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Die Leiden des jungen Leader-sama

Nichts ist schlimmer als ein abgedrehter Kaoru... zu wenig Sex ist schädlich! [Die x Kao]
von

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Danke widerum für eure lieben Kommentare, die sind immer gern gelesener Ansporn!!
 


 

Kapitel Vier
 


 

Ich riss schnell wie der Blitz meine Augen auf und fühlte nichts außer mein rasendes Herz. Heilige Scheiße, was war das denn bitte für ein Alptraum gewesen? Ganz recht, Alptraum. Kyo hatte meinen Die— ich schüttelte meinen Kopf, was ein fataler Fehler war. Doch bevor ich das überhaupt erkannte, korrigierte ich mich mental. Kyo hatte Die vögeln wollen!
 

Mein Kopf fühlte sich an wie eine heiße Sechzig-Watt-Glühbirne, die sich dazu noch auf einem Karussell drehte. Ich wusste gar nicht, dass man auch so verkackte Träume haben konnte, wenn man die Nacht zuvor einen über den Durst getrunken hatte. Anscheinend waren Träume dann aber noch viel schlimmer. Das sagte mir mein Herz, das mir bis zum Hals schlug. Warum zur Hölle hatte ich mich denn so aufgeregt im Traum? Was lag mir daran, ob Kyo oder sonst wer meinen Gitarristen einen verbraten durfte? Mann, ich durfte gar nicht meine Augen schließen und ich sah die beiden vor mir. Dies liebevolles Lächeln – ich glaubte, ich musste kotzen. Und Kyo und seine Hände überall an Die. Ich befahl mir nicht mehr daran zu denken und schaute zum Fenster. Es musste noch sehr früh sein, also hatte ich auch gar so viel nicht geschlafen. Ich hatte jedenfalls saumäßigen Brand – Durst in anderen Worten. Langsam schlurfte ich aus dem Bett und fühlte mich beim Aufschieben der Tür, als hätte ich ein Déjà Vu. Gott sei dank war aber alles ruhig in meiner Wohnung, mal abgesehen von einem leisen Schnarchen.
 

Moment, leises Schnarchen? Ich schleppte mich zum Wohnzimmer und sah vorsichtig um die Ecke. Da war Die! Auf meinem Sofa! Ich machte drei Kreuze, denn er war allein. Kein Kyo. Niemand außer Die und dem Sofa und der Decke, die er über sich hatte. Er schmatzte glücklich vor sich hin und ich fragte mich, was er wohl träumte. Offensichtlich nicht so einen Schwachsinn wie ich. Oder doch? Wenn man es aus Dies Sicht betrachtete... Er würde doch nicht gerade von Kyo träumen? Nein, das glaubte ich nicht wirklich. Dann würde er bestimmt nebenbei keuchen. Ach Gott, wenn ich daran dachte, wie er sich in diesem fürchterlichen Alptraum angehört hatte und das zusammen mit Kyo. Der Gedanke ließ mich daran erinnern ins Badezimmer zu gehen. Übergeben musste ich mich glücklicherweise nicht, aber mal dringend schiffen. Ich hatte wohl doch ein paar Bierchen zu viel. Dabei war es Die, der normalerweise immer soviel soff, dass er nicht mehr wusste, was Männlein oder Weiblein war. Gut, diesen einen Fehler hatte ich mir geleistet und ab jetzt würde ich richtig professionell durchstarten. Hände gewaschen, ganz klar, dann ging ich in die Küche und holte mir eine Flasche Wasser. Das tat vielleicht gut - glaubte mir keine Sau! Eigentlich wollte ich danach wieder ins Schlafzimmer, was anziehen, etwas aufräumen und vielleicht mal meine Ganesa liebkosen, aber ich kam einfach nicht an der Wohnzimmertür vorbei ohne hineinzulugen. Ganz im Gegenteil. Ich setzte mich sogar hinein auf einen Sessel und starrte Die an. Seine Brust hob sich und fiel, und er murmelte ab und zu etwas Unverständliches, was im Grunde echt witzig war. Richtig süß würde wohl ein Mädchen dazu sagen, aber ich war ja keines, von daher hätte ich solch einen Gedanken niemals ausgesprochen.
 

„Rot...“, nuschelte er gerade und ich schmunzelte in mich hinein. Er hatte eben nur diesen einen Gedanken. Die konnte man verstehen oder auch nicht, aber letztlich war er recht einfach gestrickt. Liebenswert und fröhlich. Hinter dieser Fassade sah niemand den relativ unbeholfenen Jungen, der er eigentlich war. Nur hatte er eben auch Glück bei den Weibern! Da war wieder mein Problem. Ich hatte noch immer keinen Sex, nur im Traum und da war ich nur Zuschauer gewesen. Zu dumm, dass ich nicht mit einem von beiden die Rollen getauscht hatte. Was sagte ich da? Ich war doch keine Schwuchtel. Oh je. Vielleicht sollte ich die Zeit nutzen, die Die noch schlief, und mich für eine Weile in meinem Schlafzimmer einschließen.
 

„Morgen,“ brabbelte es vor mir und zwei kleine Äuglein blinzelten mich an. Ich nickte Die zu und lächelte einseitig und ganz kurz. Gab ja nichts zu lachen oder so. „Was ist?“

„Was soll sein?“, fragte ich zurück mit einem unverstehenden Blick.

„Du guckst mich an,“ sagte Die und ich musste zugeben, dass das wahr war. Aber sonst? Ich wusste doch selber nicht, warum ich hier saß und ihn anschaute. Die Glotze konnte ich ja wohl kaum anmachen, dann wäre er aufgewacht. Also saß ich halt hier und glotzte ihn stattdessen an.

„Wie lange sitzt du schon hier?“, fragte er auf einmal skeptisch.

„Nicht lang.“ Ich zuckte mit den Schultern. Wollte er auf irgendetwas hinaus? „Bin grad erst aufgestanden und hab mich gefragt, warum da einer auf meinem Sofa liegt.“

Noch mal die Kurve gekriegt, was? Denn so war es ja letztlich auch. Wenn mein Hirn nicht mit meinem Traum gekämpft hätte, wäre ich sicher auch zu der Frage gekommen, wieso dieser rotköpfige Trottel auf meiner Couch lag. Der setzte sich gerade auf und kratzte sich die rote Birne, mit weit offenem Mund gähnend. Erklärte den Trottel.

„Denkst du, ich hatte nach all der Arbeit noch Bock Heim zu fahren?“, erklärte mir Die kopfschüttelnd.

„Wieso Arbeit?“ Das leuchtete mir nicht ganz ein. Wir hatten doch Spaß, auch wenn das gewünschte Ziel verfehlt wurde.

„Na, erst quatsch ich mit den ganzen Bräuten nur wegen dir, dann besäufst du dich und ich muss dich hierher zurück schleppen, dann musste ich dich auch noch ausziehen! Ausziehen! Hörst du? Und zum Schluss...“ Hier stoppte er. Warum nur?

„Ja, zum Schluss? Was dann?“ Ich zickte ein wenig. Das war doch die Übertreibung des Jahrhunderts. Als ob er wegen mir mit den ganzen Weiber geredet hätte? Von schleppen konnte nicht die Rede sein, ich wog ja gerade mal einen Zentner und ausziehen... diesmal stoppte ich, gedanklich.

„Du Blödmann hast mich geküsst!“ Er warf mir ein Kissen ins Gesicht. Ich wünschte, es wäre dort einfach kleben geblieben. „Volldoofi.“

„Hä?“ Hatte ich das? Denk positiv, Kaoru, sagte ich mir und freute mich, dass der Gedanke scheinbar noch heute Morgen Die die Schamesröte ins Gesicht trieb. Leider war ich eher ein Pessimist und verfluchte den Alkohol, denn selbe Schamesröte trieb sich auch auf meinen dezenten Wangenknochen herum. Mir wurde nämlich ganz warm um die Nase. Ich konnte mich gar nicht mehr erinnern, dass ich ihn geküsst hatte. Egal, ich hatte einen sitzen, da macht man schon mal solche Sachen.

„Kannst dich nicht mehr erinnern, was? Sieht dir ähnlich,“ fing Die an zu lachen. Warum musste er immer alles ins Lächerliche ziehen? Diesmal jedoch war ich sogar froh darüber. „Du bist so ein Spinner, wenn du getrunken hast. Weißt du noch, als du damals Toshi geknutscht hast?“

Jetzt hatte er einen Lachanfall – und ich einen Peinlichkeitsanfall. Gott, ich verfluche den Tag, an dem ich Toshi geküsst hatte. Lange Nacht, viel Bier und Kyo wollte Flaschendrehen spielen. Dazu muss ich sagen, Kyo trinkt auch nicht oft und wenn der mal dicht ist, dann wird er wirklich wie ein Kind. Nach stundenlangem Betteln gaben wir nach und spielten mit ihm Flaschendrehen. Ich musste Toshi küssen. Geschichte Ende. Wann würden diese Chaoten endlich damit fertig werden?

„Mann Kaoru, niemand außer dir hat das Spiel ernst genommen.“ Blöde Kichererbse. Hör auf, rief mein Gehirn, sonst setzt es was. Ich verschränkte dir Arme und schmollte. So ein Depp. Konnte ich doch nicht wissen, dass die anderen kneifen würden.

„Ist ja gut,“ sagte ich schließlich. „Dann hab ich dich eben geküsst, na und? Ist ja nicht so, dass ich es nüchtern getan hätte und was machst du so einen Aufriss? Hat dir gefallen, ne?“

Die war plötzlich ganz ruhig und ernst, dann brach er wieder in schallendes Gelächter aus. „Gefallen? Wenn du so deine Zukünftige küssen willst, kriegst du nie eine!“

„Na, Hauptsache du kriegst eine! Genug Auswahl haste ja.“ Ich verfiel wieder so langsam dem Selbstmitleid und stand auf um Kaffee zu kochen und meine Zigaretten zu suchen. „Und dann noch behaupten, hast dich nur wegen mir mit den Bräuten unterhalten...“

„Das stimmt ja auch!“ Die stand auf und folgte mir mit erhobenem Zeigefinger, den er allerdings ganz schnell wieder runternahm, als ich ihm einen ‚ich bin der Chef’-Blick zuwarf. „Was denkst du, worüber ich mit denen gelabert hab?“

„Das weiß ich doch nicht.“ War ich dabei? Scheiße, war ich. Hatte ich gelauscht? Nein.

„Über dich, mein Bester. Ich habe versucht dich in einem guten Licht dastehen zu lassen. Glaub es oder nicht, aber da waren bestimmt zwei oder drei dabei, die mich nur angequatscht haben, weil sie wissen wollten ‚wer mein Freund ist’.“ Die verstellte seine Stimme wie ein Mädchen am Ende und wackelte den Kopf hin und her. Dann ließ er sich auf den Stuhl plumpsen.

„Echt?“ Ich sah ihn ungläubig an, bevor mich meiner Zweifel endgültig ergab. „Und warum hat dann keine mal ein Wort mit mir gewechselt?“

„Weil du beknackter Typ, sorry Kao, aber ich muss es so drastisch sagen, dich zugebechert hast wie ein Alki. DANN war den Mädels wirklich nicht mehr nach einem Gespräch mit dir.“

Ich betrachtete Die lange und ausgiebig um festzustellen, ob er log oder nicht. Er hatte einen richtig treudoofen Blick, stellte ich dabei auch fest, aber das war nicht wichtig. „Ist schon gut, Die. Du musst dir solche Sachen nicht ausdenken, damit ich mich besser fühle.“

Mit offenem Mund starrte er mich an und es sah sogar aus, als würde er nach Luft schnappen. „Das denk ich mir nicht aus. Es war so.“

„Die.“ Ich legte die Hände flach auf den Tisch und beugte mich über ihn, wobei ich ihm streng in die Augen sah. Schöne Augen hatte er. Kein Wunder, dass ihn die weibliche Bevölkerung mochte. „Die Wahrheit bitte. Wie viele Frauen haben DICH wegen MIR angesprochen?“

Erst versuchte er noch meinem Blick auszuweichen, dann ergab er sich und senkte den Blick auf seinen Schoß. „Eine.“

Na, immerhin! Das überraschte mich regelrecht und diesmal war es schließlich die Wahrheit. „Und die fand, ich sauf zuviel? Hast du ihr denn gesagt, dass das eine Ausnahme war?“

„Hab ich, hab ich.“ Er nickte mehrmals und setzte seinen unschuldigen Blick auf. „Sie kam und fragte mich nach dir, dann hab ich erzählt, dass du echt ein ganz Lieber bist.“

Oh je. Wenn er sich so ausgedrückt hatte, wäre ich als Frau auch skeptisch geworden. Nichts desto trotz hatte er mich wohl doch in einem guten Licht erscheinen lassen. Der gute Wille war da gewesen. Er verdiente Belohnung. Ich reichte ihm eine Kippe, nachdem ich mir gerade eine angezündet hatte. „Und weiter?“

„Dann kam die Stelle, wo du dir den fünften Tequila bestellt hast und der Kellnerin einen Klaps auf den Hintern gegeben hast.“ So sehr ich Die auch anstarrte, er log nicht. Die Übelkeit machte sich wieder breit in mir.

„Ich hab... WAS?“ Ich zog lieber gleich zweimal an der Zigarette, damit es mich nicht aus den Latschen kippte.

„Ach, komm, Schwamm drüber,“ sagte Die und zuckte mit den Schultern. „Diesmal hat’s nicht geklappt, aber wie sagst du immer? Gute Sachen dauern lange.“

„Gut Ding will Weile haben,“ korrigierte ich Die und dachte über seine Worte nach. Das wollte ich jedenfalls, wenn seine Worte doch mal einen Abriss genommen hätten.

„War doch trotzdem ein lustiger Abend. Hast zwar keine Alte abgeschleppt, aber mal richtig schön die Sau rausgelassen. Gesoffen wie ein richtiger Mann und den Mäuschen den Po versohlt.“ Jetzt kicherte der Kloppi auch noch. Ach, ich holte tief Luft und ließ einen Seufzer raus. Vielleicht hatte Die recht. Endlich hatte ich mich mal wie ein typischer Kerl benommen und mich voll laufen lassen. Das mit dem Klaps auf den Hintern der Kellnerin hätte ich trotzdem lassen sollen, obwohl ein Positives hatte es. Ich hatte eine Frau angefasst. Noch war ich zu retten. Das hoffte ich jedenfalls.

„Hast du was Essbares da?“, fragte Die und stand auf um sich wie gewohnt eine Cola aus dem Kühlschrank zu nehmen. Zum Frühstück! Wie abartig.

„Vorschlag,“ sagte ich und griente verstohlen. „Du machst Frühstück und ich nehme meine Tropfen.“

„Das’n doofer Deal,“ meinte Die trocken und runzelte die Stirn.

„Find ich nicht. Ich hab schon Kaffee gekocht, Kippen ausgegeben und die Cola bezahlt. Nebenbei hat sich mein Sofa als Domizil für dich bewährt und weil ich jetzt erst einmal duschen will, machst du Frühstück, ja? Gut.“ Ich nickte so sehr, dass er begriff, dass er es mir gefälligst gleich tun sollte. Dann drehte ich mich um und ging zum Badezimmer. Auf dem Weg dorthin drehte ich mich noch einmal kurz um, weil ich dachte, Die hätte irgendetwas von ‚Mädchen für alles’ gefaselt, aber ich hatte mich wohl geirrt.

Auf jeden Fall war ich gespannt wie ein Flitzebogen, was für ein Frühstück Die denn zaubern würde. Es wäre sicher nicht schlecht, wenn er zaubern könnte, denn dann könnte ich sichergehen, dass meine Bude nicht abfackelt mit Die allein in der Küche. Ach ja.

Ich kletterte in die Dusche und ließ mir kaltes Wasser ins Gesicht plätschern. Ich bekam zwar am ganzen Körper eine Geflügelhautentzündung, aber es war mir egal. Ich wollte an nichts denken und das eiskalte Wasser half mir.
 

Frage: was konnte einen Mann wie mich noch überraschen? Genau, wenn ein Mensch wie Daisuke Andou, der normalerweise bei mir Cola klaute, Essen von Maccy’s holte und mir die meinen heißgeliebten Zigaretten wegrauchte, ein Frühstück meistern konnte, das jegliche Vorstellungskraft übertraf. Als ich aus dem Badezimmer wieder kam, staunte ich Bauklötze und fragte mich, ob er vielleicht wirklich zaubern könne. Es roch nicht nur nach meinem Kaffee, sondern auch nach etwas Gebratenem und frischen Brötchen. Der Tisch war gedeckt und Die hatte sich sogar die Küchenschürze umgebunden, die eigentlich nur zur Dekoration an der Anrichte hing. Ich rubbelte mir noch mal mit dem Handtuch durch die nassen Haare und setzte mich.
 

„Da bleibt dir die Spucke weg, was?“, grinste er frech und stemmte die Hände in die Hüften.

„Wenn es so schmeckt, wie es aussieht, bezahl ich dich dafür mir jeden Tag Frühstück zu machen,“ faselte ich noch immer zutiefst beeindruckt.

Die strahlte von einem Ohr zum anderen und schob mir mit dem Pfannenwender etwas auf einen Teller. „Ich glaub dir zwar kein Wort, aber iss ruhig.“

Ich piekte mit den Stäbchen in das, was aussah wie Reisnudeln mit indischem Gemüse, grob geschätzt nach in Augenscheinnahme. „Wieso nicht?“ Es roch jedenfalls gut, also probierte ich es auch. „Schmeckt sogar.“

Ein freudiges Grinsen spiegelte sich auf Dies Gesicht wieder. „Na, erstens krieg ich nie was, wenn ich mal was Nettes für dich tue, und zweitens will ich nicht wissen, was die Bezahlung wäre, wenn ich denn was bekommen würde.“

„Arschkeks,“ nannte ich ihn und grinste ihn schmatzend an. Ich wusste, worauf er hinauswollte. „Ich hielt dich eben für ein Mädchen letzte Nacht, und dass du diese Schürze da umhast, tut der Sache nicht gerade einen Gefallen.“ Er wirkte doch ein wenig feminin darin, aber auch recht knuffig. Was dachte ich da?!

„Danke Kao, du bist auch ganz schnuckelig in deinem XXL-Strampler.“ Er winkte und setzte sich mir gegenüber. Es war mir schnuppe, ob er meinen kuscheligen Jogging-Anzug für zu groß hielt. Dass ich darin schnuckelig aussah, war mir neu. Ich nahm es schweigend hin, beschäftigt mit der Frage, wieso er sich gerade das Wort ‚schnuckelig’ ausgesucht hatte. Na, man konnte ja nie wissen bei seinen Witzchen. Plötzlich fiel mein Blick auf seine rechte Hand. Da! Das war... eine Tätowierung! Also er auch! Ich kniff meine Augen zu und machte sie langsam wieder auf. Tatsache. Die hatte ja auch ein Tattoo an der Hand. Ein weiterer Kandidat für Traum Nummer... Nummer? Keine Ahnung. Ach Mann, ich knipste einfach das Gehirn aus und beschloss, jetzt nicht darüber nachzudenken.
 

Am Ende jedenfalls war ich stark beeindruckt. Man merkte Die eben an, dass er in einer Familie mit vielen weiblichen Geschwistern groß geworden war. Die konnte tatsächlich kochen. Das hatte ich nie zuvor bemerkt. Vielleicht war es mir bisher auch einfach nur scheißegal gewesen. Ich hatte ja nie Zeit mich auf solche Sachen zu konzentrieren. Das Irre daran war, ich konnte mir durchaus vorstellen, dass das jeden Tag so ablief. Die war ein angenehmer Frühstücker. Er war nicht quengelig oder überdreht, und er war auch nicht mürrisch. Er war einfach nur Die: rothaarig, brav und hübsch.

Ja, verdammt, war er doch auch! Hübsch. Ich kannte jedenfalls Frauen, die eindeutig schlechter aussahen, als er es jemals könnte. Ausnahme wäre vielleicht, wenn er sturzbetrunken war und anfing zu sabbern und Augenringe hatte, aber selbst dann war er noch immer nicht annähernd so hässlich wie manche Weiber.

„Kao? Kaoru? Hallo?“ Jemand winkte mit seiner Hand vor meinem Gesicht. „RuRu?“

„Hä? Hast du gerade RURU zu mir gesagt?“ Also das konnte ich nicht überhören, auch wenn ich anfängliche Versuche Dies, meine Aufmerksamkeit zu ergattern, nicht bemerkt hatte.

Jetzt schaute er ziemlich trotzig aus. „Warum nicht? Bei allem anderen pisst du dich doch immer auf, da hab ich mir gedacht...“

Anfangs dachte ich, er wollte mich verarschen. Ich sah ihn an, als ob er beknackt war, doch dann fand ich das eigentlich ganz lustig. Was in Dies Kopf manchmal rumging, hätte ich allzu gerne wissen wollen. Dazu noch sein treudoofer Blick. Da muss man einfach Lachen. Ich prustete los und verschluckte mich fast an einer Reisnudel oder was auch immer das auf meinem Teller war. Richtig deuten konnte ich das nicht. Hauptsache es schmeckte.

„Da lachst du,“ spielte Die mir ein Schmollen vor. „Ist doch eigentlich ganz süß, ne? RuRu,“ wiederholte er und fing an zu feixen. „RuuuRuuu!“ Ihm gefiel offensichtlich mein neuer Spitzname. Niemand kam auf Ideen mir Spitznamen zu geben, die niedlich klangen. Meist nannten sie mich ‚Sklaventreiber’ oder ähnliche Schimpfworte. Damit kam ich auch klar. Wir waren schließlich Männer, wie ich bereits erwähnte, und da gab man sich untereinander eben eher beleidigende Kosenamen. Deshalb war Dies Idee ja auch so furchtbar witzig! Ach ja... Darüber hätte ich mir durchaus Sorgen machen können. Er nannte mich schnuckelig, gab mir niedliche Kosenamen und hatte eine tätowierte Hand. Nur, hallo? Das hier war Die! Die, der Weiberklarmacher vom Dienst! Nein, Sorgen machte ich mir also keine.
 

Später, nach dem Frühstück erklärte mir Die, dass er auf eine wahnsinnig gute Idee für einen Song gekommen wäre. Also drückte ich ihm meine Akustikgitarre in die Hand und sagte ihm, er solle ein paar Saiten anspielen. Wir kamen richtig rein ins Komponieren. Ich schloss sogar eine meiner Babys an den Verstärker an und wir probierten verschiedene Varianten, die ich auch gleich notiert hatte.

„Eigentlich krieg ich ein schlechtes Gewissen,“ sagte Die und sah mich an.

„Warum?“ Wieso sollte er ein schlechtes Gewissen bekommen? Wir machten doch super Fortschritte und alles lief bestens.

„Weil du eigentlich nicht arbeiten sollst und das, was wir hier machen, zählt rein theoretisch als Arbeit,“ erklärte er mir mit einigen Gesten seiner Hand, die eigentlich null Sinn machten.

„Aber nicht rein praktisch,“ widersprach ich ihm. „Pass mal auf, SuSu.“

Er musste lachen, als er meine Variante der Abwandlung seines Namen hörte, und ich auch. Im Grunde war ich gerade richtig gut drauf, so gut, wie schon lange nicht mehr.

„Praktisch gesehen habe ich eine Menge Spaß, wahrscheinlich mehr als letzte Nacht in dem Club. Vielleicht versteht das nicht jeder unter Spaß, wenn man konzentriert an einem neuen Song arbeitet, aber das gilt eben nicht für mich.“ Klare Ansage, oder? „Wenn du aber gerne aufhören willst oder nach Hause gehen—“, ich grinste, „—kannste das vergessen!“

„Das ist doch der Leader, wie ich ihn kenne.“ Er lächelte und legte die Gitarre zur Seite. „Ich bleib aber nur, wenn ich noch eine Cola haben darf.“

Ich dachte kurz darüber nach und legte meine Stirn absichtlich in Falten. Das verlieh mir nicht nur einen gebildeten Ausdruck, sondern ließ Die die Knie schlottern aus Angst, ich könne ihm die Cola verweigern. „Deal.“

Rotschöpfchen atmete endlich die Luft aus, die er angehalten hatte, und fasste sich an die Brust. „Du versetzt mich immer wieder in Angst und Schrecken... RuRu.“
 

Die bestellte zwischendurch etwas zu essen und wir saßen noch bis spät in den Nachmittag hinein und immer wieder fiel uns etwas ein, was den Song noch besser machen könnte. Okay, meistens fiel mir etwas ein und so langsam verlor Die auch die Geduld. Aber immer, wenn ich ihm das Endprodukt meiner Änderung präsentierte, war er beeindruckt und fand neue Motivation.

„Jetzt muss Kyo nur noch einen anständigen Text dazu schreiben,“ sagte ich und legte Stift und Notenpapier zur Seite.

„Der hat bestimmt noch einen rumliegen.“ Die zuckte mit den Schultern und zündete sich eine Zigarette an.

„Nicht irgendeinen. Das Lied hier ist genial, da muss er sich schon was einfallen lassen.“ Man konnte da nicht einfach einen Text darauf quetschen. Er musste schon etwas Besonderes sein um die Emotionen der Melodie widerzuspiegeln.

„Schreib du doch mal einen.“

Verwundert sah ich meinen Kollegen an. Ich? Wie kam er nur auf die absurde Idee? Bei uns herrschte eine ganz klare Rollenverteilung. Kyo schrieb die Texte. Dies Vorschlag brachte mich aus dem Konzept. Ich hätte Beamter werden können mit meiner ‚das haben wir schon immer so gemacht’- Einstellung. Trotzdem ehrte es mich, dass Die mir das zutraute.

„Worüber denn?“, fragte ich unsicher.

„Über an was auch immer du denkst, wenn du das Lied spielst,“ antwortete er und schmunzelte. „Kyo macht das doch auch so.“

„Weiß nicht. Ich hab keine poetische Ader, schätz ich.“ Sein Satz hatte bescheuert geklungen. Jetzt war er der Beamte von uns beiden. Kyo blah und blubb. „Sag mal, was denkst du eigentlich so von Kyo?“

Die hätte beinahe die Cola ausgespuckt. „Was ist denn das für eine Frage?“

Dummerchen! Ich wollte wissen, ob er es mit ihm treiben würde, selbst wenn ich es nur träumte. „Halt so. Der hatte doch schon ewig keine mehr, oder?“

„Was, eine Freundin? Glaub nicht.“ Er zuckte mir den Schultern. „Aber wer weiß? Du kennst doch Kyo. Hält alles geheim.“ Grinsend lehnte sich Die zurück.

Irgendwie beruhigte mich Dies Desinteresse. Ihn schien es zehn Meter am Arsch vorbei zu gehen, ob Kyo eine am Start hatte oder nicht. Positiv, sehr positiv. Nur halt weil ich durch diese Beruhigtheit meinerseits über die eigentliche Tatsache dann hoffentlich angenehmere Träume hatte. Zum Beispiel gar keine.
 

Dann stand ich auf und schnallte mir die Gitarre wieder um. „Hast du Lust auf eine Art Generalprobe?“

Die nickte und nahm die Akustikgitarre. „Auf los geht’s los.“

Das Lied haute richtig rein. Die spielte seine Gitarre wie immer gezielt und mit Leidenschaft, die ich mit der E-Gitarre nur leicht unterstützen musste. Bis zu meinem Solo natürlich. Da tobte ich wie die wilde Sau – im positiven Sinne!

Das Sturmklopfen an der Eingangstür hatte ich fast nicht mitbekommen, doch als mein Wohnzimmer quasi bebte, lief ich dann doch zur Tür.

Oh scheiße! Die Vermieterin! Frau Katagami war über sechzig, hatte kitschgraues Haar und einen Gehstock. Aber sie war auch stinkend reich und eine wahre Dame, auch wenn sie jeden Tag dieselbe Kleidung trug. Leider verwaltete sie meine Wohnung.

„Herr Niikura, Sie müssen verstehen, nicht jeder ist ein Rocker wie Sie!“

Rocker!? Cool. Ich nickte und wusste genau, Die war bereits fett am Grinsen hinter mir.

„Wenn Sie vielleicht Ihren Lärm etwas drosseln könnten, so dass man ihn nicht bis auf der Straße hört, wären wir alle Ihnen furchtbar dankbar!“

Lärm? Jetzt war es schon Lärm. Bisher hatte sie es immer ‚geräuschvolle Musik’ genannt. Und wer waren überhaupt alle? Sie war doch allein – jedenfalls vor meiner Tür. Wieder nickte ich lediglich.

„Vielen Dank, Herr Niikura. Ich weiß ja, Sie sind Musiker, aber wenn Sie diesen Krach nicht unterlassen, sehe ich mich gezwungen eine Anzeige zu machen. Ich tue das nicht gerne, aber... Ihre Rockkonzerte veranstalten Sie bitte nicht im Haus. Dafür gibt es Zweckeinrichtungen.“

Ich musste mir vielleicht das Lachen verkneifen! Und dass Die hinter mir sich schon den Bauch hielt, half dabei wenig. Zweckeinrichtungen für Rockkonzerte – wie geil war das denn?

„Kann ich mich da auf Sie verlassen, Herr Niikura?“ Sie sah mich eindringlich an - diese alte Hexe!

„Ist gut,“ nickte ich ihr zu und schloss die Tür vor ihrer Nase.

Kaum war die Tür zu schallte Dies Gelächter durch die Wohnung und es hätte mich nicht gewundert, wenn Frau Katagami das ebenfalls bis auf die Straße gehört hätte. Ich schloss mich Die einfach an und ergab mich meinem Lachanfall. Die Alte war aber auch zu komisch. Wir Bösen aber auch! So ein Spaß...

„Oh Mann...“ Ich seufzte und ließ mich neben Die nieder. „Mir tut der Bauch weh.“

„Hast du Hunger?“, fragte Die entsetzt und mit Sorgenfalten. Wie süß. So eine Muddi.

„Nein, vor Lachen, du Schöner!“ Ich boxte ihn in die Schulter. Mir war so leicht ums Herz. Haha.

„Du lachst eben nicht genug. Dann hättest du mehr Bauchmuskeln so wie ich.“ Die Grinsekatze war wieder da. Nur war ich nicht Alice im Wunderland. „Außerdem trainiert man durch Lachen seine Gesichtsmuskeln.“

„Ich hab ja gehört, dass man davon Falten bekommt.“ Bisschen Die-Verarsche spielen, das war immer gut.

„Lachfalten, ja.“ Er winkte ab mit seiner Hand.

„Nein, richtige Falten, weil du deine Haut mehr strapazierst,“ sagte ich so ernst, wie ich nur konnte.

Er wurde ganz blass um die Nase. „Ohne Scheiß?“

Ach, Mist, mein Grinsen brach aus mir heraus. So doof, wie er guckte, konnte man nicht ernst bleiben.

„Du hast gelogen.“ Er rammte mir seinen Ellbogen in die Seite und ich keuchte auf.

Ein richtig netter Tag!
 

Leider ging der Tag langsam zur Neige, oder sollte ich sagen glücklicherweise? Denn mit Anbruch der Nacht musste ich mich einmal mehr rausputzen. Die fuhr nach unserem Restevertilgen als Abendessen kurz Heim um sich umzuziehen und nach etwa zwei Stunden war er wieder hier, geschniegelt und gestriegelt, oder wie das hieß. Ich blies mir eine Strähne dunklen Haares aus der Sicht bei seinem Anblick und meiner Verzweiflung. Die war mal wieder schick wie sonst nichts, und ich? Meine Stirn legte sich automatisch in Falten.

„Weißt wieder nicht, was du anziehen sollst, oder?“

Ich nickte betrübt.

„Hast du noch das weiße Hemd, was du zu Toshiyas Geburtstag anhattest?“ Was hatte ich denn da für ein Hemd angehabt und wieso konnte er sich daran erinnern und ich nicht? Fashion-Freak. Die machte sich eine Kippe an und setzte sich auf mein Bett, während ich in Unterwäsche vor meinem Kleiderschrank stand. Bekloppt kam ich mir gar nicht vor! Ich zog erst mal fragend die Augenbrauchen nach oben.

„Du hattest so ein weißes Hemd an, ganz schlicht, und eine schwarze Hose drunter.“

„Das Hemd?“ Ich zog das einzige Weiße aus dem Schrank und Die nickte. Darunter eine schwarze Hose zu finden, war nicht schwierig. Davon hatte ich genug. Dann noch Stiefel, fertig war der Kaoru! Ich strahlte Die an. Doch der blickte stirnrunzelnd zu mir herüber. Dann kam er plötzlich auf mich zu und packte mich am Kragen, genauer gesagt an dem Knopf des Kragen. Ich zuckte leicht zusammen aus... keine Ahnung... Angst? Nein, nicht vor Die. Oder doch? Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass ich vor männlichen Berührungen in letzter Zeit doch ein wenig Angst hatte. Doch Die ließ sich nicht ablenken, sondern öffnete noch zwei weitere Knöpfe. Himmel herrje, bleib ruhig Kao, sagte ich mir und atmete tief ein und aus. Wenn mich Die hätte ausziehen wollen, hätte er mich ja gar nicht erst anziehen lassen, oder? Wenn ich aber nicht angezogen war, konnte er mich nicht ausziehen. In Folge dessen, wenn er mich ausziehen wollte, musste ich mir zunächst einmal etwas anziehen.

„Fertig!“

„Was?!“ Wieder zuckte ich, so gedankenversunken war ich in dem Strudel meines wirren Hirns. Ich sah Dies zufriedenes Grinsen und dann an mir herab.

„Sieht besser aus so, nicht so bieder.“

Blick in den Spiegel und ich konnte seine Meinung teilen. Bis ganz oben zugeknöpft hatte ich viel zu bieder ausgesehen. Gott, ich wischte mir gedanklich sowas von den Schweiß von der Stirn! Ich hatte ernsthaft gedacht... Was hatte ich eigentlich gedacht? Oh je... Ich war einmal mehr verwirrt und nervös.

Dann schob mich Die zur Tür raus.
 

Diesmal war ich gefahren. Die war die Gefahr zu groß, dass ich wieder zu viel Bier und Tequila bestellte. Sicherheitshalber würde er die letzten Vorräte trinken müssen! Ja, klar. Er schlug vor zur Abwechslung in eine Bar zu gehen, eine mit Musik, wo man auch tanzen konnte. Nicht, dass ich tanzen wollte, aber die Frauen dort. Wir wollten doch auch was für das Auge, nicht wahr? Und so konnte Die auch damit leben, dass wir den Kombi nahmen.

Die Bar war auch recht nett. Es gefiel mir hier und das sollte schon etwas heißen. Das Positive war, dass wir nicht nur dumm herumsaßen und vor uns hin starrten, sondern noch immer über unser musikalisches Meisterwerk vom Nachmittag redeten. Vielleicht würde ich ja wirklich mal einen Songtext schreiben, wer weiß? Zur Not konnte ich immer noch darüber schreiben, dass ich zu blöd war einen anständigen Text fertig zu bringen. Dazu musste sich letztlich nur noch Kyo das Mikro in die Brust stoßen und schon wäre das Lied perfekt!

Es dauerte nicht lange und schon hatten sich auch abwechselnd Damen zu uns gesellt. Eine wollte Autogramme, die ich aber verweigerte. Dazu war ich nicht hier hergekommen. Andere wollten mit Die tanzen und er sagte auch glattweg zu. Was Alkohol doch so alles bewirken konnte. Tanzen konnte der Andou auch gar nicht schlecht, jetzt mal im Ernst. Der hatte Schwung in den Hüften und konnte sich rhythmisch bewegen ganz im Gegensatz zum alten Kaoru. Wenn ich tanzte, sah das auch, als wollte ich jemand niederwrestlen.

Aber der olle Daisuke ließ mich auch nicht im Stich. Nach jedem Tänzchen kam er immer wieder zu mir zurück. Braves Hündchen.

Keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, ich hatte mir jedenfalls gerade eine Schachtel Kippen vom Automaten neben dem Eingang geholt, da rückte plötzlich eine blondierte Schönheit neben mich. Ihre Haare waren sehr lang und ein wenig gewellt, aber nur leicht aufgehellt. Das sah verdammt gut aus. Und nett war sie auch, wie sich herausstellen sollte.

„Hi.“ Sie lächelte sie mich an und ihre Augen schienen zu leuchten, also lächelte ich auch ausnahmsweise ganz ohne Aufforderung zurück.

„Hey,“ sagte ich und erinnerte mich an Dies weise Worte. „Möchtest du etwas trinken?“

„Danke, ich habe noch,“ antwortete sie bescheiden und hob ihr halbleeres Glas mit einer bunten Flüssigkeit darin. „Aber sehr nett von dir. Mein Name ist Sayuri.“

Wow, sie machte ihrem Namen alle Ehre. Sayuri bedeute soviel wie ‚kleine Lilie’ und genauso erschien sie mir auch. Hübsch, zierlich, aber doch sehr weiblich in allen Vorzügen ihres Geschlechts. Manieren hatte sie auch, denn sie reichte mir höflich ihre Hand mit den pink lackierten, perfekt manikürten Fingernägeln. „Freut mich, ich bin Kaoru.“

Dann lächelte sie wieder dieses bezaubernde Lächeln. „Euch habe ich hier noch nie gesehen, obwohl ich fast alle Leute hier schon das ein oder andere Mal gesehen habe.“

Das konnte nicht sein. War sie etwa so eine Schlampe, die sich ständig nur in Bars herum trieb? „Wir gehen nicht so oft weg. Ich nehme an, du bist dann sehr oft hier, was?“

Sayuri strahlte regelrecht beim Lachen – fast wie Die, aber eben nur fast. „Ich arbeite hier normalerweise hinter der Bar. Sie gehört meinem Onkel, weißt du?“

Na, bitte – keine Schlampe! „Aha, soll ja ziemlich stressig sein, so ein Job in einer Bar immer bis spät in die Nacht hinein und so...“ Ich war nur ein wenig am Testen.

„Es geht. An den Wochenenden ist es Stress, ansonsten nicht. Und es gibt Trinkgeld, dass mein Onkel fairerweise nicht einkassiert.“ Wieder ein Lachen, dass mich ebenfalls zum Lächeln brachte.

„Netter Onkel,“ scherzte ich. „Vielleicht sollte ich mal kommen, wenn du arbeitest um zu sehen, ob du auch wirklich Trinkgeld verdienst.“

War ich zu weit gegangen beim Necken? Das machte man doch so, oder? Sie zog nämlich verdächtig die Augenbrauen in die Höhe. Mir wurde ganz Angst und Bange.

„Wenn du aber Gast bist, kann ich mich nicht so angenehm mit dir unterhalten.“ Flirtete sie mit mir? Ich glaubte schon.

„Ah, das stimmt wohl.“ Sie schien mich zu mögen. Wo war der Haken an dieser Frau? Es musste doch einen geben. Misstrauisch? Ich? Ein bisschen vielleicht.

Ihr Blick schweifte zu Die hinüber. „Dein Freund scheint ja alle Hände voll zu tun zu haben. Das ist bestimmt schon die Zehnte, die ihn heute angesprochen hat.“

Ha! Da hatten wir es ja schon! Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sich Die bereits wieder mit einer Frau unterhielt. Sayuri offensichtlich aber! Verdammt.

„Ach ja...“ Was sollte ich denn sagen? Dass es mir auf den Keks ging nicht die Hauptperson zu sein?

„Und alle lässt er abblitzen,“ lachte sie und nahm einen Schluck von ihrem Getränk.

„Er wird schon seine Gründe haben,“ brummte ich und zwang mir ein Lächeln ab. Wieso kam sie jetzt auf Die? Wieso? Wieso? Wieso? Immer er und nicht ich!

Sayuri lachte nur lieb und nett. „Dachte ich mir. Schade eigentlich.“

Blah blah blah. Ganz toll wieder. Dann kam mir eine Idee. Ich würde ihr so die Lust auf Die nehmen, dass sie ihn nicht mal mehr ansehen wollte. Fies war das schon, aber es war mir auch scheißegal. Mich kotzte das einfach nur noch an.

„Tja, er ist eben anders.“ Toll, Kaoru, guter Anfang, und weiter? „Er ist auch nicht unbedingt einfach, weißte du? Viele Macken und so.“

„Echt? Dabei sieht er so locker und lieb aus,“ schmunzelte sie. „Und das stehst du durch? So mit ihm.“

„Ist nicht leicht, das kannst du mir glauben.“ Jetzt wurde ich theatralisch. „Aber das Leben ist eben hart.“

„Ja, das ist es wohl.“ Sie schenkte mir ein liebevolles Lächeln – mal wieder. Warum nur, wenn sie sowieso geil auf den neben mir war? „Da kann er sich ja wirklich glücklich schätzen so einen Freund wie dich gefunden zu haben.“

Irgendetwas störte mich an ihrer Ausdrucksweise und dem Blick, den sie mir zuwarf. „Das kann er wohl. Manchmal ist er wirklich kaum zu ertragen mit seinen komischen Verhaltensauffälligkeiten. Wenn ich nicht so ein guter Kerl wäre...“

Es amüsierte sie aber noch immer, und sie sah mich etwas ungläubig an.

„Hauptsache ist doch, ihr mögt euch, oder nicht?“

Wie bitte hatte ich das denn zu verstehen? Mein Blick war wahrscheinlich dementsprechend, denn sie wirkte auf einmal etwas verlegen.

„Na, ihr beiden seid doch... oder nicht? Ich dachte, ihr beide... seid...“ Raus mit der Sprache! Was dachte sie? „...seid ein Paar. Ihr seid doch zusammen, oder?“

Bitte was?! Sie dachte, dass ich und Die—?! Heilige Scheiße, nein! Und beinahe hätte ich das auch so ausgesprochen, konnte mich aber gerade noch zurückhalten. Denn, wenn ich sie aufgeklärt hätte und zugegeben, dass wir nur ‚Kumpels’ waren, dann hätte sie ihn mit Sicherheit angebaggert. Darauf hatte ich auch keinen Bock! In einem schlechteren Licht konnte ich Die gar nicht stehen lassen, also sagte ich Folgendes: „Ooohhh, ja, jaaa~,“ ich winkte sogar mit der Hand, „sind wir. Er ist mein Freund, ich bin seiner.“ Nickend bekräftigte ich meine Aussage.

„Schwul, sag ich doch,“ lachte sie. „Wirklich schade.“ Dann seufzte sie, aber lächelte mich an.

Ich zuckte mit den Schultern. Die konnte sie sich abschminken! „Kann man nichts machen.“

Wieder dieses Lächeln, fast zu freundlich. „Jedenfalls kann er sich verdammt glücklich schätzen mit dir zusammen sein zu können.“

Hä? Wieso machte sie mir eigentlich immer die Komplimente bezüglich dem ‚Lollipop’?

„Du bist echt nett, Kaoru. Ich hätte dich gerne näher kennen gelernt. Nur ich will deinen Freund nicht eifersüchtig machen. Auch wenn du fast zu gut aussiehst um das nicht zu riskieren.“

Mein Herz blieb stehen. Alles blieb stehen. Die ganze Welt stürzte auf mich ein. Ich kam mir auf einmal vor wie in einem Film. Sie hätte was? Sie hätte mich haben wollen? Nicht Die?

„Du siehst richtig süß aus, wenn du so guckst. Ich kann deinen Freund schon verstehen,“ sagte sie lachend. „Er hat verdammtes Glück.“

Mein Mund öffnete sich, denn ich wollte etwas sagen, meine Worte von vorhin dementieren, doch ich wusste nicht wie. Mein Mund schloss sich also wieder. Ich öffnete ihn ein weiteres Mal, doch noch immer fehlten mir die Worte um meine eigene Dummheit zu vergessen und locker und lässig diese Frau über meine wahre Sexualität aufzuklären. Kam natürlich kein einziger Ton.

„Sorry, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Ich will euch auch gar nicht weiter stören,“ sagte sie und stand auf. „Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Es würde mich freuen. Lasst es euch noch gefallen. Tschüss, Kaoru.“

„...bye...“, hauchte ich ihr hinterher und sah sie in der Menschenmenge verschwinden.

Das war es dann. Mein Kopf machte Bekanntschaft mit der Tischplatte und das tat ausnahmsweise sogar richtig gut! Zur Hölle noch mal! Wie blöd war ich eigentlich? Ich war doch der größte Idiot, der auf Erden herum lief! Die schönste Frau der Welt hatte mich haben wollen und ich erzählte ihr, ich sei schwul und mit dem Typen neben mir zusammen.

Besagter legte seine Hand um meine Schultern. „Was denn los, Kao?“

Er klang sogar richtig besorgt. Ich richtige mich auf und lächelte gequält. „Die, ich will nach Hause.“
 

Ohne Widerworte folgte Die meiner Bitte und wir fuhren nach Hause. Er hatte nur genickt und sah mich fragend an, aber ich traute mich gar nicht ihm in die Augen zu sehen. Auch auf dem Weg zu seiner Wohnung spürte ich immer wieder seinen besorgten Blick auf mich gerichtet. Gott, ich konnte ihm doch nicht sagen, was ich verbrochen hatte, oder? Meine Idiotie würde er mit Sicherheit niemals verstehen, vielleicht sogar darüber lachen. Also schwieg ich und ignorierte Die. Ich sah stur geradeaus auf die Straße, bis wir endlich an seiner bescheidenen Behausung angekommen waren.

Die schaute wieder zu mir herüber, das konnte ich fühlen, und ich zwang mich ihn anzusehen und kurz zu lächeln, auch wenn es nicht echt war.

„Willst du mir nicht sagen, was passiert ist, Kaoru?“

Nein, wollte ich nicht. Ich atmete tief ein und aus und überlegte, was ich ihm denn sagen könnte. „Ach... nur wieder ich, der es vermasselt hat. Nicht schlimm.“

„Danach sah es aber gar nicht aus,“ meinte er ganz ruhig. „Was hast du denn gemacht?“

Seufzend sah ich ihn an. Ich hatte ja solch ein schlechtes Gewissen, das tat schon richtig weh. So etwas kannte ich kaum von mir. „Dummer Spruch und so. Vergiss es einfach.“

Tat er aber nicht. Das hätte ich mir ja denken können. „Kann ich mir gar nicht vorstellen. Die Frau, oder? Mit der hast du dich doch nett unterhalten. Sie sah nicht böse oder gekränkt aus.“

Oh Die, wenn du wüsstest! Ich musste schon wieder seufzen. „Ach...“

„Kann doch nicht so schlimm gewesen sein.“ Die konnte das ja auch nicht verstehen. Er war so nett zu mir und was hatte ich getan? Ihn übel in die Pfanne gehauen und mich selbst verarscht.

„Ich...“ Also gut, es war Zeit zur Beichte. „Ich habe mir ein Eigentor geschossen, weil ich dachte, sie würde sich für dich interessieren und nicht für mich.“

Wieder sein fragender Blick. Oh Mann! Ich war vielleicht schäbig. „Ja, und? Sie wollte mich—“

„Nein, eben nicht,“ unterbrach ich ihn. „Das dachte ich doch nur, weil sie nach dir gefragt hatte. Das hat mich dann eben gekränkt und so...“ Mich verließen die Worte.

„Und du hast sie gekränkt und dabei wollte sie doch dich, oder wie? Ich versteh hier nur Bahnhof.“ Das konnte ich verstehen. Armer Die. Böser Kaoru. Ich zwang mich zur Wahrheit.

„Ich wollte nicht, dass sie dich anbaggert. Ich dachte, sie wollte mich sowieso nicht, und weil das meinen Stolz verletzt hat, wollte ich sie dir nicht dir überlassen.“ Kurze Pause. Luft holen. Und weiter! „Dann hat sie gefragt, ob wir beide...“ Scheiße, das war schwer, „...ob wir zusammen wären.“

„Wie, zusammen?“ Er schnallte aber auch gar nichts. Ich sah ihn nur an und auf einmal dämmerte es bei ihm. „Schwul? Ob wir ein Paar wären? Großer Gott, du hast ihr doch hoffentlich gesagt, dass das nicht der Fall ist!“

„Dann hätte sie dich aber angegraben!“ So schnell hätte nicht einmal ich mit meiner Antwort gerechnet.

„Also hast du ja gesagt?“ Dies Augen hatten die Größe von Untertassen. Großartig.

„Mmh...ja. Weil eben...“ Hatte ich bereits erklärt, oder? Ach Mist! Ich war ein Arsch! Ganz einfach. „Tut mir leid, Die. Ich hab mich wirklich wie ein Arschloch verhalten. Hau mir ruhig eine runter, ich hab’s verdient.“

Er sah mich noch eine Weile mitleidig an – ja, mitleidig, aber wieso? -, dann schmunzelte er. „Hast dir dabei doch ein Eigentor geschossen, also hast du schon genug Strafe.“

Da hatte er recht. Ich brummte nur kurz vor mich hin.

„Du bist echt nicht zu beneiden.“ Hatte der jetzt echt Mitleid, oder wie?

„Du auch nicht mir einem Freund wie mir. Ich bin ein Riesenarschloch,“ sagte ich ganz trocken und überzeugt von der Tatsache. Das war nicht einmal Selbstmitleid. Es war ein reiner Fakt, den ich aussprach.

Plötzlich krallte sich Die meine schmalen Schultern und zog mich an sich. Aber richtig! Ich riss die Augen auf und fand mich in seiner Umarmung wieder.

„Du bist kein Arschloch, Kaoru,“ sagte er und rubbelte mit seiner Hand an meinem Rücken auf und ab. Das tat irgendwie sogar gut. Nicht mal meine Mutter war dazu fähig, jedenfalls nicht seit meinem siebten Lebensjahr. „Nur einsam.“

Das ließ mich erstarren. Er löste seine Umarmung und sah mich an. „Jeder rennt zu dir, wenn was ist und immer bist du am Machen und Tun, aber dir fehlt jemand, der auch mal für dich rennt und bei dem du dich auch mal gehen lassen kannst.“

Großer Gott, Die wurde so sentimental und ernst dabei, das musste sich einfach in meiner Verwunderung äußern.

„Ich bin auch nicht ganz dumm, Kao.“ Nicht? „Du fragst mich zwar nach einer zum Flachlegen, aber im Grunde wäre dir die Sache niemals so wichtig, wenn du nicht einsam wärst. Du lässt aber auch niemanden an dich heran. Dir ist das Risiko zu groß, dass dich jemand verletzt, wenn du Schwäche zeigst. Wärst du das Risiko eingegangen, dass sie mich anbaggert, wärst du ehrlich gewesen und hättest dann gemerkt, dass du sie interessierst.“

Mein Gehör war ganz auf Die eingestellt und ich war sprachlos. Er raubte mir das Vermögen zur Wortfindung, denn es war nicht ganz unwahr, was er da sagte.

„Wir alle wollen doch jemand, der uns auch mal in den Arm nimmt, auch du. Dazu musst du aber mal riskieren, dass man dich verletzt. Das fängt damit an, dass du nie der ersten Schritt machst. Wie lange kenn’ ich dich? Doch ich habe noch nie gesehen, dass du ein Mädel angesprochen hättest. Was kann dir schon passieren? Sieh mal, ich hab auch nicht das große Selbstbewusstsein, ich weiß es nur zu überspielen. Du aber hast das und das kannst du auch haben. Du hast es doch gar nötig zu lügen. Alle Weiber drehen sich nur so nach dir um, aber du bist viel zu skeptisch. Überall suchst du nach dem Negativen.“

Was für eine lange Rede. Aber auch tief beeindruckend. Dass Die das in sich hatte, hab ich mal geahnt, aber nie wirklich für möglich gehalten.

„Schlechte Erfahrungen vielleicht?“, murmelte ich vor mich hin und versuchte keine Depressionen zu bekommen bei all den Wahrheiten, die mein Freund da aussprach.

„Die machen wir alle hin und wieder,“ sagte Die. „Wir alle haben unsere Probleme. Wie oft hast du mir schon geholfen, wenn irgendwas war? Und jetzt helfe ich dir eben mal und sage dir, was dein Problem ist.“

„Problem erkannt, Problem gebannt, was?“, sagte ich etwas sarkastisch, doch Dies breites Grinsen verriet mir, dass er mehr Optimismus erwartete.

„Genau! Denk mal darüber nach.“ Seine Hand reichte nach dem Türgriff meines Hondas, doch dann drehte er sich noch einmal und ehe ich es mir versah, hatte mich seine Arme schon wieder in Besitz. Er drückt mich kräftig und klopfte mir auf die Schulter. Mit einem aufmunterndem Lächeln stieg er dann aus. „Ich ruf dich an, okay?“

Ich nickte und fuhr los.
 

Auf der Heimfahrt musste ich immer wieder über Dies Worte nachdenken. Ausgerechnet er hatte mich erkannt. Nicht einmal ich selbst war in der Lage gewesen und nun war es der gute, alte, manchmal etwas minderbemittelt wirkende Daisuke, der mich völlig entblößt hatte dastehen lassen – natürlich nur im übertragenen Sinne. Ich war der gesamten Welt gegenüber skeptisch, was Beziehungsdinge anbelangte. Es war ja auch nicht verwunderlich. Bei meinen Eltern machte ich nur die üblichen Pflichtbesuche, denn ich war dankbar gewesen, als ich endlich ausziehen konnte. Meine Mutter hatte früher nie die Zeit sich wirklich um mich zu kümmern. Mit meiner Vater wollte ich gar nicht erst anfangen. Erst als ich gutes Geld verdiente, mutierte ich zu seinem Lieblingssohn. Nebenbei bemerkt war ich sein einziger. Vorher hieß es nur, er würde keine ‚Schwuchtel’ akzeptieren in seinem Haus, nur weil ich Visual Kei Musik mochte und genau diesen Weg einschlagen wollte.

Auch meine Beziehungen zu Frauen gingen immer wieder den Bach hinunter. Vielleicht weil ich nie wirklich glücklich gewesen war mit ihnen, weil auch sie mich nie akzeptieren wollten, wie ich war. Und wie war ich? Danach sollte ich Die fragen, denn der schien mich besser zu kennen, als ich mich selbst.
 

Die...
 

Seine Name fiel mir ein und brachte ein Lächeln auf meine Lippen, als ich gerade dabei war in meine Wohnung zu gehen. Den ganzen Tag lang hatte ich praktisch nur mit ihm verbracht und es war nicht mal übel gewesen. Wir alle waren normalerweise nicht sonderlich scharf darauf auch noch unsere freien Tage miteinander zu verbringen. Im Grunde waren wir doch Arbeitskollegen, nur dass wir uns auf Tour ständig zu Gesicht bekamen. Bei Aufnahmen im Studio waren es auch manchmal locker zehn bis zwölf Stunden oder länger, deshalb war jeder von uns auch froh, wenn wir doch auch mal andere Leute sahen. Doch der Tag mit Die waren irgendwie schön gewesen. Selbst seine Umarmungen hatten sehr gut getan.
 

Weiser Die. Noch als ich bereits im Bett war, grübelte ich. Jemanden zu haben, bei dem man sich auch mal gehen lassen könne. Hatte er sich nicht so ausgedrückt? Bei wem hatte ich mich denn das letzte mal ‚gehen lassen’?

Die war der einzige gewesen, bei ich mich ansatzweise hatte gehen lassen in den letzten Tagen. Als ich ihn bat mir zu helfen. Als ich mich von ihm nach Hause bringen ließ. Als ich ihm gestand, was für ein Scheißfreund ich war. Als ich mich von ihm hatte umarmen lassen. Das empfand ich zwar als ein seltsamen Gefühl, aber die Erinnerung an die Umarmung war recht nett. Ich fühlte mich irgendwie... geborgen. Tja, selbst ein Mann brauchte das. Das und Sex natürlich. Aber Die hatte schon recht. Ich wollte gerne jemanden, der mich in den Arm nahm und vielleicht ab und zu meine Haaransätze kraulte – oh, das hatte ich gern! – und dann mit mir kuschelte. Einen Menschen, der für mich da war und mir zur Seite stand und sich um mich kümmerte, wenn es mir schlecht ging. Eine Person, die ihr Leben mit mir teilte, Gefühle und alles, was dazu gehört. Ohne Scheiß. Mir wurde ganz warm ums Herz bei der Erkenntnis und ich dankte abermals gedanklich meinem Freund Die für seine geistreichen Worte. Gedanklich umarmte ich ihn auch und verharrte eine Weile so mit seinen Armen um mich und meinem Kopf an seiner Schulter.
 

Tat gut. Verdammt gut. War ja nur gedanklich. Konnte ich doch mal auskosten. Hach ja... Danke, meine lieber, lieber Die.
 


 

Ende Kapitel Vier
 

X__x deutlich weniger adultness^^ auch mehr seelische kopfkirmes bei kao, aber irgendwann soll es ja auch mal wohin führen... vielleicht... mal schauen... ach ja...

Wie solls eigentlich weitergehen? =__?



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AlmightyKai
2008-10-17T09:27:49+00:00 17.10.2008 11:27
Kao uhuund daiiihaaai lol
die sind so niedlich, na ma schauen wie das ganze weiter geht^^
stört acuh nicht das kein adult dabei ist, find ich nich tragisch wir wissen ja alels was los is im köpfchen von kaoru^^
Von:  Tetsu
2006-12-13T13:42:00+00:00 13.12.2006 14:42
TOLL *__________________*~
Ich LIEBE diese Fanfic <3
Dai ist wirklich ein total liebes tolles Kerlchen *strahltz*

Du schreibst sooooo~~~ unglaublich genial *immer wieder sagen bzw. schreiben muss*
*______________________________*

Tetsu
Von: abgemeldet
2006-09-02T13:41:35+00:00 02.09.2006 15:41
aw....
Gott, Kao uis so MÄNNLICH!!!!
Testosteron!!!!
die Story macht mir Die voll sympathisch (nicht das 9cih ihn sonst nicht eliden könnte XD)
Diese Memoirenstorys sind doch immer die tollsten *hust* XD
Von:  JesterFall
2006-09-01T18:36:02+00:00 01.09.2006 20:36
*_____*
Waiii~ -fieb-
kao x dai -gröl-
hach ich liebe dieses pairing gepaart mit deinem schreibstil ist es echt perfekt!!!!
schnell weitermachen x33
<3333
Von:  Salamander
2006-08-31T22:38:07+00:00 01.09.2006 00:38
Waaa... weisst du eigentlich dass ich dich für diese Fanfiction liebe?*lach*
Oh gott...es ist echt jedesmal wieder ein Genuss das hier zu lesen!*nod*
Die Umarmungsszene am Schluss war einfach süss!*lach* Uuuund... ist ja schon fast offensichtlich, was Kao da langsam für Die empfindet!^^
Naja, ich hoffe, dass du schnell weiterschreibst! Ich freu mich auf jedenfall drauf!*nod*
Von:  _Domestic_Fucker_
2006-08-31T17:57:40+00:00 31.08.2006 19:57
Oi oi oi!!!
Schnell schnell schnell!!!!!!
Kao und Die solln zusammen kommen!!
*beschließ*
Voll waii die Story!!=^^=
*knuffels*
Und gaanz schnell weiter, hai?!!
Von:  Froda
2006-08-31T10:16:31+00:00 31.08.2006 12:16
Verflixt, so oft, das selbe Wort in einem Kommi...
Von:  Froda
2006-08-31T10:15:05+00:00 31.08.2006 12:15
Oh, das war aber ein schönes langes Kapitel.
Und das mit dem weniger Adult stört mich nicht.
Ich muss zugeben, ich fand die Kuschelszene am Ende sehr schön.
Du hast das sehr gut beschrieben.
Schön weitermachen.


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