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Verlust und Gewinn

Hermine hat einige Aufregung und Schicksalsschläge zu verdauen. Was hat Professor Snape damit zu tun und wie kann er ihr helfen? HGSS ?
von

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7. Kapitel

7. Kapitel
 

Severus betrat die Große Halle nun nach dem Kampf zum ersten Mal. In den vergangenen Stunden, die er selbst im Krankenflügel zugebracht hatte, war man hier fleißig gewesen. Die Tische und Stühle waren verschwunden und das gröbste Chaos schien beseitigt zu sein. Hätten nicht in der Mitte der Halle die toten Schüler ordentlich aufgebahrt gelegen, hätte niemand vermutet, was sich hier in den letzten Stunden abgespielt hatte.
 

Nach und nach ließen die Auroren die Bahren nach draußen schweben und brachten die toten Kinder in leeren Klassenräumen unter, damit die Eltern in den nächsten Tagen Abschied nehmen konnten. Stasiszauber schützen ihre körperlichen Hüllen. Die übrigen Schüler waren in ihre Gemeinschaftsräume geschickt worden und wurden nun nach und nach von ihren Hauslehrern über das Ausmaß der Toten und Verletzten informiert.
 

Severus Snape wusste, dass auch er das mit seinen Slytherins machen musste, aber er konnte sich nicht vom Anblick der Toten losreißen und als er dann gewahr wurde, dass noch mehr Leichen da lagen, ging er zu ihnen. Es waren die Todesser, die ihren Angriff nicht überlebt hatten. Siebzehn, wenn Severus richtig zählte.
 

Er zog einem nach dem anderen die Maske vom Kopf und fand Nott, Lestrange, Goyle Senior und noch einige andere bekannte Gesichter. Um keinen von ihnen tat es ihm leid, aber er würde einigen Schülern die Nachricht vom Tod ihrer Eltern überbringen müssen.
 

Seufzend richtete er sich auf. Das war ein langer furchtbarer Tag gewesen und er war noch immer nicht zu ende.
 

Im Hinausgehen sah er Potter und Longbottom an eine Wand gelehnt sitzen. Beide schluchzten und Snape ahnte sofort, dass es wegen des Granger-Mädchens war. Er bog zu ihnen ab.
 

"Sie lebt." war alles, was er sagte und bevor sich Harry und Neville soweit gefangen hatten, dass sie wussten, was los war, schloss sich die Tür bereits hinter ihrem Professor.
 

Verblüfft sahen sie einander an und stürmten ihm hinterher. Er hörte es und knurrte, ohne sich umzusehen. "Krankenflügel." und schon war er weg.
 

Obwohl es inzwischen weit nach Mitternacht war, rannten die zwei hinauf zu Madame Pomfrey und ließen sich nicht von ihr abwimmeln, sondern standen wenig später neben Ron an ihrem Bett und betrachteten die schlafende Hermine.
 

Snape informierte inzwischen sein Haus über die Anzahl der Toten auf beiden Seiten und dann einige einzelne Schüler über den Tod der Väter, beziehungsweise Mütter. Es war nicht überraschend, dass keiner von ihnen weinte. Tränen zeigten Schwäche und Slytherins waren nicht schwach. Mit einigem Stolz auf seine Schüler verließ er sie und begab sich endlich in seine Räume.
 

Es kam ihm merkwürdig vor, hier im Bett zu liegen und noch am Leben zu sein, während die Leiche des Dunklen Lords in Askaban verrottete.
 

Er lebte und er hatte eine Zukunft! Was für eine überaus seltsame Vorstellung. In den letzten 17 Jahren hatte er immer nur von einem Tag zum anderen gelebt. Niemals hatte er an ein Leben nach Voldemort gedacht. Niemals hatte er sich getraut, solche Gedanken zuzulassen.
 

Er krempelte seinen Linken Ärmel hoch, betrachtete das Todessermal und lachte, lachte laut und kräftig, so dass jeder, der ihn hätte sehen können, Ihn für wahnsinnig gehalten hätte.
 

Er war frei! FREI! FREI!
 

Die Ekstase ging bald in Grübelei und dann in tiefe Erschöpfung über und endlich schlief er ein.
 

Oben auf der Krankenstation saßen mittlerweile vier Leute, denn auch Draco hatten sie informiert, dass Hermine am Leben war, am Bett des jungen Mädchens und wachten über ihren Schlaf.
 

Der nächste Tag brach an und Hermine erwachte. Ihr Hirn war leer. Jegliche Erinnerung an den vergangenen Abend war weg. Sie schlug die Augen auf und wunderte sich, wo sie sich befand. Ihr Zimmer war es wohl nicht.
 

Als sie sich etwas aufrichtete sah sie am Fußende ihres Bettes Neville und Luna sitzen, Händchen haltend und beide mit dem Kopf auf der Brust. Draco hatte sich mit dem Oberkörper auf ihr Bett gelegt und auch Ron und Harry saßen da. Was war denn hier los und warum war sie auf der Krankenstation, wie sie inzwischen erkannt hatte?
 

Sie setzte sich hin und ein scharfer Stich durchzog ihre Eingeweide. Hermine konnte nicht verhindern, dass ihr ein Japsen entfuhr. Jetzt wusste sie zumindest, dass sie nicht umsonst hier lag.
 

Das Japsen hatte Draco geweckt und mit ihm wurden auch die anderen wach. Sie sahen sie alle an, als sei sie ein Geist. "Guten Morgen, würde mir mal bitte einer sagen, was ich im Krankenflügel mache?"
 

Alle fünf waren noch recht verschlafen. Draco hatte noch Falten von der Decke im Gesicht, war aber der erste, der ihr antwortete. "Erinnerst Du Dich denn nicht an gestern Abend?"
 

"Gestern Abend, da war der Halloweenball, aber sonst kann ich mich an nichts erinnern. Was ist pass... ." Sie brach ab, denn plötzlich hatte sie wieder Voldemorts rot leuchtende Augen vor sich, die sie mit einer nicht zu verleugnenden Vorfreude anblickten und schlagartig kehrten ihre Erinnerungen zurück. Sie spürte noch einmal die Kraft, mit der sie an die Wand geschleudert worden war und formulierte eine andere Frage. "Wieso bin ich noch am Leben?"
 

"Weil Neville Voldemort getötet hat."
 

Hermine riss die Augen weit auf. "Was? Neville?" Ihr Kopf schnellte zu ihm herum.
 

Der noch immer nicht ganz wache junge Mann setzte sich auf und nickte. "Frag mich nicht, woher ich den Mut dazu genommen habe, Mine, aber ich habe es getan."
 

"Wie?"
 

"Mit dem Todesfluch. Er wollte Harry gerade töten und na ja, da habe ich nicht mehr überlegt und wie auch immer, es war seltsam. Ich weiß gar nicht, wie ich das schaffen konnte, aber Professor McGonagall und Professor Dumbledore haben mir erklärt, dass ich damit der Prophezeiung Recht gegeben hätte. Sie haben etwas gesagt, was ich nicht verstanden habe. So was wie, dass Voldemort vor dem falschen Jungen Angst hatte. Ich weiß nicht, was das genau heißt, aber er ist tot und es ist vorbei."
 

Hermine staunte, zum einen, weil sie in all der Zeit, die sie Neville kannte, noch nie so eine lange Rede von ihm gehört hatte, mehr aber noch über die Tatsache, dass er Voldemort zur Strecke gebracht hatte. "Dann ist es vorbei? Endgültig vorbei?"
 

Harry nahm ihre Hand, drückte sie fest und flüsterte "Ja, es ist vorbei."
 

Ein breites Lächeln erstrahlte auf Hermines Gesicht und das war so ansteckend, dass ihrer Freunde, die allesamt froh waren Hermine am Leben zu sehen, genauso zu grinsen begannen.
 

In kurzen Worten erklärten sie Hermine, was nach ihrer Ohnmacht geschehen war und erst als sie auf die Schüler kamen, die gestorben waren, trübten sich ihre Gemüter etwas. Bis auf Goyle kannten sie niemanden näher, aber jeder Tote war einer zuviel.
 

Madame Pomfrey erschien in genau dem Moment, als Hermine fragte, wer sie eigentlich hergebracht hatte und beantwortete die Frage gleich. "Guten Morgen, Hermine. Das war Professor Snape. Er hat Ihnen das Leben gerettet.
 

"Professor Snape?" echote Hermine völlig sinnfrei.
 

"Ja, ich denke, wenn sie morgen entlassen werden, sollten Sie sich bei ihm bedanken. Und jetzt" fuhr sie an ihre Freunde gerichtet fort "raus hier, bevor sie noch die anderen Verletzten aus dem Schlaf reißen."
 

Jeder Einzelne verabschiedete sich mit einer Umarmung von Hermine und erst als alle den Raum verlassen hatten trat die Krankenschwester wieder zu ihr und untersuchte sie noch einmal. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Dafür, dass sie gestern mehr tot als lebendig waren, sehen Sie heute schon wieder ganz gut aus. Die Lunge und die Leber sind wieder verheilt, nur die Knochenbrüche sind noch nicht vollständig zusammengewachsen. Morgen um die Zeit dürften Sie aber wieder wie neu sein. Bis dahin bleiben Sie schön ruhig hier liegen, ja?"
 

Hermine nickte und machte sich in Gedanken eine Notiz, dass Sie Snape wohl wirklich danken musste, wenn es so knapp mit ihr gewesen war. Lange lag sie an diesem Morgen im Krankenbett und versuchte zu begreifen, dass der Kampf gegen Voldemort wirklich und wahrhaftig vorbei zu sein schien.
 

Am aller wenigsten wollte ihr in den Kopf gehen, dass Neville ihn getötet hatte. Das Schicksal nahm manchmal schon seltsame Wendungen.
 

TBC
 

Über einen Kommantar zu dieser Geschichte würde ich mich wirklich freuen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-07-06T13:27:05+00:00 06.07.2007 15:27
Wie gesagt, was soll ich sagen, die geschichte ist echt toll!

Auch wenn ich nicht zu jedem kapi nen review schreib, ich les alle!
Von:  Silverwoulf
2006-03-01T16:44:12+00:00 01.03.2006 17:44
So nun da ich alle Kapitel gelesen habe schreibe ich auch einen Kommentar!
Was hat das mit Hermine und Snape zu tun? Bis jetzt ja ncoh nicht viel, schade... hoffe dur schreibst weiter ich fand die Geschichte bisher nämlich mehr als mitreißend!!!
Weiter so... auch wenn ich die einzige Kommi bisher geschrieben hab, aber das kenn ich auch... ich hab auch bisher nur eine bekommen....

Grüße Chr'kta


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