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Angst vor Gefühlen

von

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Ein Schwur wird zur Bedrohung

Takeshi wachte auf, als Ken und Hikaru gerade aus dem Zimmer gingen. Er blickte auf Kojiro, der neben ihm schlief und lächelte. Wie gerne würde er jeden Tag neben ihm aufwachen, seine Nähe spüren... Takeshi starrte ununterbrochen auf Kojiros Gesicht, nahm jede kleinste Bewegung von ihm war und genoss jede einzelne Sekunde, in der er ihm so nah sein konnte. Hyuga bewegte sich im Schlaf und umarmte ihn. Sawada kuschelte sich näher an ihn heran und legte vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken, seinen Arm auf Kojiros Brust, fühlte, wie die sich gleichmäßig hob und sank. Seine Hand wanderte zu Hyugas Herz, um den Rhythmus zu spüren, in dem es schlägt. Er schloss seine Augen, nahm all die wundervollen Wahrnehmungen sorgsam in sich auf. [Warum kann dieser Augenblick nicht ewig dauern, ich wünsche mir doch nichts sehnlicher...]
 

Zur gleichen Zeit trafen Wakashimazu und Matsuyama auf dem Flur Wakabayashi.

„Hey Jungs! Könnt ihr mir vielleicht sagen, wo Kojiro steckt? Ich kann ihn nirgends finden.“

„Klar, er ist in unserem Zimmer, hat bei uns übernachtet“ antwortete Ken. „Geh ruhig zu ihm, wenn du willst.“

„Danke! Wir sehen uns noch später!“ Genzo winkte den beiden und lief los. Am Ziel angekommen drückte er die Türklinke runter und ging rein. Sawada hörte dass jemand hereinkam, aber öffnete nicht die Augen. [Sollen sie doch denken, dass wir noch schlafen, vielleicht lassen sie uns ja in Ruhe...]

„Kojiro?!“

Takeshi nahm sofort seine Hand von Hyuga runter und drehte sich erstaunt mit dem Gesicht zu Genzo.

„Wakabayashi?! Was machst du denn hier?!“

Auch Hyuga wurde wach, sah mit verschlafenem Blick zu Takeshi und zog seinen Arm von ihm zurückt. Dann schaute er verwundert zu Wakabayashi.

„Genzo?“

„Kannst du mir vielleicht erklären, was du da gerade gemacht hast?!“

„Na was wohl - geschlafen.“

„Geschlafen? Für mich sah das anders aus!“

Hyuga rieb sich die Augen und setzte sich.

„Ja, geschlafen. Ich hab hier übernachtet, falls du’s noch nicht gemerkt hast.“

„Das hab ich sehr wohl gemerkt! Genauso wie ich gemerkt habe, dass ihr euch dabei ziemlich vertraulich umarmt habt!“

„Meine Güte... wir haben in einem Bett geschlafen, so was kann passieren. Bist du etwa eifersüchtig? Komisch, weil doch nicht du derjenige bist, der Gründe zur Eifersucht hat.“

„Glaubst du etwa, dass du dazu Gründe hast?! Ich hab schon gestern versucht dir zu erklären, dass da nichts war! Jun hat mich überrumpelt, ich konnte nichts machen und plötzlich bist du dazugekommen.“

Hyuga war nun vollkommen wach. Er stand auf, ging zu Wakabayashi rüber und schaute ihm direkt in die Augen.

„Das würde ich gerne glauben.“

„Dann tu es doch einfach“ sprach Genzo sanft. „Du weißt doch, dass ich dich liebe. Ich könnte dich nie betrügen.“

[Ist das wirklich wahr? Das muss es wohl... ich seh doch in deinen Augen, das du die Wahrheit sagst... Ich hab mir zu schnell ein Urteil gebildet... aber dafür wird mir Misugi später büßen!]

„Genauso wenig, wie ich dich betrügen könnte. Ich liebe dich nämlich auch, über alles.“

„Tiger...“ Genzo lächelte erleichtert, umarmte ihn und sie küssten sich leidenschaftlich. Für einen Augenblick haben sie alles um sich vergessen, auch Sawadas Anwesenheit. Takeshi saß auf dem Bett und starrte sie mit schmerzverzehrtem Gesicht an. Er spürte, wie Eifersucht und Wut in einem rasendem Tempo in ihm anstiegen. Wakabayashi küsste SEINEN Kojiro, vor seinen Augen... Er sprang vom Bett und stieß Wakabayashi weg, stellte sich zwischen sie, mit dem Rücken zu Kojiro.

„Was macht ihr da?!“ brüllte er Genzo an. „Habt ihr überhaupt kein Schamgefühl?! Müsst ihr andere dazu zwingen sich das anzusehen?!“

„Takeshi...“ Sawada schloss die Augen, als er Kojiros sanfte Stimme vernahm. „Ich dachte, du hast nichts gegen unsere Beziehung...“

„Hab ich auch nicht!“ Takeshi kniff immer noch die Augen fest zusammen, aus Angst einer von ihnen würde seine wahren Gefühle erkennen. „Aber ich will mir das nicht ansehen, verstehst du Kojiro? Ich will es einfach nicht sehen!“

Sawada lief aus dem Zimmer, rannte so schnell es ihm seine Beine erlaubten, fühlte dabei Tränen in den Augen, die er aus ganzer Kraft zu unterdrücken versuchte. [Ich hasse ihn! Warum ER?! Warum nicht ich?! Ich bin derjenige, der mit Kojiro zusammen sein sollte! Und wir werden auch zusammen sein, verlass dich drauf Wakabayashi! Ich werde alles tun, um euch auseinander zu kriegen, das schwöre ich!]
 

Kojiro und Genzo sahen Takeshi verwundert nach, als er an ihnen vorbeirannte.

„Was hat er denn bloß schon wieder?“ überlegte Hyuga laut. Genzo sah ihn bedrückt an.

[Ach Tiger, kannst du es dir nicht denken? Ken hat mir alles erzählt. Ich kann es ihm nicht übel nehmen, dass er aus mir einen Sündenbock gemacht hat, ich weiß ja, wie wichtig du für ihn bist. Aber warum wundert dich sein Verhalten? Du solltest doch am ehesten verstehen, was in ihm vorgeht...]

„Schatz, ist alles in Ordnung?“ Kojiro riss ihn aus seinen Gedanken. Wakabayashi lächelte ihn an.

„Natürlich Tiger. Mach dir um Takeshi keine Sorgen, der kriegt sich wieder ein. Komm,“ er nahm ihn bei der Hand, „lass uns frühstücken gehen.“

„Frühstücken?“ Hyuga sah ihn enttäuscht an. „Wir haben uns doch eine Woche lang nicht gesehen. Ich weiß ja nicht wie’s dir geht, aber ich hätte eigentlich Hunger...“ er grinste „auf etwas anderes.“

Genzo lächelte ihn verführerisch an.

„Das meine ich doch mit ‚frühstücken’ Tiger. Ich bin auch ziemlich ausgehungert...“
 

Wakabayashi war unsagbar glücklich, dass er es doch geschafft hat, Kojiro von seiner Unschuld zu überzeugen. Während sie den Flur entlang zu ihrem Zimmer gingen, blickte er ständig seinen Freund an, versuchte ihm dieses wundervolle Gefühl zu übermitteln. Kojiro antwortete auf jeden solcher Blicke mit einem Lächeln. Auch er war froh, dass sich alles wieder zum guten wendete und sie endlich wieder die Möglichkeit haben, ihre Beziehung in vollen Zügen zu genießen. Auf einmal blieb er stehen und sah gebannt aufs andere Ende des Flurs, wie eine Raubkatze, die ihre Beute erspäht hat. Genzo folgte seinem Blick. Es war Jun, der ihnen entgegen spazierte. Zu spät hat der Torwart verstanden, was für eine gefährliche Situation das war, Hyuga ist bereits in Misugis Richtung losgestürmt. Bevor er wusste, wie ihm geschah, bekam Jun einen kräftigen Schlag in den Bauch ab und zuckte zusammen. Kojiro zog ihn hoch und drückte an die Wand.

„Du wagst es dich an meinen Freund ranzumachen?!“

„Kojiro! Hör sofort auf damit!“ Wakabayashi packte ihn am Arm und versuchte ihn von Misugi wegzuziehen. Hyuga stieß seine Hand weg.

„Misch dich nicht ein Genzo! Ich werde diese Situation allein mit Misugi klären!“

„Das wirst du nicht! Für wen hältst du dich?! Du kannst doch nicht immer gleich wild drauf losschlagen, wenn dir was nicht passt!“

Als die beiden miteinander stritten, nutzte Jun die Gelegenheit und schupste Hyuga von sich. Der konzentrierte wieder all seine Aufmerksamkeit auf ihm und schlug ihm ins Gesicht. Misugi fiel zu Boden, berührte seine Wange und blickte Kojiro wütend an.

„Das wird dich teuer zu stehen bekommen Hyuga!“

„Na warte!“ Kojiro wollte sich auf ihn stürzen, aber Wakabayashi hielt ihn auf.

„Nein! Lass es endlich sein Kojiro!“

„Schon wieder verteidigst du ihn?! Kann es sein, dass zwischen euch doch was war und du mir nur den Unschuldigen vorspielst?!“

„Hör doch endlich auf mit dem Blödsinn! Kannst du diese peinliche Eifersuchtszene denn nicht endlich lassen?!“

Hyuga blickte ihn wütend an.

„Klar kann ich sie lassen, wenn dir soviel daran liegt, dass Misugi nichts passiert. Kannst ihn ja später ordentlich trösten!“

Er sah Jun herablassend an und ging. Wakabayashi starrte ihm einen Moment lang nach, dann half er Misugi aufzustehen.

„Es tut mir leid, ich weiß, dass Kojiro sich unmöglich verhalten hat, aber...“

„Ist schon gut“ unterbrach Jun ihn. „DU musst dich nicht entschuldigen, es ist ja nicht deine Schuld. Hyuga wird für sein Verhalten Konsequenzen tragen, dafür werde ich schon sorgen!“

„Was hast du vor?“

„Wenn er Glück hat, werde ich ihn nur aus der Mannschaft schmeißen.“

„Du willst ihn loswerden? Du willst wirklich, dass wir beide gehen?“

„Was meinst du mit ‚wir beide’? Es ist doch nur die Rede von Hyuga!“

„Jun... Du weißt sehr genau, dass ich mit ihm gehen werde, wenn du ihn rausschmeißt.“

„Das kannst du der Mannschaft doch nicht antun!“

„Die Mannschaft ist mir in dem Moment egal! Auch du kannst es nicht ändern – ich werde mich um nichts in der Welt von ihm trennen.“

Sie sahen sich längere Zeit schweigend an. Wakabayashi hoffte, dass Juns Schwäche für ihn groß genug sein wird, um es sich doch anders zu überlegen und Kojiro in Ruhe zu lassen. Jun kämpfte mit sich selbst. So sehr er sich auch rächen und Hyuga loswerden wollte, das Bedürfnis Genzo nah um sich zu haben war stärker.

„Also gut“ sagte er schließlich. „Wir können es uns nicht leisten gleich zwei gute Spieler auf einmal zu verlieren, außerdem bin ich dir ja immer noch etwas schuldig für... die letzte, unangenehme Situation. Ich werde Hyugas Ausraster für mich behalten, wenn es nie wieder vorkommt.“

„Das wird es nicht Jun, ich werde mich drum kümmern. Danke.“

Wakabayashi atmete erleichtert auf und lief sofort in sein Zimmer, überzeugt, dass Kojiro dort ist und auf ihn wartet. Aber Kojiro war nicht da. Genzo setzte sich aufs Bett und nahm sich vor geduldig zu warten, bis sein Freund auftaucht. Ein ernstes Gespräch stand ihnen bevor...
 

Derweil spazierte Hyuga am Fußballfeld entlang und beobachtete einige seiner Teamkollegen beim Training. Unter ihnen waren auch Wakashimazu und Sawada. Takeshi starrte nach einiger Zeit verwundert zu ihm rüber. Kojiro? Allein? Nachdem er gerade angeblich seinen Streit mit Wakabayashi beendet hat? Irgendetwas stimmte da nicht. [Vielleicht hatten sie ja doch noch Zoff heute? Nein, das wäre doch zu schön um wahr zu sein, oder?] Egal, wie es um die beiden stand, Sawada fand schon eine Möglichkeit zwischen ihnen erneut Streit auszulösen. Kojiro hat Wakabayashi Betrug vorgeworfen, es reichte also ihn in seiner Überzeugung zu festigen. Was für ein Glück, dass Wakabayashi, höchst wahrscheinlich unbewusst, den Namen seines angeblichen Liebhabers genannt hat. Einfacher konnte er es Takeshi wirklich nicht machen...

„Hey, Kojiro!“ Sawada ging zu Hyuga rüber.

„Takeshi, könnten wir uns kurz mal unterhalten?“

„Sicher.“

Sie setzten sich auf eine Bank und schwiegen eine Zeit lang, beide konzentriert darauf, den Verlauf des Trainings zu verfolgen. Schließlich sprach Hyuga:

„Hör mal, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber... warum hast du dich heute morgen so merkwürdig verhalten?“

„Ach, weißt du...“ Takeshi spielte ihm den Bedrückten vor. „Ich will mit dir ehrlich sein und dir einen guten Rat geben: du solltest deine Beziehung mit Wakabayashi so schnell es geht beenden.“

„Und warum?“ Kojiro sah ihn interessiert an.

„Weil er... dir nicht die ganze Wahrheit sagt. Ich hab euren Streit heute morgen ja miterlebt und... Also ich finde es seltsam, dass du dich so schnell von seiner Unschuld überzeugen liest.“

„Denkst du etwa, dass er mich anlügt?“

„Ich denke das nicht nur... ich weiß es.“

Hyuga starrte ihn verstört an.

„Wie bitte?!“

„Kojiro ich... Ich hab ihn gesehen. In einer Situation, die ganz eindeutig war. Mit Misugi.“

„Mit Misugi?! Bist du dir da ganz sicher?!“

„Leider ja.“ Sawada senkte den Kopf. „Ich glaube, zwischen ihnen hat sich was entwickelt, während du nicht hier warst. Zumindest kann man sich das denken, wenn man gesehen hat, wie sie sich küssen...“

„Geküsst haben sie sich?! Und du hast sie gesehen?!“

„Ja, so war es. Sie haben mich nicht bemerkt und ungestört weitergemacht, aber es tat mir in der Seele weh zuzusehen, wie Wakabayashi dich hinter deinem Rücken betrügt...“

„Ich wusste es!“ Kojiro stand von der Bank auf. „Deshalb hat er ihn so verteidigt! Zwischen ihnen ist also doch was!“ Er blickte Sawada an. „Takeshi – bist du dir auch ganz sicher...?“

„Natürlich Kojiro“ Sawada hatte alle Mühe seine Freude zu unterdrücken. „Sonst hätte ich es dir ja nicht gesagt.“

Ohne zu erklären wohin, lief Hyuga plötzlich davon. Takeshi starrte ihm mit einem breiten Lächeln nach. [Wenn das sie nicht auseinanderbringt, dann weiß ich auch nicht weiter...]



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2007-02-25T20:07:04+00:00 25.02.2007 21:07
also das takeshi sowas tut O.O
ich bin jetzt echt total baff
eigentlich hätte ich gedacht, dass takeshi kojiro jetzt vllt seine gefühle gesteht oder so, nyo um so spannender xDDD
ich kann gar nimma aufhören zu lesen *gg*
Von:  Yranna
2007-02-17T13:03:56+00:00 17.02.2007 14:03
Jaah, Kojiro hat Jun fertig gemacht *jubel* xDDD Sehr schöne Stelle! Nur Genzo musste diesen tollen Moment wieder zerstören... *grummel*

Hm... Genzo x Jun ist wirklich keine angenehme Vorstellung... *scheuder*

Und Takeshi hat bei mir jetzt ein dickes Minus <.< Er schadet Kojiro doch mit dem was er tut nur... und dich selber schadet er genauso...

Ich hoffe, sein Schwindel fliegt bald auf! Aber vorher hätt ich gern noch ne nette Szene mit Kojiro und Jun *gg*
Von: abgemeldet
2007-02-12T17:17:48+00:00 12.02.2007 18:17
ja jetzt wirds problematisch *gg*

Sawada......tz tz tz.....gut so? XDD

und Jun.....*schüttel* ne....Jun und Genzo...das geht ja mal gar nicht.....kommt hoffentlich auch nie dazu gell?
Von: abgemeldet
2007-02-11T10:59:30+00:00 11.02.2007 11:59
Probleme!!!!! *big smile*
mehr muss ich wohl nicht sagen, du weißt schließlich wie sehr ich so was liebe!^^
Und dann ausgerechnet noch der brave, kleine Takeshi... *kopfschüttel*
ich wusste doch immer, dass das alles nur Fassade ist! *sich Sawada plötzlich als Satanist vorstell*
*die Vorstellung zu unheimlich find*
*deshalb sich ihn lieber wieder als braver Junge vorstell*


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