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Little Butterfly

Scream to be free
von

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Just want to be... free!

Zitternd erhebe ich mich und beginne zu laufen. Schneller, schneller immer schneller. Autos hupen, Reifen quietschen. Doch das ist mir egal. Das einigste Ziel, dass ich habe ist, diesen endlosen Schmerz loszuwerden. Von Meter zu Meter erhöhe ich mein Tempo. Ich will weg. Weg von diesen Qualen, die meine Seele so tyrannisieren. Doch je mehr ich mich anstrenge, umso schmerzhafter wird alles. Mein Innerstes wird zusammengeschnürt ~ so eng ~ dass ich vor Schmerz aufschreien muss.
 

Von überall spüre ich, wie die Menschen mich anstarren. Sie gaffen nur blöd. Und manche grinsen und zeigen mich dem Finger auf mich. Ich spüre, wie Tränen in meine Augen steigen und kann nichts dagegen tun. Nur laufen. Schnell weg. Doch egal wo ich hinkomme. Überall bietet sich mir dasselbe Spiel Ihre Blicke versetzen mir Stiche. Ihr Lachen hallt in mir wieder. So laut. Die Tränen bahnen sich ihren Weg über mein Gesicht und verschleiern mir den Blick. Nur verschwommen kann ich meine Umwelt wahrnehmen.
 

Ein Klingeln dringt an mein Ohr. Die Straßenbahn! Ich verlangsame meine Schritte. Bleibe stehen. Dann drehe ich mich in Richtung Straßenbahn. Ich höre, wie sie zu bremsen versucht und immer wieder klingelt. Doch ich grinse nur. Rund um mich herum höre ich überall hysterische Schreie. Ich ignoriere sie. Es ist gut so. Ich will spüren, wie es ist, zerquetscht zu werden. So wie der Schmetterling, den ich umgebracht habe und dessen Tos mich so sehr quält. Die Zeit scheint in Zeitlupe zu vergehen. Ich beginne meinen eigenen Atem zu hören. Spüre den Puls. Höre alles um mich herum viel leiser. Oh, diese Ruhe! Wie sehr ich mir das alles immer gewünscht habe. Es ist, als ob ich alles hinter mir lassen würde. Langsam schließe ich meine Augen und grinse immer breiter, bis es sich in ein lachen verwandelt. Soll so alles enden? Oh ja! Der Tod, den ich für mich erwählt hab ist der einzigste Ausweg. Ich habe es satt zu spüren, wie mir etwas in mir einfach so mein Herz zerfetzt. Immer und immer wieder. ICH WILL DOCH NUR… FREI SEIN!
 

Ich falle. Werde umgerissen. Mit einer gewaltigen Wucht. Langsam öffne ich die Augen. Blut, Blut, überall Blut! Von oben bis unten bin ich voll davon! Ich spüre keinen Schmerz. Kein Leid. Nichts. Ich… erschrocken zucke ich zurück. Mein Körper zittert. All das Blut. Es ist nicht meins! Irgend so ein Typ hatte mich zur Seite geschubst und war deshalb selbst Opfer der Straßenbahn geworden. Ich beginne zu erstarren. Sein Blut haftet überall an mir. Die Straßenbahn ist 2 m später zum stehen gekommen. Die Gleise. Alles voller Blut. So rot. So…
 

Plötzlich gibt mir jemand eine Ohrfeige und tritt mir in den Bauch. Ich schreie auf, zucke zusammen und sehe dann nach oben. Eine Frau steht vor mir. Ihr Make-up ist von Tränen verschmiert. Sie schreit mich an, doch ich verstehe ihre Worte nicht. Ich versuche mich aufzurichten, doch bei jedem Versuch schlägt sie mich immer wieder nieder. Ich spüre, wie Blut aus meinem Mund dringt. Zwei Männer versuchen, die Frau zurückzuhalten. Unter Schmerzen rapple ich mich auf und sehe sie an. Sie spuckt mir ins Gesicht.
 

Sirenen. Polizei. Rettung. Ich nehme alle Kraft, die ich in meinem gequälten Körper finden kann und beginne noch einmal zu laufen. Ein Mann versucht mich aufzuhalten, doch ich weiche ihm einfach aus. Ich laufe. Laufe wieder weg. Stufen. Ich quäle mich über jede einzelne. 350 an der Zahl. Woher nehme ich nur diese Kraft? Ich weiß es nicht. Weiß gar nichts mehr. Nur, dass ich diesem verdammten Schmerz endlich entkommen will.
 

„MÖRDER!“

Wieder dringen diese Worte an mein Ohr. Noch lauter als je zuvor. Ich sacke zusammen. Vor mir geht gerade die Sonne unter. Durch die Tatsache, dass ich diesen Berg hinaufgelaufen bin auf diesen unzähligen Stufen bietet sich mir ein wunderschöner Anblick. Doch ich achte nicht darauf. Spüre, wie ich immer schwächer werde. Bin ich jetzt frei? Hmm…
 

Nein! Was hat es mir gebracht, es zu versuchen auszubrechen, hä? Es hat mich zu einem Mörder gemacht! Bringt mir den Tod. Ich spüre, wie Regentropfen ganz sanft auf meinen Körper treffen. Ich lasse mich auf den Rücken fallen. Rund um mich herum bildet sich eine rote Pfütze. Der Regen wäscht das Blut ab. Ha. Das Blut. Oh, es wird niemals abgehen. NIEMALS! Bereue ich es, versucht zu haben, frei zu sein? Auch wenn es in einem Desaster endete? Nein. Nein, ich bereue nichts. Nur meine eigene Schwäche. Warum bin ich weggelaufen? Das hat mich nicht frei gemacht. Ich hätte mich stellen sollen. Für meine Freiheit kämpfen sollen. Doch ich war zu feige. Mich widert meine Schwäche an. Doch die wäscht der Regen weg, während meine Seele langsam meinen Körper verlässt. Zurück bleibt nur mein lebloser Körper in einer roten Pfütze liegend. Allein. Im Regen. Und doch… endlich… frei…
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ENDE~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Littel Butterfly" war ursprünglich nur als One-Shot gedacht. Hmm...

Aber als ich in Graz in der Berufsschule war. Das mit der Straßenbahn. Das hab ich gehört, dass es einen überfahren haben soll und dass da überall Blut war. Und dann ~ ich war am Schlossberg oben, wo man tatsächlich unheimlich viele Stufen hochgehe muss ~ da kam mir die Idee für dieses Kapi...
 

Hmm...

Ich widme dies FF 3 Leuten:
 

- esca0207

- wrist_cut_show

und

- Asuka Viech
 

Hab euch 3 echt gern...

*knuffz*

*smile*
 

lg Bloody_Snow



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-02-12T21:14:54+00:00 12.02.2007 22:14
*freu*
*smile*
Danke für die Widmung!
Ich bin berührt und geschockt von diesem Kapital.
Der Wunsch nach Freiheit.
Kleiner Schmetterling. Hm.. *schwärm*
Die Szene mit der Straßenbahn hat mich geschockt, das dort jemand sein Leben so sinnlos opfert. Tragisch. So ist es doch keine Hilfe und er verlor wahrscheinlich etwas, was er nicht verlieren wollte. Hm..
Ich finde es traurig, das der kleine Schmetterling, die Person, nur im Tod ihre Freiheit finden konnte, aber manchmal sind die Fesseln des Lebens zu eng.
Deine Geschichte war/ist sehr stimmungsvoll und intensiv, gibt mir viel Stoff zum Nachdenken.
Danke

blub esca
Von:  Karen-san
2007-02-10T14:42:14+00:00 10.02.2007 15:42
das war wieder hammer...
also ich muss schon sagen du kannst echt gut schreiben... ^^
Von:  jocomella
2007-02-10T10:42:59+00:00 10.02.2007 11:42
wow ich bin beeindruckt
vielen dank erstmal für die widmung! Das hat mich echtgefreut!!! *dcih drück*
ich... mag diese story irgdnwei sehr... nicht nur dieses kapitel sondern auch das davor.... hmmm... ich kann mich sehr gut damit identifizieren,könnte man auch sagen...
das mit der straßenbahn fand ich zum einen sehr gut und zum anderen auch fies... gut war die idee dazu... es gibt immer menschen die dich davon abhalten etwas zu tun was du wirlich möchtest. Und auch fies, weil die ausgangsperson wollte doch sterben... warum hält man sie ab von der freiheit? Warum opfert der mann sein leben und bestaft diese person so nur noch mehr?
Ich verstehe es nicht... dieser ganze scheiß mit unserer auch so tollen und heilen welt...
man sollte ihnen zeigen, wie es wirlich ist.... hmmm... aber was ist wenn sie das gar nicht sehen wollen?
nun ja, soviel dazu
wie schon gesagt, ich fand (und finde) diese story einfach nur grandios!
mach weiter so~^^


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