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Der Weg zurück zu meinem Herz

von

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Ich liebe dich, lege deine Welt in meine Hände, damit ich sie beschützen kann

So hier ist das 6. und somit auch letzte Kapitel zu dieser Fanfic. Eigentlich wollte ich zwei daraus machen, aber da Youkai War noch etwas dauert und ich bereits eine neue Idee für eine Fanfic hab, hab ich die zwei Kapitel zusammen gelegt und das ist dabei raus gekommen. Viel Spaß dabei.^^
 

6. Kapitel
 

Ich liebe dich, lege deine Welt in meine Hände, damit ich sie beschützen kann
 

~ Kagomes Part ~
 

Mit festem Schritt überquerte sie das Tempelgelände. Wachsam sah sie sich um. Kagome spürte es. Sie konnte es ganz deutlich spüren. Das Shikon no Tama. Es war hier. Schon allein deshalb pochte ihr Herz wie wild und sie konnte gerade noch ein glückliches Lächeln unterdrücken. Doch es legte sich Besorgnis über ihre erfreulichen Gedanken. Die junge Miko konnte nicht nur das Juwel spüren, das sich hier befand sondern auch das Unreine, das es ausstrahlte. Wie konnte das sein? An einem Ort wie diesem. Die Umgebung war klar und rein und doch lag etwas Böses um den Tempel herum. Eine Bosheit, die sie noch nicht definieren konnte. Aber dies musste die Quelle für die Verunreinigung sein. Der Tempel lag schlecht zugänglich in einen der Schluchten des Gebirges. Niemand würde vermuten, dass sich ein solch mächtiges Juwel hier befinden würde. Sie bemerkte die neugierigen Augen, die auf ihr lagen. Viele blieben kurz stehen, um sie genauer zu begutachten. Alle trugen die Tracht einer Miko. Bei manchen konnte sie die Macht in ihnen spüren. Bei der Einen stärker, bei der Anderen schwächer. Kagome folgte gerade schweigend einer Miko namens Chiyo. Sie war nach ihrer ersten Einschätzung eine der Stärksten hier.
 

„Bitte hier hinein Kagome-sama!“ „Kagome reicht völlig aus!“, bat die Angesprochene, bevor sie hinter Chiyo eintrat. Sie befand sich jetzt in einem der Gästezimmer. Dunkle Tatamis zierten den Fußboden. Neben dem Fenster erkannte sie den Futon. Einige alte Bilder, die Gesichter von Mikos zeigten, verschönerten die Wand. Der Duft von Jasmin lag in der Luft. Alles in sich aufnehmend schaute sie umher, entdeckte die Blumen, die sich am leicht geöffneten Fenster der Sonne entgegen neigten. Auf der anderen Seite führte eine Schiebetür in den Garten hinaus. „Midori-sama meinte, sie wünscht, dass ihr auch die Tracht einer Miko tragt.“ Kagome nickte, ließ ihre Tasche fallen, lehnte vorsichtig ihren Bogen an die Wand. Chiyo war für einige Minuten in einem Flur verschwunden. Geräusche drangen in das Zimmer. Sie konnte hören, wie Türen zur Seite geschoben wurden, eilige Schritte, die über den Boden glitten. Dann stand sie wieder schwer atmend vor dem Neuankömmling. In der Hand die Robe, die Kagome tragen sollte. Innerlich murrte sie auf. Wie sie es doch hasste, diese Kleidung zu tragen. Als Kind hatte es ihr nichts ausgemacht, aber die Sengoku Jidai – so schwer es ihr fiel das zu sagen – hatte sie im Bezug darauf geprägt oder besser gesagt Inu Yashas anfängliche Vergleiche, die er zwischen ihr und Kikyo gezogen hatte. Vor allem wenn sie diese Kleidung getragen hatte. Wenn sie an seine damaligen musternden Blicke zurück dachte - Nein, dass wollte sie jetzt nicht. Das war lange her. Sie bemerkte, dass sie sich erneut in ihre Erinnerungen, in ihre Vergangenheit flüchten wollte. Das passierte immer öfters. Selbst wenn es schmerzliche Gedanken waren so lange er darin vorkam….. Sie seufzte auf.
 

Kagome konnte nicht abstreiten, dass sie Kikyo vom Äußeren damit noch ähnlicher war. Letztendlich war sie ihre Widergeburt, was sie mittlerweile akzeptiert hatte. Denn schließlich waren sie sonst von Grund auf verschieden. Die Miko griff nach der Kleidung, verschwand hinter einer Wand. Sie konnte hören, wie sich Chiyo im Zimmer hin und her bewegte, während sie sich entkleidete. Kagome streifte sich gerade das Oberteil der Robe über, als sie die Stimme der jungen Frau vernahm. „Sollte es Probleme geben, dann kann ich dir auch beim Ankl…..!“ Sie stoppte, da Kagome hervor trat und bestaunte diese verblüfft. „Was ist?“ Die Schwarzhaarige beäugte sich kritisch. Hatte sie was vergessen? Oder gar falsch angezogen? Fragend erhoben sich ihre Augenbrauen. Ihr fiel dazu aber leider ganz und gar nichts ein, weshalb sie wieder auf Chiyo achtete. „Nein, nein!“, brachte die junge Miko nach einigen zögern hervor. „Es ist nur…-!“, sie begann an ihrem Ärmel zu nesteln. „Ich hätte nicht erwartet, dass du so schnell angekleidet bist.“ Kagome schaute jetzt wahrscheinlich noch bedröpelter drein als zu vor. Gab es denn dabei solche Problematik? Sie zuckte auf diese Frage, die sie sich selbst gestellte, mit den Schultern. „Ich habe es von klein auf gezeigt bekommen, daher….“ Sie beendete den Satz nicht, lächelte einfach nur, was von Chiyo nach einigen Sekunden erwidert wurde. „Dann werde ich dir jetzt das Tempelgelände zeigen!“ Sofort stimmte sie zu. Chiyo wandte sich um. Kagome war direkt hinter ihr. Sie musste unbedingt herausfinden, wo sich das Shikon befand. Bis jetzt war es ihr nicht möglich gewesen, die Quelle zu lokalisieren. Etwas, was sie stutzig machte. Damit hatte sie bisher noch nie Probleme gehabt. Sie hatte immer bestimmen können, wo sich das Shikon oder einer der Shikon no Kakera befanden. Doch hier war es unmöglich. Sollte dies an den Bannsprüchen liegen, die das Shikon beschützten?
 

Kagome betrat hinter ihr wieder den Haupthof des Geländes. Hier befand sich zu ihrer Rechten das Empfangshaus. Dort war sie zunächst hinein geleitet worden und Midori-sama vorgestellt worden. Die hohe Priesterin, die diesen Tempel führte. Kagome schätze sie auf ungefähr 75 Jahre. Dennoch sah sie nicht so alt aus, wie Kaede-oba-chan. Verständlich, wenn man bedachte in welchen unterschiedlichen Zeiten sie lebten. Die Sengoku Jidai war um einiges rauer, als das Leben in ihrer Zeit. Um ihren Mund und die Augen herum hatten sich beim sprechen immer tiefe Falten in ihre Haut gezogen. Ihre leuchtend grünen Augen hatten die junge Frau genausten erfasst. Kurz schien es der jungen Miko sogar, als wolle sie in ihre Seele eindringen. Doch das Gefühl verflog sofort wieder. Ihr schulterlanges weißes Haar, hatte sie im Nacken zu einem Knoten gebunden. Sie schien freundlich zu sein und doch riet ihr ihre innere Stimme wachsam zu sein. Sie folgte Chiyo immer noch in ihre Gedanken versunken einen steinernen Weg. Sie dachte an die Begegnung mit dem Schicksal zurück. Es wollte nicht, dass sie zurück kehrte und doch war sie jetzt so weit gekommen. Wieso hatte es sich bis jetzt nicht mehr eingeschaltet, versucht ihr die Erinnerungen erneut zu nehmen? Das ergab doch alles gar keinen Sinn! Sie musste zugeben, dass ihr dieser Gedanke ziemliche Magenschmerzen bereitete. Sollte das alles gewesen sein oder kam der große Paukenschlag erst zum Schluss? Sie würde es sehen. Kagome hob ihren Blick, als sie intensiver als je zuvor eine Aura wahrnehmen konnte.
 

Ein Bach rauschte zu ihrer linken Seite an ihr vorbei. Bäume umgaben die beiden Mädchen schützend, bevor sich die grauen Felsen des Gebirges an den Seiten erhoben. Schräg fielen vereinzelte Sonnenstrahlen hinab, verwischten die Konturen ineinander. In diesem sanften Licht erkannte sie endlich den Tempel. Er war klein, erinnerte sie an den Tempel, der sich in Kaedes Dorf befand. „Auf diesem Gelände gibt es mehrer kleine Schreine. Hier siehst du den Entlegensten!“, schloss Chiyo gerade ihren Bericht. Kagome sah einfach nur fasziniert auf das schlichte Gebäude. Tief bohrten sich ihre Augen in die hölzerne Fassade. Sie spürte die Bannsprüche, die über dem Tempel lagen. Sie sog die klare Luft um sich herum ein, senkte leicht ihre Lider. Augenblicklich erfasste ein Pochen ihren gesamten Körper. Ihr Herz schien sich zu überschlagen, ihr Puls wusste nicht, ob er sich verlangsamen oder noch schneller voran schreiten sollte. Ein Knistern legte sich in die Luft. Der Sauerstoff schien zu schwinden, die Reinheit leicht beschmutzt zu werden. „Kagome?“ Ah!“, sie kehrte wieder zurück, nahm die Umgebung um sich herum wieder wahr. Chiyo musterte sie von neuem. Dieses Mädchen war in ihren Augen schon etwas merkwürdig. Genau konnte sie es aber nicht erklären. „Es ist alles in Ordnung Chiyo!“, dabei versuchte sie ihre Stimme so schwungvoll wie möglich klingen zu lassen. „Ich war nur von der Umgebung völlig hingerissen. Lass uns zurückgehen.“ Sofort machte Kagome kehrt, betrat die kleine Brücke, über die sie gekommen waren, als sie eine Gänsehaut erfasste.
 

Das Licht der Sonne erstarb, das Rauschen der Blätter übertönte den klaren Klang des Wassers. Die Temperatur schien zu fallen. Kagome stieß den Atem aus, kleine Wölkchen erschienen in der Luft. Das Knacken der Bäume klang unheimlich, fast wie klagende Stimmen. Harter Wind schlug ihr in den Rücken. Ihr Haar wirbelte auf, versperrte die freie Sicht. Ein bedrohliches Schnauben begleitet von einem Knurren drang durch den Wald. Kurz glaubte sie eine Silhouette zu erkennen, weshalb die Miko versuchte hektisch ihr wirres Haar nach hinten zu streichen, doch augenblicklich erstarb der Spuk. Verwirrt sah sie sich um. Alles lag ruhig da. Ihr Blick fiel auf Chiyo, die sich an dem Geländer fest geklammert hatte. In ihren Augen konnte ich den Beweis lesen. Den Schrecken, der dort unausgesprochen lag. Sie hatte es auch gesehen. Es war nicht ihrer Einbildung entsprungen. Etwas Bedrohliches und gefährliches schlich hier herum. Sie erschauderte, als sie an die mächtige Gestalt dachte. Falls sie richtig gesehen hatte. Und sie kannte sein Ziel, denn die dunkle Seite des Shikon schrie bereits nach der Kreatur, die sie soeben erblickt hatten. Die dunkle Seite gewann immer mehr die Überhand. Kagome sah über ihre Schulter zurück. Die Barriere war schwächer geworden. Sie hatte nicht mehr sehr viel Zeit.
 

~ Sengoku Jidai ~
 

Der Wind schlug ihm entgegen, sein silbernes Haar klebte an seiner Stirn, an seinem Rücken. Schwer fiel der Regen auf sie hinab. Ihre Kleidung verschmolz förmlich mit ihren Körpern, bot inzwischen vor der Nässe keinen Schutz mehr. Die Luft war durch den Regen gereinigt worden. Inu Yasha fiel es daher schwer Witterung aufnehmen zu können. Das Einzige was er intensiv wahrnehmen konnte, war der salzige Geruch des Meeres, der vom Wind ins Landesinnere getragen wurde. Somit konnten sie sich derzeit nur auf Kikyos und Mirokus Spürsinn verlassen. Seine Hand ruhte auf Tessaiga. Immer bereit das Schwert sofort zu ziehen. Kikyo lief voran. Gefolgt von dem Hanyou. Dann erschienen Kaede und Shippo. Den Schluss bildeten Sango, Miroku und Kirara. „Wir hätten sie im Dorf lassen sollen“; knurrte Inu Yasha und schaute dabei über seine Schulter zurück. Seine Hand griff nach seinem Kimono-Untergewand, kurz löste sich dieses von seiner Haut, fiel aber zugleich wieder zurück. Wie er dieses Gefühl hasste. Sein Obergewand aus Feuerrattenhaar lag über Kaede und Shippo, schützen sie so etwas vor der Kälte und der Nässe. Jetzt musste er auch noch darauf achten, dass der alten Schachtel nichts passierte. Wer wusste denn, was noch alles geschehen würde, bis sie am Ziel ankamen. Das Dorf hatten sie bereits weit hinter sich gelassen, noch vor Tagesanbruch waren sie aufgebrochen. Der Hanyou war froh, als er den Häusern endlich den Rücken hatte kehren können. Die Ablehnung der Dorfbewohner hatte seine schlechte Laune noch mehr gefördert.
 

Seine goldgelben Augen, die in dem milchigen Nebel, der sie bereits seit einiger Zeit begleitete, schienen darin förmlich zu glühen. Bedacht wanderten sie über die zu erblickende Umgebung. Das Gelände wurde immer felsiger. Sie betraten immer höheres Gelände. Sango strich sich einige Strähnen zurück. „Was meinst du Hoshi-sama. Wie weit wird es noch sein?“ Er kräuselte die Stirn. Genaue Auskunft konnte wahrscheinlich nur Kikyo geben. Aber er kannte Sangos Vorsicht ihr gegenüber, die immer noch bestand. Sie vertraute ihr noch nicht völlig, legte daher auch immer noch ein waches Auge auf Kagome, wenn Kikyo in ihrer Nähe war. „Ich weis es nicht. Aber es muss nicht mehr all zu weit sein!“ Der Hoshi sah in den Nebel hinein. „Die Reinheit wird immer stärker.“ „Ich frage mich auf welche Art von Mikos wir dort treffen.“ Wenn sie nach der Aussage des Dorfältesten ging, dann waren sie stark, verstanden ihr Fach. Zumal sie auch das Shikon hüteten. Eine Aufgabe, die ihnen normalerweise nicht gebührte. Das war Sangos Meinung. So hart wie sie gekämpft hatten war sie selbst etwas beleidigt, dass Kagome das Shikon genommen worden war. Angst hatte sie nicht. Auch wenn sie erklärt bekommen hatten, dass es das Schicksal persönlich gewesen war. Hätte es Inu Yashas Erinnerungen genommen, hätten auch sie automatisch Kagome vergessen. Doch sie war zum Kampf bereit. Sie glaubte nicht an das Schicksal, sondern daran, dass der Mensch seinen Weg selbst bestimmen konnte und das würden sie jetzt beweisen.
 

Auf einer Kuppel stoppte Inu Yasha. Er konnte sich im Moment nicht auf seine Nase verlassen, aber seine Ohren funktionierten noch immer ausgezeichnet. „Was ist?“ „Du musst es doch auch wahrnehmen.“ Kikyo nickte. „Youkai!“ Sango und Miroku eilten an die Spitze. „Weist du wie viele?“ „Nein, aber nach den Geräuschen zu folge, werden sie gerade angegriffen.“ Alle horchten auf. Das konnte bedeuten, dass sie nicht mehr weit vom Tempel entfernt waren. „Lasst uns nachsehen. Kirara!“ Flammen züngelten auf und die Neko-Youkai zeigte sich in voller Größe. Sango schwang sich auf Kiraras Rücken, streckte dann ihre Hand aus. Kikyo sah sie etwas überrascht an. „Du wirst nicht mithalten können und Inu Yasha muss sich beim Kämpfen frei bewegen können.“, erläuterte sie. Ein Aspekt, den Kikyo nur zustimmen konnte, weshalb sie die Hand der Taijiya ergriff.
 

Inu Yasha eilte los. Miroku war dicht hinter ihm. Kaede gab ihrem Pferd die Sporen, folgte im geringen Abstand. Immer lauter drangen die Kampfgeräusche an die Gruppe heran. Endlich lichtete sich der Nebel. Echsen-Youkai erschienen, gut bewaffnet und gepanzert. Ihre grün beschuppte Haut schimmerte durch die herrschende Feuchtigkeit. Das Aufeinandertreffen von Metall löste immer wieder die Kampfschreie ab. Junge Frauen in Mikotracht widersetzten sich mit all ihrer Kraft. Viele wehrten sich mit sichelartigen Waffen, andere trugen Katana. Inu Yasha nahm jetzt den Geruch von Blut wahr. Eine Miko lag verletzt am Boden. Er konnte sehen, dass die angreifenden Youkai in der Überzahl waren. Sie würden das unmöglich alleine schaffen, auch wenn sie schon einige Youkai niedergestreckt hatten. „Miroku, Sango!“ „Bereit! HIRAIKOTSU!“ Sangos mächtige Waffe schmetterte als Vorbote voraus, zerriss zugleich drei der Youkai in Fetzen, bevor ihre restlichen Artgenossen begriffen, dass sie jetzt angegriffen wurden. Sango sprang vom Kirara ab, erfasste ihren zurück kehrenden Bumerang um sofort wieder die mächtige Waffe sprechen zu lassen.
 

Miroku fasste in seine Robe, zückte einige Bannzettel. „Sebai!“ mit diesem Ausruf warf er die Bannzettel von sich. Ohne Aufenthalt glitten die Bannzettel durch die Luft. Blitze zuckten auf, als sie sich auf einen der Youkai nieder ließen. Dieser schrie vor Schmerzen auf. Sein Körper begann zu zucken. Andere wichen zurück, als sie den Hoshi auf ihren Gefährten zueilen sahen. Miroku drückte sich vom Boden ab, sein Shakujou fest mit beiden Händen umschlungen, ragte über seinen Kopf. Mit einer schnellen Bewegung sauste der Stab durch die Luft, schlug seinem Gegner, der völlig gelähmt war, damit auf den Kopf. Ein qualvolles Stöhnen ertönte, dann löste sich der Youkai in seine Bestandteile auf.
 

Eine junge Miko hatte soeben ihre Waffe aus den Händen gleiten lassen. Durch eine schnelle Bewegung wollte sie zurück weichen, verlor dabei den Halt und fiel in das nasse Gras. Schnell wollte sie sich wieder nach oben drücken, doch der weiche Boden machte ihr dies nicht möglich. Sie riss ihren Kopf herum, sah mehrere Youkai auf sich zu eilen. Sie konnte nicht mal mehr ihre Kraft einsetzen, so schwach fühlte sie sich. Auf ihren Tod wartend schloss sie die Augen. Niemand ihrer Schwestern konnte ihr helfen. „San-Kon-Tes-Sou!“ Das Zerschneiden von Fleisch erklang, etwas fiel dumpf und dann doch scheppernd zu Boden. Vor ihr stand ein Mann, nein sie konnte sofort erkennen, dass er nicht nur menschlich war. Doch mehr als seinem Rücken und sein silbernes Haar konnte sie nicht erhaschen, denn schon eilte er wieder los, zog mit gleißendem Licht ein Schwert hervor. Inu Yasha rannte auf eine Vielzahl der Echsen-Youkai zu. Seine Augen funkelten vor Angriffslust. Diesen Teil würde er mit einem Schlag beenden. Er schwang Tessaiga. Die Kaze no Kizu schmiegte sich um die silbern blitzende Klinge. Er sah, wie die Youkai sich bereit machten ihn zu empfangen. Ein leichtes Lächeln, stahl sich auf seine Lippen, als er Tessaiga mehr anhob. „KAZE NO KIZU!“ Eine seiner stärksten Angriffe entfaltete sich, schoss ungebremst auf den Feind zu und löschte jeden ohne Ausnahme aus.
 

Kikyo hatte ebenfalls bereits mehrer Angreifer ausgeschaltet, drängte jetzt zusammen mit den noch auf den Beinen stehenden Mikos, die Angreifer zurück. „Ducken!“, ertönte hinter ihr und sie riss eine Miko neben sich hinunter. Ein gewaltiger Schatten zog über sie hinweg, gefolgt von einem starken Windzug. Sofort sah sie wieder auf. Die letzten Youkai waren Sango zum Opfer gefallen. Der Kampf war somit vorbei. Erleichtert atmete sie auf. Es schien niemand zu Tode gekommen zu sein. Die Verletzung der Miko, die am Boden lag, schien nicht schwer wiegend zu sein. „Wir danken euch.“ Eine Miko mit kurzem grauem Haar trat an Kikyo heran. Dem Aussehen zu Folge musste sie in ihrem Alter sein. Die Miko ließ ihr Katana verschwinden, bevor sie fort fuhr. „Ohne euer Eingreifen, währen wir vermutlich nicht so glimpflich davon gekommen.“ Sie verneigte sich, der Rest tat es ihr gleich. Inu Yasha trat heran. Neben ihn gesellte sich Miroku. Dieser zwang sich gerade, sich zurück zu halten. Gar nicht so leicht bei dieser Vielzahl von hübschen Frauen. Aber er musste es, so schwer es ihm fiel. Hier ging es schließlich um Kagome und Inu Yasha würde ihm den Kopf abreisen, wenn die Sache wegen ihm schief ging. Und dann noch der Ärger, der mit Sango folgen würde. Nein. Diesen Aufruhr wollte er sich ersparen.
 

„Für eine Miko seid ihr in sehr fragwürdiger Begleitung!“ Eiskalt und vorwurfsvoll schleuderte ihnen eine weitere Stimme entgegen. „Hiroko!“, tadelte die andere Miko, die junge Frau mit blauen langen Haaren, die jetzt näher trat. Ihre dunklen Augen fixierten Inu Yasha , Sango sowie auch Shippo und Kirara. „Wie kannst du..!“ Hiroko erhob ihre Hand, weshalb sie verstummte. „Ich denke dir ist nicht bewusst, dass du dich auf heiligem Boden befindest Hanyou.“ Inu Yasha erwiderte jetzt ihren Blick umso bedrohlicher. Am liebsten wäre ihm ein Knurren entkrochen, aber er musste sich zusammen reißen. „Ihm ist es sehr wohl bewusst.“ Kikyo hatte sich wieder eingeschaltet. „Verzeiht. Aber es gab keine Möglichkeit, dieses Land zu umgehen. Wir befinden uns auf der Durchreise.“ Ehrwürdig verneigte sie sich. Hiroko spürte die Macht, die von ihr aus ging. Sie war nicht gewöhnlich. Sollte das bedeuten, dass der Hanyou ihr zu diensten war? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er hier her gekommen war, um um Vergebung für seine dämonische Seite zu bitten. Außerdem musste sie wohl oder übel dankbar sein. Schließlich hatte er ihr das Leben gerettet. Und in der Schuld eines Youkai oder Hanyou zu stehen, widerstrebte ihr mehr als alles andere.
 

„Die Nacht bricht bald herein. Deshalb begleitet uns in den Tempel. Dort könnt ihr euch ausruhen und morgen dann euren Weg fortsetzen.“ Hiroko wandte sich ab. Damit wäre ihre Schuldigkeit getan, auch wenn sie es nicht gut hieß, einen Hanyou im Tempel zu haben. Wusste sie doch, dass diese Kreaturen nur schlechtes im Sinn hatten und Probleme bereiteten. Kirara verwandelte sich zurück, setzte sich auf Sangos Schulter nieder. Miroku schloss zu ihr auf. Kikyo wurde von den anderen Mikos umkreist. Inu Yasha bildete in einem größeren Abstand das Schlusslicht. Kaede und Shippo waren bei ihm. Gemeinsam schritten sie durch den immer dichter werdenden Nebel voran.
 

Er seufzte leise auf. Seine Augen gewannen wieder an Traurigkeit. „Du fehlst mir so!“ Er wollte wieder ihr süßes Lächeln sehen, ihre glänzenden Augen, die ihn einmal besorgt, dann wieder liebevoll oder zornig anblitzen. Ja, selbst das Osuwari aus ihrem Mund, wäre das Schönste, was passieren könnte. Denn in diesem Moment wäre sie wieder bei ihm. Ein leises und kurzes Knurren entwischt ihm, was Shippo kurz dazu veranlasse zu Inu Yasha auf zu sehen. Er konnte sofort erkennen, dass der Hanyou mit sich selbst haderte. Und er hatte Recht. Inu Yasha machte sich Vorwürfe. Seine eigene Dummheit, hatte es so weit kommen lassen. Er hätte viel früher was sagen müssen, sich endlich dazu überwinden müssen. Es war nicht nur ihre Abwesenheit, die ihn in den Wahnsinn trieb, sondern auch die Gewissheit, dass er zu lange gewartet hatte. Er hatte Kikyo zwar gesagt, dass sie der Grund war, aber wenn er ehrlich war, hatte er dies nur als Vorwand genommen. Die Wahrheit sah anders aus. Es war ein völlig anderer Grund dafür verantwortlich. Er hatte Angst gehabt. Angst auf Ablehnung zu stoßen. Angst, dass sie seine Gefühle doch nicht so erwidern konnte oder würde, wie er sich es erhoffte. Sie hatten zwar früher schon oft über ihre Beziehung – wenn man es so nennen konnte - gesprochen. Kagome hatte ihm damals gesagt oder besser umschrieben, was sie für ihn empfand. Aber das war schon wieder so lange her. So viel Zeit war seit dem vergangen. Zeit, in der sich Gefühle gegenüber einer Person ändern konnten. Das wusste er am Besten. Seine Augen ruhten kurz auf Kikyo. Wie konnte er sich sicher sein, dass sie immer noch das Gleiche für ihn empfand. Denn schließlich war er derjenige gewesen, der sie immer wieder, wenn auch nicht gewollt, zurück gewiesen hatte. Immer wenn sie ihm zu nahe gekommen war, hatte er diesen Moment genossen, bevor er sie meist rüpelhaft zurück gestoßen hatte. In den Momenten in denen sie sich so nahe waren, und ihn dann doch immer wieder seine Gefühle übermannt hatten, die Gefühle, die er für sie empfand zurück gedrängt hatte. Und die Kälte breitete sich um ihn herum aus.
 

Kleine Zweifel keimten auf, verschmolzen ineinander. Er spürte die plötzliche Unsicherheit, die sich in seinen Knochen festsetzen wollte. Die Kälte nahm zu…..
 

– Sie hat dich vergessen –
 

…..schien immer mehr nach ihm zu greifen.
 

- Beginn ein neues Leben-
 

Sie drohte bereits übermächtig zu werden.
 

Doch sein Herz schaltete sich ein. Warum zum Teufel noch mal hörte er jetzt diese verdammte Stimme? Widerspenstig schüttelte er den Kopf. Das Pochen seines Herzens wurde dadurch unaufhörlich lauter. Wärme schoss empor, drängte die Kälte wieder zurück. Er wollte das nicht hören. Er wollte diesen Worten keinen Glauben schenken. Niemals! - „Du wirst doch auf mich warten?“ – Sofort hielt er inne. Kagome erschien vor seinem geistigen Auge. Wie sie dort auf dem Brunnenrand gesessen hatte. Sie hatte ihm in diesem Moment voller Hoffnung entgegen gesehen. Die Weichheit ihrer Lippen kam ihm von neuem in Erinnerung. Die Süße des Kusses. Ein Hauch von Wildblumen streifte für Sekunden seine Nase. – Inu Yasha -, erklang ihre lieblich Stimme in seinen Ohren, die hierauf zuckten. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. -„Ich warte immer auf dich. Wenn es sein muss, bis in alle Ewigkeit!“ – Die Worte aus seinem Traum. Der Traum, in dem er die Wahrheit gesprochen hatte. Die Entschlossenheit in ihm, die zusammen zu brechen drohte, gewann wieder an Stärke, wurde wieder zu einer unbeugsamen Mauer. Ja! Egal was kommen mochte, wenn er ihr gegenüber stand. Es lag in der Zukunft. Sein sehnlichster Wunsch war es jetzt sie wieder zu sehen, ihre Nähe spüren zu können, ihren Duft einatmen zu können. Ab jetzt durften sie sich keine Fehler mehr erlauben. Er war dem Ziel so nahe und nichts und niemand würden ihn davon abbringen.
 

~ Kagomes Part ~
 

Schlecht gelaunt lief sie durch den immer blasser werdenden Garten. Jetzt war sie schon ganze vier Tage hier und hatte bisher keine Möglichkeit erhalten in den kleinen Schrein am Fuß der Schlucht zu gelangen. „Er liegt sehr abseits!“, schimpfte sie. Pah! Von wegen. So abseits gelegen auch nicht. Immer trieb sich dort eine der Mikos herum und sah nach dem Rechten. Ok Kagome verstand, dass diese Vorsicht geboten war, aber musste es immer dann sein, wenn sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen wollte. So langsam wurde sie wirklich stinkig. Ihre Ungeduld wuchs ins unermessliche, dass sie befürchtete, bald von dieser kontrolliert zu werden. Und dann noch die Tatsache mit diesem Youkai. Doch bis jetzt hatte sie sein Youki nicht mehr wahrnehmen können. Kagome wusste, dass er da war. Das war keine Einbildung gewesen. Aber wo verflixt noch mal, versteckte er sich und was macht er hier? Murrend ließ sie sich im Gras nieder, sah in das Farbenspiel des Himmels mit der Sonne. Hätte sie nicht andere Dinge im Kopf, hätte ich diesen wunderschönen Anblick genossen. Aber so konnte ihr derzeit recht wenig eine Freude machen. Sie zog das Buch hervor, schlug die Seite auf und er schaute ihr mit stolzen Augen entgegen. „Es ist wie verhext!“, murmelte Kagome los. „Ich will doch nur zu dir zurück. Mehr nicht. Jetzt bekomm ich es wahrscheinlich noch mit einem Youkai zu tun.“ Wahrscheinlich? Das konnte sie durch hundert Prozent ersetzen. Die Miko seufzte auf, ließ ihre Schultern erschlaffen. Ihre Hand ruhte auf der Zeichnung, in die sie am liebsten eingetauscht wäre. Sie hatte solche Sehnsucht nach seiner Nähe. Früher hatte sie diese bereits empfunden, doch konnte sie dieses Gefühl immer wieder zur Seite schieben, da sie wusste, dass sie bald wieder an seiner Seite war. Jetzt war es nicht so. Denn diese Sicherheit, die Gewissheit war ihr genommen worden. „Ein Buch über Youkai.“ Chiyo setzte sich interessiert neben Kagome, beäugte die aufgeschlagene Seite. „Er sieht aber irgendwie menschlich aus und gar nicht zum Fürchten“, brachte sie hervor. „Das kommt daher, dass er zum Teil ein Mensch ist!“, belehrte Kagome die Miko in Ausbildung. „Und zum Fürchten ist er ganz und gar nicht. Nein. Er ist sogar das Gegenteil!“, fügte Kagome mit leiser und sanft klingender Stimme hinzu. Chiyo sah wieder etwas verwirrt drein. Was meine Kagome damit? Die Augen der Hüterin wanderten wieder hinab und sie bemerkte, wie sie wieder begann zu träumen, weshalb Kagome das Buch schloss und zur Seite legte.
 

„Der Unterricht ist vorbei!, stellte sie fest. Chiyo nickte ihr zu, schloss dann die Augen, genoss die hereinbrechende Kühle. Der frische Wind verriet, dass es bald regnen würde. Eine willkommene Abwechslung. „Glaubst du, dass es auch in der heutigen Zeit noch Youkai gibt!“ Kagome tippte mit ihrem Finger an ihren Mund. Sie wusste, dass es sie gab aber sollte sie es auch sagen. Chiyo sah die junge Frau, die neben ihr saß erwartungsvoll an. „Weist du, ich denke es hat mit dem Glauben daran zu tun. Menschen, die nicht daran glauben, werden nie einen zu Gesicht bekommen. Andere hingegen schon. Es gibt so viele Dinge, die wir nicht wissen, oder erklären können. So auch Youkai.“ „Dann glaubst du an ihre Existenz?“ Kagome schwieg. „Wieso fragst du mich das? Hast du Angst?“ Sie wusste auf was Chiyo mit dieser Frage anspielen wollte. Auf das Geschehnis im Wald. Die junge Miko zuckte aber nur mit den Schultern, weshalb Kagome ihren Blick wieder in den Himmel richtete. „Du darfst dich nicht von deiner Angst beherrschen lassen. Wenn das passiert Chiyo-chan wirst du niemals die volle Kraft, die in dir schlummert erwecken können. Mit deiner Angst blockierst du dich selbst.“ „Meine Kraft?!“, wiederholte sie ungläubig. „Ja. In jedem von uns schlummern ungeahnte Kräfte.“ „Du willst also sagen, dass selbst eine Blume wahre Kräfte in sich trägt!?“ Ungläubig sah sie ihr entgegen. Kagome nickte zunächst nur leicht, streckte dann ihre Hand aus. Legte sie sanft über eine noch nicht erblühte Knospe. Kaum streifte Ihre Handinnenfläche das winzige Lebewesen, weiteten sich Chiyos Augen bereits und ihr Oberkörper neigte sich leicht nach vorne. „Ja jedes noch so kleine oder ungeachtete Lebewesen trägt sie in sich. Kraft, die es nur bedarf aufzuwecken!“ Sie zog hierauf ihre Hand vollkommen zurück und ließ Chiyo freie Sicht auf die jetzt geöffnete Blüte. Ein Lächeln zierte ihre Lippen, als sie das Erstaunen in dem Gesicht von Chiyo sah. Bewundernd stupste sie die Blume an, die dadurch ins schwanken geriet. „Deshalb glaube an deine Kraft Chiyo-chan, denn wie heißt es so schön, der Glaube allein kann Berge versetzen.“
 

~ Sengoku Jidai ~
 

Das Licht des Tages war völlig verschwunden, als sie am Tempel eintrafen. Kikyo selbst musste zugeben, dass sie sprachlos war, als sie den Tempel sah. Er war atemberaubend. Prächtig erhob er sich vor ihnen in der Schlucht. Der Wald rundete das Bild noch ab. Jetzt verstand sie, warum sie diesen Tempel auch Meer der Stille nannten. Er wirkte friedlich, strahlte vollkommene Ruhe aus. Und doch verblasste die starke Macht nicht hinter diesen Gefühlen. Knarrend öffneten sich die großen mit Schnitzereien verzierten Holztüren. Dumpf hallten ihre Schritte von der Brücke, die sie passierten, wieder. Kaum hatte sie den Hof betreten, ergriff sie ein so wohl bekanntes Gefühl. Sie spürte jetzt wieder das Shikon no Tama richtig. Es war hier. Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht. Ihre Augen wanderten nach hinten, erfassten Inu Yasha. Ohne dass eine der Mikos es mit bekam nickte sie. Der Hanyou verstand. Aufmerksam sah er sich um. beobachtete das nähere Umfeld. Die Mikos schienen nicht damit zu rechnen, angegriffen zu werden. Die Mauern waren nur leicht besetzt. Der Hof war sonst menschenleer. Er musste nur noch wissen, wo sich das Shikon befand. Kikyo ließ sich zurück fallen, gesellte sich neben Miroku und Sango.
 

„Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ „Ich weiß Miroku, aber wie stellen wir es am Besten an, dass wir erst einmal verschwinden, ohne dass sie sofort wissen wo wir sind.“ Das könnte sich schwierig gestallten. Allein durch die Bannsprüche hatten sie die Ausstrahlung des Juwels unterdrückt. Inu Yasha lauschte aufmerksam, achtete dabei auf alles, was sich bewegte. „Wo befindet sich das Shikon?“ „Wir müssen dort den kleinen Weg entlang.“ „Unser Verschwinden überlasst mir!“ Sango zog Hiraikotsu mehr an ihren Körper, fasste sich dann unter ihre Schulterpanzerung. „Inu Yasha, es wäre besser, wenn du jetzt die Luft anhältst.“ Sango warf den Hanyou noch einen viel sagenden Blick zu, bevor sie ihren Arm nach oben riss und die kleine Kugel in ihrer Hand auf den Boden schmetterte. Dunkler, dichter Rauch erschien augenblicklich, verschluckte seine Umgebung völlig. Schreie ertönten, Glocken läuteten. Hektik brach auf dem Tempelgelände aus.
 

Inu Yasha und der Rest seiner Gruppe rannten bereits über die kleine hölzerne Brücke, die über den Bach führte. Langsam erhob sich in der Dunkelheit ein kleiner Schrein vor ihnen. „Dort ist es!“, schrie Kikyo und legte noch an Tempo zu. Mühelos trat sie näher. Inu Yasha, der gerade Kaede abgesetzt hatte, wollte ebenfalls näher treten, als er zurück geworfen wurde und unsanft auf dem Boden aufprallte. „Eine Barriere, hier schon?“, entwich es Sango. Inu Yasha sprang auf die Beine, zog Tessaiga. Er hatte keine Lust darauf zu warte, bis Kikyo diese Barriere deaktiviert hatte. Das würde er selbst erledigen. Tessaigas Klinge begann sich rot zu färben. Schnell glitt das Schwert durch die Luft. Kurzes Flimmern ließ auf die Barriere schließen, bevor sie in sich zusammen brach. Schnell trat Inu Yasha näher. Sango und Miroku folgten auf dem Fuß. Kikyo befand sich bereits an der Tür. Ihre Hand umfasste den Griff der Tempeltür. Sie spürte das Vibrieren, das Erzittern. Kleine Blitze legten sich um sie herum. Ihr Griff wurde fester, ihre Aura flammte förmlich auf. Sekunden später wurde der Widerstand schwächer. Mit einem festen Ruck schlug sie die Tür auf, trat ins Innere. Inu Yashas Ohren zuckten immer wieder, schnell sah er zur Tür hinaus. „Sie sind unterwegs.“ Sango erhob ihren Hiraikotsu. Miroku machte sich ebenfalls bereit. „Uns bleibt noch etwas Zeit. Die Barriere wird sie etwas aufhalten!“, sprach Kikyo, trat dann an das vor ihr aufgebahrte Shikon no Tama heran. Ihre Hand wollte nach der Kugel greifen, als sie sie wieder zurückzog. Mit leicht zusammen gekniffenen Augen, sah sie auf ihre pochende Hand hinunter. „Was ist?!“ „Ich weiß nicht!“, gab sie irritiert von sich. So etwas hatte sie noch nicht erlebt. Sie konnte diese Barriere nicht durchbrechen. Selbst das Shikon schien sie zurück zu stoßen. „Verdammt“, presste Inu Yasha hervor. Tessaiga verschwand und seine Hand schnellte nach vorne. Mitten in der Luft wurde sie gestoppt. Er spürte das Brennen, dass sich auf seine Haut legte. Die immer weiter sich entfaltende Kraft, die ihn zurück drücken wollte. Doch das würde er nicht zulassen. Er wusste, dass er dem Ziel inzwischen mehr als nur Nahe war. Er wollte endlich diesen Schmerz vergessen. Das sie seinen Schmerz heilte, in dem sie ihm wieder nah war. Denn sein Herz trug ihren Namen. Und nur sie, SIE allein war dazu fähig. Mit all seiner Kraft stemmte er sich gegen die aufkeimende Macht. Die Wände des Schreins begannen zu beben. Besorgt sah sich Miroku um. Er wusste nicht, wie lange der Schrein diesen aufeinander prallenden Kräften standhalten würde.
 

~ Kagomes Part ~
 

Schwer atmend rannte sie auf den Schrein zu. Ihren Bogen fest umgriffen. Das Wasser des kleinen Baches schwappte über die Brücke. Der Wind pfiff um die schwankenden Bäume. Einige hatten der auf sie einwirkenden Gewalt nachgegeben. Geschickt sprang sie über einen hinunter gestürzten Ast, als sie sofort in Deckung ging. Ungläubig erfassten ihre leicht geweiteten Augen die Kreatur, die sich gerade an der Barriere, die den Schrein schützte, zu schaffen machte. Wie konnte das sein? Bei allen Göttern. Sie drückte ihren Körper noch mehr an den Stamm des Baumes, hinter dem Kagome Deckung gesucht hatte. Die Miko neigte ihren Oberkörper zur Seite, um noch mal einen Blick zu erhaschen. Ihre Augen wanderten über den dornenbesetzten Schwanz, über den mächtigen Körper, hinauf zu seinen Kopf, der immer wieder gegen die Barriere pralle. Sie konnte spüren, wie die Barriere immer mehr nachgab. Sie würde gleich nicht mehr standhalten können. Die dunkle Seite des Juwels war noch stärker geworden. Dunkel schimmerte das Juwel aus dem Schrein. Die dämonische Seite darin hatte also bereits begonnen, die Überhand zu gewinnen. Sie musste schnellstens etwas unternehmen. Kurz sah sie den Weg hinunter, den sie gekommen war. Auf Hilfe brauchte sie nicht zu hoffen. Von wem auch. Ihre Freunde waren nicht hier. Ihre Hand glitt nach hinten, umfasste einen Pfeil. Gut dann hieß es sie alleine gegen den Drachen. „Also dann los!“ Kagome atmete tief ein, spannte den Bogen, ließ los und ging darauf gleich wieder in Deckung. Ein schmerzhaftes Jaulen ertönte. Eine Erschütterung des Bodens zeigte ihr, dass er sich umgewandt hatte. Die Hoffnung, dass er durch einen Schuss zusammen gebrochen war, hatte sie sich nicht gemacht. Die junge Hüterin wusste, dass ein Drache zäh war.
 

Unbemerkt trat sie einen Baum weiter. Die Sicht auf den Drachen war somit frei. Seine rot glühenden Augen wanderten umher. Die Luft flimmerte bei jedem Luftstoß der aus seinen Nüstern trat. Sie rutschte weiter nach hinten, als er seine Aufmerksamkeit dem Teil schenkte, in dem sie sich befand. „Ich weiß, dass du da bist Miko!“, ertönte seine dunkle und kalte Stimme. „Komm heraus!“ Daran dachte Kagome gar nicht. Sie verzog ihren Mund, als sie ein knackendes Geräusch hochschrecken ließ. Gerade noch rechtzeitig hatte sich die Miko auf den Boden geworfen, als schon Äste und Blätter auf sie nieder rieselten. Der Drache hatte gerade einen Rundumschlag mit seinem Schwanz beendet. „Zeig dich!“, zischte er, während sein Kopf immer mehr in die Tiefen des Waldes eintauchte. Immer wieder schlug sein Schwanz umher, brachte weitere Bäume zum Fall, Felsen, die sich aus der Wand gelöst hatten, schlugen auf der Erde auf. Kagome lag immer noch bewegungslos unter all dem Geäst. Sachte lugten ihre Augen hervor. Sie versuchte einigermaßen die Position dieses Viehs zu bestimmen, als sie spürte, wie sich ein Schauer über ihren Rücken zog. Sie rollte zur Seite, entging so dem Feuerschwall, den er gerade los gesandt hatte. Schnell richtete sie ihren Oberkörper auf. „Ich sagte doch, dass du herauskommen sollst.“ Starr fixierten sie rot schimmernde Augen. Für Sekunden verharrte er vor ihr, sah Kagome einfach nur an. Die Angst begann ihr langsam die Kehle zuzuschnüren, als sie sich hochriss, um erneut einem Angriff zu entgehen. Sie durfte jetzt nicht auf ihre Angst hören. Wiederholt duckte sie sich, um seinem Schwanz auszuweichen. Das Gelände wurde immer unwegsamer. Schnell schoss sie einen Pfeil ab. Gestein fiel hinab, wirbelte Staub auf. Das war ihre Schanze. Flink erweiterte sie ihren Abstand zu dem Drachen, sprang hinter einen aufgeschlagenen Felsen.
 

Schwer atmend drückte sie sich an den kalten Fels. Sie konnte hören, wie er die Luft schnaubend ausstieß. Schnell fuhr sie sich durchs Haar. Sie musste an den Schrein heran kommen. Die Bannsprüche wurden immer schwächer. Bewirkte er das? Aber wie? Das konnte doch nicht sein. Kagome fasste an ihre die Brust, versuchte ruhiger zu werden. Denk nach Kagome. Dir muss doch etwas einfallen., sprach sie in Gedanken zu sich selbst. Immer mehr Hitze breitete sich in der Umgebung aus. Durch aufkommende Hite begann die Sicht zu beeinflussen. Sie sah entsetzt auf, als sie eine ihr bekannte Stimme vernahm. „Kagome-chan!“ „Chiyo-chan!“, flüsterte Kagome, sprang dann auf die Beine. Was machte sie hier? Genauso wie sie, hatte der Drache ebenfalls nach hinten geschaut. Chiyo schrie auf, als sie den Drachen erkannte. Mit gefletschten Zähnen eilte er auf sie zu. „CHIYO-CHAN; DUCK DICH!“; brüllte Kagome, als sie die Sehne bereits los ließ und mit einem gezielten Schuss den Drachen am Hals traf. Schmerzvoll brüllte dieser auf, Blut quoll hervor. Sein Kopf schoss herum. „Ich bin dein Gegner!“ Mit festem Blick trat sie aus ihrer Deckung hervor, stelle sich ihm entgegen. Sein Maul verzog sich zu einem Grinsen. „Du wünschst dir den Tod so sehr Miko?“ gab er finster und leicht belustigt von sich. „Deinen Tod eher!“ Doch sie gab ihn in der Hinsicht ihres Todes innerlich Recht. Wie lange konnte sie gegen ihn noch bestehen? Sie hatte schon mehrere Schürfwunden und Verbrennungen erlitten. Er hingegen schien seine Wunden nicht einmal zu bemerken. Kagome wusste, dass ihre Pfeile mächtig waren, aber hier benötigte sie viel mehr. Ein Drache war eine ganz andere Kategorie als ein Youkai. Sie verfügten über weit mehr Macht. Selbst ein starker Youkai hatte mit solch einem Wesen Probleme und sie stellte sich hier einem Drachen freiwillig gegenüber. Das mussten die Rauchbildung sein, die begann ihr Gehirn zu vernebeln. „Du hättest in deiner Verbannung bleiben sollen. Das hätte dir besser getan!“ Von der Festigkeit in ihrer Stimme selbst überrascht, spannte sich ihr Körper noch etwas mehr an. Die junge Miko hörte ein amüsiertes Lachen. „Willst du mir etwa drohen!? Was kann eine mickrige Miko wie du, schon ausrichten.“ „Eine ganze Menge. Zum Beispiel verhindern, dass du das verunreinigte Shikon no Tama erhältst.“ Seine Augen verengten sich. Die Flammen um sie herum schlugen immer Höher. Kagome konnte Chiyo sehen, die sich hinter einem Fels in Sicherheit gebracht hatte und zum ersten Mal spürte sie die Barriere, die sich ab dem Bach errichtet hatte. Ihre Augen huschten kurz zum kleinen Schrein hinüber. „Oh sieh an. Du spürst es also. Ich dachte Hüterinnen wie dich gäbe es nicht mehr. Siehst du auch, wie dunkel es schon geworden ist, wie es nach mir ruft.“ Sie begegnete seinem finsteren Blick. „Es wird vergebens rufen! Denn ich werde es wieder reinigen.“
 

Ein Fauchen ertönte und er griff an. Kagome sprang zur Seite, wirbelte herum, als sie den Halt verlor. Seine Zunge hatte sich um ihr Fußgelenk geschlungen. Angewidert verzog sie den Mund, hart schlug sie auf, dabei ließ sie ihren Bogen fallen. Ein Schmerzensschrei glitt über ihre Lippen. Ein Pochen erfasste ihr rechtes Bein. Ruckartig wurde sie über den Boden gezogen. Sie spürte die Äste, spitzes Holz, das ihrer Haut Wunden zufügte. Verzweifelt, versuchte sie sich an etwas fest zu halten. Seine gebleckten Zähne kamen immer näher. „Verdammt!“, entwich es ihr. Was sollte sie jetzt nur tun?
 

„INU YASHA!“
 

Kaum hatte sie seinen Namen ausgesprochen, erstrahlte die Umgebung um sie herum, etwas Kaltes legte sich um ihren Hals. Ein wohlbekanntes Pochen erfasste ihren Körper, gleichzeitig ließ der Zug an ihrem Bein nach. „Shikon no Tama!“, stieß Kagome irritiert hervor. Aber – was passierte hier gerade? „GIB ES MIR!“ Sie riss ihren Kopf nach oben. Flammen schossen auf sie zu, reflexartig erhob sie noch ihre Arme, als sich zwei Hände um ihre Hüfte legten und sie sich in die Luft erhob.
 

„HIRAIKOTSU!“ Der Flammenwirbel erstarb, der Kopf des Drachen wurde zur Seite geschleudert. Ein Fauchen drang an ihre Ohren. Aber wie..-? Schnell schlug sie die Augen auf. Silbernes Haar begrüßte die schwarzhaarige Miko. Sie erkannte Sango und Miroku. Kirara, die gerade ihre Zähne tief in das Fleisch des Drachen grub. Kikyo, die aus dem Tempel trat. Als sie endlich auf dem Boden aufkamen, drückte sie sich von ihrem Retter weg, starrte ihn fassungslos an. Er war da! Er stand vor ihr! „Inu….“ Mit einem Ruck landete sie wieder auf dem Boden. Der Schwanz des Drachen, war gerade über Beide hinweg geschmettert. „Keh! Mit dir ist es doch immer das Gleiche!“, maulte er los. „Kaum lässt man dich ein paar Tage alleine, gerätst du in den größten Schlamassel!“ „Was!“, warf sie ihm entgegen. „ICH HAB DICH NICHT UM DEINE HILFE GEBETEN!“ Kagome griff nach einem Pfeil. „Das sah oder hörte sich eben aber noch ganz anders an.“ Blöd grinsend sah er sie an, zog Tessaiga. „Baka!“, fauchte die Miko noch, bevor sie ihm nach eilte. Ihr Wiedersehen, hatte sie sich eigentlich anders vorgestellt. Kirara wirbelte gerade durch die Luft, nachdem sie einem Angriff ausgewichen war.
 

„KAZE NO KIZU!“ Die Windnarbe prallte mit dem Feuerwirbel zusammen. Etwas des Angriffs driftete ab, schmetterte gegen die hinauf ragende Felswand. Ohrenbetäubender Lärm erklang. Felsen brachen hinunter. Alle sahen gespannt nach oben. Einer der großen Brocken, nahm direkten Kurs auf ihren Feind. Würde er treffen, so würde er den Drachen zerschmettern. Doch dieses Glück hatte die Gruppe natürlich nicht. Die Augen des Drachen glühten auf und der Fels zersprang in tausend kleine Teile. „Verdammt!“, knurrte Inu Yasha. „Musste es denn unbedingt ein Drache sein Kagome!“ „Oh verzeih mir. Ich wollte ja Naraku haben, aber den hatten sie gerade nicht auf Lager. Und was anderes gab es leider nicht mehr.“, giftete sie zurück. „Keh!“ Am liebsten hätte sie ihn den Boden küssen lassen, aber die Situation war zu prekär. Kagome zitterte bereits vor Wut. Inu Yasha funkelte sie an. Er hatte sich das einfach nicht verkneifen können. Er wollte gerade wieder etwas erwidern, als „Könntet ihr mal aufhören zu streiten und uns helfen?“ Ertönte es gleichzeitig aus dem Mund des Hoshis und der Taijiya. Mirokus Stab schoss gerade durch die Luft, traf den Drachen in sein rechtes Auge. Kagome konnte sehen, wie Kikyo sich bereit machte einen Pfeil zu schießen. Aufgrund dessen spannte sie ebenfalls an. Kaum hatte die Miko die Sehne los gelassen, sah sie zu Inu Yasha. „Jetzt.!“ Er nickte, erhob Tessaiga. „BAKERYUHA!“ Und alle wussten, dass es jetzt vorbei war, weshalb Sango bereits Hiraikotsu sinken ließ.
 

Hustend richtete sich Kagome auf. Durch den Druck des Angriffs waren alle von den Füßen gerissen worden. „Mhm!“ Ihr Rücken schmerzte höllisch. Ihre Beine…. Eigentlich gab es keine Stelle, die nicht weh tat. Sie zwinkerte mehrmals, bevor sich ihre Sicht wieder so schärfte, dass sie alles um sich herum wahrnehmen konnte. Durch Inu Yashas Attacke war nicht nur der Drache getötet worden, sondern auch das Feuer gelöscht worden. Überall stiegen jetzt Dampfschwaden auf, es roch nach verbranntem Holz. Die Miko rollte ihren Kopf umher, griff sich an die Stirn. „KAGOME-CHAN!“ Zwei Arme schlangen sich um ihren Hals und Kagome sah nur noch dunkelbraunes Haar durch die Luft wirbeln. Sie begann zu lächeln, ihre Augen wurden feucht, als sie begriff, wer sie gerade umarmte. „Sango-chan!“, brachte die Miko überglücklich hervor, erwiderte umgehend die Umarmung. „KAGOME!“; quiekte eine kindliche Stimme. „SHIPPO-CHAN!“ Gerade war es ihr egal, wie sie hier her gekommen waren, das Einzige was zählte war, das sie da waren. „Du siehst schrecklich aus!“ Gleichzeitig stupste die Taijiya ihrer besten Freundin gegen die Stirn. Diese konnte nur Lächeln. Shippo wuschelte sie durch sein rotes Haar. Er grinste Kagome mit strahlenden Augen an. „Es ist schön, dass wir dich gefunden haben!“ Miroku trat auf die Hüterin zu. „Ja!“, antwortete sie, umarmte den Hoshi. Als er sich von ihr löste, legte sich Angst über ihre Freude, Angst und ein Hauch von Zorn. Denn sie blickte gerade goldgelben Augen entgegen. Inu Yasha stand einige Schritte von ihr entfernt. Sie hatte seinen Blick bereits gespürt, als Sango-chan sie in die Arme geschlossen hatte.
 

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie mit kleinen und zögerlichen Schritten, die Distanz immer mehr verringerte. Alles um sie herum war jetzt vergessen. Sie sah nur noch ihn. Seine Augen, folgten jeder ihrer Bewegungen. Er trug immer noch Tessaiga in seiner Hand. Erst als sie vor ihm stand, blickte die junge Miko vollständig zu ihm auf. Ihr Magen schien in diesem Moment Achterbahn zu fahren, ihr Herz auszusetzen, um dann noch wilder zu schlagen, zittrig atmete sie aus, unfähig ihn anzusprechen. Sie standen einfach nur da, sahen sich entgegen. Inu Yasha lies seine Augen über sie wandern. Sie hatte ihn nicht vergessen. Er konnte es in ihren Augen ablesen. Alle Erinnerungen an ihn waren noch da. Er spürte, wie die Angst von ihm abfiel. Er hatte seine Kagome nicht verloren. Kagome verharrte immer noch in ihrer Position. Warum sagte er nichts? Warum tat er nichts? Immer mehr Panik stieg in ihr auf. Was, wenn sie sich das alles nur einbildete, das alles nicht real war? Sollte sie es wagen, ihn zu berühren? Ihre Hand erzitterte. Sie war unfähig diese zu bewegen. Was wenn er in diesem Moment vor ihr verblasse? Die Tränen, die sie bis jetzt zurück gehallten hatten, gewannen gegen ihre sich immer wieder schließenden Lider, verfingen sich in ihren schwarzen Wimpern. Kagome stockte der Atem, als sie seine Hand spürte, die sich sanft auf ihre Wange legte. Ihre Hand umschlang das Shikon, drückte dieses so sehr, dass sie Angst hatte, dass es zersprang. Die Miko war von seinem Blick gefesselt. Inu Yasha tauchte immer tiefer in ihre Augen ein. Ihre Lippen, wollten lächeln, als sie spürte, wie sich etwas Sanftes darauf legte. Ihre Augen weiteten sich. Sie hatte nicht einmal bemerkt, wie er seine Hand in ihren Nacken gebettet hatte. Mit einem Ruck hatte er sie an seinen Körper gezogen. Tessaiga fiel zu Boden. Schützend umfasste er ihre Hüfte. Millimeterweise schlossen sich Kagomes Augen, in ihrem Bauch schienen tausend Schmetterlinge gleichzeitig in die Freiheit entlassen worden zu sein. Da waren seine Hände in ihrem Haar, seine weichen Lippen auf den ihren. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, erwiderte seinen Kuss, der immer fordernder, immer leidenschaftlicher wurde. Alle die Zweifel, die in ihr aufgekommen waren, endeten bei den Berührungen seiner Lippen.
 

Langsam und widerwillig löste sich der Hanyou von der jungen Miko. Er wäre am liebsten für immer in diesem Kuss versunken, doch hatte er ihr noch etwas Wichtiges zu sagen. Sie wollte protestieren, wollte weiter seine Lippen spüren, doch hielt Kagome inne, als sie leicht angehoben wurde. Seine goldgelben Augen strahlten, ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, das sie völlig entwaffnete und sie erröten ließ. Sie konnte nichts anderes tun, als ebenfalls zu lachen. „Du darfst nie wieder weg gehen, denn du bist das Beste, das mir je passiert ist!“, flüsterte er ihr leise ins Ohr. Sie presste ihre Lippen aufeinander, spürte das erneute Zittern, das ihren bereits bebenden Körper erfasste. „Ich möchte dich in jeder gemeinsamen Sekunde glücklich machen!“ Kagome konnte ihre Seele hören, die jauchzte. Ihr Herz, das begann zu tanzen. „Denn du bist mein Lebenselixier.“ Vorsichtig und etwas scheu sahen seine Augen in die ihre. Tränen rannen ihr die Wange hinab, sanft umstrich sie seine Wange. Ihre Nasenspitzen berührten sich, als sie sich zu ihm beugte. Sie fühlte seinen Herzschlag, der mit ihrem im Einklang war, im gleichen Takt schlug. „Ich werde dich nie wieder verlassen, denn wenn du nicht an meiner Seite bist, kann mein Herz nicht fliegen!“ „Ich liebe dich!“, wispert er ihr noch entgegen, als er sie wieder küsst. Zärtlich tupfen seine Lippen über ihre Wangen. Er wollte ihre Tränen nicht mehr sehen. Er wollte nur noch das Glück in ihren Augen wahrnehmen. Ihr Lächeln, ihre Berührungen. Ihre Hand fuhr durch sein silbernes Haar. Ja, dafür hätte er alles gegeben. Sie war wieder da. Und nicht nur das, sie liebte ihn. Ihre rehbraunen Augen sahen zu ihm hinauf. „Aber das vorhin nimmst du zurück!“ „Was?“ Leicht verwirrt sah er sie an. „Na, dass ich immer in den größten Schlamassel gerate!“ Sie zog eine Schnute, verschränkte ihre Arme. „Keh!“, gab er lachend von sich. „Dazu hast du eben Talent!“ Dabei zierte ein Grinsen sein Gesicht. Kagome schlug ihm gespielt beleidigt auf die Brust, bevor sie seine Hand erfasste. „Dann können wir also gehen.“ Kikyo trat den beiden entgegen. Kagome nickte ihr freudig zu. „Das Portal, das sich gebildet hat, wird nicht ewig geöffnet bleiben.“ „Portal?“ Kagome sah sie fragend an. „Es hat sich geöffnet, als Inu Yasha das Shikon no Tama berührt hat, aber den Rest werden wir dir später erklären.“ „Ja, denn jetzt werden wir uns erst einmal einer Horde aufgebrachter Mikos stellen müssen!“, meinte Sango bedächtig und sah in Richtung des ziemlich zerstörten Schreins.
 

„Darum werdet ihr euch keine Gedanken machen müssen!“ Alle sahen auf. Inu Yasha zog Kagome hinter sich, packte Tessaiga, das immer noch auf dem Boden lag. Knurrend sah er auf die Gestalt, die sich ihnen näherte. Scharf sog Kagome die Luft ein, ihre Hand fasste nach Inu Yashas Ärmel. „Du!“, sprach er mit dumpfer Stimme. Die Anderen besahen sich das kleine Mädchen. Alle wussten sofort, wer ihnen gegenüberstand. „Beruhige dich Inu Yasha, ich bin nicht hier her gekommen, um euch erneut anzugreifen.“ „Ach mal was ganz neues. Was passiert dann? Werden wir alle gleich umgebracht?“, warf er ihr sarkastisch entgegen. „Inu Yasha!“, ermahnte der Hoshi den Hanyou. Also wirklich er hatte vor gar nichts Respekt. Schließlich standen sie hier einer der größten Mächte persönlich gegenüber. Zur Verwunderung aller legte sich aber ein Lächeln auf die Lippen des Wesens, bevor ein Kichern erklang. Das Schicksal wirkte in diesem Moment so kindlich. „Nein.“ Zugleich zog sie wieder die Hand zurück, die sie vor ihren Mund gelegt hatte, um das aufkommende Kichern zu ersticken. „Ich werde euch auch nicht töten.“ Sie trat noch etwas näher, streifte mit ihrer Hand die Luft. Ein Portal öffnete sich direkt neben ihr. „Das…..das ist das Dorf!“, entwich es Kagome. „Es ist alles für eure Rückkehr vorbereitet!“ „Aber wie, was…..??!“ Kagome war jetzt wieder völlig verwirrt. „Es ist meine Aufgabe euch wieder zurück zu bringen Hüterin des Shikon no Tamas gemeinsam mit Inu Yasha und euch.“ Dabei sah das Schicksal jeden an. „Aber ich dachte, eure Aufgabe sei es gewesen, sie für immer zu trennen?“ „So war es auch Hoshi, aber auch der Lauf der Vorherbestimmung kann verändert werden. Sei es nur durch eine kleine Geste. Denn auch das Schicksal kann sich nicht gegen eine noch höhere Macht stellen!“ Alle hoben verwundert ihre Augenbrauen, bemerkten dann den Blick des Wesens, was auf den verschlungenen Händen von Kagome und Inu Yasha ruhte. Und alle verstanden. „Aus diesem Grund, werdet ihr nun zurückkehren, alles wurde wieder rückgängig gemacht.“ „Soll das etwa auch heißen, dass das Siegel über dem Brunnen gebrochen wurde?“ „Das wirst du selbst herausfinden müssen Ihr solltet jetzt gehen!“ Nach einander traten sie durch das Portal, dass sie wieder in die Sengoku Jidai führte. Kagome wollte gerade hindurch, als sie inne hielt. Ihre Augen wanderten zur Seite. Chiyo stand dort. Die Miko musste zugeben, dass sie ganz vergessen hatte, dass das junge Mädchen auch noch anwesend war. Sie sah kurz zu Inu Yasha. „Ich warte auf dich.“ Damit schritt sie auf diese zu. Ihre hellblauen Augen ruhten auf dem Shikon no Tama, das um Kagomes Hals befand. Sachte ließ sie sich vor Chiyo auf die Knie fallen. „Mit dir ist alles in Ordnung, oder?“ Chiyo nickte zunächst nur. „Ja, dank dir Kagome.“ Sie begann leicht zu Lächeln, aber die Verwirrtheit wich dennoch nicht. „Es gibt sie wirklich.“ Kagome nickte. „Chiyo-chan, erinnerst du dich noch an unser letztes Gespräch?“ „Ja“. „Ich möchte dich bitten, es niemals zu vergessen und an deine Kraft zu glauben. Denn dann wird dir niemals etwas passieren.“ „Ich verspreche es dir!“ Dabei umfasste sie Kagomes Hand. „Wir werden uns nicht wieder sehen, nicht wahr?“ Gleichzeitig hatte Chiyo sich erhoben. Kagome sah sie an. Auch wenn nur wenig Zeit vergangen war, so hatte sie sie doch ins Herz geschlossen. Daher fiel es ihr schwer, diese Worte zu sagen. „Nein.“ Chiyo strich sich aufgrund dessen eine Träne weg, verneigte sich dann. „Dann bitte ich dich, gut auf dich zu achten. Ich weiß, dass das Shikon bei dir in guten Händen ist, Hüterin des Shikon no Tamas.“ „Ich danke dir. Lebe wohl.“ Damit wandte Kagome sich ab, eilte zu Inu Yasha zurück.
 

„Und du hast dir alles gut überlegt.“ Sie hielt inne, sah Inu Yasha an. „Was meinst du?“ „Wer weiß ob der Brunnen geöffnet ist, oder sich das Portal jemals wieder öffnen wird. Das würde bedeuten, dass du deine Fam…..“ Sie hatte ihm ihren Finger auf den Mund gelegt. „Ich habe mich entschieden. Ich möchte mit dir zurückgehen, denn dort ist mein Zuhause. Und sie wissen es.“ Ja sie konnte nur hoffen, dass sie wieder durch den Brunnen in die Zeit reisen konnte, aus der sie kam. Wenn nicht, so war ihre Familie in Gedanken immer bei ihr. Das spürte sie. Inu Yasha begann zu lächeln. Kagome erfasste seine Hand und schritt mit ihm durch das Portal, das sich darauf hin schloss.
 

ENDE
 

***
 

So, dass wars hier auch schon. Wie gesagt, die Fanfic sollte nicht all zu lange werden. Ich hoffe "Der Weg zurück zu meinem Herz" hat euch gefallen. Und alle die ganz zufällig hier herein gestolpert sind, können sich ja auch mal bei meiner anderen Fanfic Youkai War umschauen. :p Würd mich freuen. Und natürlich freu ich mich auch über jedes Kommi, dass ich hier bekomme. Ich will schließlich wissen, wie ihr das Ende findet.
 

Also dann
 

Wir sehen uns. Ganz liebe Grüße Inukashi



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  EngelKagome
2008-11-22T18:33:54+00:00 22.11.2008 19:33
hi also ich muus sagen ich wahr so greührt über inuysha,s geständnis das war wunderschön und wo sie auch noch anfangen zu streiten einfach der hammer..mach weiter so
Von:  Milena
2008-08-26T01:55:09+00:00 26.08.2008 03:55
Hammer Geschichte, ganz große klasse.
Ich hzab sie grad in einem Aufmarsch durchgelesen und wie ich grad feststelle wiedermal total die Zeit dabei übersehen.
Bei der Geschichte konnte ich einfach nicht aufhören zu lesen auch wenn ich ständig ermahnt werde nicht zu lange wach zu bleiben.
Ich freu mich schon auf deine anderen Geschichten.
Lg, Milena
Von:  FAiRYCHiZU
2008-05-31T20:55:34+00:00 31.05.2008 22:55
sehr großes lob!!!! mir ist richtig ums hez warm geworden als ich das letzte kapitel gelesen habe...einfach genial geschrieben!!!
vorallem so schon detailgetreu!!!^^
man kann sich die szenen richtig als anime vorstellen....und das ist bei manchen anderen nicht leicht...
mach weiter so, schreib weiter so tolle fics!!!
ich weiß nicht ob du conan kennst...(aba bestimmt)
ich könnte mir ein romantisches shinichixran-fic ei deiner schreibweise sehr gut vorstellen XDD
ich wünsch dir viel glück bei deinem nextem fic...

neez greez
chizu
Von:  DoctorMcCoy
2006-11-14T17:23:13+00:00 14.11.2006 18:23
Jetzt habe ich es auch endlich mal geschafft, das letzte Kapitel zu lesen.
Und ich muss sagen, dass es einfach toll war.
Das Wiedersehen zwischen den beiden war klasse. Wie die sich direkt mal wieder nur gestritten hatten. Man merkte schon, dass sie sich lange nicht mehr gesehen hatten. Besonders weil daneben ja noch ein Kampf im vollen Gange war.
Und das richtige Begrüßen zwischen Inu und Kago. Einfach nur herzzerreißend. Was Inu alles gesagt hat. So Wunderschön.
Und auch der Schluss, wo Inu nochmal fragt, ob sie wirklich mitkommen will und Kago darauf antwortet, dass da ihr richtiges zu Hause ist- toll.
Ich kann nur sagen:
Ein perfektes Ende für eine super tolle FF.
Mach weiter so.
Bye, Kaguyashi
Von: abgemeldet
2006-11-06T21:38:54+00:00 06.11.2006 22:38
so hab nun auch das letzte Kap gelesen und es war echt klasse.
die erste begegnung von Kagome und inuyasha nachh so langer zeit, das hätte man echt nicht besser machen können und dann das er sie einfach küsst ohne was zu sagen vorher echt spitze ich kann mich nur immer wieder wiederholen.
ich hoffe du schreibst noch mehr solch tolle FF's!!!
also mach weiter so
Von:  Schalmali
2006-11-04T18:40:31+00:00 04.11.2006 19:40
Hach schön. Das Schicksal wurde von der Liebe geschlagen oder besser beinflusst ^^ Schönes Ende wirklich :)
Von:  Nochnoi
2006-11-04T13:10:25+00:00 04.11.2006 14:10
Also das Wiedersehen der beiden war ja wirklich herzergreifend ^^ Wie die gleich angefangen haben, wieder zu streiten ... typisch XDDD
Na ja, was sich liebt, das neckt sich XDDD

Ich find's schade, dass du fic schon zu Ende ist :( Aber der Schluss hat mir wirklich sehr gut gefallen ^^
Dass das Schicksal nur von der Liebe besiegt werden kann, ist ja klar ^^

Also ich fand's super!!!!!
Mach bloß weiter so und beglücke uns weiterhin mit vielen tollen Geschichten XDDD

hdl
Nochnoi


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