Zum Inhalt der Seite

Hundeyoukai: Drachenkrieg

Die vierte Staffel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zukunftspläne

Es ging euch zu einfach?

Wer sagt denn, dass Daiki mit seiner Meinung recht hatte und er tatsächlich der mächtigste aller Drachen war? Da gibt es noch jemand anderen, dem er aus dem Weg ging.

Aber jeder hat so seine Pläne für die Zukunft...
 

12. Zukunftspläne
 

Auf den Inseln von Le-chan-po standen zwei junge Frauen im Garten des Schlosses, das vor wenigen Jahren von Dai Oya für sich erbaut worden war. Nun war dies seit vierzehn Tagen der Sitz der Drachenkönigin. Sora blickte seitwärts zu ihrem Gast.

„Ich hörte von Hayao-sama, dass ihr mit den Bannkreisen schon recht weit seid, Myu-hime.“

Die junge Katzenyoukai nickte: „Ja. Es geht sehr gut. Ich muss nicht einmal alle meine Magie benutzen. Die Schamanen der Drachen sind sehr mächtig.“

„Natürlich“, sagte die Drachenkönigin prompt, ehe sie fortfuhr: „Immerhin hatte Sesshoumaru-sama damit recht, dass sich die Menschen hier mit uns abfinden werden.“

„Sie wären Idioten, täten sie es nicht“, erwiderte Myu sofort: „Yuri-sama hat mir erzählt, dass dieser Dai Oya sehr hohe Steuern eintrieb und ein böser Magier war. Ihr verlangt von den Menschen keine Steuern.“

„Nein. Und nachdem sie erst begriffen hatten, dass Drachen keine Menschen fressen….“ Sora dachte an die ersten panischen Reaktionen: „Inzwischen haben die Kinder der Menschen bereits herausgefunden, dass sie mit unseren Kindern spielen können. Immerhin können schon kleine Drachen in ihrer wahren Gestalt fliegen. Ich glaube, in wenigen Jahren haben die Menschen vergessen, dass wir zuvor hier nicht lebten. Menschen leben so kurz und vergessen noch eher.“

„Ja. - Sora-sama, ich habe gehört, es leben jetzt sogar Drachen auf der Wilden Insel, wo nie zuvor jemand wohnte.“ Immerhin war sie selbst dort gestrandet gewesen, als Yuri, Sesshoumaru und Shiro sie gefunden hatten.

„Die Drachen aus dem Süden, ja. Sie leben lieber jeder für sich und so hatten sie am meisten Platz.“ Die Drachenkönigin nickte leicht: „Es wird wirklich Frieden sein. Ich hoffe inständig, diesmal für immer.“

„Bestimmt“, versicherte Myu: „Yuri-sama sagte das.“

„Er ist aber nicht der Herr der Youkai.“

„Du bist mit dem Taishou verheiratet und vertraust ihm nicht?“

Sora überlegte kurz, wie sie das einem Familienmitglied sagen sollte: „Ich habe ihn nur sehr wenig gesehen.“ Mehr ging selbst die Prinzessin nichts an.

Myu wies herum: „Diese Insel, diese Bannkreise werden euch schützen. Und die Familie hat sogar immer mich beschützt, als Katze, ehe ich die Gefährtin von Yuri-sama wurde. Hundeyoukai schützen, aber sie vernichten nicht.“

Das klang so überzeugt, dass die Drachenkönigin ihr Glauben schenkte. „Ich wollte weder den Fürsten noch deine Familie beleidigen. Ich…nun, wir Drachen sind uns bewusst, dass das auch anders hätte ausgehen können. Und so wird unser Leben ruhig sein, endlich nur noch unsere Wissenschaften uns beschäftigen.“

„Was sind denn so Drachenwissenschaften?“ Myu war neugierig.

„Wetterkunde, schon wegen dem Fliegen. Und natürlich magische Fähigkeiten zu verbessern, Bannkreise zu erschaffen. Aber auch die Lehre der Elemente.“

„Was ist das?“ Davon hatte sie doch schon einmal etwas gehört? Aber im Moment fiel es ihr nicht ein.

„Es gibt fünf Elemente. Erde, Feuer, Metall, Holz und das Wasser. Sie gehören zusammen, sind aber auch getrennt. Sie beeinflussen sich gegenseitig, sind anders und doch ähnlich. Das ist das größte Rätsel und beschäftigt die Gelehrten meines Volkes schon seit sehr langer Zeit. – Was haben denn Youkai für Wissenschaften?“

„Yuri-sama beschäftigt sich mit dem Bergbau. In dem Gebirge gibt es viele Bodenschätze und Menschen nutzen sie. Und er hat mir einen wunderschönen Garten geplant und anlegen lassen. Akamaru-sama und Miyaki beschäftigen sich mit Dichtern und sie wollen die Lage für die menschlichen Bauern verbessern.“ Myu dachte nach: „Akamaru-sama hat sogar sich von Kagome eine Sense aus ihrer Zeit mitbringen lassen.“

„Aus ihrer Zeit?“

„Oh.“ Hätte sie das nicht sagen dürfen? Aber sie ergänzte rasch: „Kagome ist die Gefährtin von Inuyasha.“

„Ja, das habe ich mitbekommen. Also beschäftigen sich Youkai mehr damit, was nützlich ist, auch für die Menschen? Erstaunlich. Das hätte ich ...“ Sora brach ab. Sie konnte einer Youkai doch nicht sagen, dass sie bis vor wenigen Tagen in Wesen ihrer Art nur blutdürstige Monster gesehen hatte. So änderte sie um: „Und was ist dein Interesse?“

„Ich weiß nicht.“ Myu zuckte ein wenig die Schultern: „Ich bin noch nicht sehr lange Prinzessin, weißt du. Ich muss noch sehr viel darüber lernen. Danach werde ich sehen, was ich mag.“
 

Kagome suchte Rat bei ihrer Schwägerin. Ein bisschen zögernd ließ sie sich nieder. Wenn Shiro den kostbaren Kimono einer Fürstin trug, fühlte sich das Mädchen aus der Neuzeit immer ein wenig an den Rangunterschied erinnert. Trug Shiro Männerkleidung und Schwert, empfand sie sich eher als gleichrangig. Aber das war wohl im Augenblick unmöglich. Selbst der weite Kimono verbarg kaum noch, dass Shiro in anderen Umständen war. Seltsam. Kagome lächelte ein wenig. Vor fünf Jahren, oder sechs, hätte sie sich nicht vorstellen können, dass Sesshoumaru je verheiratet wäre, Vater werden würde, ein richtiger Fürst sei. Oder gar sie mit Inuyasha verheiratet wäre, zumindest nach dem Gesetz der Hundeyoukai.

Als er es ihr gebeichtet hatte, hätte sie ihn am liebsten zu Boden befördert. Da sie ihm die Kette abgenommen hatte, war das nicht gegangen und er hatte ihr dann erklärt, dass das ja nur unter den Hundeyoukai im Mittelalter zählen würde. Er habe da nicht dran gedacht…und das hatte sie ihm auch abgenommen. Sie selbst hatte da ja schließlich auch nicht weiter nachgedacht, obwohl sie von der Sache mit Sesshoumaru und Shiro her hätte wissen müssen, wie man unter Hundeyoukai heiratet. Und irgendwie fand sie es auch gut so.

Die Hundefürstin betrachtete sie. „Was hast du, Kagome?“

„Ich möchte dich etwas fragen. Du...du hast doch eine sehr gute Ausbildung bekommen, als Prinzessin der Hundeyoukai. Hast du je gehört, was passiert, wenn….wenn ein Hanyou ein Kind bekommt?“

„Nein. Es gibt nur sehr wenige Hanyou und von denen bleibt kaum einer am Leben. Und ich hörte nie, dass einer dann noch einen Gefährten fand, Kinder bekam.“ Sie musterte ihre Schwägerin: „Angst davor?“

„Ein wenig schon. Ich weiß nicht, wie das mit der Magie ist. Weißt du, ich bin ja mit den Kräften einer miko ausgestattet. Aber das Youki von Inuyasha ist eben dunkle Energie. Kann ich überhaupt ein Kind von ihm bekommen?“

„Das wirst du ausprobieren müssen. Aber ich denke, dass das nichts macht. Ich kenne deine Stärke als Priesterin, Kagome. Du darfst jedoch nicht vergessen, dass von Inuyashas Seite ja auch Menschenblut hinzukommt. Ein Kind von euch beiden wäre zu dreiviertel ein Mensch. Das Youki wäre sicher schon recht schwach und verdünnt. Rechne eher damit, dass das Kind wie ein gewöhnlicher sterblicher Mensch wird. Vielleicht etwas stärker, mit einer etwas höheren Lebenserwartung.“ Shiro dachte nach: „Oder mit einer stärkeren miko-Kraft, wenn sich die Magie verändert. Das wäre auch möglich. Aber letzten Endes kann das nur die Zukunft zeigen. - Was hast du nun vor? Bleibst du hier oder kehrst du in deine Zeit zurück? Du bist Inuyashas Gefährtin und es wäre deine Pflicht, an seiner Seite zu sein.“

„Ja, das ist das Recht der Hundeyoukai. Aber ich bin keine. – Ich möchte in meine Zeit zurück, meine Ausbildung abschließen.“ Erklärend fügte sie hinzu: „Ich habe begonnen, Medizin zu studieren. Heilkunde wird auch den Menschen und Youkai hier dann helfen. Und ich möchte Inuyasha auch in meiner Zeit, bei meiner Familie heiraten. Nach menschlicher Sitte.“

„Ist das anders?“

„Ja. Es ist eine Feier, bei der die gesamte Familie teilnimmt. Nicht nur das Paar selbst.“

„Ich dachte immer, Menschen hätten eine Eigenheit namens Schamgefühl.“

„Oh.“ Kagome wurde rot: „Nein, nicht…dabei. Die Feier ist öffentlich, danach zieht sich das Brautpaar allein zurück. Ich würde euch da gern auch dabei haben. Aber ihr könnt ja nicht durch den Brunnen und die Zeit reisen.“

„Nein.“ Aber Shiro lächelte ein wenig, ungewöhnlich bei ihr.

„Was meinst du?“

„Du vergisst die unterschiedliche Lebenserwartung. In fünfhundert Jahren bin ich noch keine alte Frau.“

„Oh….Natürlich. Wie alt wärst du denn da? Wenn man das nach Menschenmaßstäben umrechnen kann?“

„Wie alt wäre ich jetzt nach menschlichen Maßstäben?“

„Ich weiß nicht. Anfang Zwanzig, vielleicht. Ein bisschen älter als ich. Aber so hast du ja auch schon vor sechs Jahren ausgesehen, als wir uns kennen lernten.“ Und sie selbst war inzwischen erwachsen geworden.

„Dann würdest du mich in fünfhundert Jahren Mitte Dreißig schätzen.“

„Wow!“ entfuhr es Kagome, nicht sehr prinzessinenmäßig, aber sie hatte sich noch immer nicht so ganz an ihre Rolle hier gewöhnt. „Also kann ich euch einfach in meiner Zeit einladen und ihr kommt.“

„Ja. Inuyasha muss dir dann nur sagen, wie du uns die Einladungen zukommen lassen kannst.“

„Was meinst du?“

„Ich darf darüber nicht sprechen.“

„Oh, hat Sesshoumaru einen Plan?“

„Der Taishou hat einen Plan.“ Das klang tadelnd.

„Entschuldige. Ich vergesse immer die mittelalterlichen Höflichkeitsregeln.“ Und sie konnte nicht so ganz vergessen, dass er sie schon hatte töten wollen. Schön, inzwischen hatte sich sehr viel geändert, aber trotzdem. Das jedoch konnte sie ja schlecht ausgerechnet seiner Gefährtin sagen. Immerhin hatten Sesshoumaru und Shiro auch schon auf Leben und Tod miteinander gekämpft und waren nun verheiratet. So fuhr sie lieber fort: „Ich werde euch gern einladen. Und immerhin habt ihr jetzt auch ein ruhiges Leben vor euch, oder? Die Drachen sind weg, mit den anderen Youkai ist Frieden, innerhalb der Familie sowieso…“

„Ich hoffe es. Aber man weiß nie.“ Unwillkürlich legte Shiro sich die Hand auf den Bauch: „Aber zunächst einmal wird er zur Welt kommen.“

„Er?“

„Oder sie. Aber ich hoffe natürlich auf einen Erben.“

„Natürlich.“ Diesmal dachte Kagome an das Mittelalter: „Außerdem sind Mädchen sowieso recht selten unter Youkai, oder?“

„Unter Hundeyoukai, ja. Das ist verschieden, je nach Art.“
 

Yuri lehnte an einem Baum im Garten, sah aber auf, als sich jemand zu ihm setzte: „Guten Morgen.“ Akamaru und Inuyasha nickten nur. So fuhr er fort: „Ich dachte über den Vorschlag des Taishou nach. Wenn wir auch unsere Gebiete unter Bannkreise tun…“

„Ja.“ Der Hanyou zuckte die Schultern: „Ich persönlich finde das einen sehr …dämlichen Vorschlag. Was sollen denn die Menschen machen? Und was sollen vor allem Menschen so wie Kagome oder Miroku machen, die magische Fähigkeiten haben? Sie wären dann unter lauter normalen Menschen.“

„Ist Kagome denn das in ihrer Zeit nicht wirklich?“ fragte Akamaru zurück.

Inuyasha starrte ihn an: „Du meinst…?“

„Ja. Wir sollten einfach sie fragen. Zumal sie doch in ihrer Epoche sicher auch Landkarten haben oder ähnliche Zeichnungen. Dann würden wir gleich sehen, ob unsere Gebiete verschwunden sind oder nicht.“

„Das ist ein ausgezeichneter Einfall.“ Yuri nickte: „Natürlich würde es nicht einfach sein, man müsste sehr viel berücksichtigen, aber es könnte schon gehen. Immerhin hat der Taishou das auch nur als Vorschlag gebracht, nicht als Befehl.“

„Und dann wären Youkai und die Menschen getrennt? Aber was wollt ihr mit den Menschen machen, die schon in euren Gebiete leben? Rauswerfen?“ Der Hanyou fand die Idee mit den getrennten Welten nicht so gut.

„Nein. Die Menschen können wohnen bleiben. Sie alle wissen dann ja auch, wer oder was wir sind. Aber sie wären dann natürlich auch vor den Youkai sicher. Überdies sind diese Bannkreise ja nicht unüberwindlich. Nur ein Schutz. Für beide Seiten.“ Der Herr der südlichen Länder nickte leicht: „Aber warten wir auf Kagome.“

„Wo ist sie eigentlich?“ fragte Inuyasha.

„Ich weiß es nicht. Vielleicht im Frauentrakt. Miyaki wollte auch zu Shiro, wenn sie Katsumaru versorgt hat. - Was ist, Yuri? Denkst du an Myu?“

„Ja“, gab der Hundeprinz zu: „Sie ist immerhin da allein unter den ganzen Drachen.“

„Ich glaube nicht, dass Sora oder dieser Schamane ihr Wort brechen.“

„Außerdem“, ergänzte Inuyasha: „Wenn sie sie wirklich ärgern, dürfte eher diese gesamte Insel in die Luft fliegen, als dass ihr jemand etwas tun kann.“

Das stimmte natürlich alles. Aber Yuri stellte fest, dass er seine kleine Katze einfach vermisste.
 

Myu saß auf dem Dach des Schlosses. Sie hatte sich einen schönen Platz gesucht, von dem aus sie den vollen Mond betrachten konnte. Schlaf benötigte sie keinen, aber sie liebte es, hoch oben zu sitzen und den Vollmond anzugucken. Yuri-sama hatte ihr versprochen, mit ihr einmal hinauf zugehen, auf den höchsten Berg des Mido-Gebirges. Das würde bestimmt sehr schön werden. Sie musste ein wenig kichern. Sie hatte einmal gehört, dass Hunde bei Vollmond singen würden. Ob sie ihm das vorschlagen sollte? Schon allein, um zu sehen, wie er reagieren würde?

Eine Bewegung unter ihr ließ sie hinabblicken.

Irgendein Instinkt riet ihr, sich kleiner zu machen, hinter der Verzierung der Dachbalken zu verbergen. Ihre Katzenaugen waren gut genug, um im Vollmondlicht zwei Drachen zu entdecken. Einen kannte sie. Er war der Stellvertreter Hayaos, der an Rang und Macht zweite der Drachenschamanen. Sein Name war Tsuko. Er hatte ebenfalls mit an den Bannkreisen gearbeitet. Den anderen Drachen hatte sie noch nie gesehen, aber er war nicht bewaffnet. Seiner Kleidung nach könnte er ein Gelehrter sein, aber sicher kein Zauberpriester. Er verneigte sich höflich vor dem Schamanen, überreichte ihm eine Rolle.

„Das ist, was Ihr gewünscht habt, Tsuko-sama. Benötigt Ihr das auch für die Bannkreise?“

„Ich benötige es.“

Myu stutzte. Sie waren doch mit den Bannkreisen heute fertig geworden? Morgen sollte ein Drache sie wieder nach Hause bringen? Aber dann fiel ihr auf, dass Tsuko nicht gesagt hatte, dass er diese Schriftrolle für Bannkreise brauchte, sondern nur, dass er sie benötige. Der Mann verneigte sich wieder und ging.

Der Schamane sah sich um, blickte sogar hinauf. Aber die kleine Katzenyoukai war hinter dem Holz verborgen. Überdies sahen Drachen in der Dunkelheit schlechter als Katzen. Myu konnte so genau erkennen, dass er die Schriftrolle öffnete.

„Ja. Das ist es. Du zerstörst den Pfad, den du gehst, die Macht der Erde bist du. Du spendest Leben und vernichtest, die Macht des Wasser bist du…“ Er nickte und schob die Rolle wieder zusammen, ehe er sie in seinen Ärmel steckte und verschwand.

Myu richtete sich vorsichtig auf. In mancher Hinsicht ging es sie natürlich nichts an, wenn ein Drachenschamane irgendeine Schriftrolle las, sie zu irgendetwas benötigte. Aber wieso machte er es so heimlich und in der Nacht? Die Drachen pflegten sich zu Einbruch der Dunkelheit in ihre Zimmer zurückzuziehen und erst bei Tagesanbruch wieder zu erscheinen. Ach, warum war Yuri-sama nicht hier? Er würde es ihr bestimmt erklären, ihr sagen, dass alles harmlos sei. Aber leider war ihr Gefährte nicht da. Ob sie diesen Zwischenfall Hayao-sama berichten sollte? Der Oberste Schamane hatte auf sie einen sehr netten Eindruck gemacht. Vielleicht würde der sie beruhigen. Denn irgendwie hatte sie eine ungute Vorahnung bekommen.

Lautlos, wie es nur eine Katze konnte, verschwand sie vom Dach. Sie wusste, wo die Räume des Obersten Schamanen lagen. Vorsichtig klopfte sie. Er würde kaum schlafen, aber natürlich war es schrecklich unhöflich.

Hayao öffnete kurz darauf. Erstaunt sah er, wer ihn zu so unpassender Zeit aufsuchte: „Myu-hime? Ist etwas mit dem Bannkreis?“

„Verzeih, Hayao-sama….ich...kann ich dich kurz sprechen?“

„Natürlich. - Komm.“

Sie betrat sein Zimmer schüchtern. Offenbar hatte er geschrieben, denn Schreibfeder und Tinte lagen auf einer Matte. „Ich...ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Ich saß auf dem Dach, um den Vollmond anzusehen. Und vielleicht irre ich mich auch, und es ist alles in Ordnung...“

„Bitte, nehmt Platz, Prinzessin.“

Die äußerst höfliche Bitte bewirkte, dass sie sich etwas beruhigte, Platz nahm: „Danke.“

„Ihr habt also etwas gesehen, das Euch beunruhigt hat.“ Er blieb so ehrerbietig, um sie weiter zu beruhigen. Youkai waren ihm fremd, aber er erkannte, dass sie nervös war.

„Ja.“ Sie erzählte, dass Tsuko eine Schriftrolle bekommen hatte, berichtete von den seltsamen Sätzen, die er gesagt hatte. Der Oberste Drachenschamane hörte zu, ohne zu unterbrechen. „Es klingt so dumm“, schloss sie: „Aber…“

„Nein. Es war gut, dass Ihr es mir gesagt habt, Myu-hime. So werde ich ein Auge auf Tsuko halten. Mehr wird nicht nötig sein. Ihr könnt unbesorgt morgen zurück zum Herrn der westlichen Länder reisen.“

„Danke, Hayao-sama.“ Myu stand auf und ging erleichtert.

Der alte Schamane starrte ihr hinterher. Tsuko. Der ältere Bruder des verstorbenen Daiki. Einer der stärksten jungen Drachen. Und seine angeborene Magie war so mächtig, dass Tsuko bereits rasch zum zweithöchsten Schamanen aller Drachen aufgestiegen war. Und der hatte nun das in der Bibliothek versiegelte Buch der fünf Drachendämonen? Er müsste es der Königin sagen. Und sie müssten ein Auge auf Tsuko halten. Es wäre gut möglich, dass der einen Irrsinn vorhatte. Obwohl: kein Drache, schon gar kein Schamane wäre doch so verrückt, die fünf legendären Drachendämonen erwecken zu wollen.
 

******************************************
 

Zumindest sollte man das annehmen.
 

Im nächsten Kapitel: Töchter und Söhne erfährt Sesshoumaru aber zunächst einmal, dass es sehr nervenaufreibend sein kann, das Familienoberhaupt zu sein.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (38)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  astala7
2008-03-27T11:57:03+00:00 27.03.2008 12:57
hm, große Pläne. Bin gespannt wie Kagome in 5oo Jahren die Inuyoukai einladen will.

Du gönnst ihnen aber wirklich gar keinen Frieden. JEtzt kommt schon wieder der nächste Bösewicht auf die Bühne. Dabei schien alles so ruhig zu sein... Naja, Fehlanzeige.
Von:  don-kun
2007-01-18T21:22:47+00:00 18.01.2007 22:22
Tja, bei diesem Kapitel tauchte bei mir die Frage auf wo die Youkai denn im modernen Japan hin sind? All irgendwo unter Bannkreisen? Aber vielleicht erklärst du das noch.
Und was machen eigentlich Sango und Miroku? Ob die nochmal auftauchen.
Oh... und Kouga, dessen Reaktion darauf dass Inu und Kagome geheiratet haben wäre toll zu lesen.
Von:  Tigerin
2006-12-17T16:31:26+00:00 17.12.2006 17:31
Schönes Kapitel!^^

Die ganzen Gespräche unter den Frauen waren echt klasse und haben mich an manchen Stellen echt zum Schmunzeln gebracht. Shiros und Kagomes Gespräch war echt super... die verschiedenen Gesprächsthemen...^^ zum Glück hat Kagome erklärt, was heiraten im menschlichen Sinne bedeutet... was auch interessant war, war dieses Umrechnen des Alters...
Inzwischen wissen wir ja, dass Tsuko wirklich ärger machen wird... ich bin eben zu spät..^^

Bye Tigerin
Von:  Lizard
2006-12-02T15:02:30+00:00 02.12.2006 16:02
Diese ganzen 'Frauengespräche' sind ja so was von süß!
Ich musste, als ich das gelesen habe, immer wieder schmunzeln (und das, obwohl ich die Story doch eigentlich schon kenne und nicht mehr so leicht zu überraschen sein sollte).
Besonders Myus Art ist so goldig (>ich bin noch nicht lange Prinzessin, weißt du<... *kicher*).
Die Unterhaltung zwischen Shiro und Kagome war ebenfalls mehr als amüsant. Besonders, als Kagome Shiro klar machen muss, was Heiraten unter Menschen bedeutet.

Und so langsam kommt die Erklärung, warum Japan so aussieht wie es aussieht d.h. in früherer Zeit eigentlich anders aussah... und warum wir heutzutage noch nie einen Youkai oder einen Drachen gesehen haben.

Alles scheint schön und in bester Ordnung zu sein, doch offenbar trügt der Schein. Du willst offensichtlich verhindern, dass es dem Leser zu langweilig wird... Der Drachenschamane Tsuko wird offensichtlich noch für Ärger sorgen, immerhin benimmt er sich ja sehr verdächtig...
Von:  Teilchenzoo
2006-11-25T20:32:53+00:00 25.11.2006 21:32
Gott, ich krieg von diesen Vorabiprobeklausuren schon Hallus!! Ich hab mir allen Ernstes eingebildet, ich hätte schon längst kommentiert ...

Naja, muss ich´s "nochmal" tun ...

Als Erstes ... meine Myu^^!! Kleine kluge Katze ... frag mich nicht, wie ich drauf komme ...

Ein Bruder ... na, warum nicht? Die hotepsche Wende muss ja schließlich noch kommen!! Aber ... Elementmagie und Drachen ... ich bin mal ganz einfach der Meinung, dass sich da jemand mit übernimmt. Und unser Lieblingsclan darf es wieder ausbaden. Und natürlich, besonders, mein Lieblingskätzchen, denn noch ist sie in der Nähe dieses Verrückten ...

Hm. Hochzeit in der Neuzeit. Mit dämonischem Besuch. Und Schamgefühl *gg*.


Bye lg neko
Von: abgemeldet
2006-11-21T16:03:29+00:00 21.11.2006 17:03
das war wircklich sehr interessant!
drachendämonen aha, das neue probleme!
aber auch gut dann ist der ff nicht so schnell fertig!

kiss

Ake
Von:  kiji-chan
2006-11-21T15:09:05+00:00 21.11.2006 16:09
Ich würde das Kapi mit einem Wort bezeichnen: süß.
Bis auf die "Dunklen Wolken am Horizont" war es süß.
Tsuko plant bößes, das fühl ich. *schauder* (kalt hier...XD)

Ich freu mich schon auf nächste Kapi.

ncha!
Kiji
Von: abgemeldet
2006-11-21T13:37:36+00:00 21.11.2006 14:37
Wow ein super Kap auch wenn es ruhiger war. Daiki hatte einen Bruder? Mhm, der wird wohl doch so irrsinnig sein die Drachendingsbums zu erwecken, da könnte ich drauf schwören. Gut, das Myu das mit bekommen hat.

Sag mir bitte Bescheid, wenn es weiter geht.

babsy
Von: abgemeldet
2006-11-21T12:14:28+00:00 21.11.2006 13:14
Hey Ho!

Ich wusste doch das da noch was kommt *g*.
Stimmt, den aelteren Bruder von Daiki hattest du vorher schon einmal im Zusammenhang damit erwaehnt, als Daiki daran dachte, wie er ihn als Konkurenten losgeworden ist, indem er auf seine Eignung als Schamane hingewiesen hat. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mir aber noch nichts dabei gedacht. Die Story wird immer besser, haste echt gut hingekriegt =)

Jetzt bin ich wirklich auf diese mysterioesen Drachendaemonen gespannt. Allein schon der Name, eine Verbindung aus Drachen und Daemonen? *gruebel*

Und was fuer familiaere Probleme kriegt der arme Sesshoumaru^^?
Ich hoffe nur, dass Shiro und ihrem Baby nichts passiert! Irgentwie habe ich immer noch ein komisches Gefuehl was das angeht...

Naja, wir werden sehen^^
Freu mich sooo doll aufs neue Kapi XD

All the best
Breaca
Von:  Pei-Pei
2006-11-20T08:51:06+00:00 20.11.2006 09:51
Interessant! Wir haben ja gewusst, dass das noch nicht das Ende sein kann. Schließlich hast du uns ja die Kapitelanzahl bereits am Anfang verraten. Aber ich bin mal gespannt, wie der Youkai-Clan reagieren wird, wenn er von den neusten Begebenheiten erfahren wird. Und vor allem bin ich gespannt, was auf die Inu-Youkai noch zukommen wird. Ich warte auf das nächste Kapitel.^^


Zurück