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Desert Nights

von

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Der Harem

Am Anfang war das Schulprojekt, Golden Butterfly, The Balance of Creation und Son of Ra....eigentlich hätte ich doch wirklich genug FFs, an denen ich schreiben müsste, bevor ich was neues anfange....*Kopf schüttel*

Aber ich bin, wie in der Kurzbeschreibung schon steht, das Opfer eines fiesen und hinterhältigen Plot-Bunnys geworden, das mir einfach keine Ruhe gelassen hat. Ich weiß noch nicht, wie lange diese Story werden wird - die momentane Planung liegt bei zehn Kapiteln. Viel Spaß beim Lesen!
 

**~~~~** DESERT NIGHTS **~~~~**
 

Erstes Kapitel: Der Harem
 

Odeon Farradji (Fah-ra-dschie gesprochen) sass gelangweilt in der großen Markthalle, in der für gewöhnlich Männer und Frauen für Liebesdienste feilgeboten wurden, weshalb sie in aller Regel von ausgesuchter Schönheit waren. Das bisher Gezeigte hatte ihn jedoch sichtlich enttäuscht, denn sein Ziel war es, jemanden zu finden, der das Herz seines stolzen Gebieters erobern konnte. Andere verpulverten ihr Geld mit immer höheren Beträgen und kauften ein, als hätten sie ein ganzes Bordell auszustaffieren. Odeon verzog verächtlich die Mundwinkel. Um sich in der Welt der Lustbarkeiten behaupten zu können, bedurfte man eines starken Willens und wenn er sich die mitunter zitternden, verängstigten Burschen und Mädchen ansah, die nacheinander hereingeführt und präsentiert wurden, so konnte er nur den Kopf schütteln. Erfolg und ein angenehmes Leben waren einem erst dann vergönnt, wenn man fähig war, seine Reize gewinnbringend einzusetzen, ohne seine eigene Unabhängigkeit dabei aufzugeben und über eine solche Gabe verfügten nur wenige. Er schickte sich schon an, die Versteigerung zu verlassen, als der italienische Händler Pietro mit seiner neuesten Errungenschaft das Rondell betrat, in das die Tribünen mündeten, auf denen die Käufer Platz nahmen. Wie es üblich war, war die "Ware" mit Schleiern verdeckt, nicht einmal die Augen konnte man erkennen. Pietro verneigte sich vor seinem Publikum und erklärte wichtigtuerisch: "Meine Herren, Ihr werdet jeglichen nur erdenklichen Preis zahlen für diesen Schatz, den ich während meiner langen Reisen von den britischen Inseln mitgebracht habe! Ein junger Mann von strahlender Schönheit, der Euch manch eine Nacht versüßen mag!"

Mit diesen Worten zog er den ersten Schleier herunter, der einen blonden Schopf, haselnussbraune Augen und ein attraktives, edel geschnittenes Gesicht mit einer geraden Nase und vollen, sinnlichen Lippen entblößte. Odeon nickte leicht. Endlich mal einer, der vielversprechend zu sein schien!

"Dreihundert Piaster!"

"Fünfhundert!"

"Gemach, meine Herren! Ihr habt ja noch nicht alles gesehen!" Und mit einem verschlagenen Grinsen lüftete der Händler auch den zweiten Schleier, was den gierigen Blicken die muskulöse, sehnige Brust des Jünglings darbot, seine breiten, kräftigen Schultern, den flachen, festen Bauch und die schmalen Hüften. Pietro trat hinter ihn und löste das Band, welches das goldene Haar zusammenhielt und die fließende Pracht wallte gleich einem Umhang den geschmeidigen Rücken hinab.

"Achthundert!"

"Tausend!"

"Zweitausend!"

Der Händler bat abermals um Ruhe und schickte sich an, den letzten Schleier zu entfernen, doch als er danach griff, schlug der junge Mann seine Hände weg. Die eiligst herbeigerufenen Diener bändigten ihn und umklammerten seine Arme, sodass er sich nicht mehr wehren konnte. Jetzt trennte ihn nur noch ein dünnes Lendentuch von vollständiger Nacktheit, seine langen schlanken Beine kamen zur Geltung und der dürftige Stoff ließ eine gute Ausstattung erahnen. Er wand sich weiterhin in dem stählernen Griff und musterte die Menge vor sich mit unverhohlener Verachtung. Der angewiderte, unnachgiebige, zornige und zugleich feurige Blick aus diesen tiefen braunen Augen traf Odeon wie ein Blitz und mit einem Mal wusste er, dass dies der Mann war, der fähig war, das Herz seines Herrn zu rühren, denn er besass Stolz, Schönheit und Kampfesmut, genau die richtigen Qualitäten.

"Sechstausend!" ertönte ein neues Gebot.

"Zehntausend!"

"Zwölftausend!"

"Fünfzehntausend!"

"Zwanzig!"

Odeon betrachtete die Kiste mit Goldstücken, die sein Gebieter ihm mitgegeben hatte. Er durfte den gesamten Inhalt entleeren, sofern es die Sache auch wert war und daran hatte er keinerlei Zweifel mehr. Gemütlich erhob er sich von den Seidenkissen, auf denen er gesessen hatte und ein respektvolles Schweigen senkte sich auf die Anwesenden herab, denn alle erkannten ihn.

"Dreißigtausendfünfhundert Piaster - und ein echter Saphir als Dreingabe! Niemand hier kann das noch überbieten! Kommen wir ins Geschäft, Pietro?"

Der Italiener nickte eifrig und befahl den Dienern, den Schönling wieder in die Schleier zu hüllen und ihn dem Käufer zuzuführen.

"Wie heißt er?"

"Joseph Jay Wheeler, ein Engländer mit gesundem Blut in den Adern. Zweiundzwanzig Jahre alt und ziemlich temperamentvoll."

"Das stört mich nicht, ganz im Gegenteil. Und nun zu dir, mein schöner Goldjaspis! Du wirst die größte Zierde sein, die ich meinem Herrn je gebracht habe! Darf ich mich vorstellen: Ich bin Odeon Farradji, der Oberaufseher des Harems Seiner Majestät Seto ab-del Kaiba, des Sultans von Marokko!"
 

Gegen Abend zog eine lange Karawane Richtung Sultanspalast. Odeon hatte seiner Neuerwerbung ein eigenes Kamel mit einer prunkvoll ausgestatteten Sänfte gegeben und ihn in schöne goldfarbene Gewänder kleiden lassen. Obwohl er nicht schlecht behandelt wurde, regte sich der Stolz des jungen Briten, der sich entschieden dagegen wehrte, für die Liebesdienste eines wildfremden Mannes herhalten zu müssen! Sicher, man hatte ihn gebadet, parfümiert und ihn in schönes Tuch gewickelt, aber dennoch konnte der ganzen Aufwand nicht darüber hinwegtäuschen, dass er nur einer unter Vielen sein würde, eingesperrt in einen Goldenen Käfig, ohne eigenes Mitspracherecht, ein Mann, der immer den Wünschen des Regenten zu willen sein musste und vermutlich gefoltert wurde, wenn er es wagte, eine andere Meinung zu haben! Der Oberaufseher musterte den Blonden mit einem Anflug von Amüsement.

"Stimmt etwas nicht, teurer Goldjaspis? Gräme dich nicht! Es hätte dir viel schlimmer ergehen können! Hättest du es vorgezogen, in einem Bordell zu landen?"

"Immer noch besser als in einem aufgeputzten Gefängnis wie einem Harem! Ein Prostituierter darf zumindest selbständig auf die Straße gehen und kann sich seine Freiheit erkaufen! In einem Serail gibt es diese Chance nicht - man wird beobachtet von morgens früh bis abends spät und hat sich irgendeinem grausamen Herrscher unterzuordnen! Jedenfalls wird Euer Sultan nicht lange allzu begeistert von mir sein, das verspreche ich Euch!"

"Was bringt dich zu dieser Annahme?"

"Ich bin noch unerfahren in den Dingen der Liebe."

"Das macht nichts. In den Armen Seiner Majestät wirst du ein glänzender Schüler sein!"

"Ihr versteht nicht. Ich verabscheue es, von Männern berührt zu werden!"

"Du liebst also nur die Frauen, sagst du? Das wäre freilich schlecht! Hast du wirklich noch nie Zärtlichkeiten von der Hand eines Mannes empfangen? Das ist schade. Sie haben ihre Reize."

"Zumindest wird Euer Gebieter es Euch nicht sonderlich danken, wenn Ihr ihm einen apathischen Liebhaber ins Bett legt!"

Odeon schnaufte verärgert durch die Nase. Konnten die Worte dieses störrischen Jünglings wahr sein? Nun, er hatte so seine eigenen Methoden, um das herauszufinden. Immerhin würde ihre Reise noch ein, zwei Tage in Anspruch nehmen, da würde sich schon eine Möglichkeit finden lassen, es herauszubekommen....

Eine kalte Nacht senkte sich auf die Karawane hernieder, die Kameltreiber hockten in ihren Zelten zusammen und aßen Fladenbrot und Ziegenkäse, während Odeon einer Tanzdarbietung der Unterhaltungsgruppe beiwohnte. Auch Joey war dabei, denn der Schwarzhaarige hoffte, seinen rebellischen Geist durch ein paar leichte Vergnügungen ein wenig besänftigen zu können. Tatsächlich ruhten die Augen des Briten auf einem der Tänzer, einem sinnlichen, bronzefarbenen Gott mit kohlrabenschwarzem Haar und einem makellosen Körper. Seine Haut schimmerte im Schein des Lagerfeuers und feiner Schweiß perlte ihm von der hohen Stirn. Der Tanz verfügte über eine erotisierende Wirkung, denn man bewegte sich lasziv und wollüstig, wie losgelöst von der Realität, und auch Joey nahm die spürbare Leidenschaft gefangen. Er hatte bewusst gelogen, was seine Erfahrung betraf, denn er glaubte, dass der Oberaufseher es sich dann noch einmal anders überlegte. Plötzlich hatte er Blickkontakt mit dem Tänzer. Seine Wangen röteten sich sanft und seine Lippen öffneten sich ein Stück. Sie waren feucht und der schneller werdende Atem teilte sich seiner bebenden Brust mit. Man merkte deutlich, wie erregt er war und diese Erregung schien Joeys Schönheit noch um einen Grad ins beinahe Unwirkliche zu steigern. Der Tänzer starrte sich an ihm fest und sein Lächeln ließ eine Reihe herrlich weißer Zähne sehen.
 

"Osman!" fuhr die schneidende Stimme Odeons dazwischen. "Was machst du da?! Tanz weiter! Dafür wirst du schließlich bezahlt!"

Der Zurechtgewiesene zuckte zusammen, doch seine Aufmerksamkeit blieb auf dem Fremden haften wie ein Magnet auf Eisen. Er zwinkerte ihm zu und setzte seinen Tanz fort, bis die Darbietung beendet war. Odeon wünschte seinem Neuerwerb eine gute Nacht und der Blonde begab sich zu seinem Zelt. Es war gerade Wachablösung davor, sodass ihm keiner der riesenhaften Eunuchen den Weg versperrte oder ihn grob ins Innere seines Schlaflagers schubste. Nachdenklich entkleidete er sich.

>>Was soll ich tun? An Flucht ist nicht zu denken, das wäre in höchstem Grade leichtsinnig, schließlich befinde ich mich in einer Wüstenlandschaft. Ich wüsste gar nicht, wohin. Und dann ohne Wasser? Nein, das wäre mehr als riskant. Aber ich will nicht das Spielzeug irgendeines alten, hässlichen Sultans werden (Was wollt Ihr? Er kennt Seto ja noch nicht!), das springt, sobald er pfeift! Ich werde mich niemals fügen!! Nie!!<<

Als er ein seltsames Geräusch hörte, ging er in Habachtstellung und sah sich suchend um. Der Tänzer von vorhin trat hinter einem der Vorhänge hervor und verneigte sich tief. Joey erschauerte, war sich aber durchaus im Klaren darüber, was es für den anderen bedeutete, fand man ihn hier bei ihm, dem zukünftigen Eigentum des Sultans. So schob er den Begehrenden von sich, als er sich ihm näherte und flüsterte ihm auf Arabisch eine Warnung zu: "Geh! Geh! Du riskierst dein Leben!" Auf seiner unfreiwilligen Reise hierher hatte er lange genug mit diesem Volk zu tun gehabt, um seine Sprache zu erlernen, denn die Mannschaft des Händlers Pietro bestand zu einem Großteil nur aus Marokkanern.

"Ich weiß", erwiderte Osman mit verlangendem Unterton, "Aber das spielt keine Rolle! Wen kümmert es schon, dies ist die Nacht der Liebe...."

Joey vermochte nicht mehr, sich gegen die aufkeimende Lust zu wehren. Er hatte lange enthaltsam gelebt und harte Entbehrungen hinter sich gebracht; sein anmutiger, gesunder Körper war der Liebkosungen entwöhnt und hungerte nach warmen Berührungen und Zuwendung. Und der Araber war von edler Gestalt und seine männliche Kraft sprudelte aus jeder Faser seines Leibes....es tat ihm wohl, wieder einmal von wissenden, weichen Händen erforscht zu werden, anstatt von schwieligen, ungeschicklichen und schmierigen Fingern, die irgendwelchen würdelosen und abstoßenden Strolchen gehörten. Er ließ sich fallen und schaltete seinen Verstand aus, machte Gebrauch von all den Dingen, die er in verschwiegenen Häusern an der englischen Küste, in versteckten Wäldchen und manch einem Heuschober gelernt hatte. Die Zeit hatte keinerlei Bedeutung mehr und schrumpfte zu einer Nichtigkeit zusammen. Auf einmal aber waren die Eunuchen da. Sie stürzten sich auf Osman, der noch erschöpft in den seidigen Decken lag und wie ein Rudel schwarzer Teufel zerrten sie ihn hinter sich her, hinaus aus dem Zelt. Joey hockte wie betäubt unter dem Baldachin seines Bettes, zunächst unfähig zu begreifen, was soeben geschehen war. Angst befiel ihn und er wälzte sich für den Rest der Nacht rastlos hin und her. Am nächsten Morgen wurde die Reise fortgesetzt. Odeon Farradji begrüßte ihn galant und mit einem eigenartigen Ausdruck der Zufriedenheit im Gesicht. Joey wagte nicht, zu dem Oberaufseher zu blicken, der neben einem provisorisch zusammengezimmerten Galgen stand. Der Blonde ertrug es nicht, denn er ahnte ohnehin, dass derjenige, der dort baumelte, sein Liebhaber von gestern war.

"Ihr seid ein Ungeheuer!" stieß er zwischen den Zähnen hervor, mit aller Verachtung, die er aufbringen konnte, doch das aufreizende Grinsen in diesem rätselhaften Antlitz erlosch nicht.

"Osman wusste genau, was er tat, als er dich aufsuchte. Weißt du, dass er gesprochen hat, ehe er starb? Er sagte, du seist heißblütig und leidenschaftlich, und der Tod bedeute nichts für einen Mann, der in deinen Armen die Wollust genossen hat! Du hast mich belogen, Goldjaspis! Du bist in den Dingen der Liebe weder unempfindlich noch unerfahren!"

"Ich hasse Euch!" antwortete der junge Brite geringschätzig, aber er spürte auch, dass er, solange er unter der Bewachung Odeons stand, niemals davonkommen würde, denn er war dem Älteren nicht gewachsen. Was blieb ihm? Welche Alternativen boten sich ihm? Was konnte er unternehmen, um seinem Leben doch noch eine Wendung zu geben?
 

Zur Mittagsstunde dieses Tages gelangte der Zug endlich zur gigantischen Palastanlage des Sultans. Obwohl Joey entsetzt und traurig war, dachte er an Osmans Schicksal, konnte er sich dem Zauber und der Prachtentfaltung nicht entziehen. Vergoldete Kuppeln erhoben sich über dem heißen Wüstensand, strahlend weiße Mauern und orientalische Verzierungen komplettierten das Äußere des monumentalen Gebäudes. Er kletterte von seinem Kamel und der Oberaufseher befahl ihm, ihm zu folgen. Widerwillig gehorchte der Blonde und wurde durch ein eher unauffälliges Tor in eine Art Innenhof geführt. Er war hübsch eingerichtet und vollständig überdacht, ein Brunnen in der Mitte blies lustige Fontänen in die Luft und der Fußboden war mit Mosaiken ausgelegt. Mehrere Männer hielten sich hier auf und sie alle trugen cremefarbene, schlichte Beduinenmäntel, ihre Oberkörper waren frei, um die Hüften waren arabische Röcke in Schwarz gebunden. Heiteres Gelächter hallte in Joeys Ohren wider und es duftete nach Speisen, Blumen und Parfüm.

"Wo sind wir?"

"Dies hier ist der Zweite oder Untere Harem. Der Sultan besucht ihn so gut wie nie."

"Und trotzdem werden all diese Männer hier eingesperrt?!"

"Sie können sich glücklich schätzen, denn der größte Teil der Bevölkerung lebt in Armut. Als auserwählte Haremsmitglieder bekommen sie jeden Tag drei Mahlzeiten und haben ein sicheres Dach über dem Kopf. Selbst wenn sie nie um die Gunst Seiner Majestät kämpfen werden, verdanken sie ihm ein Leben in Würde und Behaglichkeit. Du aber, Goldjaspis, bist anders als sie! Du wirst das Paradies kennen lernen - den Ersten oder Oberen Harem!"

Sie durchmaßen den Hof bis zu einem großen, dunkelblau lackierten Tor, zu dem einige Stufen hinaufführten, die links und rechts von bedrohlich wirkenden Tigerstatuen gesäumt waren. Odeon klopfte an und ein hünenhafter Eunuch klappte die mächtigen Türflügel zur Seite. Im Gegensatz zu jenen, die im Unteren Harem Dienst taten, war seine Uniform nicht braun, sondern blau. Um seine Taille war ein respekteinflößendes Krummschwert gegürtet und seine harten Augen betrachteten den Neuzugang argwöhnisch, aber mit einem gewissen Sinn von Bewunderung für etwas Schönes. Hinter Joey schloss sich das Tor, der Riegel wurde vorgeschoben und es schien ihm, als verschwinde die Außenwelt für immer hinter den dicken Mauern und unüberwindlichen Türmen.

"Das hier ist deine zukünftige Heimat!" erklärte Odeon in einer weitausholenden Geste und der Blick des Briten fiel auf einen Garten, der in seiner Herrlichkeit mit Eden zu vergleichen war. Obwohl er sich, wie er wusste, im Inneren eines Palastes befand, wirkte alles groß und weiträumig und man hatte geschickte Öffnungen zum Himmel einbauen lassen, um einen raffiniert ausgeklügelten Sonneneinfall für die einzelnen Pflanzen zu ermöglichen.

"Der Obere Harem wird in drei Ränge unterteilt: Bronze, Silber und Gold. Das Haremsgebäude selbst umfasst drei Etagen. Im Erdgeschoss befinden sich die Unterkünfte des Bronze-Ranges, im ersten Stock die für den Silber-Rang und im zweiten Stock die für den Gold-Rang. Alle Neulinge werden im untersten Rang eingestuft und untergebracht. Es liegt an dir allein, ob du aufsteigst oder untergehst!"
 

Der Aufseher geleitete den Blonden durch einen langen, ausgeschmückten Korridor in einen großen Speisesaal, wo viele Männer unterschiedlichster Herkunft zusammensassen und es sich schmecken ließen. Abgesehen mal von den Eunuchen, die als Wachposten herumstanden und den Dienern, die eiligst zwischen den einzelnen Sitzplätzen auf dem mit teuren Teppichen ausgelegten Marmorboden hier hin und dort hin sprangen, waren die übrigen alle Haremsherren. Wie jene im Unteren Serail trugen auch sie lange Beduinenmäntel, die bis zur Erde reichten, doch die ihren waren dunkelblau und offensichtlich aus kostbarerem Material. Ihre Hüftröcke waren zwar gleichfalls schwarz, aber um die Taillen waren noch bronzefarbene Schärpen gebunden, anhand derer man ihre Rangzugehörigkeit erkennen konnte. Die meisten von ihnen hatten schwere goldene Ohrringe und Stirnreifen angelegt oder eine breite Halskette. Einer erhob sich aus der Runde und trat auf Odeon und seinen Begleiter zu. Er hatte zwei verschiedenfarbige Augen, eines golden, das andere türkis, und auch sein bis zu den Unterschenkeln fallendes Haar schimmerte Türkisblau. Er begrüßte den Oberaufseher mit einer Verbeugung und musterte den Briten mit unverhohlener Neugier.

"Mein Name ist Dartz und ich bin der Sprecher des Bronze-Ranges. Und wer bist du?"

"Joseph Jay Wheeler. Aber die meisten nennen mich Joey."

"Joey also. Willkommen in unseren Reihen!"

Der Brite konnte diese Begeisterung nicht teilen, da er sich sicher war, dass er sich in einem Harem niemals wie zu Hause fühlen konnte, dennoch tat ihm die Freundlichkeit seitens Dartz durchaus wohl. Ohne dass er es bemerkte, entfernte sich Odeon und überließ ihn der Obhut der anderen. Dartz nahm Joey an der Hand und brachte ihn zu der Gruppe, bei der er gesessen hatte.

"Du teilst dein Schlafgemach mit mir und denjenigen, die du hier siehst. Unsere Zimmer fassen insgesamt jeweils fünf Männer, Einzelzimmer gibt es erst im Gold-Rang. Das ist Marko, er stammt aus Italien."

Ein hübscher Bursche mit wildem blauen Haar, das er zum Zopf gebändigt hätte, ebensolchen Augen und einer Narbe auf der Wange streckte ihm die Hand hin.

"Freut mich, dich kennen zu lernen."

"Das ist Raphael, er kommt aus Spanien."

Blondes, kurzgeschnittenes Haar mit fast bis ans Kinn reichenden Koteletten, blaue Augen und eine richtige Ringerfigur, mit sehr breiten Schultern und einem starken Brustkasten, prägte sich Joey ein.

"Und das hier ist Shadi, er kommt aus Ägypten."

Der Letzte im Bunde hatte einen kahlrasierten Schädel, aber sein Gesicht wies edle, aristokratische Züge auf und er hatte schöne, tiefblaue Augen, die den Neuzugang mit Ernsthaftigkeit und würdevoller Ruhe betrachteten.

"Und woher stammst du?" erkundigte sich Marko neugierig.

"Meine Heimat ist Großbritannien. Und dahin möchte ich auch zurückkehren."

"Was soll das heißen? Jetzt, wo du hier bist, wirst du auch bist zu deinem Lebensende bleiben." erklärte Raphael ernüchternd. "Eine Flucht ist völlig unmöglich und jeder Versuch wird mit vierzig Peitschenhieben bestraft. Außerdem wäre es töricht, in die Wüste hinauszurennen. Du solltest glücklich sein, dass das Schicksal dich hierher verschlagen hat."

"In einen Goldenen Käfig?! Ich bezweifele, dass man das Glück nennen kann!"

Shadi lächelte flüchtig. "Ich erspüre einen unbezähmbaren Willen in dir....und großen Stolz. Du besitzt alle Fähigkeiten, die man in einem Harem benötigt, um dir die Gunst des Herrschers zu sichern! Du könntest zu höchsten Ehren gelangen, wenn du es wolltest. Wer weiß? Vielleicht bist du derjenige, von dem Odeon annimmt, du könntest dir nicht nur den Körper, sondern auch das Herz des Fürsten untertan machen....Das Protokoll verlangt, dass du dem Sultan morgen vorgeführt wirst. Bereite dich darauf vor!"
 

So viel zum Einstieg. Ich würde mich über Kommis freuen, dann verzeihe ich dem Plot-Bunny (fast) alles....*wink*



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Kommentare zu diesem Kapitel (24)
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Von:  jyorie
2013-07-19T23:16:44+00:00 20.07.2013 01:16
Hey ^_^

XD so ein kleines freches plotbunny ^^". Dir so eine tolle Geschichte ins ihr zu setze. *ggg*

Die Idee mit dem Harem und dem Sultan gefällt mir. Was Joey wohl mit Osman getan hat, das er keine Angst mehr vor dem Tod hatte und warum ist Joey nichts passiert, er gehörte doch da schon dem Sultan.

Das mit den Rängen klingt auch spannend. Ob Joey sich wohl gegen seinen Willen nach oben schaffen wird, oder ob ihm der Sultan gefällt :)

CuCu Jyorie

Von:  Tea_Kaiba
2008-02-17T09:38:54+00:00 17.02.2008 10:38
Ja, auf ausdrueckliche Empfehlung muss ich jetzt auch mal diese FF lesen, obwohl ich mich sonst von SA weitgehend fernhalte. Aber mir wurde ja versprochen, dass die hier lustig ist, was sich mir sofort bestaetigt hat, weil Odeon in Piastern handelt. :) Keine Sorge, inzwischen hab ich mich informiert, aber nachdem ich zuerst an aegyptische Piaster gedacht habe, mit denen ich ab und an zu tun habe, waere der Preis, fuer den "Joseph" da den Besitzer wechselt, echt laecherlich gewesen... 40 Euro? :)

Ansonsten weiss ich noch nicht recht, was ich von deiner FF halten soll. Die Sprache ist groesstenteils gut, aber du rutschtst schnell mal etwas ins Schmalzige ab.
Die Handlung ist bisher ja noch ziemlich ueberschaubar, meine einzige Kritik ist, dass du wirklich so ziemlich jeden verfuegbaren maennlichen YGO-Charakter eingebaut hast... das macht die Sache zwar einerseits witzig, andererseits wirkts aber auch ein bisschen so, als wolltest du mit Biegen und Brechen die Story vollstopfen.
Von:  Askulash
2007-02-06T12:51:25+00:00 06.02.2007 13:51
Herzschmerz und echt gut geschrieben ich habe meine ganze Pause darüf geopfert.
*zwinker*
Von:  Swaja
2007-02-05T14:13:00+00:00 05.02.2007 15:13
Okay, also, wie gesagt, verfolge ich die FanFic von yaoi aus, doch ich liebe es natürlich Kommentare zu hinterlassen, da ich weiß, wie man sich als Autorin darüber freut. Deswegen lass ich es mir auch nicht nehmen, dir zu jedem Kapp ein Kommi zu hinterlassen.
Der Harem: Ich liebe deine Auswahl und Vielfältigkeit. Wie du es schaffst jeden Chara einzubinden und ihm oder ihr eine individuelle Note zu geben. Die Einteilung ist vortrefflich gewählt und ich finde es bewundernswert, wie du die seriöse Sprache durchweg durch hälst.

Hdl, deine Swaja
Von:  MarieSoledad
2006-12-03T01:51:44+00:00 03.12.2006 02:51
wundervoll!
einfach nur perfekt!
mehr kann ich dazu nicht sagen, es würde die ganze schöne stimmung kaputt machen.

DU BIST EIN GOTT!!!!!!
Von: abgemeldet
2006-09-29T17:30:57+00:00 29.09.2006 19:30
Gott ist dise FF schön ich liebe diese Geschichte!!
Sie ist einfach nur unglaublich schön!!
Bitte umbedingt zu Ende schreiben!!
Lg Eli
Von:  Schreiberling
2006-08-11T10:30:33+00:00 11.08.2006 12:30
Hallo, ich finde deine FF echt gut, schreib schnell weiter. Aber bitte, bitte, lass Yami und Bakura nicht sterben, was mit Siggy wird is mir schnuppe, aber die 2 haben es echt nicht verdient! Joey kann Seto ja ins Gewissen reden...
Ansonsten mach schnell weiter!
Von: abgemeldet
2006-07-14T21:21:03+00:00 14.07.2006 23:21
hi ^^
ich bin in den Empfehlungen auf deine ff gestossen und habe kurzerhand beschlossen sie zu lesen da die Reviews sich sehr positiv anhörten.
Und ich muss dem voll und ganz recht geben. Es ist die erste Yugio ff die ich je gelesen habe und ich kann deshalb keine wirklich qualifizierte Meinung anbieten aber deine Geschichte hat mich sofort in ihren Bann geschlagen.
(Ich hatte im Anime auch immer eine Abneigung gegen Joey , aber du schaffst es ersnthafte Seiten an seinem Charackter darzustellen ohne ihn ooc wirken zu lassen.)
Die Art in der du die Dialoge mit der vornehmeren Sprache aufbaust finde ich sehr passend.
Man spürt beim Lesen regelrechr die Stimmung zwischen Seto und Joey.
Ich werde deine ff auf jeden Fall weiterverfolgen. ^^
ka_chan
Von:  Licana
2006-07-11T11:12:51+00:00 11.07.2006 13:12
Huhu! Hab die Geschichte über die Empfehlungen entdeckt und finde sie super klasse! Die Story ist ungewöhnlich und eine tolle Idee, mir gefällt dein Schreibstil und empfinde die Charaktere als sehr einfühlsam beschrieben - richtig schön! Ich warte gespannt auf das nächste Kapitel, weiter so :) !

Liebe Grüße,

Lica
Von: abgemeldet
2006-06-17T10:21:58+00:00 17.06.2006 12:21
yay!! Endlich gehts weiter *hihi*
Wer hätte gedacht das der arme Kaiba sowas erleiden musste *schluchz*
Das ist echt fies, aber du hast das sooo supi geschrieben!!
Joeys letzter Satz gefiel mir besonders gut, hab ich ja irgendwie gehofft das sowas kommt <3
Mal sehen wie ihre Beziehung sich weiter entwickelt!!
Freu mich schon aufs nächste Kapi


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