Licht am Ende des...
Ich hatte vor weiterzuschreiben! Ehrlich! Das Grundgerüst für Kapitel 17 gammelt seit Mai 2007 in den Untiefen meiner… ach, wen versuche ich hier eigentlich zu verarschen…? Fakt ist, dass seit zweiundhalb Jahren hier inzwischen alles verstaubt ist…
Naja, der Hauptgrund, weshalb es jetzt so gekommen war, liegt an meinen sehr extremen Schreibkomplexen, die bis heute noch andauern. Mir ist klargeworden, dass mein Deutsch leider bei weitem nicht so gut ist, wie ich es mir erhofft hatte und jetzt noch ständig denke "Aaaargh, diese verkrüppelte Grammatik und Artikelfehler kannst du doch nicht auf die Welt setzen…!!!" - zudem kräuseln mir die Nackenhaare auf, wenn ich mir so das grausame Zeug [insert OoC, Unlogik, geistiges Armut etc. here] vor drei Jahren anschaue.
An sich hatte ich nie den Mut, an diesen Projekt weiterzuarbeiten - aber jetzt befinde ich mich im Zustand einer geistigen Umnachtung, kombiniert mit viel Maistee und werde wahrscheinlich erst am nächsten Morgen meinen Kopf gegen die Wand datschen und den Kapitel gegebenenfalls löschen können, hoho~
Also, viel Spaß beim Lesen~
(Für diejenigen, die es sich noch ernsthaft antun wollen…)
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Kapitel 17: Licht am Ende des…
Frage Nr. 1: Warum war sie nochmal hier?
'Hier' ließ sich näher definieren mit Exil in einer Sandstadt. Mit Sand unter der Kleidung, Sand in Schuhen, Sand in Haaren und möglicherweise auch Sand im Gehirn all inclusive.
Grund, Ursache und Auslöser ließen sich dabei wunderbar auf eine Person reduzieren. Eine Person, wo sie mit allen Mitteln die großmöglichste Weite suchen wollte. Eine Person, in dem sie seit Jahren eher mehr als weniger unglücklich verschossen war. Und eine Person, der zu allen Überfluss zwischen ihr und der dringenden Erlösung in Form einer Toilette stand. Die geniale Taktik 'Warten, bis es draußen still geworden ist und daraus schließen, dass alle weg sind' war leider nicht ganz aufgegangen.
Mist.
Hübsches Veilchen hatte er übrigens. Hübsch im Sinne von gut für alle sichtbar. Weil ein ästhetischer Zuwachs war es ganz bestimmt nicht. Aber es war ja nicht so, als würde er so etwas ganz dringend brauchen… aber vielleicht hatte es ja etwas mit dem kryptischen Urschrei von vorhin zu tun.
Würde der Himmel es ihr verzeihen, wenn sie ihren Schwarm einmal ignorierte, um ein sehr notwendiges und Wartezeit-untolerantes Geschäft abzuschließen? Sie gab ihr Bestes, ihn nicht zu sehr innerlich anzuschmachten, während sie an ihm vorbeilief. Wobei gebückt Kriechen eher zutreffender war. Aber was waren schon diese unwichtigen Details?
Sie wunderte sich schon, wie sie so verlustfrei an Neji vorbeikommen konnte. Einen stolzen unbelichteten halben Flur hatte sie schon hinter sich gebracht. Bis - huch! - von Nichts eine bandagierte Hand aus der Schwärze schoss. Fast wäre ein großer Unglück passiert! Und dass zwei weiße Augen sie in der Dunkelheit anstierten, machte das Ganze auch nicht unbedingt angenehmer.
"Tenten." Bildete sie es nur ein, oder klang seine Stimme heiser und rauchig?
"Du gehst mir aus dem Weg." Oh, war diese Tatsache auch mal endlich zu ihm vorgedrungen? Warum schimpfte er sich nochmal als Genie…?
"Und jetzt gerade hast du mich wieder ignoriert." Einspruch! Ignorieren könnte man es nur mit freizügiger Interpretation nennen. Wenn das kleine - okay, streicht das kleine - große Problem unter anderem nicht wäre, wäre sie ja morgen nicht mit sabbern fertig. Wenn auch nur gedanklich.
Und immerhin hatte er großzügig ausgeklammert, dass er sie tatsächlich zu verfolgen schien. So paranoid war sie auch nun wieder nicht. Obwohl sie früher immer davon ausging, dass nur Hinata zu stalkerischen Aktivitäten tendierte. Wobei, mit den Augen, die durch Türen und Wände sehen konnten, war es ja eigentlich kein Wunder, dass es bei den Hyuugas so etwas wie Privatsphäre vielleicht nicht ganz so vorhanden war…
"Und dass du aus Konoha so geflüchtet warst, lag auch an mir?!"
Tenten stöhnte. Das waren natürlich alles sehr kluge und vorallem wichtige Dinge, die man hier klären müsste. Aber die Frage, sich erleichtern können oder nicht erleichtern können, hatte im Moment größeren Vorrang. Und Nejis Griff zu lockern wäre ein entscheidender Schritt… Ob er es merken würde, wenn sie anfangen würde, mit ihren Hintern unelegant zu wackeln? Sie beschloss sich aber dann spontan auf eine andere Variante um. Und trat zu.
Autsch. Es tat ihr im Herzen weh. Ehrlich! Und Neji hatte diese Bewegung scheinbar gar nicht vorausgesehen, so wie er mit eingezogenen Knien zu Boden sackte. Aber Opfer mussten gebracht werden, egal wie unsportlich es gerade von ihr gewesen war. Denn schließlich hatte sie eine größere Ehre zu verteidigen…!
Und schon war sie um die nächste Ecke gebogen.
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"Ich hasse dich."
Nejis Gesicht grinste sie dümmlich an, sodass es wahrscheinlich zu ihren traumatischten Erlebnissen in ihren eigentlich sonst so unspektakulären Leben war. Sie biss sich auf die Lippen, bevor sie sich dann mit tränenden Augen auf ihn stürzte, und an seinen kräftigen Schulter ausheulte. Dass dabei nasses Sand an ihren Wangen klebte, kümmerte sie nicht weiter.
"He, ich dachte, du… oh man!" Kankuro kratzte sich am Nacken und gähnte, als hätte er ebenfalls sehr schlecht geschlafen. Vielleicht war sie ja auch nicht ganz unschuldig daran.
Nach ihren erfolgreichen Treffen mit den Abort hatte sie sich nichtmehr getraut, wieder zu Temaris Zimmer zurückzuwagen. Bei einer erneuten Zusammenkunft mit Neji würde er sie jetzt erst recht lynchen wollen. Also kam sie auf die geniale Idee, bei Kankuro zu übernachten, da es vielleicht neutraler als bei Gaara wäre. Höchstwahrscheinlich zählte es wirklich nicht zu den moralisch-ethischen Tugenden, was sie hier ablieferte. Aber immerhin war Kankuro mehr Gentleman als sein Bruder, sie nicht auf den steinharten Boden schlafen zu lassen. Aber gefroren hatte sie trotzdem, weil sie sonst übermäßig viel unerwünschten Körperkontakt haben müsste, um etwas von der Decke abzubekommen…
Und jetzt war dieser so freundlich und hatte ihr Karasu zum Abreagieren angeboten. Es sah durch den Sand dem Original verblüffend ähnlich. Bis auf dieses psychotischen Grinsen im Gesicht, wo man ein wenig Zweifel an der geistigen Unversehrtheit bekam. Da wollte sie gar nicht wissen, wie Kankuro Neji überhaupt wahrnahm. Obwohl, bei so einen Bruder mit dem emotionalen Gefühlsregung eines Steinfelsens…
Zuerst wollte sie das schlimmste Szenario simulieren, falls sie ihn das nächste Mal treffen sollte. In Temaris Zimmer könnte sie es sich zwar vorstellen, sich für die nächsten Jahre zu verschanzen, jedoch… nichts gegen Kankuro, aber hier würde sie es sich doch lieber zweimal überlegen wollen. Deshalb würde sie irgendwann die Atmosphäre außerhalb dieser vier Wände betreten müssen, und da würde immer ein Restrisiko bestehen, einen Hyuuga über den Weg zu laufen. Ohne nachhaltige Unterleibschmerzen. Hoffentlich.
Nun hing sie am Neji-Imitat, der hier und da munter vor sich hinbröckelte. Bis irgendwann Temari reinspazierte.
"Und ich dachte, du wolltest ihn gar nicht mehr sehen." kommentierte sie spöttisch.
"Will ich auch nicht." nuschelte Tenten zurück und versuchte nicht zuviel Sand dabei zu schlucken. Memo ans Hirnsystem: Nie beim Weinen an Nejis Schulter sabbern, unabhängig ob original oder nicht.
"Aha. Man siehts." Temari zog ihre Augenbrauchen. Hoch.
Tenten zog eine Schnute. Sie hatte eigentlich nicht vor, ihren Neji-Ersatz so schnell loszulassen. Und bereute einige Sekunden später diese Entscheidung. Und es lag nicht am zusätzlichen Sand an ihrer Mundspitze.
"Oh, Neji? Tenten?!" Männchen mit grünen enganliegenden Anzug, das ihrer Meinung nach verboten gehörte, platzte in den Raum. "Ihr habt euch wieder vertragen? Team Gai ist wieder vereint?! Die Kraft der Jugend hat gesiiiiiegt~! Ich muss es Nara-kun sofort berichten!" Und weg war er.
"… Ts. Als ob man seine Stimme nicht schon im halben Haus hören könnte." Temari verschränkte ihre Arme und grinste amüsiert. "Jetzt werden lustige Gerüchte über dich kursieren. Was wird mein kleines Brüderchen dazu sagen? Und vorallem, wie wird er…" sie deutete auf den sandigen Neji. "… darauf reagieren? Ich sehe schon-…"
"… mein endgültiges Ende?"