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Dragon's Curse

SetoxYami BakuraxRyou
von

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The fight of two dragons

22. The fight of two dragons
 

Eine ganze Weile geschah nichts weiter, als das die Drachen sich gegenseitig anstarrten. Erneut versuchte Yami dazwischen zu gehen. „Beruhigt euch gefälligst! Warum könnt ihr euch nicht auf einen Pakt einigen?“

„Halt dich da raus, Yami!“ zischte Seto und das kalte Blau wandte sich dem Jungen zu. „Misch dich nicht in Dinge ein, die du nicht verstehst!“

„Ach so. Ich brauche also schon wieder nichts zu verstehen,“ die Stimme des Violettäugigen zitterte leicht und er starrte den Boden an. „DANN STIRB DOCH!! IST MIR DOCH EGAL!!“ brüllte er plötzlich und verließ das Wohnzimmer.

„Yami, warte!“ rief Ryou und lief ihm hinterher. Nun waren die Drachen unter sich.

„Vielleicht sollten wir den Ort wechseln. Hier ist es zu eng zum Kampf,“ schlug Bakura vor und ging an Seto vorbei aus dem Raum. Der Andere folgte ihm und gemeinsam verließen sie die Wohnung.
 

„Ist alles in Ordnung?“ fragte Ryou vorsichtig. Er erhielt nur ein Nicken als Antwort. Yami hatte ihm den Rücken zugedreht und sah aus dem Fenster auf die Straße. „Seto meint es sicher nicht so. Drachen sind halt sehr stur und du weißt halt noch zu wenig über ihre Art. Ich kam Anfangs auch noch nicht so gut mit Bakura klar.“

„Darum geht es doch gar nicht. Wenn uns Bakura nicht hilft, dann wird Seto sterben. Allein kann er nicht gegen Dartz gewinnen. Einer von uns beiden würde sterben. Deshalb hatte ich gehofft, dass Bakura uns hilft. Aber statt dessen kämpfen die beiden nun. Ich hab alles nur noch schlimmer gemacht!“

Ryou trat näher an Yami und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Sich Vorwürfe zu machen macht das Geschehene nicht rückgängig. Lass sie sich ruhig austoben. Bakura hat mir mal erzählt, dass Kämpfe in der Regel nicht bis zum Tod gehen. Meistens gibt der Schwächere auf..“

„Das ist wirklich sehr tröstend!“ rief Yami und Ironie schwang in seiner Stimme mit. „Glaubst du einer von den Beiden würde sich freiwillig ergeben?? Lieber bringen sie sich gegenseitig um.“

„Wir können nichts tun, außer abzuwarten. Also komm wieder rüber ins Wohnzimmer. Ich mach uns Kakao.“

Mit einem Seufzen gab der Angesprochene auf. „Von mir aus.“ Unruhig sah Yami ein letztes Mal aus dem Fenster und folgte dann Ryou in die Küche. Er wünschte er könnte so ruhig bleiben, wie diese, nicht wissend, dass diese Ruhe nur täuschte.

Auch dem Weißhaarigen war klar, dass sicherlich keiner der Drachen freiwillig aufgeben würde. Er musste sich irgendwie ablenken, um nicht zu rätseln, wer wohl überleben würde.
 

Bakura hatte seinen Artgenossen zu einem verlassenen Atomkraftwerk geführt, welches man nie fertig gebaut hatte, da zu viele Bürger dagegen protestiert hatten. Der Gebäudekomplex war durch hohe Zäune und Stacheldraht abgegrenzt worden, doch für die Drachen war es keine Schwierigkeit dort hinein zu gelangen, denn sie flogen einfach rüber.

Leichtfüßig landete der einst Weißhaarige und nun graugeschuppte auf dem Boden und mustere nun seinen Gegner genauer. Seto überragte ihn ein wenig an Größe und auch seine Krallen wirkten doch recht einschüchternd. Dennoch waren ihre Auren ungefähr gleichstark.

„Komm schon, ich lasse dir den Vortritt,“ sagte Bakura und spannte seine Muskeln an. Der Kampf würde auf reiner körperlicher Basis ablaufen, denn einen Flammenstoß abzusenden würde wahrscheinlich die Menschen anlocken. Daher fiel auch das Imponiergebrüll aus.

Seto bleckte seine dolchartigen Zähne und ging in Angriffsstellung. Mit langsamen, schleichenden Bewegungen begann er Bakura zu umrunden. Versuchte dabei einen Schwachpunkt in seiner Verteidigung zu finden und die Lichtverhältnisse auszutesten.

Der Braunäugige drehte sich mit ihm und ließ ihn nicht aus den Augen. /Kein toter Winkel./ stellte Seto fest. /Und das Gebäude verdeckt die Sonne, ich kann ihn also auch nicht blenden./

Sein Schwanz peitschte alarmierend die Luft, ehe sich der Blauäugige auf Bakura stürzte. Die Klauen zielten auf den Hals und den verletzlichen Bauch.
 

Dartz horchte auf. /Das glaub ich nicht! Nein, so dumm bist du doch nicht!! Oder glaubst du, nur weil ich jetzt blind bin hast du vor mir nichts mehr zu befürchten? Wie dumm du doch bist./

Der Drache erhob sich und griff nach dem Blindenstock, der auf einem Stuhl lag. Diesmal würde er Seto umbringen. Doch zuvor musste er sich durch die Stadt vorwärts tasten. Seine Sinne waren längst nicht wieder auf dem Stand, wie sie mal waren und dazu kam noch, dass er den Weg nicht wusste, sondern nur die ungefähre Richtung.

Wahrscheinlich würde er erst noch in zig Sackgassen landen, bevor er an seinem Ziel ankam. Doch wenigstens würde sich die Mühe lohnen und wenn der Kampf zwischen den beiden Drachen anhielt, bis er da war, hatte er einen Verbündeten auf seiner Seite.

Dartz lächelte und lief frontal gegen einen Laternenpfahl.
 

Gedankenverloren starrte Yami in seine Tasse und auf sah dem Sahnehäubchen dabei zu, wie es langsam im Kakao versank. „Was glaubst du, wo sie hin sind?“ fragte er den weißhaarigen Jungen.

„Ich weiß nicht. Wahrscheinlich an irgendeinen Ort, an dem kein Mensch hinkommt und sie nicht gesehen werden können.“

„Gibt es hier viele solcher Orte?“

„Warum willst du das wissen?“

„Wir könnten sie suchen gehen...“

„Yami! Das ist viel zu gefährlich. Wir würden ihnen doch nur im Weg stehen.“

„Schon aber...ich hab irgendwie ein schlechtes Gefühl. So, als wäre Seto in Gefahr. Vielleicht hat es auch nur mit dem Kampf zu tun.“

„Du machst die viel zu viele Sorgen. Vertrau Seto doch einfach.“

„Das sagt sich so leicht.“ Eine Weile blieb es wieder ruhig, bis plötzlich der Dolch vor Yamis inneren Auge auftauchte. Seto brauchte seine Hilfe. Der Violettäugige sprang so ruckartig auf, dass der Kakao überschwabbte und Ryou zusammenzuckte. „Irgendwas stimmt nicht mit Seto! Wir müssen zu ihm!!“

„Aber...“ Ryou wollte ihn aufhalten.

Yami drehte sich zu dem Jungen und legte ihm die Hände auf die Schultern. Beschwörend und bittend sah er ihn an. „Bitte, Ryou. Ich muss zu ihm. So viele Orte kann es doch nicht geben, dass wir ihn nicht finden können.“

Geschlagen senkte der Weißhaarige den Kopf. „Also schön, ich helfe dir suchen.“
 

Seto versuchte einen Schmerzensschrei zu unterdrücken, als Bakura seine Klaue mit seinen Zähnen packte. Ruckartig zog er seine Pranke zurück, um sie vor weiteren Verletzungen zu schützen. Es knackte hässlich, als eine seiner Krallen dabei abbrach. Auf seiner Pfote waren die Abdrücke von Bakuras Zähnen zu sehen.

Der Braunäugige lächelte spöttisch und entblößte dabei seine Fangzähne. Er hatte den ersten Treffer gelandet, doch hätte er sich lieber nicht zu früh freuen sollen, denn Seto ließ dies nicht auf sich sitzen. Mit seinem Schwanz holte er aus und schlug damit nach Bakura, dieser, unwissend, dass es nur eine Attrappe war, wich ihm aus und wurde dann von Setos Klauen im Gesicht getroffen.

Eine längliche Narbe zog sich nun über sein rechtes Auge und diesmal war es Seto, der grinste. „Jetzt steht es eins zu eins.“

„Nicht mehr lange.“ Bakura ging runter, um zum Sprung anzusetzen...
 

Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt lagen die Trümmern des abgebrannten Hotels. Bauarbeiter waren bereits dabei den Schutt abzutransportieren und die Stadt plante bereits ein größeres Hotel an gleicher Stelle zu errichten.

Was den Brand verursacht hatte war noch immer unklar. Zwar tippte man auf Brandstiftung, da auch an anderen Orten in Domino Feuer entstanden war, doch fehlte noch immer die Spur des Täters und wie er das Feuer ausgelöst hatte.

Es gab keinerlei Hinweise.

Von Schutt und Asche begraben konnte man den Raum, in dem sich Dartz, Yami und Seto getroffen hatten, nur noch erahnen. Nichts war mehr übrig geblieben, außer der kleinen grünen Splitter, die einst der Smaragd gewesen waren, welcher Dartz zum Sehen verholfen hatte.

Wegen des Gerölls gut versteckt konnte niemand bemerken, wie einer der winzigen Splitter zu leuchten begann. Zuerst unregelmäßig, doch dann immer stärker. Wie Magnete zogen die Splitter einander an und bildeten einen Kreis um etwas, dass aussah wie ein glitschiger kleiner Wurm.

Dieses Wesen zuckte mit seinem Körper, als sich die Splitter um ihm versammelten und sog ihre Energie auf. Ganz langsam wurde er größer, bekam Schuppen und kräftige kleine Zähne. Gefährlich zischte es, ehe es sich, anscheinend um zu Schlafen, zusammenrollte.
 

Inzwischen hatte Ryou Yami zum Hafen gebracht und ging nun mit ihm zum stillgelegten Teil. „Am besten suchen wir getrennt nach ihnen. Du rechts und ich links,“ schlug der Weißhaarige vor.

Der Angesprochene nickte und seine Augen huschten schon nervös nach rechts. „In einer halben Stunde treffen wir uns wieder hier!“ rief er, als er bereits losgelaufen war. /Bitte lass ihn hier sein. Und bitte lass es ihm gut gehen./ bat Yami und wandte seinen Blick immer wieder von rechts nach links, während er weiter rannte.
 

Auch Ryou war losgelaufen und war nun ebenfalls nervöser, denn wie ein Blitz war plötzlich ein Ring vor seinem inneren Auge aufgetaucht. Einen Ring, den er nur zu gut kannte, schließlich gehörte er Bakura.

Es war eigentlich ein recht seltsamer Ring, denn der Drache legte ihn niemals ab und Ryou fühlte sich auf seltsame Art von ihm angezogen. /Vielleicht macht sich Yami nicht zu viele Sorgen, sondern ich zu wenig. Wo bist du nur Bakura?/

Er beschleunigte seine Schritte, lief um ein Lagergebäude herum und auf einen großen Platz. Ohne es zu wissen hatte er den Ort erreicht, an dem Seto einst Yugi geheilt hatte, doch keiner der beiden Drachen war hier.

Ryou hielt an und kam allmählich wieder zu Atem. Dann hob er den Kopf und versuchte über die Lagerhallen hinweg einen Flügel, oder auch nur eine Schwanzspitze zu sehen. Dann kam ihm jedoch etwas anderes in den Sinn.

Wenn hier wirklich zwei kämpfende Drachen waren, dann musste er sie hören. Also begann er zu lauschen, vernahm jedoch nichts außer seinem rasenden Herzen. /Dann sind sie nicht hier. Ich geh besser zum Treffpunkt zurück und warte dort auf Yami./
 

Die beiden Drachen kämpften noch immer gegeneinander und keiner von ihnen schien freiwillig aufgeben zu wollen. Ihre Körper hatten sich zu einem gewaltigen Knäuel verschlungen und rollten so über den Boden.

Setos Klauen schabten schwer über Bakuras Rücken und lösten einige Schuppen. Während die Zähne des grauen Drachen immer wieder nach seinem Hals schnappten. Wütend peitschten ihre Schwänze über den Boden.

Der Kampf dauerte ihnen schon viel zu lange, doch würde er auch noch weiter anhalten, denn beide warteten darauf, dass der jeweils andere aufgab. Blut floss bereits aus mehreren großen und kleinen Wunden und ihre Kräfte schwanden immer mehr.

„Willst du nicht endlich aufgegeben?“ fragte Seto, während er seine Klauen in Bakuras Rippen bohrte.

„Ich denke gar nicht dran. Du bist derjenige, der besser aufgeben sollte.“ Bakuras Schwanz peitschte gegen Setos Maul und ließ dessen Kopf zurückschleudern. Der Weiße revanchierte sich, in dem er seine Pranke tiefer in Bakuras Körper stieß und nun versuchte ihn aufzuschlitzen.

Bakura gab einen gequälten Schmerzenslaut von sich, sammelte seine Kräfte und stieß Seto von sich. Erneut durchfuhr ihn der Schmerz, als die nun rot gefärbte Pranke aus seinem Körper gezogen wurde.

Der Braunäugige brachte Abstand zwischen sie beide und sein Atem ging schwer. Seto hatte ihn nun stark behindert und es war fraglich, ob Bakura den Kampf noch gewinnen würde.

Seto grinste gehässig und entblößte dadurch seine scharfen Zähne, die ebenfalls Blutbeschmiert waren. Langsam schritt er auf seinen Artgenossen zu, der knurrte und kleine Rauchwölkchen aus seinen Nasenlöchern blies.

„Du tätest gut daran, wenn du aufgeben würdest. Mit dieser Wunde kannst du keinen Kampf gewinnen.“

„Das glaubst aber auch nur du. Ich bin stärker als du denkst.“ Bakura wusste, dass es nur eine leere Drohung war, denn sein Hinterlauf drohte ihm wegzuknicken. /Ich denke gar nicht daran diesem Bastard nachzugeben. Niemals!/ Er fauchte und ging erstmal in eine Verteidigungsposition. Seine Chance würde schon noch wieder kommen.

Seto warf sich auf die Hinterbeine und schleuderte so sein gesamtes Gewicht auf den Körper des Drachen. Wenn es sein musste würde er ihm eben alle Knochen brechen. Doch Bakura rollte sich weg und Schlaglöcher befanden sich nun dort, wo die Pranken des Blauäugigen gelandet waren. Die Wucht des Aufschlages hatte die Gebäude um sie herum zum Erzittern gebracht.
 

Yami sah Ryou schon von weitem an ihrem Treffpunkt stehen und beschleunigte ein letztes Mal seine Schritte. „Hast du sie gefunden?“ fragte er hoffnungsvoll und sah den Weißhaarigen ungeduldig an. Dieser schüttelte jedoch den Kopf.

„Nein, hier waren sie nicht.“

„Los, denk nach! Wo könnten sie noch sein?“ drängte Yami ungeduldig und mit rasselndem Atem.

Ryou dachte nach. Es gab nicht viel an Orten, wo die Drachen sein könnten. „Na ja...sie könnten noch bei dem Kraftwerk sein. Es wurde nie in Betrieb genommen, weil die Leute dagegen demonstriert haben. Soweit ich weiß sind sie dort auch sichtgeschützt.“

„Dann los, bring mich zu dem Ort.“ Forderte Yami energisch und schubste Ryou leicht vorwärts.

„Yami, jetzt warte doch mal!“ rief er, während er weiter vor dem Violettäugigen her geschoben wurde.

„Warum?! Wir müssen uns beeilen!“

„Deshalb sollst du ja warten! Wir gehen in die falsche Richtung.“

Doch statt den Braunäugigen los zu lassen drehte Yami ihn um und lief nun in die andere Richtung. „Los, beeil dich!“

„Warte doch!“ rief Ryou und schloss schnell zu dem anderen auf.
 

Dartz’ Finger krallten sich wütend um seinen Blindenstock. Auch wenn Setos Aura allmählich stärker wurde, so war er noch immer nicht am Ziel angelangt. Und was ihn noch mehr ärgerte, dass er schon wieder in einer Sackgasse gelandet war.

/Wehe dieser Drache wagt es Seto zu töten. Das werde ich tun! Er gehört mir!! Und dann schnapp ich mir seinen Schatz./ Als der Blinde wieder auf der Straße stand wurde er plötzlich von jemanden angerempelt und dann gleich noch mal.

„Pass doch auf!“ brüllte er wütend und jemand legte ihm eine Hand auf den Oberarm.

„Entschuldigen Sie. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ fragte eine ihm fremde Stimme.

„Ja, ja.“

„Ryou komm endlich!“ rief ein Zweiter und Dartz’ Kopf wanderte abrupt in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. /War das nicht Yami? Setos kleiner Schatz?/

„Ich komm ja schon!“ rief der Junge namens Ryou und Dartz konnte hören, wie sich seine Schritte von ihm entfernten.

„Hey, wartet ihr beiden!“ rief er, doch sie hörten nicht und verschwanden im Gewühle der Menge. Wütend knirschte Dartz mit den Zähnen. /Wenn ich doch nur sehen könnte./
 

Im Laufen warf Yami einen Blick über die Schulter, zurück zu dem Blinden. /Das war Dartz. Was macht er hier draußen? War er hinter uns her, oder hinter Seto? Verdammt, wir müssen ihn unbedingt finden!/

„Ryou! Wie weit ist es denn noch?!“

„Beruhig dich doch endlich! Wir müssen ans andere der Stadt.“

„Warum haben wir dann kein Taxi genommen?“

„Hast du etwa Geld bei dir?“

„Nein...“

„Na also! Du solltest lieber schneller laufen!“ Yami kam der Aufforderung nur zu gerne nach, auch wenn seine Lungen bereits stark gegen weitere Dauerläufe rebellierte, denn jeder Atemzug brannte ihm bereits in der Kehle.

Doch das war Yami egal. Wenn er Seto endlich gefunden hatte würde er sich noch immer ausruhen können.
 

Das kleine, hässlich grüne Würmchen hob witternd seinen Kopf und versuchte durch die Trümmern an die Oberfläche zu gelangen. Ein ihm vertrauter Geruch lag in der Luft und es blähte seine noch nadelkopfgroßen Nasenlöcher und sog die Luft in seinen Körper, während seine grünen Augen die Umgebung absuchten.

Niemand schien den Kleinen zu bemerken, was auch nicht verwunderlich war. Schließlich stach aus dem Meer aus schwarz und dunkelbraun nur ein kleiner grüner Ball hervor, der der Kopf des Würmchens war.

Endlich hatte es die Witterung aufgenommen und sein Kopf schnellte blitzartig nach links. Da stand er, auf der anderen Straßenseite. Der Vater des kleinen Wesens. Schnell wie ein Pfeil und mit schlangengleichen Bewegungen schoss es über die Trümmer, durch die Beine der Menschen hindurch, ehe diese etwas bemerkten und über die Straße.

Dann setzte das grüne Etwas zum Sprung an, landete in einer Mähne aus türkisem Haar und verschwand im Kopf des Mannes, der sein Vater war.
 

Dartz wusste nicht was geschehen war, als plötzlich etwas gegen seinen Hinterkopf knallte. Zuerst dachte er ein Ball dieser nervigen Menschenkinder hätte ihn getroffen, doch dann spürte er, wie dieser ‚Ball’ in ihn eindrang.

Was er tun konnte wusste er nicht und er dachte auch gar nicht weiter darüber nach, denn plötzlich lichtete sich die Finsternis vor seinen Augen und er konnte wieder sehen.

Klar und deutlich hatte er seine Umgebung wieder vor Augen. Fest kniff er seine Augen zusammen und öffnete sie dann langsam wieder, um sich zu vergewissern, dass er sich das nicht nur einbildete. Doch die Farben blieben.

Kurz sah er noch verwirrt drein, doch dann kehrte der hinterhältige und gemeine Blick wieder zurück. Jetzt war es ein Leichtes Seto zu finden und ihn zu töten.
 

Dieser war momentan jedoch noch immer in einen Kampf verwickelt. Auch wenn sein Sieg klar war, so schien Bakura einfach nicht aufgeben zu wollen. Der Graugeschuppte stand keuchend da und zitterte am ganzen Körper.

„Sei kein Narr Bakura. Gib endlich auf.“ Doch Seto erhielt keine Antwort. /Na gut, wenn du es nicht anders haben willst./ er schnellte erneut vor und diesmal hatte Bakura nicht mehr die Kraft, um zu reagieren.

Der Braunäugige wurde gegen eines der Gebäude geschleudert. Der Altbau brach daraufhin krachend über ihm zusammen. Aufmerksam ruhte Setos Blick auf den Trümmern. Der Kampf war nun entschieden. Sein Gegner war zu schwach, um sich aus dem Geröll zu befreien.

Allerdings hatte der Lärm sicherlich die Menschen angelockt und sie durften auf keinen Fall hier einen Drachen finden. Widerwillig näherte sich Seto dem ehemaligen Gebäude und räumte die Steine beiseite.

Bakura rang nach Atem, als sein Kopf wieder an der Luft war. Seine Sicht verschwamm und er musste ein paar Mal blinzeln, bevor er den weißen Drachen klar wieder vor Augen hatte. „Du machst deiner Familie Ehre. Du hättest ihr Erbe sicherlich gut angetreten.“

Verächtlich blies Seto Rauch aus seiner Nase. „Ich habe mit meiner Familie gebrochen. Es wäre keine Ehre gewesen ihr Erbe anzutreten.“

Bakura schloss seine Augen und nickte. Er wusste, dass die Vorfahren Setos versucht hatten alle Drachen unter sich zu vereinigen um ein Rudel zu bilden. Jedoch hatten sie den falschen Weg gewählt. Gewaltsam hatten sich die Drachen nicht unterwerfen wollen und so schlossen sie sich zusammen und vernichteten alle von Setos Familie, die sie zu fassen bekamen.

„Das zeigt nur noch mehr, dass du würdig bist. Aber jetzt töte mich. Du hast mich geschlagen.“

„Und dann sollen die Menschen hier einen toten Drachen finden? Ich habe nicht vor unsere Tarnung aufzuheben.“

Kurz blieb es ruhig, dann verwandelte sich Bakura wieder in einen Menschen, der sich zusammenkauerte und die Arme schützend um seine Wunde schlang. Als Mensch waren die Schmerzen viel größer, als für einen Drachen. „Nun mach schon.“ Brachte er zähneknirschend hervor. Wollte Seto, dass er ihn anflehte, ihm einen schnellen Tod zu bereiten? Würde er es ihm nehmen ehrenvoll zu sterben?

Die blauen Augen ruhten auf dem sich windenden jungen Mann, dann beugte er seinen Kopf zu ihm herunter und ließ Tränen auf die Wunde tropfen. Erschrocken schlug Bakura die Augen auf und beobachtete Setos Tun und wie sich seine Wunde schloss.

„Was...warum hast du das getan?!“ rief er, als er wieder geheilt war. „Ich habe dich nicht um deine Gnade gebeten!!“ wütend funkelten seine braunen Augen und seine Hände ballten sich zu Fäusten.

„Würdest du deinen Schatz einfach allein zurücklassen?“ fragte Seto kühl, während auch er wieder menschliche Züge annahm.

„Du weißt es?“

„Warum solltest du sonst mit einem Menschen zusammenleben?“

Bakura richtete seinen Blick auf den Boden. /Oh ja Seto. Du wärst fähig gewesen das Vorhaben deiner Familie zum Erfolg zu bringen./ Er hob den Blick nicht wieder, denn es kostete ihm Mühe sich Seto zu unterwerfen.

„Du hast mein Leben gerettet und Ryou nicht allein gelassen. Dafür...stehe ich für immer in deiner Schuld.“

Seto wandte sich um. Am Zaun erschienen nun die ersten Schaulustigen. „Spar dir das. Du bist mir gar nichts schuldig. Als ob du nicht die erste Gelegenheit nutzen würdest, um dich gegen mich zu wenden!“ /Du bist auch nicht besser als Dartz. Ich hätte dich einfach umbringen sollen./ doch der Gedanken verschwand genauso schnell, wie er gekommen war, als Yami vor seinen Augen auftauchte.

„Du hast wohl schlechte Erfahrungen gemacht,“ stellte Bakura fest. „Aber du täuschst dich in mir. Wenn du willst, dann binde ich mich an einen Schwur!“

Der Blauäugige drehte sich um und blickte in das ernste Gesicht seines Gegenübers. Er hatte noch nie gerne auf andere gehofft und ihnen vertraut und sein Vertrauen hatte sich nach der Sache mit Dartz endgültig verflüchtigt.

Doch wusste er, dass er Yami vertrauen konnte und was Bakura anging... /Normalerweise bilden Drachen kein Team, aber vielleicht unterscheiden sich normale Drachen von denen, die einen Schatz an ihrer Seite haben. Doch wenn dem so wäre, müsste etwas bestätigen, dass Marik nicht der wirkliche Schatz von Dartz war./

„Du brauchst mir nichts zu schwören. Und du musst auch nicht mit mir gegen Dartz kämpfen, nur weil Yami dich dazu auffordert.“

Entschlossen funkelte ihn der Weißhaarigen an. „Doch das werde ich. Du hast mein Leben verschont und meine Wunden geheilt, dir im Kampf zur Seite zu stehen, ist das Mindeste, was ich tun kann.“

„Dann kämpf halt wenn du meinst.“ Seto drehte sich um und verließ nun das Gelände, in dem er über die Trümmern stieg, die einen der Zäune mit eingerissen hatten.

Bakura folgte ihm und seufzte innerlich auf. /Er vertraut mir nicht./

Die Menge sammelte sich sofort um sie und fragte, wie das Gebäude denn eingestürzt sei und was sie dort gewollt hatten. Doch die beiden Drachen gingen kommentarlos an den Leuten vorbei und kehrten wieder zurück auf die Straße.
 

Währenddessen wussten sich Yami und Ryou nicht mehr zu helfen. Denn der Dolch und der Ring waren aus ihren Gedanken verschwunden. Hieß das nun, dass mit den Drachen alles in Ordnung war, oder waren sie tot?

„Wir sind gleich da! Da vorne ist es!“ keuchte Ryou, rannte um eine Ecke und blieb stehen, wodurch Yami gegen ihn lief.

„Was ist los, warum hältst du an?“ fragte er und sah dann sprachlos die Gasse entlang. Denn dort kamen ihnen Seto und Bakura entgegen. Mit vom langen Lauf zitternden Knien und rasselnden Atem standen die beiden da und warteten, bis die Drachen auf sie zukamen.

„Habt ihr uns gesucht?“ fragte Bakura und wuschelte Ryou lächelnd durch die Haare. /Wenn Seto mich nicht verschont hätte, hätte ich dich nie wieder gesehen./

Yami sah Seto wortlos an, unsicher, was er sagen sollte. Bevor der Braunhaarige gegangen war hatte er ihn angeschrieen. „Glückwunsch,“ sagte Seto schließlich. „Du hast dein Ziel erreicht. Bakura wird mit mir gegen Dartz kämpfen.“ Die blauen Augen sahen ihn jedoch nicht an.

„Wirklich?“ Yami wandte sich Bakura zu, der ihm zunickte, dann drehte er sich wieder zu Seto um, nahm dessen Gesicht zwischen seine Hände und konnte ihm so nun wieder in die Augen sehen. „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Ich will doch nur nicht, dass dir was passiert.“

Seto sagte nichts, sondern sah auf seinen Schatz hinab. Eine drückende Stille machte sich breit, doch niemand wagte sie zu durchbrechen. Sie alle sahen Seto an und warteten auf seine Antwort.

Die Saphire waren noch immer auf die Amethyste geheftet, doch was in dem Kopf ihres Besitzers vorging verrieten sie nicht.

Schließlich ließ Yami seine Hände wieder sinken und blickte zu Boden. Wie mechanisch legte Seto eine Hand auf den Hinterkopf des Jungen und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Lass uns nach Hause gehen,“ sagte er knapp, setzte sich in Bewegung und zog den Violettäugigen mit sich. Bakura und Ryou folgten ihnen.

Unsicher schielte Yami zur Seite in Setos Gesicht, welches noch immer keinerlei Regung zeigte. /Ich wüsste zu gern über was er nachdenkt. Aber ich trau mich nicht ihn zu fragen. Irgendwie habe ich das Gefühl er würde mich dann anschreien./

Ihre Schritte führten sie über einen Friedhof und Yami hob seinen Blick vom Boden, als sich Setos Hand stärker um seine Schulter krallte. Ihnen entgegen kam eine Gestalt und als sie nicht mehr weit entfernt war erkannte er sie.

Vor ihnen auf dem Weg stand: „Dartz.“

Der Türkishaarige lächelte teuflisch. „So sieht man sich wieder.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2013-08-29T15:04:04+00:00 29.08.2013 17:04
Hey ^_^

igit, der Wurm von Darz war ja eklig und ich finde es so gemein, das er jetzt wieder sehen kann, aber wenigst hat er sich in einem Punkt verkalkuliert – Seto hat keinen Gegner mehr sondern einen Verbündeten. (Da fällt mir ein, wenn die Drachen Tränen auch ihresgleichen heilen können, dann war es doch sehr unklug von ihnen das sie Einzelgänger sind und sich Jahrhunderte Lang mit ihren Wunden herumschlagen)

Der Kampf von Bakura und Seto war aufregend beschrieben. Schön das sie sich jetzt vertragen.

CuCu Jyorie

Von:  killabunnya
2007-11-19T16:21:05+00:00 19.11.2007 17:21
Echt super!!! Weiter so!!
*etwas angepisst ist, da ich unbedingt wissen will wies weiter geht*!!

Wer überlebt?? Überleben alle oder niemand oder,...
Man das is echt spannend

1st
Von: abgemeldet
2007-11-18T16:50:28+00:00 18.11.2007 17:50
das war malw ieder ein gelungenes Kapitel^^
Ich freu mich schon aufs nächste und hoffe dass es bals wieder ein paar Szenen über Seto und Yami(alleine) geben wird;-)
Schreib bitte schnell weiter^^
matzy


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