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Hirngespinnste

Eine Sammlung geistigen Mülls... sprich Kurzgeschichten ~ die neuste für Tonja
von

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Unerwartetes Weihnachtsgeschenk

Unerwartetes Weihnachtsgeschenk
 

Das leise Knistern des Feuers, das fröhlich vor sich hinflackerte, klang durch den Raum und die leuchtenden Flammen warfen lange Schatten an die Wände. Die Wärme drang bis zum Sofa, an dessen Fußende ein weißer fellähnlicher Teppich lag. Von diesem war nun allerdings nicht mehr sehr viel zu sehen. Ein kleiner Berg bestehend aus Päckchen und Süßigkeiten verdeckte fast alle Fransen. Mit einer dieser Fransen spielte er, auf der Couch liegend und über die Geschenke hinweg ins Feuer starrend. Wieder entwich ihm ein leises Seufzen, bevor er erneut die Lippen kraus zog. Eigentlich war er nahe daran seinem knurrenden Magen nachzugehen, aber jedesmal, wenn der gedeckte Tisch, mit dem von ihm so liebevoll zubereitetem Essen, in seinen Blick kam, verging ihm aufs neue der Appetit. Zwei Stunden war es nun schon her, dass die Zeiger der Uhr endlich die Zeit angezeigt hatten, auf die er den ganzen Tag über sehnlichst gewartet hatte und inzwischen waren die leckeren Speisen längst kalt geworden. Es war zwar nicht so, dass sein Besuch sonst besonders pünktlich war, aber zu so einem Abend hatte er sich noch nie mehr als zwanzig Minuten verspätet.

Wieder drangen Geräusche von der Straße an sein Ohr und er horchte auf. Bei jedem noch so kleinem Geräusch, keimte die Hoffnung erneut in ihm auf, dass er noch kommen würde. Doch wieder war es nur ein vorbeifahrendes Auto und der Hüne sank enttäuscht auf die Couch zurück. Sein Blick flog wieder über den kleinen Geschenkehaufen und zurück zum Feuer. Erneut lag er regungslos da, die Glieder müde von sich gestreckt, der Blick inzwischen leer und kraftlos. So war es kein Wunder, dass nach weiteren zehn Minuten seine Augenlieder zu schwer wurden und er langsam einschlief.

Ein plötzlicher Knall riss ihn aus seinem unruhigen Schlaf. Ein Scheppern, das von der Straße aus zu kommen schien und mit dem sich ein ungutes Gefühl in seinem Magen ausbreitete. Schnell sprang er auf, schnappte sich Jacke und Schuhe und lief hinaus auf die Straße. Ein Auto war in der Kurve nicht weit von seinem Haus scheinbar von der Fahrbahn abgekommen und hatte einen zweiten Wagen in einen schweren Unfall verwickelt. Er konnte noch nicht erkennen was für Fahrzeuge es waren, doch der rote Lack, der ihm entgegenschien, schürte sein ungutes Gefühl. Er beschleunigte seine ohne hin schon weiten Schritte und versuchte das Nummernschild des Wagens ausfindig zu machen. Doch dieser war so deformiert, dass er vergebens suchte. Eine kleine Gruppe von Anwohnern hatte sich nun bereits um den Unfallort versammelt und diesen gesichert. Als er den Unfallort erreichte, wurden bereits die Insassen der Fahrzeuge aus eben diesen getragen. Die Fahrer, die den Unfall verursacht hatten, waren nur leicht verletzt, aber der Fahrer, des roten Wagens schien bewusstlos. Das schwarze Haar hing dem Mann ins Gesicht und einige Strähnen waren bereits durch Blut verklebt. Die Anwohner legten ihn gerade vorsichtig auf der Straße ab, als der Große ihn erkannte und hastig zu ihm stürzte. Verzweifelt rief er seinen Namen, hatte jedoch des Gefühl, dass kein einziger Laut seiner Stimme auch nur zu den umher stehenden Menschen drang. Verzweifelt versuchten zwei Anwohner den kleinen Mann wieder zu beleben, bei dem scheinbar weder Atmung noch Puls vorhanden war. Er wollte ihnen helfen, wollte näher kommen, doch ihm war, als würde er zurück gehalten. Wieder rief er seinen Namen, doch diesmal drang seine Stimme nicht mal bis an sein eigenes Ohr. Das einzige, was er scheinbar tun konnte, war ihn dort liegen und sterben zu sehen. Alles um ihn herrum wirkte auf ihn wie in Zeitlupe, nur eben jenes Leben schien schneller zu enden, als alle Ärzte der Welt hier handeln könnten. Ärzte! Das Licht eines Krankenwagens drang von der entfernten Straße her zu ihnen. Hilfe war unterwegs. Doch die anderen schienen dies nicht zu bemerken. Sie ließen bereits wieder mit traurigen Gesichtern von dem Toten ab und erklärten, es sei zu spät. Panik fuhr ihm in die Glieder, aber er konnte sich nun keinen Zentimeter mehr bewegen.

Plötzlich ein schriller Ton. Die Sirene des Krankenwagens!

...Nein, die Türklingel?

Verwundert schlug er die Augen auf. Noch immer lag er auf der Couch, konnte die Wärme des Feuers auf seinem Gesicht spüren. Ein Traum?

Wieder der schrille Ton der Türklingel. Als wäre sein Geist erst jetzt aufgewacht, sprang er auf.

Die Türklingel! Er war also doch noch gekommen, schoss es voller Freude durch seinen Kopf. Hastig strich er sich mit der Hand das Haar zurecht, während er den Flur entlang zur Haustür lief. Sein Herz raste erneut, diesmal vor Freude. Eilig öffnete er die Tür und sah direkt in das entschuldigend lächelnde Gesicht, auf das er so lang gewartet hatte.

"Tut mir Leid es ist etwas später geworden...", sagte der Kleinere mit seiner tiefen Mollstimme, während er sich verlegen einige seiner schwarzen Haare zurück strich.

"Egal", sagte der Größere nur und umarmte den Schwarzhaarigen freudig, bevor er ihn leidenschaftlich auf den Mund küsste. Dieser schien sehr überrascht, denn er hatte eher mit einer enttäuschten oder gar wütenden Reaktion gerechnet.

"Willst du gar nicht wissen, wieso ich zu spät bin?", nuschelte er leise und verunsichert in den Kuss.

"Ist mir wirklich egal, Hauptsache du bist hier heil angekommen.", sagte der Blonde und drückte ihn nur noch fester an sich. Dann sah er den offensichtlich noch immer verwirrten an. Seine Augen hatten einen eigenartigen Glanz, wirkten etwas nervös, aber anders als vor Konzerten. Fragend legte der Blonde den Kopf schief.

"Na los, Erzähl! Scheint dir wichtig zu sein, mir zu sagen, warum de zu spät bist.", sagte er mit einem neckischen Grinsen. Seine übliche gute Laune war zurückgekehrt und jetzt da er auch endlich hier angekommen war, konnte nicht einmal mehr das kalte Essen etwas daran ändern. Doch der Blick des Kleineren wurde ernst, kaum dass die Frage fertig ausgesprochen war. Nervös schob er eine Hand in seine Jackentasche und begann dort irgendetwas ungeduldig hin und her zu drehen.

"Nun sag schon...", drängte der Jüngere, nun aber mit leicht gedämpfter Stimme. Etwas an dem Verhalten seines Gegenüber verstörte ihn. Es war zwar geheimnisvoll, aber nicht mit dem mystischen Touch, den er sonst immer an sich hatte. Doch bevor er sich weitere Gedanken darüber machen konnte, erhob der Kleinere erneut die Stimme.

"Es geht um dein Weihnachtsgeschenk... war ne Maßanfertigung und die is nich rechtzeitig fertig geworden, deswegen musst ich heut noch mal zu dem Laden fahren...", erklärte der Schwarzhaarige, wobei er immer leiser wurde.

"Ja und? Is doch nich so schlimm.", sagte der Blonde lächelnd. "Komm doch erst mal rein!", fuhr er fort und ging einen Schritt zur Seite um seinen Gast eintreten zu lassen. Dieser schüttelte jedoch den Kopf und fiel auf die Knie.

"Jan!", hauchte er eindringlich, wobei das Herz des angesprochenen einen leichten Hüpfer machte. Der Ältere, dessen Wangen nun deutlich erröteten, zog eine kleine Schachtel aus der Tasche, öffnete diese und hielt sie dem Blonden entgegen.

"Willst du mich heiraten?", fragte er dann mit zitternder Stimme und erwartungsvoll nach oben guckend.

Der Blonde stand wie angewurzelt da und starrte auf den kleinen schlichten Ring, der im Licht der Flurlampe verhalten glänzte. Er hatte eine Hand vor den Mund geschlagen, verbarg damit seine Lippen, die nach kurzem Schrecken langsam ein immer breiter werdendes Lächeln formten. Mit glücklichen leuchtenden Augen legte er dann eine Hand auf die des kleineren, welcher noch immer gebannt zu ihm aufsah.

"Ja", hauchte er leise, während er sanft nickte. Kaum, dass dieses Wort beim Schwarzhaarigen angekommen war, zog Der Jüngere ihn auch schon an der Hand zu sich nach oben, schloss ihn in die Arme und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -Gwenny-
2008-07-03T20:06:09+00:00 03.07.2008 22:06
Nein wie megalsüß >.<
Und ich hatte scho schiss das der wieder abkratzt ...Y^Y
Ach, ich mag deinen Schreibstiel so derbaßen das glaubst du gar nicht!!!!
Das iss toll...*.*


SoNäDeeneFarinBabe
Von:  Alex_Fischer
2006-12-22T10:51:13+00:00 22.12.2006 11:51
*_* geeeeeeil *sabber* der s chuluss is total süß geworden *schwärm* ^^


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