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Drachenmeister

Draco/Harry
von

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Kapitel 11
 

Draco lag am Ufer des Sees und ließ sich von den letzten Strahlen der Sommersonne wärmen. Neben ihm lag Harry, immer noch als Panther. Eine Woche war vergangen und die Geschichte der Drachenmeister geisterte noch immer durch die Presse.

Wenn sie allein in ihrem gemeinsamen Zimmer waren, dann verwandelte Harry sich auch zurück in einen Menschen. Schon am ersten Abend hatte er Draco erzählt, was ihm bei Voldemort widerfahren war. Vollkommen aufgelöst hatte Harry sich irgendwann in den Schlaf geweint, während Draco die ganze Zeit wach gelegen hatte.

Er machte sich Vorwürfe, auch wenn ihm bewusst war, dass es unsinnig war. Er hätte nicht die Möglichkeit gehabt irgendetwas zu verhindern.

„Draco! Draco!“ Pansy rannte auf den Strand zu und blieb nach Luft schnappend vor dem Blonden stehen. „Da ist... da... Komm mit!“

Draco runzelte die Stirn: „Was ist los, Pansy?“

„Lindwyrm!“, das war das einzige, was Draco aus dem Gestammel seiner Klassenkameradin heraushören konnten.

Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf und rannte los, Harry direkt neben ihm während Pansy nur schwer hinter her kam. Draco sprintete in die Richtung, die Pansy ihm gezeigt hatte. Gleichzeitig vergewisserte er sich, dass er sein Schwert bei sich trug.

Noch nie war ihm so bewusst geworden, wie groß Hogwarts war, wie in diesem Moment. Während er die Schule umrundete spürte er die seltsame Präsenz immer deutlicher. Als er um die Ecke bog, hätte er am liebsten sofort wieder kehrt gemacht.

Dort lag, mit aufgerichtetem Kopf, ein riesiger, giftgrüner Lindwyrm. Der Lindwyrm, dem Draco einst im verbotenem Wald gegenübergestanden hatte, hätte gegen diesen hier wie ein Baby gewirkt. Oder kam ihm das nur so vor, weil er diesmal nicht in einem düsteren, unterirdischen Gang stand?

Vor dem Lindwyrm standen Jana, Severus, Lucius, James und Regulus, weit über ihren Köpfen kreiste alle sieben Drachen. Draco erkannte an ihrer Haltung, dass sie jederzeit bereit waren sich zu verteidigen.

„Ich soll nur eine Botschaft überbringen!“ Die Stimme war dunkel und rau, doch keinesfalls unangenehm.

„Was wäre das?“, fragte Severus gereizt.

„Ich darf es nur Harry Potter persönlich sagen!“, antwortete der Lindwyrm.

„Harry ist unpässlich!“, mischte Draco sich ein.

Doch sie wurden überrascht. Der Panther wandelte sich, kaum das Draco das gesagt hatte, in seine menschliche Gestalt. Finster sah Harry den Lindwyrm an: „Was willst du?“

Der Lindwyrm machte eine Bewegung, die einer Verbeugung gleich kam: „Verzeihen sie, ich habe sie nicht erkannt! Ich soll ihnen ausrichten, dass sie zur nächsten Stunde des Wolfs zusammen mit Remus Lupin in der heulenden Hütte erwartet werden!“

Das seltsame Gebärden des Lindwyrms überraschte alle. Der eigenartige Bote erhob sich in die Lüfte und schwebte davon. Es sah wirklich so aus, als würde er schweben. Kein einziges Mal bewegte er die viel zu kleinen Flügel.

Draco griff nach Harrys Hand: „Was... bedeutet das?“

„Wer kann einem Lindwyrm Befehle erteilen und ist daran interessiert sich mit dir zu treffen, Harry?“, fragte Jana.

Harry sah genauso verwirrt aus, wie alle anderen: „Ich habe keine Ahnung!“

„Vielleicht sollten wir mit Remus reden... Er soll immerhin mitkommen!“, warf Regulus ein.

„Mir gefällt das nicht!“, murrte Severus, während sie Hogwarts betraten.

Nicht nur er hatte ein mulmiges Gefühl, was diese Sache betraf. Allen war dies ein Rätsel.

„Vielleicht sollten wir gar nicht weiter darauf eingehen!“, überlegte Draco laut.

„Nein“, entschied Harry. „Wer weiß, wie der Unbekannte dann darauf reagiert!“

„Wovon redet ihr?“ Remus kam gerade aus der großen Halle.

„Draußen war gerade ein Lindwyrm“, meinte Severus düster. „Er will, dass du und Harry euch zur 'nächsten Stunde des Wolfs' in der heulenden Hütte einfindet. Was immer er damit meinte!“

Remus sah sie überrascht an: „Du müsstest das doch wissen James! So haben wir den Vollmond doch immer umschrieben!“

„Stimmt...“ James runzelte die Stirn. „Aber wer weiß denn noch davon?“

„Sirius und Wurmschwanz waren außer uns beiden die einzigen...“, überlegte Remus.

„Wurmschwanz sitzt in Askaban!“, warf Severus ein. „Und Sirius ist tot!“

„Wer weiß“, meinte Jana.

„Wie meinst du das?“, wollte Lucius wissen.

„Ihr habt erzählt, er sei durch einen Torbogen im Ministerium gefallen“, begann sie. „Ihr habt also nicht gesehen, wie er getötet wurde!“

„Aber in den Büchern steht, dass jeder auf immer verschwindet, wenn er durch diesen Bogen fällt!“, meinte Harry leise.

„Er verschwindet, ganz richtig Harry! Das heißt nicht, dass er tot ist. Vielleicht landete er einfach nur an einem Flecken der Welt, von wo er nicht weg kommt. Dann bleibt er auf ewig verschwunden!“, erklärte Jana ihren Gedankengang.

„Aber wenn er von da nicht weg kommt, dann kann er sich auch schlecht mit uns im der heulenden Hütte treffen!“, widersprach Harry trotzig. „Außerdem, wieso sollte er ausgerechnet einen Lindwyrm her schicken?“

„Es ist ja auch nur eine Möglichkeit!“, meinte Jana beruhigend. „Es ist durchaus möglich, dass Sirius dort auf euch wartet!“

„Wenn du da wirklich hin gehst, dann komme ich mit!“, entschied Draco.

„Aber...“, begann Harry zu widersprechen.

Der Slytherin ließ ihn gar nicht aussprechen:„Ich finde schon eine Tiergestalt, die nicht auffällt. Und wenn ich mich in eine Fliege verwandeln muss!“

„Eine gute Idee, Draco!“, stimmte Severus zu. „Ich werde auch mitkommen!“

Remus wirklich deutlich erleichtert: „Ja, das wäre mir lieb! Mir kommt diese ganze Sache komisch vor!“
 

Der nächste Vollmond war bereits zwei Tage später. Die Gefahr, dass Remus sich verwandeln würde bestand nicht. Severus hatte den Trank in den letzten Jahren so weit weiterentwickelt, dass Remus in der Vollmondnacht selbst kontrollieren konnte, ob er sich verwandelte oder nicht. Das mochte unter Umständen ganz nützlich sein.

Harry wurde nervöser, je näher der Abend kam. Die Möglichkeit, dass Sirius dort auf sie warten könnte, verunsicherte ihn. Wie sollte er sich seinem Paten gegenüber verhalten? Andererseits: Wenn sie nicht auf Sirius trafen, wer konnte sie dann erwarten?

Draco hatte sich als Schlange um Harrys Handgelenk gewickelt. Severus hingegen versteckte sich als Maus in der Hosentasche von Remus. Diese beiden sahen der Begegnung eher mit Skepsis entgegen. Wer einen Lindwyrm als Boten schickte, war mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ihr Freund!

So traten sie zu viert den Weg zur heulenden Hütte an. Harry war der Weg noch nie so lang vorgekommen, wie an diesem Abend. Auch für Remus zog sich die Zeit dahin. Er spürte den Vollmond deutlicher als je zuvor. Lag es nur an der Anspannung, oder an etwas anderem?

Die heulende Hütte war leer, als sie sie betraten. Doch es lag eine seltsame Magie in der Luft, die Harry augenblicklich frösteln ließ. Diese Magie kannte er. Es war lange her, dass er sie gespürt hatte, damals als der Lindwyrm ihm und Draco entgegen schnellte.

„Niemand hier!“, meinte Remus leise.

„Kein Mensch“, stimmte Harry zu. „Aber es liegt die Magie eines Lindwyrms in der Luft!“

Remus fröstelte: „Manchmal bin ich richtig froh, dass ich nicht alles wahr nehmen kann!“

Harry lächelte leicht. Da sprach Remus etwas aus, was er sich selbst manchmal zurück wünschte. Die Magie konnte manchmal wirklich Angst einflößend sein. Vorsichtig erkundete er mit seinen magischen Sinnen das Haus. Allerdings fand er nichts.

„Wie spät ist es?“, fragte er.

„Wieso willst du das wissen?“, fragte Remus.

„Ist der Mond schon aufgegangen?“, präzisierte Harry seine Frage.

Remus schüttelte den Kopf: „Das dauert noch vier oder fünf Minuten!“

„Gut...“, murmelte Harry. Nach kurzer Zeit fragte er: „Wo habt ihr die Vollmondnächte früher verbracht?“

„Komm mit!“, forderte Remus ihn auf und verließ den Raum, in den der unterirdische Gang führte. In einem etwas größeren Raum drei Türen weiter machte er halt. „Früher war es hier wesentlich wohnlicher!“

Harry sah sich um. Bis auf ein altes Bett, einen nicht gerade vertrauenerweckenden Tisch und ein paar auseinander gefallenen Stühlen war der Raum vollkommen leer.

„Und was willst du jetzt hier?“, fragte Remus.

„Wenn sich wirklich Sirius mit uns treffen will, dann wird er vermutlich hier her kommen!“, stellte Harry fest. Er sagte Remus nicht, dass in diesem Raum die kalte Magie des Lindwyrms am stärksten war. Vielleicht hatte das ja auch gar nichts zu bedeuten.

Die Minuten, bis der Mond endlich aufging, schienen nicht zu vergehen. Harry war froh, das Draco bei ihm war. Wer wusste schon, was wirklich auf sie zukommen würde? Während sie warteten, setzten sie sich auf den Boden und lehnten sich an die Wand, jederzeit bereit, sofort wieder auf zu springen, sollte etwas Unvorhergesehenes geschehen.

Als der Mond den Horizont überschritt meinte Remus: „Es ist so weit!“

Im selben Augenblick flimmerte die Luft in der Mitte des Raumes. Mit großen Augen verfolgten Harry und Remus, wie sich langsam ein Bild zu formen schien. Harry erschauderte, als die Magie um sie herum immer mehr zunahm. Doch die seltsam kalte Magie verschwand augenblicklich, als das Bild, in der Mitte des Raumes schwebend komplett war.

„Schön, dass ihr gekommen seid!“

Harry und Remus waren unfähig etwas zu sagen. Was sie geahnt hatten, war Gewissheit geworden. Doch nicht auf die Art, wie sie angenommen hatten. Sirius stand vor ihnen, wenn auch nicht persönlich. Es war seltsam. Sie schienen durch ein Loch an einen ganz anderen Ort zu sehen. Und dort saß Sirius mit überschlagenen Beinen auf dem Boden und grinste sie an.

„Sirius...“ Harry hatte sich einigermaßen gefasst. „Was... wie ist das möglich?“

Sirius machte ein gekränktes Gesicht: „Freut ihr euch denn gar nicht, mich zu sehen?“

„Dieses... 'Wiedersehen' ist etwas seltsam“, meinte Remus mit belegter Stimme.

„Ich weiß“, Sirius seufzte. „Aber auf eine andere Art geht es nicht!“

„Und wieso nicht?“, fragte Harry, nicht sicher, ob er gereizt oder traurig sein sollte.

Nun sah Sirius sie ernst an: „Es braucht etwas länger, dass zu erklären. Ich würde sagen, eure beiden Begleiter verwandeln sich wieder in ihre menschliche Gestalt. Ist vielleicht etwas gemütlicher für sie!“

Harry sah ihn nur perplex an, während Remus stammelte: „Woher... ähm... woher weißt du....?“

Sirius unterbrach ihn lachend: „Ich war nicht untätig die letzten Jahre!“

Draco und Severus hatten nicht gezögert, sich zu verwandeln. Mürrisch sah Draco zu Sirius, während Harry von der Wand weg rutschte und Draco sich hinter ihn setzte, damit er sich mit dem Rücken an den Slytherin lehnen konnte.

Severus dagegen sah eher abwartend interessiert zu dem Todgeglaubten. Er setzte sich neben Remus auf den Boden. Der Werwolf griff sofort nach seiner Hand und lehnte sich an ihn. Für Severus war das ein deutliches Zeichen, dass Remus sich genauso von der Situation überfordert fühlte, wie Harry.

„Na dann erzähl mal!“, forderte Draco trocken.

Das Grinsen verschwand aus Sirius Gesicht und er sah sie ernst an: „Ich weiß nicht, was ihr über den Schleier wisst, oder was überhaupt bekannt ist über ihn. Aber ich vermute, es heißt, dass jeder der durch den Schleier fällt, tot ist!“

Einstimmiges Nicken seiner Zuhörer war die Folge.

„Wie ihr ja seht, ist dem nicht ganz so“, fuhr Sirius fort. „Aber ich sollte vielleicht von vorn beginnen.

Nachdem der Fluch meiner Cousine mich getroffen hatte, spürte ich, wie ich durch den Vorhang fiel. Natürlich erwartete ich auf der anderen Seite zu landen. Allerdings befand ich mich nicht mehr im Ministerium, als ich hart auf den Boden aufschlug.

Gelähmt durch den Fluch von Bellatrix konnte ich nichts weiter tun, als in den sternenklaren Himmel über mir zu blicken. In den Stunden, die ich dort lag, war ich der Verzweiflung nahe. Ich wollte unbedingt und auf der Stelle zurück ins Ministerium. Allerdings ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was noch auf mich zu kommen würde.

Irgendwann nach Sonnenaufgang löste sich der Fluch. Ich sprang auf, und da ich nirgends etwas entdecken konnte, was wie ein Portal aussah, versuchte ich zu apparieren. Das endete ziemlich schmerzhaft und ich habe es seit dem kein weiteres Mal probiert. Ebenso blieb der Versuch ziemlich erfolglos!

Also sah ich mich genauer um. Der nächste Schock folgte dann auch schon, als ich mich umdrehte und direkt vor mir einen Lindwyrm erblickte. Ich kenne ja die Legende des letzten großen Krieges. Ihr könnte euch nicht vorstellen, wie geschockt ich war!

Aber das blieb nicht der einzige Schock, den ich in den nächsten Tagen bekam. Im Gegensatz zu dem, was ich im ersten Moment erwartet hatte, fiel mich der Lindwyrm nicht an. Wieso er das nicht tat, habe ich auch erst vor ein paar Tagen erfahren.

Er wartete, bis ich mich beruhigt hatte, bevor er versuchte ein Gespräch mit mir zu beginnen. Ich glaube, Aran hat sich insgeheim ziemlich über mich amüsiert. Wenn ich bedenke, was ich heute weiß, dann kann ich ihm das nicht einmal übel nehmen.

Sein Name war eines der ersten Dinge, die er mir nannte. Danach erklärte er mir, wo ich mich überhaupt befand. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich verdaute hatte, was ich hörte.

Nach dem großen Krieg zischen den Drachen und den Lindwyrmern, zogen sich die Lindwyrmer zurück und mischten sich nie mehr in irgendetwas ein. Das Tal, in dem ich mich hier befinde, ist ihre Heimat. Wie dieser seltsame Bogen entstand, durch den ich hergekommen bin, können sie mir auch nicht sagen.

Früher aber kamen regelmäßig Menschen durch diesen Bogen. Sie versuchten anfangs genauso wie ich, das Tal sofort wieder zu verlassen. Viele von ihnen bauten sich hier dann ein neues Leben auf, als sie erkannten, dass es sinnlos war. Einige andere verfielen dem Wahnsinn und starben bei den unterschiedlichsten Versuchen hier weg zu kommen.

Es gab Zeiten, da wohnten fast 500 Menschen friedlich neben den Lindwyrmern in diesem Tal. Nicht nur Zauberer wurden hier her geschickt, sondern auch Muggel. Laut Aran redete jedoch nie jemand über sein Leben, das er geführt hatte, bevor er hier aufgetaucht war.

Die Lindwyrmer verließen dieses Tal seit Jahrhunderten nur noch sehr selten. Der Krieg hatte ihnen selbst ziemlich zugesetzt. Die Lindwyrmer, denen ich hier begegnete, wissen nicht mehr, warum ihre Ahnen diesen Krieg führten. Es heißt hier jedoch, dass die Drachen die ursprünglichen Aggressoren waren.

Ich machte mir nicht gerade Freunde, als ich ihnen erzählte, wie bei den Drachenmeistern die Geschichte überliefert wurde. Ich selbst geriet ins Grübeln je länger ich hier lebte. Eine von beiden Überlieferungen musste falsch sein. Ich nehme jedoch an, dass beide nicht ganz der Wahrheit entsprechen!

Dass der Krieg ausbrach, merkte man hier gar nicht. Ich verlor mich in den Studien der endlosen Manuskripte, die hier zu finden sind und lernte die Lindwyrmer immer besser kennen. Viele der Schauermärchen, die unter den Menschen über sie erzählt werden, sind genauso schwachsinnig wie die Angst der Menschen vor den Drachenmeistern! Als ich das erst einmal begriffen hatte, versuchte ich den Lindwyrmer klar zu machen, dass auch ihre Geschichten über die Drachen nicht der Wahrheit entsprechen. Es war ein hartes Stück Arbeit. Einige konnte ich überzeugen.

Andere jedoch, und das bereitet mir Sorge, versuchen die Bewohner dieses Tales auf zu stacheln. Ich denke, es wird nicht lange dauern, bis sie sich aus ihrem selbst ernannten Exil befreien wollen.

Als Voldemort hier auftauchte, sah ich den Untergang schon gekommen. Es ist erst zwei Monate her, doch ich habe gehört, ihr hättet ihn in der Zwischenzeit endgültig besiegt. Diese Nachricht warf die Motivation der Gruppe der Lindwyrmer, die bereit war, für ihn in den Krieg zu ziehen, nieder. Meine Angst steigt jedoch von Tag zu Tag, dass sie sich bald wieder sammeln werden!

Ohne diese drohende Gefahr, hätte ich niemals Kontakt mit euch aufgenommen. Es ist schon so ziemlich zeitraubend und Kräfte zehrend. Lange kann Aran die Verbindung nicht mehr aufrechterhalten!“

„Du bist also in einem Tal voller Lindwyrmer gelandet...“, murmelte Harry. „Aber wenn Voldemort rein und augenscheinlich ja auch wieder heraus gekommen ist, warum kannst du das Tal dann nicht auch verlassen?“

Sirius seufzte: „Jeder, der sich freiwillig in dieses Tal begibt, kann es auch wieder freiwillig verlassen. Jeder, der den Schleier durch schreitet kommt jedoch unfreiwillig hier her und ist dem Bann, der über dem Tal liegt, ausgeliefert.“

„Ich verstehe immer noch nicht, warum du jetzt auf diese Weise Kontakt zu uns aufgenommen hast!“, meinte Remus leise.

„Ich nahm an, ihr würdet Aran nicht zuhören, wenn ich ihn zu euch schicken würde und ihn alles erklären ließe. Und so wie er mir erzählte, wie ihr ihn empfangen habt, ist meine Vermutung wohl richtig gewesen“, erklärte Sirius. „Und die Verschlüsselung meiner Botschaft war notwendig, da hier wie gesagt Kriegsstimmung herrscht. Alle wissen hier, dass Aran mich unterstützt. Ich wollte auf keinen Fall dieses Treffen gefährden!“

„Du willst uns also vor den Lindwyrmern warnen?“, fasste Severus zusammen.

„Auch!“, meinte Sirius. „Aber vorrangig will ich euch, die Drachenmeister als Vertreter aller Drachen, darum bitten euch mit den Lindwyrmern zu unterhalten und Frieden zu schließen!“

„Ich fürchte, dass ist nicht so einfach, wie du dir das vorstellst!“, warf Harry ein.

Draco nickte: „Dazu liegt der Ausbruch dieses Krieges etwas weit in der Vergangenheit!“

„Niemand weiß mehr, warum er überhaupt ausgebrochen ist! Was nützt es zu kämpfen, wenn man nicht weiß, worum?“, fragte Sirius verzweifelt.

„Eben darin liegt ja das Problem!“, meinte Severus ruhig.

„Wie bitte?“ Sirius sah ihn verwirrt an.

Harry seufzte: „Es gibt Probleme zwischen den Drachen und Lindwyrmern, welcher Art auch immer. Wegen dieser Probleme ist der Krieg ausgebrochen. Um den Frieden zu sichern, müssten die Probleme behoben werden, mit Hilfe beider Parteien. Wenn wir allerdings nicht wissen, was die Ursachen des Krieges waren, können wir sie auch nicht beheben. Und dann wird es in der nächsten oder übernächsten Generation wieder zu einem Krieg kommen!“

Das Bild von Sirius begann zu flackern: „Ich habe ... Zeit mehr... Versucht...“ Nur noch Bruchstücke von dem, was Sirius sagte, kamen an. Das letzte, was deutlich heraus zu hören war, bevor er verschwand, war: „Magie der Zeit!“ Dann war er weg und ließ drei reichlich verwirrt Drachenmeister und einen ebenso verwirrten Menschen zurück.

„Und nun?“, fragte Remus nach einer Weile.

„Vielleicht sollten wir erstmal den anderen hiervon berichten!“, schlug Draco vor.

Harry nickte, ohne jedoch etwas zu sagen.

Auch Severus stimmte dem zu: „Je schneller wir hier weg sind, desto besser. Mir ist dieser Ort hier unheimlich!“

Er war nicht der einzige, dem es so ging. Eilig verließen sie die heulende Hütte und machten sich auf den Weg zurück nach Hogwarts.
 

„Das ist ja wohl die Höhe!“ Ron lief in der Kammer des Schreckens auf und ab. „Der Typ lebt und meldet sich kein einziges Mal! Und jetzt so etwas!“

„Ron, beruhige dich!“, meinte Harry. „Du verkennst die Lage! Ich denke, Sirius hat Recht!“ Harry hatte den ganzen Weg über nachgedacht. Er war zu einem Entschluss gekommen.

„Was?“ Remus sah ihn überrascht an. „Wer sagt uns, dass das wirklich Sirius war?“

„Mein Gefühl sagt es mir!“, erwiderte Harry.

Draco nickte: „Einen Betrüger hätten wir ganz schnell entlarvt! Du darfst nicht vergessen, was wir sind! Es war Sirius Magie!“

„Jetzt wissen wir von der drohenden Gefahr! Aber was wollen wir dagegen unternehmen?“, kam James auf das eigentliche Thema zurück.

„Wir müssen eine Möglichkeit finden, dass wir einen sicheren Frieden schließen können!“, meinte Jana.

Lucius stimmte ihr zu, wandte aber ein: „Nur, wie Harry schon sagte, wird sich das schwierig gestalten!“

„Die Magie der Zeit...“, murmelte Draco.

„Wie bitte?“ Regulus sah ihn verwundert an.

„Ich denke, Merlins Besuch in dem Denkarium hatte noch eine andere Bedeutung. Erinnert ihr euch an seine ersten Worte?“, fragt Draco.

Harry sah Draco verwirrt an. Er wusste zwar von der Reise durch die Erinnerungen, doch von Merlin hatte Draco dabei nichts erwähnt gehabt.

„Die Magie der Zeit ist mächtig!“, meinte Jana. „Das willst du nicht wirklich tun!“

„Was willst du tun, Draco?“ Bei Ron war der Groschen noch nicht gefallen.

Dafür aber bei allen anderen. Lucius sah seinen Sohn zweifelnd an: „Das Wissen darum ist verloren gegangen!“

„Ich denke nicht!“ Draco schüttelte den Kopf. „In irgendeinem der Bücher, die in der Halle des Wissens aufbewahrt werden, wird sicher etwas dazu stehen!“

„Aber denk doch mal an die Risiken! Wie leicht könntest du ein Zeitparadoxon auslösen?“, gab Regulus zu bedenken.

Endlich wusste auch Ron wovon die Rede war: „Du willst eine Zeitreise machen?“

„Wenn ich heraus finde wie, dann werde ich das tun!“, bejahte Draco die Frage.

Die älteren Drachenmeister waren alle gar nicht begeistert davon. Und auch Hermine mischte sich nun ein: „Regulus hat Recht Draco. Wenn du bis vor den großen Krieg in die Vergangenheit reist, reicht ein unbedachtes Wort, um ein Zeitparadoxon auszulösen!“

„Das ist mir klar!“, meinte Draco. „Aber es ist unsere einzige Möglichkeit! Willst du erneut einen Krieg miterleben? Wenn wir nichts unternehmen wird bald ein Krieg von ganz anderer Dimension ausbrechen, als der Vergangene. Alle würden mit hineingezogen werden! Tiere, Magier, Muggel! Die Muggel werden den Begriff 'Weltkrieg' neu definieren müssen! Willst du das, Hermine?“

„Natürlich nicht!“, entgegnete die Gryffindor. „Aber du könntest dich oder Harry oder irgendeinen anderen von uns durch ein unbedachtes Wort einfach auslöschen!“

„Das Risiko gehe ich ein!“, meinte Draco.

„Ich ebenfalls!“, stimmte Harry ihm zu. „Es sind alles Möglichkeiten, über die wir gerade reden. Aber die drohende Auseinandersetzung ist real! Es ist längst überfällig, dass die Lindwyrmer zurück schlagen! Selbst wenn wir den Krieg nicht mehr miterleben, so werden spätestens unsere Enkel dieses Grauen miterleben müssen!“

„Ich bin dabei!“, stellte Ron klar.

Hermine sah sie düster an. Ihr gefiel diese Idee gar nicht, die sich da in den Köpfen ihrer Freunde festgesetzt hatte. Schließlich seufzte sie ergeben: „Irgendein Vernünftiger muss bei dieser Aktion ja mit machen!“

„Uns beachtet ihr gar nicht mehr, was?“, mischte James sich ein. „Ihr könnt dieses Risiko nicht eingehen! Solltet ihr irgendetwas Entscheidendes verändern, könnt nur ihr euch erinnern! Vielleicht macht ihr das ganze auch nur noch viel schlimmer!“

„Kann es denn noch schlimmer werden?“, fragte Severus resigniert.

Er bekam nur verständnislose Blicke zu geworfen.

Also erklärte er: „Draco hat vollkommen Recht. Wenn es zu einem Krieg zwischen Drachen und Lindwyrmern kommt, werden alle Wesen dieser Welt da mit hinein gezogen, so wie schon beim ersten Mal.“

„Nur ein einziger Funken reicht aus und die Erde wird sich in einen Feuerball verwandeln. Es gibt genug verfeindete Länder unter den Muggeln. Gegen ihre Atomwaffen sind auch wir Zauberer nicht geschützt!“, stimmte Remus ihm zu.

Das Argument verfehlte seine Wirkung nicht. Es entsprach der Wahrheit, was Remus über die Muggel gesagt hatte. Ein einziger falscher Schritt, jetzt in ihrer Zeit, konnte den Untergang bedeuten. Das Risiko den Lauf der Zeit zu verändern war da gegen gar nichts. Warum das ganze also scheuen.

Jana nickte nachdenklich: „Ich kann euch die Bücher aus dem Ural holen, die von der Magie der Zeit handeln!“

Hermine lächelte: „Das ist eine gute Idee. Jungs, wer kommt mit in die Halle der Weisheit? Es liegt viel Arbeit vor uns!“
 

Und wenn sie gewusst hätten wie viel Arbeit vor ihnen lag! Das Schuljahr flog dahin und sie lernten für ihre Prüfungen, während sie lasen, auf schrieben, planten und noch mehr lasen. Keine ruhige Minute blieb ihnen.

Als Seamus und Blaise mitbekamen, was vor sich ging, nervten sie die vier Zeitreisenden so lange, bis sie zustimmten, dass auch die beiden mitkommen durften. Das erwies sich in so fern als vorteilhaft, dass sie nun vier Augen mehr hatten, die Bücher durch suchten.

Nicht nur Jana brachte viele Bücher mit. Solche Zusammenkünfte mit Sirius wie damals eine Woche nach dem Sieg über Voldemort gab es noch viele. Er war anfangs genauso skeptisch gegen über Dracos Plan wie die anderen. Doch letztendlich unterstütze er sie nach Kräften.

Sirius schickte Aran, seinen Lindwyrm, wie er meinte, mehrmals mit Folianten und Manuskripten nach Hogwarts. Persönliche Notizen von ihm waren immer dabei. Sie bekamen viele wertvolle Informationen von Sirius. Das bezog sich nicht allein auf die Magie der Zeit. Sie lernten von ihm auch viel über die Lindwyrmer.

Kurz nach Weihnachten standen dann gleich drei erfreuliche Ereignisse ins Haus. Remus und Severus schlossen den magischen Bund und Jana verkündete an der Seite eines glücklichen Regulus, dass sie schwanger sei. Und nach den Weihnachtsferien kehrte Ginny nach Hogwarts zurück.

Die erwachsenen Drachenmeister führten viele Gespräche mit dem Ministerium. Sie konnten einige Verordnungen so verändern, dass die Schwarzmagier sich nicht erneut angegriffen fühlten. Dazu gehörten auch die Gesetze über die Werwölfe, die deutlich abgeschwächt werden konnten. Hogwarts musste sich im kommenden Schuljahr keinen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste suchen.

Ostern heirateten Jana und Regulus. Das war für die Schüler noch einmal ein willkommenes Fest, bevor es in die heiße Phase vor den Prüfungen ging.

Draco, Harry, Ron, Hermine, Blaise und Seamus gönnten sich nach den schriftlichen und mündlichen Arbeiten jedoch keine Pause, so wie es alle anderen taten. Sie arbeiteten von früh bis spät und wurden von den erwachsenen Drachenmeistern trainiert.

Nachdem sie bis Anfang der Sommerferien, für sie ja eigentlich das Ende der Schule, geklärt hatten, wie sie den Fluss der Zeit auf und ab schreiten konnte, informierten sie sich über die Zeit, in die sie reisen wollten. Zwischendurch legten sie kleine und größere Reisen durch die Zeit zurück, um sich auf den ganz großen Sprung vor zu bereiten.

Ein Jahr nach Voldemorts Vernichtung war es dann endlich so weit. Sie glaubten alle Informationen zu haben, die sie benötigten. Ob dem wirklich so war, würde sich zeigen. Die Zeit des Abschiedes war gekommen. Selbst Aran war gekommen und die Zeitreisenden zu verabschieden.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

So ist Drachenmeister nun also fast beendet. Es fehlt nur noch der Epilog, der schon eine wichtige Einleitung zum zweiten Teil ist ^^ Nun, worum es im zweiten Teil geht, könnt ihr euch jetzt sicherlich schon alle denke.

Ich hoffe doch, die Überraschung mit Sirius ist mir geglückt? Ich mags nicht, wenn er tot ist -.- Aber in manchen Geschichten ist das leider unvermeidlich *seufz*
 

Animexx:
 

@-Black-Pearl-: Diese Ruine spielt in der Fortsetzung noch eine mehr oder weniger große Rolle ^^ Dabei hatte ich die Fortsetzung noch gar nicht geplant, als ich davon geschrieben habe xD
 

@Trini-chan07: Ich sage jetzt einfach mal, dass du dir selbst überlegen kannst, wie die anderen auf die Geschichte reagiert haben xD Die weitere Woche Schulfrei hat sich übrigens zu einer weiteren Woche im Krankenhaus ausgeartet, plus eine Woche frei und ab Donnerstag bin ich wieder mal im Krankenhaus. Ich bin der statistisch längst überfällige Fall mit den Komplikationen. -.-
 

Herzlichen Dank @taeddyx, Dranza-chan, MikaChan88, inspiration, AngelHB, Yami-san, chibi-angel und -Black_Rose- *alle mal durchknuddel*
 

ff.de:
 

@MissNarzzisa: Ich bin froh, das mir Dracos Bericht gelungen ist. Ich habe diese Kapitel so manches Mal skeptisch betrachtet!
 

@fro: Nun, was hältst du von dieser Überraschung?
 

@TC2509: Danke, diese Wünsche kann ich gebrauchen. Wie gesagt darf ich am Donnerstag noch mal ins Krankenhaus. Das einzige Vorteilhafte dort ist, dass ich viel viel Zeit zum schreiben habe!
 

Vielen lieben Dank @Iron, noemi, Evi, AuroraSky, LeCriSilencieux , Kerry, InaBau und LadyLivre
 

bis zum Epilog ^^

(in zwei Wochen dann, so lange ich nicht wieder überraschend ins Krankenhaus darf -.-)
 

glg

ta-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  MikaChan88
2007-05-12T11:36:45+00:00 12.05.2007 13:36
das kapi war echt super!
schade das es bald vorbei ist!
ich mag die ff total.
mach bitte ganz schnell weiter, bin schon gespannt wie es weiter geht! ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Dranza-chan
2007-05-09T20:03:24+00:00 09.05.2007 22:03
Wie immer ein super Kapi!
Ich mags auch nich wenn Sirius tot is!
Bin schon gespannt wie's weitergeht!
Bye Dranza-chan
Von: abgemeldet
2007-05-09T18:43:44+00:00 09.05.2007 20:43
Huhu^^
ein super Kapitel.
*freuz* Sirius lebt^^ Ich bin auch eher für die FF in dennen der liebe Tatze lebt^^
Aber das es so weitreichende Auswirkung hat, hätte ich mir wirklich nicht erdenken können.
Dennoch freue ich mich schon auf den zweiten Teil. Ich liebe ja Zeitreisen^^. Doch das dies so eine aufwendige Vorbereitung bedarf, man. Aber es gab ja dennoch währenddessen einiges zu Feiern^^
Bitte schreib schnell weiter,
ich bin wirklich sehr gespannt wie es weiter geht^^
cu trini
p.s. hoffe dein aufenthalt im Krankenhaus verläuft kurz und positiv ausfallend.
Von: abgemeldet
2007-05-09T17:56:34+00:00 09.05.2007 19:56
tolles kap
na da freu ich schon auf die fortsetzung
hoffe geht bald weiter

deine -Black_Rose-
Von:  taeddyx
2007-05-09T17:53:50+00:00 09.05.2007 19:53
Hach als ich das erste Mal das Kapi gelesne habe ist mir das Herz fast stehen geblieben als mir in Sinn kam das Sirius noch leben könnte *__*
Und als es dann so wahr einfach herrlich *strahlt*
Das Kapitel ist wirklich toll.

HDL, taeddyx
*knuddel*
Von:  -Black-Pearl-
2007-05-09T16:18:08+00:00 09.05.2007 18:18
wow,was ein chap!! *___*
echt der wahnsinn!!
na da bin ich jetzt wirklich mal verdammt gespannt,wie das alles weiter geht!!
ich freu mich schon! ><
*knuddel*
-Pearl-
Von:  AngelHB
2007-05-08T18:21:52+00:00 08.05.2007 20:21
Hi!

Ein super Kap. Bin schon gespannt wie es weite rgehen wird.
Freu mich scon. Hoffe doch dir geht es wieder besser.

LG Angel
Von: abgemeldet
2007-05-08T17:58:32+00:00 08.05.2007 19:58
eh was achso es geht noch weiter ich dachte
schon^^ ich freu mich schon riesig drafu
schreib ganz shcnell weitewr


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