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Life and Death

von

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Kapitel 18

Titel: Life and Death

Teil: 19/ 37

Autor: Satnel

Email: Hanaru@sms.at

Genre: fantasy, original, lemon

Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall.
 

„gesprochene Worte“

‚Gedankensprache’
 

‚Kar?’ Shenon öffnete die Tür zu dem Zimmer, das Leben seinem Partner zugewiesen hatte. Es war dunkel, wie jeder Raum den Kar bewohnte, da er zuviel Licht auf die Dauer nicht mochte. Doch durch das wenige Licht, das durch die geöffnete Tür fiel konnte er zumindest sehen, das jemand in dem Bett lag und die Aura wies ihn eindeutig als den Gesuchten aus.

Er schloss die Tür hinter sich und ging zu dem Bett. Seine feinen Instinkte sorgten dafür, das er seinen Weg mit traumwandlerischer Sicherheit fand. ‚Kar?’ Als er abermals keine Antwort bekam beugte er sich über das Gesicht des Schlafenden. ‚Kar!’

Ein murrendes Geräusch war von diesem zu hören. ‚Ich bin ja nicht taub Täubchen.’

Plötzlich spürte Shenon die Hände des Dämons in seinem Nacken und er wurde heruntergezogen, wo Kar ihm einen kurzen Kuss gab.

‚Spinnst du!’ Wütend riss sich Shenon los. ‚Dämliche Krähe.’ Auf einen Fingerzeig von ihm öffneten sich die Vorhänge und tauchten das Zimmer in helles Licht.

Kar hielt sich eine Hand vor die Augen. ‚Sadist und da sagt man immer Engel seien nicht bösartig.’

‚Tja, das muss wohl ne Falschmeldung gewesen sein.’ Er setzte sich zu dem Dämon aufs Bett. ‚Es dauert zu lang.’

Kar richtete sich ebenfalls auf und blickte den Engel an. ‚Was meinst du? Die Suche?’

Shenon nickte besorgt. ‚Auf Lebens Seite läuft alles normal, aber auf Tods Seite sucht bloß Traurigkeit und das nicht einmal ernsthaft.’

‚Es wird sich alles einrenken, du weißt doch deine Visionen werden immer wahr. Es gab einige Komplikationen auf Tods Seite, aber du und ich wissen, das diese nötig waren.’

‚Ich weiß auch das diese nötig waren.’ Shenon funkelte den Dämon wütend an. Keiner wusste besser als er, wofür das alles gut war. Nur er hatte die Gabe die Zukunft zu erahnen. ‚Morgen.’

Kar sah ihn fragend an, als er nicht weitersprach. ‚Was?’

‚Morgen beginnt es. Auf Lebens Seite wird man unruhig und sie werden um Rat fragen.’

Kars orangefarbene Augen weiteten sich ungläubig und kurz blitzte auch Entsetzten darin auf. ‚Du meinst das Orakel?’

Der Engel schüttelte den Kopf. ‚Vorerst nicht, aber vielleicht später.’ Er konnte Kars Reaktion verstehen. Das Orakel war ein Mensch, zumindest sah er so aus, der seit Beginn der Menschheit auf der Erde wandelte. Er wusste alles, alles was die Zukunft brachte, alles was im Schatten der Vergangenheit lag. Kar mochte ihn nicht und auch er fühlte sich in seiner Gegenwart unwohl.

Der Dämon seufzte. ‚Es muss wohl sein. Noch nie hat die Suche nach einem Nachfolger solange gedauert, es ist nur natürlich das sie unruhig werden.’

‚Auch Nacht wird seinen Freunden langsam ihre Aufgabe wieder nahe legen. Hoffe ich.’ Shenon legte sich eine Hand auf den Kopf. Er bekam schon wieder Kopfschmerzen, das war immer so wenn mehrere Ausschnitte auf einmal kamen. Ein Mensch würde das nicht aushalten weswegen er dafür ausgewählt worden war.

‚Geht es schon wieder los?’

Kars Stimme in seinem Kopf klang sanft und obwohl das nicht gerade dazu beitrug sein Kopfweh zu verbessern, entspannte sich Shenon etwas. ‚Es geht schon.’

Kar schob seine Hand zur Seite und begann seine Schläfen zu massieren. ‚Überanstreng dich nicht Täubchen. Das ist nicht gut für dich.’

Dieses neckende Wort entspannte die ganze Situation noch etwas mehr. Shenon lächelte leicht. ‚So hilfsbereit? Das ist doch eher unüblich für Dämonen.’

Kar zuckte mit den Schultern. ‚Muss wohl ne Fehlinformation sein. Jetzt halt den Mund und genieß es.’

Shenon beschloss diesen Rat zu befolgen und schloss die Augen.
 

„Oh nein, nicht jetzt!“ Alexis stellte die Kaffeetasse auf den Tisch und sah Richtung Eingang. „Mist.“

„Kommt jemand?“ Torel sah ihn fragend an.

Alexis nickte nachdenklich. Maxis und Xaliar erwiesen ihm gerade die Ehre ihres Besuchs. Gerade jetzt, wo er sich so gut mit Torel unterhalten hatte.

Torel nahm sein Glas in die Hand und ging, kurz bevor er das Zimmer verließ drehte er sich noch einmal zu ihm um. „Sag es mir halt wenn sie wieder weg sind, dann können wir unser Gespräch fortsetzen.“

Alexis nickte und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Gäste. Er konnte sich nicht vorstellen, warum sie ihn aufsuchen sollten. An sich war das ja eigentlich nichts ungewöhnliches das sie ihm einen Freundschaftsbesuch abstatteten, doch das war alle drei Monate einmal. Die Versammlung lag noch nicht so lange zurück.

Die Beiden hatten inzwischen die Haustür erreicht und Alexis öffnete sie gedanklich. Eigentlich waren die Zwei die Letzten, die er sehen wollte. Einen von ihnen würde er unweigerlich ans Messer liefern, dabei vertrauten sie ihm doch. Aber damit nicht genug er schickte sie auch noch eiskalt auf die Suche nach ihrem Ersatz. Er würde sie nur allzu gern aufklären, doch dann müsste er ihnen alles erzählen und würde ihnen damit ihre restliche Zeit versauen.

Deprimiert schüttelte er den Kopf. Nein, er war kein guter Freund.

„Was denn, was denn? Ist unser Besuch vielleicht Anlass um Trübsal zu blasen?“ Xaliar stand in der Tür und lächelte ihm freundlich zu.

„Wie kommst du denn auf diese Idee?“ Alexis wollte ihr Lächeln erwidern, doch alles was er schaffte war eine schwache Andeutung davon.

„Weil du ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter ziehst.“ Maxis trat an Xaliar vorbei in den Raum.

Shira, die bis jetzt schlafend auf dem Sofa gelegen hatte, hob bei seiner Stimme den Kopf und maunzte kurz.

Maxis lächelte, setzte sich neben sie und begann sie zu streicheln. „Na meine Kleine, hast du mich vermisst?“

„Da haben sich wieder zwei gefunden.“ Xaliar warf einen spöttischen Blick auf die Zwei und seufzte ebenfalls.

Alexis nickte zustimmend. Shira wusste genau, von wem sie Streicheleinheiten bekam und Maxis war immer ihr bevorzugtes Opfer. Aber die Beiden waren bestimmt nicht hier um Smalltalk zu führen. Er richtete seinen Blick wieder auf Xaliar. „Was ist passiert?“

Man sah Xaliar richtig an, das sie darüber nachdachte ihn anzulügen. Nach einigen Sekunden seufzte sie besiegt. „Wir finden ihn nicht.“

„Wen?“ Er blickte sie verwirrt an.

„Den Menschen mit der Eignung.“ Maxis richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn.

„Oh.“ Alexis war erleichtert. Für einen Moment hatte er befürchtet sie meinten Tod. Dann sickerte aber die Bedeutung ihrer Worte zu ihm durch. „Das ist doch unmöglich. Ich meine der Befehl kam von unserer Herrin. Sie hätte es mir nicht aufgetragen wenn es diesen Menschen nicht gäbe.“ Für einen Moment wusste Alexis nicht ob er nun entsetzt oder erleichtert sein sollte aufgrund dieser Nachricht. Er entschied sich für keins von beiden. „Was ist mit den Anderen?“

„Elanne geht es ebenso, Delos dreht sein eigenes Ding, wenn er keinen Erfolg hat werden wir nichts von ihm hören und Koralis …“ Maxis verstummte und zuckte dann ratlos mit den Schultern. „Keine Ahnung was mit dem Kleinen los ist. In letzter Zeit scheint er irgendwie abgelenkt zu sein.“

„Kleiner?“ Xaliar hob fragend eine Augenbraue. „Maxis der Kleine, wie du ihn nennst ist um Jahrzehnte älter als du.“

„Du weißt wie ich es meine.“

Alexis hörte dem ganzen nur mit halben Ohr zu. Was Maxis gesagt hatte stimmte. Koralis war in letzter Zeit nicht ganz bei der Sache, vielleicht wusste Delos ja mehr. Allerdings löste das nicht ihr aktuelles Problem. Sie mussten diesen Menschen bis zur nächsten Versammlung finden und zumindest halbwegs auf seine Aufgabe vorbereiten. „Vielleicht sollten wir das Orakel befragen.“ Seine Stimme war leise gewesen, doch seine Gäste sahen ihn überrascht, ja beinnahe entsetzt an. Er konnte sie nur allzu gut verstehen. Ihm war auch nicht wohl bei dem Gedanken ihn zu befragen. Wenn es ein Wesen gab, das ihn immer wieder verwunderte, dann war es das Orakel. Man wusste nie was er als Lohn verlangte, das hing von seiner Laune ab und bei seinen Antworten sollte man lieber stets nachfragen wenn man keine üblen Überraschungen erleben wollte.

Xaliar schüttelte energisch den Kopf, so das ihr ihre silberfarbenen Haare ins Gesicht fielen. „Nein. Ich halte das für keine gute Idee. Dieser Verrückte wird uns nur in die Irre führen.“

„Die alten Griechen damals in Delphi, waren da ganz anderer Ansicht.“

„Ich finde sie hat Recht. Wir sollten nichts überstürzen zumindest nicht im Hinblick auf ihn.“ Maxis hob beruhigend eine Hand, was aber in erster Hinsicht auf Xaliar wirken sollte.

„Von mir aus. Ich gebe euch noch eineinhalb Monate diesen Menschen zu finden, dann gehen wir zu ihm. Während ihr ihn weitersucht werde ich ebenfalls die Augen offen halten und mal mit Koralis reden.“

„Soll mir Recht sein.“ Xaliar seufzte theatralisch und wollte schon aufstehen als ihr noch etwas einzufallen schien. „Was ist eigentlich mit deinem Gegenstück? Schon aufgetaucht?“

Alexis schüttelte besorgt, zumindest hoffte er das es so aussah, den Kopf. „Nein noch nicht, aber er lebt noch wie man unschwer erkennen kann.“

„Darüber sollte man keine Scherze machen.“ Maxis schüttelte den Kopf. „Was soll’s ich muss dann mal. Meine Schicht beginnt bald.“

Leben grinste. „Na dann viel Spaß Onkel Doktor.“

„Du hörst dich an wie meine Patienten allerdings sind die unter sechzehn. Komm du musst auch bald los.“ Er reichte Xaliar die Hand, die sie ergriff. Sie nickte Alexis noch einmal grüßend zu und verlies dann mit Maxis den Raum.

Alexis folgte ihnen gedanklich, bis sie sein Grundstück verlassen hatten. Eigentlich war das ein guter Besuch gewesen. Sonst endeten Gesundheit und Heilungs Besuche nie ohne einen Temperamentsausbruch von Xaliar, aber heute hatte sie ziemlich beherrscht gewirkt.
 

„Sirios!“ Byron sprang auf und umarmte den Schwarzhaarigen stürmisch. Also hatte Kir endlich mit ihm geredet.

„Na, na mein Kleiner du willst doch nicht, das ich ersticke jetzt wo ich endlich wieder mit euch spreche.“

„Oh.“ Er löste sich rasch von ihm. „Bist du noch wütend auf mich?“

„Hey ich könnte nie lange wütend auf dich sein. Schließlich bist du doch mein Kleiner.“ Lächelnd hob Sirios sein Kinn mit zwei Fingern hoch und zwang ihn so ihm in die Augen zu sehen.

„Glück gehabt was?“ Auch er lächelte den Anderen nun an.

„Hm ich überlege gerade ob ich eifersüchtig werden und Sirios seine Finger brechen soll, oder ob ich das Ganze auf sich beruhen lasse.“ Kir stand grinsend in der Tür und beobachtete sie.

„Eifersüchtig? Du?“ Byron hob zweifelnd eine Augenbraue und musterte ihn. Wenn es etwas gab auf das sich Kir verlassen konnte, dann darauf das er ihm treu war. Er hatte mit niemand anderen geschlafen seit er mit Kir zusammen war.

„Ja glaubst du etwa das ich dieses Gefühl nicht kenne?“ Er schlenderte auf die Beiden zu.

Byron löste sich von Sirios und dieser trat ein paar Schritte zurück.

„Genau das glaube ich. Immerhin gebe ich dir keinen Anlass dazu solche Gefühle zu entwickeln. Im Gegensatz zu dir.“ Es lag kein Vorwurf in seiner Stimme, das merkte man an seinem Lächeln obwohl ein lauernder Unterton zu hören war. Es stimmte, Kir würde Anderen genug Anlass zur Eifersucht geben aber nicht ihm. Kir war nicht dafür geschaffen nur mit einem Mann zu leben, von Zeit zu Zeit musste er sich austoben und er tolerierte das. Denn egal mit wem sich Kir vergnügte, am Ende kam er immer wieder zu ihm zurück. Dessen konnte er sich sicher sein, denn Kir gehörte ihm und er gehörte Kir.

Kir runzelte nachdenklich die Stirn. „Bin ich wirklich so schlimm? War mir gar nicht bewusst.“

Byron beobachtete ihn noch einen Moment, dann lachte er und fiel seinem Geliebten um den Hals „Danke. Egal wie du es geschafft hast, danke.“

Sein Geliebter lächelte und erwiderte seine Umarmung. „Gerne doch.“

Einige Minuten standen sie so da bevor sich Sirios geräuschvoll räusperte. „Kir du sagtest doch, das du uns etwas wichtiges mitzuteilen hast.“

„Ah stimmt ja. Das hätte ich glatt vergessen.“ Das Grinsen des Blondhaarigen wurde breiter.

Byron löste sich von ihm und musterte ihn verwundert. „Was denn?“

Das Grinsen verschwand augenblicklich von seinen Zügen und blickte ihn und Sirios ernst an. „Eigentlich wollte ich euch nur an einen Auftrag von Torel erinnern. Auch wenn er verschwunden ist müssen wir ihn noch immer ausführen.“

„Du meinst die Suche?“ Sirios setzte sich und gähnte gelangweilt.

Kir nickte ernst. „Ja genau. Das hat oberste Priorität vor allem, wenn wir ihn oder sie nicht total unvorbereitet hineinstoßen wollen.“

„Das hat doch noch Zeit. Immerhin ist die Versammlung erst in ein paar Monaten.“

„Sirios, dieser Mensch bekommt große Kräfte wie jeder von uns. Was uns aber unterscheidet ist das wir Jahre oder Jahrzehnte hatten um uns mit diesem Gedanken anzufreunden und unsere Fähigkeiten zu trainieren. Diese Person hat das nicht, sie weiß ja nicht einmal welches Gebiet sie kriegt.“ Der Blondhaarige seufzte schwer. „Das kann schwierig werden, vor allem wenn wir den Anderen erklären müssen wer das ist.“

Byron hatte den Beiden bis jetzt teilnahmslos zugehört, doch das täuschte. Innerlich war er so geschockt, das es ihm unmöglich war zu reagieren. Die Suche nach dieser Person, diesem sterblichen Wesen hatte mehr Priorität als die Suche nach Torel? Wie konnte Kir das sagen und warum widersprach Sirios nicht? Hätte sein Gelieber das vor einigen Wochen behauptet hätte dieser ihn zerfleischt. Was war in sie gefahren? Der Schockzustand in dem er sich befand wich einem Gefühl der Hilflosigkeit, die sich aber nur allzu schnell in Wut umwandelte. Er ballte die Hände zu Fäusten. „Seid ihr zwei völlig verrückt geworden?“ Seine Stimme war ruhig, doch seine katzengleichen Augen funkelten gefährlich. „Wie könnt ihr die Suche nach diesem Wesen an oberste Stelle setzen? Was ist mit Torel? Bedeutet er euch gar nichts? Der Suche nach ihm sollten wir höchste Priorität verleihen. Wie könnt ihr die Freundschaft zu ihm so mit Füssen treten?“ Den letzten Satz hatte er ihnen entgegen geschrieen. Allerdings fiel die Reaktion der Beiden nicht so aus wie er es gerne hätte. Statt verlegen oder entsetzt zu sein warum sie nicht selbst daran gedacht hatten sahen sie ihn nur ernst an.

„Bist du fertig?“ Sein Geliebter sah ihn abwartend an, die Arme vor der Brust verschränkt.

Byron sah ihn verwirrt an. Das konnte er doch nicht ernst meinen. „Was?“

„Ich fragte ob du nun fertig bist, denn wenn ja können wir endlich weitermachen. Torel hat uns darum gebeten und aus diesem Grund machen wir es. Das ist kein Verrat an seiner Freundschaft sondern eine Erfüllung seiner Bitte. Denn wenn er zurückkommt und das wird er, will ich ihm nicht berichten müssen das wir die Zeit damit verbracht haben ihn unnötig zu suchen.“

„Aber …“ Byron wusste nicht mit welchen Argumenten er seine Freunde umstimmen konnte, denn anscheinend waren sie fest entschlossen.

„Nichts aber. Vielleicht will Torel gar nicht zurückkommen hast du daran schon einmal gedacht? Nein natürlich nicht, denn du willst ihn nur zurück.“

Der Blondhaarige sah seinen Geliebten geschockt an. Wie konnte er ihm Egoismus vorwerfen? Noch dazu in so einem verletzenden Tonfall. Wenn sein Stolz ihn nicht davon abgehalten hätte würde er jetzt wahrscheinlich weinen, doch so hob er nur kämpferisch de Kopf und sah direkt in die schwarzen Augen Kirs. „Du wirfst mir keinen Egoismus vor. Nicht jetzt, nicht in dieser Situation und vor allem nicht in diesem Tonfall!“ Er atmete einmal tief durch um sich zu beruhigen und ging zur Tür. Kurz davor wand er sich noch einmal um. „Gut ich sage euch wie wir es machen. Ich suche in den südwestlichen Ländern nach dieser Person. Sirios im Nordosten, Arina im Südosten und du Kir im Nordwesten. Danach könnt ihr mit ihm oder ihr machen was ihr wollt. Ach und übrigens Kir, nimm zur Kenntnis das ich dich ab jetzt wieder hasse.“ Damit nahm er eine Blumenvase, die Leon erst neu gekauft hatte und schleuderte sie in Kirs Richtung.

Dieser wich allerdings rasch aus und Sirios, der fast in gerader Linie hinter ihm saß, zog den Kopf ein als die Vase an ihm vorbei gegen die Wand flog.

Ohne ein weiteres Wort drehte sich Byron um und verließ den Raum. Jetzt musste er sich erst einmal abreagieren.
 

Torel wusste nicht so Recht wie er vorgehen sollte. Die ganze Zeit redete er zwar darüber, das er Kess Gegenstück schützen wollte andererseits tat er dafür gar nichts. Besser gesagt, es gab nichts was er machen konnte. Auf Verrat stand der Tod als gerechtfertigte Strafe. Kess hatte sogar zweimaligen Verrat begangen. Zum ersten der tätliche Angriff auf einen anderen Repräsentanten und zum zweiten ein Angriff auf ihn, ihren Herrn, das war nicht duldbar. So stand es zumindest in ihren Gesetzen und egal wie veraltet sie auch waren, sie hatten immer noch Gültigkeit.

Unruhig stand Torel auf und ging im Raum auf und ab. In den Gesetzen gab es auch kein Schlupfloch das er nutzen konnte. Weder in den offiziellen noch in den internen. Das machte ihn noch ganz verrückt. Noch dazu hatte dieser Engel gesagt, das alles schon vorbestimmt war. Doch er konnte sich nicht einfach zurücklehnen und abwarten was passierte. Auch wenn es im Moment so aussah als könnte er nichts anderes machen.

Der Schwarzhaarige blieb stehen und atmete ein paar Mal tief durch. Eine Technik die er von Byron gelernt hatte um sich zu sammeln. Als er an seinen Freund dachte machten sich leise Schuldgefühle in ihm breit. Byron und Sirios mussten sich große Sorgen um ihn machen. Schließlich hatten sie keine Ahnung wo er war und wie es ihm ging. Außer Kir wusste es niemand und ihn hatte er zum Stillschweigen verpflichtet. Vielleicht war es doch besser wieder heim zu gehen, selbst auf die Gefahr hin Kess oder Arion wieder ins Messer zu rennen. Leben würde bestimmt auch froh darüber sein ihn los zu werden. Auch wenn ihn dieser Gedanke etwas traurig stimmte.

Wild schüttelte er den Kopf so als könne er diesen Gedanken damit wieder loswerden. Warum sollte es ihn interessieren was Leben fühlte wenn er ging? Es war doch nur normal wenn er froh war, ihm würde es nicht anders gehen. Anscheinend hatte er sich schon zu sehr an dieses Leben gewöhnt. Es war schon selbstverständlich für ihn mit dem Feind zu sympathisieren, wie Sirios es nennen würde. Das musste ein Ende haben. Gleich heute Abend würde er Leben seinen Entschluss mitteilen. Dieser würde zwar nicht so begeistert sein, wo er doch gesagt hatte er würde ihn nicht seinen Attentätern ausliefern, aber Torel bezweifelte das er ihn gewaltsam festhalten würde.

Es war besser so. Je eher er von hier wegkam, umso besser. Denn er befürchtete, das er wenn er länger blieb vielleicht mehr für Leben empfinden könnte als nur Sympathie. Etwas das unmöglich, ja sogar verboten war. Zwar nur von ihnen selbst, aber diese Regel hatte bestimmt ihren Sinn.

Nein, er konnte es sich nicht leisten sich in seinen Feind zu verlieben. Diesen Fehler begangen vielleicht Andere, aber nicht er. Obwohl es interessant wäre herauszufinden ob er, der nicht wusste wie sich Liebe anfühlte überhaupt solche empfinden konnte.

Mit einem traurigen Lächeln schüttelte er den Kopf. Nur um diese Erkenntnis zu erlangen, würde er nicht mit den Gefühlen eines Menschen spielen. So wie es jetzt war, war es schon richtig.



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