,fragte sie verwirrt. Auf beiden Gesichtern erschien ein breites Grinsen, ehe sie die Kopfe schüttelten.

„Wir gehen.“ ,sagte Alucard, warf sich Maxwell über die Schulter und war verschwunden. „Dann wollen wir ihm mal nach, nicht wahr?“ ,meinte Anderson und lief los. Seras war rasch an seiner Seite und sie fegten gemeinsam durch die Nacht auf London zu.
 

„Na, habt ihr die Landschaft genossen?“ Alucard erwartete sie auf der Vortreppe, als Seras und Anderson am Hellsinganwesen ankamen. „Wo ist Maxwell?“ ,erkundigte sich Anderson. „Da hinten. Ich wollte ihn Lady Integra noch einmal zeigen, eh ich ihn nach Hause bringe.“ ,antwortete Alucard bereitwillig und deutete mit dem Daumen über die Schulter. Anderson warf einen nichtssagenden Blick zu der zusammengekauerten Gestalt hinüber, eh er sich wieder an Alucard wandte: „Ich komme mit, wenn du ihn ablieferst, Fangzahn.“ Alucard legte den Kopf schief und sah ihn eine Weile ausdruckslos an, dann drehte er sich zur Tür um.

„Dann wollen wir Lady Integra mal unser kleines Präsent überreichen!“ ,meinte er gehässig und packte Maxwell erneut am Kragen, um ihn durch die riesige Eingangshalle zu schleifen.

Fragend blickte Anderson auf Seras hinunter, die neben ihm stand und den Wortwechsel aufmerksam verfolgt hatte, doch diese griff nun lediglich nach seiner Hand und zog ihn hinter Alucard her, der schon fast auf der obersten Treppenstufe der Treppe, die in den ersten Stock und zu Integras Arbeitszimmer führte, angekommen war. „Er hat nicht Nein gesagt!“ ,sagte sie fröhlich und lächelte ihn über die Schulter hinweg an.
 

Integra saß an ihrem Schreibtisch und hackte konzentriert auf die Tasten ihres PCs ein, als sie durch ein leichtes Klopfen an der Tür gestört wurde. „Was ist?“ ,bellte sie etwas schlecht gelaunt. „Ich hoffe, wir stören nicht, Herrin?“ ,erklang Alucards Samtstimme. Durch seinen fröhlichen Tonfall skeptisch geworden, blickte Integra auf und stieß erstmal einen Schrei aus, den sie nicht mehr ganz zu unterdrücken geschafft hatte. Alucard war bereits in den Raum getreten. Den fast bewusstlosen, aber immernoch vor sich hinmurmelnden Maxwell hatte er mittlerweile losgelassen, so dass er zusammengerollt zu Alucards Füßen auf dem Boden lag und Seras zog gerade Pater Anderson hinein, der überhaupt nicht glücklich aussah.

„Was machen die beiden denn hier??“ ,schrie sie, „Und was ist mit Maxwell los? Ist er betrunken?“ – „Nein, Herrin“ ,erwiderte Alucard seelenruhig, „Er hat den Verstand verloren.“ Nun kam Integra, die sich wieder etwas beruhigt hatte, aber immernoch misstrauisch wirkte, um ihren Schreibtisch herum und stieß Maxwell mit der Fußspitze an. Der allerdings zeigte keine Reaktion, sondern brabbelte unbeirrt weiter. „Der scheint tatsächlich nicht mehr ganz auf der Höhe zu sein.“ ,meinte sie und musste nun, da der erste Schrecken verflogen war, grinsen. „Wie ist es dazu gekommen?“ ,fragte sie Alucard. Der deutete aber nur mit seinem üblichen breiten Grinsen auf Seras. Integra wandte sich daraufhin Seras zu, die etwas verlegen zu Boden sah. „Naja“ ,begann sie, „Anderson hatte mich gebeten, ihn zu begleiten, weil er eine Falle befürchtete also hab ich ihm den Gefallen getan. In einer kleinen Kirche nicht weit von hier haben sie ihm eine Falle gestellt und ich bin ausgerastet, als Maxwell ihm erzählte, dass er keine Verwendung mehr für jemanden hatte, der ihm nicht absolut untergeben wäre. Hab ihn wohl etwas zu hart angepackt...“ Verlegen zog sie mit der Fußspitze Kreise auf dem dicken Teppich , aus sie eine Hand auf ihrem Kopf spürte. Als sie aufblicke, sah sie direkt in Integras eisblaue Augen, die sie freundlich ansahen. „Braves Mädchen“ ,sagte die, dann wandte sie sich an Anderson. „Was genau ist passiert?“ Mit knappen, aber klaren Worten schilderte Anderson ihr, was geschehen war. „Jetzt mal was anderes, Seras.“ ,wandte Integra sich nun wieder dem Mädchen zu. „Warum hast du ihn mitgebracht?“ Seras war sofort klar, dass Integra Anderson meinte. „Naja, darf er für eine Weile hier bleiben? Er kann ja bei mir in der Kammer schlafen. Da stört er doch keinen...“ ,flüsterte Seras und wurde etwas rot. Als sie hinter sich jemanden husten hörte, drehte sie sich um. Alucard hatte ein Weinglas in der Hand und schien sich an dessen rotem Inhalt verschluckt zu haben, doch erholte er sich schnell und brach in lautes Gelächter aus. Breit grinsend legte er Anderson einen Arm um die Schulter. Der beäugte den Vampir skeptisch. Diese Nähe war ihm durchaus unbequem. „Mir scheint, mein liebes Priesterchen, dass ich dich bald als meinen Schwiegersohn begrüßen darf.“

„MEISTER!“

„ALUCARD!“

Die beiden Frauen hatten erbost aufgeschrien. Seras war knallrot geworden und auch Integras Wangen waren leicht gerötet.

„Meister, wie könnt ihr Euch nur so sehr daneben benehmen?“

„Kannst du dich nicht einmal zusammenreißen? Und überhaupt, wo hast du das Blut schon wieder her? Ich dachte, ich hätte alle deine Vorräte in meinem Arbeitszimmer gefunden!“

Verwundert sah Anderson zu, wie Alucard vor den wütend auf ihn einredenden Frauen immer weiter an die Wand zurückwich, bis er gegen diese stieß und sich halbherzig und mit belustigtem Gesichtsausdruck zu rechtfertigen versuchte. Auch Anderson musste schmunzeln, während er sah, wie der im Kampf so unbarmherzige Vampir vor zwei Frauen in die Knie ging. Nach einigen Minuten allerdings schien Alucard die Lust an diesem Spiel zu verlieren, verabschiedete sich und verschwand durch die Wand. „Mein Gott, wie ich diese Art an ihm hasse!“ ,schimpfte Integra und drehte sich wütend wieder zu ihrem Computer um. Plötzlich fiel ihr Anderson wieder ein. „Seras“ – „Ja, Mylady?“

„Er darf hierbleiben. Wenn du willst, trag ein Feldbett in dein Zimmer. Aber...“ Nun wandte sie sich direkt an Anderson. „Wehe, Sie brechen Ärger vom Zaun, ich befürchte, das wird Ihnen schlecht bekommen.“ Fast hätte Anderson aus alter Gewohnheit eine bissige Antwort mit diversen Beleidigungen gegeben, doch riss er sich im letzten Moment zusammen, antwortete höflich: „Meinen besten Dank, Lady Hellsing.“ und machte eine Bewegung, die man mit viel gutem Willen noch als den Ansatz einer Verbeugung werten konnte.

„Danke, Mylady!“ ,rief auch Seras fröhlich, fasste Anderson an der Hand und zog ihn mit sich aus dem Zimmer.

Kaum waren die beiden verschwunden, tauchte Alucard wieder aus der Wand auf. „Wirst du weich, Herrin?“ ,fragte er belustigt. Integras Kopf schnellte zu ihm herum und sie funkelte ihn böse an. „Mit dir hab ich noch ne Rechnung offen!! Wo hast du schon wieder das Blut her?“ – „Welches Blut?“ Alucard stellte sich nichts wissend und warf Integra einen unschuldigen Blick zu. Die trat, durch sein Leugnen noch wütender geworden, dicht an ihn heran. „Das Blut, das du gerade eben getrunken hast! Glaubst du echt, ich kann den Geruch von Blut nicht von dem von Wein unterscheiden?“ ,fauchte sie. Alucard aber erwiderte nichts, sondern schlang seine Arme um Integras Taille und küsste sie. Als der Vampir sie wieder freigab, hatte sich Integra immer noch nicht von der Überraschung erholt. „Was ist, Herrin?“ ,fragte er nun grinsend, „bin ich so überwältigend, dass es Euch die Sprache verschlägt?“ Sofort hatte Integra sich wieder in der Gewalt. „Pah, als hättest du auch nur irgend etwas an dir, das eine Frau überwältigen könnte..!“ Doch in Gedanken musste sie hinzufügen, dass sie wirklich überwältigt gewesen war. Der Kuss eben hatte ihr tatsächlich gefallen! Innerlich gab sie sich eine Ohrfeige nach der Anderen. So etwas durfte sie nicht denken! Erstens konnte Alucard ihre Gedanken lesen und zweitens war er immernoch ein Vampir.

Alucard, der es sich natürlich nicht verkneifen konnte, ihre Gedankengänge mitzuverfolgen, grinste von einem Ohr bis zum anderen. Als Integra das bemerkte, drehte sie sich ohne ein weiteres Wort um und setzte sich wieder vor ihren PC. Alucard musterte sie noch eine Weile, doch schließlich verschwand auch er und Integra war wieder allein mit dem bläulich flimmernden Computerbildschirm, während sich draußen langsam die Sonne am Horizont zeigte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Daedun
2007-02-04T20:00:16+00:00 04.02.2007 21:00
Super Kombi, jetzt verstehe ich warum dir der Schweinepriester so am Herzen liegt lach! Wirklich gut geschrieben, das ist alles drin Witz und Action
Mach weiter so, echt Spitze
Dickes Bussi
Von:  LammL
2007-01-28T19:46:51+00:00 28.01.2007 20:46
Wow, Anderson darf bei Seras schlafen, dass wird bestimmt interessant. Schreibe bitte schnell weiter.
Von:  saspi
2007-01-28T12:14:49+00:00 28.01.2007 13:14
hey!!!
was soll man zu den kappi sagen ich fand es mega spitze. ich finde es immer so süß wenn anderson seras kätzchen nennt.

der abschnitt wo alukat mit schwiegersohn kommt fand ich toll.

bye

PS: freu mich sehr aufs nächste kapitel.


Zurück