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Harry Potter und die Unmöglichkeit von Zeitreisen

von

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Der neue Meister der Zaubertränke

A/N: So, bin aus meinem Urlaub wieder da – unsere dreiwöchige Radtour von Konstanz nach Koblenz war echt genial!!! Viel gesehen, 926km geschafft und die meiste Zeit das beste Wetter gehabt!!! – und nun kann ich euch endlich ein neues Kapitel hochladen! Aber erst noch schnell kurz zu euren Reviews (mal wieder vielen Dank übrigens!): Hehe, Najina, ich sehe, Fragen über Fragen… Aber leider kann ich dir keine einzige davon in einer A/N beantworten – es wird sich alles noch im Laufe der nächsten Kapitel erklären, ich verspreche es! Ehrlich! :o)
 

Naja, nun will ich euch gar nicht länger aufhalten – hab euch ja schon lange genug warten lassen! Viel Spaß!
 


 

Kapitel 27: Der neue Meister der Zaubertränke
 

So hatte er sich nicht vorgestellt, Weihnachten zu verbringen, dachte Harry, als er ruhelos vor der geschlossenen Tür des Krankenflügels auf und ab ging – auf und ab, auf und ab, wobei er ständig einen flüchtigen Blick zu Hermine und Ron warf, die gegenüber von der Tür auf einer Bank an der Wand saßen. Hermine wrang nervös mit ihren Händen – sie hatte vor einer Weile aufgehört zu weinen und war nun in Gedanken versunken – während Ron scheinbar sein Bestes tat um sie zu trösten, mit einer beruhigenden Hand auf ihrer Schulter.
 

Harry wünschte, er könnte etwas tun, irgendetwas, aber er war hilflos. Während Madam Pomfrey sich in diesem Raum abrackerte und versuchte herauszufinden, was mit Draco passiert war, waren sie dazu gezwungen, draußen zu warten. Eine halbe Stunde war schon vergangen, seit sie ihn zurück nach Hogwarts gebracht hatten, nicht mehr als vierzig Minuten, seit Hermine mit tränenüberströmten Gesicht in ihrem Zimmer gestanden hatte. Und Draco war noch immer nicht aufgewacht, soweit sie wussten.
 

Genauso wie Hermine gesagt hatte, war er innerlich am verbrennen, sein Gesicht blass, noch blasser als er normalerweise war, und in kaltem Schweiß gebadet. Harry hatte noch einmal versucht ihn zu wecken, er schrie ihn an, schüttelte ihn und gab ihm sogar Ohrfeigen, doch ohne Erfolg. Er und Ron hatten sich nur einen Blick zugeworfen, bevor sie Draco mit vereinten Kräften hochgehievt und zurück nach Hogwarts gebracht hatten.
 

Fünfunddreißig Minuten. Harry schaute von seiner Uhr auf zur geschlossenen Tür. Er wusste ehrlich gesagt nicht, ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen war, dass Madam Pomfrey noch immer nicht herausgekommen war um ihnen Neuigkeiten über Dracos Zustand zu überbringen. Auf und ab, auf und ab. Harry ballte seine Fäuste. Ohne Neuigkeiten von Madam Pomfrey, ohne zu wissen, was mit Draco los war, wusste er nicht, was er machen könnte. War er einfach krank, oder war das das Ergebnis von äußeren Einflüssen? War er verflucht worden, während er draußen gewesen war, oder war es etwas ganz anderes?
 

Auf und ab, auf und ab. Wenn Harry es nicht besser wüsste, wäre er sich sicher, dass er bald ein Loch in den Boden laufen würde, wenn Madam Pomfrey nicht bald herauskam.
 

Doch in dem Moment, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss, öffnete sich die Tür zum Krankenflügel und Madam Pomfrey erschien in der Tür. Harry hielt sofort an und Hermine und Ron standen auf und stießen zu ihm. Der Ausdruck auf Madam Pomfreys Gesicht sah nicht vielversprechend aus.
 

„Wie geht es ihm?“, fragte Hermine mit einer leisen, zitternden Stimme.
 

Die Matrone schaute den Flur auf und ab und winkte sie schließlich herein. Sobald sie durch die Tür getreten waren, landeten Harrys Augen sofort auf Dracos stiller Form am anderen Ende des Krankenflügels. Hermine schien ihn ebenfalls gesehen zu haben, weil sie sofort zu dem Bett stürmte und sich daneben auf einen Stuhl setzte. Harry, Ron und Madam Pomfrey folgten ihr langsamer und Harry bemerkte wieder, wie blass Draco war – seine Haut war fast so weiß wie die Laken auf denen er lag.
 

Sobald sie alle um das Bett herum versammelt waren, sagte sie: „Albus wird in Kürze hier eintreffen. Ich möchte mit meiner Erklärung gerne warten, bis er hier ist.“
 

„Es gibt keinen Grund, zu warten, Poppy“, hörten sie Dumbledores Stimme plötzlich von der Tür, als er eilig auf sie zuging. Seine Augen schienen mit Sorgen gefüllt zu sein, als er den bewusstlosen jungen Mann in dem Bett ruhig betrachtete. „Was hast du herausgefunden?“
 

Madam Pomfrey schaute sie alle der Reihe nach an und ließ ihren Blick am Ende auf Harry ruhen. „Ich bin sicher, es freut Sie zu hören, dass ich Mr. Draconis stabilisieren konnte. Fürs Erste. Sein Fieber ist noch immer unglaublich hoch, doch ich habe es geschafft, es aufzuhalten, bevor es noch weiter steigen konnte – auf der anderen Seite will es jedoch nicht sinken, egal was ich versuche. Ich habe seinen Körper nach allen bekannten Krankheiten untersucht und nichts gefunden. Aber ich habe etwas Anderes in seinem Blut gefunden, und da wir nicht wissen, was seinen Zustand hervorgerufen hat, möchte ich gerne eine Probe nach St. Mungo’s schicken, für weitere Untersuchungen.
 

„Nein!“ blaffte Harry, als er spürte, wie die Panik in ihm aufstieg. Doch es tat ihm direkt danach schon wieder leid und er murmelte eine schnelle Entschuldigung. „Das ist keine gute Idee“, fügte er leise hinzu. Sie konnte keine Probe von Dracos Blut nach St. Mungo’s schicken, es war zu riskant. Wenn das Krankenhaus irgendwie schon eine Probe von dem anderen Draco hatte und sie herausfanden, dass zwei Proben von scheinbar zwei verschiedene Personen – eine ein erwachsener Mann, die andere ein Baby – ganz und gar identisch waren, könnten ihre wahren Identitäten herauskommen. Nein, egal was passierte, sie konnten es nicht riskieren.
 

„Und warum nicht, Mr. Potter? Haben sie dafür eine Erklärung?“, fragte Madam Pomfrey mit kurz angebundener und kalter Stimme. Harry kannte diese Stimme nur allzu gut. Sie bedeutete, dass wer auch immer sich ihr in den Weg stellte einen Patienten zu behandeln leiden würde. Sehr. Und doch wusste Harry nicht, was er sagen sollte, er kam auf keine passende Erklärung.
 

„Vielleicht sollte ich das erklären, Poppy“, sagte Dumbledore sanft, wobei er Harry einen kurzen Blick zuwarf der ihm sagte, dass er das regeln würde. „Wie du dir wahrscheinlich bewusst bist, ist Mr. Draconis Träger des Dunklen Mals, Voldemorts Mal.“ Harry ignorierte das Fauchen der Matrone, als sie den Namen hörte, zu sehr daran interessiert was für eine Geschichte Dumbledore fabrizieren würde. „Aber was du nicht weißt, ist, dass er sich mit mir in Verbindung gesetzt hatte, weil er aussteigen wollte. Um eine lange Geschichte kurz zu machen… Mr. Draconis wurde sein ganzes Leben lang der Glauben eines Todessers gelehrt, doch als er erlebte, was das wirklich bedeutete, konnte er es nicht ertragen. Er steht nun unter meinem Schutz. Es ist unumgänglich für das Leben unserer neuen Kollegen, dass keiner davon erfährt. Mr. Draconis und seine Freunde haben im Moment bereits einen sehr schweren Stand, deshalb wäre es nicht gut, wenn die Öffentlichkeit davon erführe.“
 

Harrys Blick traf Dumbledores und er nickte leicht, obwohl er wusste, dass Draco es nicht mögen würde so dargestellt zu werden. Jedoch konnte er das nicht ändern und es war notwendig. Solange Draco überlebte und ihre Identitäten nicht in Gefahr waren, war es Harry egal was für Geschichten Dumbledore sich ausdachte.
 

Und trotzdem sah Madam Pomfrey nicht sehr überzeugt aus. Harry warf Ron einen flüchtigen Blick zu, doch der Rotschopf zuckte nur hilflos mit den Schultern. Er schaute aus seinen Augenwinkeln heraus zu Hermine, doch er wollte sie damit nicht belasten, obwohl sie diejenige sein könnte, die mit überzeugenden Argumenten auftreten könnte.
 

Doch jemand musste etwas sagen oder tun, denn Harry wusste, dass Pomfrey manchmal nicht einmal auf Dumbledore hörte wenn es in irgendeiner Weise das Wohlergehen ihrer Patienten beeinträchtigte. Plötzlich schoss ihm etwas durch den Kopf – das könnte es sein! „Madam Pomfrey“, begann Harry vorsichtig. „Ich weiß, dass in Ihrer Position als Heilerin die Gesundheit Ihres Patienten die höchste Priorität haben muss. Aber, genauso wie Professor Dumbledore es bereits gesagt hat, ist es unumgänglich, nicht nur für Dracos Wohlehrgehen, sondern auch für unseres, dass seine wahre Identität ein Geheimnis bleibt. Wenn seine wahre Identität irgendwie an die Öffentlichkeit gerät, könnten wir alle sterben. Da wir, als Dracos Freunde, wissen, was er während seiner Zeit als Todesser gehört und gesehen hat, sind wir alle wandelnde Zielscheiben. Voldemort könnte uns sogar die Ehre erweisen und uns eigenhändig töten.“
 

Harry konnte das leichte Weiten ihrer Augen sehen und wusste, dass er sie fast hatte. Nur noch einen Stups in die richtige Richtung und sie würde überzeugt sein, dass sie es so regeln konnten, wie sie es wollten.
 

„Außerdem weiß ich, dass Sie eine der Besten in ihrem Beruf sind – ich gebe zu, ich bewundere wirklich, dass Sie eine vielversprechende Karriere in St. Mungo’s aufgegeben haben, um nach Hogwarts zu kommen um dort Kindern zu helfen. Nicht viele Leute würden so etwas tun. Diese Hingebung zu Ihrer Arbeit und Ihre Fähigkeiten haben mich überzeugt, Ihnen voll und ganz zu vertrauen. Ich weiß einfach, dass Sie herausfinden werden, was mit unserem Freund los ist und ihn heilen werden.“
 

„Und ich werde Ihnen helfen.“
 

Harrys Kopf wirbelte herum und er schaute direkt in Hermines entschlossene Augen. Sie atmete einmal tief durch und stand von dem Stuhl neben Dracos Bett auf, wobei sie ihre Kleidung glatt strich. Ihre Haare und Kleidung waren vollkommen durcheinander, nur flüchtig übergeworfen bevor sie nach Hogwarts zurückgekehrt waren, und doch konnte Harry das professionelle Auftreten daran sehen, wie sie sich jetzt hielt. Er hätte es wissen sollen – Hermines Art und Weise sich mit einem Problem auseinander zu setzen war, es sofort anzupacken, ‚Nein’ nicht als Antwort zu akzeptieren und alles was in ihrer Macht stand zu tun, um es zu lösen.
 

„Miss Granger“, sagte Madam Pomfrey, „ich schätze Ihre Bereitwilligkeit, doch soweit ich weiß, sind Sie keine ausgebildete Heilerin und ich bin mir nicht sicher, wie Sie mir helfen könnten…“
 

Hermine blickte sie bloß mit einem herausfordernden Ausdruck auf ihrem Gesicht an. „Ich habe in meinen U.T.Z. Prüfungen Acht Ohnegleichen und ein Erwartungen Übertroffen erhalten. Ich würde sagen, ich bin durchaus qualifiziert Ihnen zu helfen, zumindest mit Ihren Nachforschungen bezüglich des Zustands meines Freundes. Ich werde Ihnen helfen, ob Sie es mögen oder nicht.“ Um ihre Feststellung zu untermauern, ging sie zu Harry und Ron und stellte sich direkt in ihre Mitte, mit ihren Armen vor der Brust verschränkt.
 

In diesem Moment tat Harry Madam Pomfrey ein bisschen leid. Die arme Frau schaute zu Dumbledore, zu den dreien, zu ihrem Patienten und schließlich wieder zu Dumbledore. Sie war wirklich in die Enge getrieben worden, ohne Ausweg. Schließlich sackten ihre Schultern und sie stieß einen tiefen Seufzer aus. „In Ordnung, ich werde keine Probe von Mr. Draconis’ Blut nach St. Mungo’s schicken und ich werde niemandem von seinem Zustand erzählen. Ich hoffe wirklich, Miss Granger, dass Sie so gut sind wie sie behaupten, denn nach meiner ersten Untersuchung würde ich sagen, dass wir ein Wunder bräuchten, um ihren Freund zu retten.“
 

Die junge Frau nickte mit grimmiger Entschlossenheit und Harry legte eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie leicht um ihr zu zeigen, dass er da ist. Aus seinen Augenwinkeln heraus bemerkte er, dass Ron das gleiche getan hatte und sie warfen sich über ihrem Kopf einen Blick zu. Es war selbstverständlich, dass sie alles tun würden, um ihr und Draco zu helfen.
 

Harry warf einen weiteren Blick auf den blassen jungen Mann. Er war noch immer bewusstlos, zu blass und seine Wangen waren trotz allem zu rot und seine Stirn schweißgebadet. Seine andere Faust ballend, fluchte er leise. Wer immer das getan hatte, wer immer dafür verantwortlich war, würde dafür bezahlen. Niemand, der seinen Freunden etwas antat, würde damit davonkommen. Er würde keine Gnade zeigen.
 

~*~
 

„Wie geht es ihr?“, fragte Ron erschöpft, hinter einem Stapel Bücher hervorschauend, als Harry aus Hermines Zimmer kam.
 

„Sie schläft“, antwortete Harry, als er sich in seinen Sessel sinken ließ. Es lag auch ein Buch vor ihm, in der Mitte geöffnet. Er legte den roten Faden zwischen die Seiten und schloss das Buch – der Titel war ‚1001 Heilmittel für 1001 Krankheiten’. Dann nahm er seinen Becher, der mit schon kaltem schwarzem Kaffee gefüllt war, und zog eine Grimasse, als er die bittere Flüssigkeit herunterschluckte. Er seufzte, als er den nun leeren Becher zurück auf den Tisch stellte, direkt neben einen anderen Becher, Hermines. Der, in dem sie etwas Zaubertrank für traumlosen Schlaf ohne ihr Wissen gemischt hatten.
 

Sie würde am Morgen rasend sein, doch es war fürs Beste. Sie hatte in der Nacht kaum geschlafen, erst spät zu Bett um dann wieder aufzuwachen und Draco so vorzufinden. Sie hätte sich mehrere Nächte hintereinander um die Ohren geschlagen, wenn sie das nicht getan hätten, dessen war Harry sich sicher, also hatten er und Ron beschlossen, dass sie sie dazu zwingen würden, zumindest eine Nacht ununterbrochenen Schlaf zu bekommen, besonders nach diesem Tag. Und sie würden es noch einmal machen, obwohl Harry sich sicher war, dass Hermine von nun an sowohl ihre Mahlzeiten als auch ihre Getränke auf Zaubertränke überprüfen würde.
 

Es war schon halb acht. Sie hatten das Mittagessen und Abendessen in der Großen Halle verpasst, doch dank Dumbledores Verständnis, brauchten sie nicht anwesend sein und ein Hauself würde sie mit allem versorgen, was sie benötigten. Die einzigen Male, in denen sie ihren Gemeinschaftsraum verlassen hatten, waren die paar Gänge zur Bibliothek um noch mehr Bücherstapel über alle möglichen Themen zu holen, um sie nach allem zu durchsuchen, was ihnen zumindest dabei helfen könnte, herauszufinden, was mit Draco nicht in Ordnung war. Informationen über Krankheiten, sowohl von Muggel- als auch Zaubererherkunft, Flüche und nur Merlin wusste was noch, wurden Eine nach der Anderen verworfen, nachdem wieder einmal einer von ihnen ohne Erfolg ein Buch durch hatte.
 

Hermine hatte eine Probe von Dracos Blut bekommen, welches sie mehreren Tests unterzogen hatte, und sie hatte Madam Pomfrey zugestimmt, dass wirklich etwas in seinem Blut war, das diese Symptome hervorrufen könnte. Nur hatten sie immer noch nicht die leiseste Ahnung, was es war, was sie gefunden hatten, obwohl Hermine sich häufig auf ihren Knien vor dem Kamin befand um mit Madam Pomfrey durch das interne Flohnetzwerk von Hogwarts zu sprechen.
 

Am Ende war sie noch aufgeregter und erschöpfter als während ihres dritten Schuljahres oder vor ihren Z.A.G. oder U.T.Z. Prüfungen, sodass Harry und Ron, während einem von Hermines unzähligen Trips zur Bibliothek, Madam Pomfrey um etwas Zaubertrank für traumlosen Schlaf gebeten hatten. Die Heilerin hatte sofort zugestimmt und gesagt, dass, obwohl Hermine brillant war, sie nicht von großem Nutzen sein würde, wenn sie nicht schlief.
 

„Das ist gut“, murmelte Ron und rieb seine Augen, als er sich in seinem Sessel zurücklehnte und das Buch schloss. Seine blauen Augen waren durch den Schlafmangel und von dem ganzen Tag über lesen blutunterlaufen. „So, was tun wir jetzt?“
 

Harry schaute auf und seine Augen wanderten zu einem der Fenster. Es war schon lange dunkel draußen, sodass er den fast vollen Mond und die funkelnden Sterne an dem beinahe wolkenlosen Himmel sehen konnte. Er musste zugeben, er war todmüde und könnte sofort einschlafen. Doch er konnte Hermine nicht im Stich lassen. „Wir können noch nicht aufhören.“ Besonders nicht, nachdem sie ihr diesen Schlafzaubertrank untergejubelt hatten. „Lass uns weitermachen, zumindest noch ein wenig länger.“
 

Ron seufzte, doch lehnte sich nichtsdestotrotz nach vorne um noch ein Buch von dem irgendwie nie kleiner werdenden Stapel zu nehmen. „Für Hermine“, murmelte er, als er das Buch öffnete und anfing, die Seiten nach irgendetwas, das zumindest zu einem möglichen Heilmittel führen könnte, zu durchforsten.
 

Nickend öffnete Harry auch sein Buch wieder, doch er kam noch nicht einmal dazu, den ersten Absatz von der Seite zu lesen, da plötzlich jemand an das Portrait klopfte. Die beiden jungen Männer warfen sich einen verwirrten Blick zu und nach einem Schulterzucken von Ron, das ihm sagte, dass er niemanden erwartete, stand Harry aus seinem Sessel auf und ging zu dem Portrait herüber, um es zu öffnen. Er war überrascht, als er nicht nur seine Eltern mit seinem kleinen ich in den Armen seiner Mutter fand, sondern auch Molly und Arthur vor ihrem Gemeinschaftsraum stehen sah. „Was macht ihr hier?“, fragte er sie mit weiten Augen.
 

„Wir haben davon gehört“, antwortete sein Vater bloß. „Dürfen wir reinkommen.“
 

„Natürlich.“ Harry trat beiseite und erlaubte ihren Gästen einzutreten. In der Zwischenzeit war Ron ebenfalls von seinem Sessel aufgestanden und schaute sie mit einem gleichsam überraschten Blick an. Sobald das Portrait sich wieder geschlossen hatte, warf Harry ihnen erwartungsvolle Blicke zu. „So, ich nehme an, Dumbledore hat euch gerufen?“
 

Seine Mutter schüttelte ihren Kopf. „Nein… Nachdem Sirius, Remus und… Peter gegangen waren, habe ich Molly Floh-gerufen, um zu fragen, ob wir vorbeikommen dürfen oder ob ihr schon wieder zurück in Hogwarts seid.“
 

„Genau, und dann hab ich ihr erzählt, dass ihr wegen eures Freundes schon heute Morgen gegangen seid“, erklärte Molly.
 

„Und dann habe ich Albus angerufen und er gab mir einen schnellen Überblick über die momentane Situation“, schloss Lily. „Und, wie geht es ihm?“
 

„Nicht gut“, erzählte Harry ihr. „Sein Fieber ist noch immer zu hoch und er ist immer noch bewusstlos. Wir haben einfach keine Ahnung, was mit ihm los ist – sogar Madam Pomfrey weiß nicht weiter, außer dass wir weiter nachforschen sollen.“
 

„Das ist schrecklich“, keuchte Molly. „Wie kommt unsere liebe Hermine damit klar? Wo ist sie überhaupt?“
 

„Sie schläft.“ Ein tiefer Seufzer entkam Harrys Lippen, als er mit seiner linken Hand durch sein wildes schwarzes Haar fuhr. „Warum setzen wir uns nicht hin? Wir müssen darüber nicht im Stehen sprechen.“
 

Sobald sie sich alle um den Tisch herum gesetzt hatten, mit dem kleinen Harry in einer Krippe, die vorher geschrumpft gewesen war, begannen Harry und Ron mit ihrer Erklärung über alles, was seit sie an diesem Morgen durch Hermines Erscheinen in ihrem Zimmer aufgeweckt worden waren, passiert war. Ihre Eltern waren geschockt, um es milde auszudrücken, und genauso ratlos wie sie selbst. Doch sie fingen sofort an, jedes kleinste Detail der vergangenen Nacht zu analysieren um nach dem kleinsten Hinweis zu suchen.
 

„Glaubt ihr, es ist etwas während seines Spazierganges passiert?“, grübelte Arthur, mit einem bedächtigen Blick auf seinem Gesicht.
 

„Wir haben schon darüber gesprochen“, erzählte Harry ihnen, „doch unglücklicherweise ist die einzige Person, die uns sagen kann, ob etwas auf diesem Spaziergang passiert ist, bewusstlos und kann uns nichts, verdammt gar nichts erzählen!“ Harry ballte seine Faust und ließ sie auf den Tisch krachen. Seine Nägel gruben sich in seine Handfläche und sein Atem wurde schneller. Das war so frustrierend! Wie konnten sie ein Heilmittel finden, wenn sie noch nicht einmal wussten wonach sie suchten!
 

Plötzlich fühlte er, wie eine kleine Hand seine Faust umfasste und eine andere sanft seine Schulter drückte. Es war seine Mutter, die ihm ein beruhigendes Lächeln zuwarf. Zu seinem großen Erstaunen fing er sofort an sich zu entspannen. Doch er merkte auch, wie sein Herz schwer wurde, weil es das war, was er am meisten während seiner Kindheit vermisst hatte. Die tröstenden Berührungen einer Mutter, das Lächeln, dass es irgendwie immer schaffte, das Herz eines Kindes zu beleben. All die Dinge, die er nie gekannt hatte.
 

„Es tut mir Leid“, entschuldigte Harry sich. Er schüttelte seinen Kopf ein wenig und ließ einige Haarsträhnen, die sich aus dem Lederband in seinem Nacken gelöst hatten, in sein Gesicht fallen. „Ich nehme an, ich bin einfach nur müde…“
 

„Mach dir keine Sorgen, Harry“, sagte James bloß, mit einem verständnisvollen Ausdruck auf seinem Gesicht. „Vielleicht sollten wir alle schlafen gehen. Es ist wirklich schon spät und die letzten paar Tage…“ Er schüttelte ebenfalls seinen Kopf. „Die haben wirklich ihren Tribut von uns allen gefordert.“
 

„James hat Recht“, stimmte Molly mit ihrer starken Stimme, die keinen Widerspruch zuließ, zu. „Nach einer ganzen Nacht erholsamen Schlafs wird alles ganz anders aussehen. Komm schon, Arthur, lass uns nach Hause gehen, damit die Jungs zu Bett gehen können. Gute Nacht, alle zusammen.“
 

Ron stand auf, um seine Eltern zum Portrait zu bringen, wo seine Mutter ihn fest umarmte und sein Vater sich mit einem festen Händedruck von seinem Sohn verabschiedete. Er kehrte zu seinem Sessel zurück, nachdem die Weasleys gegangen waren.
 

„Ich glaube, wir sollten auch gehen“, sagte James, als er aufstand. Lily folgte kurz darauf und nahm den schlafenden Jungen in ihre Arme, während ihr Ehemann die Krippe wieder schrumpfte und sie in eine der Taschen in seinem Umhang steckte. „Dumbledore hat uns freundlicherweise unsere alten Gästezimmer für die Nacht angeboten. Also werden wir gleich morgen früh wieder da sein, um euch bei euren Nachforschungen zu helfen.“
 

Harry wollte gerade seinen Mund öffnen, um zu sagen, dass sie ihnen nicht helfen brauchten, aber seine Mutter schien seine Gedanken gelesen zu haben.
 

„Nein Harry, wir wollen helfen. Sie sind deine Familie, und dadurch auch unsere Familie. Wir können unsere Familie nicht im Stich lassen und wir werden euch so gut und so lange wir können helfen.“
 

„Danke“, hauchte Harry, als er fühlte, wie etwas von der neugewonnenen Last auf seinen Schultern sich zu heben schien. Es war in Momenten wie diesen, dass er nicht wusste, was in ihm vorgegangen war, als er nach seinem fünften Schuljahr beschlossen hatte, dass er mit all dem alleine klarkommen würde. Es waren seine Freunde und seine Familie, die ihn so lange nach vorne getrieben hatten.
 

Nachdem Lily und James gegangen waren, schauten Harry und Ron sich an und nickten beide zur gleichen Zeit. Es hatte keinen Sinn jetzt weiterzumachen. In ihrem momentanen übernächtigten Zustand war es sehr wahrscheinlich, dass sie etwas übersahen. Nach einem kurzen ‚Gute Nacht’ verschwanden sie in ihren Schlafzimmern, sich beide dessen bewusst, dass das vierte leer stand.
 

~*~
 

„Harry Potter! Ronald Weasley! Ich werde euch umbringen!”
 

Beide jungen Männer zuckten merklich zusammen und ernteten bemitleidende Blicke von Lily und James, die ihnen gegenüber am Tisch saßen, jeder von ihnen mit einem dicken Wälzer vor sich. Harry und Ron schauten sich an und bereiteten sich auf das Geschrei vor, was in dem Moment ausbrechen würde, in dem Hermine aus ihrem Zimmer kam.
 

„Wie konntet ihr es wagen!“ kreischte Hermine, als sie aus ihrem Zimmer gestürmt kam. Sie trug noch immer die Kleidung vom vorherigen Tag und ihr Haar hatte fast vollständig wieder seinen alten krausen und buschigen Zustand angenommen. „Wie konntet ihr es wagen, mir das anzutun!“ Ihre Stimme bebte und ihre geballten Fäuste zitterten vor Wut, als sie vor ihnen zum Stehen kam. Ron und Harry waren beide aufgestanden, bereit ihre Strafe zu akzeptieren. Aber sie waren überrascht, als sie die erste Träne an ihrer Wange herunterlaufen sahen, gefolgt von noch einer und noch einer. „Ich hätte etwas finden können! Ich hätte diese Zeit, die ganze Nacht, nutzen können um weiter zu suchen. Wir wissen nicht, was mit Draco los ist, oder wie lange er noch hat…“
 

Harry trat einen zögerlichen Schritt vor und legte eine beruhigende Hand auf ihre Schulter. Hermine starrte ihn mit tränenüberströmtem Gesicht an, und dann, nur eine Sekunde später, vergrub sie ihr Gesicht in seiner Brust, laut schluchzend. „Sch…“, murmelte Harry, als er seine Arme um seine Freundin legte und sie an sich heranzog. „Es ist alles in Ordnung. Ron und ich haben letzte Nacht weiter nachgeforscht und sind heute Morgen extra früh aufgestanden um weiterzumachen. Mum und Dad haben auch angefangen zu helfen.“
 

„Aber…“, murmelte Hermine in Harrys Hemd.
 

„Kein aber, ’Mine“, sagte Ron zu ihr. „Du brauchtest die Ruhe. Überleg doch mal – jetzt bist du ganz ausgeruht und voller Energie. All diese Bücher werden nicht wissen, wie ihnen geschieht.“
 

Dies lockte ein kurzes, leises Lachen aus Hermines Kehle und sie trat vorsichtig aus Harrys Umarmung heraus, während sie ihm und Ron ein kleines und zitterndes, aber tapferes Lächeln zuwarf. „Es tut mir Leid“, entschuldigte sie sich, als sie die restlichen Tränen mit dem Ärmel ihrer Bluse fortwischte. „Ihr habt Recht…“
 

„Komm schon, Hermine“, drang Lily sie sanft und legte eine Hand auf ihren Arm. „Lass uns auf dein Zimmer gehen, damit du dich frisch machen kannst, und dann solltest du etwas essen. Und während wir fort sind, werden die Jungs weitersuchen.“ Während sie Hermine sacht zurück zu ihrem Zimmer führte, warf sie den drei Männern einen spitzen Blick zu, worauf sie ihre Aufmerksamkeit sofort wieder den Bücher zukommen ließen die vor ihnen lagen und nur darauf warteten, durchforstet zu werden.
 

Hermine und Lily kamen etwa eine halbe Stunde später wieder. Harry legte gerade wieder ein weiteres nutzloses Buch auf den stetig wachsenden Stapel, als er hörte, wie sich die Tür öffnete. Er schaute herum und lächelte Hermine an – sie sah jetzt schon viel besser aus, in frischer Kleidung – Jeans und einem bequemen Pulli – und sie hatte ihr gewaschenes Haar in einen dicken Zopf geflochten. Sie hielt ihren Kopf hoch und kam mit einem Selbstbewusstsein in ihren Schritten auf sie zu, das wieder einmal ihre Entschlossenheit diesen Kampf zu gewinnen untermauerte. Ohne überhaupt zu zögern oder etwas zu sagen, setzte sie sich auf einen leeren Stuhl an dem Tisch, wobei sie Harry und Ron nur ein versicherndes Lächeln zuwarf, bevor sie das erstbeste Buch nahm und es öffnete.
 

„Ich werde in die Küche gehen und uns etwas zu essen holen“, sagte Lily zu ihnen, als sie am Tisch vorbeikam. „Irgendwelche besonderen Wünsche oder Gelüste?“ Als sie ihre Köpfe schüttelten, zuckte Lily bloß mit den Schultern und verließ den Gemeinschaftsraum.
 

Jedoch dauerte es nicht lange bis sie wieder zurückkam, aber ohne Essen. Stattdessen hielt sie eine zerknitterte Zeitung in ihren Händen und sah rasend aus. Als die Zeitung auf den Tisch geworfen wurde, schreckten die vier jungen Menschen, die darum versammelt waren, hoch. Sie brauchten noch nicht einmal nachzufragen, was los war, da sie alle den Titel des Hauptartikels auf der ersten Seite lesen konnten.
 

Hogwarts Professor mit fragwürdiger Vergangenheit kämpft gegen den Tod
 

Der derzeitige Professor für Zaubertränke in Hogwarts, Eirian Draconis, unter seinen Freunden als Draco bekannt, war am vergangenen Morgen in den Krankenflügel von Hogwarts gebracht worden, nachdem er bewusstlos mit brennendem Fieber in seinem Bett aufgefunden worden war. Die Heilerin der Schule, Madam Pomfrey, kennt den Grund für diese plötzliche Erkrankung, selbst nach mehreren Tests, nicht. Doch anstatt eine Blutprobe von ihrem Patienten nach St. Mungo’s zu geben, überzeugten Schulleiter Dumbledore und die Freunde von Professor Draconis sie vom Gegenteiligen. Er steht anscheinend unter Dumbledores Schutz, nachdem er die Todesser verlassen hatte, und lebt und lehrt in Hogwarts unter einem falschen Namen. Der Autor dieses Artikels fragt sich, wer dieser mysteriöse Lehrer wirklich ist. Ist er gefährlich? Ist er vielleicht sogar ein Spion, der nur behauptet den Lehren von Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf abgeschworen zu haben? Das Einzige, was der Autor sicher weiß, ist, dass dieser junge Mann momentan um sein Leben kämpft.
 

Bitte lesen Sie die weiteren Diskussionen auf den Seiten 4, 5 und 9
 

R. Montgomery
 

„Das kann nicht sein“, murmelte Harry ungläubig. Wie zum Teufel war dieser Montgomery-Typ wieder einmal an diese Information gekommen, und auch noch an so genaue?
 

Harry sah zur Seite und bemerkte, dass Hermines Augen wieder wässrig wurden, deshalb streckte er schnell seine Hand aus und legte sie über ihre. Ron schien ähnlich zu denken, da seine Hand plötzlich auf ihrer Schulter lag. In der Zwischenzeit hatte James die Zeitung an sich gerissen und den Artikel gelesen, bevor er sie schnell zerknüllte und in das brennende Feuer warf. „Ich hasse diese Frau!“, knurrte er.
 

„Was?“ Hermines Kopf wirbelte mit weiten Augen zu ihm herum. „Was sagtest du gerade?“
 

„Nichts Wichtiges“, zuckte James mit den Schultern, da er sie anscheinend nicht noch weiter aufregen wollte. „Ich sagte nur, dass ich diese Montgomery Kuh hasse.“
 

Harry schaute zu Hermine und glaubte, er sah plötzlich Verständnis in ihren Augen, doch es war so schnell wieder fort, wie es gekommen war, und sie schüttelte schon ihren Kopf und widmete sich wieder ihrem Buch. Ron, Harry und seine Eltern warfen sich nur noch einen letzten flüchtigen Blick zu, bevor sie den Büchern vor sich wieder ihre volle Aufmerksamkeit widmeten. Die Geschichte, die Dumbledore Madam Pomfrey aufgetischt hatte, war nun an die Öffentlichkeit geraten, doch es war egal. Momentan war nur eines wichtig – Draco.
 

~*~
 

Die folgenden Tage vergingen mit einem ähnlichen Ablauf. Die drei Zeitreisenden standen morgens früh auf und setzten nach einem schnellen Frühstück sofort ihre Nachforschungen fort. Irgendwann im Laufe des Morgens stießen Lily und James und manchmal sogar Molly und Arthur zu ihnen, um ihnen zu helfen. Aber sie waren noch immer erfolglos – keines der Bücher, die sie bis jetzt durchsucht hatten, enthielt irgendwelche Informationen, die nützlich sein könnten. Es schien fast so, als ob die Krankheit oder was immer es war, nicht existierte.
 

Doch sie wussten, dass sie bald etwas finden mussten. Während Dracos Zustand sich nicht verschlechtert hatte, war er aber auch nicht besser geworden. Er war nicht einmal aufgewacht, sein Fieber weder gesunken noch gestiegen. Hermine hatte es sich angewöhnt, jeden Tag einen riesigen Stapel Bücher zusammenzusammeln und in den Krankenflügel zu gehen, um Draco Gesellschaft zu leisten und gleichzeitig zu versuchen, ein Heilmittel zu finden. Alle waren um ihn besorgt, und übermorgen würde das neue Halbjahr anfangen, scheinbar ohne einen Lehrer für Zaubertränke.
 

~*~
 

„Du hattest Glück“, zischte Harry, als er den fast leeren, dunklen Raum vor sich betrachtete. Nur eine Person war anwesend und kniete vor ihm, gekleidet in einem schwarzen Umhang und mit einer weißen Maske, die sein Gesicht bedeckte. Die Kapuze der Person war gesenkt und legte schwarzes fettiges Haar offen, das kraftlos bis unter die Schultern des Todessers hing. „Dass du trotzdem dein Ziel erreicht hast, obwohl du die falsche Person erwischt hast.“
 

„Ich weiß, mein Lord“, antwortete eine männliche Stimme.
 

„Allerdings werde ich keinen weiteren deiner Patzer akzeptieren. Deine neue Position ist für mich extrem wichtig. Ich brauche dich um so viele Informationen so unauffällig wie möglich zu sammeln. Denk daran“, fügte er mit einem grausamen Grinsen auf seinen Lippen hinzu, „dass der alte Narr es nie erfahren darf.“
 

„Ich verstehe, mein Lord.“
 

„Tust du das wirklich? Nun, lass mich dir eine Erinnerung daran geben, was nicht nur dir widerfahren wird, solltest du versagen. Crucio!“
 

Der Mann fing an zu schreien und sich auf dem Boden zu winden.
 

Sein Kopf fing an zu schmerzen, als ob er aufplatzen würde, und er wollte nichts mehr, als mit dem Mann zu schreien.
 

Harry wachte auf, schweißgebadet, und mit höllisch schmerzender Narbe. Er schloss seine Augen, atmete tief durch und versuchte sein klopfendes Herz zu beruhigen, als er den kühlen Rücken seiner Hand gegen seine Stirn legte. Er lag so dort für ein paar Minuten, bis er sich sicher genug fühlte um aufzustehen. Seine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding, als er in das Badezimmer wankte. Während er sich schwer mit einer Hand gegen das Waschbecken lehnte, drehte er mit der anderen den Wasserhahn auf und lies das kalte Wasser in das Becken hineinströmen. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihm, dass er sich nicht nur scheiße fühlte, sondern auch scheiße aussah. Die dunklen Ringe unter seinen Augen und die rote Narbe waren ein starker Gegensatz zu seiner blassen Haut. Er hatte ganz und gar vergessen, welchen Effekt der Cruciatus auf ihn hatte, wenn er in einer Vision gefangen war.
 

Nachdem er sein Gesicht gründlich mit dem fast eiskalten Wasser gewaschen hatte, ging Harry zurück zu Bett und schloss seine Augen. Es war unnötig zu erwähnen, dass er in dieser Nacht kaum mehr Schlaf bekam.
 

~*~
 

Harry wurde den folgenden Morgen durch lautes Gehämmer gegen seine Tür geweckt. Es war Ron, der ihm sagte, dass er aufstehen solle. „Wir haben gerade eine Nachricht von Dumbledore bekommen“, rief er durch die Tür. „Es wurde eine Lehrerversammlung in dreißig Minuten angesetzt.“
 

Seufzend sagte Harry ihm, dass er hoch war und ging ins Bad um schnell zu duschen, in der Hoffnung, dass er danach besser aussehen und wacher sein würde, als er sich fühlte. Ron und Hermine warteten schon auf ihn – Lily und James waren noch nicht angekommen – und zusammen gingen sie durch die fast menschenleeren Hallen von Hogwarts zum Lehrerzimmer. Sie waren die letzten, die dort ankamen, und setzten sich auf ihre regulären Plätze. Harry bemerkte Hermines schmerzlichen Blick, als ihre Augen auf Dracos leerem Stuhl landeten.
 

„Willkommen, meine lieben Kollegen, zu dieser plötzlichen und ungeplanten Lehrerversammlung“, begrüßte Dumbledore sie, als alle saßen. „Ich bin mir sicher, ihr fragt euch, was los ist, also werde ich nicht lange um den heißen Brei herumreden. Diese Versammlung bezieht sich auf die Situation bezüglich Professor Draconis. Da sein Zustand noch immer unverändert ist, war ich dazu gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, die den Zaubertränkeunterricht unserer Schüler in der Zukunft gewährleisten. Um das zu tun, habe ich einen alten Schüler unserer Schule, einen wahren Meister in dem Bereich des Zaubertrankbrauens, eingestellt. Liebe Kollegen, ich möchte, dass Ihr unseren vorläufigen Zaubertränkelehrer willkommen heißt.
 

Die Tür zum Lehrerzimmer wurde geöffnet und niemand geringeres als Severus Snape trat herein, mit einem wehenden Umhang.



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Von:  Najina1
2007-09-10T15:32:21+00:00 10.09.2007 17:32
hi
schön, dass es mal wieder weiter geht.
jetzt hat also auch snape seinen eigentlichen platz in der zeitleiste eingenommen. da ja die ganze zeit draco sein platz besetzt hatte musste er ja noch warten aber da dieser ja jetzt krank ist kann er seinen platz übernehmen. vielleicht kann er ja sogar helfen. schließlich beherrscht er die zaubertränke ja. wobei ich noch nicht wirklich weiß auf welcher seite er steht. das wird sich aber noch ergeben. ich bin ja davon überzeugt, dass peter gift in harrys becher während der feier gekippt hat und dass draco halt dummerweise das glas ausgetrunken. das einzige was damit nicht übereinstimmt ist harrys letzter traum. danach würde ich eher auf snape tippen. da dieser dann einen ganz bestimmten und wichtigen platz als lehrer übernimmt, was ja voldie damit gemeint haben könnte. wäre snape es wirklich gewesen können sich die freunde auf jeden fall keine hilfe von ihm versprechen. oder zumindest nicht sofort. wobei snape das auch als vertrauensbeweis erledigen könnte. bin mal gespannt wie das ausgeht.
wenn snape wirklich das getan wird er es nicht lange überleben. oder zumindest sich mit harry ganz stark auseinander setzten müssen und hermine wird dann auch nicht gerade zimperlich mit ihm umgehen.
was ich ganz super finde ist, dass alle drei trotz der letzten geschenisse zusammen halten. ron ist ganz für hermine da und sorgt sich auch wirklich um draco. da merkt man dann doch, dass die beiden sich angefreundet haben auf ihre ganz spezielle art und weise.
montgomery hat schon wieder etwas über die vier herausgefunden? ich bin ja immer noch der meinung, dass sie ein animagus ist wie krummkorn in harrys eigentlicher zeit. vielleicht ist es ja die mutter oder tante von ihr. und so wie hermines augen beschrieben wurden, denkt sie ähnliches.
freu mich schon aufs nächste kappi.
bis denne

najina


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