So, weiter gehts ^_^
Dieses Kapitel ist nicht wirklich aufregend aber ich hoffe ihr habt trotzdem
Freude dran ^^
Und vielen lieben Dank an meine treusten Leser, die sich auch immer zu einem
Kommentar hinreißen lassen.
Also dann viel Spaß.
"Oh, es hat angefangen zu regnen." Etwas betrübt, schaute der Jüngere aus den
großzügigen Fenstern der Bar. Ein kurzer Blick des Braunhaarigen, auf seinen
Schützling, verriet das dieser wohl grad an etwas dachte, das seine sonst so
agile Art zu bremsen wusste. Aber schon im nächsten Augenblick, schien alles
vergessen und Miyavi setzte an die Speisekarte zu studieren.
"Ach, ich hab solchen Hunger, ich könnte alles bestellen." Gakuto indes,
schaute nun seinerseits in den Regen und vernahm nur beiläufig, die
unschlüssigen Sushiwünsche des anderen.
Solch ein Wetter machte ihn immer irgendwie müde. Aber der Tag neigte sich, zum
Glück, schon seinem Ende zu, also brauchte er sich nicht mehr all zu sehr
bemühen, anwesend zu sein.
Ein leichter Windzug, riss ihn aber abrupt aus seinen Gedanken und im nächsten
Moment, fand er sich Auge in Auge mit dem bunten Haarschopfträger wieder.
Dieser, hatte sich über den schmalen Tisch zu Gakuto gebeugt und war ihm so
nahe, das dieser, dessen Atem auf seinem Gesicht spüren konnte.
"...wa...was ist den jetzt los...?" stotterte der Ältere ziemlich überrumpelt.
Aber Miyavi starrte ihn nur an und zog ein Gesicht, als würde er eine Diagnose,
über das Verhalten des Anderen erstellen wollen.
Dem Braunhaarigen wurde mit jeder Sekunde mulmiger. Dieser Blick den der
Jüngere aufgesetzt hatte, bedeutete bestimmt nichts Gutes. Mit einer
ruckartigen Handbewegung, zog dieser dann die Menükarte hervor und hielt sie
Gakuto direkt vor das Gesicht.
"Was würdest du mir empfehlen? Ich kann mich nicht entscheiden."
Mit diesem Satz, zog sich Miyavi auch schon wieder frech grinsend zurück auf
seinen Platz und wartete nun auf die Reaktion seines Gegenüber.
Dieser hatte schon mit sonst etwas gerechnet und war nun doch erleichtert, das
es nur um die Frage der Auswahl ging. Er musste sich nun wohl darauf
einstellen, das er jeden Tag, über einen unbekannten Zeitraum, solchen Attacken
schutzlos ausgeliefert sein würde.
Ungeduldig, rutschte der Jüngere auf seinem Sitz herum, immer noch darauf
wartend, dass man ihm bei seinem Problem helfen würde. Der Braunhaarige, konnte
sich bei diesem Anblick, ein Schmunzeln nicht verkneifen. Setzte dann aber
gleich an, die Karte zu überfliegen. Sich seiner Auswahl sehr sicher, zeigte
er mit dem Finger auf eines der Angebote.
Etwas verschämt, schaute der Bunthaarige auf das Gezeigte und fuhr sich dabei,
durch seine wilde Mähne.
"Äh, das ist bestimmt lecker aber..., aber das kann ich mir nicht leisten."
Und bei genauerer Betrachtung, hatte diese Auswahl wirklich einen stolzen Preis,
der aber durchaus angemessen war, für diese erlesenen Leckerbissen. Sushi war
nun mal nichts, für einen kleinen Geldbeutel.
Der Ältere musste sich zugestehen, das er schon lange nicht mehr, so genau auf
die Preise seiner Wünsche schaute. Er kaufte was ihm gefiel. Das aber nicht
jeder so handeln konnte, war ihm aber dennoch bewusst.
Eine kleine Geste des Braunhaarigen, ließ einen der Angestellten vor den Tisch
treten, der bereit war die Bestellung entgegen zu nehmen. Noch immer lag der
Finger des Braunhaarigen, auf dem teuren Sushiangebot und nach wenigen Sekunden,
hatte er es auch schon geordert.
Der Frischling, schien nun zum ersten Mal, nicht zu wissen was er sagen sollte
und das brachte Gakuto dazu, ihm ein wohlwollendes Lächeln zu schenken.
"Ich werde die Rechnung übernehmen, wenn es dir recht ist?" sagte er dann
schließlich, und fragte sich innerlich, warum er das grade getan hatte.
Letztendlich, kannte er den anderen so gut wie gar nicht und seine Sympathie,
hielt sich bis vor kurzem, ja auch noch in Grenzen, um nicht zu sagen, das sie
gar nicht vorhanden war. Und nun freute er sich daran, dem verrückten Kerl,
auch noch eingeladen zu haben.
Dieser war zwar im ersten Moment auch etwas überrascht, fing sich aber schnell wieder.
"OK, du bist der Boss." meinte er nur und wartete nun ungeduldig, auf das lang
ersehnte Essen.
Um die Zeit bis dahin zu verkürzen, zog es der Ältere vor, sich einige
Informationen über seinen neuen Partner zu besorgen.
"Verrat mit doch mal, warum du eigentlich ins Musikgeschäft willst? Du weißt
schon, das es ne Menge harte Arbeit mich sich bringt, um sich einen Namen zu
machen."
Miyavi hatte seinen Kopf in seine Handfläche gelegt, da er seinen Arm auf der
Tischplatte abstützte und schaute, Gakuto bei seiner Ansprache, fasziniert zu.
Als dann nach einigen Augeblicken des Schweigens, keine Antwort zu dem
Braunhaarigen durchdrang, war wohl klar, dass der Jüngere zwar aussah als
würde er zuhören aber eigentlich schon wieder ganz wo anders war.
"Sag mal, warum trägst du eigentlich diese farbigen Kontaktlinsen?" fragte der
Jüngere nun, ohne jeglichen Zusammenhang zu der ihm gestellten Frage.
Gakuto, schob eine Augenbraue nach oben und schaute sein Gegenüber etwas
verdutzt an.
Und noch bevor er sich dazu äußern konnte, fuhr der andere weiter fort.
"Hast du etwas gegen braune Augen? Sind sie dir zu gewöhnlich?" Und noch als er
den letzten Satz an den Braunhaarigen richtete, rückte er abermals zu ihm auf.
"Findest du, dass ich mit meinen braunen Augen zu gewöhnlich für dich bin?"
Miyavi stoppte erst, als er fast mit seiner Nasenspitze, die des anderen
berührte. Er schaute dem Älteren tief in die falschfarbigen Augen und als er
nichts darin lesen konnte, zog er sich wieder zurück.
"Schade!" War alles, was er dann noch von sich gab, bevor die Bedienung auch
schon das Bestellte auf den Tisch stellte.
"WOW! Das sieht ja klasse aus! Fast zu schade zum Essen aber eben nur fast."
Ohne weiter Umschweife, griff der Bunthaarige zu den Stäbchen und brach sie
auseinander, um sich auch gleich das erste Stück, schmecken zu lassen.
"Hey Chef, das musst du probieren, dass ist echt unglaublich gut." Sichtlich
begeistert, von all den Leckerein, leerte sich der Teller zusehns. Gakuto, aber
war noch immer, bei den Worten des Jüngeren und musste diese erst einmal
ordnen. Dieser Typ, war aber auch so was von wankelmütig, das es einen
jammerte. Dachte man, er sei die Fröhlichkeit in Person, riss er einem, mit
solchen unerwarteten Überfällen, aus der Fassung.
Der innige Blick, den der andere in vorher noch aufgezwungen hatte, kreiste noch
immer durch seinen makellosen Kopf.
Doch das energische Klingeln, seines Handys, rief ihn zurück in die Realität.
Eilig zog er das kleine, silberne Wunderwerk aus seiner Jackettasche.
"Moshi moshi!"
Nach mehrmaligem dezenten Nicken, begleitet von einigen leisen Bejahungen, legt
der Braunhaarige kurze Zeit später wieder auf und lehnte sich etwas ermüdet zurück.
"Wir werden gleich morgen, mit unserer Arbeit anfangen." meinte er darauf, ohne
sein Gegenüber direkt anzusprechen. "Ich hoffe, es ist kein Problem für dich,
pünktlich zu erscheinen!? Am besten, wir fahren zusammen zu diesem Termin, damit
nichts schief gehen kann. Es wird reichen, wenn du so gegen acht, bei mir
bist."
Gakuto, zog eine der weißen Papierservietten aus dem Spender, der sich auf dem
kleinen Holztisch befand, und schrieb seine Adresse und Handynummer darauf.
"Hier wohne ich und sollte es aus irgendeinem Grund Schwierigkeiten geben, dann
rufe mich an, egal wie spät es auch sein mag, Hauptsache ich weiß bescheid,
klar?!"
Miyavi zog die Serviette zu sich und steckte sie sich dann, in die Hosentasche.
Dann schob er den Teller, in die Richtung des Braunhaarigen, damit dieser nun
auch endlich zugreifen konnte. Als beide dann alles restlos aufgegessen hatte, machten sie sich wieder auf den Weg.
"Soll ich dich noch nach hause fahren?" fragte der Ältere, schon in Richtung
Parkhaus gehend.
"Nein danke! Der Abend ist noch jung, ich vertreibe mir noch etwas die Zeit."
entgegnete der Jüngere. Gakuto war darüber auch nicht böse und verabschiedete
sich, ohne große Worte, auch gleich von seinem Anhängsel.
Aber wenn er den Bunthaarigen besser gekannt hätte, hätte er geahnt, das
dieser sich nicht so einfach abfertigen lassen würde. Mit einer herzlichen
Umarmung und einer merklichen Dankbarkeit, wünschte er Gakuto, noch einen
schönen Abend und einen erholsamen Schlaf. Abermals völlig geplättet, über
diesen Übermut, legte er ohne es wirklich registriert zu haben, seine Hände
auf die Hüften des anderen, als unerwartet ein älteres Ehepaar an ihnen vorbei
lief.
"Schau nur, der Junge scheint seinen Vater wirklich gern zu haben." meinte die
Frau und lächelte den beiden freundlich zu.
War ja klar, das dieser Abend noch ein Highlight brauchte und das auf Gakutos Kosten .
"Ok, das reicht jetzt aber!" grummelte dieser darauf und drückte den anderen
von sich.
"Und vergiss nicht, wo du morgen Punkt Acht zu sein hast!"
Damit wendete er sich von Miyavi ab und suchte seinen Wagen auf.