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Brothers in Arms

Zwei Hundebrüder, eine Herausforderung - und jede Menge Schwierigkeiten
von

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Love is in the air

Nun, einige haben es wohl schon erraten.Ich war fies...
 

17. Love is in the air
 

„Du hast eine Idee?“ Sesshoumaru betonte das erste Wort ungläubig.

„Ja, warte mal ab. - Inari, kannst du jeden Dämon...äh…so verwandeln?“ Inuyasha grinste immer noch.

„Ja“, beteuerte der Fuchsdämon hastig. Gab es etwa eine Chance, das hier zu überleben?

„Und angenommen, dieser Dämon ist ein schreckliches Mischmasch aus zwei oder mehr Dämonen?“

Sesshoumaru wandte langsam den Kopf und betrachtete seinen jüngeren Halbbruder plötzlich interessiert. Der meinte doch nicht etwa…?

„Äh….“ Der kleine Fuchsdämon dachte genau nach. Wenn er etwas Falsches sagte, wäre das auch sein Ende: „Ich weiß es nicht genau, edler Herr. Ich habe so etwas noch nie gemacht. Aber ich nehme an, dass dann jeder einzelne Teil dieses Dämons sich verwandelt. In das, was er war, ehe er absorbiert wurde. Und dass dieser Teil dann weiblich und….und so ist. Wenn er natürlich weiblich war, bleibt er so, wird nur...na ja…hitzig. Aber auch dieser Zauber dauert zwölf Stunden.“

Inuyasha sah zu seinem großen Bruder: „Ich dachte ja erst an die Insel der Stürme und die Grüne Dame, wenn es da noch eine gibt. Aber das wäre doch auch ein netter Witz. Bevor wir ihn killen, natürlich.“

Der Hundedämon fasste wieder nach dem Schwanz des Kitsune. Der stöhnte nur auf, als er daran erneut hochgehoben wurde. Er hatte schon gelernt, dass schreien nichts brachte, außer „gekrault“ zu werden. „Inari.“

„Ja, edler Fürst?“ stammelte der, als er sich so Auge in Auge mit seinem „Opfer“ wiederfand.

„Möchtest du leben bleiben?“

„Ja, Herr.“

„So sehr, dass du tust, was wir dir sagen?“

„Ja, natürlich.“ Wenn er ihn nur loslassen würde, vielleicht könnte er dann flüchten. Er sah von dem offenbar noch immer ärgerlichen Hundefürsten vor ihm zu dessen Bruder.

Inuyasha nickte: „Fein. Ist ein Bannkreis für dich ein Problem?“

„Nein, edler Prinz. Wenn der Bannkreis auf…auf Personen Eurer Macht ausgelegt ist, komme ich für gewöhnlich durch. Die meisten vergessen uns Kleine dann.“

„Gut. - Inari, schau dir mal da den Wald an. Den habe ich mit meinem Tessaiga zerlegt. Wenn du versuchst, stiften zu gehen, siehst du ebenso aus wie dieser Idiot von Hundedämon gestern Nacht. Klar?“

„Ja, doch, edler Herr.“ Inari sah noch einmal von einem zum anderen und wusste, dass seine Chance keine war. Sie würden ihn eher umbringen als laufen lassen. Aber was auch immer sie von ihm wollten: es zu tun würde sein Leben ein bisschen verlängern. Und er wäre damit schon mal ganz zufrieden.

Sesshoumaru spürte, wie sich sein Körper wieder veränderte. Vorsichtig prüfte er seinen Eigengeruch. Gut. Der Bann des Fuchsdämons war erloschen. Er stand auf, Inari noch immer am Schwanz haltend, ließ diesen aber dann einfach fallen: „Sieh her, Kitsune.“

Der Fuchsdämon raffte sich zum Knien auf, gehorchte aber, sah zu dem hochgewachsenen Hundedämon auf, der seine Hand jäh versteifte, durch die Luft fahren ließ. Einige Bäume stürzten um.

Inari schluckte: „Ich...ich habe verstanden, ihr Herren. Ihr braucht mich nicht mehr zu überzeugen.“ Er war es nicht gewohnt, so demütig vor anderen zu knien, vor Leuten, die er zu seinen Opfern gemacht hatte zumal, aber wenn er auch nur diesen Tag überstehen wollte, müsste er ihnen gehorchen. Was hatten sie nur vor? Im nächsten Moment fühlte er sich wieder am Schwanz gepackt, diesmal von dem jüngeren der Hunde.

„Dann komm. Hat er dir gesagt, wohin wir müssen, großer Bruder?“

Sesshoumaru rannte schon los, und der Halbdämon folgte ihm.

Inari war sicher, noch nie so schnell - und so unkomfortabel - gereist zu sein. Immer wieder wurde er bei Kurven einfach um die Ecke mitgerissen, prallte sein Kopf gegen Äste oder Zweige. Aber immerhin lebte er noch und das war mehr, als er noch vor zwei Stunden erwartet hatte.
 

Sesshoumaru blieb stehen, als vor ihnen Berge emporstiegen. „Wo ist das Tal?“

„Dort...dort links, ehrenwerter Fürst, “ antwortete Inari prompt. Sein armer Schwanz war schon genug in Mitleidenschaft gezogen worden. Und auf das Gekraultwerden konnte er auch verzichten.

Da öffnete sich ein Taleinschnitt mit steilen Felswänden.

„Ich kann ihn nicht riechen“, sagte Inuyasha: „Du?“

„Nein.“

„Hm.“ Der Halbdämon hob den Fuchsdämon in Augenhöhe: „Und du bist dir sicher?“

„Ja, da war er zuletzt.“

„Na schön. Dann machst du jetzt folgendes...“

Inari hörte zu und schluckte. Das wurde ja immer besser. Aber wenn er nicht tat, was sie sagten, wäre er tot, da machte er sich keinerlei Illusionen. Und egal, wohin er türmen würde - Hunde galten als sehr gute Jäger. Sie würden sicher Naraku Naraku sein lassen und sich zuerst einmal ihn vorknöpfen. „Ja“, antwortete er daher nur: „Ich...ich werde es versuchen.“

„Nicht versuchen. Machen.“

„Ja, ja...in Ordnung.“

„Fein.“ Inuyasha öffnete die Finger und ließ den Fuchsdämon auf den Boden fallen: „Wie lange brauchst du?“

„Äh...ich habe ja alles von gestern her noch vorbereitet, als ich...“ Das erwähnte er lieber doch nicht: „Vielleicht zehn Minuten. Aber ich muss ja noch in die Berge laufen.“

„Dann mal los, Inari.“

Das ließ sich der Kitsune nicht zweimal sagen und galoppierte in die Richtung der Felsen.

„Inuyasha.“

„Ja?“

„Gehen wir.“

Die beiden Halbbrüder wanderten nebeneinander auf das Tal zu. Der Hundedämon unterdrückte seine Energie nicht mehr. Als sie am Anfang des Tales angekommen waren, blieben beide stehen. Der Einschnitt verengte sich V-förmig. Und mitten darin schwebte in seiner Bannkreiskugel Naraku.

Er lächelte ein wenig: „Welche Überraschung. Alle beide in Topform und sogar mit allen Schwertern. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr die Insel der Stürme überlebt.“

„Man sollte eben nie von sich auf andere schließen“, knurrte Inuyasha prompt.

„Es freut mich, dass ihr hergefunden habt. So wird das doch amüsant. Das Einzige, was mich ein wenig wundert, ist, dass ihr nebeneinander steht. Nicht gegeneinander. Sollte etwa da etwas in der letzten Zeit passiert sein, dass ihr Frieden geschlossen habt?“ Er landete auf dem Boden: „Dieser alte Mann schien ziemlich sauer auf euch zu sein. Aber da er so töricht war, ausgerechnet dein Schwert, Sesshoumaru, Toutousai anzuvertrauen, konnte ich dem Spaß nicht widerstehen, die Insel der Stürme ins Spiel zu bringen.“

„Ein bescheuertes Spiel!“ antwortete Inuyasha: „Du arroganter Mistkerl!“ Er sah, wie sich Inari von hinten dem Bannkreis näherte, offenbar zitternd vor Angst. Um Naraku abzulenken, legte er die Hand an Tessaiga: „Aber wir können ja gern mal mit dir ein bisschen spielen.“

„Ach, Hundejunge. Du weißt doch selbst, dass keiner von euch beiden durch meinen Bannkreis kommt.“

„Du bist ein echter Vollidiot.“ Der Halbdämon lächelte ein wenig: „Aber das ist nichts Neues.“

„Drehst du gerade durch, Inuyasha? Aber bitte, versuche es, durch meinen Bannkreis zu kommen. - Sesshoumaru, du solltest deinem kleinen Bruder sagen, wann er verloren hat.“

„Er hat Recht.“ Der Hundedämon beobachtete mit gewisser Befriedigung, wie sich der Fuchsdämon in die Kugel des Bannkreises geschoben hatte, nun einen Stab zur Hand nahm. Sie mussten Naraku noch ein bisschen ablenken. So legte er die Hand an Tokejin: „Du bist ein Idiot. Und wir werden mit dir spielen.“

Naraku musterte die Hände der Halbbrüder an den Schwertern. Sie hatten wirklich schon oft genug versucht, ihn zu töten, manchmal sogar in einer Art Teamwork, wenn sie sich auch immer gestritten hatten. Woher nahmen sie nun diese Ruhe? Weil sie sich einig waren? Hatten sie irgendeinen Schlachtplan, der doch seinen Bannkreis zerstören konnte? Irgendeinen gemeinsamen Angriff? Er konnte sich nichts vorstellen, aber ganz offensichtlich planten sie etwas.

Plötzlich spürte er etwas. Dämonenergie, nahe bei sich. Er erstarrte, guckte hinunter. Ein kleiner Fuchsdämon? Wie war der denn durch seinen so mächtigen Bannkreis gekommen? Und was hatte der da für einen Stab in der Hand? Im gleichen Moment berührte ihn Inari mit dem Stab. Naraku war klug genug, um zu spüren, dass etwas passierte, eine Magie, der er im Augenblick nichts entgegenzusetzen hatte.

Inari raste aus dem Bannkreis, lief um sein Leben. Er spürte, wie die Energie des Dämons hinter ihm anstieg. Das war mit Sicherheit von der Stärke her auch so etwas wie ein Fürst. Warum nur musste er auch zwischen den Fronten landen? Er war doch nichts als ein kleiner Fuchsdämon, der sich ein bisschen Spaß verschaffen wollte.

Inuyasha hatte schon Tessaiga in der Hand, schlug auf der Windnarbe zu, um zu verhindern, dass Narakus Ausläufer den Fuchsdämon noch erwischen konnte.

Inari, der die Energien hinter sich nur zu deutlich spüren konnte, brach sämtliche Rekorde, die je für Füchse gegolten hatten, als er im Hintergrund des Tales und, wie er schwer hoffte, aus dem Leben jedes Dämonenfürsten, verschwand.
 

Naraku starrte seine Feinde an: „Was...was hat er gemacht?“ Er merkte nur zu deutlich, dass sich etwas veränderte. Wieso fiel es ihm auf einmal so schwer, seine absorbierten Einzelteile beisammen zu halten? Irgendwie hatte dieser verdammte Fuchsdämon irgendetwas gemacht.

Sesshoumaru nahm die Hand vom Schwert. Das war nicht mehr nötig.

Inuyasha schob ebenfalls Tessaiga weg: „Oh, wir sagten doch, wir spielen ein wenig mit dir, schon vergessen? Wenn es dich tröstet: nach zwölf Stunden erlischt der Bann.“

Bann? Naraku überprüfte hastig seinen Zustand. Was war nur passiert? Wieso schien er sich auflösen zu wollen? Für gewöhnlich hatte er doch alle absorbierten Körperteile vollkommen unter Kontrolle? Wieso hatte er auf einmal das Gefühl, sich abzulegen, als strebe jedes einzelne Glied von ihm weg, aus seinem Bannkreis?

Plötzlich begriff er. Sämtliche einzelne Dämonen, die er je absorbiert hatte, aus denen er entstanden war, waren in Paarungslaune. Und da sie innerhalb des Bannkreises mit Sicherheit keinen Partner finden würden, strebten sie hinaus. Dazu war ganz offenkundig jeder einzelne Dämon nun weiblich. „Dieser verdammte Fuchs!“ schrie er, ehe er sich den Hundebrüdern zuwandte: „Ihr habt das gemacht, nicht wahr? Ihr habt ihn dazu gebracht.“

„Nun, die Insel der Stürme war deine Idee.“ Sesshoumaru blickte empor, ehe er mit drei eleganten Sätzen aus dem Tal war, oben auf dem Felsen stehen blieb.

Inuyasha nickte: „Wieso sollst nur immer du den Spaß haben?“ und folgte seinem Halbbruder.

„Verdammt“, knirschte Naraku. Aber er konnte nichts tun. Er hatte keine Möglichkeit, sich wieder in ein männliches Wesen zu verwandeln, nicht, ehe der Bann nicht erloschen war. Mühsam versuchte er, seine Einzelteile wenigstens im Bannkreis zu halten.

Mit gewissem Entsetzen wurde ihm bewusst, dass er nun ein Haufen weiblicher, paarungswilliger Dämonen war - und dass es mit Sicherheit nicht sehr lange dauern würde, ehe die ersten männlichen Wesen hier auftauchen würden. Wegzugehen war undurchführbar. Er brauchte im Moment alle Kontrolle, um den Bannkreis aufrecht zu erhalten und seine Einzelteile zu beherrschen. Und er stellte fest, dass ihm das nicht sehr lange gelingen würde. Es waren einfach zu viele. Für diesen miesen Witz würden die beiden Halbbrüder noch teuer bezahlen. Was unterstanden die sich eigentlich?

Im nächsten Moment wurde ihm noch etwas klar. Es konnte nicht mehr lange dauern, ehe er seinen Bannkreis nicht mehr aufrechterhalten konnte. Dann wäre er einem Angriff der beiden schutzlos ausgeliefert. Nein, das musste er unbedingt verhindern. So konzentrierte er sich mehr auf seinen Schutz. Und ein vorwitziger Teil seiner Selbst, wohl eine ehemalige Fangheuschrecke, nutzte die Gelegenheit, aus dem Bannkreis zu entwischen. Zwar war sie noch immer mit Naraku verbunden, aber sie war nun draußen. Der Duft ihrer Paarungswilligkeit durchströmte das Tal, hinaus in die Ebene. Mit einem leisen Fluch brachte Naraku sie wieder unter Kontrolle, nur um festzustellen, dass in seinem Rücken ein weiterer Wurmyoukai entwischte, seine Sehnsucht verbreitete.
 

„Er wirkt nicht sonderlich glücklich“, stellte Inuyasha fest.

Das verdiente keine Antwort, dachte der Hundedämon, der sich nur zu gut erinnerte, wie er sich gefühlt hatte. Aber Naraku verfügte natürlich nicht über genügend Selbstkontrolle, um sich beherrschen zu können. Er war eben auch nur ein Halbdämon, gleich, was auch immer er versuchen würde.

Die Halbbrüder standen oben auf der Steilwand, betrachteten interessiert, wie immer wieder einzelne Dämonen versuchten, sich davon zu machen. Da sie allerdings immer noch mit Naraku verbunden blieben, dessen Macht groß genug war, sie bei sich zu halten, konnten sie nur versuchen, durch den Bannkreis zu schlüpfen. Immer wieder gelang das einem Dämon - oder eher einer Dämonin. Die feinen Nasen der Hundebrüder konnten nur zu gut wahrnehmen, wie sich sehr verlockende Gerüche ausbreiteten, aus dem Tal in die Ebene strömten.

„Das wird nicht lange dauern, ehe die ersten Besucher eintrudeln.“ Inuyasha warf einen Blick über die Ebene: „Aber eines ist auch klar: guck dir mal die bunte Vielfalt an, die sich da versammelt hat. Insekten, Wurmyoukai… Der hat ja alles genommen, was nicht niet- und nagelfest war. Aber keine richtig hochrangigen Dämonen, oder täusche ich mich.“

„Nicht sonderlich.“ Immerhin hatte er es bei ihm, Sesshoumaru, versucht. Und das hätte um ein Haar geklappt. Allein dafür verdiente dieses Sammelsurium abgehalfterter Dämonen den Tod.

„Wenn wir ihn angreifen, während er beschäftigt ist… Nein. Das wäre unfair.“

Der ältere Bruder war ein wenig überrascht. Da kam jemand mit Ehrgefühl und Stolz an? Die vergangenen Tage hatten ihm mehrere unerwartete Seiten bei seinem Halbbruder präsentiert. Aber dieser halbe Hund schien tatsächlich in manchen, in einigen Dingen ihm selbst recht ähnlich zu sein. In den meisten Punkten lagen sie meilenweit auseinander, aber immerhin. Und, das musste er zugeben, Inuyasha war wirklich ein interessanter Gegner. Für jemand wie ihn einer der wenigen sehr attraktiven Widersacher, die es überhaupt gab. Es wäre wirklich schade gewesen, wenn er ihn schon umgebracht hätte. Aber er sagte nichts, sondern betrachtete nachdenklich die ersten minderwertigen Youkai, die sich über die Ebene näherten, den verlockenden Düften folgten.
 

Naraku hatte sie auch bemerkt - und wusste, dass es für ihn unmöglich sein würde, alle seine absorbierten Bestandteile zu kontrollieren. Alles, was ihm zu tun übrig blieb, war, wenigstens seinen Kopf, sein Bewusstsein soweit klar zu halten, mit einem Bannkreis zu schützen, damit diese dämlichen Halbbrüder ihn nicht umbringen konnten. Jeder einzelne Youkai, aus dem er entstanden war oder den er später absorbiert hatte, war in Paarungslaune. Und er würde das nicht verhindern können. Er hatte immer geglaubt, Inuyasha zu hassen, wollte ihn umbringen, und Sesshoumaru - nun, den fand er arrogant und er hätte ihm mit Wonne etwas wirklich Demütigendes angetan. Wie frustrierend, dass diese beiden als erste auf solch eine miese Idee gekommen waren. Oh, dafür würden sie teuer bezahlen. Sehr teuer.
 

Wenige Minuten später waren die ersten angelockten Youkai da - und die ersten Sehnsüchte wurden gestillt. Inuyasha blickte ein wenig interessiert hinunter.

„Das ist doch eher etwas wie eine Schnecke, oder?“ erkundigte er sich: „Wieso kann die sich so aufrichten…oh...sie richten sich beide auf und fangen an zu turteln. So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Wie nennt man das? Fuß an Fuß?“

„Inuyasha.“

„Ja?“ Hatte er schon wieder was Falsches gesagt?

„Hat Myoga dir eigentlich einmal etwas über dein Umfeld erzählt?“

„Was meinst du? Der alte Floh und wie er die Welt sieht? Er hat dauernd irgendetwas erzählt. Na ja. Schon, wenn mir wieder mal ein neuer Youkai über den Weg lief oder so. Aber meist ist er da ja pünktlich abgehauen. Er rennt immer, sobald es irgendwie brenzlig wird.“ Der jüngere Bruder warf einen Blick seitwärts: „Warum?“

Das erklärte einiges. Dazu musste er bedenken, dass Inuyasha wirklich noch ein sehr junger Hund war. Halbdämonen schienen in den ersten Jahren ihres Lebens mehr wie Menschen heranzuwachsen, dann aber entsprechend wie vollblütige Dämonen zu altern. „Es wird Zeit, dass du etwas beigebracht bekommst.“

„Was denn?“

Sesshoumaru schloss kurz die Augen. Wo sollte er da anfangen? Aber er sagte nur: „Das werde ich Myoga sagen.“ Immerhin hatte dieser alte Floh den Posten eines Beraters bei Vater innegehabt. Auch, wenn er selbst nie verstanden hatte, wie sein Vater einen solchen Ratgeber dulden konnte.

„Häh? Du willst Myoga sagen, dass er mich ausbilden soll? Na, vielen Dank. Ich bin alt genug, um nicht mehr in die…wie nennt das Kagome...in die Schule gehen zu müssen.“

„Du bist alt genug, das endlich zu tun.“

„Keh! Kehrst du wieder mal den älteren Bruder raus?“ Aber irgendwie erkannte Inuyasha, dass das wohl nett gemeint war. „Mach, was du meinst“, sagte er daher und wandte sich wieder dem Geschehen unten im Tal zu, das inzwischen die Ausmaße einer veritablen Orgie angenommen hatte.

Genau das werde ich, beschloss Sesshoumaru und betrachtete den Horizont. Er hatte Inuyasha immer für einen Trottel gehalten. Aber in diesem Punkt musste er Ama-tsu-mara Recht geben. Der Jüngere war einfach noch ein Hundebaby. Und es wurde wirklich Zeit, dem beizubringen, wie sich ein Sohn des großen Hundedämons verhalten sollte. Myoga konnte das sicher gut übernehmen. Und falls der Floh glauben sollte, bei der Ausbildung die Zügel ebenso schleifen lassen zu können wie bisher, so würde ihn ein etwas nachdrückliches Gespräch unter vier Augen sicher überzeugen.
 

Naraku versuchte, sein menschliches, dämonisches Bewusstsein abzuschotten, von den Gefühlen und Leidenschaften, die seine Einzelteile empfanden. Das war alles, was er tun konnte. Und sich zu bemühen, seinen schützenden Bannkreis aufrechtzuerhalten, wenigstens sein eigenes Ich zu bewahren, obwohl er inzwischen durchaus bemerkt hatte, dass die Halbbrüder ihn nicht angreifen wollten. Sie zogen es anscheinend vor, Zeugen seiner Demütigung zu sein. Oh, was konnte er nur für Pläne machen, sie möglichst qualvoll umzubringen! Das war wirklich die ärgste Idee, auf die sie hatten kommen können. Überdies - wenn der Bann nach den zwölf endlosen Stunden erloschen war, wäre er sicher erschöpft, müde. Und dann könnte er ihnen bei einem Angriff auch nicht gerade viel entgegensetzen. Wareteten sie etwa auf diesen Zeitpunkt? So oder so war das mit absoluter Sicherheit der schlimmste Tag seines Lebens. Und er gab sich zu, dass die beiden es geschafft hatten, seine scheußlichsten Alpträume noch zu übertrumpfen.
 

Der Mond wanderte langsam über die Ebene.

Inuyasha warf einen Blick seitwärts: „Der Bann wird in vier Stunden erlöschen. Aber ich denke mal, dass Naraku dann nicht gerade topfit ist. Irgendwie möchte ich ihn da nicht angreifen. Das erscheint mir nicht ehrenhaft.“

„Da hast du Recht.“ Tatsächlich, da schlummerte etwas vom Stolz der Hundedämonen in dem Jüngeren.

„Also warten wir, bis er sich erholt hat? Ich will den Mistkerl wirklich unter der Erde wissen, oder wo auch immer, wo man sicher sein kann, dass er nie wieder zurückkommt. Wir könnten ihn doch auf die gleiche Art erledigen, wie diese grüne Dame.“

„In der Tat.“ Sesshoumaru warf einen flüchtigen Blick auf das Getümmel unter ihnen. „Aber morgen ist auch noch ein Tag.“

„Ein guter Tag zum Sterben.“
 

***************************************
 

Warum Naraku nicht erledigt wurde? Takahashi-san hat ihn ja immer noch am Leben gelassen. Da wollte ich irgendwie mich nicht einmischen.
 

Wem, das hier gefallen hat: der Krimi läuft ja noch, aber danach kommt eine amüsante Geschichte aus Inyuashas Jugend. Cave Hanyou- vor Hanyou wird gewarnt.

Oder wie ein kleiner, harmloser Junge zum Schrecken der Youkaiwelt wird...
 

Wer so nett ist, mir hier einen Kommentar zu hinterlassen, den werde ich informieren, wenn sie on kommt.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (53)
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Von:  Vertschl
2015-12-11T20:58:20+00:00 11.12.2015 21:58
Einfach göttlich. Ich durchstöbere mal deine anderen Geschichten. ;)
Antwort von:  Hotepneith
12.12.2015 08:47
Guten Morgen, danke für den KOmmentar. es ist immer schön, wenn auc die alten Geschichten gelesen werden,
Brothers in amrs, wie auch Cave Hanyou, laufen eher unter der Humoschiene - wobei ich in den meisten, gerade der Brüdergeschichten, auch immer etwas Humor drin habe wenn auch nciht so ausgeprägt wie in diesen beiden.

bye

hotep
Von:  LittleHInataGirl
2010-04-27T16:45:48+00:00 27.04.2010 18:45
Soooo Coool !!!!!
wirklich ich liebe Geschichten in denen Inu und Sess sich zusammen tun.
und es ist echt toll das Sess Inu als Bruder sieht.

Es ist wirklich eine tolle Geschichte genau wie alle deine Fanfics
Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen XD

....und deine nächste Fanfic - Cave Hanyou - ist auch toll !!!! ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen =)


Ich werde dir in nächster Zeit wohl immer wieder irgendwelche Komplimente zu deinen Fanfics schreiben. Also sei vorbereitet !!!



Deine LittleHInataGirl ;)





PS: Weiter so !!!

Von: abgemeldet
2008-11-30T12:08:33+00:00 30.11.2008 13:08
Ein Gott läßt sich mehr oder weniger von Naraku beschwatzen?! - Ungewöhnlich, aber wenn Amatsumara an Schwertern generell nur halb so interessiert ist wie Sesshoumaru an Tessaiga, ist es vermutlich gar nicht mehr so unwahrscheinlich und die sich daraus ergebende Geschichte ist in jedem Fall sehr unterhaltsam. ^^

Es hat mir gefallen, dass InuYasha trotz Menschlichkeitshandycap (kluge Lösung, um das Dämonenblut nicht akkut werden zu lassen ^^b) klein bei gibt, sondern sich bemüht seinem Bruder zu beweisen, dass man immer noch mit ihm rechnen muss.
Bei der Verprügelungsaktion hat er mir wirklich leid getan - hab da gesessen und die Daumen gedrückt, dass Sesshoumaru noch rechtzeitig auftaucht. Bei der Sache mit dieser/m Alge/Pilz/Schwamm auf der Insel, hingegen mußte ich lachen, so unangenehm es für InuYasha gewesen sein dürfte, das Bild war einfach nur komisch. ^^

Sich Sesshoumaru als Frau vorzustellen war auch sehr unterhaltsam, obwohl ich noch immer Probleme habe die Brüste unter die Rüstung zu bekommen... *räusper*

Bei der Naraku-'Orgie'am Schluss wußte ich nicht, ob ich es merkwürdig oder witzig finden sollte oder ob mir dieser Fiesling am Ende doch ein winziges Bißchen leid getan hat. Allerdings sind die Reaktionen der Hundebrüder und die Entscheidung, Naraku während seines 'kleinen Problems' nicht anzugreifen, so typisch, dass ich am Ende doch grinsen mußte.

Der lakonische Kommentar, mit dem der Inu no Taisho seinen Freund über dessen zerstörtes Zuhause hinwegtrösten will, ist schön zu lesen - und hinterläßt bei mir den Eindruck, als wäre der Vater, trotz ihrer Fehler, stolz auf seine Söhne - und das seltsamerweise zu Recht.

LG

Zwiebel
Von: abgemeldet
2008-10-29T18:37:47+00:00 29.10.2008 19:37
ZUM Kapitel: Ein toller Abschluss.

Zur FF: Echt klasse geworden. Wie erwartet.
Von: abgemeldet
2008-05-06T17:10:16+00:00 06.05.2008 19:10
XDDDDD
yamina-chan hatte recht, als sie mir die Geschichte empfohlen hat XD
Ich musste so lachen XD
Ein ganz, ganz, ganz großes Kompliment; ich finde es super XD
Von:  astala7
2008-03-01T16:32:17+00:00 01.03.2008 17:32
...
Du bist grausam, weißt du das?
Mir tun die Charas sowas von Leid... jeder einzelne von ihnen.
Sesshoumaru, weil der wohl am meisten abgekriegt hat.
Inu, weil der von Banditen halb tot geschlagen würde, von Schlanegn halb totgebissen wurde und von einem Pilz halbverdaut wurde - wer kann das schon von sich behaupten?
Schuhu, weil der solch eine unfreiwillige Tour mitmachen musste.
Inus Freune+Jaken, Rin weil die sich doch sicher Sorgen gemacht haben.
Der komische Gott dessen Name ich mir nciht merken kann, weil ich irgendwie nicht glauben kann das sie ihn nach diesem Schlammesssel ungeschoren davonkommen lassen.
Inari weil der wohl den Schock seines Lebens erlitten hat.
Toutousai weil der wohl auch nciht mehr lange leben wird, sobald Sesshoumaru sich an ihn erinnert.
Myouga weil er in Zukunft Inu unterrichten soll.
Der seltsame Geist, weil da jemand in sein Heiligtum gekommen ist, das zerstört hat, all seine schönen Fallen überwunden hatte und dennoch überhaupt nciht an seinen Schätzen interessiert war - der muss sich doch irgendwie ein bisschen unterbewertet fühlen.
Ja, sogar Naraku tut mir ein klein wenig Leid.

Natürlich gab es wieder an vielen Stellen ein paar Lacher und es war vorhersehbar das die beiden sich anschließend vertragen. Dennoch, ein bisschen hat mir der Rest ihrer Truppen gefehlt. Am besten fand ich aber die Szenen, in dene sie augenscheinlcih ganz friedlich zueinander waren (wo Sess Inu getragen hat) und dann aber wieder so eine Bemerkung von wegen 'wir führen den Kampf weiter' gekommen ist. Auch das die beiden sofort wieder aufeinander losgegangen sind als sie am Ende ihre Schwerter wiederhatten - klasse. Aber ob die nun wirklich ihre Kräfte austesten, oder sich doch nur von der guten alten Gewohnheit haben verleiten lassen...?XD
Von:  WolfsDream
2007-04-27T17:39:03+00:00 27.04.2007 19:39
Hihi, das war echt lustig!! Obwohl ich persönlich Naraku, wahrscheinlich trotzdem den garaus gemacht hätte! Das hat er einfach verdient und so hinterhältig wie der immer ist...
Aber deine Auflösung war total plausibel, kann ich mir bei den Beiden wirklich gut vorstellen!!
Fand die Stelle wo Inu no Taishou sich mit dem Dämonengeist unterhält auch besonders klasse!!
Insgesamt passt bei dir in den FFs immer alles so gut zusammen! Wie machst du das bloß? *grübel*
Hab da auch noch ma ne kleine Frage an dich: schreibe gerade an meiner eigenen kleinen, bescheidenen FF. Hast du vielleicht nen Tipp für mich wo ich japanische Namen und Begriffe Nachschlagen kann? Alles was ich bis jetzt zu dem Thema gefunden hab war mehr als ungeeignet! Stand im Langenscheidt nicht ma Drache drin!
Dir auf jeden Fall viel Erfolg noch! LG Kiba-no-Fina
Von:  don-kun
2007-04-15T11:42:38+00:00 15.04.2007 13:42
ui, da tut mir Naraku fast schon leid (fast!).

Sowas in der Art hatte ich mir schon gedacht. Aber schön, dass du ihn überleben lässt.
Ich werd dann mal bald den Krimi lesen, oder die Jugendgeschichte. Mal sehen.
Von: abgemeldet
2006-11-25T18:19:53+00:00 25.11.2006 19:19
Der Abschluss ist gut gelungen. Mit gefällt der Hinweis auf die Erziehung eines gewissen Welpen sehr gut.

-___- einfach schön zum Lesen und breitem Grinsen. Mehr davon!
Stardust 001
Von: abgemeldet
2006-10-18T20:53:07+00:00 18.10.2006 22:53
Die Story war echt total klasse! Gerade als man dachte, sie hätten es endlich geschafft, fängt sozusagen nochmal eine neue Geschichte in der Geschichte an und sie müssen auf die Insel der Stürme.

Und Sesshoumaru als läufige Hündin ... zum totlachen!

Ich liebe deine Geschichten einfach!

lg Luna


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