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I love you so

von

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Ein Unglück kommt selten allein- Die erste Hitze

Tja! Da bin ich mal wieder mit dem nächsten Kapitel. Gerade habe ich das 3. geschrieben und ich wollte gleich weiter machen, bevor ich den Anschluss wieder mal vergesse und dann stunden- bzw. tagelang nicht weiter weiß!

Ich hoffe, es wird euch gefallen!

Viel Spaß beim Lesen!

Widmungen: All meinen lieben Kommischreibern! *ganz doll knuddel*
 

Ein Unglück kommt selten allein- die erste Hitze
 

„Wer zum Teufel bist du?“, wollte Ryumaru wissen und warf dem Unbekannten einen teils fragenden, teils wütenden Blick zu. „Ich bin Kouga, Anführer der Wolfsdämonen. Was du meinem Freund angetan hast wirst du büßen, das schwöre ich dir!“, kam es mehr als nur sauer von diesem zurück. „Pah! Entweder bist du einfach nur schwach, oder seltendämlich! Falls du es nicht gemerkt haben solltest, dein so genannter „Freund“ ist ein Halbdämon und liegt gerade in seiner menschlichen Form in deinen Armen!“

„Na und? Das geht dich einen Scheiß an! Ich kann mich anfreunden mit wem ich will!“ Mit einem gewaltigen Sprung setzte er zu einem Felsen an, um den Bewusstlosen in Sicherheit zu bringen. Dort angekommen legte er diesen sanft in eine kleine Spalte, die ihm etwas Schutz bieten würde.

„So, jetzt kann die Party ja beginnen du Vielfraß!“ Leichtfüßig landete er in ein paar Metern Entfernung vor dem Angesprochenen und setzte, als er geendet hatte, sofort zum Angriff über. Dank der Splitter in seinen Beinen war er in der Lage sich schneller zu bewegen, als der Wind.

Der Drachendämon hatte alle Mühe dem Wolfsdämon mit seinen Augen zu folgen, welcher wie ein Wirbelwind um ihn herumraste und ihn immer wieder aus dem Hinterhalt angriff.

Nach einer Weile hatte er genug und besann sich zu einer List. Er drehte sich, so schnell dies sein riesiger Körper zuließ, um die eigene Achse und errichtete mit seinem Feueratem eine Art Bannkreis um sich herum.

Beinahe wäre der Schwarzhaarige getroffen worden, konnte jedoch noch schnell genug ausweichen und schaffte es, sich der Gefahrenzone zu entziehen. Immer wieder versuchte er durch die Feuermauer zu gelangen, was aber nicht klappte. Nach schier endlosen Fehlversuchen kam ihm eine Idee. /Diese Reisenechse dreht sich immer nur um die eigene Achse. Wenn ich hoch genug springe, dann müsste ich die kleine Öffnung erreichen, welche sich an der Spitze des Bannkreises gebildet hat./ Gesagt, getan. Er stieß sich mit aller Kraft vom Boden ab und als er hoch genug war, konnte er das Loch im „Bannkreis“ sehen. Mit einer eleganten Bewegung drehte er sich ein wenig und konnte sich so an einem Baum abstoßen, sodass er problemlos in die Öffnung gleiten konnte.

Ryumaru bemerkte nicht, wie dieser in den Bannkreis eingedrungen war und so konnte er nicht schnell genug reagieren, als er angegriffen wurde. Kouga traf ihn mit einem kraftvollen Tritt direkt am Hinterkopf. Dieser verlor dadurch das Gleichgewicht und kippte vorn über. Dabei löste sich auch der Feuerkreis auf, was dem Schwarzhaarigen nun wieder mehr Spielraum einräumte.
 

„Das war’s dann wohl mit deinem dämlichen Feueratem! Jetzt bist du dran.“ Siegessicher setzte der Wolfsdämon wieder zum Angriff an und schaffte es, die empfindliche Stelle des Anderen zu treffen. (Nicht, was ihr jetzt vermutlich denkt. ^_^)

Alle Drachendämonen sind an der Brust am verwundbarsten. Wenn man sie dort trifft, dann sind sie nicht mehr in der Lage ihre Verletzungen mithilfe ihres Youki zu heilen und somit leicht zu besiegen.

Dies wusste Kouga nur zu gut und so trat er noch einmal mit voller Wucht gegen diese Stelle, was den Anderen schließlich in die Knie zwang. „Scheiße! Wie kann es nur passieren, dass so ein Wurm von einem Dämon einen aus der Familie der Drachendämonen besiegen kann? Ich verstehe das nicht. Wie kann das sein?!“ „Das kann dir doch jetzt wohl auch egal sein, oder?! Du wirst ohnehin nicht mehr länger leben, also was soll’s?!“, kam es spöttisch von ebendiesem, welcher nicht lange fackelte und zum alles entscheidenden Schlag, oder hier eher Tritt, ausholte. Zu geschwächt von den bisherigen Angriffen, konnte er sich nicht zur Wehr setzen und wurde voll getroffen. Mit einem lauten Schrei zerbrach seine Brust förmlich und er fiel leblos zu Boden.

„Na endlich sind wir diesen Mistkerl los.

Du widerliches Stück Dreck hast es gewagt dich an der mir wichtigsten Person meines Lebens zu vergreifen. Jeder, der es wagen sollte, ihn auch nur in irgendeiner Weise zu verletzen, der muss mit dem Tod rechnen!“ Einen letzten Blick auf die leblose Gestalt vor sich werfend, drehte er sich zufrieden um und ging zu seinem Schützling, welcher noch immer bewusstlos war.

Vorsichtig lud er ihn sich auf die Arme und gemeinsam mit ihm verschwand er im Dunkel der Nacht.

………
 

Langsam erwachte InuYasha. „Na Kleiner, geht’s wieder? Tut mir Leid, dass ich erst so spät gekommen bin, aber ich dachte, du würdest gerne einen Moment alleine bleiben und war nicht vorsichtig genug. Verzeih.“ Sanft strich er dem Angesprochenen ein paar Strähnen aus dem Gesicht und beobachtete ihn aufmerksam. „Wo, wo bin ich hier?“, fragte der Hanyou und drehte seinen Kopf ein wenig, um vielleicht gar nicht erst auf eine Antwort angewiesen zu sein. Leider musste er feststellen, dass er diesen Ort hier noch nie zuvor gesehen hatte und so wartete er, bis sich der Youkai dazu entschloss ihn nicht länger im Ungewissen zu lassen.

„Du bist hier in einer Höhle in meinem Revier. Hier komme ich manchmal her, wenn ich auf der Durchreise bin, oder mal für mich alleine sein will. Außer mir kennt sie niemand. Du musst dir also keine Sorgen machen, wir könnten von jemandem angegriffen werden. Diese Höhle ist außerdem mit einem sehr starken Schutzbann umgeben, welcher mein Großvater vor langem errichtet hat. Solange auch nur einer aus unserer Stammeslinie am Leben ist, solange wird der Bann bestehen bleiben und nichts an Stärke einbüßen.“

Aufmerksam hörte ihn der Jüngere zu und entspannte sich etwas. Es gefiel ihm zwar nicht, bei jemandem zu sein, wenn er in seiner menschlichen Gestalt war, aber Kouga wusste ja von seiner Schwäche. Außerdem, so musste er sich selbst eingestehen, war er irgendwie froh, dass er bei ihm war. In diesem geschwächten Zustand war es nur von Vorteil, wenn er auf dessen Schutz vertrauen konnte.

Langsam richtete sich der Halbdämon auf, ging aber sofort wieder in die Knie, da sich sein verletzter Rücken wieder bemerkbar machte. „Ah, verdammt!“ „Was? Was ist los?“ Erschrocken sprang der Wolfsdämon nach vorne und fing seinen vor Schmerzen zitternden Freund auf. „Du bist ja verletzt. Mach schon, zieh deine Sachen aus, das muss verarztet werden!“ InuYasha wusste zwar, dass er es nur gut meinte, aber er wollte jetzt nicht noch mehr Schwäche zeigen. Unglücklicherweise halfen ihm hier seine sonstigen Fähigkeiten, Wunden schnell heilen zu lassen, nichts.

Obwohl er sich, soweit es ihm möglich war, wehrte, schaffte es der Youkai ihm das Oberteil auszuziehen. „Das sieht schlimm aus. Wenn wir das nicht behandeln, kann das nachträgliche Folgen für dich haben, selbst dann, wenn du dich wieder verwandeln und deine Fähigkeiten zurückerlangen wirst.“ Der Jüngere hörte nicht auf das, was dieser sagte und wollte sich wieder aufrichten, wurde jedoch von dem Älteren daran gehindert. „Jetzt bleib endlich liegen! Ich will dir doch nur helfen du Sturkopf. Falls du es vergessen hast: Speichel und Blut von Inu- und Wolfyoukais wirkt heilend. Also, lass mich nur machen.“ Mit diesen Worten drehte er den Kleineren auf den Bauch und kniete sich neben ihn. Langsam beugte er sich hinunter und begann ihm über die stark blutende Wunde zu lecken. InuYasha musste sich sichtlich zusammenreißen nicht laut los zu schreien. Die Zunge auf der offenen Wunde brannte und verursachte höllische Schmerzen.

Kouga bemerkte, wie sich der Andere verspannte und offensichtlich unter der Behandlung litt. „Du musst dich entspannen Kleiner, sonst tut es nur weh.“ „Versuch…. du dich mal dabei…..zu entspannen“, presste er aus zusammengebissenen Zähnen hervor und versuchte verzweifelt gegen die Schmerzen anzukämpfen.

„Oh je. So wird das nie etwas.“ Noch bevor der Verletzte überhaupt wusste, wie ihm geschah, spürte er auf einmal etwas Schweres auf seinem Hintern. Der Youkai hatte sich auf dessen Hintern gesetzt und angefangen ihn zu massieren. „Hey was…“ „Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich entspannen. Da du das anscheinend nicht alleine schaffst, helfe ich dir dabei. Bleib einfach ruhig und warte ab, was passiert.“ Beruhigend streichelte er dem doch etwas ängstlichen „Jungen“ unter ihm über die Wangen und gab ihm einen leichten Kuss auf den Hinterkopf, ehe er sich wieder etwas aufrichtete und begann ihn zu massieren.

Anfangs schmerzten die Bewegungen, welche Kougas Hände vollzogen, etwas. Je länger diese „Prozedur“ jedoch dauerte, desto mehr stieg in ihm ein wohlig warmes Gefühl an und er begann sich zu entspannen.

Als der Dämon dies bemerkte, beugte er sich etwas nach unten und fing wieder an über die Wunde zu lecken, ohne seine Tätigkeit mit den Händen zu unterbrechen. Nach und nach verging das schmerzende Gefühl völlig und InuYasha spürte, wie die heilende Wirkung des Speichels langsam einsetzte. Immer mehr gab er sich dieser Empfindung hin und gestand sich ein, dass er nicht wollte, dass es aufhörte.
 

Ein paar Stunden dauerte diese Szenerie, bis Kouga schließlich fertig war. „So, fehlt nur noch das Blut.“ Nach diesen Worten biss er sich in den Arm, bis das Blut hervortrat. Er nahm eine gehörige Portion und verteilte es auf der nun gereinigten Wunde. Kurz nach dem Auftragen konnte man mit ansehen, wie sich diese langsam schloss. Es dauerte nicht einmal eine Minute und sie war vollkommen verheilt.

„Na also. Geht doch. War doch nicht so schlimm, oder?“, fragte er den Hanyou neugierig. Der Angesprochene antwortete jedoch nicht und so beugte er sich ein wenig zu diesem nach unten. „Hey, jetzt sei nicht sauer. Ich war doch vorsichtig und außerdem war es notwendig“, kam es entrüstet von dem Youkai. Als der unter ihm Liegende immer noch keinen Laut von sich gab, wurde er langsam wütend. Heftig schnaufend packte er ihn etwas grob an der Schulter und drehte ihn um, sodass er auf dem Rücken zum Liegen kam. Bei dem, was er da allerdings zu sehen bekam, verflog sofort seine aufkommende Wut. Stattdessen machte sich ein unbeschreiblich wohliges Gefühl in seinem Inneren Platz und er spürte, wie er rot im Gesicht wurde.

InuYasha war während der ganzen Aktion weggetreten und schlief nun seelenruhig. Kougas Herz begann bei diesem Anblick die reinsten Purzelbäume zu schlagen und er hatte das Gefühl, sein Kopf würde durch die Hitze, welche sich darin ausbreitete, zerspringen. Der Halbdämon sah einfach zu süß aus. Diese niedlichen Hundeohren, welche er normalerweise auf dem Kopf hatte und die ständig zuckten, wenn irgendetwas war, das noch ziemlich kindliche Gesicht desselben, der süße Mund, mit den wohlgeformten Lippen, welche geradezu zu einer Sünde verführten und das wohlklingende Schnurren, welches er im Schlaf von sich gab.

Hätte er nicht diese Selbstbeherrschung, er würde sich sofort auf den Schlafenden stürzen, ihn von oben bis unten mit Küssen bedecken und ihn nie wieder loslassen.
 

/Oh InuYasha, du bist die Sünde selbst! Wie gerne würde ich behaupten, du seiest mein Gefährte und wir würden uns lieben. Diese Liebe beruht leider nicht auf Gegenseitigkeit.

Du würdest dich bestimmt nie in mich verlieben, so viel steht fest. Ach, wie gerne würde ich dich jetzt küssen, dir meine Liebe bis zur letzten Stunde gestehen und dir zeigen, was es heißt geliebt zu werden. Dieses unbeschreibliche Gefühl, welches man nur bei der Vereinigung mit seinem ausgewählten Partner empfindet. Es ist etwas Unvergessliches und sehr Kostbares. Man darf es nicht leichtfertig an jemanden verschenken.

Ich hoffe so sehr, dass ich die Person sein werde, welche dein Herz erwählen wird. Ich wünsche es mir so sehr./
 

Er hielt es nicht länger aus. Langsam beugte er sich zu dem Schlafenden herunter und versiegelte dessen Lippen mit den seinen. Sanft strich er mit der Zunge über die geschlossenen Lippen seines Geliebten, küsste über beide Augenlider, auf die Nasenspitze und schließlich auch auf die Stirn, ehe er mit einem letzten Kuss auf den Mund von diesem abließ und ihn stattdessen vorsichtig in seine Arme nahm.

Immer darauf bedacht den Schlummernden nicht zu wecken, lehnte er sich an die Höhlenwand und schlief ebenfalls ein.
 

Kurz vor Sonnenaufgang wachte er jedoch wieder auf, da sich der Hanyou in seinen Armen leicht bewegte. Noch etwas verschlafen bemerkte er, dass sich dessen Haare seltsamerweise in der Luft bewegten. „Was zum…“ Weiter kam er nicht. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie die Sonne langsam aufging und die ersten Strahlen die Höhle erhellten.

Sofort begannen sich InuYashas Haare wieder weiß zu färben, die Menschenohren verschwanden und sie süßen Hundeöhrchen traten wieder an ihren Platz. Die Fingernägel verformten sich wieder zu Krallen und die Eckzähne erhielten wieder ihre eigentliche Größe.

Gebannt beobachtete der Dämon, was sich da vor seinen Augen abspiele.

Die Verwandlung dauerte nicht mehr, als ein paar Sekunden, für ihn jedoch schien es so, als hätte sie eine Ewigkeit gedauert. Jede noch so kleine Veränderung hatte er genauestens beobachtet.

Als die Verwandlung schließlich vollendet war, zog er den Schlafenden wieder fester an sich, lehnte sich zurück und schlief wieder ein.
 

Es dauerte nicht lange, da erwachte der Halbdämon wieder. Ihm war seltsamerweise heiß. Noch bevor er sich nach der Ursache fragen konnte, hörte er ein leises Murren, was ihn aufhorchen ließ. Als er den Kopf ein wenig drehte, blickte er in das schlafende Gesicht des Wolfsdämonen, welcher ihn immer noch im Arm hielt.

Unwillkürlich schlich sich ein freundliches Lächeln in die Gesichtszüge des Weißhaarigen, welcher sich ein wenig in der Umarmung wand, um frei zu kommen. Durch die Bewegungen wache der Youkai auf und blickte ihn freundlich, allerdings noch total verschlafen an. „Morgen. Wie geht’s dir heute?“, fragte er ihn auch gleich und streckte sich genüsslich. „Bin wieder fit“, kam es von diesem, welcher sogleich den Kopf zur Seite drehte und ein kurzes „Danke“ an den Schluss setzte. Er wollte ihm dabei nicht ins Gesicht sehen. Sicher, er war ihm dankbar für seine Hilfe, aber irgendwie war ihm das Ganze doch etwas unangenehm.

Kouga schien das nichts auszumachen. Im Gegenteil. Allein die Tatsache, dass ihm der Halbdämon gedankt hatte und nicht, wie sonst, anblaffte, war für ihn ausreichend genug sich über diese kleine Geste zu freuen.

Zufrieden stand er auf und trat an dessen Seite. „So, wollen wir erst einmal etwas essen, oder uns gleich auf die Suche nach diesem Dreckskerl Naraku machen?“ Fragend schaute er die Person neben sich an, auf eine Antwort wartend.

Dieser überlegte eine Weile. Er hatte zwar etwas Hunger, aber er war der Meinung schon genug Zeit verloren zu haben. „Ich finde es ist besser, wenn wir uns gleich auf den Weg machen. Du kannst ja von mir aus was essen. Ist mir egal. Ich ziehe auf jeden fall weiter.“

Der Angesprochene war zwar ein wenig enttäuscht über die etwas herzlose Antwort, aber im Grunde genommen war es ihm egal. Er wusste, der Halbdämon würde seine Gefühle nie erwidern und so nickte er einfach nur zustimmend. Gemeinsam verließen sie die Höhle.

Auf dem Weg nach unten verharrte Kouga für einen Augenblick und schnüffelte angeregt in der Luft. Irgendetwas erweckte seine Aufmerksamkeit. Er konnte es nicht genau definieren, aber dieser Geruch schien ihm so bekannt und vertraut zu sein. Seltsamerweise machte sich ein wohliges Gefühl in ihm breit und er wäre gerne diesem Geruch noch etwas länger nachgegangen, hätte versucht herauszubekommen, um welchen es sich hier handelte, doch seine Neugierde wurde abrupt von einem ziemlich ungeduldigen Hanyou unterbrochen.

„Hey, was treibst du denn da oben? Wenn du nicht mehr mitkommen willst, dann sag es. Wir vertrödeln nur Zeit!“ Genervt drehte er sich um und ließ den immer noch schnüffelnden Wolfsdämon einfach an Ort und Stelle stehen. Ist ja gut, ich komme schon“, meinte Alleingelassener eher beiläufig und setzte sich in Bewegung. An InuYashas Seite angekommen, kam ihm auch sofort ein „Na, auch endlich mal da!“ entgegen, was ihm momentan allerdings wenig störte. In Gedanken hing er noch immer diesem unbekannten, aber doch so vertrauten Geruch nach. „Sag mal InuYasha. Ist dir da vorhin nichts aufgefallen?“, fragte er ihn neugierig und blickte noch einmal an die Stelle zurück, an der er diesen Duft wahrgenommen hatte. „Was soll mir denn aufgefallen sein?“, kam es von diesem ziemlich desinteressiert zurück. „Ach, nicht so wichtig. Ich dachte ja nur.“

Eine Zeitlang gingen sie schweigend nebeneinander her, bis sich auf einmal die Nase des Wolfsdämons wieder meldete. /Hmm…. Sag mal, spinn ich jetzt total, oder kann es sein, dass InuYasha heute ganz anders riecht? Ach was, das bilde ich mir nur ein./ Sich dennoch nicht ganz sicher und zudem unheimlich neugierig, schnüffelte er noch ein bisschen, allerdings so, dass dieser es nicht merkte. Etwas verwirrt stellte er fest, dass ihn seine Nase anscheinend doch nicht belog und dieser wirklich einen anderen Duft verströmte. /Möchte mal wissen, was das zu bedeuten hat./
 

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Sesshoumaru war ebenfalls noch immer auf der Suche nach Naraku. Gefolgt von seinem treuen Diener Jaken, dem kleinen Menschenmädchen Rin und dem Drachendämon Ah-Uhn durchstreifte er einen Wald, welcher nah an seinem Territorium lag.

Einer seiner Dienerschaft hatte ihn aufgesucht und berichtet, dass es Probleme in den östlichen Gefilden seines „Reiches“ gab und dass er, so schnell es ging, zurückkommen sollte, auf sein Schloss.

„Ich frage mich, wie meister Sesshoumarus Schloss wohl aussehen mag“, kam es von dem Mädchen, welches eher mit sich selbst sprach. Sie wusste, dass ihr Meister morgens alles andere als gesprächig und vor allem ansprechbar war. (Als ob der jemals gesprächig gewesen wäre dieser stumme Fisch! ^_^ UAAAHHH!!! Nich hauen Sessy! War nicht so gemeint!)

Jaken erbarmte sich ihrer und meinte: „Sein Schloss ist riesig und lieg auf einem riesigen Berg im Westen. Wie du ja sicher weißt, ist Meister Sesshoumaru der Herrscher über die westlichen Länder.“ „Wow! Mein Meister ist echt toll!“ Rin war ganz begeistert und sprang aufgeregt umher. „Lass das du dummes Ding. Das nervt“, meckerte der Froschdämon und wollte ihr schon eins überbraten, als sich der Silberhaarige umdrehte und ihm einen äußerst bösen Blick zuwarf. /Ich glaube, das sollte ich lieber lassen. Obwohl diese Göre ein Mensch ist, scheint mein Herr sie zu mögen und es wäre gar nicht gut, wenn ich mir durch solch eine Kleinigkeit seine Missgunst einfangen würde./

Resigniert ließ der kleine Dämon den Kopf hängen und folgte schweigend weiter seinem Herrn. Das kleine Madchen schien zu merken, dass ihn etwas bedrückte, denn sie lief freudig auf ihn zu, umarmte ihn von hinten und meinte halb lachend: „Nicht traurig sein Meister Jaken.“ Obwohl er es gar nicht mochte von jemandem berührt zu werden, geschweige denn von einem Menschen, so trösteten ihn diese Worte dennoch. Er atmete tief durch und sprang fast ebenso begeistert seinem Meister hinterher, wie das kleine Menschenmädchen.
 

Sie brauchten nicht allzu lange um den Wald zu durchqueren. Als sie schließlich die letzten Bäume hinter sich gelassen hatten, kamen sie auf eine riesige Blumenwiese. Ganz begeistert von der Vielfalt der Blumen, rannte Rin wie aufgescheucht umher und pflückte so viele, wie sie tragen konnte. Nachdem sie fertig war, folgte sie den Anderen, welche einfach weiter gegangen waren. Den riesigen Strauß teilte sie anschließend in zwei kleinere. Einen für Jaken, den Anderen für Sesshoumaru.

Der Froschdämon weigerte sich allerdings beharrlich ihr den Blumenstrauß abzunehmen. Seiner Meinung nach sei das eine dämliche Angewohnheit der Menschen und außerdem sei er ein Mann (wenn man das mal so sagen kann^^). Allerdings schaute er bei seinen Worten weg, damit die Kleine nicht sehen konnte, wie er ein wenig rot im Gesicht wurde. Diese Geste schmeichelte ihm doch ein wenig.

Das kleine Mädchen ließ sich dadurch allerdings nicht entmutigen und hüpfte immer noch quietschvergnügt zu ihrem Herrn und hielt ihm seinen Strauß hin. Dieser wollte ihn aber ebenfalls nicht annehmen. Na ja, um eher zu sagen, er zeigte nicht einmal, dass er sie überhaupt bemerkt hatte. Etwas enttäuscht ließ sie den Kopf sinken und betrachtete ihre zwei nutzlosen Sträuße. Sie bemerkte gar nicht, dass sie langsamer wurde und wieder etwas nach hinten fiel. „Warte bis wir im Schloss sind, dann kannst du sie in eine Vase stellen“, war das einzige Kommentar zu dem Ganzen, welches der Herr der westlichen Länder von sich gab und unbeirrt weiter ging.

Durch dessen Worte ermutigt, drückte sie die Blumen fest an die Brust und sagte: „Jawohl Meister Sesshoumaru. Vielen Dank.“ Den Rest des Weges ging sie schweigend hinter ihm her, immer darauf bedacht, dass der nun wieder große Strauß keinen Schaden nahm.
 

Als die Sonne schließlich schon hoch am Himmel stand, erreichten sie das Schloss. Es war von einer unheimlich hohen Mauer umgeben, welche aussahen, als seien sie unüberwindbar.

An dem großen Eingangstor angekommen, knieten sich die beiden Wachposten sofort hin, als sie ihren Herrn auf sie zukommen sahen. Wie von Zauberhand öffnete sich das Tor von ganz alleine und der Silberhaarige durchschritt es, ohne seine Untergebenen auch nur eines Blickes zu würdigen, seine Begleiter im Schlepptau.

Am Haupteingang des Gebäudes angekommen blieb der groß gewachsene Youkai plötzlich stehen und schnüffelte angeregt in der Luft. /Wenn das mal nicht…/ Ohne auch nur ein Wort der Erklärung machte er auf dem Absatz kehrt und ging wieder Richtung Tor. Jaken und Rin tauschten derweil verwirrte Blicke. Es war für die Beiden zwar nichts Neues, dass ihr Meister einfach ging, ohne etwas zu sagen, aber sie waren doch gerade erst hier angekommen und das hier war sein Zuhause. Etwas ängstlich fragte der kleine Froschdämon: „Meister Sesshoumaru, alles in Ordnung. Wohin geht ihr?“ Schon darauf gefasst einen heftigen Schlag für diese Frage zu kassieren, ging er in eine abwehrende und zugleich unterwürfige Position. Als jedoch nichts passierte, erlaubte er sich seinen Herrn ein wenig genauer zu betrachten, um vielleicht den Grund für dessen Verhalten zu erfahren. Dieser ging einfach weiter und meinte nur: „Ihr Beide bleibt hier.“ Die beiden Zurückgebliebenen nickten nur zustimmend und sahen ihm noch eine Weile lang nach, bis er das Tor passiert hatte und somit außer Reichweite war.
 

/Sie mal einer an… mein kleines Brüderchen. Es scheint so, als ob er in Hitze wäre, oder zumindest kurz davor steht./ Bei der Suche nach dem Jüngeren verließ sich der Youkaifürst ganz auf seine Nase. InuYashas Geruch war selbst in dieser Entfernung gut zu wittern und so hatte er keine Probleme ihm auf der Spur zu bleiben.
 

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In Kouga schien mit jeder Stunde, die verging, der Verdacht immer mehr zu steigen, dass sich etwas an InuYashas Geruch verändert hatte. Das war auch nicht das Einzige, was er bemerkte, bzw. fühlte. Mit jeder Minute, die verging, fühlte er sich mehr und mehr von seinem Begleiter angezogen und musste langsam sichtlich gegen sein inneres Verlangen, sich auf ihn zu stürzen, ankämpfen. Irgendetwas an ihm schien ihn förmlich in den Wahnsinn zu treiben, doch er wusste nicht genau, woran das lag. /Liegt es vielleicht an seinem Geruch, welcher sich plötzlich verändert hat? Verdammt, warum fühle ich mich auf einmal so seltsam?/

Während der Wolfsdämon damit beschäftigt war, seinem Drang Einhalt zu gebieten, beschäftigten ihn Probleme einer etwas anderen Natur. Seit heute Vormittag fühlte er sich irgendwie komisch, doch er konnte sich absolut nicht erklären, woran das lag. Wie er bemerkt hatte, schien sich auch der Youkai neben ihm seltsam zu benehmen. Es schien fast so, als ob er sich krampfhaft vor etwas abhalten müsse.

Völlig verwirrt ging er einfach nichts sagend weiter.
 

Als es schließlich Abend wurde, beschlossen die Beiden sich einen geeigneten Unterschlupf für die Nacht zu suchen. Am Rande eines Waldes fanden sie eine kleine Höhle, welche ihnen als ausreichend erschien.

Der Halbdämon ließ sich in der hintersten Ecke nieder und versuchte, so schnell es ging, einzuschlafen. Kouga jedoch konnte nicht schlafen. Er hatte immer noch Probleme sich im Zaun zu halten. Eine Weile lang überlegte er, warum er auf einmal so seltsam auf seinen Begleiter reagierte. Irgendwann kam ihm dann der Gedanke, dass er ja in Hitze sein konnte. So weit er wusste, war dieser noch nie in einer gewesen, was dessen Verhalten an diesem Tag erklären würde. Die erste Hitze bei InuYoukais war, seinem Wissen nach, die Intensivste und die Person selbst spürte nicht wirklich etwas davon. Man fühlte sich etwas seltsam, aber ansonsten spürte man nicht großartig eine Veränderung. Zudem würde die erste Hitze nicht länger, als 2-3 Tage dauern.

Wenn dies der Fall war, dann wunderte sich der Wolfsdämon gar nicht mehr, warum er so stark auf ihn reagierte.

Bei seinem letzten Gedanken kam ihm allerdings ein Problem in den Sinn. Er hatte gehört, dass es für InuYoukais Lebensgefährlich sei, wenn sie sich nicht während ihrer ersten Hitze mit einem zumindest gleichstarken Artgenossen paaren würden. Diese Tatsache verhielt sich auch bei Hanyous nicht anders. Plötzlich stieg die Angst in Kouga. Wenn es tatsächlich stimmte, dass es für die betreffende Person eine Gefahr darstellte, wenn sie sich nicht während ihrer ersten Hitze paarten, was sollte er dann tun? Er wollte InuYasha nicht verletzen, aber wenn er ihn nicht zu diesem Ritual zwingen würde, wäre die Sache vielleicht noch viel schlimmer.

Nein! Er wollte nicht, dass die Person starb, welche er so sehr liebte. Lieber ging er das Risiko ein für immer von ihm gehasst zu werden, als solch eine Schuld auf sich zu nehmen.

Entschlossen stand er auf und schritt auf die scheinbar schon schlafende Gestalt seiner Begierde zu.
 

InuYashas Ohren zuckten ein wenig, als sich der Wolfsdämon näherte. Als dieser dann direkt vor ihm zum Stehen kam, öffnete er die Augen, um seinen Gegenüber anzusehen. Dieser ging vor ihm in die Knie, umfasste dessen Kinn und flüsterte ein „Es tut mir Leid.“, ehe er dessen Lippen mit den seinen versiegelte.

Erschrocken weiteten sich die Augen des Halbdämons. Er konnte nicht fassen, was hier gerade passierte. Als er sich ein wenig von dem Schock erholt hatte, begann er sich vor dem Dämon zu winden und versuchte sich von ihm zu lösen. Dieser allerdings vereitelte den Versuch, in dem er ihm seinen freien Arm um die Hüfte legte und ihn an sich heran zog.

Nach schier endlosen Versuchen wurde der Hanyou etwas ruhiger und er hörte auf wild um sich zu schlagen. Der Wolfsdämon interpretierte dies allerdings falsch und löste den Arm von dessen Hüfte. Er dachte, der Halbdämon hätte seine „Lage“ akzeptiert und würde sich nicht mehr dagegen wehren.

Als der Arm vollends von Inus Hüfte verschwunden war, nutzte er die Gelegenheit und rammte ihm seine Faust mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, in die Magengrube. Durch diesen unerwarteten Schlag, konnte der Schwarzhaarige nicht schnell genug reagieren und ging in die Knie. Der Schlag hatte es in sich gehabt, da er gegen die aufkommende Ohnmacht ankämpfen musste.

InuYasha nutzte diese Gelegenheit und rannte aus der Höhle. Er wollte nur noch weg von hier. Sicher, es tat ihm zwar Leid, dass er so reagiert hatte, aber was hätte er denn anderes machen sollen? Ohne auf den Weg zu achten, rannte er, so schnell er konnte.

Als hätte er nicht schon genug Probleme gehabt, tauchten auf einmal unzählige von Dämonen auf. /Heut ist echt nicht mein Tag!/ „Hey ihr da, verschwindet, wenn euch euer Leben lieb ist!“, schrie er und zückte sein Schwert, um seinen Worten etwas mehr Ausdruck zu verleihen. Die Dämonen allerdings ließen sich nicht davon abschrecken. Im Gegenteil. Sie kamen alle auf einmal auf ihn zu und der Halbdämon hatte Mühe, sie in Schach zu halten. Immer wieder schaffte es einer an ihn ran zu kommen und jedes Mal, so schien es ihm, betatschten sie ihn an seinem Hintern, wenn er nicht schnell genug war, sie zu beseitigen.

Irgendwann wurde ihm das Ganze zu bunt und er setzte sein Kaze no Kizu ein. Mit einem einzigen Schlag vernichtete er alle Dämonen. Er wollte schon sein Schwert zufrieden wegstecken, als er leider feststellen musste, dass es noch nicht vorbei war. Eine erneute Anzahl von Dämonen erschien und so war er wieder gezwungen die Windnarbe einzusetzen. Es blieb auch nicht bei diesem zweiten Mal. Jedes Mal, wenn er eine Horde vernichtete hatte, tauchte die nächste auf. So geschah es, dass ihm bald die Kraft ausging und er sich schwer atmend auf sein Schwert abstützte. Viel Zeit zum Ausruhen blieb ihm allerdings nicht, da schon der nächste Haufen anrückte. Schwer seufzend richtete er Tessaiga auf die „Angreifer“ und wollte schon zu einem erneuten Schlag ansetzen, als sie alle buchstäblich in Fetzen gerissen wurden. Verwundert starrte er auf in die Richtung, aus der sie gerade noch gekommen waren. Anstatt der Dämonenschar stand da nun eine einzelne Person, welche ausdruckslos in seine Richtung blickte. „Oh nein! Was machst du denn hier?“
 

To be continued
 

Das war’s wieder von mir. Hoffe, es hat euch gefallen. Dachte mir, ich mache es ein wenig länger, da das vorherige Kapitel ja recht kurz war! ^^

So langsam nimmt die Geschichte Form an. Bin mit diesem Kapitel recht zufrieden. Was meint ihr? Kommis…. Please! >.<

Das nächste Kapitel wird, denke ich nicht allzu lange dauern, da ich schon recht genau weiß, was darin vorkommen soll.

Bis zum nächsten Mal bei „Die erste Hitze- Ein Fluch und Segen zugleich“

Eure Hoshikari ^_^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Mercer
2007-10-03T19:55:36+00:00 03.10.2007 21:55
jepp, das war jetz schon länger ^^
soo was, solche Fürsorge von Kouga, wie süüß *.* ich find das ziemlich lieb, dass er sich auch noch anstrengt, nicht über ihn herzufallen (obwohl ich hier am PC sitze und bete:"verlier die beherrschung!! fall überihn her...!!" etc. XDD ja ich bin etwas durchgeknallt^^°)
und dass Inu soo klug ist, verblüfft mich auch nicht schlecht, immerhin hat er doch tatsächlich zu einer List gegriffen, um sich zu befreien..*ggg* sry, INu, nicht bös gemeint...^^

ich fass mich erst mal kurz, ich muss gleich noch weiterlesen =)
lg Mercer
Von:  Schalmali
2007-04-02T17:27:17+00:00 02.04.2007 19:27
Also so wie sich Kouga um ihn kümmert und wirklich zu lieben scheint würde ich ihm Inuyasha wünschen ^^ Allerdings steht wohl das Pairing Inuyasha x Sesshoumaru fest nach dem was du geschrieben hast auch wenn da noch ein ? war oder? :D Na wie auch immer. Du beschreibst alles sehr schön und gut, nicht zu hastig aber auch nicht vor sich hinwegetierend. Allerdings sollte es jetzt ja zügig gegehen weil Inuyasha ja sonst am Lebensabgrund stehen könnte wenn das stimmt was Kouga hörte ^^ Na bin mal gespannt, für Shonen-Ai (die werden ja meistens hingekritzelt) sehr gut geschrieben, aber auch so nicht schlecht, nicht dass du was falsch denkt ^^
Von:  mausilausi
2007-03-30T16:24:33+00:00 30.03.2007 18:24
Schön das du mal wieder etwas von dir hören lässt
ich kenn die ff ja schon und bin begeistert mach weiter so
mausilausi


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