Wo alle Spuren enden
Gewöhnlich versucht Seine Lordschaft herauszufinden, wie der Mord passiert ist, um den Täter zu finden. Diesmal erweist sich das als ein wenig problematisch. Aber er wollte ja die Belegschaft fragen...
4. Wo alle Spuren enden
Sesshoumaru kehrte langsam zu der Töpferei zurück. Er entdeckte in sich ein ärgerliches Gefühl, dass ihn da jemand buchstäblich an der Nase herumführte. Mataeda war nicht zu sehen. Er ging zu den Arbeitern, von denen zwei Schüsseln formten, ein dritter rührte Tonbrei um. Im Hintergrund des Platzes bemerkte er einen weiteren, der gerade Holz hackte, wohl für die Öfen vorbereitete. Die beiden Schüsselhersteller sahen ihn näher kommen.
„Das ist doch Lord Sesshoumaru“, flüsterte einer hastig dem anderen zu: „Oder, Keiji?“
„Ja, er sucht den Mörder des Mädchens. Ob er ihn dann töten will?“
„Bestimmt auffressen, das ist doch ein Dämon!“
Der Hundeprinz würgte bei der Vorstellung, irgendeinen Menschen fressen zu sollen. Menschen! Wie dämlich konnten sie eigentlich sein. Aber anscheinend nahmen sie nicht an, dass er ihr Flüstern aus dieser Entfernung noch verstehen konnte. Er trat zu ihnen: „Fumio-san ist krank.“
Die Arbeiter ließen ihre Werke lieber stehen, um sich auf den Boden zu werfen: „Ja“, sagte einer dann.
„Wie lange?“
„Seit drei Tagen, Herr.“
„Nein, schon länger“, protestierte sein Kollege.
„Was jetzt?“ Nur ein vollendeter Narr hätte die Drohung in den beiden Worten überhört.
„Verzeiht, Herr“, bat Keiji hastig: „Was Toshi meint, ist, dass Fumio-san seit drei Tagen nicht mehr in der Töpferei war, sein Zimmer nicht mehr verlassen hat. Aber die Herrin bat uns schon vor Tagen, nicht zuviel mit ihm zu sprechen, weil er sich nicht wohl fühle, ihn das aber ja nicht merken zu lassen…“
„Akuma führt die Geschäfte?“
„Ja, Herr“, bestätigte Toshi: „Ich weiß, dass das ungewöhnlich ist. Aber sie ist eben auch eine ungewöhnliche Frau.“
„Still“, sagte Keiji hastig: „Das…das interessiert doch bestimmt den…den Prinzen nicht.“
„Was mich interessiert, solltest du mir überlassen.“ In der Stimme des Hundedämons lag erneut eine Warnung.
„Ja, vergebt, Herr…“ Keiji presste vorsorglich die Stirn auf den Boden: „Bitte. Ich...ich meinte nur, dass Toshi den Klatsch für sich behalten soll, Euch nur Tatsachen berichten soll.“
„Was ist mit Akuma? Antworte, Toshi.“
Der angesprochene Arbeiter empfand nur noch Angst. Der gefürchtete Erbprinz stand direkt vor ihm und wirkte mehr als genervt. Hoffentlich würde er ihnen nichts tun. „Ich…wollte nur sagen, dass die Herrin ungewöhnlich ist. Sie ist nicht so zurückhaltend, wie andere Frauen. Sie ..nun ja, sie kokettiert gern. Ein bisschen auch mit unsereinem, wobei wir das natürlich nie so beachten. Mataeda steigt da eher drauf ein. Manche haben schon gemeint, zu sehr.“ Einige hatten sogar schon von einem Verhältnis getuschelt. Aber da es keine Beweise gab, hatte auch niemand Fumio-san damit belästigen wollen.
Sesshoumaru dachte daran, dass sie das auch bei ihm versucht hatte: „Weiter.“
„Mehr war nicht, Herr. Ich...ich weiß nichts mehr….“
Was bei der Panik, die er hatte, womöglich sogar den Tatsachen entsprach. Sesshoumaru drehte sich etwas. Von dieser Position aus konnten weder diese beiden Idioten noch der Mann, der den Ton anrührte, und sich nun ebenfalls zu Boden geworfen hatte, etwas von dem bemerken, was auf dem Vorplatz geschah. Er würde hier kaum Zeugen finden können, die gesehen hätten, wer Ataris Leiche in dem Holzstoß verborgen hatte. Der beste Anhaltspunkt war immer noch der Karren, mit dem die unbekannte Leiche befördert worden war.
So trat er zu dem Jungen, der gerade den Handwagen wieder mit gebrannten Tonschüsseln in das Lager schieben wollte: „Du!“
Der Junge erstarrte zur Salzsäule. Er kannte einen gleichaltrigen, der im Hundeschloss arbeitete, und dieser versorgte ihn nur zu gern mit Schauergeschichten über Dämonen, vor allem über den Prinzen: „Lord Sess….“ Er brachte den Namen nicht heraus, warf sich aber hastig zu Boden. Das schickte sich in Gegenwart eines Adeligen, hatte er gehört. Entsprechend fuhr er fort: „Euer Befehl?“
Der Dämonenprinz nickte ein wenig überrascht. Jemand, der Benehmen hatte: „Der Anfang war schon mal richtig. - Dieser Karren. Du schiebst ihn immer hin und her?“
„Ja, Lord Sesshoumaru.“
„Gestern auch?“
„Nein.“
„Und warum nicht?“
„Ich hatte frei. Wir alle hatten frei.“ Der Junge wagte es, ein wenig aufzublicken. Diese Schleife um die Taille aus bester Seide und diese Rüstung… Der Dämonenprinz sah nur so alt aus wie er selbst war, aber als Töpfereilehrling konnte er von solch teuren Gegenständen nur träumen.
„Ihr hattet alle frei?“ wiederholte Sesshoumaru ein wenig ungläubig.
„Nein, also nicht alle“, brachte der Junge hervor, der gerade erschreckt bemerkte, wie sich die Hand des nur scheinbar Gleichaltrigen vor ihm jäh versteifte - und wieder entspannt wurde.
Menschen, dachte der Hundeprinz: entweder sie redeten dumm daher, verfielen sinnlos in Panik oder waren sonst wie nervend. Aber immerhin schien dieser Kerl zweckmäßige Informationen zu haben: „Könntest du das erklären?“
„Gestern wurden die Öfen ausgemacht. Das ist immer so, weil sie dann gesäubert werden müssen und so. Also, die Asche ausgeräumt wird. Außerdem wird der andere Ofen dann angeheizt. Der dort.“ Der Junge deutete seitwärts. Da der Hundedämon sofort dorthin blickte, fuhr er mutiger fort: „Das ist der große Ofen. In ihm werden die Figuren gebrannt.“
„Die Tonfiguren für den Fürsten aus Kyoto.“
„Ihr habt davon gehört? Ja, wir sind bald fertig. Aber es kann nur dreimal im Monat eine gemacht werden. Es ist sehr aufwendig.“
„Und gestern wurde wieder eine gebrannt.“
„Ja, Lord Sesshoumaru.“
„Und daher hatten alle frei, die nicht mit der Herstellung dieser Figur beschäftigt waren?“
„Ja, Lord Sesshoumaru.“
„Wer war hier in der Töpferei?“
„Nun, Fumio-san, natürlich, drüben im Haus, und Herrin Akuma. Dann der Vorarbeiter, Usagi Mataeda, da er die Verantwortung hat, für diese Figuren. Und die drei Brüder.“
„Die drei Brüder.“
„Ja, sie stellen solche Figuren her, also, sie machen sie.“
„Namen?“
„Die Namen der drei Brüder?“ Der Junge wurde mutiger. Er redete schon Minuten mit einem Dämon und war immer noch heil: „ Kaze, Kasumi und Kage. - Sie sind dort drüben, Lord Sesshoumaru.“
Der Hundeprinz wandte den Kopf. Drei Töpfer, die er bislang nicht gesehen hatte, gingen gerade nach hinten, in den gesonderten kleinen Hof. Ob sie erneut mit einer solchen Statue anfangen wollten? Gestern waren also nur sechs Personen hier in der Töpferei gewesen statt gewöhnlich zehn, oder elf, wenn man Akuma mitrechnete. Konnte ein Mensch den Karren wegnehmen, mit einer Leiche beladen und in den Wald bringen, ohne dass das jemand der anderen bemerkte? „Wo steht der Karren, wenn du nicht arbeitest?“
„Äh…ich stelle ihn immer dorthin, in das Eck.“
„Warum hast du gezögert?“
„Verzeiht Lord Sesshoumaru!“ bat der Junge hastig: „Ich…ich sage die Wahrheit!“ Er wagte es, in das Gesicht seines Gegenübers zu blicken, senkte aber sofort wieder den Kopf. Diese Augen waren so ganz anders als Menschenaugen. Wenn man sagte, bei Menschen seien das die Spiegel der Seele - was war das bei Dämonen? Oder hatten Dämonen keine Seele? Sie waren so gefühllos, so kalt.
„Ich warte.“
„Es ist die Wahrheit! Ich stelle den Karren immer dort hin. Aber heute früh stand er woanders, dort, neben dem Tor zum Hinterhof.“ Flüchtig überlegte er, warum den Dämonenprinzen das interessierte, aber es war gleich. Hier im Ort lebten die Menschen schon zu lange mit dieser Nachbarschaft, als dass nicht alle gewusst hätten, welche Macht der Herr der Hunde - oder auch der Erbprinz - hatten.
„Weißt du auch, wo die Arbeiten an diesen besonderen Brenntagen stattfinden? Wer ist hier im Hof?“
„Nun, wenn die Figur gebrannt wird, natürlich alle…aber der Herr diesmal bestimmt nicht. Er ist ja krank.“
„Wie läuft solch ein Tag genau ab?“
„Ich bitte um Verzeihung, Lord Sesshoumaru. Ich war noch nie dabei.“ Er zitterte unwillkürlich. Kam jetzt eine Strafe?
„Gut. Du kannst wieder an deine Arbeit gehen.“ Der Prinz drehte sich um. Diese drei Brüder müssten ihm doch mehr sagen können.
Erleichtert stand der Junge auf und blickte dem Dämon hinterher. Solche langen Haare, solch eine Rüstung…ob er eines Tages vielleicht auch einmal zumindest als Samurai dienen könnte? Aber er packte die Stangen des Karrens. Träumen half nichts. Erst einmal müsste er hier weitermachen, um nicht auf der Strasse zu landen. Immerhin könnte er seinem alten Freund diesmal auch eine Geschichte mit Lord Sesshoumaru erzählen. Und mit gewissem Stolz dachte er daran, dass ihn der Hundeprinz nicht einmal berührt hatte, ihn nicht bestraft hatte, etwas, das seinem Freund schon passiert war, als er aus Versehen einen Wassereimer umgeschüttet hatte – und dabei um ein Haar Lord Sesshoumaru nass gemacht hatte. Sein Freund hatte berichtet, dass er nicht einmal eine Handbewegung gesehen hatte, ehe er schon an der Wand gelandet war.
Die drei Töpfer hatten gerade damit begonnen, mit Stangen den Tonbrei umzurühren. Als sie erkannten, wer da zu ihnen kam, warfen sie sich jedoch auf die Knie. Sesshoumaru blieb stehen, betrachtete sie. Sie waren annähernd gleich alt, alle zwischen vierzig und fünfundvierzig. Er sprach den Ältesten an: „Ihr seid Kaze, Kasumi und Kage?“
„Ja, Lord Sesshoumaru.“ Der Töpfer klang ein wenig erstaunt. Noch nie hatte sich der Dämonenprinz für menschliche Arbeit interessiert. Oder gar menschliche Arbeiter. Aber da war der Tod dieses Mädchens aus dem Schloss.
„Gestern habt ihr eine neue Figur gebrannt.“
„Ja, Lord Sesshoumaru.“
„Wer war alles auf dem Töpfereigelände? Und wo?“
„Wir drei zunächst hier, später beim Brennofen. Fumio-san war krank und konnte nicht dabei sein, also er war zuhause. Dann Usagi…Usagi Mataeda. Er ist unser Vorarbeiter. Und er war die ganze Zeit am Brennofen. Das Brennen ist in seiner Verantwortung. Und die Herrin kam später zu ihm. Sie wollte sicher gehen, dass der Brand gelingt.“
„Beide waren am Ofen.“
Die drei Töpfer sahen sich an, ehe Kaze antwortete: „Ja, Lord Sesshoumaru. - Allerdings wollten wir heute gleich mit einer neuen Figur beginnen. Das ist Ehrensache, an einen Fürsten perfekte Ware möglichst schnell zu liefern.“
Sesshoumaru dachte nach. Die Ton - oder Töpferprobleme und ihr Stolz auf ihre Arbeit interessierten ihn weniger. Also waren die drei zunächst hier hinten gewesen, Fumio-san im Haus. Aber die Brüder oder Akuma oder Mataeda hätten es doch bemerkt, wenn der Töpfereibesitzer eine Leiche auf den Karren geworfen hätte und damit losgefahren wäre. Und der Vorarbeiter war die gesamte Zeit am Brennofen gewesen. Nun gut, wenn er damit beschäftigt war, hätte er vielleicht nicht mitbekommen, was in seinem Rücken passierte. Aber wer würde das Risiko eingehen, dass er sich zufällig umdrehte? Akuma? Fumio?
Lass das, ermahnte er sich. Such nach Hinweisen, ergründe alle Tatsachen. Und erst dann entwickele eine Theorie. Er wusste nur zu gut, wie leicht man etwas übersehen würde, nur weil es nicht in die Theorie passte. Er sah zu den drei Töpfern, die nicht gewagt hatten, aufzublicken. Genauso gut hätte es einer der drei sein können oder jemand ganz anders, wie dieser Junge. Und da waren doch auch noch die anderen Töpfereibeschäftigten, die gestern angeblich nicht da gewesen waren.
„Wie lange ist Fumio denn schon krank? “
„Seit drei Tagen, Lord Sesshoumaru.“
„Und seither hat er sein Zimmer nicht verlassen?“
„Nein, Lord Sesshoumaru. Aber die Herrin führt nun das Geschäft. Sie macht das auch, wenn der Herr auf Reisen ist.“
„Fumio geht auf Reisen?“ Der Vorarbeiter hatte doch gesagt, er sei in Kyoto gewesen: „ Auch Mataeda?“
„Unser Vorarbeiter liefert nur die Figuren aus. Andere Märkte oder Messen besucht der Herr stets selbst.“
„Ihr hattet die Figur morgens schon fertig?“
„Ja, Lord Sesshoumaru. Sie trocknet tagelang an der Luft. Sonst könnte man sie nicht zum Ofen transportieren.“
„Wie transportiert ihr sie?“
Die drei sahen sich kurz verständnislos an. Aber man sollte einem Dämon nicht widersprechen: „Wenn ich es Euch ausführlich erklären dürfte.“
„Ja.“
„Wir formen die Figur hier auf diesem Tisch, unter dem Vordach, so dass sie vor Regen geschützt wird. Jeder von uns ist auf besondere Dinge spezialisiert. Zunächst wird sie nur grob gearbeitet, dann angetrocknet, dann feiner modelliert.“
Er wollte keinen Schnellkurs in Töpferei bekommen. „Ich fragte, wie ihr sie transportiert!“ Der Unterton klang wie ein leises Donnergrollen.
Die drei zuckten erschrocken zusammen, nicht im Zweifel, dass die Sache lebensgefährlich wurde. „Verzeiht, das …das gehört dazu.“
„Dann weiter.“
„Zu diesem Zeitpunkt ist die Figur noch…es sind drei einzelne Teile. Die Beine, der Körper und der Kopf. Jedes dieser Teile hat einen Kern aus massivem Holz. Das verbrennt im Ofen und die Figur wird leichter. Aber so sind die drei Teile recht schwer und wir nutzen den Karren, um sie hinüberzufahren.“
Den Karren? Sesshoumaru fragte rasch: „Wo stand der Karren gestern?“
„Da, wo er immer steht“, erwiderte Kage verständnislos.
„Und dort habt ihr ihn auch wieder hingestellt, als alle drei Teile drüben waren.“
„Ja, Lord Sesshoumaru.“
„Und dann?“
„Dann fügten wir die drei Teile zusammen, direkt auf dem Brett, das in den Ofen geschoben wird.“
„Dann habt ihr und Mataeda die Figur in den Ofen geschoben?“ Also hatte erst zu diesem Zeitpunkt jemand sich den Karren nehmen können, um den Toten in den Wald zu bringen.
„Nein. Der Vorarbeiter sagte, dass die Temperatur noch nicht erreicht sei. So machten wir Pause.“
„Wo?“
„Dort…“ Der Töpfer nickte zur Lagerhalle. „Wir kochten uns Tee und warteten. Usagi blieb natürlich am Ofen.“
Er war allein im Hof, musste sich um den Ofen kümmern. War es möglich, dass er mit seinen miserablen menschlichen Sinnen nicht mitbekommen hatte, wie, zum Beispiel Fumio, mit einer Leiche gekommen war, sie in den Karren gelegt hatte, zugedeckt hatte und damit verschwand? Unwahrscheinlich. Überdies hätte doch jemand im Ort Fumio sehen können, auch, wenn der Weg in den Wald nur am Rand des Marktfleckens entlangführte. Das Risiko gesehen zu werden, wäre groß gewesen. Und dann wäre seine Krankheitsgeschichte aufgeflogen. Oder jemand ganz anderes? Auch diejenigen Mitarbeiter, die frei hatten, wussten doch sicher über den Ablauf eines solchen Tages Bescheid, außer vielleicht dem Lehrling. „Wie lange musstet ihr warten?“
„Über drei Stunden.“
„Dauert es gewöhnlich auch so lange?“
„Nein, Lord Sesshoumaru. Gewöhnlich können wir die Figur sofort brennen. Ich vermute, dass darum auch der Brand nicht so perfekt war, gestern.“
„Zu heiß?“
„Ja, oder die Figur wurde schon zu trocken, als sie neben dem heißen Ofen lag.“
Drei Stunden - genug Zeit um in den Wald zu gehen, dort ein Grab auszuheben, und wieder zurückzukommen. Aber wer? Mataeda? Akuma? Fumio? Oder diese drei hier gemeinsam? Steckten gar alle sechs unter einer Decke? Zu viele, hätte er gesagt. Aber wer wusste schon, wie Menschen reagieren würden. Wenn er etwas in den Ermittlungen der letzten Zeit gelernt hatte, dann, dass die Beweggründe gerade von Menschen für einen Mord oft sehr persönlich waren. Eins war eigentlich nur klar. Wer auch immer für den ersten Toten verantwortlich war, hatte auch Ataris Tod verursacht. Das verlangte die Logik. Denn er hatte sie gesehen, als sie den Toten gefunden hatte, befürchtete vielleicht, sie habe auch ihn beobachtet.
„Kommen wir zu heute Morgen. Ihr kamt zur Arbeit. Der Karren stand allerdings woanders?“
„Ich…ich weiß nicht, Lord Sesshoumaru. Als wir kamen, hatte Hiro, das ist der Junge, den Karren schon beladen.“
„War da der Holzstoß draußen auf dem Platz schon aufgeschichtet?“
„Ja, Lord Sesshoumaru. Mawashi-sama hatte gerade einen alten Reisewagen geschickt, den seine Diener heranbrachten.“
„Sahen Dorfbewohner zu, wie der Wagen auf den Stoß kam?“
„Nein, es halfen alle mit, die zufällig in der Gegend waren. Er war recht schwer, Lord Sesshoumaru.“
„Was passierte dann?“
„Nun, alle gingen wieder, Lord Sesshoumaru. Jeder hat ja seine Arbeit.“
„Und ihr drei wolltet mit einer neuen Figur anfangen?“
„Ja, Lord Sesshoumaru. Daher füllten wir dieses Becken, machten uns dann aber zunächst an Schüsseln. Der Tonbrei muss ein wenig ziehen.“
„War Mataeda auch hier?“
„Ja, natürlich. Ich meine, ja, Lord Sesshoumaru.“ Er hatte das Atemholen gehört: „Er überwachte das erneute Anheizen der kleinen Öfen.“
„Fumio war zuhause. Ihr habt ihn nicht gesehen.“
„Ja, Lord Sesshoumaru.“
„Und Akuma?“
„Die Herrin kam ein wenig später vom Markt zurück.“
„Kann man das Privathaus auch anders verlassen, als durch diesen Garten und diesen Hof?“
„Ja, Lord Sesshoumaru.“
„Ihr könnt weiterarbeiten.“ Der Hundeprinz wandte sich um. Interessant. Es blieb abzuwarten, was Sakura in der Kanzlei herausgebracht hatte.
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Wisst ihr nun auch schon mehr? Hat man das wie hat man den wer. Das Motiv ergibt sich dann aus den menschlichen Beweggründen.
Das nächste Kapitel heisst: Wenn ein Mann mordet... und Sakura bringt neue Indizien.
Wer so nett ist, mitzuraten und mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
bye
hotep