Kapitel III
Hi Leute ^^
Wenn ich mich mal selber loben darf *räusper* Ich glaube, dieses Mal ist es tatsächlich lustig geworden Ö_Ö
Danke an meine fleißigen Kommischreiber - Kralle, Phenex, -Lu-, kleine_socke, KatziTatzi, Rayanne, Angel_Layer_17, Trini-chan07 und lirielle! *umschwärmt* Was wäre ich nur ohne meinen roten Balken!
III
Wie zur Salzsäule erstarrt sah Harry ihn an.
„W-W-Was?“ brachte er gerade noch so hervor, ehe Malfoy einen Schritt auf ihn zutrat. Harry wich zurück, wurde jedoch von der Wand hinter ihm aufgehalten. Er hatte keine Ahnung, wo die auf einmal hergekommen war. „M-Malfoy?“ stotterte er. „W-Was meinst d-du damit?“
Malfoy ging weiter auf ihn zu, bis sie nur noch wenige Zentimeter voneinander getrennt waren. Harry konnte die Wärme spüren, die von ihm ausging. Malfoy stützte sich mit den Händen links und rechts von seinem Kopf ab und senkte seinen eigenen ein Stück, sodass sie sich in die Augen sehen konnten.
„Genauso wie ich’s sage.“ antwortete er und beugte seinen Kopf noch ein wenig weiter hinunter. Einen Moment später legte er seine Lippen auf die seinen. Harry fuhr ein heißer Blitz in den Bauch; seine Arme versteiften sich, seine Beine wurden jedoch weich.
Er wusste nicht, wie lange sie so dastanden, doch es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Nicht die Art von Ewigkeit, die man bei etwas besonders Schönem empfindet, sondern die, wenn man zu keinem Gedanken mehr kommen kann.
Er spürte, wie seine Kleidung an den Stellen, wo sie sich berührten, leicht feucht wurde. Malfoys Atem war heiß, ebenso wie seine Hand, die sich fordernd unter seinen Umhang schob.
Plötzlich waren murmelnde Stimmen zu hören, die binnen Sekunden lauter und lauter wurden. Seine Kraft mit einem Mal wieder findend, schubste Harry Malfoy von sich. Dieser starrte ihn an, als wäre er ein Geist, ehe auch er die sich vom Abendessen nähernden Schüler vernahm. Er wandte sich zum Gehen. Doch nach einigen Schritten blieb er noch einmal stehen.
„Wir sehen uns, Potter.“
Dann verschwand er mit wehendem Umhang im dunkler werdenden Gang. Nur den Bruchteil einer Sekunde später kamen die ersten Schüler aus der entgegen gesetzten Richtung in Sichtweite.
„Verdammt, dieser Text ist so sinnlos!“ rief Harry schon zum vierten Mal. „Als würde ich so was sagen!“
Hermine verdrehte wie schon so oft die Augen. „Das bist ja auch nicht du, sondern Julia!“
Harry schnaubte. „Aber hör dir das doch mal an! ‚Du weißt, die Nacht verschleiert mein Gesicht, sonst färbte Mädchenröte meine Wangen’. – Das ist einfach nur Schwachsinn!“
„Harry, jetzt streng dich doch mal an!“ rief Hermine erbost und stemmte die Fäuste in die Hüften.
„Weh mir!“ rief Harry in dem mitleidigsten Ton, den er zustande brachte.
Malfoy kniete zwei Meter von ihm entfernt vor ihm auf dem Boden, blickte noch einmal kurz auf seinen Zettel und hob dann den Kopf. Sein Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an.
„Horch!“ schmetterte er mit liebeskranker Stimme. „Sie spricht. O Sprich noch einmal, holder Engel! Denn-“, er schaute noch einmal auf seinen Text, „über meinem Haupt erscheinest du der Nacht so glorreich wie ein Flügelbote des Himmels … ähm … dem erstaunten, über sich gekehrten Auge – ich meine Aug’! … ähm … der Menschensöhne, die sich rücklings werfen, um ihn nachzuschauen, wenn er dahinfährt auf den trägen Wolken und – Moment – auf der Luft gewölbten Busen schwebt?“ fragte er zum Schluss.
Harry schluckte, dann hob er theatralisch den Arm.
„O Romeo!“ rief er laut aus. „Warum denn, Romeo? Verleugne deinen Vater, deinen Namen! Willst du das nicht, schwör dich zu meinem Liebsten, und ich bin länger keine Capulet!“ ratterte er runter und holte anschließend tief Luft.
Malfoy sah ein weiteres Mal auf seinen Text.
„Hör ich noch länger oder soll ich reden?“ wisperte er.
Harry schluckte. Sein Gesicht war mittlerweile rötlich angelaufen. Allein die Tatsache, dass er durch Hermines Begeisterung für das Theaterstück so fleißig gelernt hatte und seinen Part fast völlig flüssig vortragen konnte, beruhigte ihn, wenn auch nur ein wenig. Doch solche Liebesgeständnisse vor einem Jungen und dann auch noch vor Malfoy, dem Draco Malfoy, seinem Erzfeind abgeben zu müssen – das war unerträglich.
„Sprich weiter, Harry!“ flüsterte Hermine und stieß ihm mit ihrem Ellbogen in die Seite.
„Ähm … ja. Dein Nam’ … äh …“ Plötzlich wusste er nicht mehr weiter. Hektisch blickte er auf den Zettel, den er zur Sicherheit noch mitgenommen hatte. „Dein Nam’ ist nur mein Feind. Du bliebst du selbst, und wärst du auch kein Montague. Was ist denn Montague? Es ist nicht Hand, nicht Fuß, nicht Arm, noch Antlitz, noch ein anderer Teil. Was ist ein Name? Was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde lieblich duften-“ Kurz hisste er auf. „So … Romeo, wenn er auch anders hieße, er würde doch den köstlichen Gehalt bewahren, welcher sein ist ohne Titel.“ Er holte Luft, dann sprach er lauter als notwendig. „O Romeo! Leg deinen Namen ab! Und für den Namen, der dein Selbst nicht ist, nimm meines ganz!“
Malfoy blinzelte überrascht, als Harry so laut geworden war, dann trat er etwas näher zu ihm heran.
„Ich … Ich nehme dich beim Wort. Nenn Liebster mich, so bin ich neu … getauft … So’n Schwachsinn-“ Er seufzte. „Und ich will hinfort nicht Romeo mehr sein.“ sagte er und gähnte. Es war schon spät.
„Wer bist du, der du, von der Nacht beschissen – beschirmt, wollte ich sagen, beschirmt! – dich … drängst in meines Herzens Rat?“ fragte Harry; die Röte in seinem Gesicht wurde immer intensiver.
Malfoy verdrehte die Augen.
„Mit Namen weiß ich dir nicht zu sagen, wer ich bin. Mein eigener Name, teure … Heilige? Ähm … wird, weil er dein Feind ist, von mir selbst gehasst. Hätte ich ihn schriftlich, so zerriss ich ihn.“
Harry seufzte herzerweichend.
„Mein Ohr trank … ähm … keine hundert Worte noch von diesen Lippen, doch es kennt den Ton. Bist du nicht Romeo, e-ein Montague?“
Harry war froh, als er endlich von der am Anfang des Schuljahres herbei gezauberten Bühne gehen konnte.
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Könnt ihr Harry auch so gut verstehen wie ich? *g*