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Amaya

SIN and PASSION
von

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The loving Aunt

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Hi Gleichgesinnte und ihr Anderen…
 

WARNUNG: IN AMAYA STIMMEN DIE ZEITEN UND GESCHEHNISSE NICHT ÜBEREIN! Bitte nicht ernst nehmen!
 

Achtung! Lesen auf eigene Gefahr!
 

Kapitel –44–

~*The loving Aunt*~
 

Sie war ein Engel.

Ein Engel aus der tiefsten und schönsten Hölle entsprungen. Ihr war egal wie verdorben meine Seele und Körper war, sie nahm mich zu sich. Es erfüllte sich mein größter Wunsch, endlich neugeboren zu werden, durch die Finsternis. Und meine beiden Brüder mit mir. Ich kannte sie bereits vor unserer Geburt und begegnete sie zum ersten Mal bei ihr.

Ja, sie war unsere Göttin aber sie wusste, dass sie unter unseren Krallen sterben würde.

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Der Rauch schwebte wie ein Geflüster im ganzen Raum, bestückt mit Seidentüchern, Polstern und Schmetterlingen. Tausenden von Schmetterlings Ornamenten. Lampen mit bunten Glasmustern

von Schmetterlingen. Trennwände aus dünnem Stoff und bestickt mit Schmetterlingen und kleinen Blumen. Es erinnerte schwer an ein Zimmer einer chinesischen kaltblütigen Gräfin.

Der weiße Rauch, der gemischt nach Zimt und Tabak roch, quoll aus der Glut einer Zigarette und aus dem vollen roten Mund einer Frau. Ihre schwarzen Haare kraulten sich in engen kleinen Locken und vom Kinn bis zu den Spitzen flossen sie wie ein Wasserfall über ihre Schultern.

Nur ihr Schatten konnte man hindurch die hängende Seidentücher erkennen. Man konnte ihren verräterischen Blick und ihre schneeweißen Haut nicht sehen.

Eine ihrer Dienerinnen wagte sich mutig zu ihr und verbeugten sich tief. Der Rauch kroch gefährlich in ihre Nase.

"Hast du sie gefunden?", fragte die Frau hinter der Seide und drückte einmal kräftig den Rauch aus ihren Lungen.

Die Dienerin nickte langsam. "Ja, meine Herrin.", bestätigte sie erfreuend. "Allerdings ist sie in Begleitung." Die Herrin stand plötzlich auf und die Dienerin hätte ihr spitzes weißes Gesicht sehen können, wenn das junge Mädchen ihren Nase gerichtet hätte. Die Angst verbiet ihr das. Aber sie zwang sich dazu ihren Bericht in das Ohr der Herrin mit zitternder Stimme zu erzählen.

Die Herrin lachte laut auf.

"Wie? Meine Celsia in Begleitung? In männlicher?" Die Dienerin nickte einmal und ihre Herrin fing erneut an zu lachen. Diese teuflischen Vibrationen aus ihrer lauten Stimme, die jedem einen kalten Schauer über dem Rücken gebracht hätten. Die Dienerin hielt es kaum aus.

"Und wer ist es? Irgendein Vampir?" Die Herrin nahm mit ihren langen weißen Finger und den knallroten Nägeln ihren Glimmstängel, der in einer schwarzen Verlängerung steckte, und sog unendlich lange daran. Wartete bis ihre armselige Dienerin ihr antworten konnte. Nicht lange und sie hätte dem armen Mädchen den Kopf abgeschlagen. "Es sind zwei. Die Höllenbrüder, meine Herrin." Der Frau stockte es für einen kurzen Moment den Atem. Sie wusste über die beiden Bescheid, aber sie versuchte ihnen aus dem Weg zu gehen, besonders einem von beiden.

"Nun…", sagte sie nachdem sie sich wieder gefunden hatte und die Dienerin war überrascht, dass sie ein Zittern in diese kalte brutale Stimme entdeckte. Die Herrin zog ein letztes Mal und als sie wieder sprach, quoll der dichte Rauch zwischen ihren Zähnen und lies sie wie einen Drachen aussehen.

"Dann werde ich…" Sie lächelte. "…Meiner Tochter und meinen beiden süßen Neffen einen Besuch erstatten. Immerhin habe ich noch eine Rechnung mit ihm offen." Ihr teuflisch grelles Lachen, das einer Hyäne erinnerte war das letzte was die Dienerin hörte, bevor ihr Kopf gegen die Wand prallte.

Das aufgespritzte Blut aus ihrem Nacken war nur ein leichter Trost für die Herrin.
 

Ihr wurden noch mehr Kleider und teures Schmuck in ihrem Zimmer gebracht. Celsia hörte nach dem fünften Tag auf zu zählen. Die Kleider strahlten in allen dunklen Farben, die perfekt mit ihrer weißen Haut einen Kontrast bildeten. Und sie waren genau richtig mit Mustern und zaghaften Rüschen bestickt worden, sodass es selbst ihr gefallen hat. Die Brüder wussten genau, in welche Gewänder Celsia am besten aussah.

Und der Schmuck schimmerte ausgiebig in einem reinen Silber und funkelten durch seine vielen Diamanten. Eine verspielte kindliche Freude erfüllte Celsia jedes Mal wenn sie ihre neue Garderobe erblickte.

Um ehrlich zu sein, hatte sie noch nie so eine Garderobe.

Das einzig schöne saubere Kleid das sie je auf ihren Körper tragen durfte, war ihr Hochzeitskleid, das sie selbst nähen musste. Sie besann sich noch genau an die langen Nächte die sie vor der Nähmaschine verbrachte und doch erinnerte sie sich nicht mehr an ihre Hochzeit, für das das Kleid gedacht war.

Sie versuchte durch dem Aussuchen angermäßiger Reitkleidung von den verschleierten Erinnerungen zu entkommen und dem Schmerz der darin verborgen war. Ihre Vergangenheit ruhte schon seit langem, aber manchmal verschaffte sie sich einen Weg zurück in ihren Verstand.

Celsia hat endlich gefunden was sie suchte und wie auf Befehl kamen zwei Dienstmädchen in ihr Zimmer herein und halfen Celsia sich um zu ziehen.

Sie wählte eine lange weiße und weiche Robe, die an der Seite aufgeschlitzt war und darunter trug sie eine dünne Hose. Das war damals für Frauen noch sehr ungewöhnlich, aber sie war ja auch kein Mensch und die Kleidung passte ihr wie angegossen.

Eines der Dienstmädchen hängte ihr schweigen aber lächelnd den Umhang um ihre Schultern und das andere den goldenen Gürtel.

Perfekt für die Jagd. Zu Schade, dass es keine Spiegel in diesem Schloss gab, dachten die Dienstmädchen und ahnten nicht einmal aus welchem Grund keine aufgehängt wurden.

"Wenn ich etwas sagen darf…" Das Mädchen wartete auf Celsias Reaktion, aber es gab keine. "Sie sehen wundervoll darin aus! Man könnte gar nicht behaupten, dass Sie jetzt zur Jagd gehen." Plötzlich klopfte es kräftig an der Tür und die Dienstmädchen verbeugten sich schnell und verschwanden durch die Geheimtüren aus denen sie kamen. Die Zimmertüren öffneten sich und Touya herein trat. Verdammt, sah in seinem Gewand gut aus! Celsia fühlte sich augenblicklich nur halb so schön und ihr kamen fast die Tränen wegen seinem Aussehen und der bedrohlichen Ausstrahlung.

"Ah, wunderbar!" Celsia brachte ein Lächeln zustande als er schrie. Sie zupfte an der Robe.

"Meinst du?", fragte sie verlegen bekam aber keine Antwort. "Ich wollte dich fragen, welche Waffen du zum Jagen benutzt." Celsia jagte nie Wild. Aber sie jagte einst Menschen hinterher im Krieg und kurz nach ihrer Erschaffung.

"Pfeil und Bogen." Touya schien darüber erfreuend und überrascht zu reagieren und kam Celsia näher. Sie wurde nervöser und kreuzte ihre Hände ineinander, blickte in verschiedene Richtungen nur nicht in seine.

Ihre Haut fing plötzlich an zu kribbeln, als er ihre Wange zärtlich streichelte. Was hatte er vor?

"Wieso siehst du mich nie an, wenn wir reden?", fragte er leise mit einer Stimme die jede Vernunft aus einer Frau trieb. Er hob ihr Kinn, damit sie sich zwingen musste in seine Augen zu sehen.

"So ist es besser." Celsias Knie erweichten, aber sie konnte sich gut beherrschen. Sie war zu alt, als das sie jetzt wie ein junges frisch verliebtes Mädchen auf einen Mann wie ihm reagierte. Die Temperatur ihres erhitzten Körper sank sehr schnell wieder zu ihrer üblichen Leichen-Kälte.

"Ich habe die perfekten Waffen frisch aus dem Osten geliefert bekommen. Aus purem Elfenbein." Celsias Augen wanderten runter auf Touyas Schwert, das in der Scheide ruhte. Der Griff war ebenfalls aus Elfenbein. Noch nie sah sie ein solches Flügelmuster um die Klinge.

Er bemerkte ihre interessierten Blicke und befreite das Schwert samt Scheide aus seinem Gürtel. Er legte es still in ihre Hände und sie begutachtete es ausgiebig.

"Sehr leicht…" In der Tat. Selbst ein so leichtes Gewicht wog sie seit langem nicht mehr auf ihren Händen. Vorsichtig zog Celsia die Klinge aus der weißen Scheide und wurde kurz von der doppelscharfen Klinge geblendet. Das Schwert war lang genug für einen umzingelten Kampf. Die dünne Klinge war drei Zentimeter breit und wurde am Ende immer dünner.

"Ein englisches Schwert", stellte Celsia Kopf nickend fest. Sie musterte noch einmal gründlich den Elfenbein Griff und wie die zwei Flügel fein verarbeitet wurden. Gold blinzelte sie an.

"Aus dem 13. Jahrhundert." Es war mehr eine Frage als eine Feststellung.

"Richtig. Du kennst dich also mit Waffen aus?" Celsia steckte das Schwert wieder zurück und wollte sich kaum von diesem Meisterwerk trennen.

"Mich interessiert mehr die Schmiedekunst. Mein Vater war ein Meister darin." Ihr Ehemann eigentlich auch, aber Celsia fand es nicht angebracht von einem anderen Mann zu sprechen, der schon lange tot war und für den sie keine Gefühle mehr hegte, oder vielleicht auch nie hatte.

"Du erinnerst dich daran?" Touya lehnte sich an den Sekretär und lies seine Hände gegen die Kante ruhen.

"Ein wenig." Das stimmte nicht.

"Wirklich?", bohrte Touya nach und lies seine Lider etwas sinken. Celsia spürte den durchbohrenden Blick auf ihrem Körper und nichts war schmerzlicher als in dieses Blau zu blicken. Sie zwang sich ihn an zu sehen und blickte in ein sanftes unschuldiges Lächeln, das Touya immer aufsetzte wenn eines seiner Opfer ihn sättigte.

Das Schlucken kam ihr verflucht schwer vor.

"Ich wurde als die zweitälteste Tochter eines Schmieds und einer einfachen Fischverkäuferin in einem Apartment inmitten Paris geboren.", begann sie zu erzählen. "Ich weiß noch, dass ich die stillste von vier Geschwistern war und meine nächste Erinnerung bestand daraus, wie ich mich auf meine Hochzeit vorbereitete." Celsia holte erstmal tief Luft und füllte jede Zelle ihrer Lungen. Ihre Stimme zitterte leicht, das hörte Touya heraus, aber er wollte sie nicht stoppen, also beendete sie die Pause.

"Ich kann mich an keine schlechten Tage mit meinem Ehemann erinnern, nur…" Sie legte wieder ein Pause. "Nur als mein erstes Kind gleich nach der Geburt gestorben war. Das war auch die Zeit als ich entführt wurde."

"Entführt?"

"Sie schnappten mich bei meiner Arbeit, neben meiner Mutter und als ich wieder zu mir kam, blickte ich zwei rote hungrige Augen an… Mein Meister."

"Der, der dich zu dem machte was du jetzt bist.", stellte Touya mit gesenktem Kopf fest.

"Ja."

"Und du hast deinen Mann nie wieder gesehen?" Celsia war überrascht über die zarte Trauer auf Touyas Gesicht, als ob er Celsias damaligen Gefühle wieder spiegelte und verstand. Die Entscheidung war schwer, vor Touya Angst zu haben oder sich schützend zu fühlen.

"Doch…" Es war ihr sowieso alles gleichgültig.

Die Jahrhunderte davor und später auch. Wieso sollte sich auch jetzt etwas daran geändert haben.

"Ich habe ihn meinem Meister ausgeliefert und sah zu wie er starb. Ich fühlte keine Traurigkeit, nur einen gewissen triumphierenden Sieg."

Lange zog sich eine enge Stille zusammen, bis plötzlich etwas vibrierendes in der Luft lag. Es kitzelte Celsia wie ein Feder auf der Haut und sie drehte sich langsam zu Touya hinüber wo das Lachen herkam.

Seine unnatürlich langen Reißzähne schimmerten aus seinen Mundwinkeln und das scharfe Licht in seinen Augen jagte in Celsia die aller schlimmsten Albträume durch den Kopf. Sie erschauerte unter der Vibration seiner kühlen Stimme und gleichzeitig sehnte sie sich nach seiner Nähe. Das war typisch für Vampire. In den Wogen der Angst die größte Lust zu entdecken.

Noch immer lachend, das Touya Celsia zuliebe unterdrückte, kam er ihr so nah dass sie die Eiseskälte seines Körper wie Seide auf ihrem Körper spürte.

Ihr totes zerbrechliches Herz erwachte unter heißem Schmerz wieder zum Leben, als Touya sie umarmte. Anscheinend wollte Touya sie trösten… So sollte es jedenfalls aussehen, aber Celsia wusste ganz genau, dass er nur sein Gesicht und den Spott darin verbergen wollte.

Sie verließen kurze Zeit später das Zimmer und als sie Megumi trafen hatte Touya seinen Arm um Celsias Schulter und beide lächelten düster.
 

Touya suchte sich das gehorsamste und kräftigste Pferd aus. Es hatte ein schwarzes glänzendes Fell und schimmerte wie der Nachthimmel.

Megumi wählte das schnellste und wildeste unter den Reitpferden. Es war immer sehr gut trainiert und unter einer guten Führung, war er wie der Blitz mit einem rötlichen Braun.

Celsia suchte sich keines aus. Instinktiv griff sie nach den Zügeln eines Zuchtpferds. Ein prächtiger Lipizzaner, mit langer stolzer Mähne und einem ruhigen freundlichen Gemüht. Die Stute aber war von den anderen Zuchtpferden ausgeschlossen worden. Celsia wünschte sich für einen Moment wie sie zu sein.

Es war ein wenig umkomfortabel sich mit dem Bogen, der quer ihren Oberkörper umfasste, sich auf das Pferd zu setzen. Den Köcher mit den Pfeilen spürte sie kaum.

"Es soll sich eine Eber Familie in unserem Wald geirrt haben.", kündigte Megumi voller Freudendrang an. Er und Touya unterhielten sich über etwas und Celsia blickten den Burschen nach, die zu Fuß die Leinen der Jagdhunde hielten und die schweren Schusswaffen hielten. Es waren die üblichen Waffen für eine erfolgreiche Jagd und nicht einer dieser riesigen Safari Waffen. Celsia aber bevorzugte die traditionelle Art zu Jagd. Wild oder Mensch. Es war immer ein Spaß.

"Da vorne…Ein hübscher Fuchs!", rief Megumi leise und alle hielten an. Ohne Zustimmung drängte sich Celsia leise nach vorne und die Brüder gingen überrascht zur Seite. Megumi öffnete den Mund um zu widersprechen, besann sich doch eines besseren.

Celsia nahm den langen Bogen in ihre Hand und drehte die Stute um fünfundvierzig Grad. Sie holte vorsichtig einen Pfeil aus dem Köcher und spannte den Bogen wie ihre Konzentration. Für einen Menschen wäre dies kraftaufwendend, aber Celsia zog am dünnen Faden ohne Anstrengung, als ob es ein Kinderspiel wäre. Die Burschen schauten gespannt mit offenem Mund zu und wollten nicht wahr nehmen was sie sahen. Aus so einer großen Entfernung einen kleinen Fuchs erwischen zu wollen war unmöglich!

Celsia brauchte nur ein paar Sekunden um den Pfeil los zu lassen und dem Fuchs einen tödlichen Stoß zu versetzten. Er quietschte auf.

Es gab nur einen Applaus von den Burschen, Touya und Megumi waren schwerer zu begeistern und Celsia war unglücklich über die Verschwendung eines Pfeils. Aber sie wollte wissen, ob sie eingerostet war.

Als alle zum unbeweglichen Leib des hübschen Fuchs liefen, waren alle erstaunt, dass sich der Pfeil durch den Hals bohrte. Megumi lobte Celsia mit Staunen und befahl dann einen der Burschen den toten Fuchs mit zu nehmen.

Gerade als sie weiter gehen wollten, zuckte Touya samt Pferd zurück.

"Habt ihr das gehört?" Er starrte zur Seite auf die dichten Bäume, die ein schwarzes Tal verbargen.

"Ja. Ein Eber?", fragte Megumi und nahm eine der Schusswaffen und war kurz erschrocken als Touya sein Schwert herauszog. Er ging langsam in den Wald hinein direkt nach ihm folgte Megumi. Celsia befahl den Burschen am Pfad zu bleiben und sich nicht zu bewegen, egal was sie hörten. Die Angst war buchstäblichen in ihren Gesichtern zu lesen. Dann trappte auch Celsia mit dem Bogen in der Linken hinein in die Schwärze, bis nichts mehr von ihr zu sehen war.
 

Megumi fragte Touya in Gedanken aus und dieser gab nur die beunruhigende Antwort, das etwas nicht stimmte. Celsia folgte ihnen wie ein stiller Geist und die beiden merkten lange nicht, dass sie ihnen folgten. Sie nahmen Geräusche von Vögel, Schlangen und kleinen Säugetieren war, sowie dem gespenstischen Rascheln der Blätter und das Geräusch der Hufen ihrer Pferde.

"Ich hätte schören können…", sagte Touya Stirnrunzelnd.

"Was war es denn?" Celsia drängte sich vor und hielt neben Megumi an.

"Vielleicht war es doch nur Einbildung." Aber Touya zweifelte an seine Täuschung.

Die unsichtbare Gestalt kreiste die Drei ein und sie wussten es nicht einmal. Schaum quoll aus seinem hungrigen Maul und es spreizte seine Krallen aus.

"Dann sollten wir lieber zurück. Die Stallburschen werden sonst misstrauisch.", sagte Celsia und richtete ihr Pferd nach hinten, aber es war bereits zu spät nach einem Pfeil zu greifen und die Bestie stürzte sich auf Megumi, der vor Celsia sprang um sie zu schützen.

Mit einem furchterregendem Groll zerbiss sich die Bestie in seinem Arm, zog daran und zerrte an seinem Fleisch. Touya fluchte und holte mit seinem Schwert ein. Als ob die Bestie das vor ahnte, wich es zur Seite und riss Megumi ein Stück vom Arm ab. Sein Blut floss über die Kleidung und Megumi achtete darauf, dass nicht viel auf dem Boden verteilt wurde. Es durfte nicht auf den Boden fallen!

Die Bestie, die sich mit der langen großen Zunge Megumis mächtiges Blut vom Maul ableckte, genoss es richtig seinen Geschmack zu kosten. Er war übernatürlich groß für einen Wolf. Seine Augen waren riesig und stechend gelb, wie zwei Leuchtpunkte. Das Fell dick und aufsteigend, immer wenn es einatmete. Die Tatzen so groß wie Zentner und die Bestie fletschte seine mächtigen Zähne.

"Werwolf! Ich wusste es!", schrie Touya.

"Wie zum Teufel kommt diese Kreatur auf unseren Besitz!?", brüllte Megumi, halb vor Schmerz, halb vor Wut. Touya nahm einen flüchtigen Blick von Megumis Wunde und sie schien sich nicht zu heilen.

Touya sprang ruhig von seinem Pferd ab und freute sich den bevorstehenden Kampf. Er steckte sein Schwert wieder in die Scheide, lächelte wagemutig und breite seine Arme aus. Die Bestie schnaufte.

"Spinnst du!?", rief Celsia und wollte abspringen, aber Megumi hielt sie mit seiner gesunden Hand auf.

"Nein, wag es ja nicht dich ein zu mischen.", sagte er ruhig und zwang Celsias Stute mit nach hinten zu kommen um den beiden Platz zum ringen zu geben.

Wenn es einen einzelnen Kampf zwischen einem Werwolf und einem Vampir geben sollte, dann einen nackten und rohen, dachte Touya und lies der Bestie den ersten Sprung.

Wie erwartet sprang es grob direkt auf Touya und drückte ihn mit gewaltiger Kraft zu Boden. Megumis Blut tropfte auf Touyas Wange das am Maul der Bestie klebte und er hielt die Kreatur mit beiden Händen fest. Seine Stimme begann zu vibrieren und ein dunkles Lachen entsprang aus seinem Innern. Die Bestie wurde gegen einen Baum geschleudert, aber so schnell sie geworfen wurde, so schnell erholte sie sich wieder und eilte zum nächsten Sprung. Touya zischte auf und sprang rückwärts gegen einen Baum, bis er hinauf schwebte und sich hinab blickte wie ein wütendes Insekt. Er zischte und entblößte seine Zähne. Die Bestie ging mehr in Deckung, machte langsam ein paar Schritte zur Seite und wartete den richtigen Moment ab. Die Anspannung lag dick in der Luft und Touyas verschmitztes Lächeln fand sich wieder, als er sich wie ein Pfeil auf den Werwolf sprang. Jedes Mal musste Megumi einen Satz zurück springen, wenn Touya das machte. Celsia erging es nicht anders. Beide wurden von einer solchen erdrückenden unsichtbaren Macht weggeschoben, dass sie dachten ein Orkan würde toben. Aber das war nur die aufsteigende Macht Touyas, kurz bevor er dem Werwolf wuchtig ins Genick biss.

Anfangs wehrte sich sich die Kreatur mit seiner ganzen Kraft, und wälzte sich mit Touya auf den Boden. Seine Kraft lies Minute für Minute nach und ein erbärmliches letztes Zucken spannte sich über seine Muskeln. Als noch Touya weiter an ihm saugte und es kein Ende zu finden schien, verwandelte sich die Kreatur in seine Menschengestalt zurück und ein blonder nackter Mann lag tot auf dem feuchten Boden.

Touya hob sich triumphierend wieder und wischte mit den Finger seinen blutverschmierten Mund ab.

Nach einer Weile klopfte sich Touya den Dreck von seiner Kleidung ab und richtete sich wieder sein Schwert. Als ob gar kein Kampf statt gefunden hatte, setzte er sich wieder auf sein ruhig gebliebenes Pferd.

"Er wurde hypnotisiert.", sagte Touya aus den Erinnerungen die er mit schluckte. Celsia verschlug es den Atem. Sie war kurz davon zu explodieren.

"Hypnose?", fragte sie schreiend, aber Touya ignorierte es und widmete sich Megumi.

"Wir erledigen das lieber zu Hause.", schlug Touya sanftmütig vor und galoppierte voraus. Celsia schaute sich noch einmal den toten Leib an, dessen Augen noch starr waren. Sein Entsetzen schrie noch immer aus seinem Mund.

So erging es ihr ebenfalls einmal.
 

Zu Hause angekommen, zog sich Megumi das Hemd aus und setzte sich auf seine Bettkante. Sein linker Arm trifte wegen dem Werwolfs Biss und befleckte die Bettwäsche fast schwarz. Mit seiner rechten hielt er sich am Bettpfosten und bereitete sich innerlich auf die nächsten Schmerzen vor.

Celsia blieb gespannt vor Megumi stehen und Touya setzte sich neben ihm. Er sah ihm noch einmal in die Augen um sich zu vergewissern, dass Megumi bereit war. Touya wusste, er würde es niemals sein.

Dennoch nahm er seinen verletzten Arm in seine kalten Hände und durchsuchte ihn erstmal gründlich. Vielleicht brauchte er keine Heilung, aber diesmal war es bitter nötig. Er fand zum Glück keinen Zahn oder dergleichen in Megumis Fleisch, dann fing er an seine Kräfte zu einem bestimmten Punkt zu sammeln und konzentrierte sich.

Er streckte seine Zunge aus und glitt über die weiche Wunde. Megumi zischte die Luft scharf aus und krallte sich in den Bettpfosten. Seine scharfen Nägel hinterließen tiefe Riemen. Touya zog leichte Spuren mit seiner feuchten Zunge über Megumis Arm und sein Blut lies nach. Die wunde war so tief, Touya konnte seinen Knochen schmecken.

Celsia hatte schon einst Heilkunst und Hexerei gesehen, aber das hier war erstaunlich. Mit seinen eigenen Substanzen Wunden zu heilen, war etwas ganz nützliches aber auch verrückt gewesen.

Auf Celsias Gesicht breitete sich ein zufriedenes Lächelns aus und sie leckte sich die Lippen wegen dem himmlischen Geruch ab, der in der Luft verführerisch herum schwebte.

Nach einer endlosen Zeit Fluten des Schmerzes und dem Kampf der Beherrschung, war Megumis Arm fast ganz geheilt. Touya hinterließ nur noch weiße Streifen die der Körper selber reparieren konnte. Außer Atem und der Ohnmacht nahe, hielt sich Megumi noch am Pfosten fest und Celsia spürte kein Mitleid oder Schuldgefühl. Aber sie wollte Megumi trotzdem danken. Sie wartete ab, bis Touya das Zimmer verließ und schon begann Megumi zu sprechen.

"Mich hat der Teufel wiedermal geritten. Bilde dir nichts deswegen ein.", sagte er mit einem spöttischen Lächeln. Aber Celsia wusste nur allzu gut, dass es in Megumis Natur lag jemanden zu beschützen. Die Art wie er auf Touya sah konnte selbst ein Blinder erkennen. Ständig mit wachsamen Augen die voller Zuneigung steckten und Celsia ein wenig neidisch machte. Sie war davon fest überzeugt, dass Megumi sein Leben für seinen Bruder jederzeit hergeben würde.

Celsia trat langsam näher und setzte sich direkt neben Megumi, der sich zu beruhigen schien. Er lehnte die Ellbogen auf seine Knie und sah zu ihr rüber.

Es war für ihn unmöglich durch diese leeren diamantenen Augen zu blicken. Was verbarg sie dahinter? War sie doch Feind?

Er versuchte es noch einmal mit ganzer Konzertration zu ihrem Verstand zu gelangen, aber alles was er sehen konnte, war Nebel und ein weites Nichts. Das war also ihre Stärke, ihre Macht.

Megumi zischte schnippisch die Luft aus und gab es auf. "Wie auch immer… Du bist jetzt unter unseren Fittichen und es ist unser Privileg dich zu beschützen." Da verstand Celsia Touyas strengen Worte am ersten Abend ihrer Nahrungssuche.

Ohne ein Wort gesprochen zu haben, ging Celsia mit einem sanften Lächeln aus dem Zimmer.
 

Celsia konnte zu Morgengrauen nicht einschlafen. Das Blut rauschte durch ihren Körper wie der Ozean und lies sie nicht zur ruhe kommen. Und da war da noch der Gedanke an diesem blonden Werwolf.

Was Touya und Megumi nicht wussten war, dass der Werwolf nicht zufällig im Wald auf sie lauerte. Es war eine Botschaft von der Person dessen Schuld es war, dass Celsia ins Irrenhaus weggeschleppt wurde, und seine Schuld dass sie zu dem geworden ist, was sie jetzt sein muss.

Jahrhunderte lang blieb sie von ihr weg, als sich Celsia erfolgreich aus ihren blutroten Krallen floh. Aber es funktionierte nur weil sie sie gehen lies, und der Welt auslieferte. Celsia dachte eine Zeit lang, dass sie völlig in Freiheit lebte und die Freier freiwillig in ihr Bett Zugang fanden. Aber später fand sie heraus, dass sie von ihr geschickt worden waren. Jedenfalls die meisten. Vielleicht war es doch besser gewesen, eines der Kinder die Celsia aus ihrem Leib drücken musste, das Leben nicht zu stehlen. Aber sie ertrug den Gedanken nicht ein totes Lebewesen unsterbliches Leben zu schenken. Die Babys waren alle blau, atmeten nicht und Celsia kämpfte jedes Mal gegen ihren Ekel und zierte sich ihr Blut her zu geben.

Es war nicht wichtig und auch keine Freude mit wildfremden Vampiren den Leibes-Akt zu vollziehen, aber von diesen lieblosen Bindungen Kinder zu behalten…

Celsias Körper zitterte unter den vielen Bettdecken und kniff die Augen zusammen. Sie spürte ihren Meister. Sie war in der Nähe. In dieser Stadt. Sie drehte den Verstand eines Werwolfs um sprach somit zu Celsia.

"Komm zurück!", schrie der Werwolf sie an ohne zu sprechen. Celsia stand zitternd auf und ging zum Fenster hinüber. Das dünne weiße Schlafkleid fiel etwas über ihre Schultern. Ihre Brüste pressten sich deutlich gegen den durchsichtigen Stoff und langsam hörte das Zittern auf. Ein langer roter Strahl breitete sich am Horizont aus und blendet Celsia für eine Sekunde. Die Sonne ging aus dem kalten Nebel auf und verscheuchte die schwarzen Kreaturen der Nacht zurück in ihre Löcher. Celsia beobachtete, wie einer dieser Kreaturen in den Wald schliff. Jetzt wurde sie sogar beobachtet.

Celsia drehte sich um, zog ihren Morgenmantel an und öffnete die Türen ihres Zimmers. Als ob sie über dem Boden schwebte, glitt sie über die Gänge und drückte langsam den langen Türhenkel einer großen Tür und Touya öffnete seine Augen.

Er erschrak, als Celsia halb hinein lugte und er dachte ein Geist würde ihn beobachten. Beide sahen sich zuerst lange an und eine erdrückende Stille bildete sich zwischen den beiden Vampiren aus. Bis er schließlich nachgab und die Hand ausstreckte. Celsia spürte in sich Freude, nur u sich gleich wieder zu fürchten. Zum ersten Mal in ihrem unendlichen Leben konnte sie es kaum erwarten im Bett eines Mannes zu liegen. Sie hüpfte wie ein Tänzerin zu seinem großen Bett, ohne Himmel, und kuschelte sich zwischen den Polstern. Touya schloss mit bloßer Willenskraft die Türen und zog die Decke weiter hinauf.

Sie hatte ihren Morgenmantel nicht ausgezogen, sie brauchte jede Wärme die sie finden konnte. Und Touya spendete ihr diese ohne sie zu berühren. Nur zu beobachten. Manchmal streichelte er ihre Schulter auf und ab und Celsia seufzte glücklich aus, aber das war auch schon alles und Celsia verlangte es nicht nach mehr.
 

Touya machte den ganzen Tag kein Auge zu.

Leise zog er sich in seiner Garderobe um und blickte dann vom Türrahmen aus auf Celsia, die immer noch beruhigt schlief. Wie bei einer Toten hob sich ihr Körper nicht, wenn sie Luft einsog. Aber er wusste, dass sie tief und fest schlief und wusste auch, welche Art von Gestalten um sein Habgut herum irrten, wie aufmerksame kleine Monster. Er schob mit zwei Fingern den dunkelroten Umhang ein wenig zur Seite und ein dünner Streifen Abendsonne stach in sein finsteres Zimmer. Die Sonne ging unter und Touya spürte bereits den Drang seine Hände und Zähne zu benutzen, obwohl er erst vor kurzem einen Kampf hinter sich hatte.

Er hasste es gegen seines gleichen zu kämpfen. Er empfand es nicht als richtig, wenn sich Geschwister in tausend Fetzten zerfleischten. Aber Touya hat in den letzten Jahrhunderten lernen müssen, sein begehrtes Blut und Fleisch zu verteidigen und diese Kreaturen hier, die eine besonders widerliche Ausstrahlung hatten, leckten sich bereits ihre Lippen. Es konnte nicht sein, dass sie wegen Celsia gekommen sind. Oder vielleicht doch?

Er schaute nochmal zu ihr rüber und sie streckte ihre Beine aus, drehte sich auf die andere Seite.

Plötzlich zuckte Touya zusammen. Eine große Druckwelle überfiel ihn und drückte ihn gegen die Wand. Es presste seine Lungen zusammen und obwohl er nicht zu atmen brauchte, spürte er den Schmerz wie ein Mensch. Mit einem beißenden Zischen wehrte er sich gegen die Kraft und nahm sich wieder zusammen. Er blickte vom Fenster runter und entdeckte eine Frau vor dem Eingangstor. Wahrscheinlich eine Blumenverkäuferin, ihr Korb war voller…Magnolien. Er roch den starken bittersüßen Duft durch die dicke Glasscheibe und sprang zurück. Dieser Geruch…

Auf leisen Sohlen, fast schwebend, schlich Touya sich aus dem Zimmer, griff aber vorher nach seinem Schwert. Ohne einem Geräusch verlies er das Zimmer und schloss die Türen selbst. In diesem Moment riss Celsia ihre Augen auf. Der Duft von Magnolien stieß ihr gewaltsam durch die Nase. Den ganzen Tag über, schwebte Touyas angenehmer Rosenduft durch ihre Sinne, aber dieser vertraute Duft war ekliger als eine faulende Leiche.

Sie stürmte wie ein wilder Wind aus dem Zimmer und wollte im Morgenmantel hinunter laufen, bis ihr auffiel, das sie halb nackt war. Sie versuchte für eine Minute beschämend ihren Körper mit ihren Armen zu bedecken und lief noch einmal schnell zurück um sich um zu ziehen.

Megumi schloss seine Türen auf, noch bevor Touya eintreten konnte. Sie warfen sich bestätigende Blicke zu, beide spürten die Gefahr vor ihren Toren. Megumi ging mit einem strengen und geraden Blick voraus und sah Touyas angstverzerrtes Gesicht nicht, las selbst seine Gedanken nicht.

Touyas Knie zitterten fast. Er musste ein spottendes Lachen unterdrücken und spürte seinen Körper deutlich wimmern. Wie ein nasser Hund in einem starken Windzug.

Seine scharfen Zähne drückten sich zusammen und fast rann Blut sein Kinn hinunter.

Dieser Duft. Dieser rauchige stickiger und süßer Duft. Touya fühlte sich wieder als kleiner Junge, wie er einsam zitternd in seiner kalten Zelle auf die Sonne wartete und den Schatten nachfolgte, die unter seiner Tür wanderten.

Drei Gestalten.

Einer war sein Meister. Die anderen seine verdammten Geschwister.

"Touya!" Celsia stand am Anfang der Treppen und ihr weißes Rüschenkleid verlieh ihr eine unschuldige Ausstrahlung, verdeckte aber nicht ihre Scheu, die sie jahrelang sehr gut unter Verschluss hielt.

Sie erschrak noch mehr, als sie Angst in Touyas Augen entdeckte. Sein Gesicht, das immer Stärke und Stolz ausstrahlte, war nun erweicht worden.

Sein Blick durchbrach unendliche Male ihr hartes Herz und sie schluckte ein letztes Mal Steine ihre trockene Kehle hinab, glitt die Treppen runter wie eine Adlige und stellte sich neben Touya. Sie blickte ihm tief in die Augen und flüsterte, wie leid es ihr tat.

Megumi öffnete die Toren per Willenskraft, die Frau mit dem Korb spürte den Zorn die ihr gegenüberstand und weichte einen Schritt zurück. Ein Schweißtropfen rann ihre Stirn hinab.

"Was willst du?", fragte Megumi grob. Die Frau schluckte schwer und nahm eine Magnolienblüte aus dem Korb hinaus und wäre fast wegen ihrer stark zitternden Hand gefallen. Megumi schlug ihr die Blume aus der Hand und zerquetschte sie in seiner.

"Was soll das!?", fragte er wieder in demselben unfreundlichen und strengen Ton, dass es der Frau immer enger um die Kehle wurde. Touya kam mit Celsia in seinem Schlepptau und die Frau stieß einen erdrückten Schrei heraus. Sie lief humpelnd davon, weil ihre Knie zu weich zum rennen wurden.

"Ich… Das…wollte ich nicht!", wimmerte Celsia und schloss seufzend die Augen. Abermals gab sie sich die Schuld.

"Ist sie es, Celsia?", fragte Touya und Megumi drehte ihnen den Rücken zu, er konnte sich ihr Gespräch nicht erklären und wollte eigentlich nichts damit zu tun haben. Er zerquetschte weiter die Blume in seiner Hand, ging aber nicht in Flammen auf.

"Seit Jahren versuche ich aus ihren Händen zu entfliehen, aber jetzt hat sie mich erwischt." Reuend biss sie sich auf die Unterlippe die zu beben begann. Wie eine Willkommens Hymne schüttelte sich das raue Gefühl der Angst durch ihren Körper und schrie innerlich nach Befreiung. Der einst so gefühllose Vampir, der nicht einmal mit der Wimper zuckte wenn sie ihr eigenes Kind zwischen ihren Händen sterben lies, spürte mehr als ein ganzer Ozean Wasser hatte.

"Das eben war eine Nachricht und sie war nicht nur für dich Celsia." Sie nickte und blickte zu Megumi hinüber, der sich immer noch nicht umdrehte, aber etwas in ihm zu bewegen schien.

Touya hatte aber gerade andere Sorgen, als Megumis Eifersucht.

"Sie hat eine Menschen Dienerin geschickt. Das bedeutet, dass sie mit uns spielen will." Und beide wussten, dass diese Frau ebenfalls nicht mehr lange zu Leben hatte. Diese starken Gefühle, die Touya zu überwältigen versuchten, waren der beste Beweis dafür. Und das ihre Herrin das Miststück in Person war.

"Dann sollten wir auch ihre Einladung annehmen.", stieß Megumi aus und stürmte zurück in das Haus und hinterließ zwei Freunde überrascht zurück.
 

Anders als die Nächte zuvor, war der gefährliche Rauch bereits Kilometer weit zu riechen und lies alles entsetzlicher aussehen. Die Menschen, die sich ihren primitiven Lüsten hingaben verwandelten sich in merkwürdig geformten Gestalten mit verzerrten Grimassen, denen keiner nicht mal in Albträumen begegnen wollte. Der Boden klebte an ihren Kleidern und schwarze Greifer zerrten nach allem was sich bewegte. Angestrengt versuchten die drei den Illusionen zu entkommen, die Celsias Meisterin als Begrüßungsgeschenk herzauberte. Celsia sah erschreckend zu, wie der Mund sich über das Gesicht einer Frau breitete und seine lange stachelige Zunge ihre Augen ableckten, wie bei einem Frosch. Celsia würgte eine Welle Übelkeit zurück. Touya ging es nicht anders. Er erlebte diese Art von Macht zum ersten Mal und es war noch alles neu für ihn. Megumi hingegen musste mit geschlossenen Augen durch die Straßen gehen, so selbstsicher und bewusst er voraus ging.

Celsia hörte eine Art klingeln in ihrem Ohr sausen, dabei wusste sie genau, dass das die Stimme ihrer Meisterin war, die nach ihr verlangte.

"Hier.", bestätigte sie und führte die Brüder zu einem hohen auffallendem Gebäude. Es quetschte sich zwischen zwei andere Häuser und es war übersät mit bunten Laternen und Lichtern. In roter Leuchtschrift wurde über der Tür "Magnolia Harem" geschrieben und gab deutlich zu verstehen um was es sich für eine Art Haus befand. Selbstbewusst tritt Celsia in das Bordell ein und brauchte nicht einem zu winken um die Bodyguards zur Seite zu schieben. Sie taten es freiwillig als sie die Brüder entdeckten. Sie zischten und das Licht der Laternen spiegelte sich auf ihren Reißzähnen.

Als sie eintraten kam ihnen der dicke weiße Rauch schwer entgegen und er war bittersüß wie ihre Magnolien die überall aufgehängt wurden. Von Innen war das Haus doppelt so groß, als wie es von außen aussah. Alles wurde in einem dunklen rot eingetunkt strahlten eine gewissen Gefahr sowie Bequemlichkeit aus. In Touyas Kopf schwirrte der Name umher, der ihn an seinen alten Meister erinnern lässt. Der Gedanke widerte ihn noch mehr an, als die geschmacklosen Kreaturen außerhalb dieser Perlenbedeckten Türen.

Je tiefer sie in das Haus der Sünden gingen, desto mehr Verderbnis erblickten sie.

Es war ein gemischtes Bordell. Menschen und Vampiren standen zur Auswahl, alle freizügig im Stiel von 1001 Nacht oder dem alten China, dem Ursprung eines jeden Bordells.

Ja, das sah ihr ähnlich, dachte Touya und musste entsetzend feststellen, das ihm der Anblicken dieser frischen Ware anzog.

Die Vampire, die seine Blicke verstanden, blinzelten ihn erwartungsvoll an und die Frauen rollten ihre Finger ein um ihn zu locken.

Touya konnte fleischigen Lüsten widerstehen, denn er konnte sich beherrschte. Anders als Megumi, aber heute war er komisch. Jemand völlig anderes. Seine Eifersucht schien ihn zu fressen und bedeckten seine Augen.

Eher sie sich versahen, kamen sie bis zu einem Vorhang, der mit Schmetterlingsmuster bestickt wurde und Touya hatte keine Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Zwei Dienerinnen kamen her gerannt und ihre goldenen Fussreifen klimperten wie kleine Glocken. Sie entzweiten den Vorhang und noch mehr Rauch quoll heraus.

"Celsia.", ertönte eine melancholisch kratzige Stimme, die eine lange Geschichte verbarg. Celsia stand wie eine Statue vor ihrer Meisterin. Diese lag bequem seitwärts auf einer römischen Couch, übersät mit Polstern und Seidendecken. Hinter ihr hingen Schmetterlinge aus chinesischem Papier und Touya merkte erst jetzt wie erdrückend heiß und stickig es war.

Die Meisterin zog an ihrer weißen langen Zigarette und pustete lange aus. Sie hatte sich nicht verändert. Das Haar war immer doch pechschwarz und gelockt, aber nur an der Kopfhaut. Ihre Augen waren stark geschminkt wie aus einem fremden exotischen Land. Das Muttermal unter ihrem linken Auge schien seine Position auch nicht geändert zu haben. Ihre Augen lagen schräg und liesen sie ein wenig wie eine gefährliche Gottesanbeterin erscheinen. Die Farbe ihrer Augen war grau und tief, genau wie ihr spitzes Gesicht.

"Du hast mich lange warten lassen.", sagte sie lang gezogen und eine Spur ihres Spotts lag darin.

Plötzlich hallte ihr Lachen in allen Räumen und ihre Schützlinge, ihre Lustsklaven, imitierten es, sodass es wie ein unerträgliches Echo klang.

"Touya! Mein lieber Junge, bist du groß geworden!" Touya versuchte keine Emotion zu zeigen. Alle seine kindlichen Emotionen schienen zurück gekehrt zu sein, in dem Moment als er sie wieder sah.

"Es ist nicht schön, dich wieder zu sehen… Kareena.", sagte Touya und eine Spur seiner Angst machte sich Preis. Kareena kicherte. "Nenn mich bitte Tante." Touya schnalzte wütend mit der Zunge.

"Ich wusste es Touya… Vom ersten Moment an, als ich dich sah." Und es war nur ein kurzen flüchtiger Augenblick damals.

"Da wusste ich, dass mein Bruder den falschen auswählte, aber er war von dir überzeugt, dieser Schwachkopf!" Touya spürte keinerlei Mitgefühl für seinen Meister, seinem teuflischen Vater.

"Was willst du Kareena, wieso hast du uns hierher bestellt!?" Touya kam gleich zum Punkt. Er konnte diese erstickende Hitze nicht mehr ertragen. Sie war tropisch und unangenehm. Er konnte nicht nachvollziehen, wie die Vampire es schafften hier zu leben.

"Du kommst gleich zur Sache, das mag ich. Also gut." Kareena senkte ihren Kopf ein wenig, sodass ihre Augen alle drei durchbohren konnten. Ihre graue Farbe bewegte sich wie der Rauch um ihre schwarze Pupille.

"Da du jetzt meine Celsia unter deine Fittiche genommen hast, kann ich sie nicht einfach wieder zu mir holen." Celsia wurde bereits mit Touyas Macht umrandet, sodass sie ein unsichtbares Schutzschild umgab, wie Megumi, dem übrigens diese Hitze nichts ausmachte. Aber seine Augen stachen in seiner giftigen Farbe heraus, als ob es nicht seine eigenen wären.

Kareena fuhr fort.

"Aber ich kann sie an mich reißen." In Touya wirbelte alles zusammen. Er hatte unermessliche Kräfte, wusste aber zu dieser Zeit noch nicht wie er sie zum richtigen Zeitpunkt nutzen konnte und Kareena… Es war unmöglich eine Göttin zu schlagen.

Sie gehörte zum Ursprung, die Königin und wiedermal doch nicht.

"Aber!", begann sie mit einem schiefen Lächeln.

"Ich wäre bereit für ein Kompromiss, mein lieber Junge." Touya schluckte angestrengt, und schaffte es nicht.

"Was willst du?" Celsia blickte zu Touya hinüber und sah seine Entschlossenheit. Da war es ihr egal was um sie geschah, aber sie wollte nicht, dass ihr großer Beschützer in die Hände dieser Teufelin kam.

Kareena lachte leise, ihre Augen glimmten und sie leckte ihre Unterlippe genüsslich.

"Ich überlasse dir Celsia…", hauchte sie heiß.

"Im Tausch von Megumi!"
 

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SORRY FÜR DIE FEHLER ><!!

Bitte nicht beachten! Ich habe kaum Zeit sie zu verbessern Û_Û
 

Kareena wird nicht Karina ausgesprochen, sondern so wie man es liest.

Ja, sie gehört zu den drei ersten Vampiren, sie ist keine Fälschung oder eine Nachfolgerin, sie ist das Original o_o

Wie findet ihr eigentlich Celsia? Genau wie Touya und Megumi hatte sie einen anderen Charakter in der Vergangenheit, größtenteils. Eigentlich war sie schwächlich aber strahlte pure Angst aus. Und jetzt… Naja ihr werdet mehr über die jetzige Celsia erfahren, später.

Ah und vergesst nicht, dass sich Celsia und Touya in der Gegenwart nicht ausstehen können und dass sie ein gemeinsames Kind haben!

Viel Spaß beim weiteren lesen und überlegen^^
 

bye, und passt auf eure Hälse auf ^_°

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-04-01T14:29:01+00:00 01.04.2008 16:29
ich will mehr ^^ nu wirds spannend und es gibt grag nichts zu lesen *heul*

mach bitte schnell weiter

knuff
Von: abgemeldet
2008-03-25T21:43:11+00:00 25.03.2008 22:43
hehe, ich hab die kapis ja schon in der raw version gelesen...aber bei mexx gibts noch n kommi von mir;)

ich dachte du wolltest die kapis nur noch auf deiner webseite on stellen und nicht mehr bei mexx, weil es so viele klauer gibt?oO ich kann ja net zu allen nach haus kommen um sie zu verprügeln:D:D

jedefalls wars schön zu lesen;) *knuff*
Von:  Roxelane
2008-03-10T10:37:00+00:00 10.03.2008 11:37
Ich hab die Story gerade eben erst durch googelt entdeckt. *freu* Und hoffe du läßt dich wegen fehlender Kommentare nicht vom Schreiben abhalten, sie zu Ende zu bringen. ^_~


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