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Auf schmalem Grat

BW x HP (Slash Pairing)
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Remus

11. Kapitel
 

Remus
 

Hey. Vielen lieben dank für eure zahlreichen Kommis, wir wollen auch hier nicht länger aufhalten und wünschen viel Spaß mit dem neuen Kapi.
 


 

Remus Lupin wusste nicht, wie er vorige Nacht nach Hause gekommen war. Er war nackt inmitten seines Wohnkorridors aufgewacht, und jetzt fror er erbärmlich - da wurde ihm klar, dass er sich verwandelt haben musste. Er nahm eine warme Dusche; nach und nach erschienen in seinem Kopf merkwürdige Erinnerungen. Auch wenn sich sein Kopf so komisch leer und nebelig anfühlte, sah er Einiges; und was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht: unter anderem auch, wie er anscheinend Harry gebissen hatte. Er schob dies zur Seite und tat es vorerst als Alptraum ab. Nach der angenehmen Dusche fiel er völlig erschöpft in sein Bett und in einen unruhigen Schlaf.
 

Remus wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er plötzlich Albus Dumbledore vor seinem Bett erkannte. Bei seinem Anblick konnte der Werwolf sich merkwürdigerweise nicht rühren und blieb hilflos auf dem Bett liegen; seine Zunge fühlte sich so schwer an, dass er nicht einmal sprechen konnte. Er hatte nicht mitbekommen, wie der Direktor in seine Wohnung gekommen war; verängstigt und sich nicht rührend sah er den Schulleiter mit großen Augen an, denn er hatte in dessen Hand einen Zauberstab erkannt. Der alte Mann lächelte ihn währenddessen nur gewohnt gutmütig an und murmelte: „Legilimens“.
 

Remus konnte alles sehen wie in einem Film – alles, was er als Alptraum abgestempelt hatte: Die Unterhaltung mit Harry, seine Verwandlung, die Verfolgung des Jungen bis hin zu seinem Angriff auf ihn und zuletzt den Biss. Das, was der Werwolf sah, erblickte auch Dumbledore, der daraufhin sehr zufrieden wirkte und das Zimmer gut gelaunt und ohne ein Wort zu verlieren verließ. Plötzlich konnte der Werwolf klarer denken als je zuvor an diesem Tag; sein Kopf füllte sich mit den Erinnerungen und das Gefühl, sich in einem Nebel zu befinden, war verschwunden.
 

Die Erkenntnis dessen, was geschehen war, traf den Werwolf mehr als hart und brachte ihn bitterlich und lange zum Weinen. Ihm war völlig klar geworden, was er getan hatte: Er hatte den Sohn seines verstorbenen besten Freundes gebissen, Harry Potter. Harry war jetzt ebenso wie er ein Werwolf.

Die Tränen flossen noch stärker, als ihm auffiel, dass der Schulleiter ihn für einen miesen Plan ausgenutzt hatte.
 

Remus Welt brach wie ein Kartenhaus vollkommen in sich zusammen.
 

Nachdem er alleine zurück geblieben war, kroch er aus dem Bett und suchte in seinem Wohnraum nach einer bestimmten Flasche - den einzigen Alkohol, den er zu Hause besaß. Eigentlich hatte er sie schon vor einigen Wochen öffnen und seinen Kummer ertrinken wollen, als Sirius, seine große Liebe, ermordet worden war, aber dann hatte er sich dagegen entschieden. Er hatte gewusst, dass Harry ihn brauchte, und das bei klarem Verstand.
 

Jetzt aber hatte er versagt und Harry würde ihm wohl nie im Leben verzeihen, was er ihm angetan hatte. Niemand würde ihm, Remus, glauben, dass der Direktor ihn zu dieser Tat gezwungen hatte.

Er vermutete, dass dieser den Imperius Fluch benutzt hatte, und es würde ihn nicht mal wundern, wenn der Ordenführer an seinem Trank herumgeputscht hatte, Remus war sich sogar mehr als sicher. Denn auf Severus Tränke war immer Verlass.
 

’Deswegen hat er mir den Trank in den letzten Tagen persönlich vorbei gebracht!’, kam es ihm plötzlich in den Sinn. Ihm hätte schon vorher klar sein müssen, dass etwas nicht stimmte, aber er war über Dumbledores Güte so verblendet gewesen.
 

Einige Minuten später fand Remus die Whiskeyflasche und nahm in seiner kleinen, ordentlich aufgeräumten Küche an dem Tisch Platz. Er schnappte sich ein Glas, öffnete die Flasche und schnupperte kurz daran. Der Inhalt roch intensiv, doch auch sehr einladend. Diese Flasche hatte er für einen besonderen Anlass von James erhalten.

’Was für eine Ironie des Schicksals’, dachte er für sich.
 

Großzügig schenkte er sich ein Glas voll und begann zu trinken. Langsam versank er im Sumpf des Alkohols; dort würde er vorerst Trost finden, dort konnte er seine schreckliche Tat vielleicht für einige Stunden vergessen. Der Werwolf hoffte es zumindest.
 

Er wusste eigentlich, was er tat, und er wusste auch, dass es falsch war, aber das war ihm jetzt mehr als egal... es war sowieso schon zu spät für alles. Harry war ein Werwolf geworden, und ob er wollte oder nicht, er hatte die Schuld daran.
 

oooOOOooo
 

Severus wusste nicht genau, was ihn geritten hatte, dass er vor dieser Wohnungstür auftauchte. Eigentlich sträubte er sich innerlich sehr dagegen, hier zu sein. Er riss sich zusammen, denn er wusste: der Werwolf brauchte jetzt jemanden, der ihm half, der die Wahrheit kannte. Er wollte den Wolf nicht so leiden lassen, schließlich war dieser für das Unglück nicht persönlich verantwortlich. Er war nur als ein Objekt für den fiesen Plan Dumbledores ausgenutzt worden.
 

Der Tränkemeister hatte Remus Lupin nie wirklich gut leiden können. Nicht, dass der Werwolf ihm etwas angetan hatte wie Sirius oder James – nein, das war es nicht. Was ihn am meisten gestört hatte, war, dass Remus als Vertrauensschüler immer weggeschaut hatte, wenn seine Freunde ihm, Severus, einen gemeinen Streich gespielt hatten. Er hatte seine Freunde dann nie verraten und nur halbherzig gemahnt.
 

Die ganze Lage hatte sich natürlich zugespitzt, als es zu dem Vorfall gekommen war, bei dem Severus auf einen Hinweis von Sirius Black in der heulenden Hütte aufgetaucht war. James Potter hatte kurz darauf nur knapp vereiteln können, dass Remus ihn anfiel und biss.

Wenn der Tränkemeister heute an dieses Ereignis zurückdachte, lief ihm immer noch ein eiskalter Schauer den Rücken hinab. Auch wenn er Fenrir Greyback und dessen Rudel unterstützte und ihnen half, konnte er nicht verleugnen, dass er seit dem Erlebten eine leichte Angst gegen Werwölfe empfand, auch wenn diese mit Hilfe des Wolfsbanntrankes zahm waren.
 

Nach einer Weile hatte Severus Remus für diesen Vorfall eigentlich keine direkte Schuld mehr gegeben, da er gewusst hatte, dass Remus damals nicht er selber gewesen war; der Hauptschuldige war Sirius Black gewesen.

Bis heute konnte er dem Trio nicht verzeihen; die Entschuldigungen von Remus und James hatte er auch nie beachtet. Bei James hatte er sowieso immer das Gefühl gehabt, dass er sich nur entschuldigte, weil Lily Evans ihn damit unter Druck gesetzt hatte, nachdem sie davon erfahren hatte. Was Remus betraf... der war damals total verschüchtert vor ihm aufgetaucht und hätte sicherlich seine Entschuldigung ausgesprochen, wenn Severus ihn nicht wütend unterbrochen und zum Teufel gejagt hätte.
 

In Potters drittem Schuljahr hatte der Tränkemeister dann die Gelegenheit gesehen, um sich an dem Werwolf ein wenig zu rächen. Nach einiger Zeit hatte er dies aber bereut, besonders nachdem er ihn das erste Mal nach langer Zeit gesehen hatte, in geflicktem Umhang und viel zu mager für einen Mann in seiner Größe.
 

Severus Snape betätigte gerade zum dritten Mal die Türklingel und von innen kam noch immer keine Reaktion. Er war sich aber mehr als sicher, dass der Werwolf sich zu Hause befand - wahrscheinlich hatte er sich in der hintersten Ecke seines Hauses verkrochen. Am liebsten wäre er jetzt umgekehrt und gegangen, aber sein Gefühl sagte ihm, dass er reingehen und nachsehen sollte, was los war.
 

Er drückte den Türknauf nach unten, die Wohnungstür war erstaunlicherweise offen. Er betrat die Wohnung und schloss die Tür hinter sich, dann horchte er, um festzustellen, ob jemand da war. Tatsächlich vernahm er Geräusche aus einem Raum, der sich am Ende des kleinen Wohnungsgangs befand.
 

Die Wohnung war sauber, aber sehr spärlich eingerichtet. Der Tränkemeister wusste, dass Remus wegen seines Werwolfsdaseins nur am Rande der Existenzgrenze lebte und nicht viel besaß. Da Remus als Werwolf keinen Job fand, arbeitete er für den Orden. Dadurch erhielt er im Moment ein wenig Geld, um überhaupt `annehmbar` leben zu können. Die zwei Zimmer, die an den Gang grenzten, sahen nicht anders aus als derselbe, es waren der Schlafraum und die Wohnstube. Nur im Schlafraum sah es ein wenig chaotisch aus, aber darauf ging der Tränkemeister jetzt nicht ein, er hatte ein anderes Ziel vor Augen.
 

Als er die Küche erreichte, blieb er mit einem entsetzen Blick wie angewurzelt im Türrahmen stehen. Bestürzung machte sich in ihm breit. Der Werwolf saß da auf dem Stuhl, hatte die Arme über seinen Kopf gelegt, wippte leicht hin und her und knurrte vor sich hin, er schien leise mit sich selber zu reden. Auf dem Tisch neben seinem Kopf stand eine Flasche, die halb leer zu sein schien, gegenüber des Werwolfs, am Boden vor der Wand, lag ein zerbrochenes Glas.
 

Der Zauberer musste jetzt vorsichtig sein; er wusste, dass Werwölfe, die Alkohol eingenommen hatten, unberechenbar sein konnten. Er hatte das schon oftmals erleben müssen, besonders bei frisch gebissenen Erwachsenen, die mit ihrem neuen Wesen überhaupt nicht klar kamen und sich überfordert, verlassen und alleine fühlten.
 

Bei Remus, so wusste er, war es allerdings ein ganz anderer, viel schwerwiegenderer Fall, wahrscheinlich hatte er erfahren, was er getan hatte und machte sich wegen dem ganzen Geschehen heftige Vorwürfe. Der Tränkemeister wusste nicht, ob Remus sich darüber im Klaren war, dass Dumbledore dahinter steckte und er überhaupt keine Schuld an dieser ganzen Misere trug. Der Werwolf war in der ganzen tragischen Geschichte zum Opfer geworden,.
 

„Lupin!", schnarrte Snape und blieb sicherheitshalber im Türrahmen stehen. Seine Hand ruhte, nur zur Vorsicht, in seiner Robe, wo sein Zauberstab steckte.
 

Ein Knurren erklang. Remus kehrte nur ungern gedanklich in seine reale Welt zurück, auch wenn er diese nur verschwommen wahrnahm.

Die Arme ließ er auf den Tisch sinken, dabei riss er mit der rechten Hand die Flasche schützend an sich. Niemand sollte seinen Schatz anfassen; seinen Schatz, der momentan sein einziger Trost war. Keiner sollte ihm den wegnehmen.
 

„Lupin.", wiederholte sich der Tränkemeister erneut, diesmal etwas ausgeglichener. „Was tun Sie da?"
 

Keine Reaktion.
 

Der Werwolf hatte den Tränkemeister jetzt erkannt und gluckste vergnügt drauflos; ja, beinahe irre sah er die Figur des schwarz gekleideten Mannes an. Sicher hatte Dumbledore ihn geschickt. Snape sollte sich wohl darum kümmern, dass es Remus Lupin noch schlechter ging, um ihn nun vollends zu brechen und seine Seele in tausend Stücke zu zerreißen.

Er winkte nur ab und nahm erneut einen Schluck aus der Flasche, diesmal einen großen, und stellte sie dann nicht gerade sanft zurück auf dem Tisch.
 

„Lupin? Sind Sie noch bei Trost? So holen Sie sich eine Alkoholvergiftung.", sprach der Lehrer und konnte nicht fassen, wie sehr der Werwolf mit Hilfe des Alkohols seelisch zerstört schien. Er wusste, was große Mengen an Alkohol verursachen konnten; er hatte es in seiner Kindheit schon oftmals am eigenen Leib zu spüren bekommen, besonders von seinem Vater.

Aber Severus kannte den Werwolf so gar nicht, und er kannte es noch weniger von ihm, dass er zu so einer Maßnahme griff. Es schien ihm noch wesentlich schlechter zu gehen, als er erwartet hatte.
 

„Verschwinde, Snape! Erzähl dem Alten... dass... ich nicht... Orden ... arbeiten... ist mir... er sagt..." Remus hickste zwischenzeitlich oftmals, so dass einige Wörter verloren gingen.
 

Sofort erkannte der Lehrer, dass der Werwolf ziemlich wütend war.
 

„Wieso sollte ich dies tun?", fragte der Tränkemeister und war gespannt auf die nächste Reaktion des nicht berechenbaren Werwolfs.
 

„Wieso???" Ein höhnisches Lachen erklang von Remus und er musste sich am Tisch festhalten, um nicht vom Stuhl zu fallen.
 

"Ja!"
 

Es vergingen Minuten, bis er eine Antwort gab. Das Lachen war schon längst in ein Winseln und ein erneutes wütendes Knurren übergegangen: „Du bist Dumbledores Mann... der Arschkriecher.... Snifelius... dich... bestimmt geschickt... mich... zerstören...“, stammelte er und machte sich daran, wieder einen Schluck zu nehmen.
 

Diesmal platzte Snape der Kragen, und das nicht mal wegen den Beleidigungen, die der Werwolf von sich gegeben hatte, denn er wusste ja, dass Lupin nicht mehr ganz bei Verstand war – was bei der Menge Alkohol, die dieser getrunken hatte, kein Wunder war. Er regte sich eher über dessen Verhalten auf: Dass Remus nochmal nach der Flasche gegriffen hatte und weitertrinken wollte. Ein kleiner Schwung mit dem Zauberstab und ein gemurmelter Spruch später war die Flasche aus Remus’ Hand verschwunden.
 

„Ich denke, Sie haben genug getrunken...", sagte er gelassen.
 

Er verstand, wieso Remus bei seinem Auftauchen so wütend geworden war. Er glaubte wahrscheinlich, dass Dumbledore ihn geschickt hatte, um ihn weiterhin seelisch zu verletzen, ihn zu verhöhnen und ihm schlechtes Gewissen einzureden. Der Tränkemeister seufzte innerlich auf und schüttelte den Kopf.
 

„Ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht von Dumbledore komme. Es war meine eigene Entscheidung, hier aufzutauchen.“, sprach der Lehrer ruhig weiter. Er ignorierte die tödlichen Blicke des Wolfes sehr galant.
 

„Nein! Die Flasche... sofort... ist sowieso alles egal...“

Der Werwolf war aufgestanden und näherte sich Severus gefährlich langsam und bedrohlich. „Die Flasche haben will...“, knurrte er. Er hatte die Worte des Tränkemeisters nur am Rande wahrgenommen, aber ihm war jetzt alles egal. Auch er würde an der momentanen Situation nichts mehr ändern können.
 

„Nein, Lupin, Sie haben genug getrunken. Trinken ist auch keine Lösung.", erwiderte der düstere Zauberer und hielt seinen Zauberstab fest umklammert. Leichtes Unbehagen machte sich in seinem Inneren breit. Er wusste, dass er gegenüber dem Werwolf im Moment im Vorteil war, trotzdem behagte ihm die ganze Situation nicht gerade.
 

„Ach... ist egal..." Remus fühlte seine Zunge schwerer werden und am liebsten hätte er sich auf Snape gestürzt, um ihn all das Leid spüren zu lassen, das in seinem Inneren tobte und an ihm zerrte.

Stattdessen aber entschied er sich lieber dafür, auf seine eigene Kücheneinrichtung loszugehen und riss alles zu Boden, was er in die Hände bekam.

„Ich bin schuld... ich alleine... Harry... tut mir...“, sagte er und begann jetzt, unkontrolliert mit Füßen und Händen auf die Schränke einzuhämmern und zu treten, ohne auf die Verletzungen zu achten, die er sich dabei selber zufügte.
 

Severus ging sogleich ein Licht auf, nachdem er erst einmal über Remus gewalttätigen Ausbruch verwirrt gewesen war. Der Werwolf wusste also, was Dumbledore mit ihm angestellt hatte und jetzt versank er deswegen in totalem Selbstmitleid und tiefen Schuldgefühlen. Er war dabei, komplett durchzudrehen. Mit einem besorgten Blick sah er, wie der Werwolf sich selbst verletzte und das nicht zu knapp.
 

Urplötzlich blieb Remus Blick an einem großen Küchenmesser hängen und ihm kam eine glänzende Idee.

‚Wenn nicht jetzt, wann dann?’, schoss es ihm durch den Kopf; er hatte einen Entschluss gefasst.

Er hatte sowieso niemanden mehr. James tot, Sirius tot und Harry hatte er zu einem Werwolf gebissen, niemand würde ihn vermissen. Er schnappte nach dem Küchenmesser und wollte es sich dort in seinen Brustkorb rammen, wo er sein Herz vermutete - wenn er so eines als Werwolf überhaupt noch besaß, er hatte schließlich Harry gebissen...
 

„Accio Küchenmesser!", rief Severus erschrocken aus und war froh, noch rechtzeitig die Gefahr erkannt zu haben. Das Küchenmesser landete sicher in seiner freien Hand, dann hob er erneut den Zauberstab und sprach einen Spruch, worauf der Werwolf an der nächsten Wand landete und vorerst dort blieb, fern von gefährlichen Gerätschaften.
 

Das schnelle Entreißen seines kurzen Glückes hatte Remus so sehr überrascht, dass er kurz erstarrt gewesen war. Gleich darauf hatte er eine unsichtbare Kraft gespürt, die ihn an die nächste Wand geschleudert hatte, und er hatte aufgeheult, als er an einigen Stellen schmerzlich getroffen worden war.
 

„Tut mir Leid, Lupin! So geht das nicht! Sind Sie von allem guten Geistern verlassen? Sie wollen Dumbledore doch nicht ernsthaft diesen Gefallen tun? Er will doch, dass Sie sich das Leben nehmen, garantiert, denn so sind Sie ihm aus dem Weg. Schließlich sind Sie für ihn nicht mehr von Bedeutung.“, sprach der Tränkemeister und näherte sich dem Werwolf vorsichtig, das Küchenmesser legte er zu den anderen zurück.
 

Remus rutschte vollends auf den Boden und blieb so sitzen, dann brach alles aus ihm heraus. Er weinte und sprach: „Ist doch egal, Snape!!! Verdammt egal... ich hab den Sohn meines besten Freundes gebissen, das war nie meine Absicht! Harry wird mich jetzt hassen, ich habe sein Leben für ewig zerstört."

Erstaunlicherweise kamen die Worte diesmal zusammenhängender; der Schlag an die Wand hatte ihn wohl auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. „Ist doch alles egal... der Tod ist das Einzige, was ich im Moment verdiene."
 

Severus seufzte. In diesem Moment tat ihm das Häufchen Elend am Boden sehr Leid. Dumbledore hatte Remus scheinbar doch vollends gebrochen, all die Hoffnungen und die Menschen von ihm gerissen, die ihm je etwas bedeutet hatten. Er musste ihn wohl oder übel wieder aufpäppeln und das Eine oder Andere erklären, besonders die Schuld musste er ihm ausreden; das würde verdammt viel Arbeit werden. Der Tränkemeister durchsuchte seine Robe nach einem Trank, den Lupin jetzt garantiert brauchte, um nüchtern zu werden und einen klaren Verstand zu bekommen.

„Trink das!“, sagte er in gewohnt befehlendem Ton und hielt Remus mehrere Phiolen vor das Gesicht. Gut, dass er vorsorglich mehrere verschiedene Tränke eingesteckt hatte, denn er hatte ja nicht gewusst, in welcher Situation er den Werwolf vorfinden würde.
 

Der Werwolf gehorchte, nahm sie ohne ein weiteres Wort und trank eine nach der anderen aus. Dann sackte er in sich zusammen.
 

Der Tränkemeister seufzte erneut innerlich auf. Er hatte ihm einen Trank gegeben, der ihn beruhigen sollte, dann noch einen, der dazu da war, den Alkohol zu neutralisieren und vorsichtshalber noch einen Nerventrank.

Er war vor seinem Besuch noch schnell auf seinem Anwesen gewesen, und hatte diese Tränke besorgt. Er war froh, sie alle auf Vorrat zu haben.
 

Jetzt musste er den Wolf nur noch so weit bekommen, dass dieser die Schuld nicht mehr bei sich suchte, und irgendwie musste er es schaffen, dass Remus mit Harry wieder ins Reine kam.
 

Der würde ihn aber wahrscheinlich erst mal anschreien und ihm Dinge an den Kopf werfen, die ihm dann im Nachhinein Leid tun würden. Doch Remus wie auch Harry mussten sich dieser schwierigen Situation stellen. Sie mussten sich aussprechen, denn nur so konnten beide einen weiteren Schritt in die Zukunft unternehmen.
 

Severus half Remus, der durch die vielen Tränke teilweise wie weggetreten wirkte, auf die Beine und brachte ihn in dessen Bett. Er teilte ihm noch mit, dass er später noch mal vorbeikommen würde; dann machte er sich auf, um nach Harry zu sehen.
 

Er musste diesen darauf vorbereiten, dass er Remus vorbeibringen würde. Ob es Harry gefiel oder nicht, der Tränkemeister würde Remus nicht im Stich lassen, und das funktionierte nur, wenn er dem half, seine väterliche Beziehung zu Harry wieder herzustellen.
 

Da hatte sich Severus ja wirklich etwas vorgenommen. Ob und wann er Remus bei den Weasleys vorbeibringen konnte, hing von dem folgenden Gespräch mit Harry ab. Erst dann, wenn der junge Welpe so weit aufgebaut war, dass er sich der Konfrontation mit Remus stellen konnte, war die Zeit gekommen, in der die beiden sich gegenüber stehen konnten.
 

’Na dann viel Spaß’, wünschte Severus sich in Gedanken selbst und apparierte zu Charlie und Bill.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Conny-MisKa
2006-11-18T12:15:06+00:00 18.11.2006 13:15
Hi!
Endlich, endlich hatte ich Zeit, das neue Kapitel zu lesen. *tränchenwegwisch* Der arme Remus. Er tut mir wirklich leid. Bin schon mal gespannt, wie das jetzt bei Harry und Remus weiterläuft. Hoff bloß, dass die beiden ihre Beziehung zueinander widerfinden...
Nya, bin auf alle Fälle schon ganz neugierig auf das nächste Kapitel ^^
Also, hoffentlich auf bald,
Misa *winke*
Von: abgemeldet
2006-11-15T16:26:28+00:00 15.11.2006 17:26
huhu ^^
ja, ich bin endlich dazu gekommen dieses kommi zu lesen *freu*
die erste lk klausur in diesem quartal hab ich dann nun hinter mir ^^
aber nun zum chap *lächel*
es war richtig klasse. zwar finde ich es ein wenig schade, das ihr nicht weiter harrys schicksal beschrieben habt, aber das ihr jetzt lupins reaktion und seine gefühle hier rein gebracht habt, find ich echt klasse *lächel*
remus hat es wirklich nicht leicht *seufz*
ich hoffe mal, denn beiden kann geholfen werden (remus und harry)
und sonst, freu ich mich wie immer auf das nächste kapitel *lächel*
bye nuit ^^
Von:  ai-lila
2006-11-15T01:46:14+00:00 15.11.2006 02:46
Armer Remus. ;_;

Hätte nie gedacht das ich mal mitleid für Wehrwölfe bekommen würde. Das haben die Wehrwölfe allein dir zu verdanken. Du schreibst einfach klasse. Spannend aber auch traurig.
Ich hoffe das du bald weiter schreibst. Und Albus hat wirklich haue verdient. *nick,nick*

deine ai-lila
Von: abgemeldet
2006-11-13T15:40:47+00:00 13.11.2006 16:40
Hallo,
erstmal danke für eure Antwort.^^ Severus Snape hat Gefühle?!? (Nicht) Unglaublich. Das Kapitel ist spannend. Ich kann mir Dumbledore richtig vorstellen mit dem zufriedenen Lächeln im Gesicht... Er hat die Erinnerungen von Remus doch erst geklärt, oder? Wenn ihm das nicht mal zum Verhängnis wird... Auch hier sind die Gefühle wieder gut rübergebracht. Weiter so.
Taen^________^
Von:  TheDeadAngel
2006-11-12T17:56:30+00:00 12.11.2006 18:56
Hallo

klasse kapi wie immer, mach schnell weiter und sag mir dann bitte wieder bescheid.
danke
Von: abgemeldet
2006-11-12T16:39:00+00:00 12.11.2006 17:39
'Na dann viel Spass!' Das wünsch ich dem armen Snape auch. Mal schauen, ob er ein anständiges Gespräch zwischen Harry und Remus zustande bringt. Die tun mir alle soo~o leid! T-T (Bis auf Dumbledore, ..>.<) Wer weiß, was sich Remus alles angetan hätte, wäre Severus nicht gekommen! O.O

Und danke, dass du die Kappis immer so schnell on stellst! Da muss man nicht immer so lang warten ^^

CU
Von: abgemeldet
2006-11-12T11:40:18+00:00 12.11.2006 12:40
Huhu^^
ein klasse Kapitel.
Armer Remus, der nimmt sich seine Tat ja wirklich schwer zu Herzen,wer könnst ihm auch verdenken.
Nur gut das Severus da war, wer weiß was sich Remus im Rauschzustand alleine angetan hätte.
Aber Severus hat sich da ja wirklich ne schwere Aufgabe angetan, ob er es hin bekommt??
Bin gespannt wie er Remus wieder aufbauen will.
Und wie wird harry wohl reagieren wenn er von Severus den "Vorschlag" auf ein Treffen hört??
Bitte schreib schnell weiter^^
Cu Trini
Von:  Kerstin-S
2006-11-11T22:53:05+00:00 11.11.2006 23:53
huhu +wink+
das kapi ist toll. wirklich...
mir tut remus so leid.. der arme.. jetzt da er weiß dass er harry gebissen hat.. bin ja schon gespannt wie das erste aufeinander treffen der zwei verläuft.
hoffe es geht bald weiter
freu mich schon ;)

*knuddel*


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