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Between love and hate you lose the control

Traue nicht deinen Freunden - sondern deinen Feinden HPDM
von

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Ruhe

So und zur Feier des Tages, ich hab nämlich die komplette Geschichte überarbeitet, gibt es jetzt auch ein neues!!!!
 

Mir gehört wie immer nichts und Geld gibt man mir für die viele Arbeit auch net ;)
 

enjoy!!!
 

Kapitel3 Ruhe
 

Bald darauf brach der Herbst herein. Stürme fegten über das Land, rüttelten an den Bäumen und peitschten den Regen vertikal über der Land. Die Wolken schoben sich vor die Sonne, als wollten sie alles Licht in dieser Welt ersticken. Grashalme bogen sich unter Wind und Wetter und in den Nächten grollte Donner am Himmel. Einzig der Blitz schien ein Verbündeter der Sonne zu sein, so erhellte er den Himmel nachts taghell, selbst wenn er dabei zerstörerisch und grausam vorging.

Die Tage waren finster, die Stimmung in den Herzen der Menschen gedrückt. Und während über all im Land sich Bäume und Sträucher den Gewalten der Herbstes hingaben stand nur Hogwarts unverwüstlich über dem See. Thronte herrschaftsvoll und unsterblich in mittel all der Gewalten. Das Schloss, das seit vielen tausend Jahren dort stand und wohl noch die Ewigkeit dort überdauern würde.
 

Doch im Schloss selbst hatte sich fast nichts geändert. Der Unterricht ging weiter, die Schüler lernten, die ersten begannen schon jetzt sich auf die Abschlussprüfungen am Jahresende vorzubreiten; darunter freilich Hermione Granger.

Schon jetzt war sie kaum noch von ihren Büchern weg zu bewegen und sagte immer wenn möglich wie wenig Zeit nur noch bis zu ihrem Schulabschluss Ende der siebten Klasse wäre.

Ihre besten Freunde Ron Weasley und Harry Potter reagierten darauf sehr unterschiedlich. Harry war das Ganze so egal wie noch nie zuvor. Ron hingegen betrachtete sie dann immer mit einem man-kann-es-auch-übertreiben-Blick und wandte sich wieder seinem Zauberschach zu.

So schien also fast alles zu laufen wie immer, bis auf die Tatsache, dass Harry Potter immer stiller und abweisender wurde. Ron fürchtete er wäre nicht mehr auf der Seite des Phönixordens, während Hermione kurz davor war eine Psychologen hinzuzuziehen, da sie der Meinung war, die Veränderung des Schwarzhaarigen rühre von dem Tod seiner Paten Sirius her, womit sie vielleicht nicht so ganz unrecht hatte.

Tatsächlich hatte Harry noch immer mit Sirius Tod zu kämpfen, aber auch der von Cedric am Ende der vierten Klasse machte ihm zu schaffen, zum anderen fürchtete er die Begegnung mit Voldemort und den damit verbundenen Kampf. Die Last auf seinen Schultern wurde zu viel und es gab niemanden, der ihm diese Last abnehmen konnte. So litt er still vor sich hin und wurde immer stiller, wollte niemanden mehr an sich teilhaben lassen und war nur noch selten im Schloss zu sehen.

Oft war er draußen auf den Länderein. Überflog sie mit seinem Besen und genoss den weiten Ausblick auf Hogsmead, den Forbidden Forest und den See unterhalb des Schlosses, während ihm der Wind ins Gesicht blies und der Regen zuweilen auf ihn eintrommelte.

Wenn er nicht flog machte er lange Spaziergänge zum See, durch den Wald oder an Hogsmead vorbei. Ins Dorf selbst wollte er nicht, denn eigentlich durfte er sich nicht so weit vom Schloss entfernen und in dem belebten Ort würde man ihn, Harry Potter, zweifelsfrei sofort erkennen.

Im Forbidden Forest gab es diese Gefahr nicht, dort war niemand, der ihn kannte, kein Schüler wagte sich herein und auch die Lehrer waren dem Wald nicht sonderlich zugetan, einzig Hagrid war oft dort, aber der würde Harry nie verraten.

Manchmal dachte der Goldjunge sogar, dass der Halbriese ihn vielleicht verstand, denn schon früher waren ihm die mitleidigen Blicke aufgefallen, mit denen sein Freund ihn angesehen hatte; zu meist dann, wenn Harry unter enormem Druck stand.

Immer schon war Hagrid um ihn besorgt gewesen und hatte versucht ihn zu beschützen. Harry war Hagrid damals dankbar gewesen, aber mittlerweile war es ihm gleichgültig. Was brachte es, wenn Hagrid sich um ihn sorgte sonst aber niemand?

Ohne hin hing niemand mehr an Harrys Leben, wenn Voldemort erstmal besieg war und wieder Frieden herrschte.
 

So spazierte er Tag um Tag durch den Wald oder über die Ländereien und hing still seinen Gedanken nach.

Gedanken über Tod und Leben, Krieg und Frieden, Hass und Liebe und über die Zukunft der Zaubergesellschaft.

Lag dies denn nicht in seiner Hand? Er musste über das Leben seiner Freunde richten. Er war Schuld wenn sie starben. Doch wie sollte er mit solch einer Last je Leben? Wie sollte ein junger Mann von nicht mal siebzehn Jahren, das Schicksal der Welt auf seinen Schultern tragen, ohne darunter zusammen zu brechen? Wie konnte ein Junge aus solch einer Aufgabe hervorgehen, ohne dass seine Seele einen bleibenden Schaden erlitten hatte? Wer hatte bestimmt, dass ausgerechnet er Harry Potter, der Retter sein musste? War es egoistisch zu wünschen, ein anderer wäre der Auserwählte? Wieso hatte es ihn getroffen und nicht einen von denen, die sich nichts Schöneres vorstellen konnten, als nie endenden Ruhm?

Vielleicht war es vermessen so zu denken, denn sie konnten ja alle nicht wissen, wie schwer dieser Ruhm wiegen konnte, wenn er immer zu an einem haftete und man ihn nie loswurde, nicht mal in der Nacht.
 

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Langsam begann Draco sich zu fragen, was mit Potter los war. Tag um Tag wurde dieser stiller, koppelte sich weiter ab und redete mit niemandem mehr. Nachmittags spazierte er über das Schlossgelände und schien in seine ganz eigene Welt abzutauchen, an der er niemanden teilhaben lassen wollte.

Seufzend wandte Draco den Blick von Potter ab, der am Seeufer umher ging.

Es hatte eh keinen Sinn sich mit dem Jungen zu unterhalten, er würde ohnehin abblocken und bei seinem Erzfeind erst recht.

Es wäre besser abzuwarten. Irgendwann käme Dracos Zeit und dann würde er den Gryffindor für sich gewinnen. Nur eine Nacht mit ihm, mehr brauchte er nicht, dann war sein Verlangen gestillt und er konnte sich neuen Eroberungen zuwenden.

Harry Potter würde nur einer von Vielen sein. Nur ein weiterer auf der langen Liste von Männern die Draco nicht hatten widerstehen können, egal ob schwul oder nicht, der Blonde hatte eine Magie an sich, die jeden in seinen Bann zog, den er wollte.
 

Am folgenden Tag, einem Mittwoch, erwachte Draco früh, noch früher als sonst. Die ersten Sonnenstrahlen fielen ins Zimmer und zeichneten ein Spiel von Schatten und Licht auf die alten, verschlissenen Dielen. Ein paar Lichtstrahlen erreichten die grauen Augen des Blonden, der diese daraufhin sofort wieder schloss. Ein Seufzen entkam seinen Lippen, als er die Beine aus dem Bett schwang und ins Bad ging.

Es konnte nicht schaden, wenn er früh fertig wäre, um rechtzeitig in Snapes Unterricht aufzutauchen, so konnte vorher sogar noch lange frühstücken.
 

Eine halbe Stunde später stand er fertig angezogen und mit seiner üblichen, arroganten Maske in der Großen Halle, die noch zum größten Teil leer war. Ein paar Hufflepuffs und ein Gryffindor, Harry Potter, waren anwesend.

So früh am Morgen hatte Draco den Schwarzhaarigen noch nie in der Halle gesehen und dann auch noch allein. Wahrscheinlich gab es Streit oder so im Hause Gryffindor und der ‚Held’ hatte sich verzogen, ideal für die Dinge, die Draco vorhatte.

Ohne auf die merkwürdigen Blicke der beiden Lehrer (Prof. Snape und Prof. Flitwick) zu achten ging er zum Tisch der Gryffindors und ließ sich neben das Objekt seiner Begierde fallen.
 

„Was soll das Malfoy? Hast du keinen eigenen Tisch?“, fragte Potter tonlos und griff nach einem Stück Melone, das dann in kleine Stücke schnitt und sich eines davon in den Mund stopfte.

Aufmerksam folgten Dracos Augen jeder Bewegung seines Feindes. Er betrachtete eingehend die weichen, vollen Lippen, die schönen grünen Augen, die starken Hände, alles an Potter wirkte wie magisch auf ihn.

„Doch habe ich, aber bei dir fühle ich mich weitaus wohler“, säuselte er direkt neben Potters Ohr.

Dieser blickte ihn durchdringend an, aber Draco konnte ihm nicht mehr aus den Augen lesen so wie früher.

Es gab Zeiten, da hatte der Junge sein Herz auf der Hand getragen und jeder der es wollte konnte erkennen, wie es ihm ging. Draco hatte das schnell gelernt, denn er wusste, dass man seinen Feind kennen musste um gegen ihn anzukommen und so hatte er Potter förmlich studiert und kannte ihn nun besser als Weasle und Granger es je tun würden.
 

„Was willst du?“, fragte Potter und schob sich das nächste Stück Melone in den Mund. „Das habe ich dir bereits gesagt, ich will dich“, erwiderte Draco gleichmütig, sah seinen Gegenüber aber fest an, während ein leichtes, keckes Lächeln seine Lippen sanft und unscheinbar umspielte.

„Hör auf mit der Geheimniskrämerei und sprich endlich klar und deutlich mit mir, ich hasse Rätsel, davon bekomm ich von Hermine schon genug“, antwortete Harry leicht gereizt.

Draco fühlte sich in seiner Vermutung bestätigt, dass der große Harry Potter sich mit seinen tollen Freunden mal nicht ganz eins war und darum deren Nähe mied.
 

„Oh! Hast du etwa vor mit mir über Mudblood so lästern? Das sieht dir aber gar nicht ähnlich, Schatz“, Dracos Stimme war honigsüß und unnatürlich hoch angesetzt, seine Augen funkelten verspielt. Mit Genugtuung sah er wie Potters Augen sich weiteten, als er ihn ‚Schatz’ nannte und siegessicher griff zu einem Glas Kürbissirup.
 

„Hör mir mal zu Malfoy, entweder du sagst jetzt was Sache ist und warum du hier sitzt, oder und verschwindest endlich zu deinen Death Eater Freunden und lässt mich in Ruhe!“, die Stimme des Gryffindors war bedenklich leise und bedrohlich geworden, etwas daran sagte Draco, dass er auf dünnem Eis wandelte. Potter musste wirklich sehr gereizt sein, wenn er so schnell wütend wurde. Aber Draco ließ es sich nicht nehmen noch ein wenig mit ihm zu spielen.

„Na ja… ich sitze hier… weil ich deine Nähe unheimlich berauschend finde…“, flüsterte er und grinste dabei lasziv, während er sich eine seiner seidigen Haarsträhnen mit einer gekonnten Bewegung hinters Ohr strich. Dann beugte er sich leicht vor und küsste Harry kurz auf Lippen, nur um in der gleichen Sekunde zum Tisch der Slytherins zu gehen.
 

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Perplex blieb Harry auf seinem Platz sitzen. Er hatte eine Gänsehaut bekommen, das Blut rauschte in seinen Ohren, ein leichtes Prickeln lag auf seinen Lippen, als er sanft mir den Fingerspitzen darüber strich. Sein Blick hing verträumt Malfoy nach, während er versuchte zu realisieren was gerade geschehen war.
 

Ein Kuss, sanft, flüchtig, so als wäre es nur ein Windhauch gewesen, aber zugleich war er süß und angenehm, ein Gefühl des Glücks durchströmte seinen Körper. Glück, dass er so noch nie erlebt hatte. Sein Herz erwärmte sch auf eine Weise die Harry gefiel, ihn aber auch ängstigte.

Es wäre Draco Malfoy, der sein Herz da auf eine solch intime Weise erreicht hatte und plötzlich fühlte er sich schmutzig. Malfoy war sein Feind, sein Nemesis, sein Gegenstück. Sie waren wie Tag und Nacht, wie Feuer und Eis, wie Weiß und Schwarz… aber gab es nicht auch die Dämmerung, das Wasser und das Grau? Zwischentöne, die beides zusammen und doch keines von beidem waren? War es albern so zu denken? Albern auch nur einen Gedanken an Malfoy und das Wort ‚Liebe’ zu verschwenden? Hätte man Harry vor wenigsten Stunden danach gefragt hätte er mit einem sicheren ‚Ja’ geantwortet, aber er wusste, dass sich gerade eben in seinem Herzen ein Flämmchen entzündet hatte, dass schnell zum lodernden Feuer werden konnte, wenn er nicht darauf aufpasste. Er würde sich von Malfoy fern halten, soviel war klar!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Eine Stunde später saß Harry neben Malfoy im Potions Unterricht und wartete darauf, dass Snape ins Zimmer kam.

In eben diesem Moment flog die Tür auf und bedachter Lehrer schritt wehenden Umhangs an sein Pult.

„Zu erst habe ich Ihnen etwas zu sagen: Ich habe das Vertiaserum, das sie mir abgegeben haben, reifen lassen, also werden wir uns heute mit der Wirkung dieses Tranks etwas genauer auseinander setzten. Ich habe von Professor Dumbledore sogar die Erlaubnis bekommen den Trank an einem oder einer von Ihnen auszuprobieren“, schloss der schwarzhaarige Mann mit einem Blick auf Harry, der diesem gar nicht gefiel. „Na vielleicht nimmt Snape mir die Arbeit ab“, sagte Malfoy grinsend und ließ sich in seinem Stuhl nach hinten sinken.
 

Harry fühlte sich zunehmend unwohler in seiner Haut. Ein verschmitztes Lächeln legte sich auf seine Züge und ihm wurde plötzlich heiß.

„Mr Potter, wären Sie so freundlich, den Trank zu testen? Sie sind dann für den Rest des Tages vom Unterricht freigestellt, währe das nicht ein Deal?“, sagte Snape zuckersüß, aber Harry wusste, dass er nicht wählen konnte, er würde diesen Trank nehmen, ob es ihm passte oder nicht interessierte niemanden. Schweigend fügte er sich in sein Schicksal und nahm die Phiole in die Hand, die Snape ihm entgegen hielt.

„Wie lange hält die Wirkung?“, fragte er vorsichtig, um nicht in irgendeine Falle seitens Snape zu treten.

„Etwa 18 Stunden, Potter“, sagte dieser kalt und nickte ihm zu.

Harry zog den Korken von der Phiole und trank die klare Flüssigkeit darin mit einem Schluck aus. Ein leicht süßlicher Geschmack breitete sich in seinem Mund aus, aber er spürte keine Veränderung. Irritiert sah er zu Snape empor und legte die Stirn in Falten.

„Sie spüren nichts Potter? Das ist richtig so! Man soll nichts spüren“, erklärte der Lehrer und sah nun grinsend zu ihm herab. „Was halten Sie von mir Potter?“

„Ich halte Sie für einen übellaunigen, frustrierten, alten Sack, der neidisch ist auf das Glück anderer und seinen Sexfrust an seinen Schülern auslässt“, sagte Harry prompt, ohne das er es verhindern konnte und schlug sich kurz danach mit der Hand vor den Mund. Die Slytherins lachten und Harry begann innerlich vor Wut zu kochen.

„Sehr schön Potter, 30 Punkte Abzug für Gryffindor“, sagte Snape siegessicher grinsend. „Sie können nun gehen.“

Harry sprang förmlich auf und rannte aus dem Klassenzimmer. Seine Wangen waren hochrot und ihm war schlecht geworden vor Scharm.
 

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Grinsend saß Draco auf seinem Platz und sah Potter nach.

Nun hatte er ihn dank Snapes Hilfe genau da, wo er ihn haben wollte. Potter würde ihm all seine Geheimnise verraten und wenn der Schwarzhaarige nicht von selbst mit Draco in die Kiste spränge, dann würde er ihn halt erpressen mit dem was er wusste.

Sein Plan war perfekt und sein Ziel war kurz davor erreicht zu werden. Er konnte Harry Potter in die lange Liste derer einreihen die seinen Künsten im Bett erlagen. Welch ein Triumph!

„Professor… ich… fühle mich nicht gut… könnte ich bitte gehen…?“, sagte Draco herzzerreißend und verzog dabei das Gesicht, als würde er gleich seinen Mageninhalt vor der Klasse präsentieren.

„Natürlich Mr. Malfoy, sie sind ebenfalls für den Rest des Tages frei gestellt“, sagte Snape nickend.
 

Draco stand langsam auf und hielt sich den Bauch bis er vor der Tür war. Dort richtete er sich wieder auf und verließ die Kerker. Oh ja, er wusste genau wo Potter zu suchen wäre, da wo er immer war in solchen Momenten, auf dem Nordturm.
 

Schnell rannte er durch einige Abkürzungen nach oben, die lange Wendeltreppe zum Turm hinauf und auf die Plattform.
 

Dort oben mitten im Oktoberwind stand Harry Potter ohne einen Halt auf den Zinnen. Wenn ihn ein stärkerer Windstoß erfasst hätte wäre er einfach hinunter geweht worden. Draco aber hatte keine Angst um Potter, er ging nur noch ein Stück näher zu ihm und blieb dann stehen.

„Ziemlich mickriger Grund für den Goldjungen sich umzubringen, oder?“, fragte Draco höhnisch und grinste breit.

„Stimmt“, antwortete Potter sofort und das Schönste war, Draco musste sich nicht einmal fragen ob es gelogen war.

„Malfoy! Hau ab! Lass mich in Ruhe!“, schrie Potter nun ohne sich zu dem Blonden umzudrehen.

„Vergiss es Potter“, sagte dieser ruhig. „Warum würdest du dich denn umbringen?“

„Weil alle Menschen mich nur als den ‚Goldjungen’ ansehen und nicht als der Mensch der ich bin. Alle laden mir ihre Lasten auf, aber niemand denkt daran, dass ich eigentlich auch mal jemanden brauche auf den ich mich stützen kann. Nicht mal meine Freunde sehen mich so wie ich bin. Darum würde ich mich umbringen“, sprudelte er heraus, nur um im gleichen Moment von den Zinnen zu springen.

Draco schrie auf und rannte zu der Zinne. Schnell zog er seinen Zauberstab. Die Sekunden in denen Potter auf den Boden zu raste wurden für Draco zu Stunden. Das Blut rauschte ihm in den Adern und sein Herzschlag beschleunigte.

Er richtete seinen Zauberstab auf den fallenden Jungen und murmelte ‚Levicorpus’.

Nun hieß es bangen, dass er es noch schaffte Potter vor dem tödlichen Aufprall zu retten. Und tatsächlich kurz bevor der Schwarzhaarige auf den harten Boden aufschlug traf ihn der Zauberspruch und er wurde wie von Geisterhand zu Draco empor getragen.
 

„Verdammt!“, schrie Draco und hatte Tränen in den Augen.

Er weinte! Das erste Mal seit unzähligen Jahren, dass er weinte und das um niemand anderen, als um Harry Potter.

Dieser lag bewusstlos zu Dracos Füßen und war blass wie die Wand. Der Slytherin wusste nicht, was er mit seinem Rivalen nun machen sollte. Wenn er in den Hospital Wing brachte, so würde Madam Pomfrey nur dumme Fragen stellen und das wollte Potter sicher nicht, ließ er ihn aber dort liegen lief er Gefahr, dass der Gryffindor vielleicht sterben konnte oder so, wer wusste das schon.

Am Ende entschied er sich doch dazu Potter in den Hospital Wing zu bringen und so hob er ihn vom Boden und trug ihn durchs halbe Schloss.
 

„Was ist passiert?“, schreiend kam Madam Pomfrey auf Draco zugelaufen, der den verletzten Potter im Arm hielt. Natürlich wusste er wonach es aussah. Die Medizinhexe glaubte die beiden hätten sich duelliert, aber auch das wollte Draco so nicht stehen lassen.

„Ich habe ihn gefunden, er ist wohl die Treppe beim Nordturm herunter gefallen“, erklärte er kurz.

„Lagen Sie ihn da auf Bett ich komme sofort“, sagte die Hexe hektisch und verschwand in einem Nebenzimmer.

Draco legte den Schwarzhaarigen auf ein Bett blieb neben ihm stehen.

Potters Wangen waren noch immer kreideweiß, seine Augen waren geschlossen, seine Atmung ging nur unregelmäßig. Der Luftwiderstand während des Falls hatte ihn ohnmächtig werden lassen.

Madam Promfrey tauchte wieder neben Draco auf und über Potter erschienen nun einige Instrumente, welche die Hexe misstrauisch beäugte.

„Geh und hol Dumbledore und Snape her!“, herrschte sie Draco an, der sofort los rannte.
 

Normalerweise hätte er sich wünschen müssen, Potter würde diese Sache nicht überleben, aber er konnte nichts an der brennenden Sorge, die an seinem Herzen nagte, ändern und so rannte er hinauf zum Wasserspeier.

Das Passwort… er kannte es nicht!

„Mach auf!“, rief er, aber es tat sich nicht, verzweifelt überlegte er, wie jemand wie Dumbledore wohl sein Passwort bestimmte.

„Sesam öffne dich!“, natürlich war es klar, dass sich nichts rühren würde, dies war ja auch die dümmste Idee seit Jahren gewesen.

„Verdammtes Scheißteil geh auf!“, rief Draco, trat mit voller Wucht gegen den Wasserspeier und siehe da, er offenbarte die Treppe. Etwas irritiert, aber froh es geschafft zu haben, rannte er die Treppe hinauf und stieß die Tür zu Dumbledores Büro auf.
 

„Professor! Schnell! Sie müssen mit kommen, Potter liegt auf der Krankenstation!“, Draco hielt inne, als er neben dem Schulleiter auch noch seinen Hauslehrer erblickte. Sofort schien sich ein Schalter umzulegen.

„Professor Snape, man verlangt auch nach ihnen“, sagte er nun völlig ruhig und wartete auf eine Reaktion seitens der Erwachsenen. Dumbledore sprang auf und auch Snape stürmte sofort aus dem Raum, Draco folgte ihnen.
 

Wieder im Hospital Wing halfen die beiden Professoren Madame Pomfrey bei ihren Untersuchungen. Über Potters Bauch erschienen undefinierbare Messinstrumente, welche die Medizinhexe mit kritischem Blick beäugte.

Draco konnte nicht leugnen, dass er so etwas wie Sorge empfand, als er den Gryffindor so dort liegen sah – dem Tod näher als dem Leben.
 

Was hatte den Jungen zu dieser Verzweiflung gebracht? Hatte er Blacks Tod denn wirklich nicht verkraftet? Draco erinnerte sich an den tiefen Schmerz in den grünen Smaragden, die Potter Augen nannte.

War er denn der einzige Mensch im Schloss, der diesen Schmerz sah? Wie blind waren all jene, die sich seine Freunde nannten, dass sie nicht sahen, wie schlecht es ihm ging? Aber er, Draco Malfoy, Potters größter Feind nach Voldemort, ihm war es sofort aufgefallen. Er hatte den Schmerz gesehen, hatte gesehen, dass die schönen Augen dunkel geworden waren.

Wieso bemerkten seine Freunde es nicht? Sahen sie in Potter denn wirklich nur ‚Den Jungen der lebt’ und den ‚Goldjungen’? Eigentlich hatte Draco geglaubt gerade Weasle und Granger würden Potter nicht nur als Helden, sondern als Menschen sehen.

Als Harry Potter, den Jungen der er war, nicht die Größe in die er hineingezwungen wurde.

Es war nicht zu übersehen, wie sehr Potter sich danach sehnte diese Rolle ablegen zu können. Er strahlte es aus, es lag in alle seinen Bewegungen, in jedem Blick, jeder Geste und jedem Wort. Er musste sich verlassen und allein vorkommen, wenn wirklich niemand ihn als den sah, der er wirklich war. Ein Junge, dessen Seele unter den Verlusten seiner Freunde und Familie zerbrach.
 

„Mr Malfoy?“, Draco schreckte hoch, als er Dumbledores Stimme vernahm und blickte diesen fragend an.

„Was gibt es?“

„Würden sie bitte zu Professor McGonagall gehen und ihr ausrichten, man möge doch die Verwandten des Jungen informieren und dann hole bitte Mr. Weasley und Ms. Granger her, ja?“, er alte Mann sah den blonden Slytherin über seine Halbmondbrille hinweg aus klaren blauen Augen an. So als wüsste er alles, als könnte er den Menschen aus der Seele lesen und plötzlich verspürte Draco den Drang weg zu laufen und so nickte er nur leicht und rannte davon.
 

Die Gänge des Schlosses schienen kein Ende nehmen zu wollen, sie zogen sich endlos dahin, während Draco die kalten Korridore durchstreifte.

Ihm fröstelte leicht und er hatte Professor McGonagall noch nicht gefunden. Wieder einmal verfluchte er den regenreichen Herbst und die Stürme, die Kälte in den Mauern des alten Schlosses einziehen ließen.

Seine Schritte hallten unnatürlich laut durch die vorherrschende Stille. Es waren kaum Schüler unterwegs, die meisten mussten in der Großen Halle sein, beim Essen. Aber dort hatte Draco schon nach McGonagall gesucht und dort war sie nicht gewesen. Nun lief er zu ihrem Büro, vor dem er schlitternd zum Stehen kam.
 

Schwungvoll riss er die Tür auf, sodass diese mit einem Knall gegen die dahinter liegende Wand schlug.

Die strenge Lehrerin blickte geschockt und überrascht von ihrer Arbeit auf und blickte Draco nun missbilligend an.

„Mr. Malfoy, hat man ihnen nie beigebracht Türen wie zivilisierte Menschen zu öffnen?“. fragte die Frau mit zusammengezogenen Augenbrauen.

„Potter… Selbstmord… Hospital Wing… Verwandte… informieren…“, keuchte Draco außer Atem und sah, wie Professor McGonagall mit einem Mal bleich wurde wie der Tod und entsetzt zu ihm aufsah.

„Natürlich sofort…“, murmelte sie und schickte ihn mit einer Handbewegung wieder weg.
 

Draco machte sie auf den Weg zurück in die Große Halle, in der Hoffung dort auf Potters tolle Freunde zu treffen.

Wie er sich erhofft hatte saßen die beiden am Tisch ihres Hauses und Draco ging auf sie zu. Keine Falte zeigte sich auf seinem Gesicht, keine Gefühlsregung, nur abweisende Kälte zierte sein hübsches Gesicht. Er wirkte, als überbringe er solche Nachrichten täglich.

„Weasle? Granger? Ich soll euch sagen Potter liegt im Hospital Wing, er ist vom Nordturm gestürzt“, er klang so beiläufig, so als redete er über etwas dem keinerlei Bedeutung beigemessen wurde.

Er war perfekt, niemand konnte auch nur erahnen, wie sehr er sich sorgte, niemand würde je hinter diese Maske blicken. So konnte nur ein Malfoy sein, kalt und zugleich anziehend erotisch.
 

Er sah mit einem Lächeln auf den blassen, schmalen Lippen, wie Granger und Weasle entsetzt aufsprangen und aus der Halle stürmten. Er ergötzte sich an ihrer Angst und zeigte der ganzen Schule zum wiederholten Male, dass er ein Arschloch war.

Lässig verließ er die Halle, wissend, dass ein jeder Schüler dort drin ihm nachsah. Die einen mit Bewunderung, die anderen mit Entsetzten und wieder andere mit purer, tiefer Verachtung.

Er war Draco Malfoy, kalt wie Eis und glatt wie ein Aal.
 

Doch kaum, dass er aus ihrem Blickfeld entschwunden war, da schlug er mit der Faust gegen die Wand, solange, bis die Knöcheln barsten und Blut seine Hand hinunter floss. Es tropfte auf den Boden und hinterließ eine Spur zum Hospital Wing, in den Draco ging.

Dort standen Weasle und Granger an Potters Bett und jammerten und jaulten um ihren Freund, der noch immer bewusstlos war.
 

„Mr. Malfoy was gibt es?“, fragte Madam Pomfrey, als sie ihn sah und dann fiel ihr Blick auf seine Hand und sie sog scharf Luft ein. „Mein Gott… wie ist denn das passiert?“

„Ausgerutscht…“, log der Blonde und sofort heilte die Hexe seine Hand mit einem Zauberspruch.

„Was ein Tag, in diesem Schloss hat man nie Ruhe…“, beschwerte sie sich und nickte Draco zu.

Dieser machte sich auf den Weg zurück in seine Schlafräume, es war spät genug.
 

Kapitel3 Ende
 

Sooo alles hat ein Ende, auch dieses Kapitel :)

Sehr tragisch, ich hoffe ihr hattet Spaß!
 

Kapitelvorraussicht:

Kapitel4 Die Verbotene Abteilung

Kapitel5 Das Buch der 1000 Flüche



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ai-lila
2010-07-02T12:44:41+00:00 02.07.2010 14:44
Hi~~

Oh man, Snape ist so ein aroganter Mitkerl.
Wie konnte er Harry Punkte dafür abziehen, wenn dieser doch nicht einmal etwas für seine Worte kann?
Denn im normal Falle, hätte der Junge Snape nie die Wahrheit ins Gesicht geschleudert.
*GRUMMEL*

Tja, das Draco einmal zu Harrys Lebesretter werden würde, hätte Der wohl auch nicht gedacht. ^^°

Das war ein klasse Kapi.
lg deine ai
Von: abgemeldet
2010-05-30T19:32:31+00:00 30.05.2010 21:32
Ich finde deine Story wirklich
interessant. Wie Harry sich Gedanken macht...
Es stört ihn auch nicht mehr von Snape
Punkte abgezogen zu bekommen.
Er ist echt cool. ^^


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