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Five Minutes - One Shot

Eine FF-Reihe zu Weiß Kreuz
von

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Zurückholen

Five Minutes - One Shot

Teil 1: Zurückholen
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Crawford x Schuldig

Genre in diesem Teil: Comedy

Rating in diesem Teil: G

Warnungen für diesen Teil: Keine.

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Schuldig vergreift sich einmal zu viel an Crawfords Besitz und erhält umgehend die Rechnung dafür.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze,

voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten

gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing

zustande kommen oder zumindest angedeutet werden.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben, um sich auch mal

mit Pairings auseinandersetzen zu müssen, die ich nicht mag. Grund: ich will die

Charas verstehen können und herausfinden warum sich Person X und Person Y

aufeinander einlassen könnten.

Es liegt noch viel Arbeit vor mir >_<
 


 

___________________
 


 

„Da haben wir ja den guten Jungen", meinte Schuldig selbstgefällig und platzierte

sein Opfer auf dem Küchentisch.

„Gut siehst du aus, nicht zu klein, also genau richtig für mich."
 

Er begutachtete das Objekt seiner Begierde und leckte sich die Lippen. Mit

hungrigem Blick betrachtete er ihn, sah, wie die dunkle Haut im Sonnenlicht

schimmerte.

„Na Kleiner, wie schaut's aus? Soll ich dir erst die Haut abziehen, bevor ich dich

vernasche oder hebe ich mir das bis zuletzt auf?"

Sein Opfer zeigte keine Regung.
 

Just in diesem Moment betrat Nagi die Küche und stutzte. „Schuldig, was in aller

Welt machst du da?"

„Ich esse", entgegnete der Telepath kühl.
 

Nagi bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick. „Du unterhältst dich mit einem

Schokopudding?" Leicht angewidert, wie es so seine Art war, rümpfte ihr

Jüngster die Nase.
 

Dafür hatte Schuldig nur ein schlichtes „Pah" über und fuhr sich einen großen

Löffel der gallertartigen braunen Masse ein.
 

„Ich glaubs ja nicht. Wie alt bist du eigentlich, Schuldig?"
 

„Was hat er wieder angestellt und was wird es mich kosten?" Das war Brad

Crawfords Stimme. Selbiger stand nun hinter Nagi in der Tür.
 

„Er hat mit einem Schokopudding geredet", berichtete Nagi wahrheitsgetreu.

„Das ist zuviel", brauste Crawford auf.

„Ja, ich habe auch gedacht, dass er langsam durchdreht und... ups!" Unsanft

wurde Nagi von Crawford zur Seite geschoben.
 

Schuldig schaufelte den Pudding nun hastig in sich hinein und war fertig, als das

Oberhaupt von Schwarz bei ihm angelangt war.

„Das... war mein Pudding", begehrte Crawford auf.

Schuldig schluckte schnell die letzte Ladung herunter, bevor er seinen Chef mit

bräunlich schimmernden Zähnen angrinste. „Ich weiß."
 

Crawford warf einen erzürnten Blick auf die leere Glasschale.

„Mitkommen."

Damit packte der den hauseigenen Telepathen am Handgelenk und zerrte ihn in

sein Büro.
 

„Hey, hey, hey! Sind wir etwa wütend?" griente Schuldig. Doch das Lachen

verging ihm schnell.

Erschrocken weiteten sich seine Augen, als Crawford ihn packte. Er wollte

zurückweichen, doch der größere Mann hielt seinen Kopf in einem

unbarmherzigen Klammergriff.

Schon spürte Schuldig die Zunge des anderen, die bei einem aufgezwungenen

Kuss seine Mundhöhle durchforstete, sich in ihr herumwand und bestimmend mit

der seinen focht.
 

Als Crawford nach einer Weile genug hatte, ließ er von dem jüngeren Mann ab.

Schuldig war völlig außer Atem.

„Was sollte das?" keuchte er.
 

„Ich hole mir nur zurück, was du mir genommen hast", knurrte Crawford und

kostete den leichten Schokoladengeschmack in seinem Mund aus. „Du kannst

gehen", orderte er Schuldig an.
 

Dieser war zugegebenermaßen leicht enttäuscht, dass Crawford nicht da

weitermachte, wo er aufgehört hatte. Gut, dann würde er in Zukunft eben öfter

auf Bradleys Süßigkeiten zurückgreifen.
 

Auch wenn man es dem kühlen Schwarzhaarigen nicht ansah, so hatte er doch

ein Faible für Süßigkeiten. Und das galt es auszunutzen.

Also schlich sich Schuldig tags darauf an den Kühlschrank.
 

Nagi hatte von der gestrigen Aktion gelernt und einen neongelben Haftzettel an

seinen Erdbeeryoghurt geklebt. „Fass ihn an, und du bist tot, Schuldig!!!" las er

mit süffisantem Grinsen.
 

Nein, das würde er nicht tun. Vielmehr interessierte ihn die blutrote Götterspeise,

die beim Herausnehmen auf ihrer Untertasse hin- und herwackelte.

Schuldig kicherte hämisch und aß den Wackelpudding in Rekordzeit auf.
 

Triumphierend baute er sich sodann vor Crawfords Bürotür auf. Nach kurzem

Anklopfen öffnete er ohne Aufforderung die Tür, räusperte sich und flötete dann:

„Brahad? Weißt du, was ich gerade gegessen habe?"
 

„Nein, es interessiert mich auch nicht, aber du wirst es mir trotzdem gleich

sagen", meinte Crawford, der hinter seinem Schreibtisch saß und gerade einen

Stapel Papiere ordnete, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.

Schuldig grinste breit. „Deine Götterspeise."
 

„Das war nicht meine", erwiderte Crawford, ohne von seiner Arbeit aufzusehen.

„Es war meine", erklang Farfarellos schnarrende Stimme hinter Schuldig und ließ

ihn zusammenfahren.

Der Ire packte Schuldig an der Schulter und drehte ihn zu sich herum.

„Nein!"

Verstrickt

Five Minutes - One Shot

Teil 2: Verstrickt
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Yohji x Nagi

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: PG

Warnungen für diesen Teil: Keine.

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Nagi trifft während einer Mission auf Balinese und fühlt sich von ihm gefesselt - wörtlich gesehen.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze,

voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten

gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande

kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Naoe Nagis jugendliches Gesicht wurde von kaltem, flackerndem Licht beleuchtet.

Wie von selbst wurden die Buchstaben der Tastatur versenkt. Eine von Nagis

Händen schwebte über ihr, die andere ruhte auf dem grauen Gehäuse des

Rechners.
 

Es war für ihn ein leichtes, sich in den Rechner dieser Organisation zu hacken. Er

spürte es förmlich, wie sich die Stromkreise nach seinem Willen schlossen, wie sich

die Bits und Bytes seiner Macht beugten.

Er kam seinem Ziel, den Code zu knacken, immer näher. Es fehlte nur noch ein

winzig kleines Stück...
 

Jäh wurde er unterbrochen. Er hörte ein leises Knacken hinter sich, sprang auf und

wandte sich um. Doch da war es schon zu spät.

Keine Zeit mehr zu reagieren.
 

Keine Zeit, die dünnen, fast unsichtbaren Drähte abzuwehren, die auf ihn zusurrten,

sich um seinen Hals schlangen und seine Handgelenke fesselten.
 

„Balinese!" fauchte er überrascht. „Du hast wirklich Mut, Weiß", fuhr er mit einem

hasserfüllten Knurren fort.

Doch der blondgelockte Assassine der Gegengruppe ließ sich davon nicht

einschüchtern, sah ihn weiterhin unverwandt über den Rand seiner Sonnenbrille an,

die trotz der Dunkelheit auf der Nase trug. Wie als Antwort verstärkte er seinen Griff

um das Ende der Drähte, die er in der behandschuhten Hand hielt.
 

„Fahr zur Hölle!" kreischte Nagi und schleuderte den Killer von Weiß mittels

Telekinese gegen die nächste Wand.

Doch der hielt trotz allem die Drähte fest, und so hatte Nagi nur bewirkt, dass er sich

selbst noch enger einschnürte. Die Drähte sirrten wie Klaviersaiten und genauso

scharf schnitten sie in die empfindliche Haut des Jungen. Schmerz durchfuhr ihn und

seine Atemluft wurde knapper.
 

Der feindliche Assassine lockerte den Draht um seinen Hals und meinte: „Umbringen

wollte ich dich nicht."

„Nutz die Gelegenheit. Du bekommst sie nie wieder."

„Ich töte keine Kinder, wenn es nicht sein muss."

Wut kochte in Nagi auf. „Ich bin kein Kind mehr! Ich bin 16!" Ok, letzten Monat erst

geworden, aber das musste der Typ ja nicht wissen.
 

„Minderjährig, also ein Kind", gab der Killer von Weiß ungerührt zurück und zog Nagi

zu sich heran, der dem Zugzwang folgen musste. Genauso hilflos musste er

zulassen, von seinem Feind an die Heizung gefesselt zu werden.
 

Der Telekinet war wütend. Balinese hatte ihn eingesponnen wie ein Weberknecht. Er

konnte sich nicht bewegen und brauchte seine ganze Konzentration, um so zu

atmen, dass der ihn die Drähte nicht erdrosselten. Ans Einsetzen seiner Fähigkeiten

war nicht zu denken.
 

Der andere hatte sich dem Computer zugewandt, und stieß einen anerkennenden

Pfiff aus, als er sah, dass Nagi schon alle Ziffern des Passwortes geknackt hatte, bis

auf eine.

„Respekt, mein Junge. Selbst unser Jüngster hätte für ein Passwort dieser Länge

mehrere Stunden gebraucht."

Da die meiste Arbeit schon getan war, brauchte er nur noch die letzte Ziffer

herausfinden.
 

„Ich bin nicht allein hier", drohte Nagi.

„Ja, ich weiß", entgegnete der blonde Mann ohne ihn anzusehen. „Aya und Ken

beschäftigen sich gerade mit Farfarello."
 

Dieser Yohji wusste schon sehr genau, dass Schwarz ihre richtigen Namen bekannt

waren, also machte er sich nicht die Mühe, seine Mitglieder beim Codenamen zu

nennen. Diese Überheblichkeit kotzte Nagi an und er versuchte sein rechtes

Handgelenk zu befreien, was zu Folge hatte, dass er sich nur noch weiter verstrickte.
 

Yohji schob eine Diskette in das Laufwerk des Rechners, durch mit einige Kabel mit

einem kleinen schwarzen Kasten verbunden war. Ein automatischer Codeknacker,

wie Nagi erkannte.
 

„Ich schreie!" versuchte Nagi es erneut. Der größere Mann seufzte. Er startete mit

einem Knopfdruck auf dem schwarzen Kasten noch eben den Decodierungsprozess

und dann zu Nagi hinüber.
 

„Das würde ich an deiner Stelle lassen", erklang die tiefe Stimme des weißen

Jägers. Ein flaues Gefühl beschlich den Teenager.

Hatte er den Mund jetzt zu voll genommen?

‚Ich töte keine Kinder, wenn es nicht sein muss'

War nun der Punkt erreicht, an dem es sein musste? Durch sein Fehlen wäre

Schwarz womöglich so geschwächt, dass Weiß eine reelle Chance gegen sie hatten.
 

Dieser Balinese war gefährlich, ein zweischneidiges Schwert. Er, Nagi, hatte schon

gesehen, wie er sich von seinen Gefühlen überwältigen ließ, doch seine andere

Seite, die er ihm jetzt zeigte, war eiskalt und gefährlich.
 

Nein, er wollte nicht sterben und so holte er tief Luft und schrie: „Hilf...mmh"

Sein Mund wurde verschlossen, von etwas Weichem, Warmem. Yohji hatte ihm

seine Lippen aufgezwungen und drang nun mit seiner Zunge in Nagis Mund ein. Die

feuchte Hitze setzte Hormone frei, die Nagi schwindelig werden ließen.
 

Daran, dass er zubeißen könnte, um den Eindringling zu vertreiben, dachte er gar

nicht, zu aufregend war dieses Gefühl. Nach kurzer Zeit versiegten auch seine

erstickten Protestrufe und er erwiderte den Kuss.
 

Nach einer, so schien es Nagi, halben Ewigkeit der Leidenschaft ließ Yohji von ihm

ab. Nagi konnte nichts sagen, er war noch zu benommen von diesem Überfall. Und -

Oh Gott - es hatte ihm gefallen.
 

Yohji betrachtete das gerötete Gesicht des Jungen, dessen Augen glasig waren.

„Wenigstens bist du jetzt still", meinte der blonde Mann in einer undefinierbaren

Tonart.
 

„N.. Nur deswegen?" brachte Nagi mühsam hervor. War das wirklich alles?

Enttäuschung überkam ihn.
 

Yohji senkte den Kopf. Ja, er wusste um Nagis Unerfahrenheit, hatte er es doch einst

selbst zufällig beobachtet. Der erste Kuss eines unschuldigen Kindes, das sicher

genauso viel Scheiße miterlebt hatte, wie jeder von Weiß.
 

Damals hatte er die Unsicherheit und Unbeholfenheit von Nagis erstem Kuss

miterlebt. Und heute hatte er diese Unerfahrenheit ausgenutzt, nachdem er schon

gegen Schreiend in den Kampf gezogen war, in dem Tot ihr Leben lassen musste.

Diese Gemeinheit, die er besaß, machte ihn krank.

„Es tut mir Leid", sagte er leise.
 

Ein Piepsen zeigte Yohji an, dass der Codeknacker mit seiner Arbeit fertig war. Der

Mörder von Weiß ging wieder zum Computer und nahm die Diskette heraus. Dafür

legte er eine CD ein und begann, die Daten des PCs darauf zu sichern.
 

„Wie... wie machst du das?" riss ihn Nagis zögerliche Stimme aus seinen Gedanken

„Was?"

Kaum vorstellbar, aber der Gefesselte wurde noch röter und senkte beschämt den

Blick. „Mit... deiner Zunge...", brachte er schließlich leise hervor.
 

Yohji glaubte nicht, was er da hörte. Sein Todfeind wollte ihn nach dieser Aktion nicht

zerfleischen? Diese unschuldige Art nachzufragen bohrte sich wie ein spitzer Pfahl in

Yohjis Gefühlswelt.

„Hör zu", sagte er langsam, „was ich gerade getan habe, war falsch. Vergiss es am

besten wieder und tu es fortan nur mit jemandem, den du auch liebst."

„Wirst du es auch vergessen?" fragte Nagi und zwang sich, die Verzweiflung, die er

im Innern fühlte, nicht nach außen zu tragen.
 

Ein weiteres Piepsen aus dem Rechner verkündete, dass die CD mit allen Daten

fertiggestellt war.

„Ich muss jetzt gehen", sagte Yohji und sah Nagi noch einmal an.
 

War das Traurigkeit in seinem Blick? Bedauern? Nagi konnte in der Dunkelheit nicht

erkennen, was Yohjis Gesicht verriet.
 

Der weiße Assassine öffnete das Fenster, kletterte auf das Sims und wollte sich

gerade abseilen.

„Vergiss mich ja nicht!" rief Nagi wütend.
 

Nein, Nagi wollte ihn nicht einfach so gehen lassen. Alles ihn ihm schrie nach dem

feindlichen Mann. Er war der Spinne ins Netz gegangen und nun würde er nicht

wieder freikommen.
 

Yohjis Mund lächelte, doch seine Augen taten es nicht. Ein Schleier aus Traurigkeit

lag auf ihnen. Das war das letzte, was Nagi sah, bevor sich der andere endgültig aus

dem Fenster schwang und so aus seinem Sichtfeld verschwand.
 

„Vergiss mich bitte nicht", sagte Nagi und bemerkte gar nicht, dass ihm Tränen über

die Wangen liefen und dass er angefangen hatte zu schluchzen.
 

Zwei Stockwerke tiefer lehnte Yohji an der Häuserfassade und atmete den Rauch

seiner soeben entzündeten Zigarette tief ein.

„Nein", sagte er, wissend, dass er sich nicht selbst belügen konnte. „Wie sollte ich

dich je vergessen..."

Wunden

Five Minutes - One Shot

Teil 3: Wunden
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Blasphemiker x Wahrsager

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: PG-14

Warnungen für diesen Teil: lime

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Crawford bekommt nächtlichen Besuch von Farfarello, der sich wieder einmal ins eigene Fleisch geschnitten hat. Als er ihm beim Versorgen der Wunden hilft, kommt es zu einer Grenzüberschreitung.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze,

voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten

gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande

kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben
 

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Ein Geräusch weckte ihn. Er war schon wieder auf dem Schreibtisch über seiner

Arbeit eingeschlafen. Einen verächtlichen Ton des Missfallens ausstoßend bemerkte

Brad Crawford, dass einige Akten stark zerknittert waren.
 

Wieder knackte eine Diele und diesmal widmete er sich der Störung. Schon

Sekunden bevor die Sinneseindrücke über seine Augen den Weg ins Gehirn fanden,

wusste er, wer die Gestalt war, die seine halb geöffnete Bürotür aufschob.
 

„Komm rein, Farfarello", sagte er.

Ohne ein Wort tat der Angesprochene, wie ihm geheißen. Da Crawford wusste, dass

der Andere nicht von sich aus das Wort erheben würde, fragte er: „Was kann ich für

dich tun?"
 

Farfarello hob seinen blutenden rechten Arm. In der abendlichen Schummrigkeit

hatte Crawford die Wunde des Iren nicht gesehen.

„Ich blute", bemerkte Farfarello überflüssigerweise.
 

Ärgerlich zog Crawford die Augenbrauen zusammen. Er hatte es schon wieder

getan. Und dieses Mal sah es wieder wirklich übel aus. Üblicherweise sorgte

Farfarello selbst für die Verarztung seiner Wunden, doch als Rechtshänder würde

ihm ein Verband am rechten Unterarm schwer fallen.

Crawford wollte so viel dazu sagen, doch er tat es nicht, sondern wies Farfarello nur

an, ihm ins Bad zu folgen.
 

Selbiges schimmerte in sattem smaragdgrün, die Fliesen waren eine

Sonderanfertigung gewesen, damit sie zu den importierten Sanitäranlagen passten.
 

Crawford klappte den Toilettendeckel herunter, den Schuldig zum wiederholten Male

oben gelassen hatte und Farfarello setzte sich artig darauf.
 

Farfarello schob mit dem Fuß den Badvorleger zur Seite, damit er ihn nicht

vollblutete. Er wusste sehr wohl, dass sein Chef nicht gerade erheitert über noch

mehr Unannehmlichkeiten aufgrund seiner Person wäre. Und für seine Hilfe war er

ihm schließlich etwas schuldig.
 

Der Anführer von Schwarz kramte im Medizinschrank und holte das Verbandszeug

hervor. Er setzte sich auf den Badewannenrand und wandte sich dem Verletzten zu.
 

„Her mit dem Arm", orderte Crawford. Farfarello gehorchte, ließ sich desinfizieren

und verbinden. Crawford stellte keine Fragen und das gefiel ihm an seinem Boss. Er

wusste, dass Crawford seine Autoaggressionen nicht schätzte, doch er stellte seine

Handlungen nie in Frage, ließ ihn gewähren, ohne ewig nach den Gründen zu

fragen, wie die anderen beiden, insbesondere Nagi, es ständig taten.
 

Farfarello wusste manchmal selbst nicht so genau, warum er sich selbst verletzte. Er

wollte Gott schaden. Und was würde den Allmächtigen mehr ärgern, als wenn ein

Mensch die Waffe gegen den eigenen Körper richtete? Natürlich würden auch böse

Taten Gott erzürnen und das war ein positiver Nebeneffekt seiner Arbeit bei

Schwarz.
 

„So, fertig", bemerkte Crawford und riss damit Farfarello aus seinen Gedanken.

Der schwarzhaarige Mann stand auf und stellte sich mit dem Rücken zu ihm ans

Waschbecken.
 

Farfarello bewegte seinen Arm und beugte ihn, um den Sitz des Druckverbandes zu

überprüfen. Dabei beobachtete er, wie Crawford sich mit hochgekrempelten Ärmeln

die Hände wusch.
 

Sehnige starke Unterarme. Normalerweise hätte Farfarello Lust verspürt, die

gebräunte Haut aufzuschneiden, und das, was darunter war, freizulegen. Doch jetzt

gerade war ihm mehr danach, das Spiel dieser perfekten Muskeln noch eine Weile

zu betrachten.
 

„Du starrst mich an", stellte Crawford fest, der die bohrenden Blicke in seinem

Rücken gespürt hatte.

Farfarello hatte keine Lust auf eine Erklärung und eine Entschuldigung würde er nie

formulieren, also schwieg er. Doch seinen Blick wandte er trotzdem nicht von dem

Amerikaner ab.
 

„Es liegt mir fern, mich in deine Angelegenheiten einzumischen, Farfarello", begann

dieser, „doch ich würde dir raten, dass so etwas in dem Ausmaße nicht wieder

vorkommt."

Er drehte sich nun wieder zu Farfarello um, der immer noch auf dem Toilettedeckel

saß, und fixierte sein goldenes Auge. „Sieh nur zu, dass deine selbstzerstörerischen

Tendenzen nicht deine Arbeit behindern."
 

Farfarello wurde wütend.

„Dir geht es immer nur um deine Arbeit, also letztendlich um dich selbst." Der Ire

stand auf und verringerte den Abstand zwischen ihnen auf 20 Zentimeter. „Weißt du,

was ich mit Leuten mache, die immer nur an sich selbst denken?"
 

Ja, Crawford wusste sehr wohl, dass Farfarello seine eigene Mutter getötet hatte.

Eine Nonne, die ihn zu Pflegeeltern abgeschoben hatte, um weiterhin

Ordensschwester bleiben zu können.

„Willst du mir drohen, Farfarello?" Ein Blick, scharf wie Messerklingen.

„Nein." Farfarello wollte nur nicht eine einfache Schachfigur sein, die Crawford nach

Belieben benutzen konnte. Aus einem plötzlichen Impuls heraus wollte er mehr sein.
 

„Gut, dann sind wir hier fertig." Eine klare Aufforderung, zu gehen. Für den Anführer

von Schwarz war diese Unterhaltung beendet.

Doch nicht für Farfarello. Er blieb unberührt stehen und starrte den größeren Mann

an.
 

Die Nähe zwischen ihnen war Crawford unbehaglich. Er ließ niemals andere an sich

heran. Körperlich nicht und erst recht nicht auf zwischenmenschlicher Ebene.
 

Doch Farfarello wollte beides. Ein goldene Auge starrte in die Pupillen, die von einer

tiefbraunen Iris umgeben waren, versuchten zu ergründen, was sich darin hinter den

Brillengläsern widerspiegelte.
 

Er wollte Crawford und dieser sah es. Seine Visionen der Zukunft verzerrten sich,

neue Möglichkeiten taten sich auf.

Möglichkeiten, die er sowohl abstoßend, als auch unglaublich verlockend empfand.

Er sah, dass es gut werden würde.
 

Und so wehrte er sich auch nicht, als Farfarello die Lücke zwischen ihnen schloss,

ihn an sich presste und ihm seine Lippen aufzwang. Farfarello stieß ihn fast

gewaltsam rückwärts gegen die grünen Fliesen und er ließ es geschehen.
 

Er ließ es zu, von ihm ungestüm geküsst zu werden, erlaubte die rabiate Entfernung

seines Hemdes.
 

Er gestattete Farfarello die Übernahme der Führung, die sonst so schwer auf seinen

Schultern lastete. Hatte er sich nicht schon lange gewünscht, einmal die Kontrolle

verlieren zu können?

Nun verlor er sie.
 


 

Als die Glut ihres Liebesspiels langsam nachließ, empfand Crawford die Fliesen in

seinem Rücken nicht mehr als wohlige Abkühlung seiner heißen Haut und auch die

ersten Schmerzen in seinem Hintern machten sich bemerkbar.
 

Nichts desto trotz bereute er keine Sekunde, die er in Farfarellos Umarmung

verbracht hatte. Doch eines musste er noch klarstellen.

„Kein Wort zu den anderen. Das geht nur uns beide was an."

Farfarello nickte.
 

Crawford zog sich wieder an, sofern seine Kleidung nicht zerrissen war. Farfarello

stand bereits in der Tür, als er noch einmal inne hielt und etwas sagte, das Crawford

nie erwartet hätte.

„Danke, Brad. Für das Verbinden der Wunde, mein ich."

Crawford nickte und sah den anderen im Dunkeln verschwinden.
 

Während er seine Krawatte vom Boden aufklaubte, lächelte er.

Vielleicht hatten sie sich heute gegenseitig die eine oder andere Wunde verbunden.

Nicht allein

Five Minutes - One Shot

Teil 4: Nicht allein
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Yohji x Ken (oder auch andersrum, Ansichtssache)

Genre in diesem Teil: Drama

Rating in diesem Teil: PG

Warnungen für diesen Teil: darkfic

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Yohji hängt seiner Vergangenheit nach und Ken bleibt bei ihm, wo alle anderen ihn verlassen haben.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 


 

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Yohji stand auf dem Balkon und rauchte. Der frische Herbstwind zerrte an seinen Haaren und trug seinen Zigarettenatem mit sich fort.
 

Interessiert beobachtete Ken den dunkelblonden Mann, dessen Blick weit in die Ferne ging.

Der Ältere war so in sich versunken, dass er erst durch das Klacken der Tür bemerkte, wie Ken zu ihm auf den Balkon trat.
 

„Yo“, begrüßte er den Ankommenden, der sich zu ihm gesellte.

„Es ist kalt und du stehst hier im ärmellosen Shirt rum. Irgendwann wirst du dir noch mal den Tod holen.“
 

„Nee, nicht hier“, gab Yohji zurück. Sein Blick war getrübt, das Lächeln erzwungen. Es schmerzte Ken zu sehen, wie er litt.

Doch er wusste, dass nichts was er sagen oder tun würde, es besser machen könnte. Verglichen mit Yohjis Schicksal war sein eigenes noch leicht zu ertragen.
 

Gut, er wurde von seinem ehemals besten Freund verraten, dem er blind vertraut hatte, doch was war das dagegen, die Liebe seines Lebens mit eigenen Händen töten zu müssen?

Er hatte Kazes Tod so gut verarbeitet, wie es denn eben möglich war. Yohji dagegen war seit den Ereignissen im Laboratorium wie ausgetauscht und es schien auch keine Besserung in Sicht.
 

„Komm einfach rein“, sagte Ken schließlich. „Ich mach uns einen Tee.“

„Ich trinke keinen Tee.“

„Dann gibt’s für mich Tee und für dich einen Espresso.“

Das müde Lächeln auf Yohjis Lippen wurde ein Spur wacher.
 

„Ich rauch noch schnell auf.“

„Rauchen ist ungesund, das solltest du dir abgewöhnen.“

„Ken, du hörst dich an wie eine Ehefrau.“

„So weit kommt’s noch. Aber irgendwer muss ja auf dich aufpassen.“

„Tch!“ Yohji flippte den Rest seiner Zigarette den Balkon hinunter.
 

Diese Mission war gründlich schief gegangen.

Zwar hatten sie die Zielperson erledigt, doch hatten sie die zahlreichen Wachleute unterschätzt, die ihrem Auftraggeber auch nach seinem Tod die Treue hielten. Möglicherweise war zu ihnen auch noch nicht durchgedrungen, dass er nicht mehr am Leben war.
 

Omi hatte bereits den Rückzugsbefehl erteilt und Aya war auch bereits sicher bei ihrem Jüngsten im Funk- und Fluchtwagen angekommen.

Doch Ken und Yohji saßen auf dem Firmengelände in einer schmalen Gasse zwischen zwei Lagehäusern fest.
 

Yohji war verletzt und drückte eine Hand auf seine linke Schulter, um die Blutung unter Kontrolle zu halten.

Völlig entkräftet lehnte sich Yohji gegen die kalte Betonwand und rutschte daran hinunter.
 

Ken, der ihn bis dahin gestützt und hinter sich hergeschleift hatte, kniete sich mit besorgtem Gesichtsausdruck neben ihn.
 

Von fern tönten gebrüllte Befehle und Fußgetrappel. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Wächter sie aufgespürt hätten.
 

„Wir müssen weiter“, drängte Ken. Die Schritte zahlreicher Füße näherten sich.

„Ich kann nicht mehr, Ken... Ich kann nicht mehr.“
 

Der jüngere Mann war sich ob des Gesichtsausdrucks Yohjis nicht sicher, ob diese Aussage sich wirklich nur auf seine Verletzung bezog.
 

„Geh ohne mich weiter. Allein kannst du es schaffen.“

Wieder dieselben Worte, die er schon zweimal gesprochen hatte. Dieselbe Story, nur mit anderen Darstellern. Yohji und Asuka. Dann Yohji und Maki.[1] Jetzt Yohji und Ken.
 

Beide Frauen hatten auf sein Wort gehört, wollten sich und ihn retten. Sie waren gegangen, und er hatte sie für immer verloren.

Doch dieses Mal würde es anders sein. Ken würde leben, wenn er nur ging.
 

Warum ging er nicht? Warum schaute er so böse? Und warum fauchte er wie eine wild gewordene Katze?

„Spinnst du?! Ich lasse dich nicht allein!“

„Aber..!“

„Ich bin nicht schwach, Yohji. Ich werde für uns beide kämpfen und ich werde für uns beide siegen. Klar?“

Yohji konnte nur trocken schlucken und nicken. Er spürte noch, wie Ken ihm den Kopf streichelte, bevor der Schmerz seiner Wunde ihn eine tiefe Ohnmacht riss.
 


 

Als Yohji erwachte, saß Ken neben ihm an die Wand gelehnt. Er war verletzt, an Oberarm und Bein angeschossen. Yohji konnte schwach den Geruch Blut wahrnehmen, doch er war sich sicher, dass es nicht nur Kens Blut war.
 

„Siehst du? Ich habe gewonnen“, verkündete Ken gequält lächelnd.

Yohji lächelte nicht. „Das waren bestimmt nicht die einzigen, die nach uns suchen. Warum hast du das nur getan?“
 

Kens Miene wurde schlagartig ernst.

„Weil du mir etwas bedeutest.“
 

In Yohjis Innerem vibrierte die Wut. Wut und die Angst um Ken, der sich mit dieser Aktion selbst in Gefahr gebracht hatte.

„Ich bin es nicht wert, dass du für mich dein Leben wegwirfst! Warum bist du verdammt noch mal nicht geflohen!“
 

„Es gibt Dinge, für die es sich zu sterben lohnt.“
 

Darauf wusste Yohji nichts zu erwidern. Er starrte Ken entgeistert an. Dessen Gesicht hatte so sanfte, liebevolle Züge angenommen, dass sich alles in Yohji zusammenkrampfte, bei dem Gedanken, dass er dieses wunderschöne Antlitz heute, jetzt gerade vielleicht zum letzten Mal sehen würde.
 

„Ich hatte immer Angst, es dir zu sagen, Yohji“, fuhr Ken fort. „Jetzt habe ich keine Angst mehr.“

Ken küsste ihn, süß, zärtlich, verzweifelt. Es war der wundervollste Kuss, den Yohji je empfangen hatte. Und es waren die wunderbarsten Worte, die er hörte.
 

„Ich liebe dich, Yohji.“
 

Wieder hallten Schritte in der Ferne auf, weniger diesmal, langsam, siegessicher. Statt einer Antwort schlang Yohji seine Arme fest um Kens Körper.

So hielten sich aneinander fest, und warteten, bis die Schritte sie erreichten.
 


 

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[1] Da meine Beta fragte, wer Maki ist, hier noch eine kleine Gedächtnisstütze für alle, die sich das auch gefragt haben. Maki ist die Prostituierte aus Folge 3, der Yohji zur Flucht aus der Hotelanlage verhilft.
 

So, und zu wem die Schritte jetzt gehören, dürft ihr selbst entscheiden. Ich versuche mir verzweifelt einzureden, dass es sich um Ayas und Omis Schritte handelt >_<

Durchs Fernglas

Five Minutes - One Shot

Teil 5: Durchs Fernglas
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Schuldig x Omi (angedeutet), Schuldig x erfundener Chara

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: PG-16

Warnungen für diesen Teil: lime, ein erfundener Nebenchara

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Omi liegt auf der Lauer, um ein potentielles Ziel zu beobachten. Doch da tritt jemand auf den Plan, mit dem er nicht gerechnet hat...
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Tsukiono Omi lag auf der Lauer. Zwar lag er nicht, sondern (er) saß an der Fensterfront eines First Class Hotels im 15. Stock auf dem Boden, aber das machte die Situation auch nicht besser.
 

Seit zwei Stunden lungerte er nunmehr am Fenster herum, wartend. Und leise Flüche ausstoßend, da die Zielperson, die er observieren sollte, immer noch nicht aufgetaucht war.
 

Laut Kritikers Informationen sollte ihre Zielperson sehr regelmäßig um 18 Uhr in seinem Luxusapartment im Wolkenkratzer gegenüber eintreffen, doch heute schien ihr zukünftiges Opfer seine Pläne kurzfristig geändert zu haben.
 

Omi wollte sich gerade etwas zu trinken holen, da sah er im benachbarten Fenster das Licht angehen. Wie auch hier reichte die Fensterfront vom Boden bis zu Decke und so konnte man ziemlich gut alles erkennen, was dort drüben vor sich ging.
 

Gebannt zückte Omi seinen Feldstecher und überprüfte die Lage. Ihr Ziel war daheim angekommen.
 

Der junge Assassine warf einen kurzen Blick auf den Steckbrief, den sie von Kritiker bekommen hatten.

Asagi Takehito, 22 Jahre, Haarfarbe: Schwarz, Augenfarbe: Braun erklärten die Daten neben dem Passfoto. Fördert die Produktion einer neuen, gefährlichen Droge, die selbst in kleinen Dosen stark abhängig macht. Testpersonen sind Kinder im Alter von...
 

Omi las die unschönen Details über Entführungen und grausame Versuche nicht noch einmal. Dass dieser Mann den Tod verdiente, war klar.
 

Unklar war allerdings, warum auch Schwarz Interesse an ihrem Ziel zeigte. Daher zuckte Omi erschrocken zusammen, als ein orange leuchtender Haarschopf durch die noch geöffnete Tür Asagis lugte.
 

„Schuldig“, keuchte Omi fassungslos, ließ das Fernglas sinken und strich sich irritiert durch die blonden Haare. Er versuchte seiner Gedanken Herr zu werden, sie wieder zu ordnen. Schockiert nahm er das Fernglas wieder vor Augen, um sich zu versichern, dass es wirklich um den feindlichen Assassinen von Schwarz handelte.
 

Doch kein Zweifel, er war es. Und er war gut gelaunt. Er sprach vergnügt mit Asagi, während er schlendernd durch die Tür trat.
 

Omi blickte sich rücksichernd in seinem Zimmer um. Es war zappenduster, er hatte sogar den Radiowecker und die Stereoanlage abgehängt, um auszuschließen, dass man ihn durch deren Beleuchtung sehen konnte.
 

Plötzlich sah Omi etwas, dass ihn erneut nach Luft schnappen ließ. Schuldig küsste Asagi. Während der Telepath seine Hände über den schlanken Körper des Menschenhändlers fahren ließ und seine Zunge im Mund des anderen versenkte, stieß er mit einem Fuß die Tür zu.
 

Sie drehten sich nun leicht, so dass Omi sie beide sehen konnte. Es war ein wilder Kuss, jedoch war dort keine Liebe als vielmehr pure Wollust der Hintergrund.

Dies verriet ihm Schuldigs Miene, als er Asagis Hemd öffnete und ihm auszog. Dieses Grinsen, diese abgehackten, fahrigen Gesten, da war keine Liebe.
 

Omi spürte seinen Blutdruck steigen und empfand seine Ohren als zwei glühende Kohlen, die ihm aus dem Kopf wuchsen.
 

Diese Situation war viel zu bizarr.

Schuldig, der im Begriff war, mit diesem... Monster Sex zu haben. Jedoch... Schuldig war selbst ein Monster.
 

So sehr Omi dieser Gedanke auch anekelte - er war viel zu fasziniert, als dass er die Augen vom Liebesspiel der beiden Männer lassen konnte. Wobei „Liebesspiel“ wohl eher der falsche Begriff war, für das, was die beiden dort trieben.

Es glich vielmehr einem gegenseitigen Verschlingen, dem Bezähmen der Wildheit des anderen.
 

Schuldig gewann das Spiel, wie nicht anders zu erwarten war. Dieser Kerl war zügellos und rücksichtslos. Er presste den halbnackten Asagi mit Gesicht und Brust gegen die Glasfront vor ihnen.
 

Omi atmete überrascht ein, als der Schwarzhaarige ihn praktisch anblickte. Doch sein Verstand rief ihm ins Gedächtnis, dass dieser ihn nicht sehen konnte. Sein Klammergriff um das Fernglas lockerte sich ein wenig. Asagis lustgetränkter Blick ging tatsächlich ins Leere.
 

Omi ließ den Fokus zu Schuldig wandern, der sich gerade seines Hemdes entledigte. Sehnige, starke Oberarme kamen zum Vorschein, schimmerten seidig im Dämmerlicht des gegenüber liegenden Raumes. Schuldig konnte noch so bösartig sein, aber er sah dabei gut aus.
 

Mit überlegenem Grinsen sagte er etwas zu dem kleineren Mann. Im nächsten Moment zerrte Schuldig an Asagis Hose und riss sie ihm schließlich mit einem Ruck herunter, nachdem er mit eiligen Handgriffen grob den Gürtel geöffnet hatte.
 

Omi teilte die halb entsetzte Überraschung, die sich in Asagis Gesicht widerspiegelte.

Eine weitere grobe Bewegung durchfuhr die beiden. Omi war, als ob er den Aufschrei des passiven Partners gehört hätte.

Trotzdem wusste er, dass es Unsinn war, dass er sich Asagis Schmerzbekundung nur eingebildet hatte.
 

Die nächsten Worte konnte Omi nicht nur überdeutlich von Asagis Lippen lesen, sondern auch sehr gut nachvollziehen.

„Hör auf, es tut weh!“
 

Omi empfand eine grimmige Genugtuung bei dem Gedanken, dass dieses Schwein Schmerzen litt. Und dass Schuldig ihm weiter wehtat, nicht aufhörte, den Körper vor sich mit hinterhältigem Gesicht zu nehmen. All das erfüllte den jungen Weiß mit einer dunklen Art von Befriedigung.
 

Diese verschwand allerdings, als er sah, dass Asagi sich langsam Schuldigs hartem Rhythmus anpasste, sich ihm entgegendrängte, Gefallen daran fand.
 

Omi spürte, wie das Fernglas in seiner Hand feucht wurde und verfluchte sich selbst dafür, dass es ihn auch noch anmachte, diese beiden Mistkerle zu beobachten.
 

Zu seinem Erschrecken war es vor allem Schuldig, der seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er konnte ein Unmensch sein, aber er sah verteufelt gut aus.

Diese langen Haare, der perfekte Körper, die glitzernden Augen, die weißen Zähne, alles saugte Omi mit seinem Blick auf.
 

Überdeutlich pulsierte das Blut in Omis Ohren, seine Wangen glühten und auch in seinen Unterleib schlich sich listig die Hitze ein. Omi krallte nun beide Hände um das Fernglas, um sich so weit zu beherrschen, dass er sich nicht selbst anfasste.
 

Die Bewegungen des Paares jenseits der Scheibe wurden schneller, hektischer und auch Omis Nervosität wuchs. Er sah, wie Schuldigs Hände den schlanken Mann hielten, ihn überall berührten.
 

Der Schrei, mit dem Asagi den Höhepunkt erreichte, klang überdeutlich in Omis Ohren. Er zuckte zusammen. Das war unmöglich. Er ließ das Fadenkreuz seines Feldstechers zu Schuldigs Gesicht wandern.
 

Blaue Augen fixierten ihn. Schuldig blickte ihn direkt an.

Er grinste.

*Du fragst dich, wie es ist, so von mir genommen zu werden.* Schuldigs Stimme hallte in seinem Kopf.
 

Omi war wie erstarrt. Unfähig, sich auch nur einen Millimeter bewegen, hielt er Schuldigs Blick stand, der ihn weiter anstarrte, bis er nach ein paar weiteren Stößen seinen eigenen Orgasmus erreichte.

*Willst du es wissen?* fuhr die mentale Stimme des Telepathen fort. *Dann bleib wo bist und warte auf mich.*
 

Omi ließ geschockt das Fernglas sinken. Unvermögend, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen, setzte er sich aufs Bett.

Und wartete.

Tribut

Five Minutes - One Shot

Teil 6: Tribut
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Crawford x Ken

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: PG-14

Warnungen für diesen Teil: angst, lime

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Crawford verschont aus einer Laune heraus Kens Leben. Doch er wird noch seinen Tribut fordern...
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Kaltes Metall an seiner Stirn.

Aufdringlicher als der Streifschuss am Oberschenkel.
 

„Bereit zu sterben, Hidaka?“
 

Diese Stimme, markerschütternd, tief, gelassen, fast ein wenig mit Freude durchsetzt. Braune, fast schwarze Augen, funkelnd wie Rauchquarze hinter Glas.
 

Keine Schwäche zeigen. Dem Blick standhalten. Nur nicht zittern.

„Jeden Tag.“
 

„Hmm. Sehr eindrucksvoll.“
 

„Mach schon, Crawford, wir haben nicht ewig Zeit“, klang Naoes Stimme aus dem Hintergrund.
 

„Nee, lass ihn leben, ich will noch mit ihm spielen.“ Schuldigs Kommentare waren das Schlimmste.
 

Ruhig bleiben. Es ist gleich vorbei. Es wird nicht wehtun.

Es tat weh. Doch da war kein Schuss. Crawford hatte ihn nur mit dem Griff seiner Waffe niedergeschlagen.
 

„Wir gehen“, hörte er noch die Bassstimme Crawfords, bevor ihm die Sinne schwanden.
 


 

Ken wachte auf und war allein. Sein Kopf schmerzte. Taumelnd stand er auf und der Schmerz in seinem verwundeten Bein holte ihn wieder ins Bewusstsein zurück. Diese Schrotthalde war wirklich kein guter Ort, um hier länger rumzuliegen.
 

Langsam schleppte er sich an den Metallbergen vorbei. Als er um eine Ecke bog, stieß er mit Schuldig zusammen.

Verdammt.
 

„Hat mir Crawford doch mal einen Wunsch erfüllt“, griente er.

Ken wich zurück.

„Doch ich fürchte, das hat er nicht um meinetwillen getan.“

Schuldig lehnte sich mit verschränkten Armen lässig gegen einen rostigen roten Ford.
 

„Was willst du damit sagen, Bastard?“ zischte Ken.
 

„Du stehst jetzt in seiner Schuld. Crawford wird irgendwann seinen Tribut fordern. Und so lange werde ich still und leise zusehen und warten, bis er mit dir fertig ist. Vielleicht krieg ich ja noch was ab.“
 

Schuldigs vergnügt-beschwingter Ton löste bei Ken eine Gänsehaut am ganzen Körper aus. Auch die Aussicht, Crawford noch einmal begegnen zu müssen, noch dazu unter diesen Aussichten, war nicht gerade erheiternd. Zudem fragte er sich, wie Crawfords Tributforderung aussehen würde.
 

Schuldig zog wieder ab, mit einem flotten Winken und der Anmerkung, dass Ken seine Worte nicht vergessen solle.
 


 

Ken wollte vergessen. Er wollte nicht mehr an den Amerikaner denken, an dessen klaren Blick, der ihn scheinbar bis in seinen Kern hinein durchleuchtete. Der ihn auf eine unangenehme Art berührte... und faszinierte. Ein Blick, in dem man sich verlieren konnte. Ken verlor ungern. Und deswegen fürchtete er eine weitere Konfrontation mit diesem Mann.
 

Die nächsten Tage und Wochen verbrachte er in Unruhe und Angst, doch nichts geschah. Nach drei Monaten konnte er sich so weit sicher fühlen, dass er nach Einbruch der Dunkelheit wieder allein auf die Straße ging.
 

Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte. Er wollte nur kurz zur Tankstelle, sich eine Tüte Chips holen, auf die er wegen der penetranten Fernsehwerbung Lust bekommen hatte.
 

Aber kaum war er außerhalb der Rufweite seines Hauses, da hielt ein Wagen neben ihm. Ein schwarzer Crysler, linksgesteuert. Da die Fahrerkabine so automatisch auf der Bordsteinseite lag, konnte der Führer des Wagens ihn auch sofort packen, als er die Tür aufriss.
 

„Nein!“

Ken versuchte sich der Hand zu entwinden, die sich um seinen rechten Unterarm klammerte. Crawford zerrte ihn zu sich ins Auto, bugsierte ihn über die Schaltung hinüber auf den Beifahrersitz. Sofort versuchte Ken, die Tür zu öffnen, doch ohne Erfolg.
 

Nein! Kindersicherung!

„Lass mich hier raus, du fieses Schwein!“
 

„Dankt man so dem Mann, der sein Leben verschont hat?“

Crawford schloss die Fahrertür.
 

„Du faszinierst mich, Ken. Zu gerne nur würde ich deinen starken Willen brechen.“

Ken drückte sich in die hinterste Ecke des Wagens.
 

Nein! Er kam näher. Er beugte sich vor, fasste ihn an. An Stellen, wo bislang nur die eine oder andere Frau ihn berührt hatte.

Er küsste ihn! Das war zuviel. Ken stieß Brad Crawford von sich und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab.

„Lass mich in Ruhe, du Widerling!“
 

„Soll ich dich lieber töten, Ken? Willst du das? Dein Leben liegt in meiner Hand. Einmal habe ich dich verschont. Und wenn du willst, dass ich es wieder tue, solltest du mir deinen Tribut zollen.“
 

Verdammt, dieser Kerl war wie Stahl, genauso kalt und hart. Doch auch er würde wie Stahl sein: unbeugsam.
 

Crawford näherte sich ihm wieder, er wand sich, rang mit ihm, verlor und verlor sich in einem heißen Kuss mit dem Mann, der sein Todfeind und Lebensretter zugleich war. Seine Sinne waren vernebelt und er wehrte sich nur noch halbherzig, als gierige Finger ihn seines Shirts entledigten.
 

„Nein“, keuchte er schließlich erstickt, als Crawford den Beifahrersitz in eine sehr verdächtige Liegeposition brachte.
 

„Ja, wehr dich mehr, das macht die Sache gleich interessanter.“
 

Ken tat, wie ihm geheißen. Nicht, weil es ihm nicht gefiel. Nein, nicht mehr deswegen. Sondern weil er dieses kleine Spiel unheimlich anregend fand. Weil er dann eine Ausrede hatte, um sein Gewissen zu beruhigen.

Sein innerer Widerstand jedoch war längst gebrochen von diesen geschickten Händen, heißen Lippen - kurz von diesem unglaublichen Mann, den er insgeheim sehr sexy fand.
 

Crawford war so ein verdammt guter Liebhaber. Ken hätte nie gedacht, dass dieser kaltblütige Mann von Schwarz so viel Feingefühl besitzen würde. Crawford hatte ihn ausreichend vorbereitet. Nichts desto trotz zitterten Kens Knie und Schenkel. Er war nervös, hatte er noch nie einen Mann empfangen. Doch er wollte es, so weit konnte er sich nicht belügen.
 

„Bereit, Hidaka?“ fragte Crawford mit einem süffisanten Lächeln.

Ken grinste leicht unsicher zurück. „Jeden Tag.“
 

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Meinem Vorhaben treu zu bleiben, in dieser Reihe keine einzige Lemon zu schreiben, fällt mir immer schwerer. >_<

Dank, Gruß und Kuss an meine lieben Kommi-Schreiber und Dauerleser sowie meine Beta Zoe ^^

Vergessen

Five Minutes - One Shot

Teil 7: Vergessen
 

Autor: Shiva

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Farfarello x Aya

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: G

Warnungen für diesen Teil: angst

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Aya wacht im Krankenhaus auf und leidet kurzzeitig an Amnesie. Wer wohl der unheimliche Mann im Nachbarbett ist?
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Als der rothaarige junge Mann seine Augen öffnete, empfand er Schmerz. Sein Kopf dröhnte wie ein wild gewordener Bienenschwarm. Doch das war es nicht, was ihn beunruhigte.

Im Bett ihm gegenüber lag ein Mann, der ein Bein in Gips hatte, das über eine Hängeschlaufe in der Luft gehalten wurde.

Der Mann sah gefährlich aus, über seine blasse Haut zogen sich unzählige Narben. Das fast weiße Haar war raspelkurz. Am beunruhigendsten jedoch war sein Blick. Ein Auge von einer schwarzen Augenklappe bedeckt, fixierte ihn der Fremde mit dem anderen, das im Licht golden funkelte wie das einer Raubkatze.
 

„Na, aufgewacht, Fujimiya?“ schnarrte die Stimme des Unbekannten.

Und da bemerkte er es. Fujimiya - damit war offensichtlich er gemeint. Trotzdem konnte er nicht mit Sicherheit bestimmen, dass dieser Name zu ihm gehörte.

Verdammt! Er konnte nichts mit Sicherheit bestimmen, erinnerte sich weder an seinen Namen, noch daran, was passiert war und warum er jetzt hier war.
 

Er stützte den Kopf in die Hände und ließ sein rotes Haar ins Gesicht fallen. Seine Rippen schmerzten fast so sehr wie sein Kopf, als er sich aufrichtete.

Als hätte sein Zimmergenosse seine Gedanken erraten, meinte er: „Du erinnerst dich nicht.“

Der als Fujimiya Bezeichnete verzichtete darauf, zu nicken und sagte schlicht: „Ja.“
 

Sein Gegenüber gab ein verstehendes Brummen von sich. „Fujimiya Ran.“

Er blickte auf. Der Fremde saß immer noch in derselben Position wie zuvor. „Das ist dein Name. Aber alle nennen dich Aya.“
 

Ran rümpfte die Nase. Das war doch eher ein Mädchenname. „Und... wir kennen uns?“
 

Sein Zimmernachbar stierte ihn unverwandt an. „Nicht wirklich. Aber ich weiß ein paar Details über dich.“
 

„Und wer bist du?“ wollte Ran wissen. Vielleicht würden mehr Informationen eine Brücke zu den Erinnerungen schlagen, die irgendwo in seinem Unterbewusstsein noch vorhanden sein mussten.
 

„Farfarello“, erwiderte der andere schlicht.

„Sind wir... Freunde?“ versuchte es Ran erneut.

Farfarello stockte kurz und Ran meinte so etwas wie Erstaunen auf seinem ausdruckslosen Gesicht zu sehen.

„Nein. Bestimmt nicht“, war schließlich die Antwort. Ran empfand das als ein wenig schade, denn so unheimlich der Andere auch aussah, er hatte ihm dennoch geholfen.

„Aber“, begann Farfarello und hievte damit seinen Fuß aus der Schlinge, „ich werde dir trotzdem helfen, dich wieder zu erinnern.“
 

Das von Gemeinheit durchtränkte Grinsen Farfarellos ließ Ran unruhig in seinem Bett hin- und herrutschen. Farfarello stieg umständlich aus seinem Bett und humpelte zum Schrank, wo seine dunkle Weste und seine Hose auf einem Bügel hingen. Aus der Brusttasche seiner Weste nahm der Mann etwas heraus. Was es war, konnte Ran nicht erkennen, da Farfarellos breiter Rücken die Sicht verdeckte. Dann drehte er sich um und hinkte auf Ran zu.

Das flaue Gefühl in dessen Magengrube verstärkte sich.
 

Mit einem Sprung katapultierte sich Farfarello auf Rans Bett. Verschreckt sog der Rothaarige alle Luft ein, die seine Lungen aufnehmen konnten. Ein Messer steckte neben seinem Kopf im Kopfkissen. Ein goldenes Auge, nah über seinem, blickte tief in ihn hinein, bis in das Innerste seiner Seele.
 

Ein Funke sprang über. Die Bindung zwischen zwei entscheidenden Synapsen war wieder gekittet. Bilder, Eindrücke, Gefühle aus seinem Leben strömten gewaltsam in Rans Bewusstsein wie eine Flutwelle durch den gebrochenen Staudamm.

Bilder seiner Schwester, Weiß, der Menschen, die er getötet hatte, die Kämpfe mit Schreiend - und die Kämpfe mit Schwarz. Ran kniff die Augen zu, als könnte dies den überquellenden Fluss der Erinnerungsbilder aufhalten. Er wand sich, warf den Kopf hin- und her, so allgegenwärtig waren die Gefühle der Angst und Hilflosigkeit. Das war zuviel auf einmal. Mit einem Schlag wusste Aya, warum er nicht mehr Ran war.
 

Er wusste auch, warum er hier war. Sie waren bei einer Konfrontation durch das morsche Flachdach einer maroden Fabrik gestürzt.

Aya öffnete die Augen, beruhigte so gut es ging seinen schweren Atem und fixierte Farfarello durch den Schleier der Tränen, die er nicht mehr hatte zurückhalten können.
 

Keiner sprach ein Wort. Sie Szenerie wirkte surreal, wie eingefroren. So als sei die Zeit stehen geblieben.

Farfarello brach den Bann, strich Aya in unvorstellbarer Zärtlichkeit über das Gesicht und küsste ihn. Erst auf die Stirn, dann auf den Mund. Aya wehrte sich nicht. Immer noch steckte das Messer, von Farfarellos Hand umklammert, neben seinem Hals im Kopfkissen.
 

Farfarello richtete sich wieder auf, zog das Messer aus dem Bett und humpelte auf seine Kleidung zu. Er ließ das lange Krankenhaushemd zu Boden gleiten und zeigte Aya seine weiße narbige Haut, die sich über feste Muskeln spannte. Mit etwas Mühe zwängte er sein eingegipstes Bein in seine Hose, zog die ärmellose Weste zum Schluss an.
 

„Du tötest mich nicht.“ Ayas Aussage war mehr eine überraschte Feststellung als eine Frage.

Farfarello drehte sich nicht um. Er hatte die Türklinke bereits in der Hand.

„Wenn ich es nicht tue, gibt es ein bisschen mehr Leid auf dieser Welt.“

War da so etwas wie Mitgefühl in Farfarellos Stimme oder war es einfach seine monotone Art zu sprechen?
 

Kaum war der Mann von Schwarz aus dem Zimmer gegangen, weinte Aya bitterlich. Vor Scham, aus Mitleid und Eigennutz verschont worden zu sein.

Vor allem aber, weil Farfarello Recht hatte.

Entführt

Five Minutes - One Shot

Teil 8: Entführt
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Nagi x Omi oder andersrum, völlig egal.

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: PG

Warnungen für diesen Teil: angst

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Wenn man einen gemeinsamen Gegner hat, verbünden sich sogar Erzfeinde. Omi und Nagi landen gemeinsam in den Fängen von Kinderschändern und räumen dort ein wenig auf.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Wieder ein Vorfall. Ich hörte in der Schule davon. Die Gerüchteküche war schneller und zuverlässiger in der Verbreitung von Informationen als jede Zeitung.
 

Junge Männer in meinem Alter verschwanden plötzlich spurlos.

„Du musst aufpassen, Omi. Du passt genau in deren Beuteschema“, warnte mich Masanori. Und recht hatte er. Laut Aussage der anderen waren es vor allem kleinere und schmal gebaute Jungs, die einfach verschwanden und nie wieder auftauchten. .
 

Als hätte ich es nicht geahnt, erhielten wir noch am selben Abend den Auftrag, diesen Menschenhändlerring zu zerschlagen und deren Drahtzieher zu töten.

Genaue Informationen? Fehlanzeige. Kritiker wusste nicht einmal, was mit den Jungs geschah, die verschwanden. Und auch sonst gab es keine Hinweise auf deren Versteckt oder ähnliches. Also musste ich den Lockvogel spielen.

Mein Albtraum begann erneut.
 

So provokant, wie ich mutterseelenallein über die dunkle, einsame Straße schlenderte, in der Gegend wo auch die letzten Opfer entführt wurden, dauerte es nicht lange, bis ich von hinten niedergeschlagen wurde.
 

Als ich wieder zu mir kam, saß ich allein in einem kahlen Verließ. Der einzige karge Lichtschein kam durch ein quadratisches, vergittertes Fenster in der Tür.

Der Schrecken dieser Situation war mir nicht neu. Und doch kam es mir vor, als würden die kalten Stahlwände immer näher rücken und mir die Luft abschnüren.

Panik wallte in mir auf, ich hörte den Widerhall meines eigenen Schluchzens.
 

Die Tür ging auf - ich wurde geblendet, und meine Angst wuchs. Gerade noch konnte ich ein Schreien unterdrücken. Ich hörte den dumpfen Aufprall eines menschlichen Körpers neben mir.

Als die Tür wieder ins Schloss fiel und sich meine Augen wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich meine Gesellschaft und erschrak. Naoe Nagi.
 

Dabei hatte ich gedacht, dass die Situation nicht schlimmer hätte werden können. Wenigstens war er bewusstlos, so hatte ich die Gelegenheit, mein Schicksal langsam zu akzeptieren. Und obwohl es sich bei meinem Zellengenossen um einen gefährlichen Schwarz handelte, beruhigte mich der stetige Rhythmus seines Atems ein wenig. Ich war nicht mehr allein.
 

„Verdammte Scheiße“, murmelte Nagi wenig später ohne die Augen zu öffnen. Erst, als er sich mit verzogenem Gesicht aufgesetzt hatte, blickte er sich um - und sah mich.

„Weiß!“ zischte er so hasserfüllt, dass ich bereits damit rechnete, im nächsten Moment schmerzhafte Bekanntschaft mit der Wand zu machen.

Doch er verzichtete erstaunlicherweise darauf, mich mit seiner Telekinese zu attackieren. „Wo sind wir?“ verlangte er statt dessen mit barschem Ton zu wissen.
 

„In der Gewalt eines Menschenhändlerrings. Wo wir genau sind oder was die mit uns vorhaben, wissen wir nicht“, entgegnete ich, um der Frage, die als nächstes gekommen wäre, auszuweichen. Der Junge betrachtete mich wie ein widerliches Insekt.

Es überraschte mich, dass Schwarz nicht mit dieser Organisation im Bunde war oder zumindest über sie Bescheid wusste, denn Nagi schien mir sehr unfreiwillig und unvorbereitet hier zu sein.
 

Wo blieben die anderen nur so lange? Doch dann fiel es mir ein. Was, wenn der Wagen in dem ich hergebracht worden war, gepanzert gewesen war? Und durch diese Stahlwände hier konnte das Signal meines Peilsenders auch nicht dringen.

Ich war hier allein und hilflos gefangen. Allein mit einem Schwarz.
 

„Du bist wohl nicht zufällig hier“, unterbrach die missmutige Stimme des Letztgenannten meine Gedankengänge.

Ich nickte.

Naoe gab ein abfälliges Geräusch von sich. Ob es sich auf die Tatsache bezog, dass er wirklich entführt wurde oder auf meine Gesellschaft, konnte ich nicht ergründen, denn er starrte an mir vorbei auf die gepanzerte Stahltür.
 

Bevor er sich jedoch mit seine Fähigkeit sprengen konnte - denn das hatte er ohne Zweifel vorgehabt - ging sie von allein auf und ein Mann, bewaffnet mit einer Maschinenpistole stand davor. Er war nicht maskiert und das konnte nur einen Grund haben: er hatte nicht vor, uns hier wieder lebend herauszulassen.

„Mitkommen. Beide“, lautete der gebellte Befehl.
 

Nagi zuckte die Schultern und folgte dem Mann. Er war gelassen. Sicher, er konnte den Typ jederzeit noch ausschalten. Also warum nicht zu einem Ort vordringen, wo die Flucht leichter war? Ich tat es Nagi gleich, allerdings mehr bemüht, mir meine Angst nicht ansehen zu lassen. Es war zu sehr wie damals.
 

Von dem Mann mit gezogener Waffe wurden wir in einen anderen Raum dirigiert. Dort wartete nicht nur ein halbe Dutzend weitere bewaffnete Männer, sondern auch eine Art Setting für einen Film. In der Mitte der Bühne stand zwischen Scheinwerfern ein großes Bett. Auf einem Tisch unweit daneben befanden sich neben diversen Sextoys Rippenzangen, Skalpelle und Sägen.

Mir wurde übel bei diesem Anblick und ich musste mich stark beherrschen, um mich nicht zu übergeben. So lief das hier also. Geplante Vergewaltigung und Tötung vor laufender Kamera.
 

Ich kam nicht mehr dazu, mir weitere Gedanken zu machen. Schon packte mich der Mann hinter mir und hielt mir die Waffe an die Schläfe. Dann befahl er Nagi. „Zieh dich aus.“

Als Nagi ihn nur unberührt und leicht gelangweilt anblickte, wiederholte er. „Zieh dich aus, oder ich töte ihn!“

Doch der verhasste Schwarz neben mir verzog keine Miene. „Und? Mach doch.“ Sein Blick traf meine Augen. „Er bedeutet mir nichts“, fuhr er mit einem diabolischen Grinsen fort.
 

Diese Worte lösten etwas in mir aus. Diese Worte hätten auch von meinem Vater stammen können, der mich damals verraten hatte. Und nun wollte auch dieser Mensch mich einfach verrecken lassen.

Zorn, nein, Hass kochte in mir auf, der mir die Kraft gab, den Mann, der mich festhielt, am Arm zu packen und ihn über meine Schulter zu werfen.

Noch während er fiel, griff ich seine Waffe aus der Luft und schoss die übrigen Menschenhändler nieder, noch bevor sie reagieren konnten.

Ich schoss wild um mich, hätte auch Nagi voll getroffen, wenn er nicht sein telekinetisches Schutzschild aufgebaut hätte.

Die Männer um uns herum hatten nicht so viel Glück. Vor ihnen fielen die Kugeln nicht entkräftet zu Boden. Nein, jede davon erreichte ihr Ziel.
 

Nachdem ich etwa eine halbe Minute herumgeballert hatte, war das Magazin leer. Doch es war auch niemand mehr da, den ich hätte erschießen können.
 

„Eindrucksvoll, Weiß“, schnarrte Nagis Stimme zu mir herüber. „Nur eine Zehntelsekunde später und du hättest mich voll erwischt.“

Würde diese Überheblichkeit doch nur aufhören. Der Schock über meine Kurzschlussreaktion wäre leichter zu ertragen.

Ich rechnete mit einem Angriff von ihm, doch er meinte nur knapp: „Raus hier.“
 

Wir liefen durch endlose, metallverkleidete Gänge, fanden keinen Ausgang in diesem unterirdischen Gebäude. Erst nach einer halben Ewigkeit gelangten wir an eine Treppe nach oben, deren schwere Eisentür an ihrem Ende schräg himmelwärts zu öffnen war. Für Nagi war diese zentnerschwere Tür kein Problem.
 

Von außen wirkte unser Gefängnis wie ein unterirdischer Bunker. Wir standen mitten im Wald, nur ein grauer Van ohne Fenster deutete darauf hin, dass es auch so was wie Zivilisation gab.

In selbige wollten wir auch schnellstmöglich wieder zurückkehren. In stiller Übereinkunft hatten wir ein vorrübergehendes Team gebildet und schritten nun auf das Gefährt zu.
 

Plötzlich ein Klicken hinter uns.

„Nagi!“ Wie aus Reflex warf ich mich schützend vor ihn und bekam die Kugel ab, die eigentlich für ihn bestimmt war.

Der Schmerz betäubte mich und ich brach zusammen. Nur am Rande bekam ich mit, wie Nagi dem Angreifer das Genick brach, ohne ihn auch nur zu berühren.

Die Kugel steckte tief in meiner Brust, jeder Atemzug war eine Qual, daher beschloss ich, einfach damit aufzuhören. Blut kam stoßweise aus meiner Wunde und ich wusste, jetzt würde ich sterben. Die Kälte und Taubheit meiner Fingerspitzen breitete sich rasch über meinen ganzen Körper aus.
 

Doch plötzlich wurde mir warm, heiß geradezu. Nagi hatte mich auf seinen Schoß gezogen und leuchtete, strahlender als jeder Engel im Himmel es könnte.

„Dein Leben für meines“, sagte er leise, bevor er mich küsste. Mir war, als würde mir mein ausströmendes Leben wieder eingehaucht. Dann verlor ich das Bewusstsein.
 

Ich erwachte in Kens Armen, immer noch im Wald liegend. Yohji stand schweigend, aber mit besorgtem Blick daneben.

„Was war los?“ verlangte Ayas tiefe Stimme zu wissen.

Erst begriff ich nicht, was er meinte, doch dann setzte ich mich auf - ich konnte mich schmerzfrei aufsetzen - und bemerkte, dass mein Hemd und die Hälfte meiner Hose mit meinem eigenen Blut durchtränkt waren. Ich fasste mir an die Brust, doch die Wunde war verschwunden. Neben mir im Gras lag eine blutige Kugel.

„Was ist passiert, Omi?“ wiederholte Ken Ayas Frage.

Unwillkürlich musste ich lächeln. „Ich wurde gerettet von einem kleinen Teufel mit dem Gesicht eines Engels.“

Rätsel

Teil 9: Rätsel
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Farf x Schuldig (jaja)

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: G

Warnungen für diesen Teil: nope

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Schuldig versucht, die Geheimnisse in Farfarellos Kopf zu entwirren.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Ich liebe Rätsel.

Die menschlichen Gehirnwindungen gleichen ewigen Labyrinthen und ich liebe es, sie zu durchlaufen, zu entschlüsseln und auch, dort neue Weichen zu stellen.
 

Menschliche Gedanken und Denkstrukturen sind sehr unterschiedlich, doch es gibt Grundängste, die bei allen Menschen gleich sind.

Die Angst vor der Dunkelheit, vor dem Alleinsein und - nicht zu verachten - die Angst vor Schmerz. Dieser Reflex ist uns allen angeboren, lebt unweigerlich in uns.

Und deswegen ist ein Mensch auch besonders interessant für mich.
 

Farfarello ist anders. In jeglicher Hinsicht. Viele glauben, er sei verrückt. Und in gewisser Hinsicht ist das auch gar nicht so unwahr.
 

Die Umrisse seiner Seele wurden gewaltsam auseinander gerissen und in neuen, absolut ungewöhnlichen, kognitiven Strukturen wieder zusammen gesetzt. Ein skurilles Patchworkmuster von selbsterstellten Normen, Gesetzen und Wahrheiten.

Farfarello ist abgestumpft, empfindet nichts. Sein Körper ist komplett schmerzfrei, doch wie steht es mit seiner Seele?
 

Er denkt sehr wohl, aber diese Gedanken sind selbst für mich stets ein Rätsel. Und doch ist sein Verhalten von unglaublicher Logik - zumindest für ihn. Was uns paradox erscheint, ist für ihn selbstverständlich.

Was der Rest der Welt abstoßend findet, ist für ihn normal.
 

Sehr interessant fürwahr. Rätsel lösen ist wirklich spannend. Bei ihm habe ich noch viele verknotete Fäden zu entwirren, bevor ich dahinter steige, was denn nun genau für sein Handeln und Denken ausschlaggebend ist.

Dass die Ursache in seiner Kindheit liegt, ist klar. Mir ist bekannt, dass er seine Eltern umgebracht hat und danach in Heimen für schwer erziehbare Kinder aufgewachsen ist, bevor er durch Crawford zu Schwarz kam.

Was aber im Einzelnen passiert ist, das weiß ich nicht. Wie genau es dazu kam, dass er so wurde wie er ist. Und da er es mir nicht erzählen wird, muss ich selbst danach suchen, irgendwo in den Tiefen dieses verworrenen Gedächtnisses.
 

Mit Unmut betrachtet er mich meist, wenn ich ihn in seiner Zelle besuche, so wie jeden, der sich ihm nähert. Jedoch bin ich einer der wenigen, die er auf weniger als 2 Meter herankommen lässt, ohne einen unauslöschlichen Tötungswunsch zu hegen.
 

Entgegen den geläufigen Annahmen seiner Wächter ist er ziemlich intelligent. Ich möchte nicht wissen, wie doof ich geschaut haben muss, als er mich das erste Mal in meiner Muttersprache begrüßte. Er spricht nahezu fließend deutsch, zudem noch englisch und natürlich auch japanisch. Gelegentlich flucht er auf irisch, aber das klingt mehr nach einem heiseren Husten denn nach einer Sprache.
 

Oh ja, Farfarello ist in der Tat eine interessante Person. Nicht zuletzt, weil er so unvorhersehbar ist. Selbst für mich. Und ich wette meine linke Niere, dass auch Brad ihn nur schwer oder gar nicht einschätzen kann.
 

Doch ein besonderes Ereignis begab sich letzten Dienstag, als ich ihn über eine neue Mission in Kenntnis setzen wollte.
 

„Schuldig. Ich muss etwas mit dir besprechen“, meinte er in seiner üblichen, tonlosen Stimme zu mir.

Ich erkundigte mich also nach seinem Anliegen. Auf das was folgte, hätte mich jedoch nichts in der Welt vorbereiten können.

„Nagi hat gesagt, wenn sich zwei Menschen sehr gern haben, stecken sie sich gegenseitig die Zungen in den Mund.“
 

Nur meine Überraschung ließ mich so weit die Kontrolle behalten, um nicht laut loszuprusten. Ich schluckte einmal hart - sehr hart - und antwortete dann mit erzwungenem Ernst: „Ja, das ist so weit korrekt. Man nennt es einen Zungenkuss.“
 

„Das ist doch ziemlich abstoßend“, sinnierte er nachdenklich und sein Blick schweifte irgendwo in die Unendlichkeit. „Ich würde höchstens jemandem die Zunge in den Mund stecken, den ich gar nicht leiden kann.“
 

Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, daher schwieg ich und überließ ihm seinen Gedanken. Meine anfängliche Belustigung wich einem tiefen Mitleid. Ich bedauerte ihn dafür, dass er niemals so viel Liebe empfangen hatte, um zu wissen, dass körperliche Nähe in der Regel etwas Schönes ist.
 

Zu sehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt, sah ich nicht voraus, was dann folgte. Er riss mich gewaltsam an den Haaren und zerrte mich zu sich, ehe seine Lippen ungestüm die meinen umfingen. Ich wollte protestieren, doch seine Zunge nutzte die kleine Spalte meines geöffneten Mundes aus, um sich unbarmherzig dazwischen zu drängen.
 

So ungeübt Farfarello auch war, so leidenschaftlich war er. Wider Erwarten rührte seine Zunge nicht brutal in meinem Mund herum, sondern erforschte ihn neugierig tastend, aber dennoch fordernd. Eine Mischung, die mir ungewollt ein wohliges Seufzen entrang.
 

Das musste ihn aufgeschreckt haben, denn er ließ sofort von mir ab.

„Interessant“, meinte er nüchtern. „Nagi hatte Recht. Es ist gar nicht so übel.“ Sein goldenes Auge blickte mich mit einem bedrohlichen Ausdruck an. „Ich plane, das zu wiederholen. Halt dich bereit.“

Ob nun Warnung oder Versprechen, ich war zunächst gelähmt vor Überraschung.

Doch dann besann ich mich darauf, welche Möglichkeiten mir dadurch offen standen.
 

Ich habe Nagi Geld gegeben, damit er Farfarello noch ein wenig mehr erzählt über die Dinge, die zwei Menschen tun, wenn sie sich gern mögen.
 

Bei dem Gedanken an das, was mir noch blüht, muss ich grinsen. Vielleicht bin ich ja der Verrückte, der sich willig dem Experimentell eines psychisch Gestörten hingibt. Vielleicht bin ich auch ein wenig masochistisch veranlagt. Vor allem bin ich jedoch neugierig. Neugierig darauf, wozu Farfarello in der Lage ist.
 

Dieser Mann ist mir wirklich ein Rätsel. Ich liebe Rätsel.

Weißt du

Five Minutes - One Shot

Teil 10: Weißt du
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Ken x Omi

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: G

Warnungen für diesen Teil: WAFF, sap

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Omi wurde bei einem Einsatz verletzt und Ken ist ziemlich erbost darüber.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Der Geruch von sterilen Mullbinden hing immer noch in der Luft. Zusammen mit dem Geruch von Krankheit. Und dem Geruch von Blut.

Ken stand am Fenster, dem Kranken im Bett den Rücken zu gewandt. Zu aufgewühlt war er immer noch von den Ereignissen des Abends.
 

Yohji und Aya hatten seine Wut bemerkt und hatten sich diskret zurückgezogen, nun da klar war, dass Omi in relativ guter gesundheitlicher Verfassung war. Relativ.
 

Der Jüngere war bereits seit dem Verbinden seiner Verletzung wieder gute Dinge, redete und scherzte mit den anderen. Ken jedoch konnte seine Freude nicht teilen.

Nun waren Aya und Yohji gegangen, angeblich um sich des Ladens anzunehmen. Doch in Wahrheit konnten sie die Spannung nicht mehr ertragen, die Kens düstere Miene aufgebaut hatte.
 

Ken harrte seiner trüben Gedanken. Der braunhaarige Fußballer wusste nichts zu sagen, immer wieder umrundete er diesen einen wunden Punkt seiner Seele, konnte es aber doch nicht über sich bringen, sich Omi, seinem engstem Vertrauten, zu offenbaren.
 

Ohne den Jungen eines Blickes zu würdigen wollte auch er den Raum verlassen.

„Warte, Ken-kun!“ rief die helle Stimme des jüngsten Weiß ihm nach. Es klang verzweifelt und genau so streckte er die Hand nach dem Gehenden aus.

„Geh nicht“, bat der Verletzte.
 

Ken stand einfach nur da, mit gesenktem Kopf, hängenden Schultern. Die Arme baumelten schlaff an ihm herab, keine Erwiderung kam durch seine zusammengepressten Lippen. Wusste Omi denn nicht, wie er ihn damit quälte? Wie schwer er es ihm machte?
 

„Warum bist du so wütend, Ken-kun?“ Omi hatte den Gemütszustand des anderen richtig erkannt.

Der braunhaarige fuhr herum und funkelte ihn mit ärgerlichen Augen an. Der Zorn, die ganze Verzweiflung gewannen die Übermacht.

„Warum tust du es immer wieder?“ fuhr er den blonden Jungen an.
 

Große blaue Augen weiteten sich fragend. „Was denn, Ken-kun?“
 

Kens Lippen zuckten kaum merklich, bevor er antwortete. „Das ist nicht das erste mal, dass du dich in Gefahr begibst...“, er zögerte kurz, „für mich.“
 

Omi blinzelte den Älteren an. „Na und?“, entgegnete er. „Es ist doch nichts pass...“

„Nicht passiert?!“ unterbrach Ken ihn aufgebracht. Nach einigen schnellen Schritten stand Ken neben Omis Bett. „Und was ist das hier?“

Er packte Omis verbundenen Oberarm. Der junge Weiß schrie auf, doch Ken ließ nicht von ihm ab.

„Was ist, wenn es das nächste Mal mehr ist als ein glatter Schuss durch den Arm? Was ist, wenn es das nächste Mal der Kopf ist?!“ Kens Stimme war stetig lauter geworden, bis er Omi schließlich angebrüllt hatte.
 

„Ken-kun, du tust mir weh“, wimmerte der blonde Junge.

Ken ließ Omi los und sah ihn ernst an. „Weißt du eigentlich, wie es ist, dich so zu sehen? Wegen mir? Weißt du das?“
 

Omi schwieg kurz, nachdenkend. Dann sagte er: „Ja, ich weiß.“
 

„Warum also?“, begehrte Ken erneut auf.
 

Omi streichelte Ken über die Wange. Durch sein Lächeln wurden seine Gesichtszüge weich und verliehen dieser Geste eine unglaubliche Zärtlichkeit.

„Weil es mir genauso geht. Weil ich es nicht ertragen könnte, dich hier liegen zu sehen.“
 

Kens Wut ebbte ab und er zog seinen Geliebten in seine Arme, um seine aufsteigenden Tränen zu verbergen. „Weißt du, dass du ein verdammter Idiot bist?“

Glücklich erwiderte Omi die Liebkosung. „Ja, ich weiß.“
 

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Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, klingt der Titel doch irgendwie Dönerdeutsch. "Ey krass Alder, weißt du!" XD

Im Schnee

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Schach

Five Minutes - One Shot

Teil 12: Schach
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Aya x Nagi... something like that.. @_@

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: G

Warnungen für diesen Teil: kein besonderes

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Aya spielt online-Schach und trifft dabei auf einen unschlagbaren Kontrahenten, der in dem stoischen Mann Interesse weckt.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Fujimiya Aya strich sich mit gerunzelter Stirn über das Kinn. Lavendelfarbene Augen konzentriert verengt, die schmalen Lippen zusammengepresst, starrte er auf den nicht flackernden, neuen Flachbildschirm seines Rechners.
 

Das Profil seines Gegners in einem anderen Fenster geöffnet konnte er nicht glauben, dass dieser ihn heute bereits zum fünften Mal geschlagen hatte und dabei war, es wieder zu tun.
 

Zum 23. Mal starrte er die Altersangabe seines Kontrahenten an.

Entweder der Junge war ein Genie oder ein Lügner. So gut wie niemand in Sakuras Alter war in der Lage, derart gut Schach zu spielen.
 

Aya spielte Online-Schach auf einer einschlägigen Seite, die es erlaubte, dass sich die Spieler in Echtzeit miteinander messen konnten. Aya hatte bislang nie verloren, zählte er doch als herausragender Schachspieler. Nie hatte ihn jemals jemand schlagen können. Niemand außer seinem Vater.
 

Verbitterung überspülte sein Gemüt, als erneut die Wunden aufrissen, die einfach nicht heilen wollten. Nicht, so lange er bei Weiß blieb. Doch eine große Wahl hatte er nicht.

Schnell schob Aya die gefährlich trübsinnigen Gedanken beiseite, ehe sie seine Seele noch weiter auffraßen und widmete sich wieder dem harmlosen Schachspiel.
 

Doch auch hier wartete Ärger auf ihn. Der Junge - laut Steckbrief handelte es sich um einen 15jährigen Jungen, wie er sich zum 24. Male vergewisserte - hatte soeben seinen Bauern en passent[1] geschlagen, da er durch die unglaubliche Eröffnung seines Gegners abgelenkt war.
 

Aya gab ein kehliges Knurren von sich. Dieser Junge war unglaublich. „Kurai Kokoro“ nannte er sich. Dunkles Herz. Zu gerne nur würde er wissen, wer sich hinter diesem Pseudonym verbarg. Zu gerne würde er nachweisen, dass der Junge ihn betrog.

Der hatte doch garantiert einen Schachcomputer oder sonst ein Simulationsprogramm laufen. Wie konnte man mit 15 Jahren so perfekt Schach spielen, alle Kniffe, Wendungen und Sonderregelungen kennen?
 

„Lass uns ein Treffen vereinbaren“, tippte Aya in das Dialogfenster. „Ich möchte dein Können real erleben.“

Eine Weile kam keine Antwort. Ayas Bitte war auch nicht gerade üblich.

„Sonntag, 16 Uhr im Toulouse, in der Nähe vom Juuban-Park. Das Schachbrett bringe ich mit.“
 


 

Das Toulouse war eine alternative Bar, in der es zwar keine Spirituosen, dafür aber Wellnessdrinks und Gerichte mit frischem Obst und Gemüse gab. Außerdem war es immer recht ruhig dort.
 

Aya war eine halbe Stunde zu früh dran. Sein Schach-Antagonist war jedoch trotzdem schon da. Er sah eine kleine, braunhaarige Gestalt nachdenklich an einem etwas abgelegenen Tisch sitzen, ihm den Rücken zu gewandt, vor sich ein hölzernes Schachbrett. Neben dem Schachbrett stand ein Glas mit Kirsch-Bananensaft auf dem runden Tisch aus braunen Marmor. Ein typischer 15jähriger, noch ein Kind. Nun sollte sich herausstellen, was er wirklich konnte, dachte Aya mit einem grimmigen Grinsen und trat an den Tisch. Er erstarrte.

Blaugraue Turmalinaugen funkelten ihn an.
 


 

„Ach du Scheiße“, entfuhr es Naoe Nagi, als er den rothaarigen Mann erblickte.

Doch die anfängliche Überraschung und Entrüstung wich einer diebischen Freude.

Nagi sah, wie sein alter Bekannter von Weiß sich versteifte und ihn mit seinem Blick am Liebsten in die Abgründe der Hölle gestoßen hätte.
 

„Willst du kneifen, jetzt wo du weißt, wer dein Gegner ist?“ Nagi wählte seine Worte mit Bedacht, er wusste, Fujimiya würde darauf anspringen. Der Kerl und seine lächerlichen Freunde waren einfach zu leicht zu durchschauen. Fujimiya setzte sich ihm gegenüber. Fast hätte er den Kellner mit seinem scharfen Blick aufgespießt, doch der fragte relativ unerschrocken nach seiner Bestellung.
 

Nagi erwartete, dass der schlanke, hellhäutige Mann nach einem Espresso oder sonst einem Bohnengebräu verlangen würde. So ein Zeug konnten wirklich nur Erwachsene trinken. Auch Crawford schüttete die bittere Brühe namens Kaffee literweise in sich hinein und es schien ihm auch noch zu schmecken.
 

Doch zu seinem Erstaunen bestellte Fujimiya einen Pfefferminztee mit braunem Zucker. Nagi ertappte sich dabei, dass er so etwas wie Sympathie für sein Gegenüber empfand. Säuerlich verzog er das Gesicht, bei dem Gedanken, diesen Kerl „mögen“ zu können.

„Wollen wir dann endlich mal anfangen?“ fragte Nagi, um diese Gedanken zu verdrängen. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“
 

„Wenn du wirklich so gut bist, wie zuvor, wird diese Partie ja nicht lange dauern“, gab Fujimiya kühl zurück.

Nagi schrak erneut auf. Der Mann überraschte ihn immer mehr.
 

„Du gibst jetzt schon auf? Du gestehst jetzt schon deine Unterlegenheit?! Wo ist denn der unbeugsame Abyssinian hin, der sich ganz allein zwei Mitgliedern von Schwarz mit übersinnlichen Kräften entgegenstellt?“

Crawford hatte ihm von der Aktion damals erzählt, als er und Farfarello gegen den einzelnen Mann mit dem Katana standen. Nur der Zufall hatte den Rotschopf damals gerettet.

„Katzen sind eher nachtaktiv“, entgegnete der Mann kühl und ungerührt. „Fang endlich an.“
 

„Es wäre doch ein Unding, wenn ich im Spiel ‚Weiß’ wäre.“ Nagi sprach das Wort bewusst auf deutsch aus und drehte das Brett herum, so dass die weißen Figuren auf Fujimiyas Seite standen.
 


 

„Also schön“, sagte Aya und wagte eine mutige Eröffnung. Er hatte nicht vor, zu verlieren.

Schwarz hin oder her, Nagi war zweifelsohne noch ein Kind. Zumindest versuchte er sich einzureden, dass Nagi weniger Mann war als Omi, der schon lange viel erwachsener war, als für sein Alter gut war.

Aber zurück zu seiner Strategie. Kinder konnte man leicht aus dem Konzept bringen, wenn etwas nicht nach ihrem Willen ging. Also würde er möglichst viel anstellen, das sein Gegner es nicht vermutete und wie es ihn am Meisten ärgerte - auch wenn er dadurch einige Bauern und den rechten Springer opfern musste, während Nagis Pläne zwar durchkreuzt wurden, er aber keine allzu großen Verluste hinnehmen musste.
 

„Was soll das, Fujimiya?“ knurrte er Aya an, der sich über den erbosten Tonfall diebisch (aber heimlich) freute, zeigte das doch, dass seine Strategie aufging.

„Ich teste eine andere Art der Kriegsführung“, entgegnete Aya in neutralem Tonfall, hob seine lavendelfarbenen Augen vom Schachbrett und fixierte Nagis, die sich grimmig verengt hatten.
 

Nagis Konzentration litt unter diesem Hin und Her von undurchsichtigen Zügen. Bald schon büßte er seine Dame ein, die einem läppischen Bauern(!!!!) zum Opfer fiel. Wütend knallte seine Faust auf den Tisch, als er erkannte, dass er in dieser Figurenkonstellation nicht mehr gewinnen konnte.

„Wie ist das möglich?!“
 

Aya stand auf und legte die Hand auf den Kopf des Sitzenden. „Du musst noch viel lernen, Junge.“ Er kostete diesen Triumph aus, zeigte ihn aber nicht nach außen. „Du musst lernen, dass Stärke allein nicht den Sieg garantiert.“

Damit machte er sich auf den Weg, wissend, dass dies nicht der letzte Zug gewesen war.
 

Nagi blieb allein zurück. Er spürte eine Unrast in sich, Wut gemischt mit dem Verlangen wieder mit Aya zu spielen.

Verdammt. Er hatte mehr als nur dieses Spiel verloren.
 

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[1] Ein Ausnahmezug beim Schach, bei dem es erlaubt ist, einen feindlichen Bauern quasi „im Vorrübergehen“ zu schlagen. Kommt der gegnerische Bauer bei einem Eröffnungs-Doppelschritt an einer Position des eigenen Bauern vorbei, in dem er in der Lage ist, zu schlagen, darf die Figur geschlagen werden. Ach, schaut selbst: http://de.wikipedia.org/wiki/En_passant

Bombenstimmung

Five Minutes - One Shot

Teil 13: Bombenstimmung
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Brad x Omi

Genre in diesem Teil: Kein besonderes

Rating in diesem Teil: PG

Warnungen für diesen Teil: kein besonderes, bissl angst vielleicht. Omi dürfte OOC sein. *nachles* Ja. Definitiv. *lol*

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Omi ist an Bord eines Flugzeugs, um eine Bombe zu entschärfen, als Crawford ihn dabei unterbricht...
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Mit einem leisen Klicken entsicherte Brad Crawford seine Waffe und drückte sie an den dunkelblonden Hinterkopf von Tsukiono Omi , der sich gerade über einen silbernen Metallkoffer beugte.
 

„Habe ich doch richtig gesehen, dass sich ein kleines weißes Kätzchen in den Laderaum geschlichen hat“, sagte er triumphal und gerade laut genug, um das Turbinengeräusch des Flugzeugs zu übertönen.
 

Omi erstarrte, als er als er das kalte Metall der Automatik an seinem Kopf fühlte. Er hatte Crawford nicht kommen hören. Ja, er hatte nicht einmal gewusst, dass Schwarz’ Hellseher an Bord war.
 

Omi unterbrach seine Tätigkeit und hob seine schwarz behandschuhten Hände. Langsam und vorsichtig richtete er sich auf, ohne sich dabei umzudrehen. Er konnte sich das selbstgefällige Grinsen des Feindes vorstellen, er musste es nicht auch noch sehen. Immer noch ruhte die Waffe auf seinem Schädel.
 

„Was machst du hier, Weiß?“ verlangte der bedeutend größere Mann zu wissen.

Omi wusste, dass ein Kampf ohne Waffen gegen jemanden, der alle seine Aktionen drei Sekunden im Voraus sah, aussichtslos war. Noch dazu in Anbetracht des hier befindlichen Gefahrenguts. Doch er hatte einen Trumpf in der Hand, den der andere nicht stechen konnte.
 

„Du wirst mich nicht töten, Schwarz. Du kannst es nicht.“

„Sag mir einen Grund, warum ich jetzt nicht den Abzug drücken und dein Hirn gegen die Wand katapultieren sollte.“

„Es ist eine Bombe an Bord“, berichtete Omi knapp. „Hier in diesem Koffer. Ich habe noch etwa fünf Minuten zeit, sie zu entschärfen.“
 

Verflucht seien seine Visionen, die sich immer nur auf die Aktionen und die Zukunft anderer bezogen. Crawford zog seine Waffe zurück, behielt sie aber noch in der Hand, bereit, sie jederzeit gegen Omi zu erheben.
 

Jetzt wagte Omi, sich umzudrehen. „Du willst also, dass ich die Bombe entschärfe“, stellte er fest. Dabei hatte er ein überlegenes Grinsen aufgesetzt, das Schuldig selbst nicht besser hinbekommen hätte. Omi streckte Crawford die Hand entgegen. „Deine Waffe, bitte.“
 

Der Junge war gerissen, dachte Crawford anerkennend. Ob er schon immer so gewesen war? Er wirkte so jung und unschuldig. Doch Crawford wusste, dass der Schein trügen konnte.

Der Kleine wusste um die Gefahr und wollte sich absichern, dass er ihn nicht erledigte, nachdem der Junge seine Aufgabe erfüllt hatte. Ungerührt händigte Crawford ihm die Waffe aus. Er konnte den Jungen auch unbewaffnet leicht überwältigen.
 

Sorgsam verstaute der blonde Weiß die Automatik in seinem Hosenbund, nachdem er sie gesichert hatte.

„Ich habe noch...“, er blickte auf seine digitale Armbanduhr, „vier Minuten und 23 Sekunden. Es ist zu unser aller Besten, wenn du mich jetzt meine Arbeit machen lässt.“
 

Ehe Crawford eine schlagfertige Erwiderung formulieren konnte, hatte sich der junge Auftragsmörder von Weiß schon wieder über den metallenen Koffer gebeugt.

Während schlanke, geschickte Finger die glatte Oberfläche des Koffers abtasteten, sorgsam nach einem Weg suchten, das Behältnis ohne Detonation zu öffnen, sagte der Junge: „Wenn nicht über 200 Menschenleben von meinem Erfolg abhingen, würde ich diesen Koffer jetzt einfach so öffnen.“
 

Sein Tonfall machte deutlich, wie entschlossen dieses Kind war, das viel zu schnell hatte erwachsen werden müssen. Aber auch, wie verzweifelt, wie überdrüssig eines Lebens, das ihm nicht mehr bieten konnte als Schuld - und Tod.

Crawford spürte, wie sich etwas in ihm regte. Doch er konnte nicht einordnen, ob es die Furcht um sein Überleben oder Mitleid mit diesem zerstörten Wesen war.
 

Solche moralischen Überlegungen verwirrten ihn und er trat einen Schritt näher zu Omi hin und dabei knirschte etwas unter seinem Fuß. Es war irgendein Messgerät von Omi, der davon jedoch keine Notiz nahm, zu konzentriert war er auf seine Arbeit.
 

Nach kurzer Untersuchung mit einem Stethoskop und geschickter Anwendung von kleinen, spitzen Werkzeugen hatte Omi den Koffer in Rekordzeit geöffnet.

Entgegen Crawfords Erwartungen befand sich nur ein großer Berg Kleidung darin.

„Sicher, dass das der richtige Koffer ist?“ fragte der ältere Mann, bemüht, seine Nervosität nicht durch seine Stimme zu verraten.
 

„Ja“, entgegnete Omi nur knapp, bevor er vorsichtig Lage um Lage der ordentlich zusammengefalteten Hemden abtrug.

Ganz zuunterst in diesem Koffer befand sich ein Laptop. Völlig unscheinbar lag er dort, gesichert durch etliche Sockenpaare, die ihn dort in Position halten sollten.
 

„Raffiniert“, knurrte die helle Stimme des Sechzehnjährigen. Vorsichtig hob Omi den tragbaren Computer heraus und setzte ihn auf einer rutschfesten Gummiunterlage ab, die er bereits daneben ausgebreitet hatte.

Wenige behutsame Handgriffe später hatte der Junge das Notebook aufgeschraubt und grüne Schaltkreisplatinen lagen frei.
 

Für Crawford sah das Innenleben dieses Laptops völlig normal aus. Doch der junge Computerexperte wusste es besser, isolierte Schaltkreise, indem er die Spannung maß, die durch die Kabel floss. Drähte, die nichts mit der Bombe zu tun hatten, schnitt er durch.
 

Crawford schaute neugierig über die schmale Schulter Omis.

Keine rot blinkende Countdown-Anzeige.

„Woher weißt du, wann sie hochgeht?“

„Glaubst du, ich verrate dir Kritikers Informationsquellen?“ zischte er, ohne sich umzudrehen oder sein Tun einzustellen.
 

Schließlich hatte Omi den Schaltkreis isoliert, der über das Entschärfen oder Detonieren der Bombe entschied.

„Shit“, fluchte er und wischte sich den Schweiß von seinem angespannten Gesicht.

„Brauchst du Hilfe?“ bot sich Crawford an, obwohl er nicht so recht wusste, wie er behilflich sein konnte.

„Kannst du vorhersehen, bei welchen Draht sie hochgeht?“
 

Crawford zögerte. „Nein...“, gestand er schließlich. Nicht, wenn es ihn selbst betraf. Doch diesen gedanklichen Zusatz musste er dem Jungen ja nicht verraten. So eine Schwäche preiszugeben war selbst im Angesicht des Todes zu viel für seinen Stolz.
 

„Kannst du dich nicht zusammenreißen?“ fuhr Omi ihn an.

Crawford blaffte zurück. „Was hättest du gemacht, wenn ich nicht hier gewesen wäre?!“

„Ich hätte das Messgerät benutzt, das du kaputt getreten hast.“

„Oh...“ Crawford bekam es tatsächlich mit der Angst zu tun.

„Wenn du es mir nicht sagen kannst, muss ich wohl oder übel auf Risiko spielen.“

Trotz seiner Bemühungen zitterte Omis Hand, als er einen der grauen Drähte in den kleinen Saitenschneider nahm.
 

Eine Vision überkam Crawford.

„Nein!“

Omi hielt inne. „Ich verstehe“, sagte er mit einem von schwarzem Humor durchtränkten Grinsen. „Du hast keine Kontrolle über deine Visionen.“

Crawfords wütenden Blick ignorierend nahm der den anderen Draht in die Zange.
 

Just in diesem Moment piepste Omis Uhr. Erschreckt von dem Geräusch knipste er den Draht wie von selbst durch.

„Das war Rettung in letzter Sekunde“, seufzte Crawford und gab sich keine Mühe, seine Erleichterung zu verbergen.
 

Omi stand auf, seine Knie waren weich, gaben aber zum Glück nicht nach. Er zog seine engen Handschuhe aus, in denen Finger kalt und taub geworden waren.

Die beiden verfeindeten Männer standen sich gegenüber und sahen sich unverwandt an.
 

Bevor Omi sich wehren konnte, ergriff Crawford seine rechte Hand. Sein erster Fluchtimpuls wandelte sich in grenzenloses Erstaunen. Crawford neigte das Haupt vor ihm und küsste ihm die Hand.

„Diese Hand hat uns alle gerettet“, raunte er leise. Omi wurde rot angesichts dieser unerwarteten Geste. Lange jedoch konnte sich Crawford nicht in der Selbstzufriedenheit sonnen, den Jungen überrascht zu haben.
 

Mit einem Satz ging Omi auf die Zehenspitzen und hauchte einen flüchtigen Kuss auf die Lippen des älteren Mannes. „Und dieser Mund hat mir den entscheidenden Tipp gegeben“, griente er.
 

Omi legte den Rucksack an, der an der Wand des Flugzeugs lehnte und kletterte behände über die Koffer und Taschen, Crawford folgte ihm. An hinteren Ende des Fliegers angekommen öffnete Omi die Gepäckklappe. „Wir sind quitt“, verkündete Omi grinsend. „Mach die Tür hinter mir zu, ja?“
 

„Glaub ja nicht, dass das unsere letzte Begegnung war!“ brüllte Crawford dem Jungen hinterher, der das Flugzeug auf dem Luftweg verlassen hatte. Er wartete noch, bis sich der Fallschirm des Weiß öffnete, dann schloss er die Gepäckluke.

„Wir sehen uns, Tsukiono“, sagte er grinsend für sich. „Ich denke, sehr bald sogar.“
 

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Nachwort

Ja, ich geb’s zu, der Titel ist grenzwertig. XD

Der Morgen danach

Five Minutes - One Shot

Teil 14: Der Morgen danach
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Schuldig x Yohji

Genre in diesem Teil: kein besonderes

Rating in diesem Teil: PG-16

Warnungen für diesen Teil: lime

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Yohji wacht nach einer durchzechten Nacht verkatert auf und merkt viel zu spät, mit WEM er da im Suff sein Bett geteilt hat.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Yohji Kudou wachte mit brummendem Schädel und trockenem Mund auf. Seine Kehle war heiser und rau, sein gesamter Mund fühlte sich an, als hätte er etwas Pelziges darin.

Sein Bettgefährte der letzten Nacht war offensichtlich gut betucht, denn das Hotelzimmer war luxuriös und stilvoll eingerichtet.
 

Yohji richtete sich auf und bemerkte an den herumliegenden Klamotten, dass es zudem ein Mann gewesen war, mit dem er das Lager geteilt hatte. Er musste wirklich sehr betrunken gewesen sein. Der blondierte Japaner erinnerte sich an fast gar nichts mehr, außer, dass er in einer Bar namens „Schwarze Eule“ zu trinken begonnen hatte. Er hatte viel getrunken. Sehr viel.
 

Nun galt es, den Mysterien der vergangenen Nacht auf die Schliche zu kommen. Die Seite neben ihm im Bett war leer. Doch er hörte das Rauschen von Wasser aus dem Badezimmer, also würde er seinen Liebhaber noch kennen lernen. Und er würde nicht allein auf der Hotelrechnung sitzen bleiben.
 

Er sah sich um. Seine Kleidung war im ganzen Zimmer verstreut, seine Jacke und sein Hemd lagen gar direkt neben der Tür. Er konnte sich beinahe bildlich vorstellen, wie der andere Mann über ihn hergefallen war. Doch wirklich erinnern konnte er sich nicht. Da waren Fetzen eines zufriedenen Seufzens, eine Berührung, ein Duft.
 

Doch keine klaren Abläufe erschlossen sich aus seinem Gedächtnis. Er würde einfach abwarten müssen, ob er sich wenigstens jemanden ausgesucht hatte, der nicht nur im volltrunkenen Zustand erträglich war.
 

Das Wasserrauschen endete just in dem Moment, in dem Yohji darauf kam, dass er sich ja mal etwas anziehen könnte und nach seiner Unterhose zu suchen begann. Er intensivierte seine Suche und fand das gewünschte Kleidungsstück auf der Fensterbank.
 

Keine Sekunde zu früh hatte er sich bedeckt, als die Badezimmertür aufschwang.

Yohji klappte die Kinnlade hinunter. Da stand Schuldig. Mit feuchtem, abstehendem, orangerotem Haar, nur mit einem Handtuch bekleidet und gähnte herzhaft.
 

„Morgen“, sagte der Deutsche verschlafen.

Nachdem Yohji keine Regung zeigte, schaute er ihn analysierend an und verzog beleidigt den Mund.

„Jetzt bin ich aber gekränkt“, sagte Schuldig. „Gestern Nacht sagst du noch, du hättest den besten Sex deines Leben gehabt und heute kannst du dich nicht mal mehr daran erinnern.“
 

Das musste ein Traum sein. Ein Traum! Bitte, er wollte jetzt schnell aufwachen, am besten neben einer schönen Frau. Weit gefehlt, Kudou. Wie hatte es nur dazu kommen können? Wie betrunken musste er gewesen sein, dass er einen derartigen Filmriss hatte?

Nein, wie betrunken musste er gewesen sein, um sich mit einem SCHWARZ einzulassen?!
 

„Hat’s dir die Sprache verschlagen?“ blaffte Schuldig, offenbar nicht angetan von Yohjis Gedankengängen.

Jetzt erst fand Yohji seine Stimme wieder, die jedoch sehr heiser klang. „Wie komme ich hierher und was hast du mit mir gemacht?“

Schuldig grinste anzüglich. „Nichts, worum du mich nicht gebeten hättest.“
 

„Ich war betrunken“, versuchte Yohji sich verzweifelt vor sich selbst zu rechtfertigen.

Der Schock über das, was er getan hatte, war größer als die Angst davor, was Schuldig noch mit ihm tun könnte. Schließlich waren sie Todfeinde und strebten danach, den jeweils anderen umzubringen. Und er, Yohji, war unbewaffnet, wie er mit einem Griff zu seinem nackten Handgelenk bemerkte.
 

„Ich tu dir schon nichts. Ich habe Lust, die Ereignisse der letzten Nacht gegebenenfalls zu wiederholen.“

„Ich aber nicht“, fauchte Yohji, den Schuldigs beharrliches Grinsen wütend machte.

„Schade“, meinte Schuldig nur dazu.
 

Schweigen trat ein und Yohji konnte Schuldigs unverwandtem Blick nicht lange Stand halten.

„Ich gehe“, sagte der blonde Japaner nach einer endlos scheinenden Weile und machte sich daran, seine Kleidung zusammenzusuchen.
 

„Ich hatte gedacht, dass du Fragen stellen würdest“, meinte Schuldig in beiläufigem Tonfall. Yohji, der gerade dabei war, sich eilig eine Socke überzustreifen, taumelte, fand aber schnell den Halt wieder. Er sagte nichts.

„Fragen wie ’Warum hast du mich nicht umgebracht?’ oder so“, fuhr Schuldig unbeirrt fort. „Um deine ungestellte Frage zu beantworten: Ich töte nicht, wenn ich nicht dafür bezahlt werde. Ich tue, was ich will und wann ich es will.“
 

Yohji kehrte Schuldig konsequent den Rücken zu, um dem Blick aus diesen leuchtend blauen Augen zu entgehen, die ihn an Sternsaphire erinnerten.

„Bist du denn gar nicht neugierig, was wir alles gemacht haben?“ begann Schuldig erneut.
 

Statt einer Antwort presste Yohji mit leisem Knirschen die Zähne zusammen. Sicher wollte er wissen, was da in der letzten Nacht abgelaufen war, doch welchen Preis würde er dafür zahlen müssen? Er beschloss, dass dieser Preis zu hoch war, wie auch immer er aussehen mochte und zog sich wortlos seine Hose an.
 

Schuldig war gefährlich, nicht nur in Anbetracht der Tatsache, dass er ein feindlicher Telepath war. Bevor er es verhindern konnte, hatte Yohji für sich festgestellt, dass Schuldig eine bedrohliche Anziehungskraft auf ihn auswirkte.
 

„Jetzt bist du nicht betrunken“, bemerkte Schuldig. Der amüsierte Unterton blieb Yohji nicht verborgen. Auch hörte er, wie sich der Deutsche ihm auf nackten Füßen näherte. Umdrehen wollte er sich nicht, denn er fürchtete, sich im klaren Blick des Anderen zu verlieren. Ein mulmiges Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Und eine freudige Erwartung in seiner Lendengegend, die ihn schockierte und ängstigte.
 

„Fürchte dich nicht“, gurrte Schuldig und drehte Yohji zu sich herum, der sich dem Blick des Telepathen nicht mehr länger entziehen konnte. „Wehr dich nicht gegen deine Wünsche.“

Yohjis Widerstand brach, als Schuldig ihn in seine Arme zog. Was könnte er nun Verwerfliches tun, das er nicht bereits getan hätte? So ergab er sich in ein Farbenspiel aus Lust, Leidenschaft und Zügellosigkeit.
 


 

„Ich muss dir was gestehen“, meinte Schuldig, als sie zwei Stunden später völlig erschöpft, aber auch mindestens genauso befriedigt nebeneinander im Bett lagen. Yohji bereute es nicht. Es war klar für ihn, dass die Beziehung mit Schuldig nie über eine sexuelle Liaison hinausgehen würde und mit dieser Einigung konnte er – und Schuldig wohl auch – vorerst gut leben.
 

„Was denn?“ fragte Yohji schließlich, als Schuldig nicht weitersprach.

„Gestern Nacht… also… da ist nichts passiert.“

„WAS? Aber…“

„Ja, ich hab gelogen. Tut mir Leid. Ich wollte ja eigentlich… aber die Wahrheit ist… ich war so besoffen, dass ich keinen hochgekriegt habe.“

Yohji war kurz versucht wegen dieses Betruges sauer zu sein, lachte dann aber lauthals. „Zu komisch“, presste er zwischen seinem Gelächter hervor, „Keinen hochgekriegt…“ Er lachte wieder, diesmal so sehr, dass er sich krümmte.
 

„Ja ja, mach dich nur lustig“, knurrte der Telepath und beugte sich über Yohji. „Du wirst dir noch wünschen, du hättest nicht an meiner Manneskraft gezweifelt.“

Yohjis Lachen verstummte. Er packte Schuldig an den langen Haare und zog sein Gesicht zu seinem, grinste ihn an. „Beweise sie mir.“

Gleichung

Five Minutes - One Shot

Teil 15: Gleichung
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Nagi x Ken oder so was...

Genre in diesem Teil: kein besonderes

Rating in diesem Teil: PG-16

Warnungen für diesen Teil: angst, violence

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Nagi hat Ken in der Hand und Spaß daran, ihn ein wenig zu quälen.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

___________________
 

Große, blaugraue Augen kniffen vor Schreck zusammen. Kurz bevor scharfe Krallen den schmalen Brustkorb zerfetzten, zögerte Ken. Nur einen Sekundenbruchteil, doch es hatte genügt, um den Angreifer mit telekinetischer Wucht von sich zu schleudern. Nagi ließ von der Alarmanlage ab, die er hatte knacken wollen und wandte sich seinem Feind zu, der soeben wieder auf die Beine kam.
 

„Das war ein Fehler, Weiß!“ zischte Nagi und schleuderte Kens stämmigen Körper gegen die Wand der Lagerhalle. Der andere keuchte, als der Aufprall ihm alle Luft aus den Lungen presste.

„Warum hast du gezögert?“ schnarrte der Junge in Schuluniform. „Du hättest mich leicht töten können. Ich habe dich nicht kommen hören.“
 

Ken hatte sich gerade wieder aufgerappelt, da wurde er schon erneut gegen die Wand gepresst und dieses Mal dort fixiert. „Warum also?“ fragte der Junge mit den eiskalten, stahlgrauen Augen.

Das wüsste Ken selbst gern. Er war fest entschlossen gewesen, den Schwarz zu erledigen. Doch im entscheidenden Augenblick hatte er es nicht tun können.
 

„Weil du mich für ein Kind hältst? Ist es das?“ knurrte der jüngste Schwarz.

„Nein“, entgegnete Ken wahrheitsgemäß. Diesen ehrenhaften ‚Keine Frauen und Kinder’-Scheiß hatte er sich schon lange abgewöhnt.
 

Mit einem Mal leuchtete Nagis Gesicht auf. „Ich glaube, ich weiß, warum. Vielleicht erinnere ich dich an jemanden, den du kennst.“

„Ich kenne keine weiteren miesen kleinen Ratten wie dich“, spie Ken ihm entgegen. Bewegen konnte er sich nicht, aber mit Worten um sich werfen war immer noch möglich.
 

„Überleg mal genauer. Meine Größe, blaue Augen, blondes Haar…“

„Wage es nicht, dich mit Omi zu vergleichen!“

„Oh, das tue ich nicht, das wäre unter meiner Würde. Aber du musst zugeben, dass wir uns zumindest optisch ähnlich sind.“
 

Ken schwieg in der Einsicht, dass Nagi irgendwo Recht hatte. So im Halbdunkel konnte man die beiden durchaus verwechseln, da sie auch eine ähnliche Frisur hatten.

Dieselbe schmale Statur, weiche, fast mädchenhafte Gesichtszüge, dominiert von großen, leuchtenden Augen. Doch Nagis waren dunkler und funkelten mordlustig. Nein, dieser Junge konnte nicht mit Omis engelsgleicher Schönheit mithalten.
 

„Oh Gott, sag nicht, du stehst auf ihn!“

Ken wurde von Nagis entsetzter Feststellung aus den Gedanken gerissen. Verdammt, ihm mussten die Gesichtszüge entglitten sein, Ken war bekanntlich nicht so gut darin, seine Gefühle zu verbergen.

„Selbst wenn, ich wüsste nicht, was dich das angeht!“ blieb ihm also nur, den anderen anzugiften.
 

Nagis blaugraue Augen blitzten gefährlich auf.

„Ich werde dir einen letzten Wunsch erfüllen, bevor ich dir alle Knochen im Leib breche.“

Er trat zu dem bewegungsunfähigen Weiß heran und küsste ihn sachte auf den Mund. „So muss sich sein Mund auch anfühlen, denkst du nicht? Halt diese Erinnerung fest, es wird deine letzte sein.“
 

Ken schaffte es nicht mehr rechtzeitig, Nagi ins Gesicht zu spucken, schon war der Junge zurückgewichen und der Druck auf seinen Brustkorb verstärkte sich.

Der stämmige Ex-Fußballer spürte den Schmerz, hörte das Knacken, als sein unterstes Rippenpaar brach. Zum Schreien jedoch fehlte ihm der Atem und so blieb es bei einem erstickten, gepeinigten Keuchen.

Als eine weitere Rippe barst, war er dankbar, als er eine gnädige Ohnmacht herannahen spürte.
 

Mit einem Mal war der Druck von ihm genommen und er sah, dass sich Nagi einen Dartpfeil aus dem blutenden Arm zog.

„Noch mal Glück gehabt, Weiß“, sagte er abfällig, während er weitere Pfeile in der Luft abwehrte. „Aber du solltest es ihm bald sagen, denn beim Nächsten Mal kriege ich dich!“
 

Omi war zu seinem verletzten Freund gerannt und bettete ihn auf seinen Schoß.

„Was meinte er damit, Ken-kun?“

„Das, Omi“, erwiderte Ken mit einem milden Lächeln, „erklär ich dir, wenn wir zuhause sind.“

Dafür

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die bessere Art

Five Minutes - One Shot

Teil 17: Die bessere Art
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Schuldig x Nagi

Genre in diesem Teil: Romance/ WAFF

Rating in diesem Teil: PG12

Warnungen für diesen Teil: sap, jawoll! Und wenn hier keiner OOC ist, fress ich ´nen Besen!

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Schuldig spricht mit Crawford über seine Gefühle für Nagi.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

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Schuldig war gerade fertig mit Rauchen und schnipste den glühenden Zigarettenstummel über die Balkonbrüstung.

Er atmete noch einmal tief aus, rüstete sich innerlich und betrat dann wieder Wohnzimmer von Schwarz, wo ein offensichtlich schlecht gelaunter Brad Crawford ihn erwartete.
 

„Tu es nicht, Schuldig“, mahnte er. „Wenn du es ihm einfach so vor die Füße knallst, wird eure Freundschaft - wenn man es denn so nennen kann - zerbrechen. Und Schwarz dazu.“
 

Warum nur musste dieser Mistkerl alles, aber auch wirklich alles im Voraus wissen?

Warum konnte man den größten Fehler seines Lebens nicht einfach begehen, ohne zu wissen, dass es einer ist?
 

„So was in der Richtung habe ich mir schon gedacht“, brummte Schuldig als Antwort und senkte den Kopf, so dass Strähnen bernsteinfarbenen Haares sein Gesicht halb verdeckten.
 

„Warum also? Der Junge ist gerade mal 16 geworden. Du bist doch der Telepath. Du solltest doch ahnen, dass er hinter deinen Avancen eine sehr zweideutige Absicht sieht. Schuldig, selbst ich habe den Eindruck, dass du ihn nur so umgarnst, um ihn ins Bett zu kriegen.“
 

„Das ist nicht wahr!“ rief Schuldig aus, empört über diese Behauptung. „Ich wollte ihn nie... ich meine... Er ist noch ein halbes Kind, aber... Ich kann es einfach nicht mehr für mich behalten.“

Schuldig schwieg eine Weile, nach Worten suchend, den Blick der blauen Augen auf die hellgrüne Auslegware geheftet. Dann lachte er bitter. „Ausgerechnet er. Es hätte verdammt noch mal jeder andere sein können. Aber nein, es muss ja ausgerechnet der kleine Telekinet aus der eigenen Familie sein.“

Jetzt sah er Brad direkt an, der keine Miene verzog, nur kommentarlos zuhörte.

„Weißt du, der Junge ist nicht mal mein Typ. Viel zu klein, zu zierlich und zu schwierig von seiner Art her. Aber sein Lächeln Brad... Wenn er lächelt - also wenn er es denn mal tut - dann geht die Sonne auf. Er ist so wunderschön und weiß es nicht mal.

Mir ist bewusst, dass er dein Mündel ist. Ich will auch nichts weiter von ihm, ich möchte ihn einfach nur glücklich sehen, ihm dieses Lächeln erhalten.“ Schuldig hatte gar nicht bemerkt, wie er immer schneller und immer lauter gesprochen hatte. „Ich liebe ihn, Brad!“
 

Jetzt war es heraus und sein angespannt aufgerichteter Körper sank wieder in sich zusammen. Schuldigs Blick richtete sich wieder gen Boden. „Ich wollte nur, dass er es weiß. Warum also darf ich es ihm nicht sagen?“
 

Als er wieder aufsah, blickte er in ein grinsendes, amerikanisches Gesicht.

„Weil er es bereits auf eine bessere Art erfahren hat, die keine Missverständnisse zulässt.“
 

Ertappt schnellte Schuldig herum und erblickte Nagi, der in der seitlich angrenzenden Küchentür stand und ihn entgeistert anstarrte. Schuldig starrte nicht minder verblüfft zurück.
 

„Ich muss mich noch um ein paar Papiere kümmern“, verkündete Brad Crawford vergnügt und verzog sich in sein Arbeitszimmer, wobei er still vor sich hin grinste.
 

„Wie viel... hast du gehört?“ fragte Schuldig den einzigen noch Anwesenden peinlich berührt.

„So ziemlich alles seit ‚Der Junge ist gerade 16 geworden.’“

„Oh“, meinte Schuldig nur dazu und leitete damit eine scheinbar endlos andauernde Schweigeminute ein. Schließlich hielt es der ältere Mann nicht mehr aus und fragte: „Und? Ich meine... kannst du damit leben?“ Mutig wie er war, wagte er einen Blick in die graublauen Augen des Jungen. „Ich erwarte ja nicht, das du meine Gefühle erwiderst oder so. Ich wollte einfach nur, dass du weißt, was für ein liebenswerter Mensch du bist.“

Schuldig hatte sich gezwungen, Nagi die ganze Zeit, während der er sprach, anzusehen. Danach allerdings verließ ihn die Kontrolle und er senkte erneut seinen Blick.
 

Telepathenkräfte halfen ihm jetzt auch nicht weiter. Er wagte es schon seit Wochen nicht, einen Blick in Nagis Gedanken zu werfen, aus Furcht, was er dort finden würde. Er kam sich hundsmiserabel vor, so ein Verhalten war einfach untypisch für ihn. Ein Schuldig verliebte sich einfach nicht, nur um sich dann wie der letzte Idiot zu benehmen. Und da er sich für diese grandiose Schwäche schämte, wollte er am Liebsten im Boden versinken. Da das nicht ging, musste ein einfacher Blick gen Teppich reichen.
 

Allerdings entging ihm dadurch Nagis plötzliche Annäherung und so bemerkte er sie erst, als sich unbeholfene Lippen über seinen überraschten Mund tasteten.

Verwirrt schaute Schuldig auf und vergewisserte sich, dass es tatsächlich Nagi war, der einen zaghaften, unschuldigen Kuss aufdrückte.

„Danke“, flüsterte der Junge tränenerstickt. „Danke, danke.“

„Das müsste ich eigentlich sagen“, entgegnete Schuldig, der seinerseits eine Träne der Rührung und des Glücks niederkämpfte. Erleichtert und unglaublich dankbar drückte er seinen Geliebten an sich.
 

„Tief im Innern wusste ich, dass du nicht nur eine notgeile deutsche Dogge bist“, witzelte Nagi. „Aber bei deinem Naturell kann man ja nie wissen...“

Schuldig weihte Nagi in die Kunst des erwachsenen Küssens ein und sagte dann: „Ich würde lügen, wenn ich behauptete, ich wäre nicht auch anderweitig an dir interessiert.“
 

„Ich hab’s geahnt“, stöhnte Nagi gespielt mit rollenden Augen. Wieder ein leidenschaftlicher Kuss, diesmal von dem Jüngeren initiiert.

Mit beschleunigtem Atem löste sich der Deutsche wieder von ihm. „Bleibt nur zu hoffen, dass dein Vormund mich nicht wegen Verführung Minderjähriger anzeigt“, sagte er mit einem gar nicht un-schuldigen Grinsen.
 

_____________

Nachwort
 

In meinen Augen der ultimativ schlimmste Teil von allen. Bah, so viel Schleim... Is ja eklig. XD

Ich hoffe, dass ich das nicht toppen kann, aber bei den Pairings, die noch ausstehen, dürfte das eher unwahrscheinlich sein. ... Hoffe ich.

Alles Käse

Five Minutes - One Shot

Teil 18: Alles Käse
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Schuldig x Ken

Genre in diesem Teil: Comedy

Rating in diesem Teil: G

Warnungen für diesen Teil: ein wenig silly, Lektüre könnte länger dauern als die

üblichen 5 Minuten.

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Ken trifft Schuldig im Supermarkt. Eine skurille Begegnung, die ebenso skurille Folgen nach sich zieht. Diese FF ist skurill. XD
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze,

voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten

gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing

zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

Ich habe lange gegrübelt, wie ich die beiden sinnvoll zusammen bringe, da ich

Schuldig und Ken schon einmal in einer eigenständigen FF verkuppelt habe und

mich das irgendwie meiner geistigen Ressourcen beraubt hat. Jetzt hatte ich

endlich eine Idee und das Ding war eine Sache von 2 Stunden. *lol*

Dieser Teil war für mich amüsant zu schreiben, weil es mal etwas ganz Anderes ist.

Terry Prachett lesen bekommt mir wohl nicht so gut. XD
 

_______________________
 

Diese Kurzgeschichte beginnt, wie viele andere auch beginnen.

Wir hängen uns an die Fersen des Protagonisten und schauen mal, was passiert.

Sprich, wir sind sofort mitten im Geschehen.
 

So finden wir uns plötzlich in einem handelsüblichen Supermarkt wieder, was für

sich ja nichts Ungewöhnliches ist. Es ist nur so, dass bei fiktiven Helden die normalen menschlichen Handlungen aufgrund mangelnder Relevanz einfach übersprungen werden.

Denn wer hätte schon Interesse daran, Hidaka Ken dabei zuzusehen, wie er minutenlang vor dem Käseregal steht und überlegt, ob er nicht doch lieber die Diät-Variante nehmen sollte, da sein Lieblings-Gouda 45% Fett enthält?

Genau, niemand.
 

Dennoch sind wir jetzt hier und warten gespannt ab, ob der Stapel von Einkäufen, die er auf seinem Arm balanciert, nicht vielleicht doch umkippt, weil Ken zu bequem war, einen Einkaufwagen zu nehmen. Ursprünglich wollte er auch nur ein paar Bandnudeln kaufen. Und eine Packung Tee. Nun jedoch ist er so voll beladen, dass es fast schon an die letzte Ausstrahlung von Domino-Day erinnert.

Wer diese Sendung also mag, wird auch hieran Gefallen finden.
 

Jetzt hat Ken sich endlich entschieden und zwar doch für den schmackhaften Käse, der bei unzureichendem Training ewig auf seinen Rippen bliebe, doch er redet sich ein, dass das Leben zu kurz ist, um sich nicht etwas zu gönnen. Noch dazu, wenn man für eine Killergruppe namens Weiß arbeitet.
 

Wäre Ken nicht ein Teil dieser Gruppe, hätte ihn der nun folgende Vorfall auch weniger schockiert, als er es tat. Das Sichtfeld von den zuvor erwähnten Bandnudeln eingeschränkt, geht er um eine Ecke und kollidiert quasi frontal mit einem Einkaufswagen. Somit entlädt sich sein kompletter Einkauf in den fremden Wagen und er selbst liegt auch zur Hälfte darin.
 

„Pass doch auf, du dämlicher... oh.“

Ken verschlägt es die Sprache und zwar nicht von ungefähr. Wir folgen seinem Blick und verstehen, warum er so plötzlich verstummt ist. Vor ihm steht Schuldig am Ende des Einkaufswagens und starrt ihn verdutzt an. Auch er hat wohl nicht damit gerechnet, dass plötzlich ein Weiß in seinem Einkaufswagen liegt, obwohl er ihn doch gar nicht haben wollte.
 

Nun wäre wohl anzunehmen, dass Ken entweder die Flucht ergreift oder es nicht tut und sie sich in einen spannungsgeladenen Dialog stürzen.

Doch Menschen sind nicht so berechenbar. Schweigend und den Blick Schuldigs meidend sammelt Ken in Lichtgeschwindigkeit seine Einkäufe zusammen und eilt ohne ein weiteres Wort zur Kasse.
 

Schuldig schaut ihm mit hochgezogener Augenbraue hinterher. Auch Telepathen können überrascht sein.

Doch dann zuckt er die Schultern und stellt sich ebenfalls zum Bezahlen an - an einer anderen Kasse. Jetzt wird es den einen oder anderen wundern, warum ein Telepath wie Schuldig an die Kasse geht und artig bezahlt.
 

Die Wahrheit ist: Er selbst würde das nicht tun. Doch Crawford hat es ihm verboten, da er glaubt, dass dadurch die Wirtschaft den Bach runter geht oder so etwas.

Jedenfalls aus einem Grund, den Schuldig zwar nicht nachvollziehen kann, ihn jedoch respektiert. Schließlich hat Schwarz genug Geld, also kann man es genauso gut ausgeben.
 

Wo waren wir? Ach ja, die beiden stehen sich an zwei Kassen genau gegenüber.

Doch außer ein paar verstohlenen Blicken tut sich nichts. Ken kauft (wie jedes Mal) zwei große Plastiktüten und verstaut in rasantem Tempo seine Einkäufe darin.
 

Ohne Schuldig, der noch ein wenig länger warten muss, noch einmal anzusehen, verschwindet er aus dem Supermarkt, als wäre nie etwas geschehen.
 

Normalerweise würde die Geschichte hier enden. Und sicherlich hätte sie hier auch geendet, wenn Schuldig nicht eine Packung Käse in seinem Einkaufswagen vorgefunden hätte, die ihm nicht gehört.
 

*
 

Wenn in Fanfictions jemand von Schwarz der Gegengruppe einen Besuch abstattet, passiert dies meist nachts und sehr häufig benutzen die Mörder mit den übersinnlichen Kräften das Fenster.
 

Doch warum sollten sie das tun? So denkt auch Schuldig, als er auf den Klingelknopf von Kens Apartment drückt. Selbst wenn die anderen drei gerade nicht im Blumenladen zu Gange gewesen wären und sein Auftauchen irgendwie mitbekommen hätten, würde Schuldig sie nicht als eine Gefahr für Leib und Leben anerkennen.
 

Zu Kens Pech sind die Sprechanlage und die Kamera des Apartmentkomplexes schon wieder kaputt und so bleibt ihm nichts anderes übrig, den Besucher einfach so hereinzulassen, wenn er nicht zwei Stockwerke nach unten laufen will. Zudem rechnet er ja auch nicht mit einem Besuch von Schwarz, sondern mit einem Paket, in dem der neue MP3-Player ist, den er günstig bei ebay erstanden hat.
 

So begegnet er Schuldigs verlegenem Grinsen mit schockiert geweiteten Augen.Er hätte ihn wohl noch 10 Minuten lang ungläubig angestarrt, wenn nicht Schuldig das Wort ergriffen hätte.

„Darf ich reinkommen?“
 

Jeder, inklusive Ken, fragt sich nun wohl, warum der Ex-Fußballer an dieser Stelle nickt. Vermutlich ist er nur zu überrumpelt. Oder er möchte einen anschließenden Kampf nicht im Treppenhaus führen, damit lieber sein Mobiliar zu Bruch geht, als dass es das ganze Haus mitbekommt. Schließlich wohnt Weiß nicht in einem gemeinsamen Haus, sondern in einem Wohnblock und zwar jeder mit einem Apartment für sich.
 

Schuldig tritt also in Kens Wohnung und sieht sich erst einmal um. Entgegen Schuldigs Vermutung (schließlich ist Ken Junggeselle) sieht es doch recht ordentlich und nett aus. Nur die Palme in einer Ecke könnte mal wieder gegossen werden, auch wenn es zweifelhaft erscheint, dass ihr dies das Leben retten würde.
 

Ken schließt die Tür hinter seinem Besucher und lehnt sich dagegen, als ob es Schuldig davon abhalten könnte, wieder zu gehen. Vielleicht muss er sich auch nur an etwas abstützen, um nicht umzukippen.

„Was willst du hier?“
 

Schuldig kramt in der übergroßen Tasche seiner Baggy-Hose und holt die Packung mit dem 45% Gouda heraus.

„Gehört dir. Glaub ich.“
 

Ken nimmt die Packung entgegen. „Oh. Danke.“

Warum er sie nun anstarrt, wissen weder er selbst noch Schuldig. Doch als Ken dann endlich einen klaren Gedanken findet, spricht er ihn aus.

„Warum... hast du ihn nicht einfach behalten?“

„Das isst bei uns keiner.“

„Ach so.“
 

Wieder Schweigen. Die beiden wissen wohl nicht so richtig, wie sie sich begegnen sollen, wenn sie sich nicht im Kampf befinden.

Ken scheint nicht ängstlich zu sein, vielleicht liegt das auch an der natürlichen, entwaffnenden Art, die Schuldig an den Tag legt. Was wohl auch ein Grund dafür sein könnte, warum Ken jetzt fragt: „Möchtest du einen Kaffee oder so was?“
 

Schuldig sagt zu und so setzen sie sich in Kens kleines Esszimmer, das durch einen Tresen von der Kochnische abgetrennt ist.

Als wäre überhaupt nichts dabei, setzen sie sich zusammen an den Tisch und unterhalten sich.
 

„Du hättest den Käse nicht kaufen brauchen...“ Voller Beharrlichkeit versucht Ken

die Ursache von Schuldigs Besuch zu ergründen.

„Oh. Stimmt. Hab ich nicht dran gedacht“, erwidert Schuldig wahrheitsgemäß. Doch tief in sich drinnen merkt er, dass noch etwas anderes dahinter steckt.
 

Schuldig bleibt noch eine ganze Weile bei Ken. Sie trinken Kaffe und unterhalten sich. Die Spannung lockert sich langsam und man könnte nicht glauben, dass sich hier zwei Feinde gegenübersitzen und über Fußball und Rugby plaudern.

Erst als es stockduster und eine ganze Weinflasche geleert ist, erinnert Schuldig sich daran, dass er eigentlich nur eine Packung Käse zurückbringen wollte.

„Ich sollte langsam gehen“, sagt er daher und steht auf.

„Ja...“
 

Ken begleitet Schuldig noch bis zur Tür und wartet, bis sich sein Besuch die Schuhe wieder angezogen hat.

Als er sich zum Abschied verbeugen will, sieht er, dass ihm der Deutsche in westlicher Manier die Hand entgegenstreckt. Ein wenig zögerlich ergreift er sie.

Schuldigs Hand ist warm und ihn durchfährt ein wohliger Schauer.
 

Wenn der Autor an dieser Stelle nicht eingegriffen hätte, wäre es bei einem einfachen Händeschlag geblieben. So jedoch sagt Ken etwas, das überhaupt nicht zu ihm passt.
 

„Aus irgendeinem irrationalen Grund fühle ich mich zu dir hingezogen. So als wäre ich nicht ich selbst. Und Scheiße, ich sage doch keine Worte wie ‚irrational’!“

„Du bist nicht dumm, Ken. Das ist nur eins der gängigen Klischees.“

„Ach so.“
 

Schweigen tritt ein, obwohl die Tür immer noch fest verschlossen ist.

Schuldig bricht die Stille, indem er sie mit Worten zerschlägt.

„Also... dann sollten wir uns jetzt vielleicht küssen oder so was.“

„Vielleicht.“
 

Sie probieren es. Schuldig nähert sich Kens Gesicht, dessen Gefühlslage irgendwo zwischen Verwunderung und Aufregung anzusiedeln ist. Der Telepath kommt ihm immer näher, mit einem leisen Seufzen schließt Ken die Augen.

Dann stöhnt er auf.
 

Sie sind schmerzhaft mit den Nasen zusammengestoßen. Es ist nicht ratsam, wenn beide Partner die Augen schließen, bevor sie einander erreicht haben.
 

„Das war wohl nichts“, sagt Schuldig mit einem schiefen Grinsen, der sich seinerseits das Riechorgan hält.

„Vielleicht sollten wir die Sache verschieben“, schlägt Ken nun vor.

„Ja, vielleicht. Hast du nächsten Mittwoch Zeit?“

„Ja, ich muss aber vorher noch einkaufen.“

„Gut. Dann treffen wir uns so gegen Mittag am Supermarkt?“ wagt Schuldig zu hoffen.

„Ok.“

Schuldig grinst ein wenig breiter und haucht ihm schnell einen Kuss auf die Wange. „Bis dann.“

„Bis dann“, sagt Ken noch, aber Schuldig ist schon verschwunden. Eigentlich ist er wie ein ganz normaler Mensch durch die Tür gegangen, jedoch war seine Geschwindigkeit mit dem eines getunten Mopeds vergleichbar.

Und der Eindruck, den er bei Ken hinterlassen hat, ist der Penetranz seiner Abgase ähnlich. Obwohl Ken weiß, dass diese Zuneigung mindestens genauso schädlich ist, kann er sie nicht beiseite schieben. Schließlich hat sie sich tief in seinem Herzen manifestiert, wenn man metaphorisch sprechen will.
 

Also geht er am Mittwoch darauf zum vereinbarten Treffpunkt, wo Schuldig schon auf ihn wartet. Mit einem Einkaufswagen.

Es ist nur ein Gedanke, doch er erscheint unauslöschlich in Kens Geist: Dafür könnte ich ihn küssen.
 

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Danke fürs Lesen! Hätte da eine Self-Insert-Warnung reingemusst? Ich war zwar irgendwie immer dabei, aber es ist ja keine klassische Mary Sue... *grübel*

Naja. XD

Regen

Five Minutes - One Shot

Teil 19: Regen
 

Autor: Shiva aka Seraluna

Email: shiva.moon@web.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Pairing in diesem Teil: Farfarello x Yohji (angedeutet)

Genre in diesem Teil: drama, drama, drama, Baby!

Rating in diesem Teil: G

Warnungen für diesen Teil: öhhh… ein bisschen angst, eine große Messerspitze Pathos

Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege.

Inhalt: Yohji bemitleidet sich selbst und Farfarello setzt noch einen drauf.
 

Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze,

voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten

gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing

zustande kommen.

Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben.
 

Ja, es ist lange her, seit der letzte Teil der Reihe online gegangen ist, aber ich habe NICHT abgebrochen, sondern lediglich so viel gearbeitet, dass ich keine Zeit hatte XD

Nun melde ich mich zurück mit einem ungewöhnlichen Pairing, das ich persönlich irgendwie cool finde.
 

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Regen.

Der Regen hörte nicht auf, ihn aufzuregen.

Regen machte ihn depressiv.

Regen sorgte dafür, dass er zu viel an die Vergangenheit dachte.

Regen spülte die unangenehmen Erinnerungen wieder an die Oberfläche seines Gedankenpools.
 

Yohji Kudo war ein unglücklicher junger Mann. Zwar mit durchaus attraktiven äußeren Reizen gesegnet, herrschte in seinem Innern das reinste Chaos.

Er rauchte zu viel, trank zu viel Alkohol, und hurte in zu vielen Betten herum, auf der Suche nach ein wenig menschlicher Nähe, die ihm sein Beruf verbot.

Auf der Suche nach Vergebung, die er nie bekommen würde.

Er war ein Sünder. Wie automatisch wanderte seine Hand zu seiner linken Schulter, wo das gewollte Etikett seiner Erkenntnis prangte.
 

Langsam waren sogar seine Lederstiefel durchnässt. Zu lange saß er schon hier unter dem Dachvorsprung, der keine Feuchtigkeit zurückhielt, weil es zu windig war.

Es wurde kalt und Yohji begann zu zittern. Dennoch wollte er nicht zurück. Das Ziel war dieses Mal eine Frau gewesen. Wie dumm von ihm, diese Mission allein auf sich zu nehmen. Sicher, der Job war leicht genug für eine Person.

Die Umstände waren es nicht. Die Gelenkbeugen seiner kleinen Finger brannten immer noch, dort wo der scharfe Draht trotz der Handschuhe in sein Fleisch geschnitten hatte.
 

Er konnte jetzt noch nicht heimgehen. Zu sehr brannte es in ihm vor lauter Tränen, die noch geweint werden wollten. Yohji hatte lange nicht genug geweint.

Der blondierte Japaner stand auf. Ungelenk und steif waren seine Bewegungen.

Er stakste wie eine lebende Leiche die engen Gassen entlang, hielt sich von den Hauptstraßen und dem Licht fern. Die Dunkelheit war sein Freund.
 

Ohne die Kontrolle, die er sich sonst auferlegte, führte ihn sein Schritt auf einen Friedhof.

Grabsteine so weit das Auge reichte. Die Räucherstäbchen waren ausgegangen.

Bei dem Regen war das auch kein Wunder.
 

Yohji kannte den Weg, der über verschiedene Kieswege führte. Vor einem Grabstein blieb er stehen. Kurosaki Asuka.

Er hatte für diese Grabstätte gesorgt, auch wenn die sterblichen Überreste der Frau seines Lebens zusammen mit einem Testlabor der Takatoris in Flammen aufgegangen waren.
 

Eine ganze Weile blieb Yohji dort stehen. Eine halbe Stunde vielleicht, so genau nahm er es mit der Zeit nicht. Er hatte ohnehin zu viel davon. Zu viel Zeit zum Nachdenken.

„Scheiße, ich bin so ein Verbrecher“, sagte er bitter. „Ich verdiene es nicht einmal, hier zu stehen.“
 

Gerade, als er sich umdrehte, um zu gehen, wurde er bis in die Knochen erschreckt.

Weder zum Aufschreien, noch zum Reagieren blieb ihm noch Zeit, denn ein harter Schlag gegen das Jochbein schickte ihn auf die matschige Friedhofserde.
 

„Denn der Feind verfolgt meine Seele; er hat mein Leben zu Boden getreten und zwingt mich, im Dunkeln zu sitzen wie die längst Verstorbenen.

Und mein Geist ist tief betrübt, mein Herz will erstarren in mir.“[1]
 

„Farfarello“, konnte Yohji nur noch keuchen, bevor ihm ein Tritt des Iren alle Luft aus den Lungen trieb.
 

„Was schreist du über deinen Schaden und deinen unheilbaren Schmerz? Weil deine Schulden so groß und deine Sünden so zahlreich sind, habe ich dir solches getan!“[2]
 

„Ich weiß“, sagte Yohji, der in dieser Hinsicht ganz mit ihm einer Meinung war. „Aber du bist nicht mein Richter.“

Er wich einem weiteren Tritt Farfarellos aus und brachte ihn mit einem wenig eleganten Kick in die Kniekehle selbst zu Fall. „Oder willst du dich selbst dazu machen?“ fragte er außer Atem. Eine Stimme im Hintergrund seines Geistes sagte ihm, dass Farfarello genau der richtige Mann dafür wäre. Schnell verdrängte er sie wieder.
 

Doch während Yohji sich beeilte, aufzustehen, richtete sich Farfarello nur müßig wieder auf. Er schien tatsächlich über diese Frage nachzudenken.

„Nein“, sagte er schlicht. „Nein, eigentlich nicht. Oder möchtest du gerichtet werden?“
 

Yohji erfror innerlich, als ihm diese Frage gestellt wurde. Er musste ein paar Herzschläge lang darüber nachdenken. Was brachte eine Leugnung, wenn man ihm die Lüge an seinem miserablen Gesicht ohnehin ansehen konnte. „Möglicherweise. Verdient habe ich es zweifellos.“
 

Wasser und Schlamm tropften aus Farfarellos hellem Haar, während er ihn mit einem goldenen Auge fixierte. „Du bist ehrlich, Kudo. So voller Sünde, aber ehrlich in deinen Gefühlen. Das wird dir irgendwann selbst das Genick brechen.“ Mit einer Bewegung seines Kopfes wies er auf den Grabstein hin. „So wie dieser Frau hier.“
 

Er ging auf Yohji zu, der von Farfarellos plötzlichen und seltsamen Freundlichkeit so irritiert war, dass er gar nichts tun konnte, als der Einäugige ihm die Hand auf die Schulter legte und wie im Vorbeigehen sagte: „Behalt dir deine ehrliche Art. Sie gefällt mir.“
 

Damit ging er tatsächlich weiter und Yohji glaubte fast, aus den Augenwinkeln so etwas wie ein Lächeln auf den vernarbten Lippen zu sehen. „Und sie macht es schwieriger, dich zu töten. Interessant.“ Er winkte Yohji noch einmal mit seinem Dolch zu, ohne ihn anzusehen. „Du wirst noch ein wenig weiter leiden müssen. Denn jetzt gerade habe ich kein Verlangen danach, dich zu richten.“
 

____________

[1] Psalmen 143:3,4

[2] Jeremia 30:15



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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von: abgemeldet
2009-05-02T11:59:47+00:00 02.05.2009 13:59
Deine OS sind toll :D
Und, auch wenn ich mittlerweile wohl die Übersdicht vereloren hab (Hab grad alles am Stück gelesen x.X) kamen wirklich fast alle Pairings vor. Außer Aya x Schuldig & Aya x Yohji, glaub ich,...und noch einige mit Aya xD
Aber ich konnte ja die Adults nicht lesen, kann ja sein das die da vorkamen...:D
Von:  somali77
2009-05-01T20:21:12+00:00 01.05.2009 22:21
rofl! xD Genial! Aber war das nun letztendlich nicht eher eine Erklärung für Farf/Schuldig als für Crawford/Schuldig? hmm... *grübel* Egal, jedenfalls ist es extrem witzig und toll geschrieben! Daumen hoch!
Von:  Noiyama
2009-04-29T03:24:22+00:00 29.04.2009 05:24
Wunderschön geschrieben, sehr tiefgängig, sehr emotional.
Amüsanterweise ist mit dieses Pairing niemals in den Sinn gekommen, bis ich mal meine Bildergalerie zu einem bestimmten Lied angesehen habe....
Schade eigentlich, dass so wenige diese Idee haben....
Von:  Noiyama
2009-04-29T03:17:51+00:00 29.04.2009 05:17
Oh my.... Farf?
Genial, wirklich. Farf wie er leibt und lebt. Neugierig, Naiv und einfach cool.
Und Schu, ja, ganz der Masochist und Komiker... wie er Nagi besticht ist köstlich...
Macht Lust auf mehr *mit dem Zaunpfahl winke, Dackelblick werfe*
Von:  Noiyama
2009-04-29T02:53:52+00:00 29.04.2009 04:53
Klasse Pairing, gute Umsetzung, gute Wortwahl
Hätte es nur schöner gefunden wenn es etwas gefühls- und gedankenintensiver gewesen währe, aber andererseits passt das gerade zu Crawford in der Tat recht gut so.
Weiter so!
Von:  Knoblauchgurke
2008-10-30T21:24:42+00:00 30.10.2008 22:24
Auch dieser Oneshot gefällt mir wieder, wenn ich auch lange gebraucht habe, um wieder in deine FF hineinzusehen. In letzter Zeit habe ich kaum Fanfics gelesen, dabei habe ich noch imme vor, auch die übrigen Teile zu lesen^^
Ich mag Nagis „Ach du Scheiße“, es passt dazu, wie du ihn später beschrieben hast und es stimmt, er ist erst 15 und wird oft als viel zu reif dagestellt, zumindest für meinen Geschmack. Auch ein Killer hat in diesem Alter wohl noch nicht alle alterstypischen Verhaltensweisen verloren.
Dazu, inwiefern die beschriebenen Schachzüge stimmen, kann ich nichts sagen da mein Schachwissen sich grob gesagt darauf beschränkt, dass man verloren hat, sobald der König geschlagen ist^^"
Von:  Knoblauchgurke
2008-04-26T16:13:03+00:00 26.04.2008 18:13
Herrlich XD
Der Einstieg ist originell, der Schluss ebenfalls, aber der Reihe nach:

> Denn wer hätte schon Interesse daran, Hidaka Ken dabei zuzusehen, wie er minutenlang vor dem Käseregal steht und überlegt, ob er nicht doch lieber die Diät-Variante nehmen sollte, da sein Lieblings-Gouda 45% Fett enthält?

Die Vorstellung gefällt mir, auch wenn ich glaube, dass der Käse bei der ganzen Bewegung, die er bekommt, gar nicht erst ansetzt XD

> Auch er hat wohl nicht damit gerechnet, dass plötzlich ein Weiß in seinem Einkaufswagen liegt, obwohl er ihn doch gar nicht haben wollte.

Nein, der stand mit Sicherheit nicht auf dem Einkaufszettel.

> Wenn in Fanfictions jemand von Schwarz der Gegengruppe einen Besuch abstattet, passiert dies meist nachts und sehr häufig benutzen die Mörder mit den übersinnlichen Kräften das Fenster.

Wie wahr... Und mindestens genauso oft ist es ausgerechnet Schuldig, der umständlich bis zum Fenstersims klettert weil die Autorin, wie so viele andere, verdrängt, dass Schuldig sich auch teleportieren kann. Das tut er in der Serie zwar ständig, aber ich kenne nur eine FF, in der diese Fähigkeit zumindest in einem Nebensatz erwähnt wurde.
Deine Variante mit der Türklingel ist logisch und mit dieser Eigenschaft leider eine echte Seltenheit. Gute Idee^^
Übrigens gefallen mir Sätze dieser Art in der FF ganz besonders, ich werde jetzt aber aus Faulheit nicht jeden einzeln kommentieren. Wissen sollst du es aber trotzdem^^

> „Aus irgendeinem irrationalen Grund fühle ich mich zu dir hingezogen. So als wäre ich nicht ich selbst. Und Scheiße, ich sage doch keine Worte wie ‚irrational’!“
„Du bist nicht dumm, Ken. Das ist nur eins der gängigen Klischees.“
„Ach so.“

Gut, zu dem Absatz muss ich jetzt doch noch sagen, wie sehr er mir gefällt. Ich mag deinen Humor^^
Nieder mit Klischees XD
Und der verpatzte Kuss war so schön menschlich, es kann ja nicht immer alles reibungslos laufen. Selbst dann nicht, wenn man ein gut aussehender Killer ist. Ich mag mich wiederhen, aber: Das gefällt mir^^
Von: abgemeldet
2008-04-26T12:27:54+00:00 26.04.2008 14:27
*kecker*
Sehr genial XD
Und mir gefällt die Verarsche der Klischees XD
Von: abgemeldet
2008-04-25T22:21:05+00:00 26.04.2008 00:21
Awh ^^ Niedlich
Von: abgemeldet
2008-04-25T22:18:26+00:00 26.04.2008 00:18
Mich überkommt so ein Gefühl, Yohji in den Arm zu nehmen und zu trösten.
Awesome! Ist dir wirklich gelungen *huldig*


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