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Das königliche Auge

von

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Zwei Zeugen und keine Verdächtigen

Ran war ziemlich überrascht, als ein sie Polizeibeamter aufgrund einer „Identifizierung“ ins Präsidium orderte.

Sie konnte sich nicht vorstellen, was sie identifizieren sollte.

Trotzdem schnappte sie sich ihre Jacke und verließ das Haus.

Es war stockdunkel. Ungefähr Mitternacht. Vielleicht auch schon ein bisschen später.

Rans Vater war noch in einer Nachtbar, von daher würde er sich keine Sorgen um seine Tochter machen.

Es hatte nun auch angefangen zu regnen. Ein warmer Regenschleier legte sich über Tokyos Straßen.

Fast niemand mehr trieb sich auf den Seitengassen herum, während im Inneren der Stadt das Nachtleben sein Zuhause hatte.

Da hörte Ran plötzlich eine Autohupe.

Erstaunt drehte sie sich um und sah den alten Wagen Professor Agasas.

Der Wagen hielt neben ihr.

„Professor… Was machen Sie denn hier?“, fragte Ran.

„Ich wurde zum Polizeipräsidium eingeladen“, antwortete Agasa. „Und was tust du hier noch so spät?“

„Ich wurde auch eingeladen“, entgegnete Ran froh, dass sie nicht die einzige war, die etwas identifizieren sollte.

Agasa schlug vor: „Steig ein! Du kannst ja mitfahren!“

Ran nickte dankbar und stieg auf den Rücksitz.
 

Nach guten 5 Minuten parkte Agasa vor dem Präsidium.

Ran und er stellten fest, dass das gesamte Gebäude strenger als ein Hochsicherheitsgefängnis von Polizisten bewacht wurde.

Kein Wunder, Meisterdieb 1412 war schließlich dadrin.

Ob die Identifizierung etwas mit Kaito Kid zu tun hatte? Ran war sehr gespannt.

Neben dem Professor her passierte sie den Eingang, wo sie nur argwöhnisch beäugt wurden.

Im Aufzug fuhren sie bis zur Abteilung des 1. Kriminaldezernates und stiegen aus.

Auch im Flur kontrollierten Wachen jeden freien Meter.

Da kam ihnen ein freundlicher Beamter entgegen, der sie bis zu einer Tür mit der Aufschrift „Gegenüberstellung“ führte.

Die Tür wurde von Innen geöffnet und Kommissar Nakamori winkte Ran und Agasa in den Raum.

Der Raum war klein. An einer Seite war er komplett verglast, doch die Scheibe war zugehängt.

In der Mitte des Raumes standen ein Tisch und vier Stühle, auf die sich der Kommissar, der Professor und Ran setzten.

Doch der Kommissar stand sofort wieder auf. Wahrscheinlich hatte er nicht die Ruhe, sich hinzusetzen.

Unruhig schritt er im Raum auf und ab und berichtete: „Wir hatten Kid schon in der Zelle drin, da ist er vor den Augen des Inspektor Megure geflohen! Wir haben Shinichi Kudo angerufen, naja der Inspektor hat ihn angerufen, und er kam. Kid sollte noch im Gebäude sein. Also haben wir alles abgesucht und schließlich hat Shinichi Kudo ihn entdeckt. Nur zu blöd, dass Kid die Situation richtig verstanden hat und sich sofort verkleidet hat. Und jetzt raten Sie mal, in wen!“

Ran und Agasa zuckten nur mit den Schultern und setzten ein nichts ahnendes Gesicht auf.

Kommissar Nakamori rief: „In Shinichi Kudo! Und jetzt haben wir hier zwei Jugenddetektive hinter der Glaswand sitzen. Und nur Sie können uns sagen, wer der Echte ist!“

Ran ließ sich das alles noch einmal durch den Kopf gehen und nickte dann. „Ja, das stimmt wohl.“

Auch der Professor nickte.

„Gut, dann machen wir jetzt eine Gegenüberstellung“, sagte Nakamori.

Dieses Mal nickte Ran wieder.

Nakamori gab einem Polizisten, der an der Tür stand, ein Zeichen und dieser verließ den Raum.

Seinen Schritten war zu entnehmen, dass er direkt vor der Tür stehen blieb. Nun war ein leises Klingeln zu hören und langsam schwang der Vorhang, mit dem das Fenster zugehängt war, zur Seite.

Immer weiter und weiter.

Ran und Professor Agasa starrtem gebannt auf das Fenster.

Nun war derVorhang vollkommen zur Seite geschoben.

Allerdings war dahinter nicht das zu sehen, was man eigentlich sehen sollte. Keine zwei Shinichis standen dahinter. Nicht einmal einer.

Und auch kein Kaito Kid stand dahinter.

Wenn man es genau nahm, dann stand überhaupt keine Menschenseele in dem kleinen Raum mit der weißen Wand hinter dem Vorhang.

Erschrocken schrie der Kommissar auf.

Ran und der Professor wechselten einen verwirrten Blick.

Nakamori sprang auf und ließ die „Zeugen“ allein in dem Raum zurück. Er riss die Tür auf und stürzte sich auf den nächstbesten Polizisten und schrie ihn an, wo die Verdächtigen seien.

Doch bisher hatte niemand entdeckt, dass die Verdächtigen geflohen waren.

Ran meinte besorgt: „Shinichi wäre nie abgehauen. Kid wusste, dass wir ihn erkennen würden und hat Shinichi zur Flucht gezwungen. Wo sind sie bloß?“

Agasa setzte eine nachdenklich Miene auf. „Tja…wo würdest du hingehen, wenn die Polizei dich nicht finden soll?“

Ran lächelte leicht. „Da fragen Sie die Falsche!“

Kommissar Nakamori schickte die gesamte SOKO KID auf die Suche nach Kaito Kid und auch er selbst vergaß die Zeugen und sprang in den nächstbesten Polizeiwagen.
 

Keuchend sprintete Shinichi durch die nassen Nebenstraßen der Stadt.

Die Dunkelheit kroch bis in die letzte Ecke der Sackgasse, in der er nun stehen bleiben musste.

Er hatte Kaito Kids Spur verloren! Und es war eine so gute Chance gewesen. Wütend blickte er sich um.

Die Sackgasse war im edelsten Teil von Tokyo, dem Stadtteil Aoyama, das bekannt für seine französischen Restaurants war.

Doch in der Nacht wirkte es ebenfalls so heruntergekommen wie andere Teile der Stadt.

Ein herrenloses Fahrrad lehnte an einer Hauswand, ein alter Handschuh lag am Boden.

Der warme Regen hatte die Menschen von der Straße vertrieben, auf der sonst so viel Betrieb gewesen war.

Erschöpft rutschte Shinichi von der Hauswand bis zum Boden hinunter. Es war eine lange Verfolgungsjagd gewesen. Immer wieder hatte er Kaito Kid fast gehabt und dann war er ihm doch wieder entkommen.

Hoffentlich ist die Polizei schon auf der Suche nach Kid. Vielleicht kriegen sie ihn dann noch, dachte Shinichi und stand wieder auf.

Er beschloss zur Polizeiwache zurückzukehren und verließ die Sackgasse. Auf der Hauptstraße ging er in Richtung Polizeipräsidium.
 

Nach einiger Zeit war er angekommen und wollte gerade das Gebäude betreten, als ein Polizist ihn aufhielt.

„Moment!“, rief der Polizist. „Wer sind Sie?“

Shinichi hob den Kopf und wurde sofort erkannt.

Zum Glück wusste der Polizist nichts davon, dass sich Kaito Kid als Shinichi Kudo ausgegeben hatte, sonst hätte es mit Sicherheit Schwierigkeiten beim Einlass gegeben.

Shinichi durchlief die Gänge, bis er an der Tür ankam, an der „Gegenüberstellung“ in schwarzen Lettern prangte.

Die Tür stand sperrangelweit auf und er hörte von innen Stimmen. Es dauerte keine Sekunde, bis er sie erkannte.

Es waren die von Ran und Professor Agasa!

Gerade sagte Ran mit niedergeschlagenem Unterton in der Stimme: „Wo ist er bloß? Hoffentlich findet die Polizei ihn bald.“

Lässig trat ich in den Türrahmen und sagte: „War ich gemeint?“

Als Ran und Professor Agasa begriffen hatten, wer da in der Tür stand, sprangen sie so schnell auf, dass die Stühle, auf denen sie gesessen hatten, umkippten.

Ran hatte Tränen in den Augen.

„Ich dachte schon, Kid hätte irgendetwas mit dir angestellt“, murmelte sie leise und konnte es nicht lassen, Shinichi zu umarmen.

Dieser wurde rot, genau so wie Ran, die ihn nun wieder losließ.

Professor Agasa wollte Details erfahren, und Shinichi krempelte die ganze Geschichte für ihn und Ran auf.

Die waren sichtlich beeindruckt.

Nach einiger Zeit kehrte die Polizei zurück – ohne das Phantom Kid.
 

In dieser Nacht lehnte sich Shinichi, als er wieder zu Hause war, aus dem Fenster und starrte in die dunkle Nacht hinein.

Es war noch nicht ganz Vollmond. Doch morgen würde es so weit sein. Es würde nicht nur Vollmond sein, sondern auch der Tag, an dem Shinichi Ran seine Liebe gestehen würde.

Dann wanderten seine Gedanken zu Kaito Kid. Wo er jetzt wohl gerade war?

Wahrscheinlich bei sich zu Haus, wie ein ganz normaler Mensch.

Ein ganz normaler Mensch, dieser Kid?, dachte Shinichi. Das kann man sich wirklich kaum vorstellen!

Doch Shinichi war sich in einer Sache sicher: Der legendäre Kaito Kid würde noch lange durch Tokyo streifen und es der Polizei schwer machen, ohne von ihr geschnappt zu werden. Eine so einzigartige Geschichte konnte eben nicht zu Ende gehen. Das hätte sich Shinichi auch schon vorher denken können.

Ein Ende ist immer nur dann in Sicht, wenn niemand mehr an diesem Ende zweifelt.

Und genau das hatte Shinichi getan.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Caro-kun
2008-05-21T13:37:28+00:00 21.05.2008 15:37
Kriegen sie Kid jetzt vielleicht mal *genervt is* Oh mann, warum musstest du es auch soooo spannend machen?
Von: abgemeldet
2006-05-27T20:01:11+00:00 27.05.2006 22:01
Juhu es geht weiter *tralala*
Jaja Kid ist entkommen, dieses Schlitzohr *g*
Das war jetzt aber nicht das Ende, oder?
Hat sich ein wenig danach angehört....
Von:  S-akura
2006-05-27T19:55:33+00:00 27.05.2006 21:55
Na endlich gings mal weiter!!
Aber ansonsten schließe ich mich taradread an...
Hoffentlich nicht das ende!
*heul*
Von:  Dr_HarrisonWells
2006-05-27T06:55:45+00:00 27.05.2006 08:55
Endlich ist es weiter gegangen. Schade, fand ich nur, dass man nicht erfahren hat, wie Kaito Kid genau entkommen ist. Erfährt man darüber noch etwas? Schreib bald weiter, oder soll das das Ende gewesen sein?


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