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Die magischen Kontakte

*Die Luraya - Teil 1*
von

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Schulden über Schulden

Der Morgen graut, Geshura hält in dem dichten Wald nach ihnen ausschau. Sie aktiviert den Ketolaf Zauber nicht, schließlich will sie sie ja nicht angreifen und wenn sie mächtiger ist, würde das den Daiyoukai sicher eher dazu anheizen, sie erledigen zu wollen. Zur Sicherheit hält sie aber zumindest Shoksun in der Hand, in seiner kleinen Form, damit sie, wenn nötig, schnell verschwinden kann. Sie geht an einem weiteren Baum vorbei und siehe da, die kleine Gruppe steht vor ihr. "Wartet", gibt sie von sich als sich alle kampfbereit machen. Ihr Wort hat nichts befehlendes, sie will sie nicht provozieren.

Während die Menschen sich erstaunt ansehen und dann aufmerksam zu ihr schauen, bleibt Sesshoumaru gewohnt kühl und sieht die Luraya schweigend und ausdruckslos an.

Als Geshura merkt, dass sie darauf warten was sie zu sagen hat, redet sie: "Wir haben Inuyasha und Kohaku." Sie erkennt gleich, wessen Frau die Schwester des Jungen ist, denn deren Augen verraten sie und zudem wird sie von den anderen auch noch besorgt gemustert.

"Und?", fragt Sesshoumaru beinahe gelangweilt. Dass Inuyasha hier irgendwo ist, wusste er auch so und der Junge interessiert ihn persönlich nicht.

"Wir ziehen deren Freilassung in Erwägung."

"Bevor ich irgendetwas mit euch bespreche, will ich Inuyasha sehen", meint Sesshoumaru nach einem Moment. Woher soll er sonst wissen, ob sein Bruder nicht vielleicht schon tot ist und er hier seine Zeit verschwendet? Seine Sinne können nämlich nichts innerhalb des Turms wahrnehmen, irgendetwas magisches hält ihn davon ab.

Sango kann sich nicht zurückhalten: "Und Kohaku."

Sesshoumaru sagt dazu nichts.

Geshura nickt. "Gebt mir zehn Minuten."

"Einverstanden", erwidert Sesshoumaru schlicht und sieht ihr hinterher. Der Stamm ist schon etwas besonderes, gerade deren Frauen wie es scheint; er hätte nicht gedacht dass sie verhandeln würden.
 

Pemora hatte durch Deleira zugehört und sieht ihre Tochter verwundert an, als diese zurückkommt. Die anderen Ratsmitglieder sind inzwischen auch wieder alle beim Oberhaupt. "Wie zum Teufel kommst du auf den armen Jungen?", Verständnislosigkeit liegt in ihrer Stimme.

"Er ist der Bruder dieser Youkaijägerin und wird von Naraku kontrolliert; das ist eine dieser Gräueltaten von ihm, über die ich im Rat nicht sprechen wollte."

Pemora ist erschüttert. "Wieso hast du nicht gesagt dass wir einen Verräter im Turm haben?!"

"Verzeih Mutter, ich hab es selbst erst vorhin herausgefunden. Ich wusste dass er Kohaku heißt, aber ich hätte nie gedacht dass es der ist, den wir vor ein paar Tagen aufgenommen haben, er wirkte so unschuldig."

Da kann Pemora ihrer Tochter nur zustimmen und seine Geschichte war auch glaubwürdig. Sie überlegt einen Moment. "Geh hinunter und lass die zwei Gefangenen vor den Turm bringen", befiehlt sie Geshura und zu allen Anwesenden: "Wir werden ihnen alle zusammen gegenüber treten!"
 

Gesagt getan, wenige Minuten später stehen die zwei Gefangenen, der Rat und ein paar Wachen vor dem Turm gegenüber der kleinen Truppe.

Balamei ist über der mögliche Verhandlung der zwei Unruhestifter überhaupt nicht begeistert. Sein Schwert hat er bereits in der Hand, falls die Zwei zu entkommen versuchen.

Inuyasha hat den Kopf gesenkt, denn in magischen Ketten vor seinen Bruder und seine Freunde treten zu müssen, ist beschämend. Er als Gefangener, als Ding mit dem man feilschen kann als wäre er nur ein Gegenstand! Wenigstens hat er noch Tessaiga und er vermutet, dass Geshura ihnen klar gemacht hat, das dass auch nötig ist, wenn kein Unglück passieren soll. Einerseits gut, andrerseits schlecht, denn so kennen die Luraya einen seiner Schwachpunkte.

Sesshoumaru sieht seinen kleinen Bruder an, er scheint soweit in Ordnung - sieht man mal von dessen eindeutig verletztem Stolz ab - Kohaku ebenso, aber gegenüber Inuyasha nur gefesselt. Nun gut, es ist wohl alles wie es bei so einer Verhandlung sein sollte, also wird er sich anhören was diese Luraya vorschlagen, danach sieht er weiter.

Eine kleine aber wichtige Tatsache wird aber von allen Anwesenden außer Acht gelassen, und zwar dass indirekt noch eine dritte Partei unter ihnen ist, die nicht verhandeln will. Das ist auch der Grund, wieso sich die Situation plötzlich und drastisch verändert.

Die Kettensichel die Kohaku im verborgenem halten konnte, weil keiner der Wachen eine Waffe bei einem `unschuldigen´ Jungen erwartet hat, zerschneidet mühelos und unbemerkt die Fesseln. Nur einen winzigen Augenblick nachdem man dies hätte bemerken könnten, fliegt die Kettensichel Kohakus gezielt auf Pemora.

Balamei kann den Schlag mit Müh und Not noch abwehren, wird dabei aber selbst verletzt. Er weicht zurück, denn auch wenn er der für die Sicherheit verantwortlich ist, er ist verwundet und Verletzte gehören immer in die hinteren Reihen.

Pemora kümmert sich sofort um ihn, denn wenn er nicht gewesen wäre, ginge es ihr wohl ziemlich schlecht. Sie hatte ihre Aufmerksamkeit zu sehr auf der Truppe vor sich gehabt.
 

Die nächsten Augenblicke, laufen für die einen in Zeitlupe, für die anderen in Zeitraffer ab:

Die Wachen tun ihre Pflicht und gehen auf Kohaku los, aber bevor sie ihn erreichen, stellt sich Inuyasha rechtzeitig dazwischen, da er nicht will dass Sangos Bruder etwas zustößt. Die zwei Luraya greifen trotzdem an, scheint es doch so, als wolle er dem Jungen zur Flucht verhelfen; zur gleichen Zeit schlägt eben dieser hinter dem Hanyou zu - aber anders als alle gedacht hätten.

Inuyashas gibt ein schmerzhaftes Keuchen von sich, als er ein Schwert in den Bauch gerammt bekommt und seine Augen weiten sich geschockt, als ihn etwas nahe seiner Schulter durchbohrt. Er wurde von beiden Seiten angegriffen, obwohl er keinem etwas tun wollte.

"Nein" denkt Geshura nur erstarrt von dem Geschehen. Das läuft alles völlig falsch!

Sesshoumaru springt blitzschnell nach vorne. Dass der Krieger der Luraya verletzt wurde kümmerte ihn nicht groß, aber das hier schon. Er schleudert Kohaku samt Waffe hart beiseite, weil dieser seinen Bruder erneut angreifen will.

Der Junge bleibt besinnungslos am nächsten Baum liegen.

Sango treten Tränen in die Augen. "Kohaku!", schreit sie verzweifelt. Sie will nicht glaube dass ihr Bruder das getan hat!

"Inuyasha!", von Kagome.

Miroku schließt kurz betroffen die Augen, Shippo ist unfähig überhaupt etwas zu denken oder tun und Kirara hält sich neben Sango.

Geshura ist geschockt, denn sie sieht Inuyasha ins Gesicht, dessen Augen sie noch kurz anstarren. "Wieso?!", flüstert sie, doch innerlich schreit sie es.

Inuyasha fällt zu Boden, aber Sesshoumaru fängt ihn noch rechtzeitig auf, bevor dieser dort ankommt und hohlt ihn mit einem großen Satz von diesen Luraya weg.

Die Wachen können gar nicht reagieren, so schnell ist erst der eine, dann der andere Gefangene weg und der dafür Verantwortliche gleich dazu. Den anderen Luraya geht es ebenso und zugleich müssen sie erst noch begreifen, was genau gerade passiert ist.
 

Noch ehe Sesshoumaru in die Augen seines Bruders blickt, riecht er es schon und die Wunde ist auch zu offensichtlich - Kohaku hatte ihn von hinten tödlich am Hals getroffen. Er legt den Hanyou sanft ab, obwohl das jetzt eigentlich keine Bedeutung mehr hat.

Kagome ist schnell bei Inuyasha, kniet sich zu ihm, doch als sie sein Gesicht sieht wird sie kreidebleich. "Das ist nicht wahr... sag mir jemand dass das nicht wahr ist, bitte", fleht sie, doch ein weiterer Blick in seine Augen und sie kann die harte Realität nicht mehr verleugnen. "Inuyasha", sagt sie leise und traurig, ehe sie ihren Kopf weinend auf seine Brust legt und sich ihre Hände zitternd in seinen Haori krallen.

Als Sango das sieht, reißen bei ihr die Sicherungen. Sie setzt sich in Bewegung, will schon mit gezogenem Schwert auf ihren Bruder losgehen, doch Miroku hält sie zurück:

"Das darfst du nicht Sango!"

"Lasst mich los Houshi-sama!"

"Das hätte Inuyasha nicht gewollt!"

Sie versucht sich aus seinem Griff zu befreien, aber er lässt nicht locker. Ihr Blick wandert von ihm, zu ihrem bewusstlosen Bruder hinüber zu Inuyasha. Dann flüchtet sie sich schluchzend in Mirokus Arme, der sie auch weiterhin festhält.

Vom Stamm der Luraya halten sich allesamt zurück, selbst Balamei, denn sie sind nicht gänzlich herzlos und zudem wissen nur die zwei Frauen, was in den Jungen gefahren ist.

Geshura geht vorsichtig etwas vor, doch Sesshoumaru sieht sie ruckartig an, mit einer Kälte die ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Er steht auf, scheinbar ungerührt, dass sein toten Bruder zu seinen Füßen liegt.

"Einen Schritt näher und ihr landet ebenfalls tot auf dem Boden."

Die Kälte seiner Stimme lässt die Anwesenden frösteln.
 

Sesshoumaru denkt lange nach, denn es fällt ihm zu seiner Verwunderung gerade schwer, eben das zu tun. Nichts und niemand rührt sich gerade, nur die Trauernden. Was soll er nun machen? Sollte er überhaupt etwas tun? Dann fällt ihm aber etwas ein. Er zieht sein Schwert und sieht Miroku kurz an, der nickt, so dass er zu Kohaku hinüber geht.

Sango blickt ihn erschrocken nach und will schon hinter ihm her, da hält der Houshi sie wieder zurück.

Miroku schüttelt auf den fragenden Blick seiner Freundin nur Sacht den Kopf, denn er hat den Blick des Daiyoukai sehr wohl verstanden und entsprechend geantwortet.

Die Lurayas warten vorsichtig ab was passiert, denn jetzt ist die Gegenpartei sicher ziemlich gereizt und sie wollten einen Kampf vermeiden - nur kommt die Frage auf, ob das jetzt überhaupt noch möglich ist.

Sesshoumaru entnimmt wortlos das Shikon no Kakera aus Kohakus Rücken, er konnte riechen wo es sich befindet.

Sango stockt der Atem, er hat ihren Bruder umgebracht! Ist das seine Rache für den Tod Inuyashas?

Dann schlägt Sesshoumaru mit Tensaiga zu, er berührt Kohaku nicht mal, aber der Junge regt sich leicht.

Sango schaut überrascht ihren Bruder an. Ist das wirklich wahr und nicht nur ein Traum? Kein Wunschdenken?

Kohaku öffnet die Augen, sieht zu ihr. "Schwester", sagt er leise.

Sango kann nichts mehr halten, sie eilt zu ihm so schnell sie ihre Beine tragen und umarmt ihn vor Freude schluchzend.

"Es tut mir Leid", sagt Kohaku reumütig, er erinnert sich an alles.

Geshura hört ungläubig Sangos Worte:

"Du lebst und bist frei?! Oh Kohaku..."

"Er lebt wieder?" Richtig, er war tot, sie erinnert sich noch an Narakus Geschwafel, aber wieso lebt er jetzt wieder?

Sango weiß nicht wie sie nun reagieren soll, immerhin hat ihr kleiner Bruder gerade einen ihrer Freunde umgebracht, wenn auch einzig wegen Naraku. "Inuyasha es tut mir so Leid!" Was soll sie jetzt bloß machen? Sie kann darüber gerade nicht nachdenken, dazu fehlt ihr die Kraft. Sie hält ihren Bruder einfach weiter in ihren Armen.
 

Derweil tritt Sesshoumaru zu Inuyasha und wirft das Shikon no Kakera Kagome zu.

Sie fängt es nicht, ist sie doch noch völlig von der Rolle, immerhin ist Inuyasha gerade gestorben! Aber als sie sieht was sie dort hätte entgegennehmen sollen, stockt sie und hebt es auf. Woher hat er den Splitter des Shikon no Tama? Sie sieht sich um und entdeckt den Grund. "Er hat Kohaku gerettet?!"

Der Daiyoukai sieht auf die Leiche, die der Hanyou nun ist, auch wenn seine Sinne weiterhin sorgsam die Umgebung erfassen. Sein kleiner Bruder ist also tot, gestorben durch die nun ehemalige Marionette Narakus. Einige Augenblicke steht er dort regungslos und unentschlossen was er nun eigentlich tun will. Soll er Inuyasha wirklich wiederbeleben? Hatte er sich ihn nicht früher tot gewünscht? Sogar selbst die Hand erhoben um ihm den Todesstoß zu geben?

Geshuras Blick fällt inzwischen auf Sesshoumaru zweites Schwert, kann es sein, dass Kohaku dadurch wieder lebt? Im Kampf mit ihm hat er es zumindest kein einziges Mal gezogen obwohl es ein heikles Gefecht war. Vielleicht ist es also für so etwas gut? Das wäre mehr als unglaublich! Was auch immer es war, was den Jungen wieder lebendig gemacht hat, hat es auch noch die Macht Inuyasha wiederzubeleben?

"Tensaiga!" Kagome begreift nun, aber wieso steht Sesshoumaru nun einfach da? Er hat doch die Macht Inuyasha zu retten, also wieso tut er es nicht? Sie sieht ihn flehend an und fragt sich zugleich, wie er es fertig bringen kann, auch nur einen Moment zu zögern, wo er doch sogar Kohaku einfach so wiederbelebt hat!

Sesshoumaru ignoriert sie, von ihr wird er sich garantiert nicht beeinflussen lassen. Er versucht nachzudenken aber seine Gefühle holen seine Gedanken ein und stiften Verwirrung. Das merkt man ihm natürlich alles nicht an.

Geshura durchleuchtet die Blicke und Gesten von Kagome, er scheint es also zu können. Will er etwa nicht? Nach dem Bericht des Spähers war Inuyasha mit in der Schlacht dabei. Hat der seinen Halbbruder vielleicht irgendwie enttäuscht? Wäre möglich, aber trotzdem ist das doch kein Grund einem Verwandten nicht zu helfen, selbst wenn man ihn nicht so gut leiden kann, oder? Sie geht nicht näher heran, denn sie nimmt seine Warnung von vorhin durchaus ernst, sagt aber: "Ihr müsst ihn wiederbeleben."

Sesshoumaru zeigt keine Regung als er sie ansieht.

"Er war euer Bruder und...", sie hätte beinahe `ein guter Mensch´ gesagt, aber das würde Sesshoumarus Meinung wohl kaum ändern. "Er war stark, besaß Ehre und Stolz, so einen Tod hat er nicht verdient!"

Der Blick des Daiyoukai geht lediglich wieder zu Inuyasha. Die Schuld bei dem Houshi hat er mit der Wiederauferstehung Kohakus gut gemacht - man muss nur etwas Scharfblick besitzen, um zu sehen wie sehr er Kohakus Schwester Sango liebt. Allerdings hat Geshura recht und außerdem ist er es Inuyasha schuldig. Wenn er ihn jetzt aber wiederbelebt, hat er jegliche Schuldigkeit bei ihm getilgt, eher noch etwas gut, und er hätte wieder seine Ruhe. Er muss sich eingestehen, seine endgültige Entscheidung wird neben den Tatsachen auch von den Augen seines Bruders beeinflusst, die er `so´ nicht mehr sehen will. Ein Hieb mit Tensaiga und die Todesboten verschwinden.
 

Der Blick Inuyashas wird wieder klar und er blinzelt verwirrt.

"Inuyasha!", ruft Kagome überglücklich aus.

Geshura lächelt erfreut, doch dann begegnet sie Sesshoumarus Augen. Es ist alles so ganz anders gelaufen als geplant, aber ist es so nicht ebenfalls gut, falls sie sich jetzt nicht noch gegenseitig zerfleischen? Nun irgendetwas kommt noch, das sieht sie dem Daiyoukai trotz aller Verschlossenheit an.

"Was... Sesshoumaru?", fragt Inuyasha, kann es tatsächlich sein, dass sein Bruder Tensaiga für ihn eingesetzt hat? Und da ist noch etwas...

Sesshoumaru reagiert gar nicht, denn wenn Inuyasha sein Hirn anstrengt, kommt er selbst darauf dass nur er es gewesen sein kann.

Inuyasha setzt sich auf, sieht Kagome besorgt an seiner Seite. "Ich weiß wieder alles", meint er zu ihr und umarmt sie, einfach glücklich am Leben zu sein, wenn er das auch nicht groß zeigt.

Die junge Miko ist total überrascht, aber mehr über seine Umarmung in aller Öffentlichkeit, als über sein zurückgewonnenes Gedächtnis, denn da hat wohl schlicht Tensaiga geholfen.

Pemora tritt nun vor, aber nicht weiter als Geshura. "Dann belassen wir es dabei?", fragt sie, in der Hoffnung diese Auseinandersetzung mit diesem Youkai und dem Hanyou samt Freunden zu beenden. Das Interesse an diesen Schwertern hat sie verloren. Es ist nicht nur viel zu gefährlich geworden, nein, es ist auch noch ein relativ friedlicher Daiyoukai, wie sie nun tatsächlich sehen konnte, von dem Hanyou ganz zu schweigen, so wie ihre Tochter über ihn geredet hat, wie sie ihn verteidigt hat und wie er sich letztendlich vor Kohaku gestellt hat um diesen zu schützen.

"Nein ist es nicht", antwortet Sesshoumaru den zwei Frauen, die seinen Stolz verletzt haben. Er kann das unmöglich auf sich sitzen lassen, auch wenn einzig der Houshi eine der zwei Begegnungen beobachtet hat, neben den Luraya.

"Wie geht es weiter?", fragt Pemora ruhig. Es gibt also noch Ärger, wie befürchtet. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sie ungeschoren davon kommen.

"Ich verlange ein Duell, auf Leben und Tod, mit euch beiden zusammen!" Er weiß es ist riskant aber er ist sich sicher dass er das schaffen kann und damit wäre diese Schande in seinen Augen wieder getilgt.

"Nein!", meint Inuyasha plötzlich.

"Inuyasha?", dass kommt von ein paar Personen.

"Was soll das heißen?", fragt Sesshoumaru genauer.

"Du wirst nicht mit ihnen duellieren heißt das." Mit seinem zurückgewonnenem Gedächtnis hat Inuyasha sein Selbstvertrauen und seine große Klappe wieder.

"Halt dich da raus!", die Schuld bei Inuyasha hat er mehr als beglichen und er ist der Ältere.

"Ich denk ja gar nicht dran! Ich bin Geshura etwas schuldig und ich kann nicht zulassen, dass du ihnen was antust!"

Sesshoumarus kalte Augen starren ihn an. Muss sein kleiner Bruder eigentlich die ganze Welt beschützen wollen und sich überall einmischen wo es Schwierigkeiten gibt?! Das ist ja nicht zum aushalten!

Die Luft knistert.

Geshura sieht ihre Mutter fragend an, diese nickt, und sie versteht.

Pemora nimmt sich die Worte von Miroku an diesem einem Tag nochmal zu Herzen und die Situation hat ihr gezeigt, dass er recht hat. Ein Ehrenduell wäre also nur recht, um es wiedergutzumachen. "Wir nehmen an."

Inuyasha starrt Pemora an. "Aber..."

"Wir sind es ihm schuldig. Dank mir in dem du der bleibst, der du bist", meint Geshura nur lächelnd, sie hatte schließlich seine Worte zu Sesshoumaru gehört. In seinen Augen ist er ihr etwas schuldig, in ihren, hat er das mit seinem Vertrauen wieder wett gemacht.
 

Sesshoumaru ist zufrieden, denn sein kleiner Bruder ist zur Vernunft gebracht und seine Gegner haben sich als ehrenvoll genug herausgestellt, um sich ihm zu stellen. "Ihr seid beide verletzt", stellt der Daiyoukai fest, als er Pemora und Geshura ansieht.

"Das macht nichts", erwidern die Frauen gleichzeitig.

Sesshoumaru weiß, dass Menschen recht lange brauchen um sich zu regenerieren und er ist froh, dass sein kleiner Bruder nichts von dieser Schwäche abbekommen hat, sonst wäre dieser schon fünfmal tot. "Ich bestimmte Zeit und Standort und werde es euch zu gegebener Zeit mitteilen." Mit diesen Worten wendet sich Sesshoumaru ab.

Inuyasha sieht kurz hinterher, unschlüssig was er nun als erstes tun soll. Er würde gern mit Geshura reden, allerdings würde er sich auch gern bei seinem Bruder bedanken, so unglaublich das auch für ihn klingt, aber das ist er ihm wirklich schuldig. "Mist verdammter." Er entscheidet sich für Sesshoumaru, denn dieser ist sonst sicher gleich über alle Berge. "Sesshoumaru warte!" Inuyasha rennt zu ihm, der hat sich schon etwas entfernt und wollte wohl gerade in die Luft steigen, sich verwandeln, oder was auch immer.

"Inuyasha", sagt er nur und hält inne.

"Danke!"

"Ich hab nur meine Schuld eingelöst."

"Ouh dieser überhebliche sturköpfige Bruder!" Inuyasha könnte bei diesen Worten im Dreieck springen. "Trotzdem danke", ringt er sich durch.

Sesshoumaru wendet seinen Kopf nur kurz um und sieht Inuyasha in die Augen, ehe er sich in seine Energieform verwandelt und verschwindet.
 

Kagome ist Inuyasha gefolgt und überglücklich ihn wieder bei sich zu haben, aber dann steht sie promt wieder alleine da, weil ein gewisser Hanyou gerade sehr sprunghaft ist.

Inuyasha eilt wieder davon, diesmal zu Geshura. Pemora und der Rest der Luraya sind schon gegangen, nur sie ist noch geblieben, scheint seinen Blick vorhin gedeutet zu haben. "Hmm", jetzt wo er bei ihr ist, weiß er gar nicht mehr so genau was er eigentlich loswerden wollte.

"Hat es dir die Sprache verschlagen?", fragt sie grinsend.

"Hmpf, und wenn schon", meint er beleidigt.

"Freut mich dass du dich wieder erinnerst. Wie fühlt es sich an?"

"Ohm, gut." Er kommt sich etwas dämlich vor hier so herumzuplappern, aber dann fällt ihm wieder der Grund ein, wieso er mit ihr reden wollte: "Ist das wirklich für euch beide in Ordnung? Dieses Duell mit meinem Bruder?" "Aber selbst wenn", denkt er, "auf Leben und Tod sagte Sesshoumaru" und er will keinen von ihnen verletzt sehen, geschweige denn tot. Sesshoumaru nicht, weil der sein Bruder ist und er ihn inzwischen doch irgendwie leiden kann - allen Streitereien, Meinungsverschiedenheiten und Konfrontationen zum Trotz; Geshura nicht, weil sich zwischen ihr und ihm irgendwie eine Freundschaft entwickelt hat und Pemora mag er zwar nicht wirklich, aber sie ist Geshuras Mutter und er könnte ihr nicht ernsthaft etwas schlechtes wünschen, solange sie sich so verstehen wie jetzt.

"Ja, aber es tut mir Leid um deinen Bruder."

Inuyasha sieht sie überrascht an. Glaubt sie wirklich sie könnte ihn mit ihrer Mutter bezwingen? Er hat da so seine Zweifel, aber er sagt lieber nichts. "Hmm dann leb wohl", meint er noch, sieht sie kurz an und sie erwidert den Abschiedsgruß, wesentlich optimistischer als er.

Kagome hat der Unterhaltung reichlich misstrauisch zugesehen und zugehört, und irgendetwas war da zwischen den beiden. Sie hofft ernsthaft, dass es nicht das ist was sie denkt, denn es ist schon schlimm genug, sich ihn mit Kikyou teilen zu müssen.
 

Während Geshura weggeht, geht Inuyasha zu Sango, Miroku und Kohaku hinüber, die auf dem Boden sitzen. Kagome folgt ihm wieder.

Sango ist einfach froh dass Inuyasha wieder lebt. Sie weiß nicht wie sie sich und Kohaku das hätte verzeihen können, wenn er tot geblieben wäre. Nur was wird ihr Freund jetzt tun?

Inuyasha kniet sich neben die drei, will Sango eigentlich nur beglückwünschen ihren Bruder wieder zu haben, aber dann bleibt sein Blick an Kohaku hängen. Es hat schon etwas komisches zu wissen, dass der kleine Junge ihn in Narakus Auftrag umgebracht hat. Kohaku konnte sich dem Befehl vermutlich nicht so einfach wiedersetzen wie bei Kagome einst, schließlich wurde dieser zu einem Youkaijäger ausgebildet und er ist nun mal ein Hanyou...

Kohaku sieht ihn schuldbewusst an, wenigstens ist Inuyasha wieder am Leben, auch wenn der ihm vermutlich nicht verzeiht und es seine vielen anderen Morde nicht ungeschehen macht, die nun auf ihm lasten.

"Schon in Ordnung!", meint Inuyasha, als er bemerkt wie seine Freunde ihn anschauen, während er selbst schnell irgendwo anders hin guckt. So ganz in Ordnung ist es nicht wirklich, aber erstens ist das Sangos Bruder und zweitens ist er nicht dafür verantwortlich gewesen. Er muss seinen Zorn auf Naraku lenken, auch wenn das in diesem Fall einfacher gesagt ist als getan. Bevor man noch irgendwie auf ihn zu sprechen kommt, wechselt er lieber das noch nicht vorhandende Thema.
 

"Was willst du jetzt tun?", fragt Inuyasha die Youkaijägerin.

"Inuyasha?" Sango weiß nicht was er meint.

"Kohaku ist jetzt wieder lebendig, bei dir und frei, aber Naraku ist noch da draußen."

Sango versteht. Sie sieht ihren kleinen Bruder an, dieser antwortet zu ihrer aller Überraschung auf die unausgesprochene Frage:

"Ich komme mit, wenn ich darf", seine Stimme zittert aber etwas, hatte er sich durch Naraku doch schonmal gegen alle Anwesenden gestellt.

Sango weiß nicht ob sie ihm das wirklich erlauben kann, aber was hat sie schon für eine Wahl? Sie muss Naraku verfolgen um den Schuft zur Strecke zu bringen, aber sie muss auch ihren kleinen Bruder beschützen und die einzige Lösung die beides möglich macht, ist dass ihr Bruder mit ihnen kommt. Sie sieht Inuyasha bittend an, da sie sich bei den anderen sicher ist, dass sie nichts dagegen haben.

Inuyasha weiß erst nicht was sie will, doch dann wird es ihm klar: Sie fragt ihn damit, ob das für ihn in Ordnung wäre, wegen eben und auch überhaupt, denn scheinbar ist er der einzige dem sie zutraut nein zu sagen. "Als ob ich mich nicht auch darüber freuen würde, dass sie endlich beisammen sind." Irgendwie kränkt ihn das ein wenig. "Darfst du", meint Inuyasha ganz banal auf Kohakus Frage als hätte er überhaupt nicht bemerkt wie schwer diesem das fällt und wie einige Augenblicke lang stumm darüber entschieden wurde. "Wo das geklärt ist können wir ja endlich los!" Er wendet sich ab und will schon losgehen, da bleibt er abrupt stehen.

"Inuyasha?", fragt Kagome besorgt.

"Ahm, wo sind wir hier überhaupt?", er dreht sich nicht um, denn er wird rot. Wie soll er auch wissen wo er ist? Er wurde von Geshura schließlich irgendwie magisch hergebracht!

Kagome und Sango schmunzeln, Miroku grinst und einzig Kohaku zeigt nichts derart heiteres, sondern geht einfach nur zu Inuyasha und fragt:

"Wo wollt ihr denn hin Inuyasha-san?"

Die Anrede macht Inuyasha stutzig. Nagut, nach all dem was passiert ist, will Sangos Bruder wohl einfach nur höflich sein, trotzdem ist er so etwas nicht gewöhnt. Aber jetzt ist erstmal etwas anderes wichtig und zwar wo er hin will. Seine Wunden sind durch Tensaiga zwar verschwunden und er hat sein Gedächtnis wieder, aber er braucht nichts desto trotz dringend eine Pause. Vor allem muss er in Ruhe seine Gedanken sortieren, die ihn mit Frage-und-Antwort-Spielchen, so wie Wenn-und-Aber-Überlegungen erschlagen wollen. "Zu Kaedes Dorf", meint er etwas zögerlich.

Kohaku nickt, er weiß wo das liegt und wo sie gerade sind und geht daher voran.

Sango schließt sofort zu ihm auf und die anderen Folgen den beiden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Jitsch
2008-02-29T18:52:01+00:00 29.02.2008 19:52
Irgendwie hat mich Kohakus Angriff weniger geschockt. Ich weiß nicht, dein Stil wirkt dafür einfach zu neutral, es hat mich hier irgendwie absoulut gar nicht mitgerissen...
Dann habe ich mich gefragt, ob er jetzt tot bleibt. Im Nachhinein hätte ich das zwar einen harten Eingriff in die Originalvorlage gefunden, aber mal eben einfach mit dem Schwert wedeln und alles wird wieder gut - der Aspekt hat mir im Original auch schon nicht gefallen. Das Leben ist einfach nicht so. Aber das geht nicht gegen dich.
Kohaku an ihrer Seite ist interessant. Insgesamt scheint alles ein absolut glattes Ende genommen zu haben. Das Duell von Pemora und Geshura gegen Sesshoumaru kann ich mir noch nicht so wirklich vorstellen, da bin ich mal gespannt.

Ich lese gleich weiter ;)

Jitsch*
Von:  Mondvogel
2006-12-30T09:29:21+00:00 30.12.2006 10:29
Was? Ich hab verpasst zu diesem Kapitel ein Kommentar abzugeben? Und dabei war es doch so spannend!
Inuyasha tot. Oh je, oh je. Und als Sesshomaru dann auch noch gezögert hat Tenseiga einzusetzen, war ich schon längst am Bildschirm gefesselt.

Eine gute Idee war übrigens das mit Kohaku. Auch der Grund, warum Sesshomaru ihn gerettet hat ist gut nachvollziehbar und passt zu ihm.

Aber damit sind die Probleme noch längst nich am Ende, was? Jetzt noch dieses Duell...
Von:  Pei-Pei
2006-12-30T08:06:26+00:00 30.12.2006 09:06
Schocksekunden! Inu Yasha ist Tod. Ich dachte zunächst wirklich, dass du ihn sterben lassen willst, so wie du Sesshomarus Zögern beschrieben hast. Aber es ist ja Gott sei dank, nochmal alles gut gegangen. Zum Glück. Und auch Kohaku ist endlich wieder am leben und bei Sango. Sehr schön.
Von: abgemeldet
2006-12-11T17:48:04+00:00 11.12.2006 18:48
Ich finde das Kapitel ist wieder sehr gelungen. Ich hatte wirklich Angst als Inuyasha tot war. Aber zum Glück ist alles mehr oder weniger gut gegangen. Dieser Kampf mit Sesshomaru. Du willst ihn doch nicht wirklich sterben lassen...*schluchz* Ich mag ihn nämlich eigentlich.
byby
Eule °v°
Von:  chaska
2006-12-10T20:42:12+00:00 10.12.2006 21:42
Zumindes eines ist erledigt: Diese leidige Sache mit den Schwertern. In dieser Beziehung sind die Magier nun auf der richtigen Seite.
Aber es bleibt weiterhin kompliziert.
So ein dickköpfiger, sturer, völlig von sich überzeugter, total verrückter Kerl.
Nein ich meine nicht Inu Yasha, sondern Sesshomaru. Man merkt nur zu genau, das diese Zwei Brüder sind. Einer nicht besser als der andere. Mit diesem Duell ist doch keinem geholfen. Nur das angekrazte Ego von diesem Youkai erfährt Genugtuung.
Da kann man nur hoffen, das es so gut ausgeht, wie die Sache mit Kohaku. Endlich ist der Junge von dem Bann Naraku's erlöst. Ich bin schon gespannt, wie Du das lösen willst.
Liebe Grüße
chaska
Von:  Hotepneith
2006-12-10T20:18:55+00:00 10.12.2006 21:18
Ohjoi. Jetzt wird die Sache kompliziert. Imemrhin sind die Schwerter in Sicherheit. Aber Stolz und Ehre sind auch wichtige Güter. Und das für alle Seiten zu retten..
mal sehen, was du dir ausgedacht hast.
Nett, dass Kohaku wieder in Sicherheit ist. Er ist wirklich das, was man ein unschuldiges Opfer nennt.

bye

hotep


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