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Amaya

SIN and PASSION
von

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A weird Feeling

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Hi Gleichgesinnte und ihr Anderen…
 

Wie man die Namen ausspricht:

Celsia = Selsia ODER Selscha

Niguyen = Nigujen ODER Nig-ujen

Raven = Reiwen(engl. für Rabe) (WEICHES "R")

de Rheasca = Reaska (WEICHES "R") ODER Reaska
 

Ein Gedicht(von mir aus meinem Tagebuch):

~*Sehnsucht*~

Wehe mir, mein Lieb.

Wehe du kommst wieder

in mein Herz.
 

Dann zerreißt du mich innerlich.
 

Dann peitscht du meine

verschlossenen Erinnerungen

in Schmerz.
 

Wehe mir, mein Lieb.

Wehe du verschwindest wieder.
 

Dann sehn ich mich nach dir.

(Das ist meiner Liebe gewidmet, die es in meinem Herzen nicht mehr gibt.)
 

Achtung! Lesen auf eigene Gefahr!
 

HÖRT (Die Musik und richtige Stimmung für Amaya):

Muse

My Chemical Romance

KoRn

Panic! At The Disco

Deftones

Armor For Sleep

Audioslave

Queens Of The Stone Age

Depeche Mode

Kidney Thieves

Kill Hannah

Und jetzt zur weiblichen Seite:

Kelly Clarkson (Ich mag ihre Lyriks, die sind klasse!)

The Veronicas

P!nk

The Pussycat Dolls

Monrose
 

ACHTUNG! Die Geschichte wird von mir erzählt, aber es geht IMMER NOCH um Touyas Vergangenheit!
 

Kapitel –32–

~*A weird Feeling*~
 

Hass, hallte in meinem Kopf. Zorn, schrie aus mir heraus. Begierde, durchflutete meinen Körper. Was bist du nur für ein Wesen, das mich in ein fremdartiges Tier verwandelt? Ich höre auf zu atmen, wenn ich dich sehe. Höre auf auf meinen hasserfüllten Kopf zu hören und vernasche dich Stück für Stück mit meinen Augen.

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Das große Interesse an Megumi war nicht zu übersehen. Er lies ihn das beste Tier essen, lies ihn frische Kleidung tragen. Zum ersten Mal war Touya wütend und eifersüchtig. Eifersüchtig auf ihren so genannten 'Meister'. Wütend, dass er Megumi an der Schulter anfasste, obwohl Touya genau wusste, dass Megumi das hasste. Mit aller Sicherheit war Touya der Einzige der zusehen musste, wie Megumis Gesichtszug sich jedesmal verzerrte. Touya wollte nur eines. Ihrem Meister das hässliche Gesicht zerschlagen. Er stellte sich vor, wie er sein ganzes Blut auf den Boden spritzen lässt. Doch der befreiende Gedanke wurde immer wieder augenblicklich von der schrecklichen Wahrheit weggepustet, dass Touya nur ein Kind war. Damals. Er konnte ja nicht ahnen, dass seine Kraft bereits ins enorme gestiegen war, im Gegenzug zu einem Menschen. Etwas Gutes hatte die ganze Sache. Touya musste nicht mit ansehen, wie Megumi bis aufs Blut erschlagen wurde. Er hat Nachts auch nichts gehört. Gar nichts. Weder das Geräusch einer prallenden rauen Hand, wenn sie dir ins Gesicht schlägt, oder der Schrei eines kleinen Jungen, der um Erlösung bettelt. Seit dem Tag von Megumis Erscheinung, hatte sich einiges verändert. Ihr Meister schlug Touya nicht mehr alle Tage und auch nicht so kräftig, dass Touya für ein paar Stunden sein Gehör verlor. Und Megumi sah immer gesund und sauber aus, nicht wie Touya. Das lag wohl eher daran, dass Touya sich immer um seinen 'kleinen Bruder' kümmerte. Er versuchte ihn immer fröhlich zu stimmen, auch wenn es eine dunkle Zeit und die Hölle war. Erfolglos. Es gab auch Nächte, da stellte sich Touya sogar vor, dass Megumi immer mehr zu einem Geist entwickelte. Ein Körper ohne jeden Willen. Es wurde immer schlimmer. Sogar Schmerzen schien Megumi nichts auszumachen, wenn er mal unabsichtlich auf Glassplitter getreten ist. Sein Gesicht blieb ausdruckslos. Kalt. Es zerriss Touyas Herz richtig. Irgendwie fühlte er sich für Megumi verantwortlich. Als ob Megumi ohne ihn in tausend Stücke zerfallen würde. Aber Megumi machte jeden Blödsinn mit, den Touya Nachts anstellte. Und immer wenn Megumi in der Nähe von Touya war, hielt sich ihr Meister zurück. Konnte es Angst sein? Wie konnte man sich vor einem so zierlich kleinen jungen fürchten? Es war eher Touyas Anwesenheit, die dem Meister entfiel. Er hat aufgehört ihn zu beachten. Touya war für Monate damit einverstanden und sogar glücklich. Noch einen Freund gekriegt zu haben. Komisch war aber, dass Megumi ein eigenes Zimmer hatte, wie Touya. Er dachte, dass sein neuer Bruder bei ihm Tagsüber schlafen würde, oder auch Nachts. Aber es war immer so erdrückend still, wenn Megumi in sein Zimmer eingesperrt wurde. Ein komisches Gefühl weckte Touya mitten in der Nacht auf. Er fühlte wie sich ein dicker Nebel um seine Sinne schwinde. Es begann unter seiner Haut unangenehm zu kribbeln und er flitzte zu seiner Tür. Sie öffnete sich von allein und Megumi stand davor. Völlig verstört. Sein Gesicht, Arme und Beine schlimmer zugerichtet als bei Touya. Und an seinem Hals waren abermalige Bisswunden zu sehen. Das waren alle nur Nebensächliche Sachen, die Megumis schöne Gestalt zerstörte. Anders wie seine blutroten Tränen. Etwas schreckliches war passiert. Megumi klammerte sich verzweifelt an Touyas Hals. Der traute sich nicht nach seinem Befinden zu fragen. wieso sollte er? Das wäre dumm gewesen. Er lies Megumi in seinen Armen schlafen und Touya wachte über ihn, wie ein Falke. Er fixierte seine ganze Kraft auf die verschlossene Tür. Er hoffte er würde nicht kommen und Megumi wegschnappen. Touya wollte sich nicht vorstellen wohin. Nein. Er wollte es nicht wissen, er wollte sich dieses kranke Bild nicht vorstellen. Nein. Nein. Niemals!

"Hey, Megumi. Soll ich dir morgen Nacht zeigen, wie man mit den Menschen spielt? Das kann amüsanter sein, als dass man es glaubt." Touya spürte wie Megumi unter seinem Kinn nickte und sich seufzend wieder schlafen legte. In völliger Sicherheit.
 

Es schien so, als ob der Meister verschwunden wäre, aber seine Präsenz war noch immer deutlich zu spüren. Ein Zeichen für Touya, dass er und Megumi weiterhin beobachtet wurden. Touya kannte das nur allzu gut. Schon öfters wurde er zurückgelassen, aber die erdrückende Nähe seines Meister klebte einfach überall an ihm. Jetzt kann Touya darüber hinweg sehen, jetzt wo er jemanden hat.

"Eine schöne Nacht heute, Megumi. Perfekt um zu spielen." Megumi starrte wie immer den Ameisen hinterher. Er starrte gefühllos vor sich hin.

"Aber denk daran Megumi. Wir werden heute kein Menschenblut trinken. Sonst werden wir bestraft." Instinktiv zischte Touya das Wort Strafe, wo er doch wusste, dass Megumi nie im Leben dafür bestraft werden würde.

"Komm und bleib immer in meiner Nähe." Er sah Megumi stark an und schüttelte sein Haar wirr.

"Wenn du weiterhin so kalt reinschaust, wird sich keiner für dich interessieren. Obwohl, bei deinem Gesicht würden sogar Männer auf dich springen." Touya lachte. Aber Megumis Schultern zuckten plötzlich zusammen.

"Gehen wir, mein Freund." Touya spürte sofort, dass es eine wundervolle Nacht werden würde. Er saugte jede Brise in sich ein und genoss den Duft frischen Kuchens an Fensterrändern und der zarte Hauch von Wiesenblumen. Megumi aber tat gar nichts. Er starrte auf seine Füße, die Touya immer hinterher folgten.

"Hihihi." Das Geflüster und Gekicher der Frauen und Mädchen war überall zu hören, wo auch immer Touya und Megumi gingen. Wie die Menschen ihre Köpfe zueinander neigten und wisperten, wie süß oder hübsch die beiden kleinen Burschen wären, woher sie kamen. Und tatsächlich gab es Männer die Gefallen an Megumi zeigten. Kein wunder. Denn Megumis Haar war schulterlang, weich und seine Augen groß. Er war sogar dünner und kleiner als Touya, obwohl er besser aß als sein großer Bruder.

"Hey! sieh mal dort, Megumi! Megumi?" Als Touya merkte, dass Megumi kein Zeichen der Antwort zeigte, nur eine kleine Berührung oder das Geräusch seines Atems, drehte sich Touya in alle Richtung. Wo er auch versuchte seinen scharfen Sehsinn zu richten, es war keine einzige Spur von Megumi zu entdecken. Glücklicherweise schwirrte sein Geruch noch in der Luft umher und Touya folgte ihm ohne zu zögern. Es trieb ihn bis in die dunkelste Gasse dieser Sündenhaften Stadt Kyoto. Gerade in den Rotlicht Vierteln. Touya schwirrt Böses im Sinn. Er lässt seine Zähne heraus ragen, wie ein wildes Tier, dass bereit zum Biss ist. Die aufgeschreckten Schreie ängstlicher Menschen schweifen an seinen Augen vorbei. Seine aufleuchtenden Augen konnten sich seinen eigenen Weg durch die Dunkelheit bannen. Er blieb mehrere Momente stehen, denn manchmal verschwand Megumis Geruch ins Nichts. Touya stand vor einer schweren Entscheidung. Er musste sich für den Eingang eines abgelegenen Etablissement oder dem Ende der Stadt entscheiden. Was sollte er tun? Er war doch nur ein Kind, das zufällig Blut trank, das keine besonderen Fähigkeiten hatte. Nicht wie sein Meister. Er merkte gar nicht, dass er längst aus der Stadt gelaufen war, bis ihm der kalte Wind zuvor kam. Die stickige Wärme der Stadt hatte sich verblasst und Touya wusste, er hatte einen riesigen Fehler gemacht. Er hat seine wahre Gestalt für kurze Zeit hergezeigt. Das einzige Verbot, dass ihm sein Meister beibrachte. Niemals einem Menschen oder unbekannten Vampir deine wahre Gestalt zeigen. Touya brach alle weiteren Verbote. Wenn er Kehrt gemacht hätte, in das Schreckenshaus seines Meisters, würde er die Bestrafung kriegen die er verdient hätte. Aber das alles ließ er hinter sich, in dieser Stadt zurück, darüber ein Netz aus schmutzigem Vergnügen gespannt. Er lief Barfuß durch einen kleinen Fluss und hinterliess kleine Spuren. Touya spürte ein kleines Feuer unter seinen Sohlen, entflammte zu einem leichten Schmerz, bis er einen Schrein am Ursprung des Flusses entdeckte. Verdammte Gläubige. Verdammter Fluss der gesegnet wurde. Schnell wandte Touya seine linke Fusssohle zu seinem Gesicht und seine Haut schien Brandblasen gefangen zu haben. Aufgesprungen und vereitert sah sie aus, richtig eklig wurde es um Touyas Hals und fast hätte er seine letzte Mahlzeit wieder ausgespuckt. Er versuchte seine Sohlen an der trockenen harten Erde weg zu reiben, damit die überschüssige kaputte Haut sich von ihm löste. Von dem Schmerz befreit worden, lief er weiter, Megumis Geruch nach. Viele Minuten lang, fast Stunden war Touya aussichtslos im dunklen Wald gefangen. Aber er gab die Hoffnung nicht auf, seinen kleinen Freund wieder zu finden, als plötzlich hinter einer stämmigen Eiche Megumis Geruch unglaublich stark konzentrierte. Mit leisen Schritten schlich er sich hin und ein zarter Hauch frischen Bluts kroch ihm in die Nase. Wahrscheinlich war es gut gewesen, dass Touya nur einmal menschliches Blut gekostet hatte. Sonst wäre er nie davon los gekommen. Nicht wie Megumi, der sich vor Touyas Augen wie ein Tier an beweglose Leibern seine Zähne hinein stoß und nicht nur ihr Blut trank. Nein, er nahm ihr Fleisch in sein Mund, knabberte an den abgetrennten Fingern, riss ihnen jede rosige Muskelfaser aus den Armen. Was Touya damals noch nicht wusste: Es war die Essgewohnheit eines Werwolfs. Touyas Schultern zuckten nicht einmal, als er die kopflosen Leichen aufgestapelt sah. die Gliedmaßen getrennt und zerstreut im feuchten Moos lagen.

"Megumi!", zischte Touya und präsentierte seine spitzen Eckzähne. Bedrohlich genug, dass Megumi ängstlich zurückwich.

"Niemals darfst du so nah an der Stadt jagen! Und schon gar nicht ihre Leiber essen!" Der leise krächzende Ton in seiner Stimme blieb und Touya spürte gerade in diesem Moment, wie sich etwas in ihm veränderte. Dass seine Stimme anders klang als sonst. Als ob es nicht seine eigene wäre. Er schüttelte den Kopf, verdrängte dieses neue Problem beiseite und packte Megumi an der Hand. Touyas wütender Gesichtsausdruck veränderte sich wieder in das Bedauern, dass Touya aufstellte, als er Megumi zusammen geprügelt in seinem Zimmer entdeckte. Wieder waren unzählige blaue Flecken an Armen, Beinen, Hals und Gesicht zu sehen. Selbst seine Kleidung war in einem schlechten Zustand wie sein Körper. Waren die Menschen hier, die toter als tot herum faulen?

"Was ist nur passiert?" Megumi starrte ohne jedes Zucken ins Leere. Touya schaute sich die Toten an, die denen bereits einige Gliedmaßen wie Eingeweiden fehlten. Aber es war genau heraus zu schätzen, dass sie alle Männer waren. Ein Rascheln kam aus dem Gebüsch. Touya hebte seinen Kopf von den Leichen und traf auf zwei unschuldige Rehaugen, aber es war kein Reh zu sehen. Nur ein Mensch.

"Oh große Götter!" Vielleicht war der Schaulustige auch Vampir, oder einer dieser Bande Männer gewesen, jedenfalls war er kaum überrascht und auf eine merkwürdige Art stinksauer. Trotzdem entblößte sich ein Schrei aus ihm. Touya konnte ihm nicht nachlaufen, Megumi hielt ihn überraschender Weise auf. Klammerte seine zierlichen Finger um Touyas Arm. Was hatte er nur vor? Es fing an auf Touyas Rücken zu brennen. Er stöhnte leicht auf vor Schmerz. Er wurde von einem Feuerball getroffen.

"IHR NARREN!"
 

Es war immer noch Nacht, aber die Tiere haben sich weit weg von der Umgebung Kyoto verzogen um der tödlichen Aura zu entkommen, die der Meister ausstrahlt. Das konnten nur 'Tiere' spüren.

"WER WAR ES!?" Touya war vollkommen schmutzig, mit Tierblut befleckt, die Kleidung zerrissen und verbrannt. Megumi glich Touya bis aufs Haar, abgesehen von der Kleidung. Sie war nicht von einem Kampf mit einem Puma zerfetzt worden. Jemand hatte sie mit bloßer Gewalt daran gezogen, bis lange Löcher zurückblieben. Für den Meister war es schwer seine grausame Strafe auf einen zu verurteilen. Es könnten auch alle beide gewesen sein.

"Jetzt werden sie höchstwahrscheinlich hinter dem Geheimnis dieser alten Villa kommen! WER WAR ES!" Aus seiner tiefen Stimme kam ein furchtbares Grimmen, dass nichts irdisches in sich hatte. Touya zuckte mit den Schultern, schaute ab und zu zu Megumi hin, aber der verhielt sich wie immer still und tot. Touya ballt seine Hände zu Fäusten, wie seine Angst es ihm befiehl. Angst davor wieder sinnlose Schmerzen zu spüren. Aber am meisten fürchtete er Megumi, der ohne jedes Gefühl auf seine Füsse starrte.

"MEGUMI! Wie konntest du nur!? Für alles was ich für dich getan habe!" Und Megumis Augen rissen sich auf. Er hebte seinen Kopf langsam, öffnete seinen Mund, als ob er etwas sagen wollte. Aber nur seine Unterlippe begann zu zittern und Blut rannte wieder seine Wangen hinab. Da wusste Touya Bescheid. Er ahnte es zwar nur, aber er wusste dass Megumi jede Nacht Höllenqualen leidete, unter den Krallen ihres brutalen Meisters. Gerade wollte der große Meister lachend seine mächtige Hand heben, bereit für einen Schlag in Megumis Gesicht, der sich mit seinen schwachen Armen schützte, aber sie traf nur Touya. Der kräftige Aufprall auf seinem Gesicht hallte für ein paar Sekunden unter den Ästen der Bäume, bis die Stille vom Lachen ihres Meisters unterbrochen wurde.

"HA! Du beschützt also deinen kleinen Bruder? Bist ihm wohl ein guter Freund und Beschützer!"

"Besser als ihr." Es rutschte aus Touya heraus, wie sein strenger und verurteilter Blick. Regel Nummer Zwei: Niemals, NIEMALS seinen eigenen Meister unnötig erzürnen. Diese Regel kam Touya viel zu spät ins Gedächtnis zurück. Aber trotzdem bereute er nicht ihren Meistern von Megumi weggelenkt zu haben, auch wenn Touya bis auf die Knochen, für sein frevelhaftes Verhalten verprügelt wurde. Megumi sah regungslos, fast ängstlich zu wie Touya sich am Boden zusammen kroch um seine sinnlose Strafe besser einzustecken. Megumis Hände begannen zu zittern, wie sie noch nie zitterten. Ein Wettstreit zwischen Angst, Gleichgültigkeit und Wut rang in seinem Inneren herum. Seine Schultern hebten sich auf, als ob er derjenige war, der die Prügel bekam. Es tat ihm trotzdem weh. Da regte sich etwas ihn ihm. Es war weder Angst noch seine Kälte.

"NEEEIIN!! TU IHM NICHTS! BITTE!" Wie der Blitz stürzte er sich zwischen der Hand seines Meisters und dem unbeweglichen Körper seines Bruders.

"Bitte tu ihm nicht mehr weh…" Er presste seine Wange gegen der von Touya, versuchte ihn mit seiner durch Blut neu erringenden Wärme wieder zurück ins Leben zu holen.

"Das haltet auch nicht die zurückhaltendste Hyäne aus! Ha ha. Und DAS brachte dich zum schreien?" Mit einem Lachen knallte er die Tür zu. Megumi versuchte verzweifelt und ängstlich Touya vor dem endgültigen Tod zu bewahren. Er schüttelte ihn, schrei auf ihn, er regte sich nicht.

"Nein…Bruder…" Vielleicht war sein Plan doch nicht so klug wie er anfangs dachte. Ja, es war ein Plan, die Männer in den Wald zu locken, oder besser gesagt, sich von ihnen verschleppen und sich alles gefallen zu lassen. Er war es ja bereits gewohnt. Aber nie wollte er den einzigen in Gefahr bringen der ihn nicht wie den letzten Dreck behandelte. Heute konnte er Touya nicht beschützen. Nicht in so vielen Nächten, in der sich ihr Meister Touya nehmen wollte. Stattdessen machte sich Megumi bemerkbar und verstummte seine Schreie in seinem Innern. Es gab für Megumi keine andere Weise seinen Meister zu beschützen. Für Megumi war Touya immer schon sein Meister gewesen. Denn er war derjenige, dem er einen Namen zu verdanken hat, aus dem er Hoffnung schöpfte. Er dachte sich, wenn es nur er selbst wäre, würde es nicht zu viel Dunkelheit in seinem Herzen geben. Aber manchmal war es auch schon für einen puppenähnlichen Jungen zu viel gewesen. Denn eigentlich schwärmte ihr Meister nur von Touya, dessen Schönheit ihn bis aufs Äußerste erregte. Dafür hasste er Touya. Er konnte nicht verstehen, wie jemand sich so sehr in Gefahr begeben konnte. Der Mond schaffte seine weichen Strahlen auf Touya zu richten und seine Hände begannen zu zucken.

"Bruder!"

"Me…gumi?" Touya legte seine Hand vorsichtig auf die offene Wunde an seiner Schläfe. Der Schmerz zischte aus seinem Mund. Konnte kaum fassen, dass schon wieder seine Schläfe verletzt war.

"Bruder, Bruder! Wie ergeht es dir!?" Touya klammerte seine Finger leicht, darauf folgend fest auf Megumis Brust und zerkratze ihn damit langsam. Megumi konnte das allzu gut verstehen. Er lies es zu und spürte jeden Millimeter von Touyas Nägel, die sich in sein Fleisch gruben. Auf eine seltsame Art genoss er es sogar. Gerade weil es Touyas war. Er legte seine Stirn an Touyas und schaute in die geschlossenen Augen seines geliebten Bruders, der seinen Kopf etwas hebte und fröhlich lächelte.

"Du kannst ja reden!"
 

"Typisch." Kaito schaute zu Touya mit schmalen Augen rüber.

"Wieso sagen das immer alle an dieser Stelle?" Auch wenn Kaito nicht mehr sehen kann wie sich seine Wangen einst mal rosig färbten, spürte sie deutlich, dass er sich seinetwegen schämte. Touyas rechter Mundwinkel zuckte etwas. Diesen Eindruck würde er nie los werden. Die langen Jahre hindurch überlebte dieses Kindliche an ihm. Es ist unsterblich. Zwar regte es glücklicherweise alle seine Naschereien in seinem Bett, aber er hasste es trotzdem, denn die armen Geschöpfe versenkten dennoch in Angst in seine Laken. Weil Touya die Bestie jedes Mal aus sich heraus holte. Jedes Mal zwang er sich seinen Durst zurückzustecken, aber es war nicht seine Natur! Er schaffte es nicht! Nicht viele haben es überlebt. Jedenfalls kein Mensch. Er blickte zu Kaito. Kriegte Angst, dass er sich in Zukunft nicht mehr beherrschen könnte. Angst davor, sie tot am nächsten Morgen in seine Arme zu entdecken. Sie kam ihm wieder so unschuldig vor und zum erneuten fühlt er sich als Mörder. Mörder reiner Unschuldig. Er kann nicht verstehen, weshalb solche erdrückende Gefühle gerade zu diesem Zeitpunkt ihm hinauf steigen, wo er in der Vergangenheit doch nichts bereute. Wieso kam dieses Gefühl nicht am Schlachtfeld seiner Kriegsfeinde? Aber Touya ist dennoch glücklich in diesem Moment. Denn er spürt wie warme Liebe für dieses Mädchen in seine Adern fließt. Ganz langsam, ganz deutlich. Es ist Liebe, die diese Gefühle für ihn unerträglich machen lässt. Aber…Wieso ist es Touya gleichgültig, ob Kaito dasselbe fühlt? Nie könnte er sie fragen. Nie. Er verkrampft sich im Innern. spürt den Schmerz und das Verlangen sie zu küssen. In solchen Momenten wäre ist es immer das beste, dass Kaitos Gedanken dahin schweifen. Hin zur Geschichte.
 

Megumi konnte nicht fassen, konnte Touyas Lächeln nicht verstehen und seine Hände stürzten sich auf seinen Kopf.

"Au!"

"Du Idiot! Ich dachte du wärst tot!" Es war eine ganz neue Erfahrung für Touya, Megumi so verletzt und kaputt zu sehen, lebendig zu sehen. Er wusste wie er damit umgehen sollte. Da erinnerte er sich wieder an seine weinende Schwester, die Megumis Hockerstellung früher imitierte, streichelte ihn sanft auf seinen Kopf und flüsterte gute Wörter.

"Mir geht es gut. Sieh. Die Wunden verheilen schnell, nicht? In letzter Zeit heilt alles besser und schneller bei mir." Es kratzte um Touyas Hals. Seine Stimme fühlte sich komisch an. Fast spröde. Er hustete ein paar Mal. Die Nacht war fast vorbei. Touya fühlte es in seinen Fingerspitzen. Er legte die Decke um Megumis zitternden Körper und versicherte ihm noch einmal, dass alles gut sei. Es steckte noch die Angst in Touyas Knie. Angst davor, dass etwas vor Morgengrauen noch passieren könnte, und schieb Wache. Die Rolle eines stillen und aufmerksamen Wachhunds übernahm er bestens. Megumi versuchte sich schlafen zu legen, aber er konnte seine Augen von Touyas Rücken nicht abwenden.

"Touya?"

"Ja?", fragte Touya leise und drehte sich dabei nicht um.

"Bist du gewachsen?" Für einen Moment war es still. Würde Megumi es verstehen? Touya konnte es ja selbst nicht glauben, was mit ihm passierte, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Wie sollte er seine Besonderheit erklären können?

"Ich weiß nicht aus welchem Grund das passiert. Ich fühl mich nicht anders als sonst, aber etwas scheint sich in meinem Inneren zu bewegen."

"Du klingst komisch. Schon seit Wochen." Touya zuckte mit den Schultern, als ob es ihm gleichgültig wäre.

"Gib mir das."

"Was?" Touya drehte sich mit fragender Miene um und blickt in fester Entschlossenheit.

"Ich will auch groß werden. Groß und stark genug, um alles zu vernichten." Ein Schuss von Grausamkeit schlängelte sich in Megumis Augen und erschreckte Touya.

"Kannst du mit mir diese Gabe teilen?"

"Ich weiß nicht. Geht das überhaupt?" Megumi lächelte, als ob er wüsste wie es funktionierte und schlief ein, ohne eine Antwort zu geben. Touya legte sich wenige Stunden später zu ihm, denn der Meister hatte sich in sein Gemach zurückgezogen. Er kuschelte sich sehr eng an seinen Megumi, fühlte seine Kälte und nahm Megumis Hand in seine. Eng beieinander, wie zwei Welpen die versuchten in der kalten Dunkelheit Wärme zu spenden. Damals wusste Touya nicht, dass Megumi seinen teuflischen Plan in diesen Moment weiter spannte.
 

"Ich stand euch seitdem sehr Nahe, nicht?" fragte Kaito, mit einem leichten Klang der Traurigkeit. Aber kein Mitleid für die beiden unglücklichen Brüdern. Sondern traurig und enttäuscht darüber, dass es ein weitaus dickeres Band zwischen ihnen bestand. Touya erkannte Kaitos Eifersucht sofort. Er versuchte das Kribbeln in seiner Magengegend zu ignorieren. Verlangend leckt er sich die Lippen, die nur darauf warten jeden Zentimeter ihres Körpers zu schmecken. Ihre Eifersucht machte ihn rasend. Aber nicht so, dass es ihn wütend machte. Sondern eher auf eine reizende Art, um Touya zu verführen.

"Jedenfalls, veränderte sich mein Körper wieder. Aber es war ganz anders, als wenn meine Haare wachsen würden. Es schmerzte an meinen Schultern und Beinen, zog in meinen Muskeln. Mir wurde klar, ich werde zum Mann. Aber ich hasste es. Ich musste mit ansehen, wie Megumi neidisch meinen heranwachsenden Körper beobachtete…Außerdem hat es nicht wie bei Menschen nur ein paar Monate gedauert, sondern fast ein Jahrzehnt."
 

Es waren Wochen, fast ein Monat vergangen, seit der Vorfall mit den Männern geschehen war. Fast vergessen für die beiden Brüder, aber nicht für die anderen Menschen in der Stadt. In manchen Nächten grinste Megumi unverschämt in sich hinein, als ob er wüsste, was die ängstlichen Menschen hinter ihren Rücken planten.

"Du machst mir Angst, Megumi. Hör auf so teuflisch zu grinsen. Da kriegt man ja eine Gänsehaut." Touyas Ironie schlägt auf Megumis Mundwinkel zu einem lauten Lachen, zurück. Da schüttelte er seine Hand um Touya zu locken.

"Ich verrate dir was.", flüsterte er.

"Bald sind wir frei, Bruder."

"Wie meinst du das?"

"So wie ich es sage." Sein Kichern kitzelt Touyas Ohr unangenehm.

"Wir brauchen bloß abzuwarten…Bruder?"

"Ja?"

"Gehst du mit mir überall hin?" Touya vertiefte sich in Megumis giftgrünen Augen, die unheimlich durch das Dunkel glühten. Was Touya mit absoluter Sicherheit wusste war, dass er und Megumi füreinander bestimmt waren. Dass das Band zwischen ihnen dicker als das Blut war, dass sie tranken. Er verspürte bei diesem Gedanken jedesmal ein aufleuchtendes Glücksgefühl und legte seine Stirn an Megumis.

"Überall, Bruder. Selbst bis in die Hölle würde ich dir folgen."

"Wir bleiben zusammen."

"Für immer." Es klang wie ein festes Versprechen aus Touyas Mund und Megumi lächelte, wie Touya es noch nie gesehen hatte, aber sich immer wünschte. Leider sah er auch das unbekannte ihn seinen Augen, dass ihn ihm ein neues Gefühl der Verwirrung und kalten Schauer zeugte. Doch das war ihm egal. Er sah nur noch die 'freie Zukunft', von der Megumi begeisternd erzählte, vor sich. Es war beinahe lächerlich, dass Touya trotzdem diese Kälte und Dunkelheit langandauernd in seinem Innern spürte. Neben Megumis Seite schweiften seine Gedanken oft an die Liebespaare, denen er beim sterben zusehen musste. Eine vibrierende Stimme drang manchmal zu ihm hindurch, "Komm zu mir! Komm zu mir, mein Geliebter!". Diese Stimme. Sie trieb ihn jedesmal in den Wahnsinn der Sehnsucht und seiner Obsession. Woher kam sie nur? Wer war sie nur? Über die Monate hinweg quälten ihn seine zerreißende Gefühle um seine verlorene Seele, wie er es nannte. Zerreißend wie seine schmerzenden Muskeln. Die Vorstellung nach dieser Sehnsucht ergriff ihn wie heranwachsender Efeu, der mit jeder Berührung Feuer auf seiner Haut brannte. Fast jeden Tag, an dem er schlief. Fast jede Nacht, in der er den Mond hinter den Wolken und krallenhaften Ästen suchte. Irgendwann, im späterem Alter, hatte er angefangen es zu ignorieren. Dachte, wozu brauchte er noch solch kindliche Gefühle, die nach Liebe weinten, wenn man die Lust gefunden hat. Aber nicht jetzt. Noch nicht. Die Nacht des 3. Jahres war gekommen und Megumis Spannung war ihm deutlich aus seinem Gesicht zu erahnen. Heute würde es passieren, schwor er sich. Er roch bereits den festen Geruch frischen Bluts und reinem Fleisch. Er war ja schließlich auf den Geschmack gekommen. Seine Eckzähne schmerzten regelrecht vor Hunger. Hunger auf ein volles Herz, gefüllt mit Macht. Und Touya durchschaute Megumis Plan augenblicklich, dachte genau wie er. Leckte sich die Lippen ab und lechzte nach der Zartheit weißen Fleisches und dickem heißen Blut.

"Heute, Bruder! Heute Nacht wird es passieren!", zischte Megumi um Mitternacht.

"Ja. Ich kann es kaum erwarten. Bruder, ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch." Sie kreuzten ihre Hände zusammen, versteckten sich hinter Baum und Gras, wartend auf den ersten Schrei.
 

Touya kam es genau wie damals vor, als er starb. Es war gerade unheimlich exakt das gleiche Bild des Feuers. Diesmal aber spürte er keinen Hauch von Hitze auf seiner Haut. Selbst nicht, als er wagemutig darüber streifte. Dabei sollten Vampire bei Feuer jämmerlich verbrennen, so hatte er es sich beigebracht. Manchmal, wenn der Meister Kerzen anzündete, gelang es ihm kaum seine fette Hand ruhig zu halten und die plumpste auf die Flamme. Die Hand fing plötzlich an zu bröseln, als ob sie nur ein Stück Papier gewesen wäre. Da fiel es Touya wieder ein. War ER es nicht gewesen, der Megumi, vom Rausch des Bluts trunken, verheimlichte, dass Feuer und Sonnenlicht das einzig schmerzhafte und absolut sicherste Gift für Vampire wäre? Es durchstreifte ihm ein eiskalter Schauer über der Haut wenn er sich an das ebenso kalte Gesicht seines Freundes in dem Moment erinnerte. Sein Optimismus zwingt ihn den Kopf zu schütteln, alle schlechte Erinnerungen zu vertreiben, aus seinen Ohren freien Lauf zu lassen, bis sein Verstand leer und gereinigt wurde. Die dicke schwarze Luft staute sich bereits in Unmengen. Sie war schneidend dick. Fast wie eine feste Wand über den Köpfen der Brüder, wanderte sie in der ganzen Stadt umher. Die Meute wütender Menschen zielten bloß auf die alte Villa. Nur die Villa sollte schmoren! Aber das Pech schnappte sich das eine Häuschen am Stadtrand. Dann die ersten Familienhäuser, bis hin zu den Wohnungen. Als es längst den Kern erwischt hatte, verstummten die Schreie. Waren ALLE Menschen tot? Waren sie weggelaufen? Die Brüder achteten nicht, nein, sie verleugneten kichernd ihre Todesqualen. Ihr Ziel war nur eines gewesen. Ihre vor Wut glühenden Augen stachen durch das heiße Feuer. An Touyas Seite, an seiner Hand, konnte Megumi nichts passieren. Es war merkwürdig. Es blieb stumm. Nur ein kleiner Schrei ihres Meisters hätte gereicht, um sich an seinem Leid zu ergötzen. Um all ihr Wunden zu heilen. Aber die Wahrheit war…Das ging nicht. Es geht nicht. Auch nicht, als sie ihn tot in seinem Zimmer fanden.

"Warte!", schrie Megumi Touya hinterher, was aber eher wie ein lautes Flüstern klang.

"Er lebt noch." Touya sagte es wie eine Frage. Eine widerspenstige Frage. Der Mund ihres Meisters begann noch zu zittern, eher er schwach sprechen konnte und nach seinen 'Kindern' reichte, aber ins Leere griff.

"Sieh nur mein Bruder…", zischte Touya und seine Stimme war endgültig zu einer völlig fremden verwandelt. Weich wie Samt. Nahe einem Windhauch. Kalt wie Eis und genauso durchdringend, als wenn er ihren Meister durchbohrte.

"Er stirbt… Was sollen wir tun?", fragte Megumi und ließ seine Augen schmal werden. Herausragend lässt Touya seine Zähne aus seinen Mundwinkeln gleiten. Sie waren ganz anders als in der Erinnerung ihres Meisters. Ein Schrei entblößte aus ihm. Von Schmerz durch seinen ganzen Körper gefoltert, wendete er sich zum Fenster. Nur auf seine Arme gestützt kriecht er jämmerlich ins Freie. Die Beine, fast schwarz. Touya hebt seinen Fuß und durchbohrt somit die linken Knochen des linken Beins ihres Meisters. Es knirschte in die Ohren. Er bettelte um Freiheit, weinte um sein Leben, und Megumi reißt ihm das ganze rechte Bein aus. Ein seltsames Geräusch machte, riss ihm noch das andere Bein raus um es nochmal zu hören.

"AAAAAH!!"

"Hehe…"

"WIESO!? MEGUMI! WARUM!?" Es blieb kurz still. "Du fragst wieso? Glaub bloß nicht, es ist weil wir dich hassen. Beides tun wir nicht. Hassen oder Lieben. Es gibt nur einen Grund. Für uns beide. Alles was wir wollen ist…"

"Deine MACHT!", beendete Touya den Satz und somit den letzten Atemzug ihres Meisters.

"Ihr-Ihr seid keine von uns! Ihr seid die Brut die Hölle!"

"Und du bist der Teufel. Denn DU hast uns erschaffen. Sei froh…Jetzt kannst du mit uns WIRKLICH verschmelzen.", Touya schaut fragend zu seinem Bruder hinüber, ließ aber seine Augen wieder auf das Opfer richten. Die nackte Haut, die der Arm des Meisters entblößte, verführte Megumi, seine Zähne tief reinzustecken. Seine Hässlichkeit stand da nicht im Weg. Der Geruch seines machtvollen Bluts reichte, um Megumi und Touya das Wasser im Mund zusammen laufen zu lassen. Als der süße schwere Nektar bereits ihre Lungen und ihre Mägen anfingen zu durchfluten, begann Touya mit dem ersten Bissen in das Gehirn.

"Mmmh…Wie Pudding.", es drang ein genüssliches Fauchen aus ihm. Das weiche und nasse Etwas in seiner Hand, schmeckte süß, fast so, als ob er Zuckerwürfel auf seiner Zunge fallen lassen. Die Knochen waren schon etwas schwieriger zu kauen, als das zarte rosige Fleisch. Aber es schmeckte so köstlich. Nie erlaubte sich Touya und Megumi so sehr in ihren Meister verliebt zu haben. Das Feuer brannte jeden Zentimeter des Holzes ab und das Herz blieb als einziger Überrest, in Touyas Händen. Hier war alles gespeichert. Seine Energie. Seine Macht. Sein Leben. Seine Magie. Seine Kraft. Einfach alles was die Brüder sich wünschten, danach verlangten. Unter freiem Himmel, leuchtete der Vollmond, nur für die beiden Freunde strahlend, um ihnen ihre eigentliche Geburtszeit zu segnen. Der Kitzel in Touyas Nerv schrie aus ihm heraus, "BEIß!", aber er ziemte sich noch. Schließlich war das ihr ganzer Meister. Ein Stück Herz. Megumi spürte eine Art Feuer, als er seine Zähne mit einem schnellen Stoß vertiefte. Ein nie zuvor gespürtes Entflammen verbrühte ihn innerlich. Ganz anders als bei Touya. Ein Druck quetschte beinahe seinen Körper. Als wolle er sich selbstständig zu einem Würfel nieder formen. Bis zur letzten Herzfaser, schluckten, aßen, schlürften sie das letzte Teil ihres Erschaffers, ihres Teufels Vater. Als sie los ließen, war es so, als ob etwas in sie glitt. Ein schwarzes Wesen. Erschreckt und keuchend lagen sie unter dem Vollmond und erleben jede Sekunde eine Welle frischer Energie. Ihr Herz pulsierte, zum ersten Mal. Es war ein Glücksgefühl, dass ihnen Tränen in die Augen trieben. An einem Punkt erreicht, wo Schmerz keine Macht mehr hatte, beachteten sie den heißen Schmerz in ihren Augäpfeln gar nicht mehr.

"Es ist vorbei."

"Nein, mein Freund. Jetzt beginnt unsere Zeit.", hauchte Touya mit seiner neuen weichen Stimme ein.

"Lass uns unser letztes Ritual vollziehen." Megumi nahm die reichende Hand Touyas an, verschwanden gemeinsam hinter den Schatten des Waldes. Verschmolzen mit der Dunkelheit. Der Vollmond, in seiner vollen Größe und Schönheit zu bewundern, schaute auf die Brüder nieder. Beide, wartend bis die letzte Wolke aus der Sicht des Mondes verging, flüsterte Touya, "Für immer vereint." und Megumi, "Bis in die Ewigkeit." Touya musste sich sich etwas bücken, er war ja größer geworden. Wie ein 13-Jähriger eben aussehen sollte. Megumi zuckte ein wenig bevor Touya es tun konnte. Aber es war kein Zucken wie bei einem ängstlichen Kaninchen. Touya wusste nie und weiß es bis heute nicht, dass Megumi nur darauf gewartet hatte, dass sein Bruder ihn biss. Sein Blut schien unter Touyas Zähnen zu kochen, als er es kostete, bis er vollkommen durchdrang. Megumi verlor keine einzige Sekunde, aber er küsste vorher Touyas weißen Hals und kicherte. Er schmeckte mit seinen Lippen, wie gut sich Touyas Haut anfühlte. Und noch besser war sein Blut. Es war reifer, dünner, so konnte er es besser genießen. Megumi durfte in des Meisters Gemach von Frauen und Babys trinken. Aber so wohlschmeckend wie das seines Bruder, kannte er bis jetzt noch nie. Wenn ein Vampir einen anderen Vampir beißt und sein Blut trinkt, wird er von demjenigen abhängig. Er wird ihm nichts mehr widersprechen können. Allerdings war dieses Ritual ein ganz besonderes. Zuteil es auch noch Vollmond war. So konnte die Mondgöttin ihre Finger im Spiel noch weiter ausstrecken. In dem kurzen Augenblick, der die Zeit still stehen lies, erwachte etwas in den restlichen Vampiren. Es war keine Hoffnung auf ihr neues reiches Leben, keine Freude oder Angst…Es war die Heimkehr eines verlorenen Gefühls…Das Gefühl endlich Heim gekommen zu sein. Endlich die vertraute Kälte der Dunkelheit voller Lust und hemmungsloser Leidenschaft auf ihre unsterbliche Haut zu spüren. Und in dieser Nacht, in diesem Moment, als sich Megumi und Touya verbanden, weinte jeder Vampir auf der ganzen Welt blutrote Tränen.
 

Eine vertraute, dennoch feindliche Brise scheint in der Meeresluft zu treiben. Touya fühlte sich etwas befangen, etwas eingeengt auf diesem Schiff, dass ihn wieder in die Zweite Heimat trieb. Er ließ es sich erlauben die Sonnen untergehen zu sehen und nicht wie Megumi mit den idiotischen Schiffsleuten sich zu besaufen. Trotzdem musste er immer wieder kichern, wenn er seinen Kopf zu ihnen zurück drehte.

"Frere Chake! Frere Chake! Don le kü?"

"Blödsinn!" Wie amüsant. Megumi war ständig mit den Kameraden entweder im Krieg, in der Stadt oder sonst wo albern zu sehen. Manchmal kommt es Touya so vor, dass Megumi nie aufgehört hatte ein Kind zu sein, dass einst kichernd an seinem Hals nippte. Das war auch selbstverständlich, schließlich war Touya der älteste von den Beiden. Den "unbezwingbaren Brüdern". Trotzdem waren sie nur durch ein paar unterschiedliche Äußerlichkeiten und Eigenschaften zu trennen. Touya. Ihm galt der Ruf eines faszinierenden Multitalents. Selbst die Götter würden über seine Schönheit und Adonis Körper neidisch werden, sich nach ihm verzerren, erzählte man sich in jeder Straße, wo er auch ging. Megumi. Der Leidenschaftlichste, bei allem was er tat. Touya durchzog alles auf exzellenter Weise, wenn auch ein klein wenig, wie sollte man sagen…holprig, fast stolpernd. Aber das raubte geraderecht den Damen den Atem. Das und noch etliches. Megumi hingegen gab jedes mal sein ganzes Feuer zur Schau, seinen ganzen Elan. Durch seine stürmisch reizende Art machte er sich eine Fan Gemsichaft, wo er sich auch befand. Berühmt für seine wilden Augen, die jeden willenlos machen lies. Seine Geschwindigkeit durch die feindlichen Truppen machten ihn aufmerksam. Mit Touyas unverwechselbarem Geschick mit dem Schwert, waren sie kaum in die Knie zu zwingen. Jeder hatte bereits Angst, und das, wenn sie sich noch 'menschlich' zeigten. Aber jetzt war es vorbei. Einer der vielen Kriege in Spanien. Touya wäre am liebsten im warmen Spanien geblieben. Mit seinen antiken steinalten Städten. Dem berühmten mystischen Wäldern. Das majestätische Königshaus, wo sich Touya wie zu Hause fühlte. Er war eben der charmantere, der unwiderstehliche. Alles erledigte er mit Klasse und Glanz. Dennoch sah es nie aus, als ob er sich verstellte. Er fühlte sich wohl, als ein Lord. Das hieß allerdings nicht, dass er bei seinen Kriegskollegen nicht beliebt war. Er war für seine Kameradschaft und Aufopferung stets geschätzt. Genau wie Megumi, wenn auch auf seine eigenunartige Weise. Auch Touyas Glück im Pokern war nicht zu übersehen. Es gab noch etwas was die beiden unterschied…Megumi hatte bereits die warme nackte Haut einer Frau gespürt. Und es wäre eine Lüge wenn man sagt, nur Eine. Es war nicht so, dass Touya an das schöne Geschlecht interessiert war, an das glänzende Haar, an die vollen Brüste und den zarten Schenkeln wo unter dieser cremeweißen Haut köstliches Blut floss. Nein…Er wollte es. Und das war eben sein Problem. Die alten Gefühle der Sehnsucht suchten ihn heim, ergriffen sein totes Herz und brachte es zum schmelzen. Es waren fast 1500 Jahre her, seitdem er nach Liebe innerlich geschrien hatte.

"Touya! Was stehst du da so Mutterseelen allein in der Dunkelheit herum!" Megumi musste etwas betrunken spielen. Sie durften sich nicht anmerken lassen, dass sie zwar den Wein schmeckten, ihn aber nie satt mache konnte oder gar betrunken. Solange es der Vampir nicht für nötig hält.

"Ich zeichne eine Sternkarte."

"Touya!", flüsterte Megumi zischend und griff mit seiner linken Hand nach Touyas linke Schulter.

"Es sind doch gar keine Sterne zu sehen! Da! Überall Wolken!"

"Ich weiß. Ich weiß, Megumi. Du brauchst mir das nicht zu sagen, dass wir nicht auffallen sollen, Bruder." Die vertraute Anrede klang wie ein niedergemachter Befehl, denn beide wussten, dass Megumi bereits mehrmals ihr Geheimnis haarscharf lüftete und sie ihn Gefahr brachte. Touyas Temperament konnte er sich durch seinen Verdienst als General erlangen.

"Jaja. Werd nicht wütend! Da kriegt man ja Angst! Und was wirst du dann bitte für dieses Meisterwerk erklären müssen?"

"Sieh dich doch mal um…" Ein Haufen trampelnder, betrunkener, aber dennoch freudiger Mengen Vollidioten.

"Stimmt, du hast Recht. Die werden denken du spielst irgendein japanisches Spiel."

"Hm." Der Nachthimmel ist blau. Ein Blau das sich ins schwarze färbte, jeh mehr man in die Höhe blickte. Ein unvergleichlicher Anblick. Und auch wenn graue Wolken diese Schönheit bedeckten. Die See ist ruhig, wie sie es sein sollte. Solange Megumi gut gelaunt war.

"Hey Touya…Freust du dich schon auf unser Zweites zu Hause? Auch wenn unsere Väter und Mütter längst verstorben sind, nachdem sie uns nach Spanien getrieben haben?"

"Hm." Die Väter und Mütter…Kaum zu fassen, dass Julius Cäsar selbst die beiden Obdachlosen Burschen in Griechenland fand. Weiß Gott, wie sie es bis dorthin schafften. Es raubte dem Herrscher immer wieder den Atem, wenn er ihnen ein Schwert in die Hand drückte und ihnen seine Künste lehrte. Sie verschmolzen wie kein anderer mit der scharfen Waffe. Und dann lehrte er ihnen Macht richtig auszuüben. Sowie aus ihnen Gelehrte zu machen. Besonders Touya, er war Julius ganzer Stolz. Aber diese Sachen, zwar lebenswichtig, waren nur für die Täuschung gedacht gegenüber Menschen. Die tapfersten Krieger der Gladiatoren zeigte ihnen das kaltblütige Gesicht des Schlachtfelds. Aber auch die Freude einer gut gepflegten Freundschaft, die ein Leben lang andauern kann. Seit Jahrzehnten, durften sie wieder den Wiederspruch einer Mutter hören. Lange Gespräche teilen und Wärme spüren. Wahrhaftig konnte man sagen, dass sie ein gut bestücktes Leben hatten, die zwei Brüder. Und jetzt ließen sie sich in die neue alte Heimat treiben und es war ein eigenartig nostalgisches Gefühl. Italien. Venedig.

"Also, mir ist es egal. Mein Zuhause ist die ganze Welt." Das ist Megumis Trinkspruch, seine Lebensweise, seine ganze Moral!

"Tss…Das sagst du immer…"

"Bruder."

"Ja?"

"Was ist los? Ich fühle dein Misstrauen."

"Ich weiß. Spürst du es nicht, Megumi? Jeh näher wir nach Hause kommen, desto mehr…kommt es mir so fremdartig vor." Megumi starrte eine ganze Weile auf seinen immer nachdenklichen großen Bruder. Für die Menschen waren sie nur Zwei Jahre auseinander. Für die Menschen waren sie 17 und 15 Jahre alt, aber die Wahrheit ist die Kehrseite der Münze. Und diese Seite ist pechschwarz.

"Vielleicht erwartet dich dort etwas. Himmel! Ich hoffe eine Frau! Haha!" Megumis Haare fühlten sich weich und leicht unter Touyas Hand an, als er darüber lachend rieb. Wie ein großer Bruder seinen Kleinen Bruder eben. Wie es sich gehörte.

"Nein im Ernst, Touya. Einmal angefangen, kannst du nicht mehr aufhören! Ich schwör dir, du wirst jeder Frau hinterher hecheln."

"Ich bin doch kein notgeiler Köter!" Megumi grinste nur spitzbübisch.

"Du weißt wie ich das meinte du wirst schon sehen…" Trotzdem. Das war das Letzte was Touya dachte. Eine Frau kennen zu lernen. Ihr Zeit schenken. Dafür würde er aber keine Zeit finden, unter all den Unterlagen, seinen Studien und Goldzählungen. Woher hatte sie nur soviel Gold? Es war schön steinreich zu sein, dachten siech die beiden. Aber Touya musste sich immer mit der Aufzählung plagen. Tag für Tag. Plötzlich überkommt ihn ein merkwürdiges Gefühl der Zurückhaltung. Und er spürte den Wind kalt an seiner Haut jauchzen. Touya sieht vor seinen leuchtenden Augen ein schwarz blaues glänzendes Fell vorbei schweifen, schüttelte dann aber den Kopf und verharrte seinen Blick wieder in die dunkle Ferne, wo sich am Horizont Lichtpunkte bildeten. Zuhause. Zurück in eine fremde vertraute Welt.
 

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SORRY FÜR DIE FEHLER ><!!

Bitte nicht beachten! Ich habe kaum Zeit sie zu verbessern Û_Û
 

UMFRAGE! --> Was gefällt euch an den Protagonisten(Helden einer Geschichte) Kaito und Touya am besten?
 

Hm…Ich mag Kaitos Fürsorglichkeit sowie ihre Zarthart.

Und…Ich mag Touyas sanfte Stärke, seine Eleganz und Kindlichkeit^^.
 

Aaah…Endlich fertig. Mir tut das Knacks weh…*au* *krack*

Perverses Arschloch. Wollt ich nur mal sagen.

Was Touya fühlte, fühle ich. Ich hab ein kleines Geheimnis, für das meine Eltern alles Geld der Welt hergeben würden. Und diese Sehnsucht nach Touyas Liebe, nach dem fehlenden Stück von seinem Herzen, steckt in mir. Mehr will ich über mich nicht verraten (noch nicht). Eines kann ich sagen. Ich sehne mich nicht nach etwas was ich noch nie erlebte, ich sehne nach etwas was nicht sein darf.(Ich bin nicht lesbisch, falls ihr DAS denkt, bin hetero)
 

Noch einmal für alle: AMAYA WIRD WEITER LAUFEN! Also keine Sorgen^^ Es ist so schön, dass ihr euch deswegen sorgt. Danke.
 

Leute, für euch sitz ich bis um 2:55 an einem Wochentag vor dem Laptop und schreibe das Kapitel zu Ende. Ich bin so müde! Und schreibe bereits wie eine Schnecke, weil ich die Augen kaum aufkriege…*kopf auf tastatur plums* *schnarch*…zzzzzz
 

Hahaha, ich hab euch lieb^^
 

bye, und passt auf eure Hälse auf ^_°

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-03-07T21:27:38+00:00 07.03.2007 22:27
zweiteee^^ sry, dass es so lange gedauert hat!v__v *schnüff*
ich finde das kapi sehr gut, vor allem sprachlich ist es diesmal toll.XD
also an touya mag ich: ALLES!! *touya-fähnchen schwenk*
und an kaito auch ihre kindlichkeit und das sie immer so verwirrt von ihren gefühlen ist^^ *gg*

*knuddel* viel spaß beim weiterschreiben;)
Von: abgemeldet
2007-02-26T15:54:27+00:00 26.02.2007 16:54
*Erste!!*
Wow... ein echt tolles Kapi...
Du wolltest ja wissen was wir an Kaito und Touya am Liebsten haben:
Touya: sein Aussehen *gg*
Kaito: ihre Kindlichkeit


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