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Von Jenseits des Schwarzen Schleiers

Sirius Black sieht auf sein Leben von hinter dem Schwarzen Schleier zurück
von

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Der schwarze Schleier

Prolog

Der schwarze Schleier

Das Ende?

I

ch stehe in einem uralten, steinernen Durchgangsbogen und vor mir flattert ein schwarzer, zerfetzter Vorhang. Auf der anderen Seite schreit die Stimme eines Jugendlichen verzweifelt einen Namen.

„Sirius! Nein! Sirius, das kann nicht sein.“

Sirius.

Der Name klingt vertraut. Wer ist dieser Sirius? Warum schreit der Jugendliche dort draußen so verzweifelt diesen Namen?

Ich sollte zu ihm gehen und ihn beruhigen. Er klingt als würde ihm jemand die Seele aus dem Leib reißen. Ich (Ich?) hebe meine Hand und will den schwarzen Schleier zur Seite schieben, doch jemand oder etwas hält mich zurück.

„Du bist auf der anderen Seite, Sirius. Der Weg zurück ist versperrt“, sagt eine körperlose Stimme zu mir.

Sie klingt sehr streng, aber auch unendlich gütig.

„Sirius? Wer ist dieser Sirius, von dem du sprichst und den der Junge dort draußen so herzzerreißend ruft?“

„Du bist Sirius - Sirius Black - und du wurdest soeben von deiner eigenen Cousine ermordet.“

„Ermordet? Dafür komme ich mir aber recht lebendig vor…“

„Du bist hinter dem schwarzen Schleier und der Tod ist nur ein fernes, unbekanntes Land…“

Und plötzlich fällt mir ein – als hätte jemand in meinem Bewusstsein einen ganzen Kronleuchter entzündet - wer und was ich bin. Mir fällt auch siedend heiß ein, dass ich dort draußen noch nicht alles erledigt habe…

„Ich muß zurück, der Junge – Harry – er braucht mich. Dort draußen findet gerade ein Kampf auf Leben und Tod statt…“

„Nein.“

Ein Wort der absoluten Endgültigkeit.

„Aber…“

„Nein Sirius, es gibt keinen Weg mehr zurück…

Nur Eines darf dir noch gewährt werden, bevor du endgültig hinter dem letzten Schleier verschwinden musst…“

„Und das wäre?“

Das Einzige, was ich wirklich will, lässt die Stimme nicht zu, das hat sie deutlich genug klar gemacht.

„Du hast das Recht, dir dein Leben nochmals anzusehen...

Damit du verstehst…

Das Wie und Warum akzeptierst…

Liebe und Hass – Freundschaft und Feindschaft abwägst…

Dich selbst bewertest…

Und mit allem deinen Frieden machst…

Damit du am Ende bereit bist, zu gehen…“

Plötzlich will ich nichts mehr, als genau das.

„Dann lass mich sehen…!“
 

Etwas reißt mich zurück durch Zeit und Raum.

Und ich sehe…

Mein Leben - meine Freunde - meine Feinde.

Triumphe und Niederlagen…

Gute Taten und dumme Fehler…

Vieles, was ich nie wusste, wird mir offenbart.

Wie Freunde zu Feinden wurden…

Wie Feinde hätten Freunde sein können…

Die Ereignisse, bei denen ich selbst dabei war, erlebe ich als wäre ich wieder dabei, auch wenn ich sie aus einer gewissen Distanz betrachten kann. Dinge, von denen ich keine Kenntnis hatte, werden mir offenbart. Vieles wird mir klar und ich beginne zu verstehen…

Ich muss selbst über mich ein Urteil sprechen und mich mit der Vergangenheit aussöhnen…

Bevor ich gehen muss…

Bevor ich schließlich ins Licht gehen darf…

Das edle und uralte Haus der Black

E

in uraltes Haus. Düster. Kalt. Freudlos. Überall Schlangen. Sie winden sich um angelaufenen Kerzenleuchter, an uralten, wackligen Tischen hinauf, um krumme Stuhlbeine. An einem Treppenaufgang hängen die ausgestopften Köpfe von Generationen von Hauselfen. Wenn man eine Tür öffnet, weis man nie, welches Grauen einen dahinter erwartet.

Es ist mein Elternhaus.

Das Edle und Uralte Haus der Black…

Und ich hasse es. Ich hasse es, seit ich denken kann. Reinblütige Magier. Edler als edel...

Sieben Generationen prangen auf dem Stammbaum im Gästezimmer … Toujours Pur … Eine ehrwürdiger als die andere, sagt meine Mutter immer, alle von reinstem Blut…

Meine Mutter…

Sie ist für mich eine widerliche Vettel. Grausam, skrupellos, wahnsinnig, wirklich böse. Mein Vater steht völlig unter ihrem Pantoffel und gehorcht ihr fast immer. Er ist nur der Schatten eines Mannes…

Und da gibt es noch meinen Bruder – Regulus.

Ich mag ihn nicht besonders…

Ich bin eine einzige Enttäuschung für meine Eltern.

Ich denke nicht wie sie, handele nicht wie sie, bin nicht wie sie. Regulus ist der Liebling, schon seit seiner Geburt. Er ist ein paar Jahre jünger als ich und seit er da ist, bin ich für meine Eltern nur noch eine einzige Enttäuschung. Kann mir nur recht sein. Ich will auch nicht so sein wie sie.
 

Eines Tages belausche ich ein Gespräch meiner Eltern.

„…der Junge geht nach Hogwarts…“ die Stimme meines Vaters.

„Nein. Dieser Schlammblutliebhaber Dumbledore ist dort Direktor geworden. Er wird ihn nur noch weiter verderben. Dumstrang - Dumstrang ist die einzige Lösung. Dort wird er auf die richtige Art in die Schwarzen Künste eingeführt werden.“ Meine Mutter.

„In Hogwarts gibt es das erhabene Haus von Salazar Slytherin. Dem Edelsten von allen. Der Junge soll in dieses Haus, so wie wir es auch waren“, widerspricht ihr mein Vater.

„Hhm. Nun, das ist das einzige Argument, das für Hogwarts spricht. Ja, das Slytherins Haus. Das gefällt mir. Gut, ich gebe nach. Dann wird es also Hogwarts sein…“

Ich höre ein Trippeln von kleinen Füßchen und halte es für besser, schnell zu verschwinden. Wenn Kreacher, unser alter Hauself, mich beim Lauschen erwischt, verpetzt er mich sofort bei meiner Mutter. (Er verehrt sie, sie ist seine Göttin.) Und wenn er das tut, könnte sie mich doch noch nach Dumstrang schicken und dorthin will ich auf keinen Fall. Komme ich nicht nach Hogwarts, haue ich ab. Ich werde einfach verschwinden und nie wieder auftauchen…
 

„Sirius, wo bleibst du denn? Ich warte schon eine halbe Stunde auf dich. Nur, weil du bald dein Studium der Magie beginnst, heißt das noch lange nicht, dass du bei mir nichts mehr lernen musst…“

Mein Hauslehrer, Mr Nosferatu. Ich hasse ihn, wie alles hier. Er ist unglaublich streng und lässt stur nur seine Meinung gelten. Gut, er hat mir Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht und das ist auch gut so. Aber was er sonst noch von sich gibt ist übel, finster und Schwarze Magie. Nicht, dass ich schon Magie ausüben dürfte.

Ich mag keine Schwarze Magie und ich glaube auch nicht, dass es etwas Besonderes, ja Königliches ist, ein Black zu sein. Und das ist es hauptsächlich, was er mir auf Geheiß meiner Eltern eintrichtern will. Ich widerspreche ihm, weil ich glaube, dass jede Person ihren Wert hat, egal ob Reinblütig oder Muggel oder irgendwas dazwischen. Er duldet meine Einwände nie. Widerspreche ich zu deutlich oder zu hartnäckig, werde ich in den Keller gesperrt. Dort haust ein Boggart, der die Gestalt dessen annimmt, vor dem man sich am meisten fürchtet.

Man kann sich durchaus gegen das Biest wehren, wenn man die richtige Magie kennt. Ich kenne sie jedoch noch nicht und auch wenn ich sie kennen würde, dürfte ich sie nicht benutzen … viel zu jung!

Ich bin also im zarten Alter von elf, jegliche Art von Angst und Schrecken gewohnt.

„Sirius, du Flegel, du träumst schon wieder“ grollt Nosferatu. „Komm jetzt, bevor du dieses edle Haus verlässt, erwarte ich, dass dir meine Lehren in Fleisch und Blut übergegangen sind.“

Er betet den gewohnten Blödsinn herunter und ich schalte wie üblich auf Durchzug. Der Endeffekt ist, dass ich die restliche Zeit bis zum ersten September in der Gesellschaft des Boggarts im Keller verbringe.

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hotepneith
2006-08-02T21:46:44+00:00 02.08.2006 23:46
Interresante Variante, die eigentlich nicht zu deiner Hauptsaga passt..

und du hast mir nichts von ihr gesagt..


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