im Regen
im Regen
Also, es mochte ja Situationen geben, in denen Regen ganz unpassend war. Dann machte er vieles noch schlimmer, als es eigentlich war. Nun...das tat er nun auch, aber zumindest war Smoker der Regen willkommener, als irgendein beschissener Sonnenstrahl. Was ja zum Glück unmöglich durch die Dunkelheit war.
Wenn man den starken Marinekaptain so betrachtete, konnte man fast Mitleid bekommen, aber auch nur, weil sein Anblick einen Eindruck von Einsamkeit machte. Das war es aber nicht. Er saß im Regen auf einem kalten Stein, ganz entfernt von einem kleinen Städtchen, das er nicht kannte, auf irgendeiner Insel, die er genauso wenig identifizieren konnte. Oder wollte.
Er wusste nicht, wie oft er so nah dran gewesen war, diesen Piraten zu erwischen, wie an diesem Tag. Seit geschlagenen vier Wochen hatte er seine Mannschaft mit ein und demselben Kurs über den Ozean gejagt. Und immer war die einzige Spur, die sie von dem Gejagten hatten, sein lautes, hämisches Lachen, das mindestens zwei Mal am Tag an Smokers Ohr gedrungen war.
Bis auf diese Insel hatte er sie geführt. Und nun war er weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Einfach weg. Smokers gesamte Mannschaft war auf der Suche gewesen. Viele Bewohner der Stadt sagten aus, den Piraten gesehen zu haben, doch die Marinesoldaten blieben erfolglos. Irgendwann gab der Grauhaarige den Befehl, die Suche zu beenden. Es war aussichtslos. Sie hatten kein Indiz mehr dafür, dass er sich auf der Insel befand oder eben darum.
Und nun saß Smoker auf diesem Stein im Regen und dachte darüber nach, wie sinnlos die letzten Wochen doch gewesen waren. Er war nicht an sein Ziel gekommen, wenn es denn überhaupt noch darum ging, den Kopf der Feuerfaust rollen zu sehen. Nein, darum ging es schon lange nicht mehr. Immer dann, wenn er den Piraten am Horizont gesehen hatte, war es nur der Wunsch, ihn endlich zu kriegen. Mehr nicht. Er wollte das Gefühl haben, endlich einmal einen der beiden Brüder, die sich im Grinsen wirklich rein gar nichts nahmen, zu bezwingen. Ob er ihn danach wieder freigelassen hätte...wer wusste das schon. Aber keinesfalls hätte er es bis zur Hinrichtung kommen gelassen, auch wenn er für diese Handlung keinen rechten Grund fand.
Ganz entfernt hörte er Tashgi, die die Marinesoldaten zusammenrief. Sie würden wieder zurücksegeln. Und Smoker würde sich Gedanken machen, bis er die nächste Spur hatte. Aber wann würde das sein?
Der Regen wurde noch etwas heftiger. Wenn das so weiterging, konnte er seine Zigarren ganz vergessen.
"Mist.", die erste erlosch. Und natürlich hatte er keinen Ersatz dabei. Gerade jetzt, wo er doch...plötzlich hörte der Regen auf, als hätte man in Windeseile ein Glashaus um ihn herum errichtet; oder auch einfach nur einen Regenschirm aufgespannt.
Verwirrt blickte Smoker hinauf.
"Hast du etwa schon aufgegeben?", er sah ein breites Grinsen, welches im Licht der Straßenlaterne schwach hervorstach.
"Puma D. Ace.", flüsterte der Marinekaptain gefährlich, tat jedoch nichts. Ace lächelte ihn an und griff nach seiner Hand. Dann gab er ihm den Schirm: "Hier. Sonst geht die zweite auch noch aus."
Er saß im Regen auf einem kalten Stein, ganz entfernt von einem kleinen Städtchen, das er nicht kannte, auf irgendeiner Insel, die er genauso wenig identifizieren konnte - und er ließ ihn gehen.
