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Battlefield

Man sieht nur mit dem Herzen gut.
von

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Überraschungen

Vielen lieben Dank für eure netten Kommentare! Ich habe mich wikrlich sehr darüber gefreut! *knuddelt euch alle ganz dolle*
 

Und weil ja mehrere von euch gerne ein längeres Kapitel gehabt hätten, hab ich mich daran natürlich auch gehalten ;o)
 

A/N: Kyoko fasst einen Entschluss!?
 

~*~
 

Kapitel II

Überraschungen
 

„Mogami-san?“
 

Ich war so erschrocken, dass ich mit einem spitzen Schrei von meiner Bank aufsprang. Wild blickte ich mich nach dem Verursacher dieser unliebsamen Störung um.
 

„Mogami-san?“, kam es noch einmal flüsternd.
 

In diesem Moment entdeckte ich einen schüchternen Yashiro-san hinter mir. Meine Güte, wieso schlich er sich so von hinten an mich heran?
 

„Ich wollte dich nicht stören…“, fing er an, doch ich unterbrach ihn kurzerhand.
 

„Ach, machen Sie sich bitte keine Sorgen. Ich war nur ein bisschen erschrocken, sonst nichts.“, entgegnete ich ihm lächelnd.
 

„Ah, gut.“ Er schien sichtbar erleichtert zu sein. „Wie geht es dir?“
 

„Danke sehr gut.“, antwortete ich, obwohl mir immer schlechter wurde, wenn ich an den Dreh heute Abend dachte. Aber das musste ich ihm ja nicht unbedingt sagen.
 

„Und Ihnen?“, fragte ich fröhlich. „Es ist ja doch schon eine ganze Weile her, seitdem wir uns das letzte Mal getroffen haben, nicht wahr?“
 

„Allerdings…“, sagte er nickend. Dann zögerte er einen Augenblick, ehe er wieder zum Sprechen ansetzte.
 

„Ich wollte dich nur fragen, ob du vielleicht… irgendwelche… Hilfe… brauchst.“ Zum Ende hin wurde er immer leiser und eine feine Röte begann sich auf seinen Wangen auszubreiten.
 

Ich sah ihn überrascht an.
 

„Hilfe? Warum?“
 

„Nun ja…“, er zögerte und senkte seinen Blick. „Ich meine mit deinem Text. Soll ich dir helfen?“
 

Meine Augenbrauen wanderten in die Höhe. Was sollte das denn bitte? Wieso wollte mir Yashiro-san beim Textlernen helfen? Das machte doch hinten und vorne keinen Sinn!
 

Oder doch?
 

Da gab es schon eine Möglichkeit…
 

„Yashiro-san“, fing ich vorsichtig an, „Hat Sie eventuell Tsuruga-san beauftragt zu mir zu kommen?“
 

„Ah… nein, wie kommst du denn darauf?“ Lachend winkte er sofort ab, doch meine Gesichtszüge schliefen ein. Tsuruga-san hatte ihn tatsächlich geschickt.
 

„Er wollte auch ja sichergehen, dass die Szene heute Abend gedreht wird, richtig?“, fragte ich ihn mit tonloser Stimme.
 

Yashiro-san blieb das Lachen in der Kehle stecken und er schluckte. Dann nickte er und sagte leise: „Hm… könnte möglich sein.“
 

Oh Gott, ich konnte es nicht fassen! Jetzt schickte er schon seinen Manager zu mir, damit er auch ja nicht mit dem Drehplan in Verzug kam. Wie krank war dieser Mensch?
 

„Es tut mir Leid, ich…“
 

„Ach ist schon gut.“ Meinen Ärger hinunterschluckend versuchte ich zu lächeln und da sich Yashiro-sans Gesichtszüge wieder etwas aufhellten, wusste ich, dass ich ihn davon überzeugt hatte, dass es mir wirklich nichts ausmachte. Ich setzte mit meinen nächsten Worten sogar noch einen drauf.
 

„Ich finde es sogar sehr freundlich von Tsuruga-san, das er sie geschickt hat, aber ich denke, dass ich es auch alleine schaffe. Ich kann meinen Text schon fast.“
 

Ich schob meinen Worten wieder ein freundliches Lächeln hinterher, mit dem ich auch Yashiro-sans letzte Zweifel zunichte machte.
 

„Dann ist ja gut.“, sagte er wirklich erleichtert.
 

Ich musste zugeben, dass er sich sehr schnell von mir beruhigen ließ, denn ich glaube niemand hätte mir meine Beteuerungen abgenommen. Ich glaubte ja nicht einmal selber an das, was ich sagte, denn natürlich fand ich es nicht unheimlich nett von Tsuruga-san! Ich wusste nicht, ob ich eher wütend oder enttäuscht sein sollte.
 

Wütend, weil sich Tsuruga-san die Frechheit herausnahm mir zu unterstellen, ich könnte meinen Text nicht oder Enttäuschung, weil er mich anscheinend für so unzuverlässig hielt, dass er sogar jemanden zu meiner Hilfe schickte. Im Grunde zog das eine ja auch das andere nach sich und doch überwog die Enttäuschung, obwohl ich mir nicht erklären konnte wieso.
 

Vielleicht, weil ich manchmal das Gefühl hatte, dass er mich doch eigentlich kennen müsste, denn zuweilen hatten wir sogar dieselben Ansichten über manche Dinge. Doch dann kam wieder so eine Situation wie jetzt und meine Meinung von ihm sank mal wieder mit rasender Schnelligkeit.
 

Innerlich seufzte ich auf. Was sollte ich tun?
 

Ich resignierte, denn ich konnte nichts tun.
 

Ich wollte eigentlich auch gar nichts tun.
 

Und doch fragte ich Yashiro-san: „Wieso wussten Sie eigentlich, dass ich hier bin? Haben Sie mich durch Zufall gefunden?“
 

Ich wollte es also doch.
 

Ich wollte einfach nicht glauben, dass Tusruga-san Yashiro nur geschickt hatte, weil er mir beim Textlernen helfen sollte. Gab es da nicht doch noch einen anderen Grund?
 

„Oh nein.“ Er schüttelte mit dem Kopf und schien dabei auch auf die Frage, die ich mir in Gedanken gestellt hatte, zu antworten. „Ren hat mir den Hinweis gegeben zuerst hier nach dir zu suchen und da hatte er ja auch Recht.“
 

Ich war nun schon zum wiederholten Male an diesem Tag sehr überrascht.
 

„Ach, tatsächlich?“
 

„Ja, er hat gesagt, dass du bei dem schönen Wetter bestimmt nicht drin bist, sondern hier irgendwo in der Sonne liegst.“
 

Ugh… wieso wusste das Tsuruga-san?
 

„Das wusste er?“, fragte ich.
 

Yashiro-san nickte nur und scheinbar erstaunte ihn dieser Fakt bei weitem nicht so wie mich. Hatte Tsuruga-san auch noch geheimnisvolle Kräfte, die ihm ermöglichten die Aufenthaltsorte von Personen zu bestimmen? Ugh… allein schon die Vorstellung ließ mich frösteln.
 

„Geht es dir nicht gut?“, fragte mich Yashiro-san sofort, weil eine feine Gänsehaut über meine Arme wanderte.
 

Ich vertrieb meine Gedanken.
 

„Nein, alles in bester Ordnung!“, beruhigte ich ihn sogleich.
 

„Dann ist ja gut. Also wenn du meine Hilfe brauchst…“
 

„Nein, Sie können vollkommen unbesorgt sein! Sagen Sie bitte auch Tsuruga-san, dass ich auf jeden Fall die Szene heute Abend drehen werde.“, entgegnete ich ihm entschlossen.
 

Yashiro-san nickte nur und verabschiedete sich von mir.
 

Ich winkte ihm mit einem Lächeln hinterher, welches er genauso freundlich erwiderte.
 

Sobald er aber außerhalb meines Blickfeldes war, schliefen meine Gesichtszüge ein.
 

War das denn alles fair? Irgendwie tat mir Yashiro-san auch ganz schön Leid. Immerhin war es ihm ziemlich peinlich gewesen, dass er hier mit mir meinen Text lernen sollte und das hatte er alles nur Tsuruga-san zu verdanken! Immer wieder war es Tusurga-san, der seinen Mitmenschen das Leben schwer machte… nun ja nicht allen, denn hauptsächlich war ich es ja, die unter seinen Schikanen zu leiden hatte.
 

Warum musste er mich auch immer so bloß stellen? Jetzt hatte bestimmt auch Yashiro-san einen falschen Eindruck von mir. Eben genau jenen, den Tsuruga-san über mich verbreitete: Ich war unzuverlässig, hatte keine Manieren und konnte nicht einmal die einfachsten Aufgaben übernehmen, ohne irgendwo ein Unglück anzurichten.
 

Aber das stimmte doch alles nicht! Ich war zuverlässig, wusste, wie man sich benahm und konnte auch Dinge erledigen ohne ein Chaos zu hinterlassen. Nur wenn ich etwas für Tsuruga-san tun musste, ging es meistens schief. Warum konnte ich mir nicht erklären, aber er machte mich einfach immer tierisch nervös.
 

Ich seufzte auf und sah mich um. Eigentlich sollte ich an einem so schönen Sommertag keinen trüben Gedanken nachhängen.
 

Aber ich musste feststellen, dass auch gar nicht mehr viele Leute in meiner Umgebung saßen. Wo waren sie denn alle auf einmal hin?! Ich war noch erstaunter, als ich die ängstlichen Blicke bemerkte, die mir einige zuwarfen.
 

Huh? Hatte sich meine Aura mal wieder verändert? Anscheinend hatte ich es nicht mitbekommen, da ich so in meine Gedanken versunken gewesen war.
 

Aber jetzt musste ich weiter lernen. Schließlich hatte ich nur noch etwa zwei Stunden, obwohl ich meinen Text natürlich eigentlich schon konnte. Aber ich wollte lieber noch mal sicher gehen und zum vierten Mal alles durchsprechen. Denn ich wollte ja heute Abend vor der Kamera glänzen.
 

Und nicht nur das.. Ich wollte Tsuruga-san mit meinem Spiel beeindrucken! Es sollte ihn vollkommen umhauen! Genau das war mein Ziel! Dieses und kein anderes!
 

Und mit Feuereifer beugte ich mich wieder über das Drehbuch…
 

~*~
 

Zwei Stunden später…
 

Murmelnd lief ich in der Garderobe auf und ab. Das Drehbuch hielt ich in den Händen und ging noch einmal meinen Text durch.
 

Eigentlich konnte ich ja meine Rolle… ich war mir auch sicher, dass ich den Text korrekt sprechen würde… und sämtliche Regieanweisungen waren mir natürlich auch bekannt…
 

Und trotzdem…
 

Ich hatte furchtbare ANGST!
 

Aber nein… die brauchte ich ja nicht zu haben, denn Tsuruga-san konnte sich heute auf was gefasst machen! Ich würde mich nicht wieder von seinem Spiel außer Gefecht setzten lassen wie beim ersten Mal. Oh nein! Ich hatte aus meinen Fehlern gelernt und hatte nicht vor sie zu wiederholen.
 

Aber ich muss zugeben, wenn ich daran dachte, dass ich bald mit ihm vor der Kamera stehen würde, kehrte sich mein Innerstes nach Außen und die Angst kroch wieder in mir hoch. Denn obwohl ich meinen Text konnte, hatte ich immer noch das Gefühl nicht hundertprozentig in meiner Rolle zu stehen. Das half mir nicht gerade meine Sorgen zu bekämpfen.
 

Plötzlich klopfte es an meiner Tür.
 

„Ja?“, fragte ich sofort und spürte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte. Musste ich schon zum Set?! Jetzt schon?! Hatte ich nicht noch Zeit?
 

„Bist du so weit?“, sagte Yumi, meine Schauspielkollegin während der meisten Szenen, die jetzt mit einem fragenden Blick vor mir stand.
 

Ich nickte schwach.
 

„Alles in Ordnung, Kyoko-chan?“
 

Ich nickte wieder und versuchte zu lächeln, obwohl ich bezweifelte, dass es mir wirklich gelang.
 

„Sind die anderen schon alle fertig?“, fragte ich sie, um von meinem momentanen Gefühlszustand abzulenken.
 

„Ja, bis auf Maijka. Aber die ist ja nie rechtzeitig fertig.“ Sie seufzte. „Wahrscheinlich macht sie sich wieder extra für Ren schön.“
 

„Hm…“ sagte ich nur, um überhaupt irgendetwas zu sagen.
 

„Können wir gehen?“
 

Ich brachte wieder nicht mehr als ein „Hm…“ zustande und das fiel jetzt auch Yumi auf.
 

„Kyoko-chan, was ist los?“
 

Ich druckste herum. „Eigentlich nichts weiter…“ Und damit wollte ich es schon bewenden lassen, doch als ich das fragende Gesicht Yumis vor mir sah wusste ich, dass ich weiter sprechen musste.
 

„Hm… nun ja… es ist meine erste Szene mit Tsuruga-san und…“
 

„Du bist nervös?“, unterbrach sie mich.
 

„Ja, aber nicht wegen meinem eigenen Spiel, sondern wegen diesem Menschen.“
 

„Ah.“ Sie lächelte. „Ich war auch nervös, als ich vor ein paar Jahren das erste Mal mit Tsuruga-san etwas zusammen gedreht habe. Aber er ist wirklich sehr nett und ihr kennt euch doch auch schon eine ganze Weile jetzt.“
 

Sie verstand mein Problem nicht, weshalb ich erneut versuchte es ihr zu verdeutlichen: „Es geht mir nicht direkt um Tsuruga-san, sondern um sein Spiel mit mir.“
 

Sie sah mich verständnislos an. Okay, ich drückte mich aber auch komisch aus, das musste ich zugeben.
 

„Also“, fing ich wieder an, „Ich habe einfach nur Angst davor, dass er mich mit seinem Spiel vollkommen überragt und ich nur in seinem Schatten stehe, egal was ich auch tue.“
 

Yumi sah immer noch nicht aus, als hätte sie es begriffen.
 

„Aber Kyoko-chan, jeder steht doch im Grunde im Schatten von Ren Tsuruga! Er ist der beste Schauspieler, den Japan hat!“
 

Ich seufzte innerlich auf. Sie verstand mich echt nicht, aber ich hatte auch keine Lust es ihr näher zu erläutern. Es hatte ja doch keinen Sinn, weshalb mir wieder nur ein zustimmendes „Hm.“ über die Lippen kam.
 

„Und außerdem ist er doch wirklich nett!“
 

Ich musste aufpassen, dass ich bei diesem Satz kein angeekeltes Gesicht zog. Nett?! Das war das letzte Wort, welches ich mit Tsuruga-san in Verbindung bringen würde. Sprachen wir wirklich über dieselbe Person?!
 

„Nun aber los, Kyoko-chan, Hinushe-san will bestimmt auch nicht länger warten.“
 

Und so schritt ich mit dem Drehbuch in der Hand durch die Tür und somit meinem sicheren Untergang entgegen.
 

~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-01-05T21:09:55+00:00 05.01.2008 22:09
Arme Kyoko ^^ Das sind ja nicht gerade beste Vorausetzungen um Ren in den Schatten zu stellen... Aber du schaffst das Kyoko! Fight! Übrigens muss ich ebenfalls deinen Schreibstil loben. ^^ Flüssig und so, dass man sich wunderbar hineinversetzen kann XD
Von: abgemeldet
2007-02-10T17:36:25+00:00 10.02.2007 18:36
Mir gefällt dien Humor.... sprechne wir von demselben Menschen hihi...gefällt mir sehr gut, aber der arme Yashiro, das war ja wirklich mehr als peinlich XD
Von: abgemeldet
2006-07-27T09:12:59+00:00 27.07.2006 11:12
Schönes Kaps, die Gefühle bringst du wirklich gut rüber.
Du hast einen ausgesprochenen guten Schreibstil, der dir anscheinend auch ermöglicht die Gefühle und Gedanken der Personen so gut auszudrücken...Hut ab...

Dama-chan^.^
Von:  DarkEye
2006-07-05T18:12:46+00:00 05.07.2006 20:12
interessant sag ich da nur..weiter so
dark
Von: abgemeldet
2006-07-05T08:48:31+00:00 05.07.2006 10:48
ich muss sagen mir gefällt dein schreibstil wirklich sehr >_<
kyoko-chans gedanken und gefühle hast du wirklich gut beschrieben - ein dickes lob an dich!

und ich finds gut dass das zweite kapitel jetzt viel länger ist als das erste^^

die fortsetzung wird hoffentlich bald kommen

lg Guardian-Angel


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