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Desperate Love

Yohji x Ran
von

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~Teil 05~
 

Ran drehte seinen Kopf ein wenig zur Seite und sah genau in die Augen von Yohji. Dass ihm eine Träne über die Wange gelaufen war schien der andere wohl nicht bemerkt oder anders einsortiert zu haben, doch das war nun egal. Aya war glücklich, das er die Aufmerksamkeit des anderen hatte genießen dürfen und das er seine Hand noch nicht los gelassen hatte. Nur das Grinsen auf den Zügen des älteren schien ihm nicht ganz zu gefallen. Es verletzte ihn, denn es machte den Eindruck, als sei er nur ein Spielzeug gewesen. So drehte er den Kopf wieder weg und schloss die Augen. Sein Atem ging noch stoßweise und er musste erst einmal versuchen sich gänzlich unter Kontrolle zu bringen, was nicht so einfach zu sein schien. Über das, was noch folgte, konnte er sich wohl später einmal Gedanken machen. Doch auch jetzt schon fing er an und war sich mehr und mehr im Klaren, das er hier eine Nacht an denjenigen verschenkt hatte, den er liebte und dieser es vielleicht nicht einmal anerkennen würde. Oder vielleicht nicht so, wie er es hätte anerkennen sollen.
 

All das löste nur Traurigkeit in Ran aus, die er dem anderen jedoch nicht zeigte, sondern sie einfach geschickt verbarg. Das letzte was er wollte war zu zeigen, wie schwach er doch eigentlich war. Denn es auf diese Art und Weise zu bekommen hatte er nun wirklich nicht gewollt. Es hatte sich einfach so ergeben als seine Gefühle überhand genommen hatten und nun musste er halt damit klar kommen. Mehr wollte er zu dem Thema gar nicht erst denken und zwang sich selber in Gedanken, damit aufzuhören.
 

„Aya?“, durchbrach Yohjis Stimme die Stille, die nun zwischen ihnen herrschte, gepaart mit ihrem Atem. Die Verwunderung war nun doch nicht ganz aus seiner Stimme zu verbannen, auch wenn der Braune das eigentlich vorgehabt hatte.
 

Doch was anderes sagte Yohji jetzt auch nicht mehr, wusste er doch gar nicht was. Ihm fielen wieder die Worte von letzter Nacht ein und irgendwie war das Gefühl des überschwänglichen Glücks restlos verschwunden. Während er bei all seinen anderen ‚Abenteuern’, um es mal so zu nennen, ohne irgendein bedrückendes Gefühl danach weiter machte und den anderen einfach liegen ließ, war es dieses Mal anders. Komplett anders… aber er wusste einfach nicht warum. Das war doch zum Mäuse melken! Seit wann hatte der Playboy Nummer eins schon ein ‚schlechtes Gewissen’? Es war ihm bisher scheiß egal gewesen, was die anderen dachten oder fühlten und das sollte es auch weiterhin sein, wenn er… wenn er nicht noch mal das durchmachen wollte, was er mit seiner Partnerin durch hatte. So lange hatte er daran kauen müssen, tat es doch heute noch oft genug. Das wollte er nicht mehr durchmachen müssen, das würde Yohji einfach nicht packen. Er würde sterben, noch mal… nur dieses Mal endgültig und richtig.
 

Zumal, Aya wusste doch worauf er sich da eingelassen hatte. Yohji hatte es doch noch mal davor – mehr oder weniger – angesprochen, dass sich an letzter Nacht nichts geändert hatte. Aya hat sich trotzdem darauf eingelassen… also wo lag das Problem? Oder war es genau das?

Wieder drängte sich die Frage auf, was eigentlich mit Aya los war… in so kurzer Zeit, so eine drastisch Veränderung…

Natürlich hatte Ran gehört, wie der andere seinen Namen gerufen hatte, doch er wollte nicht darauf eingehen. Was würde es ihm nützen, noch einmal in dessen Gesicht zu sehen, wenn er ihn angrinste und dann später einfach gehen würde. Ihn einfach zurücklassend hier lassen würde ohne sich noch einen letzten Gedanken um ihn zu scheren.
 

"Was ist denn?" Seine Stimme zitterte leicht als er diese Frage stellte, obwohl er versuchte sich so gut wie möglich unter Kontrolle zu halten. Doch dies war nicht möglich, weil er einfach zu viele Gedanken hatte und Sorgen, die er sich machte. Wieso musste auch ausgerechnet ihm so etwas passieren? Wo er sich doch geschworen hatte niemals mehr irgendwen zu lieben. Es würde nur noch mehr Schmerz hervorrufen, als er ohnehin schon hatte und er wusste nicht, ob er das noch ein weiteres Mal durchstehen konnte. Da war es doch besser, er verbrachte eine Nacht mit demjenigen, den er liebte, auch wenn er ihn nicht bekommen konnte.
 

Langsam zog er seine Hand aus Yohjis Umklammerung und drückte sie an seinen eigenen Körper. Vielleicht war die ganze Situation auch gut so, wie sie nun war. Er würde von hier fort gehen und keiner müsste sich mehr sorgen um seinen verqueren Kopf machen müssen. Sie würden ihn vergessen und alles wäre wieder in Ordnung. Jedenfalls würde es den Anschein haben, denn Ran könnte den Playboy niemals mehr vergessen.
 

Dieses Zittern in der Stimme… überhaupt… dieser ganze Mann vor ihm. Yohji kannte den Roten noch nie wirklich gut, klar, aber jetzt hatte er das Gefühl – obwohl er ihm so nahe gewesen war- ihn noch weniger, ja, überhaupt gar nicht mehr zu kennen.
 

Vielleicht fühlte sich Aya jetzt unwohl, bereute es schon und wollte einfach nur hier weg? Der einzige der ihn noch aufhielt war Yohji…

Warum vielleicht? Alles an Ayas Körpersprache sagte das doch aus. Am liebsten wäre der Rote wohl jetzt ganz weit weg, an einem komplett anderen Ort am anderen Ende der Welt, so wie es aussah.

Yohji seufzte leise.

Es gab schon öfter welche, die es bereut hatten. Klar, und Yohji hatte sie alle gehen lassen. Hey, schließlich waren es nur One Night Stands und mehr nicht. Kein bisschen mehr oder weniger. Und, egal in welcher Beziehung er zu Aya vorher gestanden haben mag, das hier eben war doch nichts anderes gewesen oder? Ein One Night Stand… und es war vorüber. So toll es auch gewesen sein mag und so sehr sich Yohji vielleicht eine Wiederholung gewünscht hätte- es war gegen die Regeln. Wenn es ein zweites Mal passieren würde, dann auch ein drittes oder viertes Mal und ehe er sich versah, waren sie vielleicht noch ‚zusammen’. Und das war auf keinen Fall, das was Yohji wollte. Nie und nimmer! Er hatte sich das geschworen und er WÜRDE es einhalten!
 

„Hey… war es so schrecklich oder warum schaust du so traurig drein?“, fragte er dann doch, gegen aller seiner Zweifel und Bemühungen, das zu verhindern. Aber mal ehrlich, man durfte sich doch noch nach dem Befinden des anderen erkundigen oder nicht? Und auch ein Yohji Kudou durfte das!
 

Diese Frage wunderte den Rothaarigen dann doch etwas und so setzte er sich langsam auf. Es war das erste mal gewesen, das er mit einem Mann geschlafen hatte und so waren die Folgen nun bei ihm deutlich zu spüren. Deshalb setzte er sich etwas seitlich und sah mit einem Traurigen Gesicht zu Yohji, denn egal was er versuchte... irgendwie schien er keine glückliche Meine aufsetzen zu können, so glücklich er auch hätte sein müssen. "Nein... alles okay... es war... wunderschön mit dir..." Nun zwang er sich doch zu einem Lächeln, welches wohl recht merkwürdig aussehen musste.
 

Er wünschte sich überhaupt nicht weit weg. Im Gegenteil wünschte er sich lieber in die Arme von Yohji und wollte von diesem gehalten werden. Vielleicht sollte er es dem Playboy einfach sagen? Doch wozu, wenn er am Ende zu hören bekam, das er lediglich ein One-Night-Stand gewesen war? Das würde er nicht ertragen. Nicht, nachdem er sich nach über einem Jahr seine Liebe endlich eingestanden hatte. "Ich bin... wohl auch nur ein... One Night stand, hab ich Recht", sprach er dann doch von selber seine Gedanken aus. Es wäre vielleicht besser, das er es tat und es nicht von dem anderen an den Kopf geworfen bekam.
 

Auch konnte er ein leichtes Zittern nicht unterdrücken das ihm jedes Mal aufs Neue befiel, wenn er nur an seine jetzige Situation dachte. Er hatte einen Fehler gemacht, doch das wurde ihm erst jetzt bewusst. Er hätte niemals mit Yohji schlafen dürfen. Ran allein hatte ihr komplettes Arbeitsverhältnis gestört und würde nun auch ganz allein die Konsequenzen daraus tragen müssen. Doch jetzt sollte er lieber mit Yohji reden, egal wie sehr er nun vor diesem Gespräch Angst hatte.
 

„…“

Was sollte Yohji darauf jetzt sagen?

’Na… am besten so wie es war: ‚Ja, das bist du und weiter nichts. Ich will mich nicht binden, nie wieder. Das weißt du und das wusstest du schon vorher. Pech gehabt…’ Gut, war eine Möglichkeit. Vielleicht auch die ehrlichste, aber… nein, das wollte Yohji nicht. Alles in seinem Körper sträubte sich dagegen, jede Sehne, jeder Muskel - am meisten sein Herz. Sein Verstand hingegen setzte ihm genau diese Antwort auf die Zunge.

Doch schluckte er sie runter, seufzte abermals und richtete sich seinerseits auf. Jetzt saß er, schaute auf die Decke, welche lieblos ans andere Ende des Bettes verfrachtet wurde und überlegte was er jetzt sagen sollte.
 

Dann schweifte sein Blick über Ayas Beine, hinauf zu dessen Gesicht und er sah ihm wieder in diese traurigen, doch wunder schönen Augen und versank augenblicklich.

„Ich… hab keine Ahnung…“, kam schließlich über seine Lippen, sehr zur eigenen Verwunderung, weshalb er jetzt auch wieder schweren Herzens von Aya wegsah, auf seine Decke und kurz die Augen schloss.
 

Aya sollte jetzt gehen. Sie sollten das, was gerade passiert war, schleunigst vergessen. Verdrängen oder ähnliches, aber es nie wieder in ihre Erinnerung zurück rufen. Sie sollten wie eh und je weiter Kollegen sein. Mehr nicht dun weniger auch nicht. Keiner würde den anderen an ihr Erlebnis mehr erinnern, denn es gab ja nie etwas. Ja, das klang doch gut oder?

So einfach… schön davon laufen. So wie Yohji das gerne mal tat. Gott, wie erbärmlich konnte man sich eigentlich selbst finden?

„Du...“, sein Herz schnürte sich zu, seine Kehle ebenfalls. Alles hinderte ihn daran diese Worte zu sagen, denn er wusste, wie sehr er Aya wehtun würde. Zwar wusste Yohji nicht woher er dies ahnte, aber er tat es. Und doch mussten sie gesagt werden. Es war wohl besser so. Für sie beide…

„… solltest… jetzt gehen…“

Aus seinem Zimmer sollte Aya gehen, doch er sollte sich nicht von Weiß abwenden. Würde Aya das wirklich machen? Und würde er sich von Yohji abwenden?
 

Die letzten Worte waren für ihn wie ein Stich ins Herz gewesen. Er war also wirklich nicht mehr als ein billiger One Night Stand gewesen? Warum um alles in der Welt hatte er sich darauf eingelassen, wo er doch wusste, das er für den anderen niemals mehr werden würde? Doch er war selber schuld, denn schließlich hatte er die ganze Sache provoziert und Yohji sogar darum gebeten mit ihm zu schlafen. Doch jetzt.... Es war, als hätte man ihm etwas Wichtiges entrissen. Etwas, das er so schnell oder gar nicht erst wieder bekommen konnte.
 

Ohne einen weiteren Blick auf den Playboy zu werfen stand Aya langsam auf und sammelte seine Sachen zusammen, die er nur notdürftig überstreifte. Alles in ihm sträubte sich, nun einfach aus diesem Zimmer zu gehen und alles vergessen zu müssen. Er wollte nicht, dass es eine einmalige Nacht gewesen war und er nun wieder ganz normal mit dem Playboy umgehen musste. Das konnte und wollte der Rothaarige nicht. Doch er hatte wohl keine andere Wahl.
 

Schnell waren seine Sachen übergezogen und er ging einige Schritte Richtung Tür. Jetzt bloß keine Tränen vergießen. Alles war doch in Ordnung. Während Aya erneut mit sich selbst Kämpfte, wandte er seinen Blick noch ein letztes Mal auf Yohji und ging dann leise aus dem Zimmer, so als wäre er nie hier gewesen. Vielleicht war es auch besser, wenn er niemals dort gewesen wäre. Und sicherlich würde er nun die nächsten paar Stunden nicht sitzen können, denn es war schließlich seine erste Nacht mit einem Mann gewesen und die würde sicher nicht einfach so an ihm vorbei ziehen.
 

Wobei es ja nicht einmal Nacht gewesen war. Es war doch erst Morgen gewesen und die anderen zwei von Weiß hatten sicherlich unten in der Küche gesessen und gar nicht erst mitbekommen, was sie hier oben getrieben hatten. Wohl auch das war gut so wie es war, denn sonst würde er entweder mitleidige Blicke oder angewiderte Blicke in Kauf nehmen müssen. Doch das war ihm egal. Langsam schleppte er sich in sein eigenes Zimmer und lies sich dort auf sein weiches Bett fallen, das er dieses eine Mal nur zu gerne begrüßte. Die Tür war nur angelehnt, denn er hatte es nicht für nötig empfunden, sie nun noch schließen zu müssen.
 

Yohji hatte es deutlich gesehen, dass Aya dran zu kauen hatte. Vielleicht wollte der Rote nicht gehen, vielleicht hatte sich dieser was anderes erhofft? Aber bitte schön, was dachte sich Aya denn? Dass Yohji auf einmal umschwenkte? Dass er auf einmal sich selbst untreu wurde und darum bettelte, dass jemand bei ihm bleiben sollte, obwohl es nun mal nichts anderes als ein One-Night-Stand gewesen war. Und da konnte man sich aufm Kopf stellen und mit den Beinen wackeln. Es war nun mal SO und nicht anders!
 

Und warum beschäftigte Yohji das überhaupt so? Schließlich war Aya ja gegangen. Er hatte es also schlussendlich eingesehen und auch akzeptiert, zumal der ja auch keine andere Wahl gehabt hatte.

Vielleicht hatte Aya vorher was anderes gehofft, aber jetzt musste er eben der Wahrheit ins Auge sehen… so einfach war das.
 

Unwirsch ergriff Yohji das Kopfkissen und warf es ans andere Ende seines Zimmers. Er konnte sagen was er wollte, irgendwie fühlte es sich nicht so an, als wäre Yohji selbst davon überzeugt. Dabei war es doch noch immer das, was er sich jahrelang gesagt hatte und wonach er gehandelt hatte. Was hatte sich verändert?

Yohji schwang sich aus seinem Bett, zog sich seine Unterhose wieder an, krallte sich ein paar Sachen und ging zum zweiten Mal an diesem Tag duschen. Nicht, dass er Ayas ‚Spuren’ beseitigen wollte. Ganz und gar nicht. Aber die anderen würden sich schon wundern, wie unwirsch und verschwitzt er schon am frühen Vormittag aussah.
 

Die Tür stand ein wenig offen, dass hatte Yohji am vorbei gehen bemerkt. Und wie magisch angezogen, ging er auf eben diese Tür auch zu, überlegte ob er rein gehen sollte und schüttelte nur den Kopf über sich selbst.

//Klar, geh jetzt noch rein und fang ein Gespräch mit Aya an. Er wird dir dankbar um den Hals fallen oder so tun als wäre nichts. Sicher…//

Trotzdem waren seine Beine stehen geblieben. Trotzdem hatten seine Augen eine zeitlang diese Tür fixiert. Yohji seufzte und ging schließlich doch ins Bad und fing wieder an, sich das Wasser über seinen Körper laufen zu lassen.

Warum musste er auch seinem Grundsatz untreu geworden sein? Das brachte doch eh nur Ärger, wie Yohji jetzt merkte. Wie er eigentlich schon vorher gewusst hatte... und trotzdem war er so dämlich gewesen. Tja, das war dann wohl eigenes Pech.
 

Ihm war zurzeit alles egal. Alles.... egal, das er noch Sperma auf seinem Körper hatte, egal, das er total verschwitzt war und auch egal, das gerade seine große Liebe an seinem Zimmer vorbeigegangen war und nicht für nötig gehalten hatte, einmal nach seinem Befinden zu fragen. Doch so egal ihm auch alles war... er konnte nicht verhindern, das in ihm ein drückendes Gefühl der Leere herrschte und einfach nicht verschwinden wollte. Immer und immer wieder ging ihm die Frage durch den Kopf, warum er sich darauf eingelassen hatte. Warum hatte er das getan? Immer wieder gingen ihm Bilder durch den Kopf. Ihr erster Kuss über Streicheleinheiten bis hin zu seinem ersten Sex mit dem, den er liebte. Doch es würde nach wie vor der erste und letzte Sex bleiben, den er jemals mit Yohji gehabt hatte. Vielleicht auch der letzte in seinem Leben? Wer wusste das schon... schließlich hatte Ran sich einmal vorgenommen sich nicht mehr zu verlieben und hatte bereits einmal gegen sein Versprechen gehandelt. Und wieder einmal hatte er feststellen müssen, dass alles nur Leid hervor rief. Warum musste er sich auch immer in die falschen Leute verlieben? War es denn so schwer, eine feste Bindung einzugehen? Vielleicht war er auch gar nicht dafür geschaffen und war wirklich nur jemand, der gut war für einen Fick.
 

Egal wie er es drehte und wendete... er kam einfach nicht zu einem passenden Ergebnis. Resigniert schloss der Rothaarige die Augen, so als würde er einfach aus dieser Wirklichkeit verschwinden können, die ihm bisher immer nur Leid beschert hatte. Doch Moment... nicht nur Leid hatte es gegeben. Es wäre unfair den anderen gegenüber, so zu denken. Schließlich hatte er auch viele schöne Momente mit den anderen erleben dürfen und war glücklich, dass sie ihn immer gehalten hatten. Selbst Yohji war immer nur freundlich zu ihm gewesen und hatte ihm auch hier und da mal einen kleinen Gefallen getan. Warum also dachte er plötzlich, dass alles immer nur schlecht war?
 

Natürlich war die Sache mit dem Playboy nicht so berauschend... aber er würde ja schon noch weiterleben und nicht daran zu Grunde gehen. Äußerlich jedenfalls nicht, sondern nur innerlich ein kleines Stück. Mehr und mehr als würde man eine Mauer einreißen. Immer nur ein kleines Stück, bis die Mauer komplett niedergerissen ist und kein Halt mehr da ist. Doch bis es so weit war, würde schon noch einige Zeit vergehen und Ran hatte ehrlich gesagt nicht vor, diese Zeit einfach vorbei gehen zu lassen mit nichts tun. Würde er von hier fort gehen, dann hätte er niemanden mehr und das, wo er doch auch Ken und Omi wirklich lieb gewonnen hatte. Omi würde sich doch schreckliche Sorgen machen, wenn er plötzlich ging und wie Ken reagieren würde, das wusste der Rothaarige nicht. Doch er war sich sicher, das sie ihn vermissen würden... das konnte man den beiden jüngsten doch förmlich an der Nasenspitze ablesen und Ran konnte die beiden einfach nicht verletzten. Jedenfalls nicht vorsätzlich.
 

Er richtete sich auf und sah sich in seinem Zimmer um. Er hatte doch so vieles hier drin lieb gewonnen... und wenn er einfach vor sich hin leben würde? Gefangen in seinen eigenen Gedanken? Vielleicht wäre das besser für alle und die anderen würden es auch nicht wirklich mitbekommen. Jedenfalls wäre es gut, wenn die zwei nichts davon mitbekommen würden. Ob Yohji sich nun überhaupt noch weiter für ihn interessierte, das wusste er nicht. Es würde für Ran eine Welt zusammenbrechen, wenn der Playboy ihn nun ignorieren würde, doch genauso schlimm wäre es, wenn der andere nun weiterhin so tun würde, als wäre nichts zwischen ihnen beiden gewesen. Am besten wäre es, wenn er nun einfach einmal Duschen gehen würde um sich von den klebrigen Resten zu befreien. So stand er auf und machte sich auf den Weg in Richtung Bad.

Yohji hatte sich gegen die Duschtür gelehnt und starrte vor sich hin. Irgendwie überlegte er, irgendwie auch nicht. Er ließ seine Gedanken einfach freiem Lauf und stellte dummerweise fest, dass sie nicht wenig zu Aya gingen. Gut, wäre auch irgendwie verwunderlich, aber… für Yohjis Verhältnisse eindeutig zu untypisch.

So wie überhaupt sein ganzes Verhalten in der letzten Zeit.
 

In seinen Gedanken stand er immer noch vor dieser Tür. Das letzte Mal war sie verschlossen, da wäre er gerne hinein gegangen. Dieses Mal stand sie nun etwas offen, wirkte fast wie eine Einleitung und Yohji wollte wieder hinein gehen. Trotzdem hatte er es nicht getan. Zu lange überlegt, zu viele Zweifel bekommen, sich irgendwas eingeredet… oder einfach nur Angst gehabt? Hatte er Angst vor dieser Begegnung? Wo sie doch zwangsläufig kommen würde? Ob nun zu dem Zeitpunkt oder fünf Minuten später, was machte das aus? Oder hatte Yohji nur Zweifel, dass er das richtige sagen und tun würde?

Andererseits: Was war das Richtige? Nicht unbedingt das, was Yohji oder Aya wollten. Auch nicht unbedingt das Gegenteil. Aber irgendetwas in der Art. Dazu sollte der braunhaarige nur langsam wissen, was sie beide denn wollten.

Mittlerweile sah Yohji nämlich ein, dass er es nicht nur bei einem Mal belassen wollte. Und er wollte schon gar nicht, dass ran ihn jetzt ignorierte oder sie verließ- nur wegen IHM.
 

Yohji drehte das Wasser auf kalt, hielt seinen Kopf in diesen harten Wasser strahl und verfluchte seine Gedanken und diese verwirrenden Gefühle. Er hatte vergessen, wann er das letzte Mal so empfunden hatte, wusste noch nicht einmal, ob es schon mal der Fall gewesen war.

Ein Bild erschien vor seinem Auge. Ein Bild, was er glaubte schon verdrängt zu haben. Welches er besser verdrängt haben sollte, wenn er stark bleiben wollte.

//Asuka//

Er spürte noch immer ein Stechen im Herz, seine Kehle schnürte sich noch immer wie auf Knopfdruck zu und wieder kämpfte das Weißmitglied mit den Tränen. Er wollte das alles mittlerweile hinter sich haben, doch wurde Yohji es einfach nicht los. Und das gerade jetzt, wo er eigentlich schon genug Sorgen hatte.
 

„Scheiße“, er rieb sich mit seinen Händen übers Gesicht, wollte so die aufkommenden Tränen einfach verscheuchen, was ihm nur so halb gelang.

Schließlich stellte Yohji das Wasser wieder ab, griff nach seinem Handtuch und stieg wieder aus der Dusche raus. Wie erstarrt blieb er in seiner Bewegung stehen, als er den Rotschopf bemerkte. Sein Handtuch hatte er zwar um die Hüfte, aber das verhinderte auch nicht, dass sich Yohji jetzt ertappt fühlte. Er starrte Aya nur an. Die Tränen waren immer noch in seinen Augen, konnten doch nicht vollkommen vertrieben werden.

„…“
 

~tbc~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Blackball
2007-10-15T21:54:37+00:00 15.10.2007 23:54
Ahh nein ahhh nein...es geht nicht weiter...böse stelle. Warum gerade in dem Chap der böse Cliff *jammer*

Dieses hin und her der Gefühle ist so was von mirreisend *jubel*

Ohhhhh ich will das nächste Chap *Chibi-bettel-blick-aufsetz*


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