Short Cut
Title: You're almost here
Coupling: Ran/Shinichi
Category: Romance, drama, sad-story
Author: Lily (Dreamer4ever)
A kind of: short story /Short Cut
Inspiration- music: Brian McFadden & Delta Goodrem - Almost here
Das Wasser ist ruhig - kein Lüftchen ist zu hören. Nichts, nicht mal ein Vogelgeräusch, oben in den Baumkronen kann die Stille - die herrscht - brechen.
Die leichten Wellen, die der See ans Ufer schlägt, waren sehr faszinierend zu beobachten, denn das Mondlicht scheint sich auf die leichten Wogen zu brechen; hinterlässt einen lang gezogenen , breiten, gelblichen Fächer.
Die Luft ist frisch und klar, ein winziger Vanilleduft weht zu mir und steigt in meine Nasenflügel empor.
Ich muss lächeln. Ich bin schon viel zu lange still gewesen, so sehr habe ich mich vom Wasser begeistern lassen.
Ich reiße mich von dem naturellen Anblick los, stemme meine rechte Hand in die Hüfte und schaue zu dir - die, die neben mir steht und genau wie ich aufs Wasser schaut.
Lange mustere ich dich heimlich, du merkst nicht, dass ich dich ansehe, denn dein Blick schaut gebannt zum Wasser - als würden gleich Ungeheuer herausspringen.
Wie schön du doch bist. Deine langen, braunen Haare liegen offen und in leichten Wellen auf deinen Rücken hinab und hüllen dich wie in einem Gloriaschein ein.
Wie sehr ich dich doch vermisst habe, doch ich habe kaum Zeit. Wenig Zeit - aber nun, wo wir endlich allein sind....kann ich es wagen.
Ich kann es dir endlich sagen, was noch keiner von uns beiden sagen konnte. Ich weiß, dass du es auch fühlst. Dieses Verlangen, diese Inbrunst in deinem Herzen. Ich möchte dich berühren - schon solange. Konnte es aber nie vollenden, ständig kam etwas dazwischen. Wir wissen, dass uns mehr verbindet, als Freundschaft. Viel mehr - doch nie konnten wir es sagen. Ich konnte es dich fühlen lassen, dich umarmen, doch ich habe dich nie richtig....geküsst!
Lange und intensiv, am liebsten würde ich dich nicht mehr loslassen. Aber das muss ich - weil ich nicht der bin, den ich behaupte zu sein.
Ich weiß, wie sauer du noch bist, wie lange du auf meinen Rückruf gewartet hast. Und nun, wo ich hier bin, bist du still. Du sagst nichts zu mir, als würdest du es für einen Traum halten. Glaubst nicht, dass ich echt bin.
Ich bin es doch....den, den du liebst! Endlich!
Du schaust auf, schaust nach rechts, zu mir! Deine schönen, traurigen Augen? - Wieso weinst du wieder? Warum hast du salzige Tränen in deinen Augenlidern haften? Wieso laufen sie an deinen Wangen hinab? Ich bin doch hier! HIER!
Nur für kurze Zeit, aber ich bin doch immer bei dir!
Ich flüstere deinen Namen, um deine Aufmerksamkeit zu erregen. Komme dir näher. Dein zierlicher Körper fröstelt unter den leichten Nachtwind. Unsere Blicke begegnen sich, lange und intensiv mustern wir uns. Deine Tränen wollen nicht enden, bis ich meine Hand hebe und leicht über deine Wange streiche. Du lässt es geschehen, siehst nur verwundert aus.
Warum?
Hast du was dagegen, dass ich dich berühre, nach all der Zeit? Hältst du es noch immer für einen Traum?
Ich spüre, die salzige Flüssigkeit auf deiner reinen Haut, deine leicht geröteten Wangen.
Ich muss dich anlächeln, so schön bist du. Trotz Tränen!
Du darfst nicht heulen, habe ich dir gesagt. Denn ich bin doch wieder hier - bei dir.
Doch du hast wohl keine richtigen Worte gefunden, bleibst still und bist wie erstarrt.
Wie ich deine Ängstlichkeit doch liebe.
Ich komme dir etwas näher. Dieses Mal darf mir nichts dazwischen kommen, dieses Mal muss es klappen. Ich bin groß - für heute, einen einzigen Tag - ich muss ihn vollends ausnutzen, um dir zu zeigen, wie viel du mir wirklich bedeutest. Worte helfen nicht mehr, du musst Taten sehen.
Ich streiche über deine Haare, dann...lege ich meine beiden Hände um deine Wangen, ziehe dein Gesicht zu mir.
Du flüsterst meinen Namen. Nicht Conan, sondern Shinichi.
Ich nicke ihr zu. Ich will sie küssen, diesen einen Kuss darf ich nicht vergessen, niemals. Wer weiß, wie lange es dauert, bis ich wieder ich sein kann.
Dann drücke ich sanft und erstmal langsam meine Lippen auf ihre. Wir beide sind noch sehr unerfahren, was das küssen betrifft, doch ich setze alles daran, diesen Kuss zu etwas besonderen zu machen.
Für mich und dem Mädchen, das ich liebe.
Ihre Lippen schmecken nach Vanille. Ich liebe diesen Duft an ihr - der muss noch vom letzten Vanilleeis gewesen sein, den sie sich mit mir geteilt hat.
Immer wieder treffen sich unsere Lippen, wie Blitze. Die immer wieder kurz aufhören um dann wieder vom neuen zu beginnen.
Ich öffne die Augen, schaue zu dir, du hast es wohl nicht geglaubt, als ich die Initiative übernommen habe, wie? Du glaubtest, ich würde wieder nur Worte sprechen lassen?
Deine Hände legen sich um meinen Hals, als ob du mich nicht mehr entschwinden lassen würdest.
Doch ich muss dich wieder bald verlassen, bald lässt das Gegenmittel nach.
Ich löse mich leicht von dir. Ich liebe dich, habe ich dir zugeflüstert. Du hast mich mit großen Augen angesehen und mich schließlich umarmt.
Danke, hast du nur geantwortet. Eine merkwürdige Antwort, dennoch war sie alles, was ich hören musste. Du warst nur zu geschockt, darüber, dass ich dich geküsst habe, richtig? Am liebsten würde ich einen Schritt weitergehen - doch die Zeit läuft mir davon.
Ich drücke mich fester an dich und küsse deinen Nacken, deine Halsbeuge und deine Ohren, lasse meine Finger durch deine Haare wandern. Wie ich dich liebe....
"Ich liebe dich auch!"
Deine restliche Antwort geht unter, da du mich nun küsst. Und wie du mich küsst, als würdest du wissen, dass ich die nächste Zeit nicht mehr bei dir bin, dass ich dann wieder der kleine Conan bin.
Ich lasse mich ganz in diesen Kuss ein und spüre deine Zunge, die meine streichelt.
"Verlass mich nicht!"
Diese Bitte kann ich dir nicht erfüllen, ich würde all deine Bitten Wirklichkeit werden lassen - doch diese liegt nicht mehr in meine Macht.
"Ich muss gehen!"
Dieser Satz trifft dich hart, doch du bist wieder sehr gefasst. Nickst nur und gehst einen Schritt zurück.
"Du musst nicht gehen!", meint sie nur. Sie weiß es nicht besser, weiß nicht, dass ich nie weggehen werde - nicht von ihr oder jemand anderen. Ich bin immer bei dir - nur nicht so, wie du mich kennst.
Ich schaue dich verlegen und traurigen Blickes an
"Glaub mir, ich bin immer in deine Nähe, ich bin nie wirklich weit entfernt von dir!"
Ich streiche über ihren Oberarm, der mir wie eine Einladung erscheint.
"Geh nicht!" Ihre Stimme zittert vor Anspannung.
Ich trete von einem Fuß auf den anderen. Ich habe kaum mehr Zeit. Bald werde ich mich zurückverwandeln.
Ich muss nun gehen....muss....
"Ran, ich will nicht gehen, nicht weg von dir, glaub mir. Doch es bleibt mir nichts anderes übrig!"
Ich suche deinen Blick, deine offenen Augen sagen mir alles. Schmerz und Traurigkeit legen sich wieder hinein und füllen deine Iris aus.
"Shinichi, du bist meine große Liebe, wieso musst du gehen? Bleib doch bei mir - bin ich dir nicht wichtig genug?"
Es schmerzt, das zu hören.
So weh tut es im Herzen.
"DU bist mir wichtig! Sehr wichtig", betone ich. "ich hab wieder einen wichtigen Fall"; entschuldige ich mich.
"Deine Arbeit ist dir wichtiger?", schluchzt du.
Ich schüttele den Kopf. "Nein, Unsinn. Du bist die wichtigste Person in meinem Leben. Ohne dich würde ich zugrunde gehen. Nur die Gedanken an dich, lassen mich meine Arbeit tun!"
Ran muss lächeln.
"Soviel bedeute ich dir?"
"Ja, Ran. Denn ich liebe dich, ich möchte nicht gehen, doch ich kann auch nicht bleiben. Ich würde es gern, bald Ran werde ich nie wieder weg gehen!"
"Das sagst du immer!", meint sie dann zu mir.
Ich weiß, dass ich das ständig sagen muss, aber wie soll ich dich sonst vertrösten?
Ich komme ihr wieder näher, küsse sie sanft.
Schließlich wende ich mich ab und gehe...in eine Zukunft, die ich genau kenne, doch die für Ran wohl für immer ein Geheimnis bleiben wird.
ENDE
