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Verdammt, ich bin in meinen Teamleader verknallt!!!

Nächste Käppi ist da!!!
von

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Verschwunden!!!

~Soooorry, mir musste erstmal was einfallen und es hat soooooo lange gedauert, tut mir leid -.-

Aber jetzt ist die nächste Käppi da! ^___^ Ich hoffe sie gefällt euch xD

Viel Spaß beim Lesen!!! ~
 

Nach einer Viertelstunde erreichten wir wieder Tante Fannys Haus. Ich wollte gerade das kleine Gartentor öffnen, als Tala mich plötzlich packte und hinter einen Busch zerrte. Cheroke protestierte mit einem Winseln und Blanca knurrte.

Erschrocken qieckte ich auf und der Rothaarige gab mir einen Rippenstoß. "Nicht so laut," hauchte er mir ins Ohr. "sonst hören sie uns noch!"

Sie? Wen meinte er denn? Ich schob Cheroke ein bisschen zu Seite, denn es war megaeng in diesem Gestrüpp, steckte vorsichtig meinen Kopf aus dem Busch und schaute zur Haustür. Und als ich die entsprechenden Personen sah, grinste ich.

Cora und Brian standen sich gegenüber. Cora sagte etwas und Brian stand da nur.

Tala zog mich wieder zurück. "Das wird ja interessant," kicherte er. "Bin mal gespannt, wie Brian sich so anstellt."

Doch es schien so, als ob die beiden sich stritten. Cora stikulierte wild herum und machte ein zorniges Gesicht. Brian hingegen kniff die Augen zu, als ob er Ohrenschmerzen hätte. Ich lauschte angestrengt hin, verstand aber kein Wort.

"Oh nein," knurrte Tala plötzlich. "Was macht sie denn DA?"

"Wer?," fragte ich leise.

"Diese blöde Gans! Sie ist doch lebensmüde ," zischte Tala und sah wütend nach oben. Ich brauchte nicht lange raten. Ich schaute ebenfalls hoch und mir blieb die Spucke weg.

Sie WAR tatsächlich lebensmüde. Kein anderer als Lysa, in einem weißen Trainingsanzug, saß auf einem Ast von dem knorrigen alten Baum neben der Haustür und schien Cora und Brian die ganze Zeit zu belauschen (auch sie sah so aus, als ob ihre Ohren weh taten). Unser Schlafzimmerfenster war einen kleinen Spalt offen. Da ein kräftiger Hauptast vor unserem Fenster war, schien Lysa auf ihm hinüberbalanciert zu sein.

"Verdammt, sie bricht sich alle Knochen, wenn der Ast bricht," schimpfte Tala und wollte aufstehen, doch ich hielt ihn zurück. "Warte! Was würden Brian und Cora denken, wenn die herausfinden, dass wir sie beobachtet haben?," wisperte ich. Das leuchtete Tala auch ein, aber er sträubte sich ein wenig im Busch zu bleiben. "Wenn Lysa herunterfällt kriege ich den ganzen Ärger von Maggi und Tante Fanny," knurrte er. " 'Du musst auf sie aufpassen, denn du weißt ja, dass man sie keine fünf Minuten aus den Augen lassen kann...,' " machte er Tante Fanny mit hoher Stimme nach.

Doch ich hatte Tala umsonst aufgehalten. Cora rauschte plötzlich an uns vorbei, Brian schritt hinter ihr her und ich hörte ihn wütend sagen: "Das ist doch schon lange her! Regt dich doch nicht über sowas auf!" Seine Stimme wurde immer leise und einmal schrie Cora etwas, was in der ganzen Allee hallte.

Ein paar Sekunden später richtete sich Tala auf, klopfte sich ein paar dürre kleine Äste von der Jacke, zog Blanca aus dem Busch, versicherte sich, dass Cora und Brian weg waren und schritt zum Baum.

Lysa wollte sich gerade zu unseren Fenster begeben, als Talas laute Stimme

ertönte. "LYSA, KOMM DA SOFORT HERUNTER!"

Die Rothaarige piepste erschrocken und hielt sich noch rechtzeitig am Hauptstamm fest, damit sie nicht runterfiel. Mit zitternden Knien schaute sie in unsere Richtung. Ihre Augen verengten sich. "Bist du verrückt?," fauchte sie. "Beinahe wäre ich wegen dir runtergefallen!"

"WENN DU NICHT SOFORT HERUNTERKOMMST, HOLE ICH DICH PERSÖNLICH RUNTER!," brüllte ihr Bruder. "WIE KOMMST DU NUR AUF DIESE SCHNAPSIDEE MIT FIEBER AUF DEM BAUM HERUMZUTURNEN? IST DIR IM KLAREN, DASS DER AST BRECHEN KÖNNTE?!"

"Ist doch nicht dein Problem," antwortete Lysa trocken. "Und außerdem bist du zu blöd auf dem Baum zu klettern. Du schaffst es nicht einmal bis zum zweiten Ast. Wenn du mich entschuldigen würdest...," Und schon trippelte sie mit rasender Geschwindigkeit auf dem Haupast zu unserem Fenster und sprang ins Zimmer.

"LYSA!," brüllte Tala, rannte zur Tür und riss sie auf. Soweit er drinnen war, ließ er Blancas Leine los, der fröhlich herum bellte, und rannte die Treppe hoch.

Schnell ging ich auch ins Haus und leinte Cheroke und Blanca ab. Rudi kam gerade aus der Küche. "Oh, hallo Alea," grüßte er und streichelte Cheroke, der zu ihm hingewatschelt war.

"Hi," grüßte ich zurück und drehte mich zur Richtung Treppe, als Rudi mich zögerlich fragte: "Sag mal Alea, .... hat Lysa einen Freund?"

Überrascht blieb ich stehen. "Äähm.... ja, sein Name ist Johnny." Ich drehte mich zu ihm. "Warum fragst du?"

Rudi errötete und scharrte mit dem linken Fuß auf dem Boden herum. "Nun ja, ich... wollte es nur wissen, weil....," Auf einmal platzte es aus ihm heraus. "Hör zu, ich... ich bin in Lysa verliebt. Schon seit ich sie zum ersten Mal sah."

Oh mein Gott! Rudi, mit dem ich am allerwenigsten über Liebe reden würde, gestand mir die Liebe zu Lysa. Ich konnte es kaum glauben. Ich wollte antworten, doch ich bekam nur ein heiseres Gurgeln heraus.

"Ja, ich wußte es, dass du mich verstehst," sagte Rudi und strahlte wie ein kleines Kind.

"Hast du nicht das eine Foto gesehen, dass Lysa dir gezeigt hat?," fragte ich hoffnungsvoll, erpicht dadrauf schnell von Rudi wegzukommen.

"Dieses Foto mit dem braunhaarigen Jungen? Ja, das hat sie mir gezeigt," antwortete Rudi und schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht glauben, dass es ihr Freund ist. Nun ja, er passt nicht zu ihr."

"Er passt nicht zu ihr?" Wie kam er nur auf so eine Schnapsidee?! Lysa und Johnny waren einfach das Traumpärchen. Sie hatten nie Streit und sahen glücklich miteinander aus. Wie kam Rudi nur auf sowas?

"Ja," ereiferte sich Rudi. "Ich kann es nicht erklären, aber ich finde es so."

Na toll! Wenn das Lysa hörte, sie würde ihn eine knallen. Ich hatte auch keine Lust es ihr zu erzählen.

Ich zuckte die Schultern und murmelte: "Wenn du meinst."

"Alea," Rudi sah plötzlich ernst aus. "Glaubst du....glaubst du, Lysa würde sich in mich verlieben?"

Das war die Millionfrage!!!

Würde sich Lysa in Rudi verlieben?

a) Sie empfindet nur freundschaftliche Gefühle, b) Ja, denn er ist ihr Prinz in ihren Träumen, c) Nein, sie würde lieber ein Warzenschwein heiraten, d) keine Ahnung

Ich rollte die Augen. Eindeutig c). Aber was sollte ich Rudi nur antworten? 'Sorry Rudi, aber Lysa mag keine Schlachtrosse. Sie würde lieber ein Warzenschwein vorziehen.' Das war zu hart!

Bevor ich was sagen konnte, kam Tala die Treppe hinunter (er hatte bestimmt da eine Zeit lang gelauscht) und antwortete: "Jaaah, klar würde sie sich in dich verlieben!"

Mir klappte die Kinnlade runter. Was sagte er da?

"Wirklich?" Rudis Gesicht wurde rot. Seine Augen glänzten. "Das ist ja toll!"

"Nicht wahr?," grinste Tala. "Ich würde mich aber eine neue Frisur zulegen. Zum Beispiel gegelte Haare. Lysa steht dadrauf. Und Jeanshosen und schwarze Pullovers. Das findet sie besonders gut."

"Danke Tala! Das probiere ich gleich aus," juchzte Rudi und rannte wie ein Blitz nach oben. Ich schluckte. "Tala, wenn das Lysa erfährt, dann bringt sie dich um."

"Nicht bevor ich SIE umbringe," entgegnete Tala und streckte sich. "Sie hat das Zimmer abgeschlossen. Blöde Kuh. Ich mache mir erstmal ein Brot. Ich muss mich stärken, bevor ich sie erwische. Willst du auch eins?"

"Nein danke. Ich gehe nach oben," sagte ich. Der Rothaarige lächelte und umarmte mich. Er hauchte mir einen Kuss auf die Wange. "Dann bis gleich."

Mit diesen Worten verschwindet er in die Küche.

Gähnend stapfte ich nach oben und stellte mich vor meiner Schlafzimmertür. Wie vorhergesagt war sie abgeschlossen. Ich klopfte. "Lysa? Ich bin es," rief ich. Schritte näherten sich der Tür und der Schlüssel wurde rumgedreht. Ich machte die Tür auf. Lysa lag wieder auf ihrem Bett und starrte die Decke an. Ich hörte leise Musik von Linkin Park. Irgendwie sah sie richtig sauer aus.

"Hi," sagte ich vorsichtig und setzte mich auf mein Bett. "Kein Fieber mehr?"

Die Rothaarige zuckte die Achseln. "Ich bin wohl mehr unterkühlt als überhitzt, denn Rudi hat mich so sehr mit Kühlpacks eingedeckt, sodass es mir so vorkam, als wäre ich in einem Kühlschrank. Und dabei sollte ich noch Kamillentee trinken. Brrrr, ich hasse Kamillentee!"

Ich lächelte milde. "Sei doch froh, dass er sich so rührend um dich gekümmert hat." Die Rothaarige schnaubte. "Froh? Rührend? Der hat mich jede dritte Minute gefragt, ob ich was zu essen möchte. Mir war sooo schlecht, als ich diesen scheiß....BAH, Kamillentee trinken musste, damit ich mich in Ruhe ließ. Ich hätte fast gekotzt. Und dann stopfte er mich mit Obst voll!!! Kiwi! Bah, ich hasse Kiwi! Wenn ich danach was saures esse, brennt mein ganzer Mund. Und Ananas! Iiiigitt! Einfach eklich. Und übrigens..." Sie setzte sich mit einen Schwung auf ihren Hintern und sah mich mit blitzenden Augen an. "...fand ich das ÜBERHAUPT nicht freundschaftlich von dir einfach, ohne was zu sagen, wegzugehen. Du hast mich einfach mit Rudi allein gelassen, wo du eigentlich genau weißt, dass ich keine einzige Sekunde alleine mit ihn alleine sein kann."

Diese Anschuldigung kam so unerwartet, sodass ich erstmal gar nichts sagte. Dann fand ich meine Sprache wieder. "Tut mir leid, aber ich wollte mit Tala auch mal was unternehmen. Er ist ja schließlich mein Freund. Und außerdem musst du dich ausruhen, weil du doch Fieber hast oder, eher gesagt, hattest."

"ACH, und Tala ist jetzt wichtiger als ICH?! Auch wenn ich krank war, du hättest als Freundin bei mir bleiben sollen. Hast du vergessen, wie ICH immer an deiner Seite war, als du Wundenfieber hattest?! TAG und NACHT war ich neben dir, bis mich die gottverdammten, sogenannten Ärzte und Boris wegprügeln mussten, damit ich von deiner Seite wich, weil ich Angst hatte, dass sie deinen schlechten Zustand ausnützten, um dich zu vergewaltigen! Oder schlimmeres!"

Die Rothaarige holte tief Luft und sah mich so feindselig an, dass ich plötzlich wütend wurde. "Jetzt stell dich doch nicht so an," fauchte ich. "Ist Rudi Boris? Nein, das ist er nicht. Was hätte er denn machen können? Nichts!"

"Das glaubst du nur!," zischte Lysa giftig und sie sprang auf. "Wenn ich nicht mit Fieber noch so fit gewesen wäre, hätte der Arsch mich angegrabscht. Oder auch noch geküsst!"

Ich sagte nichts mehr. Es war einfach ungerecht von Lysa, mich einfach so zu beschuldigen. Ich hätte sie in kritischen Situationen NIE alleine gelassen.

"Aber egal," zischte die, angebliche in Stich gelassene, Person weiter. "Dir ist das bestimmt egal! Hauptsache du kannst mit Tala herumlecken und herumfi-,"

"Halt deine Klappe," brüllte ich, zog meinen Schuh aus und warf ihn mit voller Kraft, die ich mir nie zugetraut hätte, auf Lysa. Der flog einen knappen Zentimeter an ihrem Ohr vorbei gegen die Wand. In dem Moment wurde die Tür aufgemacht und Tala stand da. "SO," schnaubte er und wischte eib paar Brotkrümel von seinem Pullover. "Jetzt gibt es Stress!"

"Von wem?," fauchte Lysa, die sich wieder gefangen hatte, und drehte sich in Talas Richtung. "Von dir? Das ich nicht lache! Du kannst ja nicht mal ein Kissen ausweichen!"

Tala wurde ein wenig rot. "Ich will mich nicht kloppen, ich will nur ein paar Takte mit dir reden!"

"Aha. Nur weil ich auf dem Baum war?"

"Nur? Mein liebes Schwesterlein, du kletterst einfach mit Fieber auf dem Baum herum, wo du genau weiß, dass du es nicht darfst!"

"Ich hab kein Fieber mehr! Rudi hat schon dafür gesorgt, dass ich zum Eisklotz wurde." Sie warf mir einen giftigen Blick zu, den ich noch giftiger erwiderte.

"Oh, der nette Rudi," sagte Tala spöttisch. "Du hast ihn schon richtig ins Herz geschlossen, oder?"

Seine Schwester wandte sich mit gefletschten Zähne zu ihm. "Was redest du da für eine Scheiße?! Ich-,"

Weiter kam sie nicht. Denn plötzlich stand Rudi hinter Tala. Und was ich da sah, verschlug mir die Sprach.Rudi schien wohl die Klamotten von Tala anzuhaben. Der eine schwarze Pullover spannte sich über Rudis behaglichen Bauch, die Jeanshose schien bald zu platzen und die Hosenbeine waren viel zu lang für Rudis Stummelbeine.

Seine Haare ähnelten einen Reisigbesen, denn sie standen kreuz und quer zu Berge. Seine langen Ponyborsten hatte Rudi hinters Ohr geklemmt.

"Wa-was ist das?," brachte Lysa nur heraus und starrte entgeistert Rudis Outfit an. Der trällerte: "Na Lysa, gefalle ich dir?"

"Gefallen?! Gehts noch? Was hast du da nur mit dir angestellt? Bist du krank?," rhaberte Lysa los.

"Ja! Krank vor Liebe!," lächelte Rudi und ging einen Schritt auf Lysa zu. Die hatte den Mund aufgerissen und starrte ihn an, als ob er eine mega Riesennacktschnecke wäre. Dann kapierte sie. "Bleib mir ja vom Leib!," zischte sie und sprang einen Schritt zurück.

"Wieso denn?," fragte Rudi erstaunt. "Habe ich zuviel Haargel genommen?"

Er ging ein Schritt auf sie zu, sie wieder zurück.

Ich schluckte. Das endete mit einen Donnerwetter, darauf wettete ich. Tala schien es zu genießen. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, lehnte sich an der Tür und hatte ein sadistisches Grinsen im Gesicht.

Entschlossen drehte ich mich zu Rudi und Lysa und was ich da sah, verschlug mir die Sprache. Rudis Kopf ruckte zu Lysas Gesicht und küsste ihr direkt auf dem Mund. Es gab ein lautes Klatschen und Rudi hielt sich die Wange. Die Rothaarige hatte ihn eine gescheuert.

"BIST DU NOCH BEI TROST?!," brüllte sie und wischte sich energisch mit den Handrücken den Mund ab.

"A-aber ich...," brachte Rudi nur heraus, bis er sich plötzlich bücken musste.

Eine Blumenvase schoss haarscharf an ihm vorbei und zerschellte an der Wand. Die Glasscherben flogen durch die Gegend.

"Lysa!," riefen Tala und ich gleichzeitig, bis ein kleiner Kerzenständer mit blauen Kerzen an mir und schließlich an Tala vorbeipfiff und mit einem dumpfen Klonk im Flur landete. Lysa glich ein wild gewordenes Nilpferd. Zischend wie eine Schlange packte sie den Bilderrahmen mit Blancas Foto und warf ihn mit voller Kraft auf Rudi. "WIE KANNST DU ES WAGEN, DU SCHLACHTROSS? DU WIDERLING, DU WARZENSCHWEIN! GEHE MIR AUS DEN AUGEN!!!!"

Das Bildglas zersprang und der Rahmen knickte durch. In dem ganzen Trubel kam Blanca noch dazu, bellte wie verrückt und trat noch in eine Scherbe rein. Schmerzerfüllt jaulte er auf.

Rudi hatte sich aus dem Zimmer gerettet und trat noch den Husky auf die Pfote.

Knurrend schnappte Blanca reflexartig zu und riss das Hosenbein auf. Natürlich kam Cheroke und machte seine Lieblingsbeschäftigung den größeren Hund nach. In Kürze war das Hosenbein nur noch in Fetzen, Rudis Bein voller Bisswunden. Er schrie auf und bekam noch Lysas Hausshuh gegen den Kopf. Mit Tränen in den Augen rannte er ins Badezimmer und knallte die Tür zu. Lysas zweiter Hausschuh knallte noch gegen die Tür, dicht gefolgt von meinem Schuh.

Plötzlich war es still. Ich stand da mit offenen Mund und starrte Lysa an. Die atmete laut und langsam, als wäre sie einen Marathon gelaufen. Tala hingegen warf nur einen kurzen Blick auf die Verwüstung und ging schließlich zu Blanca, der zu den Rothaarigen humpelte. Cheroke hatte noch ein paar Stoffreste von der Jeans und schlug sich die um die Ohren.

Keiner sprach. Nur Blancas leises Fiepen war zu hören, als Tala ihn vorsichtig die Scherbe aus der Pfote zog. "Du böser Hund," murmelte er. "Jetzt kann ich mir eine neue Jeans kaufen..."

"War es etwa DEINE Jeans?!," fauchte Lysa plötzlich und ihre Augen verengten sich. Sie witterte wohl den Streich von ihrem Bruder.

Langsam schaute Tala auf. "Wie? Was meinst du? Habe ich irgendetwas gesagt?"

"Tu nicht so," sagte Lysa säuerlich.

"Jetzt hör aber auf. Was soll ich nicht so tun?"

"ES WAR DEINE JEANS, DIE RUDI ANHATTE! SEIT WANN ZIEHT RUDI DEINE JEANS AN? HAST DU IHN ETWA...... ETWA...,"

Sie hielt inne und dachte kurz nach. "Du hast zu ihm gesagt, dass ich ihn liebe.... ODER?!"

"Nicht so ganz," gab Tala zu und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Ich habe ich nicht gesagt, dass du ihn LIEBST, ich habe nur gesagt-,"

"ALSO DOCH!!! DESHALB DIE GEGELTEN HAARE!!! ICH HAB ES GEWUSST!!!" Sie drehte sich angewidert zu mir. "Echt toll! Erst lässt du mich hier im Stich und dann lässt du mich mit dieses Schlachtross alleine und dann erzählt mein eigener Bruder dem Typen, auf was für ein Aussehen stehe. Jetzt heult dieses Muttersöhnchen Meggi und Fannny was vor und ich kriege Anschiss, noch mehr Hausarrest und ich bin wieder das missgeratene Kind! ECHT SUPER, Alea. TOLLE AKTION, Tala. Ihr könnt mich jetzt alle mal am Arsch lecken! Aber gewaltig!"

Sie drehte sich um, schnappte sich ihren Schal und ihre Mütze und rannte aus dem Zimmer. Beim Vorbeigehen schubste sie Tala richtig grob zur Seite, sodass er von der Hocke auf seinem Hintern landete. Blanca bellte kurz und Cheroke folgte der Rothaarigen, die die Treppe runterpolterte. Einen kurzen Moment lang war es still, dann wurde die Haustür geöffnet und laut zugeknallt, sodass die Wände wackelten.

Einige Minuten vergingen. Cheroke kam wieder nach oben zu mir und legte stolz den Fetzen von der Jeans vor meinen Füßen. Schwanzwedelnt schnaubte er kurz und nahm den Fetzen wieder in sein Maul.

"Tja," Tala stand auf und streckte sich. "So ist das Leben."

"Meinst du," sagte ich leise. "Ob sie Dummheiten machen wird?"

"Ach, Schwachsinn!" Tala winkte ab. "Sie läuft ein paar Runden um den Block, um die Wut abzulassen. Ich wette, in einer Viertelstunde ist sie wieder da."

Ich war mir nicht so sicher. Lysa und ich hatten uns nie gestritten. Okay, vielleicht mal kurz angezickt, aber das war nach ein paar Sekunden wieder vergessen. Aber jetzt.... jetzt war sie bestimmt richtig sauer auf mich und wollte mich erstmal überhaupt nicht sehen.

Tala schien meine Betrübheit nicht zu entgehen. Er ging zu mir und legte seine beiden Handflächen auf meine Wangen. "Komm schon. Du kennst sie doch. Sie ist am Anfang immer so unberechenbar, aber nach einer Stunde hat sie sich wieder abgeregt." Der Rothaarige wollte mich küssen, doch ich wandte mich ab. Mir war nicht danach zumute, auch wenn Talas warme Lippen mir bestimmt Trost gespendet hätten. Ich fühlte mich einfach scheiße.
 

Nachdem Tala Rudi nach einigen vergeblichen Versuchen aus dem Badezimmer gelockt und mit mir zusammen das Chaos von Scherben zusammengeräumt hatte, ging er in die Küche und machte Abendbrot. Rudi und ich saßen uns gegenüber und schauten auf die Tischdecke. Keiner von uns sagte etwas. Nur das Klappern vom Geschirr und das Hecheln von Cheroke und Blanca, der sich wieder erholt hatte und nur eine kleine Wunde davontrug, die nicht blutete und wieder heilte. Ab und zu leckte er mal drüber.

Nach einer Stunde kam Spencer, danach Brian. Spencer sah erschöpft aus, Brian eher verärgert und stinkig.

"Was guckst du denn so bedröpelt?," fragte Spencer ihn neugierig, als ihn die Gewittermiene seines Freundes auffiel.

"Ach, Weiber," knurrte Brian nur und der große Russe ging nicht weiter drauf ein. Stattdessen holte er das Spiel UNO heraus und wir spielten eine Partie. Dabei vergaßen Rudi, ich und Tala die Zeit...

Eine weitere Stunde später kamen Sandy, Soo, Tante Fanny und Meggi wieder, vollgepackt mit Einkaufstüten.

"Hallo Kinder," sagte Tante Fanny atemlos und stellte die Tüten ab. "Oh, Abendbrot ist schon fertig? Das ist fein."

"Na, wie war das Shoppen?," fragte Tala grinsend und lugte auf den Einkaufstütenhaufen.

"Toll," antwortete Sandy und setzte sich neben Rudi. "Es gibt jetzt einen neuen Laden und der hat wirklich coole Sachen. Zum Beispiel Netzstrumpfhosen."

"Du hast aber diese furchtbaren Fummel doch nicht gekauft, oder?," fragte Meggi streng und sah sie scharf an.

"Nein, nein, natürlich nicht," beteuerte Sandy und schob unauffällig eine pinke Einkaufstüte aus Meggis Blickfeld. Soo linste beunruhigt zu ihr hin, sagte aber nichts.

"Gut." Schnaubend setzte sich Meggi auch hin. "Ich bin fix und alle. Normalerweise werde ich nicht so schnell erschöpft, aber shoppen raubt mir die letzte Kraft. Und die Nerven."

"Du hast auch nichts anprobiert," sagte Soo auch vorwurftsvoll. "Wieso bist du denn auch mitgekommen? Du hast doch eh die ganze Zeit nur da gestanden und herumgemeckert."

"Ich bin aus einem guten Grund mitgekommen," brummelte Meggi und schmierte sich schon ein Schwarzbrot. "Ich habe aufgepasst, dass Fanny keine Sachen kauft, die für ihren Alter nicht angemessen sind. Zum Beispiel diese hautenge Stretchjeans. Oder die Stulpen."

"Ja und?," sagte Tante Fanny achselzuckend. "Es ist doch meine Sache, was ich anziehe, oder nicht?" Sie setzte sich auf ihren Stammstuhl, der wie gewöhnlich knarrte und ächzte. "Ach Meggi, ich glaube wir müssen wirklich neue Stühle kaufen, denn diese alten Dinger brechen bestimmt bald zusammen," klagte sie wie immer.

Meggi verdrehte die Augen. "Fanny, bitte. Ich habe keine Lust über solche Sachen zu diskutieren."

"Dann nicht," sagte Tante Fanny schmollend und schnappte sich ein Weißbrot.

Eine kurze Zeit lang beschäftigte sich jeder mit seinem Brot. Die Stille war irgendwie unheimlich. Irgendwas fehlte...

Dann sah Meggi auf. "Komisch, irgendwie ist es hier ganz schön ruhig. Wo ist denn Lysa?"

Ich sah auf. Oh Gott, ich hatte Lysa ganz vergessen. Langsam schaute ich zur Kuckkucksuhr, die neben dem Kühlschrank war. Es war acht Uhr. Und draußen war es schon dunkel.

Auch Tala schien sich nicht zu wohl zu fühlen. "Ähm...sie ist kurz spazieren gegangen," antwortete er und schob unruhig sein Messer herum.

"Spazieren?," fragte Meggi erbost. "Mit dem Fieber?"

"Nun ja, das Fieber ist wieder gesunken," sagte Tala schnell. "Sie war wieder voller Energie." Bei diesen Worten zuckte Rudi kurz zusammen. Kein Wunder, Lysas Wutanfall war ZU energiegeladen gewesen. Und ihre Wut auch.

"So, so, in den paar Stunden soll das Fieber auf zwei Grad gesunken sein?," fragte Meggi misstrauisch und ihre Augen wurden schmal.

"Äh..... ja," stotterte Tala und warf mir heimlich einen nervösen Blick zu. Ich zuckte kaum merklich die Achseln. Ich fühlte mich genauso hilflos. Hatte Lysa etwa doch noch Fieber? Ich hoffte mal nicht. Eigentlich kann das Fieber mindestens in fünf Stunden sinken, denn bei Timmi war mal das so gewesen.

"Nun, dann wird sie bestimmt bald wieder zurück sein," sagte Brian schmatzend, der wieder fröhlicher aussah.

"Sprich nicht mit vollen Mund!," zischte Meggi wütend. Dabei warf sie einen Blick nach draußen. "Es ist dunkel. Hoffentlich bleibt sie nicht so lange weg."
 

Das hoffte ich auch!

Denn es war schon zehn nach neun und es gab immer noch keine Spur von Lysa. Es wurden alle nervös. Beim Abwaschen ließ ich immer wieder das Besteck fallen, Meggi sah hin und wieder auf die Uhr und Tala sah aus dem Fenster auf die Straße.

Schließlich war es halb zehn. Meggi haute mit der Hand auf den Tisch. "Es reicht. Genug gewartet. Oder viel zu lange gewartet. Brian, rufe mal ein paar Klassenkameraden an. Vielleicht ist sie dort."

Doch nach fünf Minuten kam Brian kopfschüttelnd zurück in die Küche. "Sie ist bei keinem."

"Wo dann?," fragte Spencer besorgt.

"Bestimmt ist sie auf einer Bank eingeschlafen," versuchte Tala zu witzeln, doch keiner lachte und der Scherz tarnte Talas besorgte Miene nicht.

Nach weiteren fünf Minuten wurde ich zappelig. "Sollten wir sie nicht suchen?," fragte ich vorsichtig.

"Ja, das wird langsam Zeit," knurrte Meggi und schnappte sich ihre Tarnjacke.

"Ich gehe ein wenig in der Nachbarschaft suchen. Vielleicht läuft sie mir überm Weg. Dann kann das Fräulein aber was erleben."
 

Um zehn Uhr war Meggi wieder zurück. Ohne Lysa.

"Es wird langsam Ernst," verkündete sie ruhig. "Lysa würde es nie wagen, so lange wegzubleiben, um uns zu ärgern. Dafür ist sie doch zu erwachsen."

"Du glaubst doch nicht, dass sie...," schluchzte Tante Fanny auf einmal und sie hielt sich ein Taschentuch unter die Nase.

"Jetzt heul doch nicht gleich los. Das hilft auch nichts. Du könntest Wasserfälle heulen, und sie wäre immer noch nicht hier," herrschte Meggi sie scharf an.

"Ich suche nochmal," sagte Tala gepresst. "Vielleicht treffe ich sie."

"Ich komme mit," rief ich erhitzt.

"Ich auch," sagten Spencer und Brian gleichzeitig.

"Wir ebenfalls," stimmten Soo und Sandy im Chor.

Rudi nickte nur zustimmend.

"Dann bleibe ich hier und bewache das Telefon," schniefte Tante Fanny.
 

Bald standen wir alle mit Taschenlampen bewaffnet vorm Haus und warteten auf Meggi, die Blanca und Cheroke anleinte. Sie gab mir Cherokes Leine. "Vielleicht finden die beiden Hunde Lysas Fährte und können uns zu ihr führen," erklärte sie mir, als sie mein fragendes Gesicht sah.

"Ja, aber... Cheroke ist als Spürhund eine totale Niete," stammelte ich.

"Ist auch kein Wunder, bei der Plattnase," sagte Brian grinsend.

"Okay, wir teilen uns auf," antwortete Meggi und sah jeden an. "Rudi und Spencer, ihr sucht nochmal in der Nachbarschaft. Soo und Sandy, ihr schaut im Park nach. Tala und Alea, ihr sucht in der Einkaufsstraße. Brian und ich werden mit Blancaim Wald nachsehen. Wir treffen uns in einer Dreiviertelstunde wieder hier. Fragt jeden, der euch überm Weg läuft, nach Lysa. Wenn wir sie bis dahin nicht gefunden haben, müssen wir wohl die Polizei anrufen."
 

Ich und Tala liefen seit einer halben Stunde in der Einkaufsstraße herum und fragten jeden nach Lysa, doch niemand schien sie gesehen zu haben. Doch wir machten tapfer weiter, liefen in Zickzack herum und fragten jeden, wobei ich wieder mal Schwierigkeiten hatte mich den Leuten zu nähern, weil Cheroke wieder nach deren Hosenbeinen schnappte, und schauten in dunkle Ecken und Seitenstraßen. Jede zweite Minute fragten wir immer dasselbe.

"Entschuldigen Sie...,"

"...haben sie ein rothaariges Mädchen gesehen?"

"...sie trägt einen Zopf...,"

"...und einen weißen Trainingsanzug...,"

"...sie ist einen halben Kopf kleiner als ich...,"

"...sie ist genauso groß wie ich..."

"...War sie hier?!"

"...Haben Sie sie gesehen?"

Bald war eine halbe Stunde um und ich setzte mich erschöpft und gleichzeitig hoffnungslos auf eine Bank. Angst und Sorge nagen an meine Eigenweide herum, wie Mäuse. Außerdem kamen langsam die Tränen. Und ich machte mir dumme Vorwürfe. Hätte ich mich bloß nicht mit ihr gestritten.

Dann gesellte sich Tala zu mir. Er ließ seine Schultern hängen und sein Blick war glasig. "Keiner, keiner hatte sie gesehen. Was sollen wir bloß machen?"

"Keine Angst. Bestimmt haben die Anderen sie gefunden," wollte ich ihn und gleichzeitig mich beruhigen. "Gehen wir zurück."
 

Doch wir wurden enttäuscht.

Alle waren schon wieder beim Treffpunkt, ohne Lysa. Meggi und Brian hatten Zweige in den Haaren und ihre Schuhe waren total dreckig und Blancas schneeweißes Fell ebenso. Wahrscheinlich hatten sie in den Büschen und in der nähe von einem Teich gesucht. Die anderen waren total erschöpft und hoffnungslos.

"Es hat keinen Sinn mehr. Wir müssen die Polizei anrufen," murmelte Meggi.

"Glaubst du, es wird was nützen?," fragte Rudi zweifelnd.

"Ich weiß es nicht. Vielleicht."
 

Nachdem Meggi die Polizei angerufen hatte und die vorbeikamen, fragten sie Tante Fanny und Meggi aus nach Lysas Größe und Blutgruppe, und Tala nach ihrer jetztiger Kleidung. Danach bekamen sie von Meggi ein Foto und sie fuhren mit quietschenden Reifen weg.

Es lag jetzt eine bedrückte Stimmung im Haus. Wir saßen alle in der Küche und hatten das Radio an. Nach einer Stunde nach dem Besuch der Polizisten verkündeten die Nachrichtersprecher, dass ein Mädchen verschwunden sei.

"Das Mädchen heißt Lysa Ivanov, ist 1,71 m groß, hat auffällig rote Haare und trägt einen weißen Trainingsanzug. Zwischen 18:00 und 22:00 wird sie vermisst. Wenn Sie das Mädchen gesehen haben, infomieren Sie bitte die Polizei."

Als ich das hörte, musste ich einfach weinen. Ich konnte nicht anders. Es war einfach furchtbar, Lysas Name im Radio zu hören.Nicht als berühmter Beyblader, nein, als vermisstes Mädchen, dass wahrscheinlich entführt wurde. Diese Horrorstunden, wo wir nicht wussten, ob Lysa entführt wurde, ob sie noch lebte oder schon tot war. Diese Ungewissheit war das Grauen. Ich wollte am liebsten laut schreien, meine Angst, meine Schuldgefühle, meine Sorge... einfach alles rausschreien, bis sie aus meinem Kopf waren und mich nicht zum Ersticken drohten...

Tante Fanny wachte wie ein Wachhund vorm Telefon, jederzeit bereit aufzuspringen, wenn es klingelte. Doch es tat sich nichts.

Schließlich wurde es ein Uhr morgens. Soo, Sandy, Brian, Spencer und Rudi hatten sich mit schlechtem Gewissen von Meggi ins Bett bringen lassen, weil sie fast mit den Köpfen auf dem Küchentisch eingeschlafen wären.

Doch ich blieb tapfer sitzen, ohne Müdigkeit zu zeigen. Es fiel mir sehr schwer, doch ich hatte Angst, dass ich Alpträume bekam, wo Lysa tot irgendwo lag, mit weit aufegrissenen Augen, einen entsetzten Gesichtsausdruck, als könnte sie gar nicht glauben, dass sie sterben musste.

Wütend verscheuchte ich dieses Bild aus meinem Kopf.

Schließlich war es halb zwei. Meggi sah mich und Tala lange an. "Geht schlafen," sagte sie sanft. "Die Polizei wird sich so schnell nicht melden, denn wenn wir schon mit Blanca nichts gefunden haben und jede Person ausgefragt haben, werden sie länger brauchen als wir."

Tala wollte protestieren, doch Meggi schob ihn und mich aus der Küche. "Geht schlafen. Morgen werden wir nochmal alle Leute fragen. Vielleicht finden wir jemanden, der Lysa gesehen hatte."

Wiederstand half nichts. Und außerdem waren wir beide so müde, sodass wir uns kaum auf den Beinen halten konnten.

Langsam schleppten wir uns die Treppe hoch. Anstatt in sein Zimmer zu gehen, ging Tala mit mir in mein Zimmer.

Bei dem Anblick von Lysas leerem Bett musste ich schwer schlucken, doch der schwere Kloß in meinem Hals wollte sich nicht lösen.

Ohne viel zu überlegen, schlüpfte ich aus meinen Klamotten und legte mich nur mit Unterwäsche ins Bett. Tala tat es mir nach und legte sich zu mir.

Wir beide lagen eng zusammen geschmiegt da, unsere Hände zusammengeschlungen. Ich versuchte erstmal zu vergesssen, doch ich konnte es einfach nicht.

"Ich hätte diesen Streich nicht spielen sollen," murmelte Tala in mein Haar.

Ich biss mir auf die Lippe. "Es war nicht deine Schuld. Sie war vorher schon so sauer."

"Weil Rudi sie die ganze Zeit genervt hat?"

"Das auch."

Ich erzählte ihn unseren Streit und dabei wurden meine Schuldgefühle stärker.

"Wäre ich bloß nicht weggegangen, sondern hiergeblieben," wisperte ich.

"Quatsch," Tala legte seine warme Hand auf meinen Hinterkopf und drückte mein Gesicht in seinem Hals. "Lysa dachte nur, dass sie zu kurz kommt. Eigentlich hat sie sich da umsonst aufgeregt."

"Aber... in der Abtei... als ich krabk war, war sie immer bei mir."

"Jaaah, in der Abtei! Aber wir sind jetzt hier. Lysa kann Rudi einfach nicht leiden.

Und da Rudi nicht so leicht abzuschütteln ist, hat sie, unsere berühmte Lästerzunge, keine Chance ihn zu vertreiben. Sie hatte wohl gehofft, dass ihr dabei hilfst, aber sie muss es selber regeln, finde ich."

Eine Weile schwiegen wir. Dann fragte ich: "Ob er weint?"

"Wer?"

"Rudi."

"Bestimmt."

"Was sollen wir nur tun?"

"Warten, schätze ich."

"Kannst du das?"

"Nein."

"Ich auch nicht."

"Morgen werde ich weiterfragen."

"Ich auch."

"Hm."

"Was?"

"Schon gut."

"Sag!"

"Überanstreng dich nicht."

"Tala, wir wissen nicht mal, ob ich wirklich schwanger bin. Und außerdem ist Lysa erstmal wichtiger."

"....Ja. Hast Recht."

"Und außerdem," Ich drehte mich auf die andere Seite, um ihn nicht ins Gesicht zu schauen. "das Baby ist noch nicht voll entwickelt, oder? Erstmal muss sich die befruchtete Eizelle vervielfachen und bis der Embryo da ist, ist noch mega klein. Es dauert neun Monate, bis es geboren wird. Und es ist erst eineinhalb Wochen her, als wir miteinander geschlafen haben."

"Du brauchst mir hier kein Biologieunterricht geben. Ich weiß das schon selber."

"Du weißt aber noch nicht, was ein Tampoon ist, oder?"

"Mittlerweile schon."

"Hm."

"Was?"

"Nichts."

"Sag!"

"Gute Nacht."

"Pffff."
 

Am nächsten Morgen wachte ich spät auf. Tala war schon unten. Ich putzte schnell meine Zähne, zog mir frische Sachen an, weil ich die Zeit nicht mit Duschen vergeuden wollte, und ging nach unten in die Küche.

Tante Fannys Kopf lag auf dem Küchentisch, das Telefon neben in Reichweite.

Niemand außer ihr war hier. Bestimmt waren alle schon los und suchten weiter.

Ich nahm einen Apfel, verspeiste ihn schnell und zog meine Schuhe an.

Bevor ich den zweiten Schuh geschlüpft war, wurde die Haustür geöffnet. Ich hörte Blancas Hecheln und tappende Pfoten.

Doch anstatt Tala war da Spencer, der Blanca ableinte. "Morgen," grüßte ich.

Der große Russe nuschelte war unverständliches und reichte mir einen Umschlag. "War da im Briefkasten."

Ich nahm ihn und schaute auf dem Absender. Mein Herz wurde automatisch schneller. Die Frauenärzte hatten geantwortet. Mit zitternden Fingern öffnete ich den Brief und holte das Papier raus.

Langsam entfaltete ich ihn und las ihn. Meine Augen wurden größer und größer.

Ich hielt meine Hand vorm Mund. Hier stand es auf weiß in schwarz:

"Sehr geehrte Frau Taylor,

nachdem wir unsere Untersuchungen abgeschlossen haben, müssen wir Ihnen herzlich gratulieren. Sie werden Mutter und wir bitten sie jederzeit zur Untersuchung zu kommen, um sicher zugehen, dass alles gut geht.

Ich möchte Ihnen auch empfehlen, zur Gymnastik zu gehen, damit Sie Übungen lernen, die Ihnen bei der Schwangerschaft sehr hilfreich sein können.

Mit freundlichen Grüßen,

Elke Mikivitch"

Ich las mir den Brief mehrfach durch. Es war ein wunderbares Gefühl. Ich wurde Mutter und Tala Vater.

Aber leider war es nicht der passende Augenblick, um Tala es jetzt zu sagen.

Er würde mich bestimmt, auch wenn wir es tausendmal durchgekaut hatten, die ganze Zeit betütteln und davon war ich nicht gerade der Freund.

Ich steckte den Brief wieder zurück in den Umschlag und legte diesen auf die Kommode, neben dem Jackenständer. Dann schnappte ich mir meine Winterjacke und ging raus, Richtung Einkaufsstraße.
 

Mindestens fünfzehn Personen fragte ich, bis ich mich kurz ausruhte. Schon wieder kein Glück und meine Laune sank wieder in den Keller. Auch das Glücksgefühl, bald Mutter zu werden, konnte diese Trauer nicht überwinden. Wie Lysa sich gefreut hätte, wenn sie wüsste, dass sie bald Tante wurde.

Ich stand auf. Ich sah da eine ältere Frau, die ich noch nicht gefragt hatte. Schnell ging ich zu ihr hin und sprach sie an: "Entschuldigen Sie, darf ich sie was fragen?"

"Natürlich," sagte die alte Frau freundlich.

Ich beschrieb ihr Lysa und wartete gespannt auf die Antwort.

Die alte Frau legte die Stirn in Falten: "Da muss ich nachdenken. Mein Gedächtnis ist nicht mehr so gut, wie früher."

Nach einigen Sekunden wurde ihre Stirn wieder glatt. "Ja, ich habe eine Rothaarige mit einem weißen Trainingsanzug gesehen."

"Wirklich?" Mein Herz schlug schneller. Ich wurde aufgeregt. Eine Welle der Hoffnung durchspülte mich. "Wo haben Sie sie gesehen?"

"Da, bei der Ampel," antwortete die Frau und deutete auf die entsprechende Stelle. "Sie wollte gerade auf die andere Straßenseite, als plötzlich ein schwarzes Auto vor ihr stehen blieb. Es war so ein alter Jaguar, sehr schönes Auto. Nun ja, der Fahrer kurbelte das Fenster runter. Ich konnte nicht verstehen, was der Fahrer sagte, aber es war eindeutig ein Mann. Anscheinend Ausländer, das konnte sogar ich hören. Dann stieg ein zweiter Mann aus und legte seinen Arm um ihre Schulter und geleitete sie ins Auto. Dann fuhren sie weg, aber Teufel, hatte der Mann aber ein Tempo drauf."

Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Zwei Männer? Ein Ausländer?

"Hatten sie den anderen Mann, der ausstieg, gesehen?," fragte ich mit heiserer Stimme.

"Nur seine Haare, sonst nichts," sagte die Frau und sie schloss die Augen.

"Was für eine Haarfarbe?" Meine Stimme wurde höher, schriller.

"Ich schätze, er hatte lila Haare...ja, sie waren lila."

Mir blieb die Spucke weg, der Atem erst recht. Es kam mir so vor, als hätte ich eine Treppenstufe verpasst, mir wurde schlecht, mein Hals wurde trcoken, mein Atem ging nur stoßweise.

"Geht es Ihnen nicht gut?," fragte die alte Frau mich besorgt. "Sie sind ja ganz blass!"

Ich sank langsam auf die Knie. Mein Gehirn arbeitete nicht mehr richtig, meine Zunge war schwer, ich war unfähig was anderes zu sagen, als den verhassten Namen von diesem einen Mann.

"Boris!"
 

~Danke fürs Lesen ^____^

Hoffentlich war die Käppi gut xD

cucu

eure Wolfi~



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FreeWolf
2008-06-28T09:48:17+00:00 28.06.2008 11:48
Hallöö!
Tolles Kapi..
Ich hoff, du brauchst nichmehr allzu lange..
sonst muss ich dir feuer unterm Hintern machen..^^'

*totlach*
Gott, Rudi is genial. *rofl*
Ich liiiiebe Ali, weil sie so is wie si is.. (volle Logik, was? *hähä*)

Bye, FW^^
Von: abgemeldet
2008-04-06T17:53:06+00:00 06.04.2008 19:53
Tolles Chap!
Trotz der langen Pause hat es nicht an Qualität verloren. War wieder super gelungen und so schön lang. *grins*

Boris, oh ich werd ihn umlegen! Ich werd ihn abstechen! Das kannst du mir glauben. Ich kann den Kerl einfach nicht ab.
Und Rudi... Rudi irgendwie erinnert mich der Name doch an was... *lach*

Auf jeden Fall wieder sehr gelungen. Mach weiter so. ;)


hdgdl

~|Silver
Von:  Silverphoenixdragon
2008-02-13T12:34:16+00:00 13.02.2008 13:34
na wirklich wieder super
aber was hat der schon wieder vor
der muss immer seine Nase dabei haben oder
bye bye
und meld dich wieder, wenn es was neues gibt


sky ^^
Von:  Nastya_Tala
2008-02-02T14:37:59+00:00 02.02.2008 15:37
Hat zwar lang gedauert, aber endliche gehts weiter!!!!
Fands voll geil, wie Lysa Rudi fertig gemacht hat :-P (ich mein den Wutanfall)
Hoff es geht schnell weiter.....

schreibst du mir ne ENS wenns wieder soweit ist!!!
hdgdl
Yumi_tala
Von:  Fairytale_x3
2008-02-02T13:05:12+00:00 02.02.2008 14:05
hey du!
endlich ging es weiter!*sich mega freu*
ey lysa ging ja ab ist ja häftig fand ich
richtig lustich was die da so rumgeschrieen
hat!*totlach*
hoffentlich finden die andern sie bald!
und ali??*fett grins*
schwanger? na glückwunsch!
da kann ja noch noch so einiges kommen!*lach*
bin super gespannt wies weitergeht!*gg*
hoff du machst schnell weiter!*lieb schau*
sag mir doch dan bitte wieder bescheit!*lol*
bis dann
hdl
tala!!^^
Von: abgemeldet
2008-02-01T23:46:48+00:00 02.02.2008 00:46
Oh mein Gott O.o
Bin mal gespannt wie es so weiter geht und ob sie Lysa finden!!
Schreib bitte schnell weiter ^^
Danke für die ens ^.^

Lg alex
Von: abgemeldet
2008-02-01T21:26:54+00:00 01.02.2008 22:26
Hallöchen
Oha ich wusste i-wann würde Boris wieder scheiße machen
Ich hasse Boris soooo sehr
Man Lysa ist ja mal voll abgegangen
WAr ein super Kapoitel
Wehe es geht net schnell weiter
Bye Rosenbluete001


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