Der Plan
So, Leutz!
Hier komme ich mit der Expresslieferung von Chapter Numero 2!
Lasst es euch gut schmecken!
(Übrigens, danke für den Hinweis auf die Satzzeichen.)
"..." - Gesprochenes
°...° - innere Gedankengänge
Das Kapitel ist an den ersten Teil angeknüpft - aus Nejis POV. Er soll auch mal was zum knabbern haben... ;)
Also, noch viel Spaß beim Lesen!
Eure Akari^^
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Kapitel 2: Der Plan
Hyuuga Neji war am meditieren.
Oder bessergesagt, er war am Versuch zu meditieren.
Seine Konzentration wies ihn permanent zurück und im Gegenzug zeigte sich eine gewisse Hälfte seines Gehirns eine erstaunliche Hyperaktivität. Auf das er ruhig hätte verzichten können. Er öffnete seine Augen und blickte auf die Ursache dieser Unruhen.
Sein Herz machte eine kurze unrhythmische Bewegung, als er sie sah. Da stand eine schlanke, zierliche Figur mit einen unschuldigen Blick, hochgebundenen Haaren und bemerkenswert zarte Hände, die jedoch so geschickt mit den Waffen umgehen konnten...
Neji versuchte seinen Kiefer geschlossen zu halten, um ja keinen verdächtigen Laut aus seiner Kehle entweichen zu lassen. Natürlich hatte er, das Genie aus dem Hyuuga-Clan, seinen Körper völlig unter Kontrolle! Es waren NUR ein paar konzentrierte Atemübungen notwendig, um seine angeborene männlichen Instinkte in Schach zu halten. Erst nachdem er sich wieder beruhigt hatte, fiel ihm auf, dass die besagte Person an einer Stelle saß, wo die Sonne auf ihren Rücken knallte.
°Warum sitzt sie ausgerechnet dort? Ob es ihr nicht zu heiß ist? Oh... falsche Wortwahl...°
Er runzelte die Stirn und war schon dran zu fragen, warum sie sich nicht unter einen schattigeren Platz niederließ. Doch als er sich dann die Umbegung besser zu Augen führte, wurde ihm klar, dass er gerade den einzigen besagten schattigen Platz für sich beansprucht hatte.
°Hmpf! Sie hätte sich ruhig neben mir sitzen können. Ist ja viel angenehmer hier. Und außerdem könnte ich dann ihren neuen Shampoo mit dem Erdbeer-Aroma besser wahrnehmen...° Er hielt an dieser Stelle an, bevor er sich selbst in Gedanken erschlug. °Tss. Seit wann habe ich es nötig, mich mit solchen Themen wie Tentens Shampoo zu beschäftigen?°
Scheinbar hatte er es dringend nötig, als ihn eine neue Welle mit dem einzigartigen Duft seine Nase entgegenschlug. Sein Kopf drehte sich automatisch in die Richtung, aus der es zu quellen schien und schon sah er promt seine Teamgefährtin mehrmals resigniert den Kopf schütteln. Doch einige Augenblicke später wurde ihr Blick wieder glasig und ihr Ausdruck ging ins Verträumte über.
Neji war angepisst. SEHR angepisst, um genauer zu sein.
Von Hinata wusste er bereits, dass wenn Mädchen verträumt durch die Gegend schauten, sie meisten an jemanden BESONDERES dachten. Und schon seit Tagen benahm sich auch Tenten ständig auf dieser Weise! Sie war kaum mehr noch konzentriert, sondern schien ständig woanders in Gedanken zu sein. Er würde es zwar nicht zugeben, doch es nervte ihn gewaltig, dass er nicht wusste an was sie immer dachte. Oder bessergesagt an WEN.
Die Vorstellung, dass es irgendein Junge war...
Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wie gerne würde er den besagten Jungen aus ihren Gedanken herausprügeln...! Obwohl, Moment! Eigentlich ging ihm die ganze Sache gar nichts an! Das war auch der Grund, warum er sich so ignorant wie möglich verhalten hatte. Gerade jetzt durfte seine kühle Fassade keinen einzigen Riss bekommen, da er sonst diesen JEMANDEN auch noch den Gefallen tun würde zu erfahren, dass er innerlich vor Eifersucht brodelte.
Sie gehörte ihm und nur ihn allein! Er wusste, dass es egoistisch war, und doch würde er es niemanden erlauben, sie auch nur anzusehen. Das erklärte auch, warum einige männliche Subjekte an einem Morgen unweigerlich einer ausgequetschten Frucht ähnelten, wenn sie am vorigen Tag nach Nejis Meinung Tenten paar Sekunden zu lange angestarrt hatten. Dem Byakugan entging eben nichts!
Das Gleiche tat er zwar auch bei den Verehrern von seiner super-niedliche Cousine, die sie lüstern anblickten... Aber bei ihr war es mehr wie ein Schwester-Komplex. Anders als bei Tenten.
Er hatte zum Beispiel nichts dagegen, wenn Hinata Naruto hinterherlief. Doch es gab Fälle, wo seine Fingerknochen gefährlich knackten, wenn er sah, wie Tenten Lee beim Training mit ihren Lächeln beobachtete. Das waren auch die einzigen Tage, wo er ausnahmsweise eine Herausforderung von ihn annahm. Nach außen ahmte er zwar eine Götterstatue nach, doch innerlich war sein Brust immer auf unermessliche Größe angeschwollen, wenn Tenten hinterher den am Boden wälzenden Lee predigte, was für ein Dummkopf er doch sei, sich mit ihm, einem Genie, anzulegen.
Aber warum war er denn so schrecklich besitzergreifend bei ihr?
Natürlich, sie war seine Teamkollegin. Doch sie war inzwischen mehr als das. Sie zählte sich zu den wenigen Personen, die er als richtige Freunde ansah. Wenn Lee mit seinen Lehrer unterwegs waren, war sie immer die einzige, die für ihn da war. Egal, wie sehr es regnen oder schneien würde, würde sie wie immer pünktlich am Kampfplatz stehen und auf ihn warten. Unabhängig, ob es ihr gut oder schlecht ging, war sie immer an seiner Seite gewesen und hatte mit ihm gekämpft. Sie kannte seine starken, sowohl als auch seine schwachen Seiten. Ihr hatte er es zu verdanken, dass er die Gründerfamilie nicht einfach massakriert und somit in die Fußstapfen von Itachi Uchiha getreten wäre. Sie war immer diejenige gewesen, die seine Launen ausgehalten hatte.
Im Gegensatz zu anderen Mädchen wie Sakura oder Ino war sie nicht laut. Sie verbrachte keine Zeit mit Mode, Klamotten und Aussehen, kleisterte sich nicht mit Make-Up zu und kicherte und lästerte nicht mit den anderen Mädchen. Stattdessen schärfte sie ihre Waffen und machte Sparring mit ihm oder Lee. Sie war es immer, die immer zur Stelle war, wenn er sich ungerecht behandelt fühlte. Wenn er bei ihr bleiben wollte, würde sie ohne zu zögern die Haustüre für ihn aufmachen. Und wenn er etwas sagen wollte, würde sie ihn ruhig und geduldig zuhören. Wenn er das nicht tat, war es ihr auch recht. Sie verstand ihn besser als alle anderen.
Er hing mehr an ihr, als er es nach außen hin zeigte.
So hatte sie zum Beispiel keine Ahnung, wie süß er sie damals gefunden hatte, als sie durch das Menü blätterte und überlegte, ob sie lieber Tempura Soba oder Teriyaki-Huhn mit Reis haben wollte. Sie wusste nicht, wie sehr er mit ihren Essen getauscht hätte, nicht zuletzt weil sie nur für ihn Aufmerksamkeit schenken und mit einem Lächeln sagen würde, wie sehr er geschmeckt hatte.
Sie wusste nicht, wie gerne er ihr alles kaufen würde, was sie sich in dem Laden gewünscht hatte. Er hatte es nicht sofort getan, weil sie sonst sehr wütend gewesen wäre, wenn er etwas für sie bezahlen hätte. Also hatte geduldig gewartet bis sie sich getrennt hatten, und war dann anschließend sofort zum besagten Laden zurückgelaufen um ihr den gewünschte Gegenstand zu besorgen. Danach hatte er sich eine gute Ausrede ausdenken müssen, warum er ihr das gab...
Sie wusste nicht, wie bezaubernd sie wirkte, als sie mit ihren leuchtenden Augen die neuesten Waffen endteckte. Sie wusste nicht, wie wild sein Herz geklopft hatte, als sie ihn bei der Hand genommen und durch die Kaufhäuser gezogen hatte. Selbst jetzt mit diesen verträumten Blick...
Mordlust stieg bei ihm auf, als er damit wieder auf den ursprünglichen Gedanken auf diesen JEMANDEN zurückgelenkt wurde, der es wagte SEINE Tenten so dermaßen aus der Bahn zu werfen. Er gab ihr keine Schuld, denn schließlich konnte es jedem passieren, sich gegen den eigenen Willen in jemanden zu verlieben. Doch dass dieser JEMAND es schaffte, ihr so den Kopf zu verdrehen...
Und sie schien nicht einmal glücklich, wenn man die ganzen frustrierten Seufzer mitzählte.
Neji schwor sich dass, sobald er irgendwelche Hinweise zur Person bekommen würde, er diesen *zähneknirschendes Geräusch* als erstes...
Seine düsteren Pläne wurden unterbrochen, als sich zwei ihm bekannte Gestalten im grünen Anzug mit dicken Augenbrauen und grässlichen Pottschnitt unweigerlich näherten. Er stöhnte innerlich, als der dritte aus seinem Team seinen und ihren Namen in aller Welt hinausschrie.
°Das war´s dann wohl mit der Konzentration und den Plänen. Obwohl... ersteres war ja von anfang an nur in geringer Menge vorhanden gewesen...°
Neji stand auf, rückte sich seinen Stirnband zurecht und versuchte den zwei Witzfiguren möglichst keine Beachtung zu schenken. Was sich mit seinem 50m-Radius Sichtfeld als nicht so einfach erwies. Zudem erfüllte eine größtenwahnsinnige Stimme die gesamte Umgebung:
"Meine geliebten Schüler! Es freut mich immer wieder, euch in der Blüte eures Lebens zu sehen! Heute erledigen wir 500 Liegestützen, 1000 Situps und laufen 200mal um Konoha!"
"Jawohl!!!" antwortete Lee begeistert und salutierte. Die Reaktionen der anderen Genins waren jedoch eher dürftig: Neji verdrehte die Augen und Tenten stöhnte laut auf.
"Wir haben schon den halben Tag trainiert. Außerdem betrifft der Trainingsplan ja nur Lee..."
Mit verschränkten Armen beobachtete Neji aus den Augenwinkeln, wie sie mit ihren Lehrer argumentierte. Nach ein paar Sekunden kippte er überrascht seinen Kopf zur Seite. Der Typ hatte sich doch tatsächlich von ihr beschwatzen lassen...
°So ein Depp!°
Obwohl... wenn er es sich doch genauer überlegte, dann wäre er an seiner Stelle genauso hilflos gewesen. Wer konnte schon diesen Hundeblick von ihr widerstehen? Er zumindest nicht.
Aber das behielt er lieber still für sich... Mit seiner fast perfekten Maske der absoluten Gleichgültigkeit und Arroganz hatte er schon mehr als die halbe Ninjawelt über den Tisch ziehen können.
"Also... ich geh jetzt mal!"
Die Stimme seiner Teamkollegin riss ihn wieder zurück. Er erhaschte noch kurz einen Blick, wie sie mit ihren Sachen zwischen den Schatten der Bäume verschwand. Er zögerte.
Dann besann er sich und folgte ihr.
Er hatte einen Plan.