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Der Detektiv aus Osaka

Heiji/Kazuha | Shinichi/Ran | Kaito/Aoko || Es geht (mal wieder) endlich weiter! Kapitel 48 online!!
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Der Smaragd des Feuers - Teil 3

Kapitel 43: Der Smaragd des Feuers – Teil 3
 

23:59 Uhr. Noch zehn Sekunden. Fünf, vier, drei, zwei, eins! Während die Schaulustigen alle verstummten und Heiji und Kazuha im Hubschrauber von der Uhr ebenso erschrocken durch das Fenster blickten, fiel im gesamten Hotel das Licht aus. Aufruhr herrschte in diesem, da dies keineswegs auf normalem Wege ausgelöst wurde. Eine Explosion hatte die Lichter ausgeschaltet und die Stromzufuhr abgeschnitten. Im Zimmer von Neji Huguta herrschte ein wenig Unsicherheit seitens der Polizisten. Nur Herr Toyama und der Besitzer des Smaragdes blieben ruhig. Der Stein lag in einem stählernen Behälter im Schlafzimmer, vor das sich das Oberhaupt des alten Clans stellte. Gespannt warteten sie auf den Auftritt von Dark. Ebenso gespannt war Kaito, der vor dem Raum als Polizist verkleidet Wache hielt. Ernst blickte er in die Richtungen des Flures, aus der Dark kommen könnte. Und so war es auch. Rechts von sich hörte Kaito einige Polizisten aufgeregt rufen, dass er kommen würde. Doch einer nach dem Anderen wurde überwältigt. Sei es mit einfachen Schlägen oder einem Schlagstock, den er bei sich führte. Nun nahm für Kaito die Gestalt Formen an, die sich ihm näherte. Dieser Jemand trug einen schwarzen Spezialanzug, einen Spezialhelm mit einer Art Skimaske, die jedoch anscheinend mit elektronischem Zubehör ausgestattet war. Der Helm und die Maske verbargen das gesamte Gesicht. Er trug außerdem einen Rucksack, auch in schwarz. Ja, er war es. Für Kaito bestand nicht der geringste Zweifel, wer da auf ihn zukam. Niemand anderes als Dark höchstpersönlich. Ohne Probleme schlug er sich im wahrsten Sinne des Wortes den Weg frei. Nun kam er zu Kaito und schlug zu, doch Kaito wich aus, tat aber so, als sei er getroffen worden und fiel zu Boden. Sein Pokerface konnte Dark nicht mehr sahen, als dieser die Tür auftrat. *Nur noch einen Moment liegen bleiben, dann kann ich auch eingreifen.*
 

Im Fernsehen beobachteten Aoko und Kaitos Tante Toshimi das Geschehen, was übertragen wurde. Hektisch berichtete die Reporterin vom Stromausfall. Besorgt sah sich Aoko das weitere Geschehen an und drückte eines der Couchkissen fest, während Toshimi mit einem ernsthaften Blick dem Bericht folgte und sich dann mit einem Lächeln zu Aoko wendete.

„Mach dir keine Sorgen. Kaito kriegt das schon hin. Er hat doch bisher so manches Wunder vollbracht.“ Sie zwinkerte und Aoko nickte nur bedrückt. Dann klingelte es an der Tür.

„Ich bin gleich wieder da.“

*Kaito…*
 

Im Raum, in dem Dark nun eingetroffen war, herrschte schnell Stille. Dark hatte eine kleine Rauchbombe hineingeworfen, die ein Schlafmittel im gesamten Raum verströmte. Die Polizisten, auch Kazuhas Vater, schliefen ein und konnten sich dagegen nicht wehren. Sie fielen zu Boden. Dark trat ein. Er hatte keine Probleme sich hier aufzuhalten. Bevor er den Raum betreten hatte, hatte er einen kleinen Knopf an seinem Helm betätigt. Nun richtete er seinen Weg auf das Schlafzimmer, doch ehe er sich versah, wurde ihm der Weg versperrt. Neji Huguta stand vor ihm und war in seinem Jiu-Jistu-Outfit gekleidet. [Stellt euch das einfach wie einen schwarzen Karateanzug vor. Allerdings mit so einem coolen Stirnband^^] Dieses Stirnband legte er nun an. Dark schreckte ein wenig zurück, als er den Mann vor sich stehen hatte.

„Wenn du glaubst, dass du mich mit so einem Gas ebenfalls betäuben kannst, dann irrst du dich aber, mein Junge. Mein Geist und mein Wille sind stark genug deiner Falle zu widerstehen. Und meine Augen…“ Er schlug sie auf und sah sein Gegenüber direkt an. „…sind besser als die einer Katze. Die Dunkelheit ist ein Verbündeter unseres Clans. Du wirst keine Chance haben, du, der du dich selbst die Dunkelheit nennst. Ich werde dir zeigen, wie ein wahrer Meister der Dunkelheit und des Jiu-Jitsu kämpft.“ Zunächst nahm Huguta eine Kampfhaltung ein, dann stürmte er auf den Dieb zu.
 

Unterdessen hatte Heiji sich von Otaki unterrichten lassen, was vorgefallen war.

„Er hat einfach alle Wege in das Stockwerk versperrt und außerdem antwortet dort niemand?“, fragte Heiji total perplex.

„Ja! Die Fahrstühle funktionieren nicht mehr aufgrund der Explosion der Hauptstromleitung. Und alle Ein – und Ausgänge der Treppe zu diesem Stockwerk wurden versperrt. Was dort passiert ist, wissen wir also nicht. Aber Funkkontakt herrschte keiner“, gab Otaki wieder, „Wir versuchen gerade, die Türen aufzubrechen, aber anscheinend wurde irgendetwas davor gestellt.“

„Oh nein! Papa ist noch da drin“, bemerkte Kazuha panisch. Heiji musste der Sache auf den Grund gehen, soviel stand fest.

„Fliegen Sie auf der Stelle zum Dach und lassen Sie mich dort hinaus. Ich muss etwas unternehmen!“ Der Pilot nickte.

„Aber Heiji…“

„Kein ‚Aber’, Kazuha. Ich muss da jetzt hin.“ *Wenn dieser Dark glaubt, schon gewonnen zu haben, so irrt er*, dachte Heiji und sah zu dem Rucksack, den er dabei hatte, *Es warten noch zwei Überraschungen auf ihn. Eine davon bin ich…*
 

Kaito hatte sich derweil wieder aufgerichtet. Er hatte ein Mini-Atemgerät dabei und hatte es auf der Stelle aufgesetzt, als er das Schlafgas aus dem Raum kommen sah.

*Gut. Los geht’s*, sagte er sich, zog eine Skimaske über den Kopf und schlich sich in den Raum, wo sein begehrtes Steinchen wartete. Dank der Dunkelheit wurde er weder von Neji noch von Dark gesehen, aber umgekehrt war es der Fall.
 

Kaito sah den Kampfsportler auf Dark zu rennen. Er verfehlte zwar seinen ersten Schlag und der nächste wurde gerade eben so abgewehrt. Der junge Meisterdieb sah dabei zu, wie Neji Huguta voll in seinem Element aufging. Er schlug mehrer Male zu und trat auch ab und an, wobei Dark es nur mit Mühe schaffte, diese Angriffe abzuwehren. Zum Gegenangriff kam er dabei nie. Kaito schlich sich in das Schlafzimmer, sah den stählernen Behälter und nahm einen Dietrich aus seiner Brusttasche, mit dem er die Box nun öffnete, den Smaragd bemerkte und ihn in ein Tuch wickelte.

Der brutale Dieb aus den USA hingegen war unterdessen unsanft auf den Boden gestoßen worden. Neji drehte seinen Kopf einmal nach links, dann nach rechts, wo man die Knochen knacken hören konnte.

„Es ist vorbei, du Möchtegerndieb.“ Doch dieser schien nicht aufgeben zu wollen, stand auf und zog eine Waffe. Dabei ließ er jedoch kein Wort fallen. Schon den ganzen Auftritt über schwieg er.

„Oho, eine Waffe mit Schalldämpfer. Sehr interessant. Du willst mich also erschießen, ja? Nun, dann tu, was du nicht lassen kannst und tu es! Zeig mir, wie brutal du wirklich bist und ob es stimmt, was alles sagen, was du selbst in deinen Botschaften ankündigst!“ Der Jiu-Jitsu breitete seine Arme aus. Der Abzug rückte immer ein wenig weiter nach hinten. Doch kurz, bevor die Kugel sich lösen konnte, gab der Daumen wieder nach, die Hand begann zu zittern.

„Hab ich’s mir doch gedacht. Ein Geist wie deiner ist nicht in der Lage, das zu tun, was getan werden muss.“ Neji ging ein paar Schritte auf ihn zu, doch auf einmal war die Waffe wieder starr in der Hand und er musste stehen bleiben.

„Oder habe ich mich vielleicht doch geirrt?“ Neji Huguta hatte weiterhin ein ernstes Gesicht, doch war auch ein gewisser Spaß vorhanden.
 

„Darauf lasse ich es nicht ankommen“, sagte plötzlich eine Stimme, die von der Suitetür kam und daraufhin eine Spielkarte, um genau zu sein ein Pick-Ass, die Waffe des schwarz gekleideten Diebes aus dessen Händen schlug. Beide Gesichter richteten sich zu der Stimme und vor ihnen stand niemand anderes als Kaito KID persönlich, der in der einen Hand das Tuch hielt, in dem immer noch der Smaragd war und in der anderen seine eigens gebaute Waffe. Sein Lächeln verriet mal wieder die Überlegenheit. Neji sah ihn mit einem beeindruckten Blick an.

„Du bist also Kaito KID. Der Meisterdieb im weißen Kostüm.“

„Es ist mir eine Ehre, Herr Huguta. Leider konnte ich sie dieses eine Mal nicht vorwarnen, aber das hatte seine ganz eigenen Gründe. Verzeihen Sie mir.“ Neji setzte ein selbstbewusstes Lächeln auf.

„So sei es, junger Dieb. Doch auch dir muss ich sagen, dass ich mein Familienerbe nicht einfach hergeben werde.“ Erneut stellte sich Huguta in eine Kampfposition und rannte diesmal auf Kaito zu, der vor dem ersten Schlag nach hinten auswich, auf den Flur kam und dem Tritt, der seine Füße treffe sollte, mit einem gekonnten Sprung entging. Weiter Schläge verschwanden im Nichts und Neji war tief beeindruckt, was er durch sein respektierendes Grinsen wiedergab. Kaito konnte allen Angriffen ausweichen, dann vollführte er einen Rückwärtssalto, bei dem er jedoch unglücklich landete und von Neji getroffen wurde. Aber auch dessen Beine wurden nun von Kaito weg getreten. Der Smaragd fiel vor die Eingangstür.

Neji drückte Kaito jetzt zu Boden.

„Ich sagte doch, ich gebe meinen Schatz nicht einfach her. Aber du bist ein würdiger Gegner, KID. Nicht wie dieser Dark.“

„Achten Sie lieber auf die Umgebung, sonst gehört keinem von uns ihr Smaragd.“ Abgelenkt blickte Neji nun hinter sich, wo Dark den, in ein Tuch gewickelten, Smaragd aufnahm und in die andere Richtung davon lief. Neji stand auf und ging ein paar Schritte. Dann holte er ein metallenes, sternförmiges Etwas aus einer seiner Taschen und warf es nach Dark, der davon getroffen wurde, kurz fiel, dann stockend aufstand, den Stern aus der linken Seite seines Rückens zog und nun weiter zum Aufzug ging, wobei er vor Schmerzen nur noch gehen konnte. Für Neji schien der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, sich sein Besitz zurückzuholen. Die Fahrstuhltüren wurden von Dark geöffnet, der nun über das Seil hinaufklettern wollte, aber von Neji wieder in den Flur gezogen wurde.

„Kleine maskierte Diebe wie dich sollte man nach alter Schule behandeln, aber die Polizei wird sich trotzdem über dich freuen. Und nun gib mir meinen Smaragd!“ Sein Gegenüber schüttelte nur den Kopf.

„Dann hole ich ihn mir.“ Neji packte die Hand von Dark, drückte sie immer fester, bis sie schließlich nach einem Knack nachgab und der Smaragd aus der Hand fiel. Neji warf den Dieb in die nächste Ecke, bückte sich und hob den Stein wieder hoch. Doch ehe er sich versah, huschte KID an ihm vorbei und nahm den Stein in seinen Besitz, ging zum Fahrstuhlseil und wank.

„Bye“, sagte er nur und lächelte siegessicher. Nun holte nahm er aus seiner Innentasche den Enterhaken und schoss ihn nach oben, drückte den Knopf zum Einholen und wurde nach oben gezogen. Neji sah ihm nur hinterher. Seine Wut wurde von dem Respekt, dem er diesem jungen, schlauen Burschen entgegen brachte, unterdrückt.

„Dann habe ich wenigstens eine Belohnung“, sagte das Oberhaupt der kaiserlichen Leibgarde und sah zu der Ecke, wo Dark liegen sollte, es aber nicht tat. Unter Anstrengungen hatte er sich irgendwie aus dem Staub machen können.

„Wie sagte Vater doch gleich? Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Und der Lauf wird nie entschieden sein durch Über – und Unterschätzung.“ Neji ging zu der Tür, woher ein Klopfen kam und die zu den Treppen gehörte, schlug einmal gekonnt dagegen und eine Horde Polizisten kam herein.
 

Ob man es glaubt oder nicht, Dark hatte sich durch einen anderen Fahrstuhl in das oberste Stockwerk gehangelt, wo er mit Hilfe einer weiteren Schlafgranate auch die Polizisten dort außer Gefecht setzte. Er ging zum Fenster und schlug dagegen, doch nichts tat sich.

„Es ist leider zu spät“, sagte Heiji, der aus dem Hintergrund hinzugekommen war. „Aber die Fenster sind allesamt durch Plexiglas ersetzt worden. Da kommst du nicht durch.“ Dark drehte sich um und sah den Meisterdetektiv des Westens nur einige Meter vor sich stehen. Die Hände waren in den Hosentaschen vergraben und dazu trug Heiji ein Atemgerät und eine Sonnenbrille, deren eines Glas jedoch grün aufleuchtete.

„Deine Vorstellung war wirklich etwas ganz Neues. So direkt und doch so spektakulär. Nachdem ich durch dieses kleine Ding hier die Geschehnisse mitverfolgen konnte, wusste ich, dass du hierher kommen würdest.“ Heiji hielt einen kleinen, runden Gegenstand hoch. „Das hier ist eine Minikamera. Sie wird von dem dazugehörigen Monitor in dieser Brille hier mit Strom versorgt. Du wunderst dich sicher, wie die Kamera in den Flur kam. Ganz einfach: Ein guter Bekannter von mir hat sie dort in der Ecke zum Fahrstuhl angebracht. Natürlich ist das ein anderes Exemplar gewesen. Durch die Brille bin ich auch in der Lage, Verfolgungen aufzunehmen und natürlich auch in der Dunkelheit sehen zu können.“ *Gut, dass ich Professor Agasa darum gebeten habe, als wir in Tokyo waren. Das ist einfach super.*

„Falls du dich jetzt fragst, wie ich mir deines Standortes so sicher sein konnte, da kann ich nur wiedergeben, dass Hauptkommissar Toyama nicht die ganze Zeit schlafend da lag. Als du aus dem Raum gegangen bist, hat er dir unbemerkt einen Peilsender an den Schuh geklebt. Gib auf, Dark! Es ist vorbei. Händige mir den echten Smaragd aus und stell dich dann der Polizei. KID hat nicht den Echten, oder?“ Langsam aber sicher konnte Heiji ein Zittern bei dem gewalttätigen Dieb wahrnehmen. Dieser tastete sich langsam aber sicher zum Fenster hoch und klebte unbemerkt ein paar Streifen gegen dieses. Er holte den Smaragd aus seiner linken Brusttasche und warf ihn Heiji vor die Füße. Schnell hob ihn der Detektiv hoch, sah dann Dark auf sich zu springen und zusammen mit diesem flog er ein paar Meter über den Flur zu Boden, bis eine Explosion des Fensters folgte. Heiji musste sich kurz von dem Schock erholen, richtete sich auf, vergewisserte sich, dass der Stein noch in seinem Besitz war und sah Dark nur noch aus dem Fenster springen, rannte zu diesem und konnte dann lediglich beobachten, wie der amerikanische Dieb mit seinem Paraglider davon flog. Etwas strichäugig betrachtete Heiji den Flug dieses mysteriösen Diebes. Er war unsicher und hakte ab und zu, da die Verletzung ihm zu schaffen machte. Plötzlich meldete sich durch das Funkgerät an Heijis Gürtelschnalle eine Stimme.

„Heiji? Ist alles okay?“, fragte Kazuha aufgeregt. Ihr Freund nahm das Gerät.

„Ja, mir geht es gut. Ich habe den Smaragd, aber Dark ist geflohen.“

„Das ist egal. Die Hubschrauber verfolgen ihn.“

„Gut. Dann flieg du jetzt zurück zum Hauptquartier und bring dich dort in Sicherheit.“ Dem Detektiv aus Osaka kam plötzlich sein Kumpel Kaito wieder in den Sinn und er wusste auch, wo sich dieser befand.

„Aber Heiji…“

„Kazuha! Bitte!“ Kazuha nahm die etwas ängstliche Bitte ihres Freundes zur Kenntnis.

„Ja, okay… Aber komm schnell nach!“

„Werde ich. Bis später.“ Nun rannte Heiji zur Dachtreppe.
 

Auf dem Dach war Kaito nun ärgerlich darüber, dass er eine Fälschung in das Mondlicht hielt.

*Verdammt nochmal! Ich habe mich von diesem Dark täuschen lassen. Eine Fälschung unterjubeln lassen. Das kann doch einfach nicht wahr sein. Mist.* Gerade wollte Kaito den falschen Smaragd in die Stadt hinaus werfen, da kam eine ihm bekannte, aber dunkle Stimme aus dem Hintergrund.

„Nicht doch, KID! So wirst du Pandora nicht zerstören können.“ Kaito drehte sich langsam um und erblickte vor sich einen Mann im dunkelgrauen Trenchcoat, mit Hut, einem langen Schnurrbart und einer Waffe in der Hand, die auf ihn gerichtete war. Hinter ihm waren zwei weitere Männer.

„Snake!“

„Richtig geraten, Kaito KID! Oder sollte ich besser sagen: Kaito Kuroba?“ Der junge Meisterdieb erschrak. Woher kannte Snake seine wahre Identität. Zwar wusste er, dass sein Vater KID war, aber wie kam das nun plötzlich zustande?

„Da staunst du, was? Ich habe zunächst wirklich angenommen, dass Toiji damals nicht getötet wurde, aber dann war mir so einiges klar, nachdem ich dich beschattet hatte. Es gab viele ausschlaggebende Faktoren.“

„Du hast meinen Vater nicht getötet!“

„Da hast du vielleicht Recht. Aber auch nur vielleicht. Ich gab den entscheidenden Auftrag. Glaub es oder nicht, aber unter mächtigen Organisationen wie den unseren hat man Kontakte zu anderen Organisationen. Um genau zu sein haben wir das gleiche Ziel verfolgt.“

„Das ewige Leben.“

„Aber hab keine Sorge, Kaito. Du bist nicht der Einzige, der einen diebischen Vater hatte und in dessen Fußstapfen getreten ist. Außer dir gibt es noch einen. Du hast ihn heute sogar getroffen.“

„Was? Du meinst Dark?“

„Richtig. Toller Name, oder? Ein wenig einfallslos, aber gut. Die Polizei wird ihn natürlich nicht kriegen, aber einer meiner Männer ist hinter ihm her. In der morgigen Zeitung wird stehen, dass der berühmte dunkle Dieb Selbstmord begangen hat, nachdem ihm klar wurde, wie viele Menschenleben ‚er selbst’ auf dem Gewissen hat.“

„Ich verstehe. Ihr habt ihm also die ganzen Jahre über nachspioniert und ihr ward das auf dem Video. Ihr habt die Kameras ausfallen lassen, die Leute umgebracht und die Schuld auf Dark geschoben.“

„Richtig. Genau so war es. Es war eine gute Methode. Dass er sich diesen Ruf, den er durch uns gewonnen hatte, zu Nutzen machen würde, hätte ich zwar nicht gedacht, aber was soll’s. Den wird es bald eh nicht mehr geben. Dieser idiotische Junge mit dem blonden Schopf.“

„Ihr kennt seine wahre Identität?“

„Na klar. Wir recherchieren gründlich.“

„Mistkerl…“ Snake lächelte bösartig, während seine Waffe immer noch auf Kaito zeigte.

„Kommen wir zum eigentlichen Thema. Du hast den Smaragd. Und damit hast du mich in der Hand. Ihm darf nichts zustoßen. Du würdest den Stein lieber zerstören, als ihn mir zu geben, aber ich habe dich auch in der Hand, Kaito.“

„Was meinst du?“ Kaitos Verärgerung und gleichzeitig der schlimme Gedanke, der ihn durchfuhr zeichneten sich auf seinem Gesicht ab.

„Als ich dich beschatte habe, da habe ich natürlich auch deine kleine Freundin gesehen. Es ist schon schlimm, wenn man jemanden liebt und aber ein Geheimnis trägt. Es bringt den Menschen ebenfalls in Gefahr. Und nun rate mal, wo sich deine Freundin befindet?“

„Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst…“

„Dann was? Ich denke, du bist nicht in der Lage, hier Bedingungen zu stellen. Die gebe ich. Entweder, du bringst mir bis Mittwoch um Mitternacht den Stein zum alten Hafengelände hier in Osaka. Bring den Stein zum Pier 16. Dort ist ein Schiff, das den Namen ‚M.S. Stronghold’ trägt. Wir treffen uns dort. Solltest du versuchen, mir eine Falle zu stellen, dann wird deine kleine Freundin natürlich drauf gehen. Die Polizei wirst du wohl kaum alarmieren, da du damit natürlich auch dein Schicksal besiegeln würdest. Wie du siehst, hast du also keine andere Wahl, Kaito. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“

„Woher soll ich wissen, dass du nicht bluffst?“

„Stell es auf die Probe. Aber ich sage dir, dass ich nicht alleine arbeite. Ich glaube, das hier sollte dir reichen.“ Snake warf Kaito einen kleinen Ausweis zu, der Aoko gehörte.

„Du… Du verdammter…“ Ein dunkles Lachen folgte von Snake, ehe sich ein Hubschrauber näherte und er und seine Männer sich an der Strickleiter hinauf hangelten.

„Bis bald, Kuroba!“ Der Hubschrauber verschwand in der Dunkelheit und ließ Kaito allein mit dem Ausweis und dem falschen Smaragd auf dem Dach des Hotels zurück.

„Nein… Aoko… Warum nur… Wäre sie mitgekommen und in der Menge geblieben, dann wäre das alles nicht passiert.“

„Sei dir da nicht so sicher. Ob man es glaubt oder nicht, aber in der Menge wäre sie wohl auch entführt worden.“ Kaito blickte auf und sah Heiji auf sich zukommen, der die Gasmaske in seinem Rucksack verstaute. „Ein Haufen verdächtiger Leute schwirrte dort unten rum. Ich bin leider aufgehalten worden und konnte deshalb nicht rechtzeitig kommen.“

„Das ist jetzt eh egal. Sie haben Aoko und ich nur einen falschen Smaragd“, sagte Kaito traurig und verbittert, aber Heiji grinste.

„Auch da solltest du dir nicht so sicher sein. Sieh mal hier!“ Er hielt ihm den echten Smaragd vor die Nase und Kaito nahm ihn entgegen.

„W-Woher?“

„Von Dark. Ich habe ihm den Stein abgeluchst.“ Schnell hielt Kaito den Stein ins Mondlicht und tatsächlich geschah es. Im Inneren des grünen Steines schimmerte es plötzlich rötlich. Das „Feuer“ war ein Rubin und der Rubin musste der eingeschlossene Edelstein Pandora sein.

„Er ist es wirklich. Endlich habe ich ihn. Ich muss sofort los und Snake verfolgen.“ Kaito spannte seinen Gleiter auf.

„Moment mal“, wurde er von Heiji aufgehalten, „Ich habe das Gröbste mitbekommen. Er will den Tausch am Mittwoch vollziehen. Außerdem ist er schon weg. Den holst du nicht mehr ein.“

„Ich kann es aber versuchen“, meinte Kaito immer noch verzweifelt und wütend zugleich.

„Nein. Sie fliegen noch nicht einmal zum Hafen“, stellte Heiji fest, als er einen der kleinen Knöpfe an der Sonnenbrille betätigte.

„Dann wird das ihr Hauptquartier sein.“

„Möglich. Gut, pass auf. Bevor wir uns voreilig ebenfalls in Gefahr bringen, solltest du erstmal zum Haus deiner Tante fliegen und den Stein in Sicherheit bringen. Ich komme nach, sobald ich kann. Dann denken wir uns etwas aus, um Aoko zu befreien, okay?“ Nur widerwillig nickte Kaito und startete dann seinen Flug in Richtung des Hauses seiner Tante. Heiji hingegen blickte nur ernsthaft in die Richtung, wohin der Helikopter verschwunden war. Er nahm die Brille wieder ab und wusste aber, dass es gut war, rechtzeitig einen der kleinen Peilsender an den Hubschrauber geworfen zu haben.

Nachdem er seine Aussage abgegeben hatte, wurde er von Kazuhas Vater nach Hause gefahren.

„Kazuha ist bereits zu Haus. Kommst du mit zu uns oder willst du lieber nach Hause?“ Keine Antwort. Heiji sah nachdenklich auf den Boden des Autos.

„Heiji?“

„Hä? Äh, nein. Ich muss Sie um einen Gefallen bitten, Herr Toyama.“

„Worum geht’s?“, fragte dieser interessiert und Heiji begann, das Thema zu erörtern.
 

Die Helikopter verständigten sich untereinander, dass sie die Suche aufgeben sollten. Es bestand keine Chance mehr, den Dieb zu fassen. Er war irgendwie in der Finsternis der Nacht verschwunden und keiner wusste, wie das möglich war. Somit musste die Suche abgeblasen werden, zumindest aus der Luft. Auf dem Boden hingegen fuhren die Polizeiwagen immer noch durch die Straßen und ein paar Polizisten waren auch zu Fuß unterwegs.

Schnell rannte er durch eine Gasse, hievte sich eine Feuerleiter hinauf und musste nun auch den Regen in Kauf nehmen, der eingesetzt hatte. Dabei hielt er sich immer noch die Verletzung, die ihm Neji Huguta zugefügt hatte. Mit wenig Kraft schleppte er sich auf das Dach eines Wohnhauses und ließ sich dort vor die Brüstung fallen. Zur Ruhe sollte er aber nicht kommen, denn eine Person kam die Treppe hinauf und ging zu ihm. Der Mann trug einen Ledermantel und hatte außerdem eine Narbe unter dem rechten Auge. Er sah Dark finster an.

„Dein Vater hat mir diese Narbe zugefügt, Kleiner. Es war ein toller Kampf, das muss ich schon sagen, aber wer hätte gedacht, dass er so gut für mich ausgehen würde. Und dass es sich nun wiederholt muss ein Wink des Schicksals sein. Zwei aus derselben Familie. Sag gute Nacht, du Meisterdieb.“ Der Mann lud die Waffe und zielte auf Dark, doch wurde er aufgehalten. Eine Frauenstimme kam aus dem Hintergrund.

„Nicht! Waffe fallen lassen und Hände hinter den Kopf.“ Überrascht drehte sich der Mann um und tat wie ihm befohlen. Die Frau mit den kurzen rotbraunen Haaren zielte mit ernstem Blick auf ihn. Shiho hatte sich irgendwie unbemerkt auf das Dach schleichen können. Dass mit ihr nicht zu spaßen war, merkte der Mann sofort.

„Also wirklich, Baby, glaubst du nicht, dass du etwas übertreibst?“, fragte er cool.

„Finde es selbst heraus.“ Sie schoss und ein Pfeil traf den Mann, der darauf hin bewusstlos zu Boden fiel. „Schlaf gut“, lächelte sie und steckte die Betäubungswaffe ein. Nun ging sie auf Dark zu, der ein Stück zurückwich. Shiho beugte sich zu ihm herunter und schüttelte kurz ungläubig den Kopf.

„Warum machst du auch immer solche Sachen?“, fragte sie, zog zunächst die „Ski-Brille“ vom Helm und zum Vorschein kamen zwei blaue Augen, die sie nun geschockt ansahen. „Du hältst mich doch nicht wirklich für blöd, oder? Seit du in Tokyo warst, wusste ich, was Sache war.“ Sie umfasste den Helm und klappte die Verschlüsse am Nackenteil auf. Dadurch war sie nun in der Lage, den Helm ganz abzuziehen.

„Wie kannst du dieses Ding nur so oft tragen… Jake?“ Der halbamerikanische Japaner kam unter der Maske des Diebes zum Vorschein. Sein blonder Schopf stand ein wenig ab und er sah Shiho erschrocken in die Augen, die ihn nach einer kurzen Zeit nur ein wenig anlächelte.

„E-Es ist nicht s-so wie du denkst, Shiho… I-Ich…“

„Idiot. Mir ist doch egal, was du warum tust. Du musst nur lernen, besser auf dich aufzupassen. Denn darin warst du noch nie gut.“ Sie hob ihn hoch und stützte ihn.

„Du kannst Glück haben, dass ich einen Wagen gemietet habe und dass ich deiner Mutter vorhin ebenfalls einen Besuch abgestattet habe.“ Jakes verwunderter Blick änderte sich zu einem verständnisvollen und lächelndem. Vorsichtig stieg Jake in das Auto und Shiho fuhr mit ihm zum eben erwähnten Zielort.
 

Also ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen, denn vom nächsten bin ich persönlich überhaupt nicht überzeugt und ganz ehrlich... Das nächste gefällt mir irgendwie nicht, aber ihr werdet schon lesen, warum ^^°



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