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Lifsande: Prestory zu Lif und Silver

Alle Rechte am Charkter Lif liegen bei Loke-sama^^. Das ist eine Fanfic zum RPG Lifsande
von

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Das sie anders war, war ihr schon sehr früh klar, aber wie sehr sie anders war, ahnte sie nicht. . . Die Nonnen im Waisenhaus wunderten sich schon früh darüber, dass das zarte Mädchen im Garten viele Vögel anzog. Insbesondere Krähen besuchten sie oft. Manchmal schien es den Nonnen, dass dieses Mädchen versteht, was die schwarzen Vögel sagten. Sie galt im Allgemeinen sowieso als ein Problemfall, denn sie studierte gerne heimlich die Runen einer alten Steintafel, die im Fundament des Katharinenklosters eingelassen war. Eine Legende sagte, dass diese Tafel der letzte Rest eines Odintempels war. Als das Christentum einzog, wurde dieser Tempel allerdings restlos vernichtet.
 

Tagebucheintrag:

Liebes Tagebuch. Wieder hat man mich dafür gescholten, dass ich in meinen Lateintest durchgefallen bin. Es ist gemein, es fehlten nur 1,5 Punkte… Die Nonne ist unfair! Sie wies mich sogar daraufhin, dass sie mich das Jahr wiederholen lassen muss, weil sie sonst ihre Grenzen nicht abstecken könnte. Sind 5% denn wirklich so viel wert? Ob ich zu dumm für den Klosterunterricht bin?
 

Manchmal will ich einfach fort laufen, an einem schöneren Ort. Orte, an denen man mich nicht komisch anguckt: Überall die gleiche Reaktion – Sie schauen mir in die Augen und tuscheln vor sich hin. Worte wie „grünes Feuer“, „Dämoenkind“ und „Geisterfeuer“ dringen immer wieder in meinen Kopf. Einzelne Worte, die aber so verletzend sein können. Eigentlich bin ja sehr stolz auf meine grünen Augen, aber wenn man immer wieder gleiche Reaktionen erfährt, dann schlägt sich das auch auf das Selbstbewusstsein.
 

Bis gestern dachte ich noch, mein Selbstbewusstsein ist groß genug um alle Probleme zu überwinden… Naja, vielleicht ist meine größte Stärke auch meine größte Schwäche…Jedenfalls möchte ich einfach nur weinen, wenn ich in einem Test versage.
 

Die ganze Zeit…
 

Der Himmel verdunkelt sich wieder und kalte Tropfen fallen auf meinen Schultern und mein Gesicht. Sie sind so kalt, wie das Feuer in meinem Herzen, das verlöscht: Ein Feuer, durch das ich lächeln kann. Wie ein Spiegel erscheint dieser schwarze Himmel, ein Spiegel meiner Gefühle. Es ist ja nicht das erste Mal, dass es regnet, wenn ich traurig bin. In diesen Momenten schaue ich gerne hinauf und spüre… „Bin wirklich allein?“ –„Nein, der Himmel versteht, was mein Herz stumm schreit“
 

Obwohl Blacky und Silver mir mit tröstenden Worten zur Seite standen, fühle ich mich nicht besser. Mein Intellekt ist doch das einzige was ich habe. Ich habe keine besonderen Fähigkeiten, kann weder malen, noch Geschichten schreiben, noch beherrsche ich irgendein Handwerk gut.
 

Ob das der Grund ist, weswegen meine Eltern mich ausgesetzt haben? Vielleicht sagte ein Orakel zu ihnen, dass sie eine Versagerin in die Welt gesetzt haben und deswegen von Unglück heimgesucht werden, wenn sie mich nicht loswerden sollten… Das würde erklären, wieso die anderen Menschen mich so mit komischen Blicken bedenken.
 

Wenn ich an diesen Ort hier komme, zu der Steinplatte mit den tröstenden Zeichen, fühle ich mich wenigstens ein bisschen besser. Ich verstehe diese Zeichen. Sie sind mir so vertraut und dann wieder doch nicht: „ Erhabener Odin, Vater der Götter, deine Güte ist unbegrenzt. Eines Tages zum Zeitpunkt des Ragnarök wird deine Macht erlöschen. Verrat wird der Grund sein, darum achte gut auf das Handeln des Tricksers…“ Die Zeichen sind so klar. Ein Ragnarök, das wünsche ich mir für mein Leben auch. Ein Umbruch und ein neues Leben. Ich weiß selbst, dass es ziemlich erbärmlich ist, immer vor seinen Problemen davon zu laufen, aber wenn man selbst nicht die Macht hat diese zu ändern? Ein Umbruch, vielleicht könnte das meine tiefen Wunden heilen. Wenn es still wird bei Nacht und ich Familien mit Laternen über den Hügel spazieren gehen sehe… Wie sie umschwärmt werden mit Glühwürmchen und umzirpt werden von Grillen und dabei Lachen… Das ist eine ferne Welt, so unerreichbar und doch, zum Anfassen nah. Wenn ich von der Vorratskammer aus meine Hand nach ihnen strecke, stelle ich mir vor, ich trüge so einen Kimono und hielte so eine Laterne in der Hand… Dann kommen mir die Tränen hoch. Wie sehr ich versuche sie zurückhalten: Ich schaffe es nicht. Wenn ich daran denke wie schwach ich doch in solchen Dingen bin, schäme ich mich für mich… ändern kann ich es …aber…dennoch nicht.
 

Die Steintafel: Verrat? Verräter? Geächteter… So fühle ich mich tagein, tagaus. Schuldig, nicht klug zu sein, schuldig nicht schön zu sein, schuldig niemals geliebt zu sein, schuldig… geboren zu sein.

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„KRAAAHH KRAAAAH“ Eine große silberne Krähe flog auf und setzte sich über das mit Tränen und Regen durchtränkte Notizheft.

Das Mädchen blickte auf. Für einen Moment schwand ihr leerer Blick, einem warmen Lächeln. Eine Zehntel Sekunde nur, dann verfiel sie wieder in denselben hoffnungslosen Blick. Es war der Blick eines Menschen, dessen Wille gebrochen war. Ein, für ihr Alter, zu schwer vom Schicksal geprägter Blick, der ein Lied der Einsamkeit sang. Ein stilles Lied, doch von der Krähe zu verstehen. Sie verstand das Mädchen. Für eine Krähe, kannte sie das Gefühl der Einsamkeit, weil man „Anders“ ist, ganz genau.

Sie hatte eine ungewöhnliche Federfarbe, grau-silbern. Auch sie war von ihren Artgenossen geächtet, deswegen sagte ihr der Blick dieser schönen smaragdgrünen Augen, die wässerig und gerötet sind und dadurch jäglichen Glanz, der die Schönheit dieser Augen ausmachte, zunichte machte, viel mehr, als man jemals mit Worten ausdrücken konnte.

Die Krähe schmiegte sich sanft an die Beine des Mädchens und schaute sie mit ihren kohlschwarzen Knopfaugen tröstend an. „Silver…“ flüsterte die Kleine. Sie streckte ihre zitternde kleine Hand nach der grauen Krähe aus und strich ihr sanft über die Brust. Silver wusste genau, dass Trost eigentlich nicht ausreichte, um das Mädchen wieder aufzubauen. Die Grünäugige war viel zu perfektionistisch, als dass Trost ihre Seele berühren konnte. Als „Andere“ hatte man es ja auch schwerer: Man musste viel mehr leisten, als diejenigen, die von Anfang an zu der Gruppe der Menschen gehörte.

Silver weiß, dass ihre Freundin in Gestalt einer ca. 9-jährigen, niemals menschlich sein konnte. Auch ihr fiel dieser majestetische grünflammende Blick auf. Kein Mensch konnte durch Weinen Regen fallen lassen und sie trug einen Fächer bei sich. Ein altes Ding aus schwarzen Federn, durch den schon viele Unfälle passiert waren: z.B. Im Hochsommer, als sie den Fächer klappte und eine Sonnenfinsternis über die Stadt kam, oder im Winter, wo dieser Fächer durch einen Schwung das feuchte Brennholz anzündete. Das war nicht normal. Aber Silver glaubte auch nicht daran, dass das Mädchen eine Dämonin war, sie kannte sie zu gut. Sie spielte ihr und den Nonnen gerne Streiche, aber sie würde niemals etwas tun, was böse Folgen hat, außer sie hat gerade besonders schlechte Laune: Dann brannten schon mal die Kutten oder die Vorratskammern versanken in Fluten.
 

„Lif, lass den Kopf nicht mehr hängen. Das macht mich traurig!“ sagte Silver zu dem Mädchen

„ Sag mal, hast du schon mal von einem fernen Land geträumt, wo wir alle in Frieden leben können und Prüfungen nicht mehr wichtig sind?“ fragte Lif die Krähe
 

„ Nein, ich habe so viele Länder gesehen und glaube nicht mehr an so ein Land. Wir müssen eben mit unserem Schicksal leben“
 

Lif zupfte ihren Fächer zu Recht und überlegte: „ Ich würde auch gerne meine Eltern kennenlernen. Wieso sie mir wohl den alten Fächer hier hinterließen? Ich frage mich, ob ich Mutter oder Vater ähnlicher sehe. Ob sie mich auch als Missgeburt ächten würden? Ich lese immer so viele schöne Geschichten über Elternliebe…“
 

„ Wenn sie dich in Stich ließen, dann solltest nicht auf Elternliebe vertrauen.“
 

„Aber ich bin doch ihre Tochter…“

„ Nimm meinen Rat an und versuch die Zuneigung irgendwie anders zu bekommen. Ich will dich nicht noch trauriger sehen, denn das zerbestet mir das Herz. Lif, ich liebe dich, reicht das denn nicht“
 

Lif knuddelte Silver an ihre Brust: „ Du weißt, du kannst mir meine Eltern nicht ersetzen. Ich will nur einmal Spüren wie sich Elternliebe anfühlt.“
 

„Lif…“

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Ich wünschte ich könnte sie für dich finden. Tag für Tag fliege ich durch Tokyo und schaue mir die verliebten Paare an, bei jeder Hochzeit suche und suche ich, jeden Morgen fliege ich zu den Vermisstenbüros. Aber bisher ohne Erfolg.
 

Ich weiß noch, wie wir uns trafen: Ich wurde wieder von den Krähen der Stadt vertrieben, die Tauben jagten mir hinterher. In meiner Müdigkeit beschloss ich, im Garten des Katharienenkloster mein Nest aufzuschlagen. Da sah ich dieses kleine weinende Mädchen. Über ihr, Regenwolken, die mit sanftem Prasseln versuchten, sie zu trösten. Es kam mir vor, als ob Walküren im Prasseln der Tropfen ein trauriges Lied von Einsamkeit und Sehnsucht sangen. Du hast deinen Becher zerbrochen, Lif, und hattest Angst, es den Nonnen zu erklären. Vor dir lagen die rotbraunen tonernen Scherben. Ist schon komisch, ich denke immer noch, dass die Scherben mehr symbolisierten, als deine Ungeschicklichkeit. Dieses durchtränkte Häufchen Elend schien sehr viel erlitten zu haben. Ich fühlte mich an meine Kükenzeit erinnert. Ich durfte nirgendwo mitspielen und wurde immer gemieden. Du schienst ein menschliches Spiegelbild von mir, deswegen wollte ich dir zu Seite stehen. Das sagte ich leise, du blicktest verwirrt auf und hast mich angestarrt: „ Hast… du…was… gesagt?“ flüstertest du zu mir. Ich erschrak, wie kann es sein, dass ein Mensch mein leises Flüstern verstand? „ Ja… ich bin Silver und wie heißt du? …Ich bin einsam und denke du bist das auch: Lass uns doch zusammen einsam sein“ sagte ich instinktiv. Das Mädchen nickte: „ Ja das bin ich auch. Ich fühle mich sehr allein, habe weder Mutter noch Vater noch Geschwister. Andere Kinder meiden mich wegen meinen Augen. Sie glauben ich bin ein Dämon…“ sagte sie fast atemlos. Ich näherte mich ihr: „ Das habe ich auch erlebt…gemieden wegen der Federn… ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Mensch verstehen würde.“ erzählte ich weiter. Es wunderte mich, dass du mir so schnell dein Herz ausgeschüttet hast.
 

Kleine Lif, Tochter des Odin und des Loki.

Auch für dich wartet irgendwo die Familie nach den du dich so verzerrst



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