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She Will Be Loved

KakaSaku
von

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Only One

Titel:She Will Be Loved

Autor: Yena

Manga/Anime: Naruto

Genre: Romance, Drama, a little bit Humor ...

Pairing: Kakashi x Sakura

Warnings: Kitsch, sehr dramatisch und traurig, keine Fic für SasuSaku-Liebhaber, OOCness etc.

Disclaimer: Mir gehört weder Naruto, noch verdiene ich Geld mit dieser Fic. Allen Ernstes, wer würde auch schon dafür Geld ausgeben??

Zu Kakashis Hunden: Bis auf Pakkun (bzw. auch Pug-kun, aber ich fand Pakkun schöner ^^) sind die Namen von Kakashis Hunden ausgedacht, habs versucht rauszufinden, ging aber nicht.

Kommentar d. Autorin: Zuallerst wohl die Frage: wie komme ich bloß auf die Idee, etwas zu diesem Pairing zu schreiben??? Ich weiß selbst nicht mehr, wie es angefangen hat. Ich glaub mit ein paar harmlosen Bildchen hat alles angefangen und ich wollte unbedingt was dazu schreiben. Ich finde ja, dass die beiden ein soooooooo süßes Pairing abgeben. So kawaiii. Jedenfalls das ist daraus geworden … ^^“

Read and enjoy it!


 


 

„Sakura!“
 

Eilig lief Sakura durch die Wohnung und beachtete ihn nicht. „Verflucht, wo sind bloß meine Stiefel? Ich hasse diese Unordnung hier“, murmelte sie ärgerlich vor sich, während sie wie von selbst ihre Tasche mit den Kunais an ihrem rechten Bein befestigte.
 

„Hey Sakura!“, kam es jetzt schon drängender.
 

„Was?“, rief sie und fuhr herum. Im gleichen Moment sah sie ein Stück ihres Stiefels unter dem Sofa hervorlugen. „Das waren bestimmt wieder Milan und Mulan …“ Sie fischte ihre verschleppten Stiefel unter dem Sofa hervor und konnte jetzt endlich den Hund vor sich mustern.
 

Pakkun sah sie grimmig an. „Du musst Kakashi wecken!“
 

„Weck du ihn doch! Ich bin jetzt schon viel zu spät dran. Ich muss dringend los!“
 

„Auf ein paar Minuten kommt es jetzt es auch nicht mehr an!“
 

„Ich muss zu Shizune! Also weck du Kakashi!“
 

Pakkun blitzte sie an. „Kann ich gerne machen, aber ich glaube nicht, dass dir oder Kakashi ein Haufen Hundescheiße mitten im Wohnzimmer gefallen würde, denn das wird gleich sonst noch passieren!“, konterte er gekonnt sarkastisch und so verzog sich der Mops erhobenen Hauptes in den Garten, um sein Geschäft zu machen.
 

Sakura stand allein im Wohnzimmer, bevor sie sich tatsächlich auf den Weg nach oben in Kakashis Zimmer machte. Kakashi Hatake war ein routinierter Langschläfer aus Prinzip – eine der vielen Gründe, warum Kakashi unter anderem immer zu spät kam.
 

Sie betrat Kakashis Zimmer. Es war stockduster, denn die Rollos waren immer noch heruntergelassen. Der Boden glich beinahe einem Minenfeld, denn überall lagen Hefte aus der Reihe Come Come Paradise oder Klamotten herum. In der einen Ecke seines Bettes lag Kizune, Kakashis blinder Hund, der selbst im Schlaf seine Sonnebrille trug, und direkt neben seinem Kopfkissen lag der Winzling Imu. Kakashi selbst lag quer auf dem Rücken. Die Decke mit den Shuriken war halb weggestrampelt und ein Arm hing an der Bettkante herunter.
 

Sakura wusste, dass sie gnadenlos sein musste, wenn sie Kakashi wecken wollte, also zog sie die Rollos in einem Ruck hoch und die Sonne knallte herein. „Kakashi-sensei!“, rief sie und betrachtete sein verdecktes Gesicht.
 

Das Einzige was Kakashi tat, war sich mit dem Rücken zum Fenster zu drehen und sein Gesicht in dem flauschigen Kissen zu vergraben.
 

„Sensei!“, grollte Sakura und stemmte empört die Arme in die Hüften, allerdings wachte davon nur Kizune auf, der vom Bett sprang, um irgendwo anders seine Ruhe zu suchen.
 

Sakura wusste nur zu gut, warum Pakkun sich um das Wecken gedrückt hatte – es war mit sehr viel Mühe und Kreativität verbunden. Sie kaute kurz auf ihrer Unterlippe, bis ihr plötzlich eine Idee kam und grinste. Mit zwei Fingern hob sie ein Come-Come-Paradise-Buch auf und fischte von einem Tisch eine Schachtel Streichhölzer.
 

Sie zog ein Streichholz heraus. „Okay, hören Sie zu, Sensei, hier in der Hand habe ich eins ihrer geliebten Come-Come-Paradise-Bücher und in der anderen Hand ein Streichholz – und damit werde ich gleich Ihre Bücher verbrennen …“ Mit einer Bewegung flammte das Streichholz auf.
 

Da saß plötzlich Kakashi senkrecht im Bett. „Das würdest du sowieso nicht tun, Sakura“, nuschelte er verschlafen durch die Maske und gähnte ausgiebig.
 

Sie pustete das Streichholz aus und lächelte. „Im Gegenteil. Ich hab es todernst gemeint. Ich muss noch zu Shizune. Und Sie zu Tsunade-sama.“ Damit verschwand sie aus dem Raum.
 

Kakashi ließ sich zurück in sein Kissen sinken. Imu, der von dem Lärm aufgewacht war, tapste zu ihm rüber und schleckte sein Ohr ab. Endlich wieder Ruhe …
 

„Und Wehe, wenn Sie wieder einschlafen, Kakashi-sensei! Sonst findet hier gleich eine riesige Bücherverbrennung statt!“
 

Kakashi wandte sein verschlafenes Gesicht Imu zu. „Ich hab wohl keine Wahl, was?“
 


 

„Das ist neuer Rekord. Sakura hat es geschafft, dich in genau 4 Minuten und 07 Sekunden zu wecken“, begrüßte ihn Pakkun mit der Stoppuhr in der Pfote. „Ich sollte beim Buch der Rekorde anrufen.“
 

„Schnauze.“
 

„Du kommst zu spät zu Tsunade.“
 

„Sie wird’s verkraften.“
 

Müde gab Kakashi seinen restlichen Hunden zu Fressen. Die beiden Akita-Hunde Milan und Mulan stürzten sich sofort auf das Essen, ebenso der Mischling Aoi. Dagegen trottete die riesige Bulldogge Zen eher gemächlich zum Futternapf. Die Winzlinge Imu und Yohji würden erst kommen, wenn der erste Ansturm vorbei war. Kizune lag schlafend auf dem Sofa und Pakkun zog es vor, Kakashi zu ärgern.
 

Danach saß Kakashi endlich mit einer Tasse Kaffee an seinem Tisch. Inzwischen hatte er die Maske runter geschoben, damit er trinken konnte. Die Hunde waren die einzigen, die Kakashi gelegentlich ohne seine Maske sahen.
 

„Du magst sie, nicht wahr?“, fragte Pakkun plötzlich.
 

„Wen?“ Kakashi schenkte seinem Hund nur einen müden Blick und stellte sich lieber dumm. Pakkun hatte gerade so einen komischen Blick drauf … das konnte gefährlich werden.
 

„Na, Sakura. Wen denn sonst?“
 

Kakashi schob seine Maske hoch und zog das Stirnband über das Auge. So konnte der Mops wenigstens nicht sofort erraten, was er dachte. „Natürlich mag ich sie“, antwortete er ruhig. „Wir sind Freunde.“
 

„Aber nicht nur.“
 

Kakashi sah den Mops ärgerlich an. „Was heißt hier aber nicht nur? Ich trainiere sie ab und zu, sie wohnt bei mir und hilft mir mit dem Haushalt. Da ist nicht mehr“, sagte er sehr deutlich. Er stand auf und zog sich die grüne Jounin-Weste über.
 

„Du hättest es aber gern, das da mehr wäre, oder nicht?“ Pakkun schien lange noch nicht vorzuhaben, aufzugeben.
 

„Was soll das werden? Ein Verhör?“ Kakashi schritt durch die Wohnung. „Du weißt nicht zufällig, wohin Milan und Mulan meine Schuhe verschleppt haben?“
 

„Ich sag’s dir, wenn du meine Frage beantwortest!“ Pakkun fletschte die Zähne und irgendwie hatte Kakashi das Gefühl, dass sein Hund ihn auslachte.
 

„Das ist Erpressung“, stellte er fest.
 

„Stimmt.“ Das Grinsen wurde breiter.
 

Pakkun beobachtete, wie Kakashi erfolglos versuchte, seine Schuhe wieder zu finden. Doch egal, wo er nachsah, er fand sie nicht.
 

„Na, was ist jetzt? Hättest du es gern, das da mehr zwischen Sakura und dir wäre, oder nicht? Komm schon, Kakashi, das ist eine ganz leichte Frage.“
 

Kakashi schien zu schwanken, doch noch blickte sein unverdecktes Auge stoisch geradeaus. „Sag mir, wo meine Schuhe sind.“
 

„Tsunade wird wütend, wenn du dich noch mehr verspätest.“
 

„Was spielt es für eine Rolle, was ich will? Es wird REIN GAR NICHTS passieren und weißt du auch warum?“, fragte Kakashi, beantwortete dann aber die Frage selbst. „Weil Sakura immer noch Sasuke liebt, deswegen.“
 

„Deine Schuhe stehen bei deiner Geradrobe, genau dort, wo sie hin gehören. Ehrlich, Kakashi, für so einen brillanten Ninja bist du gerade aber nicht sehr brillant. Lässt dich sogar von deinem eigenem Hund erpressen“, sagte Pakkun leicht verächtlich.
 

Kakashi hatte endlich seine Schuhe angezogen und war schon beinahe aus dem Haus. Doch einmal drehte er sich noch zu Pakkun um. „Wenn ich nach Hause komme, zieh ich dir dafür das Fell über die Ohren!“
 

Die Tür fiel hinter Kakashi ins Schloss.
 

„Und mit anderen Worten – ja, er hätte es gerne, wenn da mehr zwischen ihnen wäre“, meinte Pakkun und verzog seine Lefzen zu einem Grinsen.
 


 

Kakashi hatte keine allzu gute Laune, was sich dadurch äußerte, dass er noch müder wirkte und sich noch weniger beeilte als sonst. So kam er mit fast zwei Stunden Verspätung bei Tsunade an, als er endlich in ihr Büro trat.
 

„Ah, Kakashi, endlich bist du da. Ich hab schon auf dich gewartet.“ Tsunade schien es nicht im Geringsten aufzufallen, dass er viel zu spät war, oder zumindest erwähnte sie es nicht.
 

„Also, wie sieht es aus?“, fragte Kakashi.
 

„Nun, ich hab dir ja bereits gesagt, dass du frische Neulinge von der Akademie bekommst und jetzt weiß ich auch welche. Zum Beispiel wäre da Hiroshi Aburame, ein Cousin von Shino. Genta Rikutsu wäre der Zweite und Ami Hiwa gehört auch dazu. Du triffst sie morgen. Um Neun Uhr. Und Kakashi, sei bitte diesmal pünktlich.“ Ein Rüffel hatte ja kommen müssen, das war klar.
 

Kakashi nickte. Allzu viel Lust auf ein neues Team hatte er nicht.
 

„Wie ich hörte, wohnt Sakura jetzt schon seit einiger Zeit bei dir“, sagte die Hokage wie beiläufig, aber in ihrer Stimme lag ein gewisser Unterton, den er nicht zu deuten wusste.
 

„Ja, das stimmt“, bestätigte er.
 

„Wie ist es dazu gekommen?“
 

Kakashi zuckte die Schultern. „Es war mehr ein Zufall und dann hat das Eine das Andere ergeben. Außerdem sind ihre Eltern oft auf Geschäftsreise, dann muss sie nicht allein in dem Haus wohnen.“
 

„Verstehe.“ Tsunade wiegte den Kopf. „Achte darauf, dass ihr nichts geschieht. Sakura ist mir inzwischen wie eine eigene Tochter. Pass auf sie auf.“
 

Mit diesen merkwürdigen Worten zum Abschluss entließ Tsunade ihn und Kakashi stand plötzlich allein auf der Straße. Und wusste nicht, was er jetzt mit sich anfangen sollte. Und dafür war er jetzt so früh aufgestanden?
 

Er wanderte durch Konoha, ohne irgendein bestimmtes Ziel zu haben. Er erinnerte sich wieder daran, wie es dazu gekommen war, dass Sakura sozusagen bei ihm eingezogen war.
 

Es war im Herbst passiert. Es war schon sehr kalt gewesen und Sakura und er waren für diesen Morgen zum Trainieren verabredet gewesen. Doch als er sie gesehen hatte, hatte er sofort gesehen, dass es ihr nicht besonders gut ging. Sie war aschfahl im Gesicht gewesen und hatte eine rote und entzündete Nase. Trotz des Schnupfens hatte Sakura darauf bestanden zu trainieren.
 

Sie hatte stark sein wollen …
 

Doch letztendlich hatte es doch nichts genützt. Denn es kam wie es kommen musste. Sie kippte mitten im Training um und Kakashi hatte plötzlich eine schwerkranke Sakura mit Fieber auf dem Arm. Er hatte nicht gewusst, was er tun sollte. Ihre Eltern waren auf Geschäftsreise und alleine lassen konnte er sie nicht.
 

Deswegen hatte er sie zu sich nach Hause genommen und sie dort erst mal ins Bett verfrachtet. Die nächsten Tage hatte er damit zugebracht, Sakura wieder gesund zu pflegen, natürlich mehr oder weniger nützlich unterstützt durch den Haufen Hunde, den er bei sich zu Hause beherbergte. Er hatte ihr Tees und Suppen gemacht, ihr Fieber gemessen und hatte alles getan, damit sie sich schnell wieder auskurierte.
 

„Sensei Kakashi“, flüsterte sie ein wenig heiser, als sie an dem Morgen aufwachte, wo es ihr endlich wieder besser ging. Ihre Wangen waren rot und trotz ihrer Blässe hatte sie bezaubernd ausgesehen.
 

„Du brauchst mich nicht mehr Sensei zu nennen“, sagte er liebevoll. Sie lächelte ihn warm an. Er zog eine Tasche hervor. „Ich war bei dir zu Hause und hab ein paar Kleidungsstücke rausgesucht.“
 

Er hatte sogar einen leichten Rotstich auf den Wangen bekommen – den Sakura zum Glück nicht sehen konnte, aber sie konnte ja auch nicht wissen, dass er versehentlich bei ihren Dessous gelandet war. Da hatte er schon schlucken müssen, weil er nicht gewusst hatte, was für heiße Schlüpfer sie schon trug … und es war bestimmt nicht von ihr geplant gewesen, dass ausgerechnet er sie sah. Und für einen Augenblick war er ganz froh gewesen, dass Sasuke momentan nicht in Konoha war … und hätte sich gleich darauf am liebsten für diesen Gedanken erschlagen.
 

„Arigatou, Kakashi-sensei“, rief sie. „Das hätten Sie nicht tun müssen.“
 

„Aber ich wollte es für dich tun, Sakura-chan.“
 

„Dann noch mal vielen Dank, Kakashi-sensei“, lachte sie und küsste dann den völlig verblüfften Kakashi ungefähr dort, wo seine Wange war, auf die Maske. „Dank Ihrer Fürsorge fühle ich mich schon wieder viel besser.“
 

„Du kannst so lange bleiben wie du willst, Sakura. Ich werfe dich ganz bestimmt nicht raus.“
 

„Das geht doch nicht. Ich habe Ihnen bestimmt schon so viele Umstände gemacht und Sie mussten sich um mich kümmern, obwohl Sie bestimmt etwas Besseres vorhatten, und … und …“
 

„Und ich habe es gern gemacht“, fiel Kakashi ihr ins Wort.
 

„Trotzdem sollte ich besser bald wieder nach Hause …“
 

„Ich war bei dir Zuhause, Sakura. Deine Eltern sind nicht da; du wärst ganz allein“, sagte Kakashi.
 

„Ich bin oft allein …“, erwiderte sie in Gedanken verloren.
 

„Sakura-chan.“ Kakashi setzte sich zu ihr auf die Bettkante. „Auch wenn Sasuke bei Orochimaru und Naruto bei Jiraiya ist, bist du selbst jetzt nicht allein. Du hast immer noch Freunde, denen du etwas bedeutest und die dich lieben. Das solltest du eigentlich wissen.“
 

„Sensei …“ Sakura war tief gerührt.
 

„Weißt du, Sakura …“ Kakashi strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Wenn du willst, kannst du auch hier bleiben, dann musst du nicht allein in dem Haus wohnen. Wirklich, das macht mir rein gar nichts aus. Ich würde mich sogar freuen.“
 

„Aber ich kann Ihnen doch nicht so einfach auf der Tasche liegen. Das wäre mir unangenehm“, protestierte Sakura schwach.
 

Kakashi lächelte. „Wir finden sicher etwas, wie du dich revanchieren kannst. Und sobald es dir besser geht, gehen wir den Rest deiner ganzen Sachen holen, na was sagst du dazu?“
 

Sakuras Antwort bestand daraus, dass sie ihrem Sensei um den Hals fiel, wobei sie beide fast aus dem Bett gekullert wären, und ihm einen zweiten dicken Schmatzer auf die Maske drückte.
 

Kakashi musste lächeln, als er daran zurück dachte.
 


 

Sakura atmete erst mal die frische Luft ein, als sie aus dem Krankenhaus von Konoha-gakure trat. Eigentlich mochte sie den Geruch von Krankenhäusern nicht und doch hatte sie eine Ausbildung zur Medic-Nin begonnen. Die Operation bei der sie unter der Leitung von Shizune helfen musste, hatte lang gedauert. Es war unsagbar anstrengend gewesen, auch weil sie viel Chakra verbraucht hatte.
 

Aber jetzt hatte sie den restlichen Nachmittag frei. Und nach der langen Operation zeigte sich bei ihr auch der Hunger. Sie beschloss zurück zu Kakashis Wohnung zu gehen. Fast war es für sie schon so etwas wie ein Zuhause – aber eigentlich stimmte das ja auch nicht richtig, denn bei Kakashi wohnte sie ja eigentlich nur vorüber gehend.
 

Sie erinnerte sich noch gut an das Gesicht ihrer Mutter, als sie ihr gesagt hatte, dass sie nicht länger bei ihnen wohnen würde; denn schließlich waren sie sowieso so gut wie nie da.
 

„Du wohnst jetzt bei Kakashi Hatake? Aber, Sakura-chan, er ist doch dein Sensei!“
 

„Das hat doch nichts zu bedeuten, Mom. Er hat mir angeboten bei ihm zu wohnen, damit ich hier in der großen Wohnung nicht so alleine bin“, hatte Sakura widersprochen.
 

„Sakura, man kann nicht einfach mit seinem Sensei zusammen ziehen. Das geht einfach nicht“, beharrte ihre Mutter. „Ihr werdet Thema Nummer 1 beim Klatsch von Konoha.“
 

Sakura war das egal gewesen – was sollte sie auch die Meinung der Leute interessieren, die sie nicht einmal kannte? Sie mochte ihren Kakashi-sensei und sie wollte zu ihm ziehen und das war schließlich alles was zählte.
 

Doch ihre Mutter haute auch weiterhun in diese Kerbe. „Denk doch mal nach, Liebes, was soll ich denn den Nachbarn sagen. Kakashi Hatake mag vielleicht ein genialer Ninja sein, aber man hört so Einiges an Gerüchten über ihn. Er soll ziemlich pervers sein – ich kann meine einzige Tochter doch nicht mit einem Perversling zusammen wohnen lassen!“
 

„Mom.“ Sakura verdrehte innerlich die Augen. „Okay, es stimmt, dass Kakashi-sensei die Schundromane von Jiraiya liest, aber deswegen ist er nicht gleich ein potentieller Vergewaltiger.“
 

„Und außerdem trägt er eine Maske. Das heißt, er will nicht, dass man sein Gesicht sieht. Wahrscheinlich hat er etwas zu verbergen! Oder hast du je sein Gesicht gesehen?“
 

„Keiner hat je sein Gesicht gesehen, Mom. Das heißt gar nichts.“
 

„Sakura-chan, ich mache mir doch nur Sorgen um dich. Und dein Vater natürlich auch.“
 

„Wenn ihr euch wirklich so viele Sorgen um mich machen würdet, du und Dad, dann würdet ihr nicht immer für mehrere Wochen auf Geschäftsreise gehen!“ Sakura war wütend geworden, ohne es eigentlich zu wollen. Doch manchmal regte ihre Mutter sie einfach nur noch auf und Sakura hatte nicht aufgegeben, bis ihre Eltern endlich ihr Einverständnis gaben, auch weiterhin bei Kakashi wohnen zu dürfen.
 

Sakura hatte es nie bereut, mit ihrem Sensei zusammengezogen zu sein – nicht ein einziges Mal. Kakashi war immer da gewesen, schon als sie gerade erst ins Team 7 gekommen war. Er hatte ihr seine Hilfe angeboten, wenn sie ihn gebraucht hatte. Er redete und lachte mit ihr und er gab ihr Trost, wenn sie traurig war.
 

Sie mochte Kakashi. Sie mochte ihn sogar sehr.
 

Doch was war es genau, was sie für Kakashi fühlte?
 

Freundschaft?
 

Liebe?
 


 

Kakashi war nicht zu Hause, als sie ankam. Sie war allein, bis auf Pakkun und der Rest der ganzen Hundemeute. Sie hatte sich etwas zu Essen gemacht und hatte danach angefangen zu Putzen – ihr Beitrag zu der WG, denn Kakashi war lausig, was Hausarbeit anging. Als sie eingezogen war, hatten sich in der Küche die Töpfe gestapelt und die Sofas im Wohnzimmer waren voller Hundehaare gewesen. Nicht zu vergessen wären da auch noch die Schundromane von Jiraiya, die natürlich überall im ganzen Haus herumlagen. An einem freien Tag hatte sie sich die besten Handschuhe angezogen – und begann zu putzen.
 

Der Großputz hatte den ganzen Tag gedauert und als Kakashi nach Hause gekommen war, war er vor Ehrfurcht im Türrahmen stehen geblieben. „Ich glaube, ich habe mich im Haus geirrt. Mein Haus war seit fünf Jahren nicht mehr so sauber wie jetzt.“
 

„Dafür, dass ich Ihren Saustall von fünf Jahren geputzt habe, bezahlen Sie das Essen, das wir bestellen. Denn Kochen werde ich jetzt ganz bestimmt nicht mehr.“
 

Sie hatten sich angegrinst. Danach hatte Kakashi mehrere Portionen Miso Ramen bestellt und sie hatten sich einen schönen Abend gemacht. Es war Wein geflossen, nicht sehr viel, aber immerhin soviel, dass Sakura einen kleinen Schwips bekommen hatte und auch an Kakashi war der Wein nicht völlig vorübergegangen. (Doch Sakura war es schleierhaft, wie er es selbst später noch schaffte, seine Maske so schnell anzuheben, um zu trinken, sodass sie sein Gesicht immer noch nicht sehen konnte.)
 

„Du siehst schön aus, wenn du lächelst“, hatte Kakashi irgendwann gegluckst.
 

„Ich würde Ihnen ja auch ein Kompliment machen“, lallte Sakura darauf, „aber ich hab immer noch nicht Ihr Gesicht gesehen. Nicht ein einziges Mal.“
 

„So? Wirklich nicht?“ Er lachte hinter seiner Maske.
 

Kakashi nahm seine Maske ab. Sie sah sein Gesicht. Seine Nase. Sein Kinn. Seinen Mund. Seine Lippen. Es war als hätte sie das größte Geheimnis Konohas aufgedeckt. Und es gehörte jetzt nur ihr und Kakashi.
 

Kakashis Gesicht.
 

Es sah schön aus, und das auf eine Art, die sie selber nicht beschreiben konnte. Sie hatte oft versucht, sich sein Gesicht vorzustellen und jetzt war es so gleich und doch so anders als in ihren Vorstellungen.
 

Er lächelte sie an. Nur für sie hatte er seine Maske abgenommen. Für sie.
 

„Das Lächeln steht Ihnen“, gab sie das Kompliment zurück.
 

Der Abend war noch weitergegangen, doch an mehr konnte sie sich beim besten Willen nicht erinnern. Nur daran, dass sie in der Nacht von ihm geträumt hatte, aber was genau das gewesen war, wusste sie nicht mehr … Es hatte nur Kakashi in ihren Gedanken gegeben, nur ihn.
 

Kakashi Hatake.
 

Kakashi, der brillante Kopier-Ninja.
 

Kakashi, ihr Sensei.
 

Kakashi, ihr …?
 


 

Schlagartig wurde sie aus ihren Tagträumen gerissen. Pakkun stand vor ihr. „Was soll das werden? Du stehst hier schon seit fünf Minuten und putzt immer noch dieselbe Stelle auf dem Tisch.“
 

Als Antwort schleuderte sie fast wie beiläufig einen Kunai nach ihm, der allerdings ins Leere ging, weil Pakkun mit einem Kamikaze-Sprung unter den Tisch hechtete. „Mund halten, du Fellknäuel“, giftete sie gefährlich. Gelegentlich konnte Pakkun so was von nervtötend sein …
 

Pakkun kam wieder unter dem Tisch hervor. „Es ist doch nicht zu fassen. Ich wohne bei zwei Zweibeinern, die mich beide beschimpfen, ganz zu schweigen davon, dass sie mich gern haben. Die Eine bewirft mich sogar mit einem Kunai“, jammerte der Mops theatralisch vor sich hin.
 

„Oh bitte“, stöhnte Sakura und verdrehte die Augen. „Den armen, misshandelten Hund nimmt dir sowieso niemand ab, Pakkun.“
 

„Hmpf.“
 

„War Kakashi zwischendurch schon da?“, fragte Sakura dann.
 

„Ach, jetzt bin dir wohl wieder gut genug, was?“ Pakkun schnaubte. „Zweibeiner!“, sagte er verächtlich und trottete von dannen.
 

Sakura verdrehte die Augen. Für heute ließ sie das Putzen Putzen sein, denn sie sah ein, dass das heute nicht viel bringen würde. Stattdessen setzte sie sich auf Kakashis Terasse in seinen bequemen Liegestuhl. Sie hatte ein Buch über Heilkunst mitgenommen, aber Lust zu lesen hatte sie auch nicht wirklich.
 

Stattdessen schweiften ihre Gedanken wieder zu der einen Nacht ab, wo sie zum ersten Mal Kakashis Gesicht gesehen hatte. Das war bisher kein zweites Mal passiert, dass er seine Maske abgenommen hatte. Doch am nächsten Tag darauf war die Ernüchterung gekommen und ihr Hochgefühl erstarb.
 

Es war beim Training mit Tsunade gewesen. Zunächst war es noch ein Tag wie jeder andere auch gewesen, doch innerhalb von Sekunden war kurz darauf ihre Welt untergegangen, nur um sie in bodenlose Schwärze zu stürzen, aus der sie nie mehr herausfinden könnte.
 

„Sakura“, begann Tsunade, sobald das Training beendet war, „ich muss mit dir reden. Und ich denke, du hast ein Recht darauf es zu erfahren.“
 

Sie war stocksteif stehen geblieben. „Was zu erfahren?“, wiederholte sie.
 

„Vor zwei Tagen hat man die Leichen von Sasuke und Itachi gefunden. Sie lagen im Wald, nahe Oto. Ein Bote hat sie entdeckt. Sakura … es tut mir Leid. Ich wünschte, ich könnte etwas für dich tun …“
 

Tsunades restliche Worte hörte sie nicht mehr. Alles in ihr war gefroren und sie fühlte nichts mehr außer dem Schmerz, der nimmer mehr enden würde. Es war die bodenlose Schwärze, die sie schon immer gefürchtet hatte. Es war, als würde sie fallen und fallen … und es war niemand mehr da, der sie auffing.
 

Sasuke hatte ihr alles bedeutet – und jetzt hatte sie alles verloren.
 

Wie in Trance war sie zurück zu Kakashis Haus getaumelt. Sie hatte nichts mehr gefühlt außer Schmerz und nichts mehr gesehen außer Schwärze. Kakashi hatte sofort gemerkt, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung war. Er war vom Sofa gesprungen und hatte sie in den Arm genommen, sobald sie durch die Tür getreten war – und den ganzen Abend hatte er sie kein einziges Mal losgelassen, während ihre Tränen flossen.
 

Sie weinte so lange, bis sie keine Tränen mehr hatte. Dennoch fühlte sie sich danach nicht besser – wie auch? Sasuke war tot, unwiderruflich und niemand würde etwas daran ändern können. Nachdem die Tränen versiegt waren, fühlte sie nur noch Leere.
 

Leere.
 

Sie hatte Sasuke geliebt, mehr als alles andere auf der Welt. Und jetzt war er tot.
 

Es gab nichts mehr, was ihr noch etwas bedeutete.
 

Niemand würde Sasuke je ersetzen können.
 

„Sakura …“
 

Sie war allein.
 

„Sakura …“
 

Allein.
 

Wieder einmal.
 

Und da flossen sie wieder, die Tränen.
 


 

„Sakura.“
 

Eine sanfte Stimme drang an ihr Ohr. Jemand streichelte ihre Haare.
 

„Sakura.“
 

Sie fühlte Wärme und seit langem fühlte sie sich endlich wieder wohl, aber auch nur solange bis die Erinnerungen wieder über sie hereinbrachen. Im ersten Moment konnte sie die Stimme niemandem zuordnen.
 

„Sensei …“, krächzte sie. Ihre Stimme fühlte sich heiser an.
 

Kakashi schob sie ein bisschen von sich weg, damit er sie mustern konnte. „Sakura-chan“, sagte er erleichtert. Er wischte ihr vorsichtig die Reste der Tränen von den Wangen. „Du solltest etwas essen.“
 

„Ich hab keinen Hunger.“ Essen war das letzte, was sie wollte. Sie wusste nicht einmal, ob sie sich je wieder glücklich fühlen würde können, wie sollte sie dann essen?
 

„Dann trink wenigstens etwas. Bitte, Sakura. Tu es mir zuliebe.“
 

Sie nickte langsam. Kakashi brachte ihr ein Glas Wasser und sie trank es, doch besser fühlte sie sich dadurch nicht wirklich. Kakashi hatte sich wieder vor sie hingesetzt und Sakura lehnte sich leicht an ihn. Ihre Wange lag an seiner Weste.
 

„Du musst mir nichts erzählen, wenn du nicht willst, Sakura.“ Ein Arm hatte sich um ihren Rücken gelegt und drückte sie. „Aber du sollst wissen, dass ich für dich da bin. Ich werde immer da sein, egal, was auch passiert.“
 

Kakashis Worte hallten in ihrem Kopf wieder.

Ich bin da … ich werde immer da sein …

Er war da, immer noch. Sasuke dagegen würde nie mehr zurückkehren können.
 

„Kakashi-sensei“, wisperte sie schwach. „Tsunade hat es mir gestern gesagt. Sie … sie haben die Leiche von … Sasuke gefunden … Er ist gestorben, als er seinen Clan gerächt hat …“
 

Sakura konnte sich im Nachhinein beim besten Willen nicht an die Tage danach erinnern. Sie waren voller Schmerz und Dunkelheit gewesen, Tränen und Trost, von dem Gefühl, nie mehr glücklich sein zu können und einem wärmeähnlichen Gefühl, das sie sich nicht erklären konnte.
 

Ohne Kakashi hätte sie diese dunkle Zeit kaum durchstehen können, denn er war die ganze Zeit da, für sie, und auch wenn sie nicht mehr weinen konnte, versuchte er, ihr so gut es ging Trost zu spenden.
 

Dunkel erinnerte sich an Kakashis geflüsterte Worte, die sie endlich nach Tagen aus der schwarzen Finsternis rissen, wo sie wieder anfing, endlich wieder etwas anderes wahr zu nehmen, als den tiefen, nimmer enden wollenden Schmerz, den Sasukes Tod hinterlassen hatte, und den Tränen auf ihren Wangen.
 

„Sakura … Sasuke ist tot, ja. Aber das heißt nicht, dass du deswegen gleich mit ihm sterben musst. Du musst wieder lernen zu leben, auch wenn es dir jetzt noch unmöglich scheint, je wieder Glück empfinden zu können. Du musst wieder beginnen, dein Leben zu leben. Du bist nicht allein, Sakura, und das weißt du. Es gibt so viele Menschen auf dieser Welt, die dich lieben. Lebe wieder, Sakura. Lebe!“
 

„Helfen Sie mir dabei?“
 

„Nichts wird mich davon abhalten können, Sakura-chan. Nichts auf dieser Welt.
 

Ich bin bei dir, Sakura. Solange du mich brauchst.“


 

Ich bin bei dir, Sakura. Du bist nicht allein.
 

Du bist nicht allein.
 

… nicht allein …
 

Ich bin bei dir.
 

Solange du mich brauchst.
 

Lebe wieder, Sakura. Lebe!


 

Kakashi trat auf die Terrasse und erblickte Sakura in seinem bequemen Gartenstuhl. Aoi hatte sich zu ihren Füßen gelegt und es sah fast so aus, als würde der Hund sie bewachen. Er hob kurz den Kopf, als Kakashi auf die Terrasse kam, doch dann sank sein Kopf wieder auf die Vorderpfoten und döste vor sich hin.
 

„Sakura?“, fragte er leise.
 

Sakura schlief. Sie sah so schön aus. Zierlich und Verletzlich, als könnte der nächste heftige Windstoß sie einfach von den Füßen wehen. Doch Kakashi wusste, welche Stärke in ihr floss, innere wie körperliche Stärke.
 

„Kakashi, du siehst aus wie ein verliebter Trottel, wenn du sie weiter so anstarrst.“ Pakkun war ebenfalls hinter Kakashi auf die Terrasse getreten und ließ sich auf seinen Hintern plumpsen.
 

„Klappe halten. Sonst zieh ich dir gleich wie versprochen das Fell über die Ohren.“
 

„Zweibeiner“, stieß der Mops verächtlich aus. „Immer das gleiche mit denen. Warum heißt es eigentlich, der Hund sei der beste Freund des Menschen? Ich merke davon gar nichts.“
 

Pakkun verschwand wieder im Inneren der Wohnung, aber Kakashi beachtete den Mops nicht. Sakura hatte die Augen aufgeschlagen und lächelte ihn an. Sie wirkte ein wenig müde und erschöpft. „Hallo Sensei“, begrüßte sie ihn.
 

„Du weißt schon, dass du für jeden Nuke-Nin schlafend ein leichtes Ziel bist und völlig wehrlos bist, Sakura?“
 

„Wow, das ist ja eine echt nette Begrüßung, Sensei. Aber das muss wohl so sein, wenn man von seinem früheren Sensei dösend im Garten gefunden wird.“ Trotz ihrer Worte lächelte sie ihn warm an.
 

Kakashi lachte hinter seiner Maske. „Du hast hier ja noch andere Bewacher, die während du schläfst auf dich aufpassen. Um genau zu sein, sogar acht Aufpasser, das hat doch was“, sagte Kakashi und setzte sich zu ihr auf den Stuhl.
 

„Sieben!“, schallte es aus dem Wohnzimmer. „Ich werde keine Tatze rühren, um auch nur einen von euch zu retten!“ Doch er wurde eiskalt ignoriert.
 

Sakura legte den Kopf in den Nacken und blinzelte gegen die Sonne. Sie fühlte sich gut, kaum zu glauben, doch es war wahr. Kakashi saß so nah bei ihr, dass sich ihre Beine berührten. Selbstvergessen hatte Kakashi eine Hand gehoben und strich ihr eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.
 

„Wissen Sie, Sensei … sie haben jemanden vergessen. Es gibt noch jemanden, der mich beschützen würde“, meinte sie.
 

Kakashi nahm seine Hand zurück. Jetzt hatte sie ihn aus dem Konzept gebracht, und das mehr als gründlich. „Wen?“, fragte er beherrscht ruhig.
 

„Na, wen wohl? Sie natürlich, Sensei!“
 

Kakashi musste hinter seiner Maske lächeln. Ja, da hatte Sakura wohl Recht. Er hatte schon früher alles getan, um sie zu beschützen, als sie noch ein richtiges Team waren, und so war es auch heute noch.
 

Sakura seufzte und setzte sich auf der Liege auf. Sie wirkte entspannt und zufrieden, aber kaum jemand wusste so gut wie Kakashi, dass auch Sakura es gelernt hatte, gewisse Gefühle nicht nach außen dringen zu lassen. Nur wenn man ihr tief in die Augen schaute, konnte man sehen, welche ihre wahren Gefühle waren.
 

Doch jetzt hatte Sakura die Augen geschlossen, und Kakashi musste daran denken, dass Sakura immer noch nicht den Wunsch aufgegeben hatte, stark zu sein. Ja, sie versuchte stark zu sein, auch wenn es ihr trotz all ihrer Bemühungen nicht immer gelang.
 

Auch jetzt versuchte sie es. Die Augen hielt sie geschlossen, doch ihre Lippen zitterten.
 

„Wissen Sie, welcher Tag heute ist, Kakashi-sensei?“
 

Wie könnte Kakashi das nicht wissen? Auch wenn ganz sicher nicht der Wochentag gemeint war, dieses Datum würde Kakashi nie vergessen können.
 

„Natürlich.“
 

Heute war Sasukes erster Todestag.
 

Ein Jahr war es jetzt her, dass Sasukes Tod Sakura einen nie enden wollenden Strom an Tränen gebracht hatte. Er konnte sich an ihr Gesicht erinnern, als wäre sie erst gestern mit dem todtraurigen und schockierten Gesicht in seine Wohnung gestolpert. Noch immer konnte er ihre Augen sehen, die voller Tränen standen und ihn so kummervoll anblickt hatten, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte.
 

Er hatte diesen Tag gefürchtet, weil er glaubte, dass dieser Tag genauso ablaufen würde, wie der ein Jahr zuvor. Er glaubte, er würde wieder ihre Tränen sehen, die er nicht trocknen konnte, und in ihre grünen Augen blicken zu müssen, die all ihren Kummer und ihr Leid widerspiegelten.
 

„Ich glaube, ein Teil von mir wird Sasuke wohl immer lieben, genauso wie der Schmerz immer ein Teil von mir sein wird, mit dem lernen musste, zu leben“, sagte sie nach einer Weile des Schweigens. In ihren Augen lag ein unergründlicher Blick, den Kakashi einfach nicht zu deuten wusste. „Aber ich kann auch den Rest meines Lebens nicht auf jemandem warten, der vor einem Jahr gestorben ist, nicht wahr, Sensei?“
 

Kakashi schwieg. Was sollte er dazu auch sagen?
 

„Das Leben geht weiter … ob man es will oder nicht. Und ich will nicht mehr warten, damit habe ich schon viel zu viel Zeit vertan. Ich habe so lange auf jemanden gewartet, der mich mag und der mich liebt – und jetzt werde ich wohl nie erfahren, ob Sasuke mich auch nur gern gehabt hatte.“ Sie seufzte. Lang.
 

Er sagte immer noch nichts. Sein Mund war trocken und ihm fiel nichts ein, was er hätte sagen können. Doch dann fielen sie, die Worte, einfach aus seinem Mund, ohne genau sagen zu können, wieso er das sagte.
 

„Aber es gibt jemanden, der dich sehr gern hat … und vielleicht auch mehr als das.“
 

Er verfluchte sich sogleich für diese Worte. Wie hatte er das auch nur sagen können? Aber Sakura sah ihn nur an, mit ihren hellen grünen Augen, die ihn plötzlich so liebevoll ansahen …
 

„Sensei? Darf ich Ihr Gesicht sehen?“, fragte sie mit einem Mal.
 

„Wieso denn das?“, sagte er überrascht.
 

Da wurde sie plötzlich rot. „Ich hatte damals einen Schwips und ich kann mich nicht mehr erinnern“, murmelte sie so verlegen, dass er es kaum hören konnte. „Außerdem würde ich es gerne noch mal sehen …“
 

Er lachte amüsiert, doch Sakura starrte immer noch sehr verlegen an ihm vorbei. Kakashi nahm ihre rechte Hand und führte sie nach oben, bis sie auf dem Rand seiner Maske lag. Verwundert sah sie auf und als Kakashi tatsächlich ihre Hand wieder losgelassen hatte, begann sie tatsächlich ihm die Maske abzunehmen. Sie schob das Stirnband nach oben, sodass nun das Sharingan zu sehen war, und danach zog sie die Maske herunter.
 

So blickte sie zum zweiten Mal in Kakashis Gesicht.
 

„Küssen Sie mich.“
 

… äh, was?
 

Jetzt war es an ihr amüsiert zu lächeln. „Sie haben schon richtig verstanden. Ich will nur eine Frage beantwortet haben. Deswegen … küssen Sie mich.“
 

Es war verrückt. Er verstand nicht, was Sakura damit bezweckte und noch weniger wusste er, was für eine Frage damit beantwortet werden könnte. Sakura liebte Sasuke. Das war schon immer so gewesen, und sie hatte gesagt, dass es auch noch immer stimmte. Sakuras Gefühle für Sasuke konnten sich unmöglich geändert haben.
 

Doch erst jetzt verstand Kakashi. Es waren nicht die Gefühle für Sasuke, die sich geändert hatten, sondern ihre Gefühle für IHN.
 

„Sensei.“
 

Er sah auf und blickte in Sakuras Gesicht. Der leichte Wind spielte mit ihrem rosafarbenen Haar und ein echtes Lächeln hatte sich auf Sakuras Züge geschlichen. Und ein echt gemeintes Lächeln von Sakura war mit der Zeit selten geworden, vor allem in dem letzten Jahr.
 

„Küssen Sie mich“, wiederholte sie. „Bitte.“
 

Kakashi tat es. Mit einer Hand griff er in ihren Nacken und zog sie leicht zu sich hoch. Dann presste er seine Lippen auf die von Sakura, die voll und rosé aussahen. Jetzt schlang er auch noch seinen zweiten Arm um ihren dünnen Rücken und für einen Außenstehenden hätte es zwangsläufig so gewirkt, als wolle Kakashi sie nie mehr gehen lassen, geschweige denn loslassen.
 

Irgendwann ließ Kakashi Sakura los, wie viel Zeit vergangen war, hätte keiner von ihnen sagen können. Er hielt sie immer noch im Arm und sah lächelnd auf das Mädchen herunter.
 

„Ist deine Frage nun beantwortet?“
 

Sakura sah auf. „… ja.“
 

„Gut.“ Kakashi sah ehrlich zufrieden aus.
 

Sie ließ ihre Stirn gegen seinen Oberkörper fallen und genoss das Gefühl der Wärme und Geborgenheit, das er ihr gab. Sie fühlte sich sicher … und glücklich.
 

Ja, ihre Frage war beantwortet. Das was sie wissen wollte, war, ob sie das gleiche für ihren Sensei empfand wie für Sasuke? Bei Sasuke hatte sie es vom ersten Augenblick an gewusst, dass sie ihn liebte, doch wie war das bei Kakashi? Hatte sie sich in ihn verliebt?
 

… und die Antwort war ja.
 

Sie liebte Kakashi. Es war unsinnig es nicht erkennen zu wollen, denn leugnen konnte sie es eh nicht mehr.
 

Sakura wusste nicht mehr, wie lange sie in Kakashis Armen gelegen hatte, doch sie hatte nirgendwo anders sein wollen. Niemals. Sie war jetzt genau dort, wo sie hingehörte. Und genau so war es gut. So sollte es sein.
 

„Weißt du, ich glaube deine Mutter wird ausflippen, wenn sie hiervon erfährt“, sagte Kakashi irgendwann. Aber es klang nicht wirklich so, als würde er sich Sorgen machen, sondern eher als fände er das sehr amüsant.
 

„Damit wird sie sich abfinden müssen …“, lächelte Sakura.
 

Kakashi und Sakura sahen sich an. Es hätte ein sehr romantischer Augenblick sein können, wenn nicht …
 

„Nein, wie romantisch“, säuselte Pakkun und zerstörte somit wissentlich jedwede Romantik. „Jetzt muss ich mir Tag für Tag das Liebesgeflüster von euch zwei Turteltauben anhören … - AAAAAH!“
 

Pakkun rettete sich hinter einen Blumenkübel. Denn dort wo er vorher gestanden hatte, steckten jetzt mindestens ein Dutzend Kunais in der Wand.
 

In Herzform.
 

And now I have to say, that’s
 

THE END.


 


 

Na los. Sagt es. Ich weiß, dass ihr es denkt. Also SAGT ES RUHIG.
 

Es ist kitschig. Ich weiß es selbst, also könnt ihr es mir ruhig an den Kopf werfen, genauso wie all die anderen Dinge: schnulzig, unrealistisch, total überzogen, viel zu dramatisch-theatralisch, unsinnige Story, allesamt out of character … etc.
 

Im Moment schreib ich nur mehrseitige One-Shots zu Naruto; ich kann momentan nix anderes schreiben. Für ne längere FF fehlt mir irgendwie noch richtig die Idee. Deprimierend. Nya … kommt noch. Bestimmt. ^^
 

Ähm … Feedback? ^^
 

Bai bai

Yena-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (36)
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Von: abgemeldet
2010-03-06T20:19:54+00:00 06.03.2010 21:19
kawaii
voll tol XD

knudllzzzz
neko-chan
Von:  naomi_ni
2008-09-09T05:48:23+00:00 09.09.2008 07:48
kitschig, süß, genial!!!
das beschreibt es am besten!!!
gefällt mir total, super idee!
muss ich gleich noch mal lesen!
*zurückklick**herzchenaugen*
lg
naomi
Von:  Buchruecken
2008-03-07T13:30:54+00:00 07.03.2008 14:30
*schwärm* ohh nein *seufz* wie süß...
die OS is echt klase gworden. Also ich find die genau richtig nicht zu kitschig nicht zu ernst , am anfang wa humor da .. also ich find die perfekt ;)

LG Mimi
Von: abgemeldet
2007-06-29T11:06:04+00:00 29.06.2007 13:06
o.o man...das couple is irgendwie süß...aber...NEIn das kann nich XD
Ich hab ein neues coupel gefunden. Oh man..du bist ja echt fies. Schreibst du nochmehr? XD büdde
Von: abgemeldet
2007-06-27T16:58:52+00:00 27.06.2007 18:58
du bist doof :P
du hast es doch tatsächlich geschafft !
jetzt bin cih doch tatsächlich ein richtiger kaka x saku fan !
und das nur, weil DU so einen schönen OS geschriebn hast !
das ist gemein >////////<
Von:  BlueAzure
2007-05-15T17:57:00+00:00 15.05.2007 19:57
Hey ich bins, das war auch mal wieder geil, eigentlich finde ich ja nur sasu x saku gut und nicht jemand anderes mit saku oder sasu, aber du hast das so gut erzählt, das ich jetzt sogar saku x kaka gut fand.............echt supergeil ^^
Von: abgemeldet
2007-04-23T02:10:57+00:00 23.04.2007 04:10
Das is ja voll süüüüüüüüüüüüß!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
gut gelungen, echt jetzt, mir gefällts!!!
Von: abgemeldet
2007-03-21T15:16:39+00:00 21.03.2007 16:16
Ich finds voll cool und voll süß
Von: abgemeldet
2007-03-12T17:42:55+00:00 12.03.2007 18:42
also ich finds vol süß
Von: abgemeldet
2007-02-27T20:34:02+00:00 27.02.2007 21:34
woooooooooooooooow!!!!!!! die geschichte hat mir echt gefallen!!! bitte schreib noch so eine!! *bettel*
daspairing hats mir jetzt richtig angetan...du hast alles so wunderbar beschrieben^^ *schwärm*


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