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Feindschaft, Freundschaft, Liebe?

*Taito*
von

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Homecoming (1)

Mitten in der Nacht, kam Matt bei Dean an. Er stand zitternd vor der Tür zu dem kleinen Strandhäuschen, unsicher ob es nun an der Kälte oder eher der Aufregung lag. Er wusste nur, dass ihn während der Zugfahrt nach Osaka Zweifel überkommen hatten.

Das Ganze war so verrückt.

Dean hatte am Telefon so normal, so lieb, vertraut und eigentlich, wie immer geklungen.

Trotzdem hatte Matt irgendwie Angst vor Deans Reaktion. Davor ihm nach einem Jahr wieder gegenüber zu stehen.

Matt sah zögerlich auf die Klingel.

Er wollte Dean wiedersehen.

Er wollte ihn wirklich gerne wiedersehen.

Und trotzdem hätte er sich am liebsten umgedreht und wäre davon gelaufen.

Er seufzte.

Ein wenig zaghaft betätigte er schließlich doch die Klingel und wäre am liebsten gleich darauf weggerannt. Möglicherweise hätte er diesen Plan sogar in die Tat umgesetzt, wenn Dean nicht im nächsten Moment schwungvoll die Haustür geöffnet hätte.
 

Matt sah ihn perplex an.

Er sah genauso aus, wie immer. Groß, schlank, beinahe schulterlanges braunes Haar, das ihm wild ins Gesicht fiel, unglaublich schöne braune Augen und ein liebevolles Lächeln auf den Lippen.
 

„Schön, dass du wieder da bist“, begrüßte Dean ihn freundlich.

Matt jedoch starrte ihn weiter einfach nur an, unfähig auch nur einen Ton herauszubringen oder auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

„Komm schon rein, draußen ist es viel zu kalt“, meinte Dean amüsiert.

Er griff nach Matts Hand, umschloss diese sanft, was Matt einen wohligen Schauer über den Rücken jagte und zog ihn ins Haus.

Nachdem er die Tür hinter ihnen wieder verschlossen hatte, nahm er Matts Gepäck und stellte es neben dem Eingang ab.

„Dean...“, mehr als das brachte Matt nicht heraus, dabei war da gerade unendlich viel, was er ihm sagen wollte, doch nicht in Worte fassen konnte.

„Ich hab dich vermisst, Kleiner“, sagte Dean sanft, als er Matt an sich und in eine zärtliche Umarmung zog.

Es fühlte sich komisch an, so umarmt zu werden. So vertraut. Es war so lange her, dass Matt in Dean Armen gelegen hatte. Aber es war schön, auch wenn es sich zunächst seltsam fremd anfühlte. Anfänglich noch ein wenig zögerlich erwiderte Matt Deans Umarmung.

„Ich hab dich auch vermisst“, brachte er schließlich hervor und drückte sich fester an Dean.

„Freut mich ehrlich das zu hören“, entgegnete Dean lächelnd und gab Matt einen kleinen Kuss aufs Haar. „Möchtest du was trinken? Mineralwasser? O-Saft?“

„Mineralwasser hört sich gut an“, nuschelte Matt.

„Okay, lässt du mich dann einen Moment los, damit ich dir welches bringen kann?“, fragte Dean amüsiert.

Matt löste sich verlegen von ihm.

„Mach es dir solange schon mal auf dem Sofa bequem“, schlug Dean vor, schob Matt zum Sofa udn drückte ihn sanft, aber bestimmt darauf. „Nicht weggehen, bin gleich wieder da.“

Matt beobachtete Dean, wie er aus dem Zimmer huschte und in die Küche ging. Dann blickte er sich in dem kleinen Raum um, in dem sie immer so viel Zeit zusammen verbracht hatten. Es hatte sich beinahe gar nicht geändert.

Der Raum war immer noch in der gleichen vanillig-cremige Wandfarbe gestrichen. Gegenüber dem Eingang stand das lange Regal, in dem sich allerhand Schallplatten, CD´s und Bücher befanden, noch wie vor einem Jahr. Daneben stand immer noch der, wie immer, völlig chaotische und mit allerlei Kram zugemüllte Schreibtisch. Auch die große Eckcouch, die nahe dem Fenster stand, das im Sommer einen herrlichen Ausblick auf das Meer bot, war immer noch dieselbe.

Ein paar der Poster an den Wänden waren neu, andere abgenommen worden. Möglicherweise, war ja auch der Couchtisch, um einen Zentimeter verschoben und die Jeans, die auf dem Drehstuhl von Deans Schreibtisch lag, war vor einem Jahr sicher noch nicht hier gewesen , aber ansonsten schien wirklich alles beim Alten zu sein.

Sogar Dean.

Es schien fast so, als sei Matt niemals weggewesen.

„Sie hatten ein Wasser bestellt, Monsieur?“

Aus seinen Gedanken geweckt, bemerkte Matt nun, dass Dean bereits aus der Küche zurück war und das Glas Wasser vor ihm auf dem Tisch abstellt, ehe er sich dann zu ihm auf das Sofa setzte.

„Danke“, sagte Matt lächelnd, nahm einen Schluck und stellte das Glas dann vorsichtig wieder ab.

Dann blickte er Dean an.

Er wollte etwas sagen, irgendwas.

Aber ein weiteres Mal an diesem Abend, fand er die Worte nicht, nach denen er suchte.

Er wusste einfach nicht was er sagen, tun oder wie er sich verhalten sollte.

„Wie ist es so in Odaiba?“, fragte Dean und Matt war froh, dass er das Reden übernahm.

„Nicht so, wie hier“, war das erste, was Matt einfiel.

„Gefällt es dir da?“

„Ganz ehrlich? Nein. Die Schule ist schrecklich, die Stadt ist schrecklich und die Leute sind-“

„...auch schrecklich?“, beendete Dean den Satz für ihn.

„Ja.“

„Es tut mir Leid, dass es dir dort so schlecht geht“, erwiderte Dean mitfühlend. Er wirkte besorgt. Besorgt um ihn!

„So schlimm ist es auch wieder nicht“, sagte Matt hastig, um Dean zu beruhigen. „Es ist nur... es... Ich wäre viel lieber wieder hier... bei dir.“

Dean berührte Matts Wange und streichelte zärtlich darüber.

„So wäre es mir auch lieber“, erwiderte Dean sanft.

Matt rutschte noch ein Stückchen näher zu ihm, schlang die Arme um ihn und legte seinen Kopf an Deans Schulter. Ganz langsam schloss er die Augen.

Es war schön wieder hier zu sein. Zuhause zu sein.

Aber vor allem war es schön, wieder bei Dean zu sein. Er war so lieb zu ihm, verlor kein Wort darüber, dass er einfach gegangen war, ohne sich zu verabschieden und stellte auch keine Fragen. Dean war einfach nur von ihn da, war ihm ein Freund.

Dean erwiderte Matts Umarmung und begann zärtlich mit den Händen über seinen Rücken zu streicheln.

„Bist du müde?“, fragte Dean sanft.

Matt nickte erschöpft.

Dean lächelte. „Möchtest du schlafen gehen?“

„...kommst du mit?“

„Ich muss noch eine Kleinigkeit erledigen, aber dann komme ich gleich nach. In Ordnung?“

Matt nickte nur.

„Gut. Wo das Schlafzimmer ist, weißt du noch?“

„Ja...“

Dean gab ihm einen Kuss auf die Stirn und streichelte ihm dann zärtlich durchs Haar.

„Gib mir fünf, vielleicht acht Minuten, dann bin ich bei dir“, versprach Dean.

„Okay, bis gleich“, sagte Matt und stand dann langsam, widerwillig und vor allem müde, auf und ging dann durch den kleinen Nebenraum bei der Küche, den Dean als Abstellraum nutzte, ins Schlafzimmer.

Das Bett stand einladend unter dem großen Dachfenster, unter dem Matt mit Dean zusammen schon oft den klaren Sternenhimmel bewundert hatte. Gerade in den warmen Sommernächsten, wenn der Himmel ganz besonders klar war, war das immer sehr schön gewesen.

Matt befreute sich rasch von seinen Schuhen und seiner Jeans und ließ sich dann nur zu gerne in das große Bett fallen.

Er kuschelte sich in die Bettdecke hinein und schloss die Augen. Er wollte jetzt nur noch schlafen.
 

Matt war schon fast eingeschlafen, als Dean ins Zimmer kam und sich zu ihm ins Bett legte. Er spürte die Bewegung der Matratze und dass Dean sich über ihn beugte. Er spürte deutlich Dean heißen Atem auf seiner Haut.

„Schläfst du schon?“, fragte Dean leise.

„Nein“, antwortete Matt gähnend.

„Ich freu mich so, dass du hier bist“, hauchte Dean liebevoll gegen Matts Ohr. Dean legte die Arme um Matt und zog ihn dicht zu sich. „Du trägst noch dein T-Shirt?“

„Ähm... ja.“

„Und so kannst du schlafen?“, fragte Dean erstaunt. Seine Hände schoben sich unter das T-Shirt. „Darf ich?“

Matt nickte zögerlich.

Dean zog ihm sein T-Shirt aus und warf es dann achtlos neben das Bett.

„Es tut mir so Leid, dass ich einfach so gegangen bin, ohne dir etwas zu sagen“, sagte Mat unvermittelt.

Dean streichelte ihm zärtlich über den Arm.

„Mach dir deswegen keine Gedanken, das ist jetzt nicht wichtig.“

„Mir ist es schon wichtig“, entgegnete Matt. „Ich wollte nie.... Ich wollte dich nicht verletzten.“

„Du bist süß, aber du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Es ist in Ordnung so“, erwiderte Dean sanft.

„Danke...“

„Schon gut. Schlaf jetzt – und denke daran, von mir zu träumen, ja?“

Matt nickte.

Er drückte sich dichter an Dean und schloss die Augen.
 

Als Matt aufwachte, war es bereits Taghell. Er brauchte nur einen kleinen Moment, bis er begriff, wo er sich befand.

„Na, aufgewacht?“

Matt spürte Deans heißen Atem an seinem Hals. Da erst bemerkte er, dass er in Deans Armen lag. Es war schön so aufzuwachen. Alles fühlte sich so vertraut an. Und er fühlte sich einfach wohl bei Dean, in seinen starken Armen.

„Wie spät ist es?“, wollte Matt wissen.

Dean hob den Kopf ein wenig, um einen Blick auf die Uhr an der Wand über dem Bett werfen zu können.

„Kurz vor halb drei“, antwortete Dean. „Das hattest du aber auch wirklich nötig, glaub mir“, fügte er auf Matts erschrockene Reaktion hinzu.

Bist du die ganze Zeit bei mir gewesen?“, fragte Matt.

„Die ganze Zeit“, bestätigte Dean ihm. „Ich konnte dich nicht alleine lassen.“ Er küsste ihn sanft auf die Schulter.

„Es tut mir so Leid, ich hab sicher deinen ganzen Tag durcheinander gebracht.“

„Red doch keinen Unsinn, Matthew!“, widersprach Dean. „Du versüßt mir den Tag. Ich bin froh, dass du da bist. Ich genieße es. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als dich im Arm zu halten und dir beim schlafen zuzusehen …“

„Danke“, hauchte Matt und drückte sich unbewusst dichter an Deans Körper, suchte instinktiv seine Nähe.

„Bitte“, erwiderte Dean sanft. „Es ist schön, dass du jetzt wach bist. Das bietet viel mehr Möglichkeiten.“

Matt sah ihn zunächst verwirrt, dann erschrocken an.

Dean lachte amüsiert.

„Was du gleich wieder denkst! Ich finde es nur schön, jetzt auch noch mit dir reden udn deine körperliche Nähe genießen zu können!“

Es war so schön, dass Matt wieder bei ihm war. Sanft berührte er sein Gesicht und strich ihm schließlich zärtlich ein paar Strähne hinters Ohr.

Matt zuckte unwillkürlich zusammen.

Diese Geste erinnerte ihn unweigerlich an Yagami...

„Alles in Ordnung?“, fragte Dean sofort besorgt.

Matt sah ihn unsicher an, nickte schließlich zögerlich. „J-ja, alles in Ordnung...“, er bemerkte wie unsicher und zittrig seine eigene Stimme klang.

Auch Dean sah ihn eher skeptisch an. Er glaubte ihm nicht. Dennoch nickte er ruhig und fragte nicht weiter. Dean wusste, dass man Matt lieber nicht zum Reden drängen oder gar zwingen sollte.

Dennoch machte er sich Sorgen um ihn.

Er zog Matt dichter an sich. Streichelte zärtlich und beruhigend über seine Arme und seinen Rücken. Kraulte seinen Nacken und streichelte ihm zärtlich durchs Haar.

„Weißt du, ich konnte in letzter Zeit ein paar Aufträge ergattern. Nichts großartiges, nur ein paar kleine Auftritte auf Hochzeiten, Geburtstagen, Partys und so was“, erzählte Dean, um das Thema in eine andere Richtung zu lenken. Matt schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Nur zu gerne lauschte er Deans angenehmer Stimme und seinem Bericht über seine musikalischen Erfolge.

„Ich muss dir unbedingt meinen neusten Song vorspielen – und die dreidutzend anderen Songs, die du noch nicht kennst“, schloss Dean seinen ´Bericht´.

„Dreidutzend? So fleißig, warst du, während des letzten Jahres?“, meinte Matt gespielt erstaunt.

„Ja, eigentlich hätte ich mehr schaffen müssen. Aber hey, irgendwann dazwischen, musste ich ja auch noch schlafen, essen und an dich denken.“

„Natürlich. Und nachher spielst du mir dann alle sechsunddreißig Songs vor?“

„Siebenunddreißig“, korrigierte Dean. „Du hast den neuesten vergessen.“

„Stimmt“, stellte Matt fest. „Sag mal, hast du eigentlich schon immer so zu Übertreibungen geneigt oder ist diese Eigenschaft neu?“

„Mh, sagen wir einfach ich versuche dich zu beeindrucken. Und das geht nun mal nicht mit fünf ´neuen´ Liedern, also muss ich eben ein bisschen übertreiben, um einen besseren Eindruck auf dich zu machen und dir zu imponieren“, erklärte Dean.

„Verstehe.“

Dean hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn.

„Ich hab dich vermisst“, wisperte er sanft. „Es war hier so leer und einsam, ohne dich.“

„...ich... ich... es tut mir Leid.“

„Was denn?“

„Dass ich... dass ich mich nicht verabschiedet habe. Und dass ich mich danach nicht mehr gemeldet habe – das alles tut mir schrecklich Leid.“

„Hey, ich hab dir doch schon gesagt, es ist in Ordnung. Ich verstehe dich“, sagte Dean ruhig.

Matt legte seinen Kopf an Dean Brust. Ganz langsam schloss er die Augen. Er genoss Deans liebevolle Berührungen, das zärtliche Streicheln, die lieben, sanften Worte und einfach, dass er bei ihm war.
 

Er schlief noch einmal in Deans Armen ein. Bis er schließlich aufstand, um endlich Duschen zu gehen, war es beinahe fünf Uhr. Der tag war fast vorbei. Und trotzdem hatte er auf der anderen Seite erst begonnen.

Matt genoss die Dusche. Das lauwarme Wasser, das über seinen Körper floss, das angenehme Rauschen des Wassers, die Frische, das Gefühl alles Alte los zu sein, abzuwaschen.

Als er fertig mit Duschen war, trocknete er sich schnell ab und kam dann nur mit Bademantel bekleidet zurück ins Schlafzimmer.

Zu Matts Überraschung, war Dean nicht mehr dort. Doch die angenehmen Gitarrenklänge, die dumpf in den Raum drangen, ließen Matt zumindest erahnen, wo sich Dean befand.

Matt verließ das Schlafzimmer und ging ins Wohnzimmer, wo er Dean tatsächlich vorfand.

Mit seiner Gitarre und völlig in seine Musik vertieft, saß er auf der Fensterbank.

Eine Weile blieb Matt einfach an der Tür stehen und beobachtete Dean.

Er wirkte so ruhig, so befreit.

Seine Gesichtszüge wirkten völlig entspannt und ausgeglichen.

Er war völlig eins mit der Musik.

Matt erinnerte sich, wie oft sie zusammen auf ebendiesem Fensterbrett gesessen hatten. Wie oft er Dean stundenlang beim Gitarrespielen zugehört hatte. Wie oft er seinen schönen, tiefen Stimme gelauscht hatte, die sanft zu den angenehmen Gitarrenklängen wunderbare Texte sang.

„Hi“, sagte Matt zu Dean, der ganz vertieft ins Spielen war.

Der Angesprochene hob den Kopf und sah in Matts Richtung. Sofort legte sich ein Lächeln auf seine Lippen und er bedeutete Matt zu ihm zu kommen.

Nur zu gerne, setzte Matt sich zu ihm.

„Schön, dass du da bist, Matthew“, sagte Dean und lächelte Matt an, ohne mit dem Spielen aufzuhören. „Und dann auch noch in einem so wunderbar freizügigen Outfit!“

Matt sah ein wenig erschrocken an sich herunter. Er hatte völlig vergessen, dass er nur den Bademantel trug. Noch dazu lag dieser relativ locker über seinem Körper, sodass er tatsächlich etwas mehr Haut zeigte, als ihm lieb war.

„Ich hab dir gar nicht den versprochenen Willkommenssong geschrieben“, stellte Dean fest, hörte auf zu spielen und legte die Gitarre beiseite.

„Ist nicht schlimm“, entgegnete Matt hastig.

„Ich hätte ja eine andere Idee, so als Willkommensgeschenk, meine ich. Aber ich glaube fast, davon wärst du nicht so begeistert“, meinte Dean grinsend.

Er streichelte zärtlich über Matts Körper, schob dabei den Stoff des Bademantels noch etwas mehr beiseite. „Schade eigentlich“, seufzte er.

„Dean...“

Dean schüttelte leicht den Kopf und grinste ihn dann an. Doch Matt wusste, dass er ihn damit nur beruhigen wollte. Er hatte den enttäuschten Unterton in Deans Stimme mitbekommen.

„Tut mir Leid…“, entschuldigte sich Matt.

Dean schüttelte ruhig den Kopf und fuhr Matt sanft über die Wange. „Schon gut. Das braucht dir wirklich nicht Leid zu tun.“

„Es tut mir aber Leid. Ich will dir nicht weh tun. Es ist nur…“

„Du liebst mich eben nicht. Ich weiß. Und das ist okay. Vielleicht tust du es ja irgendwann. Ich bin da recht optimistisch.“

„Dean…“

„Umso schöner wird es doch, wenn ich dich dann tatsächlich noch irgendwann rumkriege“, meinte Dean.

Zu süß war es, wie sich Matts Wangen langsam rosa färbten und er ihn so verlegen ansah.

„Irgendwann willst du es auch“, wiederholte Dean noch einmal lachend und zog Matt in eine Umarmung.
 

Der Rest des Abends flog gerade so dahin. Sie alberten zusammen herum, lachten, fühlten sich gut. Sie aßen bei Deans Eltern zu Abend. Es war, wie früher. Es gab Matt dieses schöne, vertraute, familiäre Gefühl, niemals weggewesen zu sein.

Gegen zehn Uhr saßen sie dann zusammen bei Dean auf dem Sofa, in eine große Decke gehüllt und tranken Kakao und sahen fern.

Dean hatte den Arm um Matts Schultern gelegt und Matt hatte ihm das Angebot sich an ihn kuscheln zu ´dürfen´ nicht abgeschlagen.

„Was möchtest du morgen machen?“, fragte Dean.

„Mh?“

„Womit du denn Tag morgen verbringen willst.“

„Oh... Ich weiß nicht genau. Such du etwas aus.“

„Sicher?“

„Ja, bin ich.“

„Okay, uns wird schon noch etwas einfallen. Aber einen kleinen Vorschlag hätte ich bereits: Lass uns den Tag mit einer gemeinsamen Dusche starten.“

„Duschen? Zu zweit?“

„Ja, du.Ich.Wir. Guck nicht so entsetzt. Ich werde brav sein, versprochen.“

„...“

Dean hob sanft Matts Kinn an und zwang ihn so ihn anzusehen. „Du weißt doch, ich tue nichts ohne deine Einwilligung. Was hätte ich davon? Ich liebe dich.“

„Okay…“, sagte er schließlich zögerlich.

„Du bereust es auch nicht“, grinste Dean.

Matt nickte nur und versuchte sich dann wieder auf den Fernseher und die Serie, die gerade lief zu konzentrieren. Aber seine Gedanken drifteten immer wieder ab.

Er musste ehrlich zugeben, dass ihm immer wieder unwohl bei dem Gedanken war, dass Dean ihn liebte. Er kam sich richtig mies vor, weil er das Gefühl hatte den Armen mit seiner Anwesenheit nur unnötig zu quälen. Er musste immer wieder daran denken, wie er selbst sich fühlen würde, wenn er in jemanden verliebt wäre, der seine Gefühle nicht erwidert. Es wäre schrecklich für Matt mit dieser Person zusammen zu sein, aber ihr nicht so nahe zu sein, wie er gerne würde.

Er seufzte und legte den Kopf in den Nacken. Vielleicht sollte er ja versuchen über seinen Schatten zu springen und Dean eine Chance zu geben. Ihn einfach…

„Müde?“

„Mh?“, Matt wandte sich aus seinen Gedanken gerissen Dean zu.

„Du siehst aus, als würden dir gleich die Augen zufallen“, entgegnete Dean und lächelte sanft. „Wenn du müde bist, machen wir Schluss für heute.“

Matt war zwar nicht müde, sondern eher hellwach, aber dennoch nickte er stumm. Es war das einfachste so, denn er wollte jetzt lieber nicht über das Thema reden.

„Okay, lass uns gehen“, meinet Dean. Er schaltete den Fernseher ab und erhob sich dann zusammen mit Matt. Die beiden wollten gerade den Raum verlassen, als das Telefon klingelte.

„Ich geh schnell ran. Leg du solange schon einmal ins Bett“, meinte Dean, hastete schnell zum Telefon und nahm ab.

Matt blieb bei der Tür stehen und wartete auf Dean.

Als Dean den Anruf annahm, meldete er sich höflich, wirkte entspannt. Doch im Laufe des Anrufs veränderte sich etwas. Seine Züge wurden ernster, wütend und auch irgendwie... besorgt. Dann legte er völlig abrupt auf.

Als das Telefon nur eine Sekunde später erneut klingelte zog Dean den Stecker.

„Wer war das?“, wollte Matt wissen.

„Niemand, ist nicht so wichtig“, winkte Dean ab.
 

Doch Matt sah ihn besorgt an. Wenn Dean mal aufgebracht oder sogar wütend war, dann regte ihn etwas wirklich auf. Dean war normalerweise jemand, den nichts aus der Ruhe bringen konnte.

„Es ist wirklich okay, Matthew. Mach dir keine Gedanken“, sagte er wieder ganz sanft und drückte den Kleinen an sich. Er wollte nicht, dass er sich jetzt auch noch deswegen Sorgen musste.

Matt wollte etwas erwidern, doch Dean bedeutete ihn still zu sein und zog ihn dann hinter sich her ins Schlafzimmer. Er schob Matt zum Bett und verschwand dann wortlos in Richtung Bad. Matt sah ihm besorgt nach. Auch wenn ihn nun doch ein wenig Müdigkeit überkam, blieb auf dem Bettrand sitzen und wartete, bis Dean wieder da war.

Dieser blickte ziemlich überrascht drein, als er zurückkam und Matt immer noch auf dem Bett sitzend vorfand.

„Warum schläfst du denn noch nicht?“, fragte er ein wenig zu streng und entschuldigte sich sofort wieder. „Tut mir Leid.“

„Ich hab wollte lieber auf dich warten.“

Dean lächelte überrascht. „Du bist wirklich lieb, Matthew“, hauchte er und zwang Matt mit sanfter Gewalt sich hinzulegen. Er beobachtete jeden von Matts Zügen, während er sich so über ihn beugte.

Matt versuchte sich ein wenig aufzurichten, wenngleich Dean das nicht zuließ.

„Geht es dir wirklich gut? Ich hab dich nur selten so gesehen, wie jetzt.“ Dean seufzte. Der Kleine machte sich ja wirklich ganz schöne Sorgen um ihn. Wie süß.

„Darüber reden wir ein andermal. Ja? Jetzt sollten wir besser schlafen gehen“, meinte er lächelnd.

Dann ließ er von Matt ab. Matt nutzte die Gelegenheit, um sich auf zu setzten. Er beobachtete Dean, der sich auf die eine Hälfte des Bettes gesetzt hatte und sich auszog. Als er fertig war, wandte er sich lächelnd zu Matt um.

„Willst du etwa wieder in Klamotten schlafen?“, lachte er.

„Ähm, nein…“, sagte Matt. Er wollte sich gerade sein Oberteil ausziehen, doch Dean war etwas schneller.

Er drückte ihn fest, aber zärtlich ins Bett. Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht. „Ich darf doch, oder?“

Matt vergaß für einen Moment zu atmen. Zu sehr überrumpelte ihn diese Frage. Nach einer Weile nickte er zögerlich, auch wenn Dean längst dabei war ihn mit aller größter Freude und nur all zu gerne von seinen Sachen zu befreien.

„Schlaf gut“, sagte Dean ruhig und legte sich dann neben Matt und schloss die Augen.

Auch Matt schloss die Augen und schlief auch fast direkt ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Xx-SaSa-xX
2009-07-08T21:37:43+00:00 08.07.2009 23:37
Ich freu mich ja für Yama, dass er sich wohl fühlt, aber ich will nicht, dass Dean der Grund dafür ist >.< und ich mag es nicht, wie oft er Yama ausziehen darf! Das ist Tai's Aufgabe ò.ó Aber die Stelle mit der Haarsträhne, wo Matt an Tai erinnert wird macht mir Hoffnung *__*
Bin gespannt, wie es weiter geht ^^
Von:  Yu_B_Su
2009-06-08T17:23:36+00:00 08.06.2009 19:23

Matt kommt 'nach Hause' - und alles ist wieder super-dupa-hypa-mega-normal, angenehm, wundervoll. Das ist komisch, es wirkt auf mich irgendwie befremdlich, so übermäßig schön. Was wiederum ziemlich gut für die Story ist, weil du das aus Matts Perspektive so verklärst, dass es umso härter sein wird, wenn er auf den Boden der Realität fällt. Es nervt mich genauso wie die übertriebene Fröhlichkeit bei Tai.

Daher kann ich echt nicht beurteilen, ob du bei dem wiederholten Erwähnen der angenehmen Wärme Deans zu sehr übertrieben hast oder nicht.

Interessant fand ich auch wie Dean und Matt mit ihren Gefühlen umgehen - Dean hält sich zwar zurück, nutzt aber jede Gelegenheit um Matt nahe zu sein. Und dieser erwidert es ja; im Grunde nutzt er diese Gefühle - zwar mit Wissen Deans, aber trotzdem - aus, in dem er sich nimmt, was ihm gefällt, nämlich die Wärme und das Gefühl von Vertrautheit. Eigentlich müsste er klar auf Abstand gehen um zu zeigen, dass er andere Gefühle hat. Es ist irgendwie komisch die Nähe von jemandem so toll zu finden und sich genau das zu nehmen, was man braucht.

Vom Ausdruck wars wieder gut, die Absätze bei 'Er wollte..' waren eine schöne Idee, ein paar Kommas waren falsch, kleine RGs, naja. Und bei 'Es hatte sich nicht verändert' müsste es entweder heißen 'Er...' (der Raum) oder es hat sich 'nichtS' verändert. Außerdem hat mich gewundert, dass Matts Erschöpfung erst später erwähnt wird, kurz vor dem Einschlafen; eigentlich ist er ja schon die ganze Zeit ziemlich im Eimer, zwar glücklich da zu sein, aber grade wenn man so viele Gedanken hat...

Naja, bin noch nicht wirklich schlauer geworden, werde mal nachdenken und grübeln...
Von:  Nozomi-chan
2008-04-24T11:40:23+00:00 24.04.2008 13:40
Ich Trottel bin erst Anfang dieser Woche auf deine FF gestoßen, hatte sie aber dann innerhalb kürzester Zeit durch - und ich bin begeistert! Tolle Storyline (hast du das vom Anfang bis jetzt so geplant gehabt oder hat sich das nach und nach entwickelt?) und super Schreibstil, wow!
Anfangs war mir Tai etwas zu aufgdreht-hibbelig-nervig, aber mittlerweile find ich süß so wie er ist!^^ (Wie alt sind die beiden in der FF eigtl. - wird das irgendwo mal gesagt?)
Wie auch immer: weiter so, ich freu mich schon auf die Fortsetzung - und ich hoffe, dass die FF auch beendet wird, im Gegensatz zu vielen anderen schönen Taito-FFs... !

LG

P.S: Und wehe es gibt kein HappyEnde für Tai und Yama - was will er denn von diesem Dean! *pfui*
Von: abgemeldet
2008-04-18T13:52:09+00:00 18.04.2008 15:52
Ist mal wieder ein echt tolles Kapi geworden^^
Ich zittere jedes mal Spannung mit, wenn Yama irgendwas macht *lach*
Ich freu mich schon aufs nächste Kapi *smile*
Und danke für die ENS

LG Se-chan91
Von:  kitty007
2008-04-17T20:19:48+00:00 17.04.2008 22:19
Echt hammer geschichte! :D
mega supi!!! du schreibst voll gut hey! ^^

beeil dich bitte mit dem nächsten kapi sonst komm ich um vor spannung xD


also auf jeden fall 2 daumen hoch für deine story!

glg kittylein >^-^<
Von:  FlameChild
2008-04-15T15:28:24+00:00 15.04.2008 17:28
sers

jo wegen der ens ich freu mich zwar eine zu bekommen, aber ich sehe es auch bei mir in der Persönlichen startseite wenn ein neues kappi da ist^^

so un dnun zum kapi selbst wie immer sehr gut^^
oha dean is wohl doch net so der gemeine typ wie dargestellt^^ der is ja ganz nett bis jetzt jedenfalls^^ wer weis noch was kommt^^

oh man warum hörst du schon wieder mitten drin auf :( ich will wissen wies weiter geht und vorallem will ich wissen wer da angerufen hat matts vater oder vielleicht taichi? oder jemand anderer?

naja ich freu mich aufs nächst kapitel^^

bis den

lg, Flame
Von:  Kuschelkatze
2008-04-15T11:50:20+00:00 15.04.2008 13:50
[quote]Mir haben wieder nur zwei Leute oder so gesagt, sie wollen eine ENS, wenn ein neues chap da ist. Also bekommen auch nur, die dann eine ENS. Ihr könnt euch gerne noch nachträglich melden, aber ich hätt dann doch gerne mal ne Liste zusammen gestellt[/quote] Oo Ich dachte, das gilt als eine Art "Abonnement"? XD
@Yanosuke: Stimme dir zu ^^
Von:  Yanosuke
2008-04-15T09:12:05+00:00 15.04.2008 11:12
Hi
entschuldige das ich wegen der ENS nicht geantwortet habe. Also mir brauchst du keine zu schicken ist sehe das in de Perönlichen Stratseite von mir wenn du ein neues Kapi hoch geladen hast.

Ist doch nicht schlimm wenn es mal was länger dauert mit dem schreiben. Ich bin ja schon froh das du schreibst und auf ein so tolles Kapi wartet man doch gerne.

Ich hoffe das die Probleme die in deinem RL auf getaucht sind sich schnell legen und es dir bald wieder besser geht *drück*

Ja du hast recht aber Dean ist eben Dean und ich hoffe auf ein Happy end zwischen Matt und Tai deshalb ist mir Dean auch ein "dorn im Auge" *g*. Aber schein echt o.k. zu sein. Ich finde es gut das du was über ihn schriebst. Mal sehen wie es weiter geht und was Tai und Matts Vater dazu sagen werden das er einfach nach Osaka zu Dean gefahren ist....
Freu mich schon auf dein nächstes Kapi und darauf was Matt zu den Gefühlen von Dean sagt bzw. ob er ihm wiederstehen kann.

LG SUKE


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